Neues aus den Städten und Dörfern im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks

Osten im Mai (Foto: RaBoe/Wikipedia - CC)
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Neuer Anlauf zur 
Gemeinde-Koop

Samtgemeinden-"Verlobung" im Februar 2009

31. 5. 2013. Die derzeit laufenden vertraulichen Sondierungsgespräche zwischen den Samtgemeinden Hemmoor (Kreis Cuxhaven) und Nordkehdingen (Kreis Stade), die laut Lokalpresse in den Kreisstädten misstrauisch verfolgt werden, sind nichts Neues. 


Stader Tageblatt über die Sondierungsgespräche

Kommunale Kooperationsprojekte im Raum Kehdingen/Oste wurden bereits 2008 angedacht und im Februar 2009 in Osten von den Verwaltungschefs präsentiert, damals allerdings aufgrund von Störmanövern aus Drochtersen nicht nachhaltig umgesetzt. 

Umso besser, dass nun ein zweiter Anlauf gewagt wird.

Am 24. 2. 2009 berichtete oste.de in Wort und Bild über das damals in Osten vorgestellte Kooperationsprojekt. Unter der Überschrift "Verlobung auf der Schwebefähre" hieß es:

"Hemmoor und Kehdingen wollen noch im Jahr der Oste in Sachen Tourismus kooperieren und die Deutsche Fährstraße und das Krimiland Kehdingen-Oste, deren Träger die AG Osteland ist, künftig gemeinsam bewerben und vermarkten helfen.

Das bekundeten die Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer (Hemmoor, 2. v. l.) und Edgar Goedecke (Nordkehdingen, 2. v. r.) sowie Bürgermeister Hans-Wilhelm Bösch (Drochtersen, l.) - sämtlich Mitglieder der AG Osteland - am Dienstag in Osten.

Zunächst probeweise für drei Jahre - es fiel das Wort "Verlobung" - soll die Samtgemeinde Hemmoor zu diesem Zweck dem Tourismusverein Kehdingen e. V. (Vorsitz: Heinrich von Borstel, M.) beitreten und nach dem Vorbild der Mitgliedsgemeinden Nordkehdingen und Drochtersen jährlich 20 000 Euro zum Vereinsetat beisteuern. Dafür wird die Geschäftsführerin des Vereins, Sylvia Wolter (r.), mit Hilfe der Hemmoorer Rathaus-Touristikerin Manuela Köster künftig die gesamte Region Kehdingen/Oste, einschließlich Hemmoor, touristisch betreuen.

Großräumige Kooperation liegt im Trend. Bereits seit Ende 2002 arbeiten Nordkehdingen und Drochtersen eng in dem damals gegründeten Verein zusammen. Auch die Samtgemeinden Himmelpforten und Oldendorf unterhalten einen gemeinsamen Tourismusverein... 

Für den Vorstand der AG Osteland begrüßte Jochen Bölsche (Osten) in der Pressekonferenz die Absicht der drei Gebietskörperschaften, die Werbung für die bereits 2004 eröffnete "Fährienstraße" und für das 2007 initiierte Krimiland-Projekt des Vereins zu unterstützen. Bölsche plädierte dafür, in die künftige Kooperation auch die ebenfalls an der "Fährienstraße" gelegenen martimien Oste-Dörfer Oberndorf, Geversdorf und Neuhaus einzubeziehen."

Oberndorf: Trend
geht zu Hemmoor


SG Hemmoor und SG Nordkehdingen

So weit der oste.de-Bericht vom Februar 2009. Er hat wenig an Aktualität eingebüßt, die Argumentation an Schlüssigkeit eher noch gewonnen: Die Sympathien der Oberndorfer zielen aufgrund der krassen Brüskierung durch die Dobrocker Schulschließungspolitik mehr und mehr auf Hemmoor - eine Stadt, der sich viele Bürger schon wegen des Gymnasiums und des Ärztezentrums viel enger verbunden fühlen als dem zunehmend feindselig agierenden Cadenberge

Aus Sicht einiger Hemmoorer Strategen würde eine mögliche Fusion mit Nordkehdingen erst durch einen Beitritt von Oberndorf auch geografisch zu einer "richtig runden Sache" (siehe Karte).


Mitstreiter
mit Einfluss


Gunnar Wegener (SPD) mit Grundschul-Rettern

30. 5. 2013. Im Schulkampf an der Oste haben die Anhänger der dörflichen Grundschulen einen wichtigen Mitstreiter gefunden. Nach einem Treffen in der Oberndorfer "Kajüte 53 Grad Nord" teilte der SPD-Bundestagskandidat, Gewerkschaftsboss und Kreispolitiker Gunnar Wegener am Mittwoch auf Facebook mit: 

"Ich habe mich heute Abend mit der Initiative 'Rettet die Dorfschule' in Oberndorf getroffen. Ich habe Menschen kennengelernt, die mit Tiefgang und Engagement für den Erhalt von wichtigen dörflichen Strukturen eintreten. 


NDR-Sendung zur Schulrettung in Oberndorf

Dazu gehören auch nach meiner festen Überzeugung Grundschulen im Dorf - die Kiebitzschule in Oberndorf gehört dazu. Ich werde mich dafür einsetzen, das es wieder zu einem Dialog zwischen Samtgemeindepolitik und der Initiative kommt. 

Beeindruckend ist das Sammeln von fast 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid. Dies ist gelebte direkte Demokratie. Es darf nicht sein, dass das Spardiktat des Landes in den Kommunen zur Zerstörung von dörflichen Strukturen führt."


Grundschulschliesser Link, Nesper (1. u. 2. v. l.)

Für die Erhaltung der Schule haben sich einstimmig die Oberndorfer Ratsmitglieder aller Parteien eingesetzt. Im Dobrocker Samtgemeinrat dagegen hatte sich eine Mehrheit aus Vertretern anderer Gemeinden unter Führung von Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) die Schliessung erzwingen wollen, die nun per Bürgerentscheid abgewendet werden soll.

Mehr zum Thema auf unserer Sonderseite SOS Grundschule.

Live aus der
Kiebitzschule


Text und Teilnehmer der Debatte auf ndr.de

23. 5. 2013. Während die Zahl der Unterzeichner des Bürgerbegehrens zur Erhaltung der Dobrocker Grundschulen die 2000er Grenze weit überschritten hat, ist es der Schulretter-Initiative gelungen, den Radiosender NDR Info für den Schulkampf im ländlichen Raum zu interessieren. Live gesendet wurde am Donnerstag per Ü-Wagen vom Schulhof der Kiebitzschule in Oberndorf. Die Hauptbefürworter der Kiebitzschul-Schließung, die Dobrocker Kommunalpolitiker Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD), hatten es allerdings abgelehnt, sich live den Fragen zu stellen, und sich lediglich zur Abgabe vorab aufgenommener Statements bereit erklärt.

Vor Ort äußerten sich im Gespräch mit den NDR-Info-Reportern Kersten Mügge und Carsten Vick unter anderem Schulleiterin Christiane Möller, Aktivbürger wie Bert Frisch, IHK-Geschäftsführer Dr. Bodo Stange (Stade), Elternvertreterinnen wie Anke Rauschenberger (Elm) und Marita Gramm (Geversdorf) sowie der AG-Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche.

