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Neuer
Mittelpunkt
fürs Mittelzentrum McAllister im neuen Ratssaal (Foto: R. Bölsche) 28. 1. 2012. Als "freudiges Ereignis für das Mittelzentrum Hemmoor" bezeichnete der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister - angereist trotz Rückenschmerzen nach Benutzung der Otterndorfer Riesenrutsche - am Sonnabend vormittag die Einweihung des Hemmoorer Rathaussaales. Rund hundert Besucher waren der Einladung von Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer gefolgt und sahen sich die neuen Räume des vom Wingster Architekten Meyer entworfenen Anbaus an; nachmittags schloss sich ein "Tag der offenen Tür" an. Besucherandrang im Erweiterungsbau McAllister reihte den Neubau in die weiteren Baumaßnahmen ein, die zur Zeit in der Samtgemeinde laufen. Neben der Sanierung von zwei Sporthallen und der Grundschule Hechthausen nannte er unter anderem die Runderneuerung des Heidestrandbades. Er hoffe sehr, "dass sich Hemmoor in Zukunft mit einem neuem städtebaulichen Erscheinungsbild zeigen kann". Weitere wichtige Schritte seien auch das Dorferneuerungsprogramm in Osten sowie für ihn ("als unregelmäßigen Metronomfahrer") der Umbau des Bahnhofs in Hechthausen. Die Heimatpfleger Petrich und Grantz gratulieren Als "Arbeitsaufträge für den MP" nahm er gern die Anregungen auf, die Modernisierung des Hemmoorer Rathausplatzes sowie den Ausbau der Park-and-Ride-Plätze am Bahnhof Hechthausen wohlwollend zu begleiten. "Ausgeprägte
Streitkultur"
Zuspruch aus dem Publikum erhielt McAllister für seine Äußerung über die "ausgeprägte Streitkultur" im Hemmoorer Rathaus und für sein Fazit: "Wenn ihr euch dann mal entschieden habt, dann zieht bitte möglichst an einem Strang und in eine Richtung." Schwebefähre als Wandschmuck im Ratssaal In seiner Begrüßungsrede hob Dirk Brauer hervor, dass erste Planungen für eine Rathauserweiterung bereits 1986 angelaufen seien, damals dafür aber kein Geld zur Verfügung gestanden habe - anders als ein Vierteljahrhundert später, 2009, dank des Konjunkturprogramms II. Die Kosten des 590.000 Euro teuren Anbaus wurden mit 485 000 Euro aus Fördermitteln bestritten, der Rest aus Eigenmitteln. Teilräume des Anbaus sollen nun auch als Trauzimmer genutzt werden. Brauer möchte das Rathaus mehr als bisher zum "Mittelpunkt des örtlichen Geschehens" machen und ein modernes und funktionales Rathaus mit hohem Identifikationspotential schaffen. Vize-Landrat und Gewerkschafter Gunnar Wegener (SPD) begrüsste, dass beim Rathausanbau nicht nur die Geldmittel optimal eingesetzt, sondern auch optimale Arbeitsbedingungen für die kommunalen Mitarbeiter geschaffen worden seien, die auch den ehrenamtlich Tätigen zugute kämen. Architekt Meyer äußerte seine Freude über die gelungene Fertigstellung des Anbaus - trotz vieler Hürden (langer Winter, Regen, Wasserrohrbruch etc.) - und lobte die gute Zusammenarbeit insbesondere mit dem Hemmoorer SG-Vize Wolfgang Poit. Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert (Foto) überreichte dem SG-Bürgermeister Brauer namens der CDU als Wandschmuck ein historisches Luftbild der Hemmoorer Zementfabrik. Als Ostener drückte Hubert seine Freude über ein großes Wandbild im Sitzungssaal aus, das die Schwebefähre und besonders prägnant deren Ostener Teil zeigt. Musikalisch begleitet wurde der Vormittag durch die beiden Hemmoorer Musikschüler Sarah Brümmer und Valentin Behr, die unter anderem mit "Summer Wine" die Feierstunde belebten.
Das Vergangene
Lamstedter Schülerinnengruppe "Zebras" 26. 1. 2012. "So viele Gäste hat noch keine Ausstellung ins Rathaus geholt," sagte der Lamstedter Samtgemeinde-Bürgermeister Werner Otten, als er heute abend (Donnerstag) die Schülerausstellung über den Rassenlehrer und Heimatkundler Willy Klenck eröffnete: Mehr als 70 Besucher waren gekommen, um sich über das rassistische Wirken des 1959 verstorbenen Nindorfer Lehrers zu informieren, der mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und mit einer Straßenbenennung geehrt worden war. Die Nazis hatten ihm 1943 das 'rassenpolitische Amt Ost-Hannover' übertragen, 1944 stieg er zum Leiter der Lüneburger Forschungsstelle 'Rasse und Raum' auf. Redner Doege, Link-Fitschen, Otten, Knust Es bedurfte erst der Recherchen der Realschülerinnen-Arbeitsgemeinschaft "Die Zebras", bestehend aus Felek Bozan, Nivaashini Arulrajasingham, Celina Junge, Jennifer Schimmrich und Laura Heesen, um eine breitere Öffentlichkeit - und offenbar auch die Ratsmehrheit - über die Rolle Klencks (Foto) in der Nazizeit zu informieren. Als die Schülerinnen der Schule am hohen Rade mit ihrem Geschichtslehrer Thomas Doege Ende vorigen Jahres die Resultate ihrer Arbeit kundtaten, beriefen sich Kommunalpolitiker nach jahrzehntelanger Untätigkeit auf "Wissenslücken". Appell der Lamstedter Schülerinnen Nachdem "die dunklen Seiten" des Heimatforschers dokumentiert worden waren, habe im Lamstedter Gemeinderat "bedrückte Stimmung" geherrscht, bekannte Bürgermeister Manfred Knust (CDU) bei der Austellungseröffnung. "Die widerlichsten
Abgründe