In der Diskussion zum Thema "Keine Kinder – kein Unterricht! Ist die Dorfschule ein Auslaufmodell?" ging es nicht nur um die - von kaum jemandem bestrittenen - Vorzüge ortsnaher Schulen für kleine Kinder ("Kurze Beine, kurze Wege"), sondern auch um die Bedeutung der verbliebenen Grundschulen ("Herz des Dorfes") für die Lebensfähigkeit der Dörfer im abgelegenen ländlichen Raum und um die angesichts der Schließung von Dorfläden und Gaststätten, Post- und Verwaltungstellen, Schulen und Jugendzentren zu konstatierende permanente Verletzung des Verfassungsgebotes (Grundgesetz-Artikel 72), für gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu sorgen.

Die gesamte Sendung ist in Form von vier Audiodateien auf der NDR-Website verfügbar.


Das Schulretter-Team vom Dobrock

NDR-Hörer diskutieren seit gestern hier im Internet über die Oberndorfer Schulschließungspläne.


Stolpersteine
auch für Osten


Bürgermeister Hubert, Brauer mit Förderschülern

23. 5. 2013. Unter der Schirmherrschaft des Ostener Bürgermeisters Carsten Hubert soll im Schwebefährendorf mit spendenfinanzierten "Stolpersteinen" der ermordeten Juden des Dorfes gedacht werden. 

Das wurde am Donnerstag am Donnerstag bei der Eröffnung einer Ausstellung im Rathaus Hemmoor bekannt, die Schülerinnen und Schüler der Hemmoorer Förderschule der Verfolgung der Juden, insbesondere der Ostener Familie Philippsohn, gewidmet haben.

Ermordeter Ostener Adolf Philippsohn

Teilnehmer der Vernissage zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der Förderschüler. "Jugendliche von heute beschäftigen sich mit der Geschichte der jüdischen Jugendlichen aus der NS Zeit. Das verdient absolute Hochachtung, zumal sie sich selber diese Aufgabe gestellt haben," urteilte der Kommunalpolitiker, Kinderschützer und AG-Osteland-Mitbegründer Johannes Schmidt: "Damit bleibt dieses Projekt und das Wissen über ausgegrenzte und ermordete Kinder der NS-Zeit ein Leben lang als emotionaler Erinnerungsbaustein in den Köpfen dieser Schülerinnen und Schüler."


Vorstellung des Philippsohn-Projekts in Hemmoor

Das Schicksal der Familie Philippsohn ist auch Thema des folgenden Textes von Jochen Bölsche, der zuerst 2009 in dem Buch "Über die Oste" (MCE) erschienen ist - unter der Überschrift "Träume nicht, gleich kommt die Gondel - 1941: Die letzte Fährfahrt der jüdischen Familie Philippsohn".


Philippsohn-Haus auf dem Ostedeich
Der Winter naht, die drei Ostener tragen dicke Mäntel, auf die der Dorfschneider noch am Abend zuvor den gelben Judenstern genäht hat. 

Bepackt mit Rucksäcken, gehen Adolf und Irmgard Philippsohn mit ihrer13-jährigenTochterAnna-Luise am Morgen des 18. November 1941 von ihrem Haus Deichstraße 39 zur Schwebefähre. Es soll die letzte Fährfahrt ihres Lebens sein.


Familie Phillippsohn in Osten

„Lieselke, komm! Träume nicht! Da kommt gleich die Gondel“, sagt der Vater zur Tochter – jedenfalls in einer 2005 im Web (www.schwebefaehre.org) veröffentlichten Erzählung des Cadenberger Autors und Musikers Knut-Michael Senftleben, der die Vorgänge aus der Sicht des Mädchens zu schildern versucht.

„Komm, Lieselke, jetzt müssen wir durch die Schranke. Johannes macht das Gitter gleich zu“, sagt der Vater in Senftlebens einfühlsamem Text. Und Anna-Luise schaut zurück: „Ich sehe das Fährhaus, und ich sehe und sehe und sehe auch die Kirche...Gleich sind wir an der anderen Seite.Vater hat mit keinem der anderen Erwachsenen geredet. Mit mir redet er, aber nicht mit den anderen. Ein komischer Tag ist das heute.“

Belegt ist, dass der jüdische Produktenhändler Philippsohn und seine Familie an jenemTag auf Geheiß der Gestapo eine Reise antreten müssen, die in einemVernichtungslager im weißrussischen Minsk endet, in dem kaum jemand eine Überlebenschance hat. 

Vom Bahnhof Basbeck-Osten geht die Fahrt zunächst zu einem Sammelpunkt in Bremen, wo die Philippsohns zusammen mit 570 weiteren rassisch Verfolgten aus dem Elbe- Weser-Dreieck in ungeheizte Waggons gepfercht werden.

Das Schicksal, das die Deportierten nach der Ankunft im Ghetto von Minsk erwartet, ist Thema einer Rede, die der Ostener SPD- Vorsitzende Lothar Klüser mehr als ein halbes Jahrhundert später, am 8. Mai 1995, zum 50. Jahrestag des Kriegsendes auf dem jüdischen Friedhof in der Wingst halten wird: „Um die neu Angekommenen unterzubringen, wurden Tausende bereits im Ghetto lebender Juden erschossen. Die Toten wurden, vielleicht auch von den Philippsohns, in Baracken gestapelt, weil sie wegen des gefrorenen Bodens nicht beerdigt werden konnten. In unmöblierten, ungeheizten Wohnungen, ohne Nahrungsmittel, überließ man die Menschen ihrem Schicksal. Sie erfroren, verhungerten, starben an Krankheiten, und die letzten wurden schließlich erschossen oder in fahrbaren Gas-wagen vergast.“


Philippsohnstaße in Osten

Bei seiner Rede auf dem stillen Waldfriedhof, auf dem auch die Eltern von Adolf Philippsohn bestattet sind, kann Klüser sich auf Forschungsarbeiten des Ostener Schulrektors Wilhelm Jonscheck stützen. Der SPD- Kommunalpolitiker hat Mitte der 1990er Jahre das Schicksal der Philippsohns in einem Buch mit demTitel „Geheime Staatspolizei – Außenstelle Cuxhaven“ beschrieben und damit ein Tabu gebrochen.

„Aus dem Gedächtnis des Dorfes war die Familie Philippsohn lange ausgeklammert, ein Thema voller Wunden“, urteilen die Ostener Brüder Rüdiger und Dr. Manfred Toborg, die Jonschecks Arbeit fortsetzen und 2004 im Eigenverlag eine Broschüre veröffentlichen. Darin zeichnen sie das Bild einer integrierten Hadeler Familie: Der Produktenhändler Philippsohn redet platt, spielt Skat, ist Mitglied im Kegelclub und Schüt- zenverein; die Namen seiner Brüder Simon und Bruno, gefallen im Ersten Weltkrieg, sind ins Ostener Ehrenmal eingemeißelt; Tochter Anna-Louise, genannt Anneliese, ist eine beliebte Schulfreundin und Spielkameradin.

Doch spätestens 1938, im Jahr der Reichspogromnacht, erreicht der nationalsozialistische Rassenwahn auch Osten. Zu dessen Wegbereitern zählt unter anderem ein Mann aus Lamstedt, jenseits des Flusses: Der Lehrer, Heimatforscher und hochrangige NS-Rassekundler Willi Klenck preist nicht nur im „Niedersachsen-Stürmer“ die „Vernichtung des Judentums“ als „Gebot der Selbsterhaltung“, sondern legt selber zwecks „sippenkundlicher Bestandsaufnahme“ genealogische Datensammlungen an. Karten mit einem „F“ als Hinweis auf „fremden Blutseinschlag (Juden, Neger, Zigeuner)“ werden in Kopie an den „Kreissachbearbeiter“ weitergereicht.

Zu den Opfern des NS-Rassismus zählt 1938 die kleine Anneliese, damals zehn Jahre alt: Sie wird zwangsweise ausgeschult, Ostener Eltern verbieten ihren Kindern fortan den Umgang mit dem „Judenmädchen vom Deich“. Bald darauf muss der im Dorf hoch angesehene Vater sein Geschäft aufgeben. Immerhin darf er zunächst weiter den Milchwagen des Ortes fahren – bis die Gestapo die Deportierung der Familie ins Vernichtungslager befiehlt.

Noch Jahrzehnte nach Kriegsende wird im Dorf auch über das Schicksal eines anderen Mitbürgers geschwiegen: Der Zementarbeiter Clements Ludwik aus Osten-Altendorf hat 1944 auf der Gondel der Schwebefähre sein Bedauern über das Scheitern des Hitler-Attentats vom 20. Juli ausgedrückt. Wenn der Anschlag geglückt wäre, sagte er sinngemäß, würde sich der Krieg wenigstens nicht länger hinziehen. 

Von zwei Ostener Mitpassagieren, einem Briefträger und einem Fährmann, wird er denunziert und vom Volksgerichtshof in Berlin wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ zum Tode verurteilt. Nach der Hinrichtung am 13. November 1944 wird der Witwe die Urne mit den Worten zugestellt: „Da ist Ihr Mann drin.“

Erst fünfzig Jahre später, in einer NDR- Hörfunksendung über den Ort, machen zwei alte Ostenerinnen den Fall publik. Einer der beiden Denunzianten, berichten sie, habe 1944 im Dorf geradezu „geprahlt“ mit seinen Zeugenaussagen: Im Berliner Gerichtssaal seien die Wände „mit blutroten Fahnen ausgestattet, das sieht aus wie Blut“.


Willy-Klenck-Weg in Lamstedt

Solche Geschehnisse werden noch in der 1985 erschienenen, 450 Seiten starken Gemeindechronik „ausgespart“, wie die Brüder Toborg kritisch anmerken. Der damalige Dorfchronist war der Ansicht, man könne „die zwölf Jahre ‚Das 1000-jährige Reich’ übergehen, denn es wird in vielerlei Publikationen, besonders vom Ausland her, immer noch und immer wieder etwas an Aufklärung und Abschreckung gebracht“.

Reichlich zitiert wird in der Ostener Chronik indessen der Heimatforscher Klenck, der nach dem Krieg weiter als Lehrer wirkt. In Lamstedt wird sogar ein „Willi-Klenck-Weg“ nach ihm benannt (siehe unten).

In dieser Hinsicht kann die rassisch verfolgte Familie Philippsohn 2004 mit dem Lamstedter Rassismusprediger gleichziehen. Auf Betreiben insbesondere der Brüder Toborg benennt die Gemeinde Osten die Straße „Am Dubben“ in „Philippsohnstraße“ um – 63 Jahre nach der letzten Fährfahrt der Familie Philippsohn.


Letzter Oste-Stör
bald am Müggelsee


Der Stör im Aquarium auf Helgoland
21. 5. 2013. Um 1850 lebte der Europäische Stör (Acipenser sturio) in fast allen europäischen Flüssen, gut 150 Jahre später nur noch in der französischen Gironde. Auch in Deutschland war er in freier Wildbahn ausgerottet, nur ein einziges heimisches Exemplar aus alten Zeiten hat im Helgoländer Aquarium überlebt.

Die "bemooste Dame" zieht bald um

Wie 2004 der Ichthyologe Prof. Dr. Harald Rosenthal in Osten vor der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer berichtete, stammt dieser letzte originär deutsche Stör aus der Oste!

Er selber, so Rosenthal damals, habe einst als Berliner Student "im Mündungsbereich der Oste ein Stör-Weibchen gefangen, um es nach Helgoland ins Aquarium zu bringen". Inzwischen sei die "bemooste Dame", die er während seiner Tätigkeit auf der Hochseeinsel intensiv betreut habe, weit über ein halbes Jahrhundert alt.


Niedergang der Störbestände 1850 - 2008

Wahrscheinlich am 16. Juni soll der letzte "deutsche" Stör in Begleitung vom Berliner Störforscher Dr. Jörg Gessner und dem Ostener "Störvater" Wolfgang Schütz - beide Osteland-Kulturpreisträger - umziehen: von Helgoland in das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei am Müggelsee in Berlin-Friedrichshagen. Im Gegenzug bekommt Helgoland zwei französischstämmige Jungstöre aus Berliner Nachzucht.


Oste-Stör-Ausstellung im Internet - ansehen

Gestern hat die Osteland-Wanderfisch-AG, gut eine Woche nach dem erfolgreich verlaufenen 2. Oste-Stör-Fest in Elm, Bilanz gezogen (175 Störpatenschaften!) und dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne; Foto) für dessen Unterstützung gedankt. Informiert wurde der Minister auch über die Konstituierung des neuen Osteland-Arbeitskreises Grünes Netz Oste und über die von Jochen Bölsche gestaltete Wanderausstellung "Die Rückkehr der grauen Riesen", die hier auch online verfügbar ist.

Für die Oste ein
Managementplan


Ostener Wanderfisch-Experte Schütz

Nach einem erfolglosen Versuch vor zwei Jahren sollten nun "wichtige Impulse für die Entwicklung eines Managementplans für die Oste" gesetzt werden, heisst es in dem von Wolfgang Schütz unterzeichneten Schreiben an Wenzel: "Wir würden uns freuen, wenn wir nach dem schwierigen Start in dieser Sache in Ihrem Hause stärkeren Rückhalt für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem ehrenamtlichen und dem hauptamtlichen Naturschutz vorfinden würden. In diesem Sinne wäre auch ein abgestimmtes Vorgehen bezüglich der Minimierung von Sedimenteinträgen in die Gewässer, von Renaturierungen und der Schaffung von Überflutungsflächen auch im Bereich der Unteren Oste sowie bei einer Reihe weiterer Massnahmen aus unserer Sicht essentiell, um schneller als bisher zu meßbaren Fortschritten zu gelangen."


Störe: Ein Lied
macht Karriere


Hemmoorer Shantychor mit Stör-Lied - VIDEO

19. 5. 2013. Premiere am Pfingstsonntag an der Ostefähre Brobergen: Beim "Maritimen Pfingsten" des Fähr- und Geschichtsvereins trug der Shantychor Hemmoor unter der Leitung von Rainer Kupke und Gerd Drewes erstmals das Lied vom Ostestör vor, das Chormitglied Hanni Milan getextet hat (VIDEO) und das immer häufiger an der gesamten Oste angestimmt wird, nicht nur am Entstehungsort Oberndorf, sondern u. a, auch beim Tag der Oste 2013 und jüngst beim 2. Oste-Stör-Fest in Elm


Erst gab's Erbsensuppe, dann Osteschlicktorte

Viele Pfingstausflügler genossen das ehrenamtlich vorbereitete Fest am Fährkrug, probierten die Erbsensuppe und die selbstgebackene Osteschlicktorte und besichtigten den schmucken neuen Anleger, der am Donnerstag offiziell von der Gemeinde Kranenburg eingeweiht werden soll.


Kinderbetreuung
in der Diskussion


Expertin Heinssen (M., mit Mitstreiterinnen)

21. 5. 2013. Der SPD-Ortsverein Hemmoor hat die Kinderbetreuung in den Mittelpunkt seines Sommerhalbjahrs gestellt. Die Mitgliederversammlung am Montag, 3. Juni, 19.30 Uhr, im Osteland-Festhaus, Osten, Hinter den Höfen 3, wird dem Thema "Unsere Kitas – Garant für die frühkindliche Bildung" gewidmet sein. Zugesagt haben als "Leute vom Fach" der Landtagsabgeordnete Uwe Santjer, Nordholz (Foto), Erika Stüben-Kaiser, Leiterin des Familienbildungszentrum, Buxtehude, und Angela Heinssen, Juristin und ausgebildete Tagesmutter aus Jork (siehe unten).