Klenck-Hetzartikel im "Niedersachsen-Stürmer" Die Schülerinnen appellierten an den Rat, sich mit der Benennung einer zentralen Lamstedter Straße nach dem Schreibtischtäter Klenck zu befassen. Die Lektüre von Klencks Schriften - unter anderem Artikel in "Niedersachsen-Stürmer" - habe sie "in die widerlichsten Abgründe menschlicher Denkweise" (Doege) geführt. In Sachen Straßenbenennung, erklärte der CDU-Kommunalpolitiker Knust, bestehe "noch Beratungsbedarf". Der SPD-Ortsverein Börde Lamstedt hatte die peinliche Straßenbenennung bereits im August 2011 in seinem Börde-Boten und anschließend auf seiner Website aufgegriffen. Die SPD bezog sich dabei auf eine bereits 2000 erschienene Arbeit ("Willi Klenck, Lehrer, Heimatkundler, Nationalsozialist") von Hans Jürgen Kahle und auf einen 2009 veröffentlichten Beitrag in dem Buch "Über die Oste" (hier online), in dem über Klenck im Zusammenhang mit der Ermordung der jüdischen Familie Philippsohn aus Osten berichtet worden war. In der Ortsmitte: ein Willi-Klenck-Weg Die Exponate, die von den Schülerinnen zusammengetragen worden sind, dokumentieren den Weg von der Rassenhetze über die "Vermessung" und "Verkartung" der Bevölkerung und die Aussonderung von Juden, Zigeunern und Kranken bis hin zum Völkermord. Diese Verbrechen dürften "nicht vergessen und nicht einmal verdrängt" werden, forderte Doege, der mit einem Wort von Christa Wolf schloss, die in ihrem großen Roman "Kindheitsmuster" geschrieben hatte: "Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen." Klenck-Werkzeuge zur Schädelvermessung Schulleiterin Christiane Link-Fitschen zeigte sich stolz, dass die Schülerarbeit "einen Stein ins Rollen gebracht habe"; die Zugehörigkeit der Schule am hohen Rade zum bundesweiten Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" werde weiterhin als Aufgabe und Ansporn verstanden werden. Die Schülerinnen riefen dazu auf, die "Menschenverachtung" zu überwinden, die sich, so Laura Heesen, durch alle ausgestellten Schriften Klencks und anderer "Rassenforscher" ziehe, und durch Aufklärung den Opfern ihre Menschenwürde zurückzugeben. Die Ausstellungsmacher, hatte Doege (Foto) bereits im Vorfeld der Ausstellung hervorgehoben, gehörten "zufälligerweise verschiedenen Religionsrichtungen an: Hindus, kurdische Moslems, Christen sowie ein konfessionsloser Christ mit Affinität zu Fragen des Buddhismus"; sie hätten sich sich "um eine historische Problematik gekümmert, die überwiegend Juden betraf". Auf diese Weise repräsentiere
die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe, freut sich Lehrer Doege, auf ideale
Weise "die Menschheitsfamilie".
Qualifizierung
für
Gästeführer-Kursus in Sittensen (Foto: Bölsche) 25. 1. 2012. Im Elbe-Weser-Dreieck verfügt der Landkreis Rotenburg über das wohl beste und engmaschigste Netzwerk zertifizierter Gästeführerinnen und -führer (Website). Für das kommende Frühjahr arbeiten erfahrene Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Gästeführung Rotenburg wie Frauke Klemme (Gnarrenburg) zurzeit ein neues Qualifizierungsprogramm für die Wümme- und Oste-Guides im Rahmen der Ländlichen Erwachsenenbildung aus. Gnarrenburger Gästeführerin Klemme So werden am Mittwoch, 11. April, Gästeführerinnen aus dem Kreis Rotenburg auf Einladung des AG-Osteland-Vorsitzenden Jochen Bölsche erstmals auch den Unterlauf des Flusses besuchen, um unter anderem Attraktionen wie die Schwebefähre und die Internationale Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor in Augenschein zu nehmen. Bereits 2009 war die AG Osteland in die Gästeführerausbildung im Kreis Rotenburg einbezogen worden. Gästeführerin im Kreis Rotenburg (Foto: TouROW) Seit längerem setzt sich die "Lobby für die Oste" mit ihrem Projekt "Wir an der Oste" für die Förderung des Binnentourismus im Osteland ein, etwa für Vereins-, Betriebs- und Klassenfahrten von Oberlauf-Anrainern an den Unterlauf und umgekehrt.
Vor 300 Gewerkschaftern
Gasthaus "Ostekrone", Bürgermeister Tiedemann 22. 1. 2012. Zum dritten Mal haben die Gewerkschaft Ver.di und der Deutsche Gewerkschaftsbund in der Elbe-Weser-Region zum Neujahrempfang in das Landhaus "Ostekrone" in Hechthausen eingeladen. Vor über 300 Ver.di-Aktiven und Ehrengästen begrüßte Ver.di-Geschäftsführer Gunnar Wegener den Ver.di-Bundesvorsitzenden Frank Bsirske. Bevor Bsirske seine packende Neujahrsrede begann, nutzte Jan Tiedemann, Bürgermeister von Hechthausen, die Gelegenheit, in seinem Grußwort für die Oste zu werben, das verbindende Element zwischen den Landkreisen Cuxhaven, Rotenburg und Stade, die einen Schwerpunkt des Ver.di-Bezirks Bremen-Nordniedersachsen bilden. Ver.di-Chef Fred Bsirske hielt die Neujahrsrede Dabei verwies der SPD-Politiker insbesondere auf touristische Neuheiten wie das Oste-Natur-Navi-Projekt (zwischen Bremervörde und Hechthausen) sowie auf das Flachbodenschiff "Püttenhüpper", das im Frühjahr den Fährbetrieb Klint - Kranenburg aufnimmt und biologische Erkundungstouren auf den Oste-Pütten anbieten wird. Demnächst im Einsatz: der "Püttenhüpper" Hauptredner Bsirske stellte die aktuellen Arbeitnehmerprobleme, die sich durch den massiven Sparkurs bei den Kommunen, bei den Ländern und beim Bund ergeben, in den Zusammenhang mit der Eurokrise. Er warnte vor einem weiteren Sparkurs auf Kosten von Arbeitern, Angestellten und Beamten, weil damit die Nachfrageseite weiter geschwächt werde, und forderte dazu auf, den Mindestlohn flächendeckend endlich auch in Deutschland einzuführen sowie die Rente mit 67 aufzuheben. Beeindruckt zeigte sich das Publikum von dem Beispiel, dass ein Durchschnittsverdiener heute in Deutschland nach 33 Jahren in Vollzeit lediglich Anspruch auf eine Rente auf Hartz-IV-Niveau hat. Weitere Grußworte sprachen Petra Tiemann, stellvertretende Landrätin des Landkreises Stade, und der Cuxhavener Landrat Kai-Uwe Bielefeld. Ebenfalls gesehen auf dem Neujahrsempfang: SPD-Kreisvorsitzende Daniela Behrens MdL, SPD-Cuxland-Fraktionschef und Otterndorfer Bürgermeister Claus Johannßen, Cuxhavens parteiloser Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch, die SPD-Kreispolitiker Margret Schwittek-Ostermann (Lamstedt) und Uwe Dubbert (Hechthausen), die Grünen-Spitzenfrau Sabine van Gemmeren (Kehdingbruch) und Hechthausens Ex-Bürgermeister Bodo Neumann. Voll des Lobes waren die Gäste über das exquisite Mittagsbuffet aus der Küche von "Ostekronen"-Wirt Golsch. Umrahmt wurde der Empfang vom Bremer Ver.di-Chor.