Zu der Veranstaltung erklärt die SPD: "In unserem rohstoffarmen Land ist Bildung das höchste Gut. Aber: Immer noch ist die Bildung der Kinder oft weitgehend vom Status der Eltern abhängig. Bildung muss für alle da sein, denn sie ist der Schlüssel für Chancengleichheit! Am besten ist es, wenn der Grundstein dafür schon im Vorschulalter gelegt wird."

Fachkongress am 
8. Juni in Stade

24. 4. 2013. Zu einem politischen Top-Thema entwickelt sich auch im Osteland die Kinderbetreuung. Wie kann trotz fehlender Plätze ab August der Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder unter drei Jahren überall sichergestellt werden? Spitzenereignis des Sommerhalbjahrs ist ein Fachkongress am 8. Juni, zu dem der außerordentlich aktive Kreiselternrat der Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis Stade in das Auditorium der Hochschule im CFK Valley, Airbustraße 6 in Stade, einlädt. Themen sind Stand und Zukunft der Kinderbetreuung im Landkreis sowie Betreuungsqualität und Inklusion an Kindergärten. Elternvertreter, Eltern, Ämter, Parteien, Vereine, Juristen, Schulen werden gebeten, sich baldmöglichst anmelden. Infos hier.

*Organisiert wird der Kongress von Angela Heinssen, Rechtsanwältin aus Guderhandviertel und neue Vorsitzende des Kreiselternrates der Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie ihren Himmelpfortener Mitstreiterinnen Manuela Mahlke-Göhring, psychotherapeutische Tanztherapeutin (HPG), Mitglied im SPD-Arbeitskreis für Bildung und der AG Inklusion der Kreiselternvertretung aus Himmelpforten, und Elena Hummel (siehe Foto oben).

Die Vorsitzende Heinssen - engagierte Juristin und ausgebildete Tagesmutter - hatte voriges Jahr auch vor dem Bürgerforum Hemmoor referiert. Sie betreibt eine hervorragend gepflegte und sympathisch gestaltete Website zum Thema, deren Qualität wohl auch bundesweit ohnegleichen ist.


SPD feiert ihren
150. Geburtstag


Aus der Ostener SPD-Geschichtsbroschüre

17. 5. 2013. Landauf, landab begeht Deutschlands älteste Bürgerinitiative, die SPD, zurzeit ihren 150. Geburtstag, so gestern auch in Osten. Bei einem Klönschnack mit Kaffee und Kuchen im Osteland-Festhaus zeigte die AG 60 plus der SPD Hemmoor eine hervorragende Dokumentation über die wechselvolle Geschichte der Sozialdemokratie, die als Youtube-Video auch online zur Verfügung steht: Teil 1, Teil 2.


150 Jahre SPD - Thema im Osteland-Festhaus

Die SPD im Landkreis Stade und im Altkreis Bremervörde hat zum 150. Geburtstag der Partei eine Ausstellung gestaltet, die zurzeit im Stader Rathaus zu sehen ist. Sie zeigt die Anfänge der Sozialdemokratie, das Sozialistengesetz, den Beginn der Sozialgesetzgebung, den Kampf um die Gleichstellung der Frauen, die Rolle der Partei im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik, den Kampf gegen den Nationalsozialismus, die Gründung der Bundesrepublik, die Ostverträge und die Wiedervereinigung.

Zugleich hat ein Team um den ehemaligen Stadtarchivar Dr. Jürgen Bohmbach einen besonderen regionalen Bezug hergestellt. Ein Teil der Ausstellung widmet sich den sozialdemokratischen Frauen. Am Dienstag, 21. Mai, wird es in Stade einen Festakt der SPD mit Franz Müntefering geben.


Postfrisch: die Marke zum Geburtstag

Zwar noch nicht 1863, dem Gründungsjahr des SPD-Vorläufers Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein, aber immerhin 1894 waren Sozialdemokraten an der Oste tätig, zumindest im Gemeindeausschuß Westersode. Arbeiter beschwerten sich damals, wie Urkunden belegen, über die "Klassenvorherrschaft" der Besitzenden und das Vierklassenwahlrecht. 


Titel (Ausschnitt) der Ostener SPD-Schrift

Schon im Februar 1890 waren sozialdemokratische Agitatoren in Osten, Oberndorf und Lamstedt aufgetreten - und dabei behindert und niedergeschlagen wurden.

Bespitzelung durch den
Fußgendarm Müller XVI.

Systematisch wurden Sozialdemokraten auch in den folgenden Jahrzehnten daran gehindert, öffentliche Veranstaltungen durchzuführen. "Die sozialdemokratische Partei erhielt zur Abhaltung von Versammlungen kein Lokal," heisst es in einem Polizeibericht aus Osten ("Geheim!") vom 20. Juni 1905, den "Fußgendarm Müller XVI." für den den Landrat in Neuhaus/Oste verfasst hatte.

In Osten, wo die SPD nach den Jahren der Unterdrückung und Verfolgung durch die Nazis erstmals 1947 kandidierte, wurde 1966 ein Ortsverein gegründet. Eine 2006 von Jochen Bölsche verfasste Broschüre "40 Jahre SPD Osten" steht hier zum Download zur Verfügung.


"Welcher Elan,
welcher Einsatz!"


Die ältesten Störpaten: Ludwig (93) und Freunde

11. 5. 2013. Rund 500 Zuschauer, darunter viel Prominenz aus der gesamten Osteregion, verfolgten am Sonnabend bei bestem Wetter die Freisetzung von über 250 weiteren Jungstören am Anleger des Bootsclubs Elm bei Bremervörde. 


Hunderte verfolgen die Auswilderung

Unter den Teilnehmern des Stör-Fests waren viele Vertreter aus Politik und Vereinsleben, darunter allein Trägerinnen und Träger des Oste-Kulturpreises "Goldener Hecht": Gerhard und Waltraud Gebhardt, Dr. Jörn Geßner, Gerhard Klotz, Wiebke Kramp, Ernst Peters, Walter Rademacher, Wolfgang Schütz, Dr. Manfred Toborg, Peter Wortmann und Walter Zeeck. 


Hier gibt's die Patenschaftsurkunden

Über 170 Ostefreunde spendeten im Rahmen eines liebevoll organisierten Volksfests Geld für eine Störpatenschaft und durften dafür eigenhändig einen der Urzeitfische freisetzen. 


Gajdzik (l.) mit Senioren bei Störauswilderung

Anrührende, symbolträchtige Szene: Einer der letzten Störfischer von einst, der 93-jährige Carl Ludwig, und zwei Weggefährten, die noch die Ausrottung des Störs in der Oste erlebt hatten (siehe unten), setzten die ersten Jungstöre ein.


Großes Rahmenprogramm am Osteufer

Die Medien, von dpa bis "Bild", zeigten erneut starkes Interesse am Fortgang des großen Artenschutzprojekts, das mit Hilfe französischer Nachzuchten zustande gekommen ist. "Voilà, französische Störe in der Oste!", meldete der NDR von dem heiteren Stör-Fest: "In der Oste schwimmen jetzt Störe mit Migrationshintergrund" (weiterlesen bitte hier).


Osteland-Vize Rademacher als Störpate

Grußworte von Christian Meyer und Stefan Wenzel, dem niedersächsischen Agrar- und dem Umweltminister (siehe hier), verlas "Störvater" Wolfgang Schütz von der AG Osteland. Die Landespolitiker zollten dem Engagement der Störfreunde ebenso Respekt wie der Projektleiter und Ostepreisträger Dr. Jörn Gessner (Berlin) und der Elmer Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU). 


Ostepreisträger Dr. Gessner und Schütz

Der populäre Kommunalpolitiker zeigte sich beeindruckt, "welchen Elan und welche Begeisterung" der Bootsclub Elm sowie die AG Osteland in die Störansiedlung investierten, deren "großartige und lobenswerte Arbeit" kürzlich auch von Bundespräsident Gauck gewürdigt worden sei.


Organisatoren Carsen Holst und Benjamin Horst

Während sich der Bürgermeister auch über die Werbewirkung des überregional beachteten Stör-Events lobend äußerte, zeigten sich die erfahrenen Festorganisatoren Carsten Holst und Benjamin Horst sowie der neue BC-Vorsitzende Hermann Wiebke in ihren Grußworten stolz darauf, dass ihr Verein gemeinsam mit den Sportfischern 80 Jahre nach der Ausrottung des Europäischen Störs dazu beitragen darf, die "Rückkehr des grauen Riesen" zu ermöglichen (so auch der Titel der im Festzelt gezeigten Osteland-Ausstellung). 


Auch die Jüngsten machen mit

Hunderte verfolgten die Auftritte von Spielmannszug, Bläsern und Kinderchor.

Der Oberndorfer Kneipenchor "Liedertafel Störtebeker" unter der Leitung von Uwe Mählmann trug Hanni Milans Oste-Stör-Lied vor - siehe VIDEO.

Buddelschiffbauen mit Lothar Peterskeit

Am Rande des von Feuerwehr und DLRG mustergültig betreuten Fests, bei dem Angebote der Jägerschaft, der Bremervörder Touristiker, des Drochterser Modellbauclubs und des Buddelschiffbauers Lothar Peterskeit viel Anklang fanden, konstituierte sich der neue Osteland-Arbeitskreis Grünes Netz Oste


Ostefreund Tiedemann spricht für das Grüne Netz

Sprecher ist Hans-Hermann Tiedemann (Elm), zugleich 2. Vorsitzender des außerordentlich aktiven und erfolgreichen Nabu-Kreisverbandes Bremervörde-Zeven


Naturschützer im Stör-Ausstellungszelt

Rund 25 interessierte Mitglieder der AG Osteland trugen erste Ideen für die künftige Arbeit des Grünen Netzes zusammen. - Weitere Berichte folgen.

Für oste.de fotografierten Marlene und Bert Frisch, Peter Wortmann, Hans-Hermann Tiedemann, Gerd-Michael Heinze, Walter Rademacher sowie Renate und Jochen Bölsche.


Weitere Fotos hier - Seite noch im Aufbau.

Bagger schreddern
geschützte Fische


Dr. Gessner dankt Berufsfischer Zeeck

11. 5. 2013. Projektleiter Dr. Jörg Gessner dankte für gute Kooperation dem Geversdorfer Berufsfischer Walter Zeeck, der wiederum heftige Kritik übte am Einsatz von Saugbaggern und deren verheerenden Auswirkungen auf die Fischbestände. Auszug aus Zeecks Grusswort:

Liebe Störfreunde,

ich möchte mich hier und heute mit einem Grußwort als Berufsfischer von Oste und Elbe bei Euch bedanken, die sich für die Wiederansiedlung des Störes einsetzen und für dessen Lebensraum kämpfen. 
Ich werde dieses mit aller Kraft unterstützen.

Auch freue ich mich, dass Umweltminister Wenzel und Landwirtschaftsminister Meyer diese große Sache unterstützen wollen. Dafür auch von den Berufsfischern meinen herzlichsten Dank. Wir Fischer kämpfen schon lange um ein Biotop, welches den Stör wieder bei uns leben lässt.

Auch haben sich die Umweltbedingungen und das Umweltbewusstsein in den letzten 30 Jahren zum guten gewandelt. Ich denke da an die Wasserqualitätsverbesserung, und was ganz besonders wichtig ist, an die Durchgängigkeit unserer Gewässer für alle Fischwander-Arten, die bis 2015 gegeben sein muss. 

Wenn ich dann aber an die Situation auf der Elbe denke, und zwar an die Saugbagger, meistens sind es drei bis fünf Bagger, die unterwegs sind, kann ich nicht verstehen, warum diese Schiffe, die eine Genehmigung zum Baggern haben, Fische und andere Lebewesen fangen und schreddern dürfen.

Wir als Fischer und Angler haben eine Unmenge von Vorschriften, Schonzeiten, Mindestmaßen und Fangbegrenzungen zu beachten. Dazu wird bei den Anglern die Rutenzahl beschränkt. n der Fischerei werden die Maschengrößen und Fangmengen von der Fischereiaufsicht kontrolliert, z. B. mit der Seefalke, einem  Schiff mit einer Besatzung von insgesamt 70 Personen.

Alle kontrollieren uns, damit von uns alle Vorschriften eingehalten werden. Bei den kleinsten Verstößen werden sofort hohe Bußgelder verhängt, dass kann bis zur Beschlagnahme des Fischereigeschirres reichen. 
Nur die Saugbagger dürfen ohne Umweltverträglichkeitsprüfungen  und ohne Fanggenehmigungen arbeiten. Alle Lebewesen, vom Fischlaich über Fischlarven bis zu geschützten Arten, welche auf der Roten Liste stehen, sowie unsere Störe und Lachse, werden angesaugt und geschreddert. 

Jeder Fischer und Angler muß in Deutschland, um Fische zu fangen, eine Ausbildung und Prüfung ablegen. Danach darf er erst sach- und fachgerecht fischen und angeln.

Warum wird nicht - wie bei jedem Großgerät üblich - eine Umweltverträglichkeitsprüfung für jeden Saugbagger erstellt? Warum wird bei den Baggerarbeiten nicht auf Artenschutz und Schonzeiten der Fische geachtet? Warum z.B. wird das Baggergut nicht auf lebende Fische  beprobt? Was geschieht mit den untermäßigen Fischen? Was geschieht mit den Fischen, die auf der Roten Liste stehen, und der Vielzahl anderer Fische die einfach mit angesaugt werden?

Und das mit Saugbaggern wie der Josef Möbius, der über 12.800 kw verfügt und damit gnadenlos die Flora und Fauna des Flusses schädigt? Warum wird nicht auf den Saugbaggern eine Fischereikontrolle durchgeführt?

Grundsätzlich müssten an Bord dieser Schiffe unabhängige Biologen mitfahren, die Beprobungen durchführen und überwachen und das Ausmaß des Umweltfrevels feststellen und dokumentieren.

Da haben Umweltminister Wenzel und Landwirtschaftsminister Meyer noch eine große Aufgabe. Warum wird das heutzutage von den Behörden, ddie den Umweltschutzgedanken angeblich immer hochhalten, genehmigt? 

Während unserer Fischerei haben wir schon mehrere mit Marken versehene Störe gefangen.
Da wir Hamenfischerei betreiben, die sehr umweltverträglich ist, waren sie noch sehr lebendig. Nach dem Vermessen und Wiegen und der Markennummernotierung wurden sie sehr behutsam wieder ins Wasser zurückgesetzt. Die Fänge wurden dokumentiert und fotografiert und Jörn Gessner mitgeteilt und mit Bild übermittelt.