Präsentkörbe
für
Brigitte Golkowski gratuliert Heiner Heinbockel 23. 1. 2012. Rund 130 Hemmoorer folgten kürzlich dem Aufruf des DRK, in der Osteschule Blut zu spenden. Die Vorsitzende Brigitte Golkowski konnte vielen Mehrfachspendern danken. Jeder Spender erhielt vom Ortsverein Warstade ein Gratislos, mit dem zum Beispiel Heiner Heinbockel und Stella Ohls einen großen Präsentkorb gewannen. Kooperation
der
Eltern kämpfen
für
Slogan der Kiebitzschulen-Eltern 20. 1. 2012. In mehreren Orten an der Oste - von Bremervörde-Elm bis Oberndorf - machen Eltern zurzeit mobil, um die ländlichen Grundschulen davor zu bewahren, dem Trend zur Einsparung und Zentralisierung zum Opfer zu fallen. "Kurze Beine, kurze Wege" - das ist nur eines der Argumente, mit denen die Forderung begründet wird, dass die Grundschule im Dorf bleiben muss. Schulschließung
führt
Barbara Schubert präsentiert Aktionsideen Eine weitere, ebenso wichtige Begründung nennen Oberndorfer Eltern, die jetzt eine "Aktion Grundschulrettung" gestartet haben (wir berichteten): "Wir sind der Meinung, dass es jetzt gilt, sich öffentlich für die Schulen stark zu machen. Wenn die Entscheidungen erst gefallen sind, ist es zu spät. Und eine eingesparte Schule ist für immer verloren – und bedeutet weniger Zuzug von jungen Familien und fortschreitende Vergreisung für den Ort." Faltblatt für den Kiebitzschul-Verein (Ausschnitt) Mitgetragen wird diese Position von den sogenannten "Filmdiven" von der Oberndorfer Kinoinitiative: Claudia Möller-Lemke, Sibyll Amthor und Barbara Schubert wollen das (filmfreie) erste Quartal 2012 nutzen, "um sich mit engagierten Bürgern für die Sicherung der Grundschulen in Oberndorf, in der Samtgemeinde Am Dobrock, im Landkreis Cuxhaven überhaupt einzusetzen". Auf der Website der Oberndorfer Lichtspiele werden drei Termine genannt: Mittwoch, 1. Februar, 20 Uhr, Kiebitzschule Oberndorf: Großes Infotreffen in der Kiebitzschule Oberndorf u. a. zu folgenden Themen: aktuelle Positionen der Samtgemeinde zur Grundschulfrage, Verbindungen zu den anderen Grundschulen der Samtgemeinde und des Landkreises, Kosten der Kiebitzschule und Kostensenkungsmöglichkeiten (Ideensammlung), öffentliche und alternative Raumnutzungsmöglichkeiten in der Kiebitzschule, Vorbereitung großes Schulfest (31. März), weitere Aktionsplanung. Info-Fahrt
in
Ausflugsziel Bollertdörfer im Solling Samstag, 11. Februar, und Sonntag, 12. Februar: Info-Fahrt in die nach einem Berghang benannten, bürgerbewegten "Bollertdörfer" am Solling (Website), wo die Rettung einer Dorfschule durch Gründung einer offenen Ganztagsgrundschule gelungen ist. Sonnabend, 31. März, nachmittags bis spät in die Nacht: "Großes Schulfest mit Flohmarkt, Kulinaria und lautem Gesang". Um sich kommunalpolitisch zu informieren, empfiehlt die Initiative die Teilnahme am öffentlichen SPD-Spaziergang am Sonntag, 22. Januar, in der Wingst, Treffpunkt 14 Uhr am Gasthaus zur Linde / Kröncke, Lamstedter Straße. Frühere Beiträge zum Thema Schule im Dorf stehen auf dieser SONDERSEITE.
Die Oste genießt
Voller Saal: Stauwehr-Infoabend in Sittensen 19. 1. 2012. Angler, Touristiker, Wassersportler, Kommunalpolitiker - der Saal des Landhauses de Buhr in Sittensen fasste kaum all die Gäste, die der Einladung des SPD-Ortsvereins gefolgt waren, sich über die Bemühungen zu informieren, die Oste gemäß EU-Vorgaben in einen "guten ökologischen Zustand" zu versetzen. Redner Gerken, Stabenau, Rebehn Unter der Diskussionsleitung von Ulrich Stabenau (SPD) informierte zunächst Ingenieur Volker Rehbehn vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Stade darüber, dass an der Oberen Oste insgesamt sieben Stauwehre und kleinere Abstürze Barrieren für Fische und Kleinlebewesen darstellen. Zu 90 Prozent bezuschusst werde die Beseitigung der Querbauwerke an der Sittenser Mühle (Kosten: 330.000 Euro), am Sittenser Golfplatz sowie in Groß Meckelsen (je 140.000 Euro), am Alpersbacher Mühlenbach (24.000 Euro) sowie von vier kleineren Abstürzen. Wilhelm Meyer vom Unterhaltungsverband Wilhelm Meyer, Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes (UHV) Obere Oste in Zeven, hob hervor, dass die Oste landesweit als "Hauptgewässer erster Priorität" betrachtet werde und, ebenso wie der Alpersbacher Mühlenbach, als "Vorranggewässer für die ökologische Durchgängigkeit" gelte. Für den Ersatz von vier Wehren bzw. Abstürzen durch fischgerechte Sohlgleiten habe der UHV die Finanzierung bereits gesichert. Die baurechtliche Genehmigung sei demnächst zu erwarten, so dass im Sommer mit der Umgestaltung der Wehre begonnen werden kann. Stauwehr an der Mühle Sittensen "Hochzufrieden" mit der Arbeit des von Meyers UHV zeigte sich Ralf Gerken vom Landesfischereiverband Niedersachsen, wo auch die Bemühungen der 7800 Sportfischer an der Oste für die Wiederansiedlung von Wanderfischen wie Lachs und Stör Anerkennung finden. Die Angler waren in der Versammlung unter anderem durch "Lachsvater" Ernst Peters aus Zeven und "Störvater" Wolfgang Schütz aus Osten vom Arbeitskreis Wanderfische in der AG Osteland vertreten. Stauwehr-Alternative Sohlgleite Die Bemühungen der Sportfischer und des Unterhaltungsverbandes um Abbau der alten Stauwehr kollidieren allerdings mit dem Anliegen einiger Touristiker und Denkmalschützer wie dem Groß Meckelser Landwirt Andreas Rathjens, die Wasserbau-Relikte in seinem Dorf ("Opas Stau") als letzte Zeugen der einstigen bäuerlichen Berieselungswirtschaft und als Stationen eines angedachten kulturhistorischen Rundwanderweges zu erhalten. Oste - Wanderroute für Fische (Abb. NLWKN) Bewahrung des Kulturerbes kontra Bewahrung des Naturerbes - diesen Zielkonflikt sprach der Biologe Dr. Ansgar Hoppe vom Niedersächsischen Heimatbund an, der sachkundig über die heute fast vergessenen einstigen Wiesenbewässerungssysteme referierte. Hoppe appellierte an alle Beteiligten, nach Lösungen zu suchen, die es ermöglichen, die Relikte zu erhalten und zugleich die Fischdurchgängigkeit herzustellen. Heimatbund-Experte Dr. Hoppe UHV-Geschäftsführer Meyer zeigte sich durchaus offen für die Suche nach einem solchen Kompromiss. Allerdings dränge - "Es ist fünf nach zwölf" - wegen fortgeschrittener Planungen und befristeter Zuschüsse mittlerweile die Zeit. Der Vorsitzende des Tourismusvereins Rotenburg/Wümme (TouROW), Reinhard Brünjes, riet den Sittenser Akteuren, schleunigst entscheidungsreife, mit den Grundeigentümern abgestimmte Pläne für einen kulturhistorischen Wanderweg zu den einstigen Bewässerungsflächen vorzulegen. Brünjes: "Wenn das nicht richtig angefasst wird, kann man das vergessen." Der Sittenser SPD-Vize Piet van Zeijl (Foto), aber auch UHV-Vertreter Meyer konnten den Stauwehr-Freunden nicht den Vorwurf ersparen, ihre Vorstellungen erst zu einem Zeitpunkt vorgetragen zu haben, als die einschlägigen Planungen der Ingenieurbüros bereits abgeschlossen und die politischen Entscheidungen weitgehend gefallen waren. "Vierzig Jahre lang hat sich um 'Opas Stau' keiner gekümmern," mokierte sich van Zeijl, "und jetzt entdeckt man plötzlich den kulturhistorischen Wert" des mittlerweile zum Teil schon verfallenen Gemäuers. Gohde: Kaskadenabsturz
Der Heimatverein Sittensen, dessen Vorsitzender Wilhelm Gohde (Foto) ebenso wie etliche andere Akteure in der Stauwehr-Debatte der AG Osteland angehört, hatte dem Abriss des Staus in Gross Meckelsen bereits Ende vorigen Jahres zugestimmt - siehe Zevener Zeitung: "Die Würfel sind gefallen". Gohde sieht eine bessere Möglichkeit als "Opas Stau", die ehemalige Berieselungswirtschaft zu demonstrieren, nämlich am Oste-Kaskadenabsturz beim Sittenser Golfplatz (kl. Foto unten). Gohde zur Zevener Zeitung: "Wir werden uns jetzt auf diese Anlage konzentrieren und versuchen, sie so gut wie möglich zu erhalten." Gohde wies damals auch darauf hin, dass kein öffentlicher Weg zum Groß Meckelser Wehr führt und der Steg über die alte Schleuse aus sicherheitstechnischen Gründen nicht als Brücke genutzt werden kann. Außerdem sei es nicht möglich, eine neue Brücke auf die alten Mauern zu setzen. Der kulturhistorische Wanderweg, über dessen genaue Streckenführung noch beraten werden müsse, könne, so Gohde, an dieser Stelle also nicht über die Oste führen. Aktuell zum Thema: > Wanderweg