Gleichzeitig macht dieses auch Mut, dass die Anstrengungen für die Umwelt und die Besatzmaßnahmen trotz aller Widrigkeiten greifen. Hoffentlich haben wir durch unsere Fehler gelernt, und können eines Tages die Traditionen von Carl Ludwig, Hermann Meyer und Herbert Rathjens fortsetzen.

Ich denke, wenn die Fischer, Angler, Umwelt- und Naturschützer zusammenhalten und weitere Umweltverbesserungen durchgeführt werden, werden eines Tages die Nachkommen dieser Störe die Oste  hinauf ziehen.


Das war der 
König der Oste

Störfang an der Oste um 1900: Das Foto, das uns AG-Osteland-Mitglied Klaus Torborg vom Heimatverein Hechthausen aus Anlass des 2. Oste-Stör-Fests in Elm übermittelte, zeigt links Claus Friedrich von Borstel (1838 – 1922) aus Burweg und dessen Sohn Julius (1874 – 1957), der später die Gastwirtschaft an der Mühle in Hechthausen betrieb, mit einem rund zwei Meter langen Stör.


Störfischer (93)
im TV-Interview


Begehrte Interviewpartner: Ludwig (l.), Freunde

10. 5. 2013. Hochbetagte einstige Oste-Störfischer, zwei davon im zehnten Lebensjahrzehnt, haben das Interesse von Presse, Funk und Fernsehen an der Flussregion und an dem international beachteten Projekt zur Wiederansiedlung des Europäischen (Atlantischen) Störs geweckt. 


HeimatLive-Dreharbeiten auf dem "Ostekieker"

Begehrte Interviewpartner sind zurzeit der 93-jährige Oberndorfer Carl Ludwig sowie seine Weggefährten Hermann Meyer (94) und Herbert Rathjens (83), die noch die Ausrottung des Kaviarfischs in der Oste miterlebt haben. 


Karl Ludwig in jungen Jahren...

... im väterlichen Fischerkahn auf der Oste

Nun möchten sie dabei sein, wenn an diesem Sonnabend, 11. Mai, ab 14 Uhr beim Störfest in Bremervörde-Elm, An der Oste 2a, an die 300 Jungtiere aus französischer Nachzucht von "Störpaten" in die Oste ausgewildert werden.


Messholz, Netzreparaturnadel, Handschutz

Karl Ludwig stand mit seinen alten Freunden auf dem "Ostekieker" in Oberndorf nicht nur der Journalistin, Buchautorin und Ostepreisträgerin Grit Klempow (Stader Tageblatt) zum Interview über die einstige Störfischerei zur Verfügung. 


Störfischer am Freitag auf dem "Ostekieker"

Am Freitag führte Moritz Rossbach von HeimatLive auf Vermittlung der Osteland-Aktiven Albertus Lemke (l.) und Wolfgang Schütz (4.v.l.) ebenfalls auf dem "Ostekieker" ein TV-Interview mit den Senioren

Vorzeigen kann der Zeitzeuge Ludwig dabei einige seltene Originalgegenstände aus seiner Störfischerzeit: einen Handschutz und eine Nadel zur Reparatur und ein Messholz zur Kontrolle der Maschenweite der Störnetze.

Außerdem: ein 1808 gedrucktes Originalkochbuch aus dem Haushalt seiner Urgroßmutter Margarete Blöte mit Störrezepten sowie Fotos, die ihn als Jungen und als jungen Mann im Fischerboot seines Vaters auf der Oste bei Oberndorf zeigen - etwa auf der Höhe eines Gebäudes, das Osteland-Mitglied und Medienbetreuer Bert Frisch als sein heutiges Wohnhaus identifizierte.
Unsere früheren Berichte (seit 2001) zur Rückkehr des Oste-Störs stehen auf dieser Archivseite (etwas längere Ladezeit).

Für www.oste.de fotografierten in Oberndorf Wolfgang Schütz, Jochen Bölsche und Bert Frisch.


Minister würdigen
Oste-Störprojekt


Stör-Vitrine im Natureum Niederelbe

7. 5. 2013. Aus Anlass des 2. Oste-Stör-Fests am 11. Mai in Elm würdigen zwei niedersächsische Regierungsmitglieder, Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Umweltminister Stefan Wenzel, die "gute Arbeit" der Angelvereine und der Osteland-AG Wanderfische Oste  und würdigen die ökologische Bedeutung  des Flusses für das international beachtete Stör-Projekt.

Umweltminister Stefan Wenzel (Foto) erklärt, bereits in den vergangenen Jahren habe das Niedersächsische Umweltministerium mit Rückdeichungen bei Hechthausen und Kranenburg erste konkrete Schritte in dieser Richtung unternommen. Eine von der Stiftung Lebensraum Elbe vorgesehene Machbarkeitsstudie zur ökologischen Verbesserung der Tide-Oste werde nach Ansicht der Fachleute des Ministeriums "weitere Ergebnisse und wichtige Impulse zur Verbesserung des Gewässers" bringen. Der Minister zeigt sich "zuversichtlich, dass, wenn Behörden und Verbände eng zusammenarbeiten, der Grundstein für eine erfolgreiche Wiederansiedlung gelegt werden kann": "Die Zeiten, wo Störe zum Ablaichen in die Elbe und Oste zogen, mögen zwar lange her sein, sie sind aber nicht vergessen. Das Niedersächsische Umweltministerium unterstützt ausdrücklich die Initiative der ARGE Wanderfische Oste zur Wiederansiedlung des Atlantischen Störs in Oste und Elbe."


Niedersächsischer Landwirtschaftsminister Meyer

Landwirtschaftsminister Christian Meyer (ebenfalls Bündnisgrüne) betont die Bedeutung der Oste für die Wiederansiedlung des Störs. "Unter den zur Diskussion stehenden deutschen Flüssen weist die Oste stromab von Bremervörde die insgesamt günstigsten Bedingungen für einen Versuchsbesatz mit Jungstören auf, zumal dieser Flussabschnitt bis 1920 noch ein wichtiges Laichgewässer für diese Fischart war," hebt der Minister hervor.

Außerdem würden die Aktivitäten zur Wiedereinbürgerung des Störs in der Oste durch eine "sehr engagierte regionale Berufsfischerei und Angelfischerei" unterstützt. Besonders hervorzuheben sei die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der AG Osteland, die aus 32 Fischereivereinen entlang der Oste besteht und insgesamt etwa 8.000 Angelfischer repräsentiert.

Deren Arbeit würdigt der Minister mit dem Hinweis auf "jahrzehntelange Erfahrungen bei der Restaurierung der Oste und ihrer Nebenbäche im Rahmen von erfolgreichen Wiedereinbürgerungsbemühungen von Lachs und Meerforelle": "Das anhaltende und rege öffentliche Interesse an dem Störprojekt zeugt davon, dass entlang der Oste bisher gute Arbeit geleistet wurde und geleistet wird."

Zur Bedeutung des Ansiedlungsprojekts erklärt der Minister: "Während der Europäische Stör vor mehr als einhundert Jahren noch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die Fischerei hatte, sind mit Ausnahme einer sich nur noch sporadisch fortpflanzenden Population in der Gironde (Südwest-Frankreich) zwischenzeitlich sämtliche Bestände erloschen - der letzte deutsche Bestand in der Eider vermutlich im Jahr 1969. Als maßgebliche Ursachen für den Bestandsrückgang werden die Verschlechterung der Wasserqualität durch die fortschreitende Industrialisierung, der Ausbau der großen Flüsse, der Bau von Wehren sowie die Fischerei auf Störe angesehen.