kann Wehr retten
> Kontroverse
zu Oste-Wasserbauvwerken
Sag mir, wo
die
Cordes (r.) ehrt Dr. Volland, Petra Fischer, Ruth Gröne, Heike Treu und Ludwig Althaus 14. 1. 2012. Die Einheimischen schwiegen jahrzehntelang über den unheimlichen Ort unweit der Oste. Hohe Zäune und Verbotsschilder hinderten Fremde am Betreten des riesigen, verwilderten Areals, auf dem in der Ferne nur schemenhaft verfallende Holzbaracken zu erkennen waren. Dazwischen weideten Schafe. So stellte sich das einstige Kriegsgefangenenlager und Ausweich-KZ in Sandbostel vor gut einem Vierteljahrhundert dem Gnarrenburger Architekten Dipl.-Ing. Detlef Cordes dar. Schweigen
gebrochen über
Neue Erinnerungsstätte für Sandbostel (Entwurf) Am Freitag ehrte Cordes, Vorsitzender von Pro Europa e. V. und Vize-Vorsitzender des Vereins Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel, im Bremervörder "Ostel" fünf Männer und Frauen, denen zu verdanken ist, dass mittlerweile nicht nur das Schweigen über die Stätte hundertausendfachen Leidens und vieltausendfachen Sterbens gebrochen ist. Nach Jahrzehnten der Nichtbeachtung und Vernachlässigung ist das einstige Lagergelände zu einem Ort des Gedenkens und des Lernens, der Völkerverständigung und des Forschens geworden. Und: In Planung ist zurzeit eine neue Dokumentations- und Gedenkstätte, die nächstes Jahr eingeweiht werden soll. Gedenkfeier in Sandbostel (2008) Zu verdanken ist dieser Erfolg vor allem dem Gedenkstättenverein, dessen 20-jähriges Bestehen Anlass der bewegenden Feierstunde im "Ostel" war. Hervorgehoben wurde von allen Rednern das unermüdliche Wirken des Historikers und Vereinsgründers Dr. Klaus Volland, den Cordes als "Vorreiter, Motor und Gallionsfigur" bezeichnete. Gemeinsam mit Mitstreitern wie der Bremervörder Lehrerin Petra Fischer (die dem Verein eine Wohnung als erste provisorische Dokumentationsstätte zur Verfügung stellte), den Kreispolitikern Heike Treu (Grüne) und Ludwig Althaus (SPD) sowie dem Historiker Werner Borgsen und dem verstorbenen Gründungsvorsitzenden Dr. Dietmar Kohlrausch habe Volland erreicht, dass seine einstige Vision nun vor der Verwirklichung stehe: den einstigen Tatort zum Gedenkort zu machen. Jahre übelster
Vorausgegangen waren Jahre übelster Anfeindungen, aber auch erster Unterstützungsbekundungen, etwa von den beiden bedeutendsten Schriftstellern des Ostelandes, Peter Rühmkorf (aufgewachsen in Hemmoor) und Walter Kempowski (Nartum), von Kirchenmännern wie Helmut Gollwitzer und Politikern wie Henning Scherf und Gerhard Schröder. Der "Durchbruch" (Volland) erzielt wurde schließlich im Dezember 2004 mit der Gründung der Stiftung Lager Sandbostel, die sich mit Bundes-, Landes- und Landkreisbeteiligung mittlerweile daran gemacht hat, das vor 20 Jahren im Vereinsnamen ("Dokumentations- und Gedenkstätte) fixierte Ziel auf würdige und angemessene Weise zu realisieren. Unumstritten ist mittlerweile, dass mit den Relikten des Lagers, die "in letzter Minute vor dem Verfall gesichert" worden sind, ein "bundesweit einmaliger" Erinnerungsort geschaffen werden kann, wie der Göttinger Historiker Dr. Habbo Knoch (Foto) von der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten in einer funkelnden Rede hervorhob. Knoch bescheinigte dem dem Volland-Verein "Elan und Kompetenz" bei seinem Bemühen, die "stummen Zeugen zum Sprechen zu bringen". Zwei Gebäude (A, B) für das neue Infozentrum Als "spiritus rector" der Gedenkstättenarbeit gewürdigt wurde Volland - der bereits 2005 mit dem Oste-Kulturpreis "Goldener Hecht" ausgezeichnet worden war - von Festredner Andreas Ehresmann (Foto). Der Projektleiter der Stiftung Lager Sandbostel stellte die Pläne seines Wissenschaftler-Teams vor, auf dem stiftungseigenen Teil (Abb. oben, umrandet) des riesigen ehemaligen Lagergeländes in zwei Gebäuden über die Lagergeschichte (A) und über die Nachgeschichte (B) zu informieren; nach der Befreiung diente das Lager unter anderem der Unterbringung von NS-Tätern und DDR-Flüchtlingen. In der aktuellen kritischen Diskussion über die Stiftungsarbeit - wir berichteten - sieht Ehresmann übrigens "große Chancen", die Geschichte des Ortes verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Eröffnung 2013: Geplante Ausstellungsräume Online:
Lieder zur Gitarre
Umrahmt von eindrucksvoll vorgetragenen Liedern zur Gitarre von Christina Schmidt (Foto) aus dem Ostedorf Eitzte - von "Zogen einst fünf wilde Schwäne" (VIDEO) über "Sag mir, wo die Blumen sind" (VIDEO) bis zum Lied der "Moorsoldaten" (VIDEO) - wurden nicht nur die Vereinsmitglieder Dr. Volland, Petra Fischer, Heike Treu und Ludwig Althaus geehrt. Mit der Ehrenmitgliedschaft dankte der Verein Ruth Gröne, die in Workcamps vor Jugendlichen aus aller Welt über die Lehren aus Sandbostel spricht. Die Hannoveranerin, die ihre Großeltern im Getto Riga verloren hat und deren Vater in Sandbostel umgekommen ist, lobte den Verein ihrerseits für dessen "aktive, umfangreiche und lebendige Erinnerungsarbeit". Ruth Gröne schloss mit den Worten: "Die Opfer haben uns ein Vermächtnis hinterlassen. Es lautet: Vergesst uns nicht."
13. 1. 2012. 20 Jahre Gedenkstättenverein Sandbostel - genau zu diesem Jubiläum eskaliert ein Zwist um die Zukunft des Geländes an der Oste, auf dem einst Tausende von Insassen des Kriegsgefangenenlagers und Ausweich-KZs starben. Der Weser-Kurier berichtet heute über den Konflikt zwischen der Stiftung Lager Sandbostel unter Vorsitz von Karl-Heinz Buck und der Initiative "Würde für Sandbostel" um Kurt Ringen (Hanstedt) um die Zukunft des Geländes; Buck ist ebenso wie Ringen Mitglied der AG Osteland. Engagiert: Kurt Ringen, Karl-Heinz Buck Die Auseinandersetzung gehe, so der Weser-Kurier, zurück auf "eine unsägliche politische Entscheidung": "1974 beschloss die Gemeinde Sandbostel, das gesamte Gelände unter dem idyllisch anmutenden Namen 'Immenhain' zum Gewerbegebiet umzuwidmen. Die zahlreichen erhaltenen Holzbaracken und wenige massive Steingebäude wurden zu Lagerhallen für verschiedene Firmen. Als ab 2005 die Stiftung Teile des Geländes, auf dem nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 8000 und 46000 Menschen starben, erwarb, gab es weiter gewerbliche Nutzung. Bis heute befinden sich die Straßenmeisterei der Gemeinde, ein Holzhandel und eine Hundepension auf dem Areal. Ein weiterer Teil liegt brach und steht zum Verkauf". Von der Stiftung wird ein Ankauf jedoch abgelehnt (der Eigentümer Edelmann verlangt 135.000 Euro). Den aktuellen Konflikt umreisst der Weser-Kurier mit den Worten: "Die Initiative Würde für Sandbostel' um den Hanstedter Kurt Ringen, zu der auch der ehemalige Gefangene Barnard Le Godais und der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas zählen, kritisiert dieses Verhalten (der Stiftung) als Taktiererei. Sie treten für eine Übernahme sämtlicher noch gewerblich genutzter Immobilien ein und sehen die Würde des Orts durch bellende Hunde oder Veranstaltungen auf dem Gelände des Holzhändlers gestört. Buck setzt hingegen auf gute Nachbarschaft und versucht, unter den gegebenen Verhältnissen Kompromisse zu finden." Bei dem Streit gehe es "nicht um die grundsätzliche Zielrichtung, sondern um das Wie", analysiert Weser-Kurier-Autor Lars Fischer: "Die Gemengelage erinnert an die Grabenkämpfe bei den Grünen: Eine Partei, gespalten in einen Realo- und einen Fundi-Flügel." - Bitte weiterlesen im Weser-Kurier. Tagung
zur Arbeit
13. 1. 2012. Am 16. Januar existiert die Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel seit zwei Jahrzehnten. Aus Anlass dieses Jubiläums beginnt am heutigen Freitag, 13. Januar, im Bremervörder "Ostel"-Jugendhotel eine dreitägige Tagung über den Umgang mit dem einstigen Kriegsgefangenen- und KZ-Ausweichlager, die den Titel trägt: "... und was machen wir jetzt mit dem Lager? - Möglichkeiten der Arbeit und des Engagements an Gedenkstätten". Das Tagungsprogramm steht hier im Netz (PDF-Datei). Abendblatt
würdigt
In einem längeren Beitrag ("Gefangen, ermordet, vergessen") würdigt heute das Hamburger Abendblatt die Verdienste von Dr. Volland und seines Lehrerkollegen Werner Borgsen , die lange als "Nestbeschmutzer" angefeindet wurden, um die Erforschung der Lagergeschichte. Friedenspreis
für
13. 1. 2012. Den Schülerfriedenspreis des Landes Niedersachsen erhält das Gymnasium Harsefeld für eine Filmdokumentation über das Leiden und Sterben der sowjetischen Kriegsfangenen in Sandbostel. Das hat heute das Kultusministerium mitgeteilt.Der Film ist in Kooperation mit dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Gedenkstätte Lager Sandbostel erstellt worden. Zum Thema: >
Jahresrundbrief 2011 aus Sandbostel
>
Hinter einer Mauer des Schweigens
Neue Beamer-Show
Oberndorfer Skipper-Ehepaar Frisch 10. 1. 2012. Für die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. beginnt das neue Jahr mit einer spannenden Veranstaltung. Das erste diesjährige Treffen des Osteland-Arbeitskreises Blaues Netz Oste am Freitag, 20. Januar, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Zur Sietwende" (Henning) hinterm Ostedeich in Oberndorf-Niederstrich ist dem Hochseesegeln gewidmet. Bevor die Oberndorfer Transatlantiksegler Bert und Marlene Frisch in Wort und Bild über eine weitere Etappe - von der Karibik bis New York - ihrer Reise mit der Segelyacht "Heimkehr" berichten (siehe unten), stellt Andreas Hülsenberg (Foto) aus Neuhaus/Oste vom Vorstand von "Trans-Ocean" die Arbeit des in Cuxhaven ansässigen, 1968 gegründeten Vereins vor, der das Hochseesegeln fördert und dem gut 6.000 Mitglieder angehören, darunter einige hundert Weltumsegler. Arbeitskreis-Sprecher Bernd Jürgens Außerdem auf der Tagesordnung:
Aktuelle Kurzberichte der Osteland-Vorsitzenden Jochen
Bölsche (Osten) und Walter Rademacher
(Neuhaus) sowie des Arbeitskreis-Sprechers Bernd
Jürgens (Hemmoor) u. a. zum Stand der Elbvertiefungsplanung,
über die Stör-Wiederansiedlung und die Vorbereitungen auf den
50. Jahrestag der Februarflut 1962.
Bürger
sollen
14. 1. 2011. An der Suche eines neuen Namens für das renovierte Hemmoorer Schwimmbad sollen die Bürger beteiligt werden. Einen entsprechenden Antrag will das Bürgerforum im Jugend-, Sport- und Sozialausschuss des Stadtrats stellen, kündigt der Vorsitzende Johannes Schmidt an. Am Sonntag, 22. Januar, 11 Uhr, lädt das Bürgerforum zu einem musikalischen Neujahrsfrühschoppen mit Marc Eaton in die Gaststätte "Güterschuppen" am Bahnhof ein.