Sportfischer wollen den Kaviarfisch retten

Aufgrund seiner akuten Gefährdung wird der Europäische Stör mittlerweile durch verschiedene internationale Übereinkommen geschützt. So unterliegt die Fischart nicht nur dem Washingtoner Artenschutzabkommen, sondern ist auch als streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse in Anhang IV zur FFH-Richtlinie gelistet. Da bei einem möglichen Erlöschen des letzten verbliebenen Bestandes diese eindrucksvolle, bis zu 3,5 m lange und über 300 kg schwer werdende Fischart endgültig auszusterben droht, sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verschiedene Verpflichtungen eingegangen, die auch eine Wiederansiedlung in Schlüsselregionen des ehemaligen Verbreitungsgebietes fordern.

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung 2010 einen mit den Ländern abgestimmten 'Nationalen Aktionsplan zum Schutz und zur Erhaltung des Europäischen Störs' aufgestellt, durch den die notwendigen Grundlagen für die Arterhaltung und Wiederansiedlung in Deutschland geschaffen werden sollen.
Langfristige Ziele des Aktionsplans sind die Wiederherstellung eines sich selbst erhaltenden Störbestandes in deutschen Gewässern, sowie zur Zukunftssicherung im gesamten historischen Verbreitungsgebiet beizutragen."

Der volle Wortlaut der Stellungnahmen der beiden Minister ist hier verfügbar.


Fischer, 93, setzt
junge Störe aus


Schütz (3. v. l.) mit Ludwig, Meyer und Ratjens

2. 5. 2013. Mit einem eindrucksvollen symbolischen Akt soll beim "2. Oste-Stör-Fest" am Sonnabend, 11. Mai, ab 14 Uhr in Bremervörde-Elm (siehe unten) der Bogen geschlagen werden von der Ausrottung des urtümlichen Kaviarfischs vor rund 80 Jahren bis hin zu dem international beachteten Versuch, den Europäischen Stör in seinem einstigen Heimatgewässer wieder anzusiedeln.

Drei der letzten Oste-Störfischer von einst werden auf dem Steg des Bootsclubs in Elm (Landkreis Rotenburg), An der Oste 20a, den diesjährigen Jungfischbesatz starten: Der 93-jährige Oberndorfer Karl Ludwig sowie seine Weggefährten Hermann Meyer (94) und Herbert Rathjens (83) werden - Seite an Seite mit dem Elmer Ortsbürgermeister Erich Gajdzik - den Anfang machen, wenn diesmal insgesamt 250 Jungtiere aus französischer Nachzucht in die Oste ausgewildert werden.


Hermann Wiebke, Reinhard Mayer, Carsten Holst

Nachdem im vorigen Jahr der damalige Ministerpräsident David McAllister in Oberndorf (Kreis Cuxhaven) den 1000. Jungstör in die Oste entlassen hatte, kontaktierte die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. die drei alten Herren, die sich noch gut daran erinnern, dass 1934 der letzte Stör von Friedrich Stelling, Gastwirt aus Oberndorf, in der "Hexenbucht" bei Hemmoor gefangen und für 200 Reichsmark verkauft wurde. Damit war der Bestand aufgrund von Gewässerverschmutzung und Überfischung vollends zusammengebrochen.


Wieder im Wasser: Oberndorfer Stördenkmal

Die westeuropäische Version des urtümlichen Knorpelfischs, der älter ist als die Dinosaurier, wäre von der Erde verschwunden, wenn nicht vor der französischen Gironde-Mündung ein weltweit allerletztes Vorkommen der betreffenden Art (Acipenser sturio) eine Nachzucht ermöglicht hätte. Aufgezogen im Leibniz-Institut für Gewässerkunde und Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen, sollen diese Jungfische den Grundstock für die Rückkehr des grauen Riesen in die Oste und in andere Elbzuflüsse bieten.

Wie im vorigen Jahr in Oberndorf ist die Auswilderung der Störe, überwacht von dem Fischereibiologen Dr. Jörn Gessner von der Gesellschaft zur Rettung des Störs, in ein Volksfest eingebunden. Die Veranstaltung wird vom Bootsclub Elm ausgerichtet. Der Festausschuss um Carsten Holst und Benjamin Horst hat viele Anbieter von Leckereien und eine Reihe von Vereinen gewonnen, die für ein buntes Programm sorgen.


Paten können den Fisch eigenhändig aussetzen

Für Kinder veranstaltet der Drochterser Modellbauclub ein Wasserballturnier mit Modellbooten. Für Unterhaltung sorgen der Spielmanns- und Musikzug Elm und "Die Elmbachtaler" sowie die Kinder des Elmer Kindergartens. Die Tourist-Info Bremervörde, die Jägerschaft Elm und die AG Osteland sind mit Informationsständen vertreten, auch DLRG und Feuerwehr sind mit von der Partie.

Gegen eine Spende können die Teilnehmer "Störpaten" werden und den von ihnen benannten Jungfisch eigenhändig aussetzen. Eine Urkunde bestätigt die Patenschaft, bei einem Wiederfang der markierten Tiere werden die Forscher den jeweiligen Paten informieren. Mittlerweile haben  Berufsfischer bereits 20 Jungtiere entdeckt (und nach der Registrierung wieder ausgesetzt), davon vier Störe aus der Oste, so dass sich die Wege der Wanderfische nachvollziehen lassen.


Artenschützer Schütz und Dr. Gessner

Eingeladen zum 2. Störfest sind - ebenso wie im vorigen Jahr - Vertreter aus Politik, Sportfischerei und Naturschutz von der gesamten Oste. Außerdem erwarten der Vorstand des BC Elm um Hermann Wiebke, Reinhold Grasbeunder und Reinhard Mayer und Hafenmeister Uwe Neugebauer etliche Sportboote der Skipper aus Oberndorf, mit denen die Elmer eine freundschaftliche Verbindung pflegen.

Auskunft über die einstige Störfischerei geben nicht nur die Letzten ihrer Zunft, bei denen sich auch schon das Fernsehen angesagt hat und deren Erinnerungen die Osteland-Aktiven Schütz und Lemke aufgezeichnet haben. Ausrottung und Wiederkehr der Oste-Störe sind auch Thema einer in Elm gezeigten Ausstellung, für die der Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche (Osten) viele Dokumente aus alten Zeiten zusammengetragen hat.

Über den Stör informieren darüber hinaus auch etliche Exponate der neuen Dauerstellung im Natureum Niederelbe an der Ostemündung in Balje (Landkreis Stade) sowie die AG-Osteland-Website www.oste-stoer.de.


Einst eher kritisch,
jetzt kindgerecht 


Sonniger Schnuppertag am Waldmuseum

1. 5. 2013. Seit fast einem halben Jahrhundert gibt es das Waldmuseum in der Wingst. 1965 gegründet, hat es sich wiederholt gehäutet. Ein Schnuppertag am 1. Mai mit Tortenbüffet und Jagdhornbläsern zeigte: Das wieder einmal neu gestaltete Waldmuseum, Version 2013, ist vor allem kindgerecht.


Neues Logo des Waldmuseums

Um die Jahrtausendwende wurde, wie oste.de im Jahre 2008 berichtete, "die Sammlung und ihre Präsentation in den hellen, lichten Räumen .. von der Dipl.-Biologin Dr. Kathrin Baumann von der Bad Harzburger Alnus GbR runderneuert und aktualisiert. Vertreten ist unter anderem ein so hochaktuelles Thema wie der nun allenthalben empfohlene Waldumbau: Mischwälder statt monotoner Stangenforsten, damit Deutschlands grünes Drittel, vorgeschädigt durch Sauren Regen, künftig gegen Stürme, Borkenkäferbefall, Trockenheit und andere Begleiterscheinungen des Klimawandels besser gewappnet ist".


Jägerchef Klotz mit Osteland-Mann Tiedemann

Über dieses ökologisch orientierte Konzept hatte der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Dr. Wolfgang von Geldern, beim damaligen Neustart erklärt, das "feine, kleine, moderne Waldmuseum" leiste u. a. "einen wichtigen Beitrag für die waldpädagogische Arbeit ... im Rahmen des großen Auftrags, die Bedeutung des Waldes für Umwelt und Klima ins Bewußtsein zu rufen, gerade auch in einer Zeit vielfacher Gefährdungen und Belastungen dieses einzigartigen Biotops".

Dieses Museum war 2005 der schwarz-gelben Cuxhavener Kreistagsmehrheit ein Dorn im Auge: CDU und FDP strebten an, sich des Kostenfaktors Waldmuseum zu entledigen. 

Die Rede war von einer Schließung des musealen Kleinods (ebenso wie auch des Hermann-Allmers-Heims in Rechtenfleth und der Burg Hagen), bis Bürger, Kommunen und Organisationen lautstark gegen den geplanten "kulturellen Kahlschlag" protestierten


Interaktivität wird groß geschrieben

Die SPD-Kreispolitikerin (und heutige Staatssekretärin) Daniela Behrens stellte damals fest, die von Schwarzgelb geplanten Maßnahmen "helfen dem Kreishaushalt nicht weiter", zerstörten aber vor Ort "unwiderruflich die kulturpolitische Arbeit und die lokale Identität" (ein Bericht über den damaligen Kampf um das Waldmuseum steht auf dieser Archivseite).

Öffentliche Proteste und Bürgerengagement führten dazu, dass die Schließung unterblieb. Zwei Dutzend Ehrenamtliche gründeten daraufhin einen Förderverein, um den laufenden Museumsbetrieb aus den Händen der Naturschutzstiftung des Kreises zu übernehmen. 


Vorstand und Initiatoren des Vereins (2011)

Zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins unter Vorsitz von Horst Arp zählten unter anderem Gerhard Klotz, Vorsitzender der Hadler Jägerschaft, und der langjährige Kreis-Touristiker Uwe Kühne, dem wie seinen Mitstreitern auch daran gelegen war, dass der Wingst "ein Stück Identität" erhalten bleibt.

Mit der Erarbeitung einer neuen Ausstellung - neue Maxime: kindgerecht - wurde das Leipziger Büro Klinge & Wagner Museumsdienstleistungen beauftragt, textlastige Tafeln wurden aus dem Museum verbannt.


Ausstellungsthema Lebensraum Totholz

Die nunmehr neu gestaltete Ausstellung wendet sich an Grundschüler und Schüler der Unterstufen weiterführender Schulen, die auch die Zielgruppe der aktuellen und gefälligen Website waldmuseum-wingst.de sind. Zitat: 

"Unser Maskottchen der Dachs und seine Waldfreunde laden Dich herzlich ein, sie unter dem alten, hohen Reetdach zu besuchen. An 23 Ausstellungsstationen warten die Tiere und Pflanzen des Waldes darauf, von Dir entdeckt zu werden. Im Waldmuseum Wingst geht es dabei fröhlich zu: hier unkt die Kröte, ruft die Eule und klopft der Specht. Und die Vögel singen ihr Lied dazu. Mach auch Du mit und spiel das rollende Kuckucksspiel, trau Dich in den finsteren Nachtwald hinein und finde heraus, wer in der lustigen Dachs-WG wohnt."


Darkroom mit den Tieren des Nachtwalds

Insgesamt 22 Ausstellungsstationen werden Kindern und auch Erwachsenen einzelne Tiere, Pflanzen und Lebensräume auf sehr individuelle Weise erläutern. So werden die Besucher auf ihrem Weg durch das Museum mit "unter die Erde" genommen, um dort die Bodenlebewesen kennenzulernen. Finanziert wurde das Konzept vom Amt für Landentwicklung in Bremerhaven und der Naturschutzstiftung des Landkreises. 


Ausstellungsstation zum Balksee

Alles sehr löblich. Wer aber - als Jugendlicher oder Heranwachsender - daüber hinaus etwa wissen will, wie es heute um die Schädigung des Waldes bestellt ist (der auch im Elbe-Weser-Dreieck zur Entsäuerung regelmäßig gekalkt werden muss), welchen Einfluss Agraremissionen und Klimawandel auf den Waldzustand haben, wie weit der überlebenswichtige Waldumbau vorangekommen ist - für den ist das Kinderwaldmuseum kaum die richtige Wahl. Aber es gibt ja auch andere Informationsquellen. Einige weiterführende Links zur Waldpolitik stehen auf www.waldsterben-waldleben.de.

Ab Ende Mai ist das Waldmuseum Wingst regelmässig der Öffentlichkeit zugänglich. Mehr auf waldmuseum-wingst.de.


Der Holocaust
vor der Haustür


Straßenschild mit Zusatztafel - größer

30. 4. 2013. Die Rückfahrt von der Gedenkfeier im einstigen Kriegsgefangenenlager und Ausweich-KZ Sandbostel führte durch Lamstedt - eine gute Gelegenheit, die neue Hinweistafel am Willy-Klenck-Weg anzuschauen. 

Zur Erinnerung: Lamstedter Schülerinnen hatten in einem Geschichtsprojekt die Rolle des Rassisten Klenck in der Nazizeit recherchiert und in einer Ausstellung präsentiert, viele daraufhin die Umbenennung der Straße gefordert, die CDU mit ihrer überwältigenden Ratsmehrheit aber auf der Namensgebung beharrt und lediglich eine Ergänzung des Straßenschilds durch eine Zusatztafel beschlossen. 

Die Ergänzung - Text hier - kann jetzt betrachtet werden: eher eine Huldigung des Heimatforschers Klenck ("leicht verständliche und fesselnde Sprache") als eine Distanzierung von einem der geistigen Väter jenes Rassismus, der - auch auf der neuen Tafel - als "Rassenkunde" pseudowissenschaftlich verbrämt wurde. 

Am Ende führte er zu den Leichenhaufen von Sandbostel, jenem Todeslager, das die britischen Befreier am 29. April 1945 "Klein Belsen" nannten. Der gestern von allen Festrednern gerühmte Sandbostel-Forscher Dr. Klaus Volland hatte schon vor Jahren vom "Holocaust vor der Haustür" gesprochen.

Über Klencks Rolle war unter anderem - im Zusammenhang mit der Ermordung der jüdischen Familie Philippsohn aus Osten - in dem Buch "Über die Oste" (hier online) berichtet worden, in dem es auf Seite 38 heißt: "Der Lehrer, Heimatforscher und hochrangige NS-Rassekundler Willi Klenck preist nicht nur im 'Niedersachsen-Stürmer' die 'Vernichtung des Judentums' als 'Gebot der Selbsterhaltung', sondern legt selber zwecks 'sippenkundlicher Bestandsaufnahme' genealogische Datensammlungen an. Karten mit einem 'F' als Hinweis auf 'fremden Blutseinschlag (Juden, Neger, Zigeuner)' werden in Kopie an den 'Kreissachbearbeiter' weitergereicht."


Viele aktuelle Informationen aus dem Osteland auch auf Facebook, wo u. a. die AG Osteland, das Krimiland, die Schwebefähren, der Oste-Radweg und jetzt auch das Blaue Netz Oste präsent sind.


Ferienhaus im Osteland: ferienhaus.oste.de


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