Ein Dorf feiert
Unterm Jugendfoto ein Geburtstagsständchen 7. 1. 2011. Hundert Freunde gratulierten, die Bläser-Combo Nordheide spielte und Enkelin Tessa Lemke sang "Forever Young" - so feierte Oberndorf am Wochenende den 70. Geburtstag von Renate Lemke, die jahrzehntelang den sogenannten "Grünen Laden" betrieben hat, bevor das Einzelhandelsgeschäft (Website) samt Post-Partnerfiliale unlängst an die Familie Claus und Birgit Lemke und damit in die Hände der nächsten Generation überging. Blasorchester Buchholz und Tessa Lemke Das Dorf zeigt sich dankbar dafür, dass Renate Lemke und Ehemann Albertus samt ihrer Familie verhindert haben, dass Oberndorf erleidet, was vielen ähnlichen Gemeinden widerfahren ist: der Verlust des geliebten "Tante-Emma-Ladens". Lemkes Dorfladen auf Pro7 - VIDEO ansehen Entsprechend herzlich fielen die Gratulationen zu Renate Lemkes Siebzigstem aus, dem in wenigen Tagen der Geburtstag ihres nahezu gleichaltigen Ehemannes folgt. Der Kaufmann und Freizeitfischer Albertus Lemke ist in vielen Vereinen vom TSV bis zur AG Osteland aktiv und als "Star" etlicher Funk- und Fernsehproduktionen über das Osteland bekannt geworden. Uwe Mählmann, Vorsitzender der Seglergemeinschaft, überreichte ein Oberndorf-Gedicht ("Der immergrüne Deich / und vieles mehr / betören die Gäste, / die werden immer mehr"). Und die fast zwanzigköpfige "Liedertafel Störtebeker" stimmte neue Strophen der Gemeindehymne "Das Herz der Oste" an, in denen es unter anderem heisst: "Zum Dorfladen in Oberndorf, / da geht man gerne hin. / Den 'Osteland' und Räucheraal / bekommt man dort bestimmt."
Historischer
Tag:
Die Gründung wird vollzogen - Video 5. 1. 2011. Das ist ein historischer Tag für Oberndorf: In der voll besetzten Aula der Kiebitzschule ist am heutigen Donnerstagabend die Energie-Genossenschaft "Die Oberndorfer" gegründet worden - als "Beispiel für viele andere Kommunen", so Versammlungsleiter Joscha Rohr. Denn: "Wenn im ländlichen Raum etwas geschehen soll, müssen die Bürger es selbst in die Hand nehmen." Genossenschaftsvorstand: Holl, Lemke, von Thaden Noch während der Versammlung traten 157 Teilnehmer als Genossinnen und Genossen ein und zeichneten insgesamt 430 Anteile à 100 Euro, also 43.000 Euro - siehe unser VIDEO. Brechend voll: die Aula der Kiebitzschule Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) zeigte sich begeistert von dem "großartigen Ergebnis" und teilte mit, dass das Oberndorfer Team des TV-Contests "Crazy Competition" seine Siegprämie in Höhe von 5000 Euro in die Genossenschaft einbringen werde. Berät die Neumitglieder: Ratsfrau Inga Wocker Um 23 Uhr schloss Rohr die Versammlung mit den Worten: "Das haben wir wunderbar hingekriegt." Zu Beginn des Abends hatte er die gewaltigen Resonanz mit einem Wort von Victor Hugo kommentiert: "Nichts ist so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist." Oberndorf ist wieder mal vorneweg Als Hauptaufgabe der Genossenschaft nannte Hans Hinrich Katt, Motor im Energie-Team des Dorfentwicklungsprozesses, das Ziel zu erreichen, im Ort "mindestens so viel Energie zu erzeugen wie wir konsumieren". Als Kaufmann sei ihm daran gelegen, "dass wir Geld verdienen" - "das wir dann aber im Ort lassen". Erstes, bereits beschlossenes Projekt: die scherzhaft "Hengstkraftwerk" genannte Photovoltaikanlage mit staatlich garantierter Einspeisungsvergütung auf dem Dach der Deckstation. Weiter im Gespräch: Blockheizkraftwerke, Biomeiler, Windkraft, Gezeitenenergie... Aufsichtsräte Schubert, Bingemer, Katt In den fünfköpfigen Aufsichtsrat wählte die Generalversammlung Hans-Heinrich Katt als Sprecher sowie Barbara Schubert, Caspar Bingemer, Hartmut Behrens und Achim Tamm. Als Vorstand berufen wurden Horst von Thaden, Claus Lemke und Matthias Holl (alle übrigens auch in der AG Osteland aktiv). Mit dabei: Oste-Preisträger Peter Wortmann An der Gründungsversammlung nahmen auch Vertreter der AG Osteland sowie verschiedener Umweltverbände teil, darunter Hans-Hermann Tiedemann (NABU Bremervörde), Georg Ramm (BUND Cuxhaven), Ulrich Beushausen (Initiative Provinz gegen Atomanlagen) und Oste-Preisträger Peter Wortmann (Oldendorfer Energie-Initiative). Andrang am Oldendorfer Infostand Verherrschender Eindruck: Das Osteland hat sich auf den Weg gemacht, zu einem Land der erneuerbaren Energien zu werden - und Oberndorf ist wieder mal vorneweg, jenes Dorf, das sich übrigens vor über 100 Jahren als erstes weit und breit ans Stromnetz hatte anschließen lassen... > Der
"Genosse Oberndorfer" ist geboren
Gründungsdokumente
Künftige Genossenschafts-Website Wer noch mitmachen will (auch Auswärtige sind willkommen) findet die Gründungsdokumente im Web: die Satzung und die Geschäftsordnung. Hier dokumentieren wir den Gründungsaufruf:
Oste-Werbung
mit
Kalenderthema Wiederansiedlung des Störs 4. 1. 2012. Zur Jahreswende ist im gesamten Kreis Stade eine der bislang massivsten Werbeaktionen für die Ferienregion Osteland angelaufen. Der 68 Seiten starke amtliche Umwelt-Abfallkalender mit den Abfuhrterminen, der an alle Haushaltungen geht, ist diesmal der Natur an der Oste gewidmet. Mit zwölf Farbaufnahmen von bekannten Fotografen und mit Texten des Umweltjournalisten und AG-Osteland-Mitglieds Christian C. Schmidt (Foto) werden Stationen der neuen Oste-Natur-Navi-Route Bremervörde - Hechthausen dargestellt, die der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen unter der Regie von Uwe Seggermann 2011 gestaltet hat und die mit GPS-Leihgeräten erkundet werden kann (Informationen unter 04 1 41/ 12-561 und hier im Web). Umweltkalender-Titelbild (Ausschnitt) Der neue Umweltkalender, der hier auch online betrachtet werden kann, zeigt unter anderem Störe und Störche, die Heide bei Elm und die Schifferkirche von Horst. Knappe Texte informieren zum Beispiel über den Fischreichtum der Oste und die 32 Angelvereine mit ihren rund 7.700 Mitgliedern: "Über 20 Fischarten leben in der unteren Oste. Viele Angler sind engagierte Artenschützer, die sich etwa für die Wiedereinbürgerung von Lachs und Stör einsetzen." Routen für das Oste-Natur-Navi Ein anderer Text gilt beispielsweise der "zweigeteilten Oste" und dem Bremervörder Wehr: "Das 1950 gebaute Wehr Bremervörde liegt auf halber Strecke zwischen Quelle und Mündung der Oste. Es teilt den 153 Kilometer langen Fluss auf technische Weise in einen Oberlauf – ohne Gezeiten – und einen Unterlauf mit Ebbe und Flut. Oberhalb des Wehres wird der Pegel einen halben Meter über dem Tide-Hochwasser gehalten, das hier jeden Tag zweimal mit 1,40 Meter Höhe aus Richtung Elbe ankommt." - Wo der informative Kalender kostenlos erhältlich ist, steht hier. Naturerlebnis-Förderer Seggermann Die GPS-Geräte können ausgeliehen werden im Ferienpark Geesthof, Am Ferienpark 1, 21755 Hechthausen, Telefon: 04774 / 512, E-Mail: info@geesthof.de, sowie in der Gaststätte "Plates Osteblick", Zum Hafen 21, 21727 Gräpel, Telefon: 04140 / 87740, E-Mail: info@zum-osteblick.de (Ausleihgebühr pro Navi 8 Euro, Pfand 50 Euro). Die sechs Routen des Oste-Natur-Navi und weitere Informationen im Internet auf www.verein-naturerlebnisse.de – Menüpunkt "Oste-Natur-Navi", Information unter 04141 / 12-561.
Neuland kann
675.
Neuland (Fotomontage: Thomas Schütt) 1. 1. 2012. Neuland, heute ein Ortsteil der Gemeinde Engelschoff, kann im neuen Jahr Geburtstag feiern: Vor 675 Jahren ist "Neuland an der Oste", wie der Ort teilweise benannt wurde, erstmals urkundlich erwähnt worden. Das hat der aus Neuland stammende Thomas Schütt (heute Lamstedt) anhand einer Eintragung im Stader Stadtbuch über einen Kaufvertrag aus dem Jahre 1337 herausgefunden. In Engelschoff, so Schütt gegenüber www.oste.de, werde man auf diese Mitteilung überrascht reagieren: "Der Ort hat noch keine Kenntnis davon." Das Geburtstagsdorf, dem Schütt zum Fest eine Fotomontage gewidmet hat (siehe oben), wird ein Durchreisender auf dem ehemaligen Kajedeich, der heutigen L 113, kaum wahrnehmen, so verstreut liegen die einzelnen Ortsteile. Aber gerade diese Silhouette, mit den schnurgeraden "Leiden" - Leiden sind niedrig gelegene Flurstücke -, reflektiert immer noch die Kolonisierungsgeschichte des Dorfes. Seinen Zenit erfuhr das Dorf in der Frühen Neuzeit, als er an Zahl von Höfen und deren Besteuerung noch vor Orten wie Himmelpforten, Oldendorf oder Hammah lag. Ein geschichtliches Ausrufungszeichen war in einem dem ehemaligen Himmelpfortener Kloster zugehörigen Vorwerk zu sehen. Mit gleich zwei Windmühlen stellte Neuland eine Ausnahme in der Osteregion dar. Früheres Gasthaus Elfers, heute "Platz 2" Das traditionsreiche Gasthaus Elfers wurde nach langem Leerstand von Zimmerermeister Olaf Guthahn und seiner Ehefrau Birgit (beide Mitglied der AG Osteland) gekauft und liebevoll renoviert. Seit September 2010 wird das Haus - wieder ein Schmuckstück - von dem Pächterehepaar Hannes und Heidi Brandt unter dem Namen "Platz 2" betrieben. Mit Dank für Hinweise an Thomas Schütt. Neuland im Internet: >
Top-Tipp: Engelschoff-Website von H. Mahler
Literatur: Henry Jungclaus: NEULAND. Einst Elbestrand jetzt neues Land. Ein Dorf erinnert sich. Engelschoff-Neuland 2007
Ältere Beiträge aus dieser Rubrik stehen hier: Januar
2012
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Sonntag, 11. März, 18 Uhr, St.-Petri-Kirche, Osten Altes und Neues miteinander - diese Kombination zeichnet die Gruppe "SacreFleur" aus. Die Hamburger Jazz-Größe Reiner Regel (Foto) und der Popular-Kirchenmusiker Jan Keßler geben altüberlieferten Chorälen eine neue Gestalt. Begleitet werden sie vom Bassisten Nicolas Faecks.
Der singende Fluss
Editorial . millionsten Besucher Diese Website entstand 2001 als ehrenamtlich betriebenes Lokalportal osten-oste.de in Osten, wo es damals kaum ein anderes Webangebot gab. Später wurde unter Zusatzadressen wie ostemarsch.de und kehdingen.org die Berichterstattung auf die gesamte Untere Oste und auf Teile der Niederelbe ausgeweitet. Auf oste.de haben wir schließlich mehr und mehr Neuigkeiten auch von der Oberen Oste präsentiert. zum Regionalportal oste.de weitet also den Blick auf das gesamte Osteland, setzt neue Akzente - und bezieht verstärkt auch die neuen sozialen Netzwerke wie twitter und Facebook in sein Angebot ein. Bitte folgen Sie uns auf unserem Weg zur zweiten Million Jochen Bölsche
Bürgernetz Oste
Impressum: www.oste.de Verantwortlich: Bürgernetz Oste, Jochen und Renate Bölsche, Fährstr. 3, 21756 Osten. Tel. 04771-887225 und Tel. 0173-8182793, E-Mail: osten@oste.de Die Autoren übernehmen keine Gewährleistung für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens des Autors kein Nachweis grob fahrlässiges Verschulden vorliegt. Alle Angebote sind freibleibend und verbindlich. Der Autor behält es sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigungen zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen. - Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seiten ggfs. mit zu verantworten hat. Dies kann nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten dieser Seiten. Diese Erklärung gilt für alle Links und für alle Inhalte der Seiten.
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