Neues aus den Städten und Dörfern im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks

Neumann, Heiligenstadt, Ehresmann, Weil, Cordes in Sandbostel
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Vom Tatort
zum Lernort

29. 4. 2013. Am 29. April 1945, an seinem 29. Geburtstag, rückte der britische Militärarzt Dr. Hans Engel mit zwei Offizieren und zehn Soldaten in das Kriegsgefangenenlager und Ausweich-KZ Sandbostel an der Oste ein und fand ein "minor Belsen" (kleineres Besen) mit "Skelettmenschen" und über 2000 unbestatteten Leichen von Verhungerten und Verdursteten vor - ein Anblick, "der so entsetzlich war, dass wir nicht glauben konnten, dass Mitmenschen so handeln können".


Stephan Weil bei seiner Rede in Sandbostel

Exakt 68 Jahre später, am Tag seines 97. Geburtstags, sprach Engel heute in Sandbostel vor 600 Gästen aus Anlass der Einweihung der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Sandbostel für die Opfer der Gefangenenlager ("das Fegefeuer") und der KZs ("ein Inferno, die Hölle auf Erden"). 


Oste-Kulturpreisträger Dr. Klaus Volland

Engel dankte vor allem jenem Mann, der sich zu einer Zeit, "als die Deutschen nicht an diese Verbrechen erinnert werden wollten", mit einigen wenigen Mitstreitern gegen viele Widerstände und Anfeindungen für die Schaffung einer Gedenkstätte eingesetzt hatte: dem Bremervörder Pädagogen und Historiker Dr. Klaus Volland.

Der Name des AG-Osteland-Mitglieds Volland, der bereits vor sieben Jahren mit dem Oste-Kulturpreis Goldener Hecht geehrt worden ist (Laudatio), fiel auch in den Festreden des Berliner Kultur-Staatsministers Bernd Neumann (CDU) und des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD), der mit Kultisministerin Frauke Heiligenstadt an die Oste gekommen war. 


Kranzniederlegung in Sandbostel

Die Einweihung eiderner wissenschaftlich erarbeiteten Dauerausstellung, sei, so Weil, "ein besonderer Tag" nicht nur für die Überlebenden und die Angehörigen der Opfer, sondern auch für die Initiatoren um Volland und dessen Mitstreiter Werner Borgsen, die auch von Sprechern der einstigen Gefangenen (Foto) wie Sergej Litwin in bewegenden Worten als "Friedenskämpfer" gewürdigt wurden. 

Männer wie Volland haben auch nach dem Urteil von Staatsminister Neumann dazu beigetragen, dass nach Jahrzehnten des "Verdrängens, Verharmlosens und Vergessens" eine Zeit des Erinnerns und Gedenkens angebrochen sei und Sandbostel "vom Tatort zum Lernort" werden konnte.


In zwei Baracken: die neue Ausstellung

Ministerpräsident Weil hob hervor, die Gedenkstätte erinnere daran, was geschehe, wenn die Menschenrechte nicht mehr "absolute Leitlinie für staatliches Handeln" seien. Er sprach die Hoffnung aus, dass die alljährlich von 7000 Schülern besuchte Gedenkstätte "in gewisser Zeit eine Erweiterung" erfährt, auch mit dem "Blick auf die Nachbarschaft" - eine Anspielung auf ein Hundeheim und einen Militariahandel auf dem einstigen Lagergelände.


Auch die Nachkriegsgeschichte ist dokumentiert

Der Sandbostel-Stiftungsvorsitzende Detlef Cordes hatte eingangs vielen Helfern aus der Region - darunter auch viele Jugendliche - sowie dem Team von vier Wissenschaftlern um Andreas Ehresmann gedankt, das in mehr als zweijähriger Arbeit erforscht hat, was in Sandbostel geschehen ist. "Geholfen hat uns, dass wir erstmals Zugang zu Archiven in Frankreich, Belgien und Russland hatten", so Ehresmann. 

Dokumentiert ist nun das Schicksal von 313.000 Menschen aus mehr als 55 Nationen, die im Stalag XB interniert und als Zwangsarbeiter im Elbe-Weser-Dreieck eingesetzt wurden.

Mehr zu Thema:

> Was Staatsminister Neumann sagte
(bundespresseamt.de),

> Kannibalen im Stalag VII B / Von Jochen Bölsche
(spiegel.de),

> Die neue Dauerausstellung
(stiftung-lager-sandbostel.de),

> "Sandbostel war das Fegefeuer"
(ndr.de),

> "Ein Taschentuch voller Tränen"
(radiobremen.de),

> Der Festakt in Sandbostel
(brv-zeitung.de),

> Neue Ausstellung im Oste-Lager
(stiftung-lager-sandbostel.de).

Dank für Hinweise an Kurt Ringen u. a.


Osteland
blüht auf


Frühlingsgefühle auch vor der "Kombüse"

28. 4. 2014. Frühlingssonne - und das Osteland blüht auf. Vom guten Wochenendwetter profitierte nicht nur die am Sonntag neu eröffnete "Kombüse 53° Nord" in Oberndorf, wo viele Gratulanten sogleich die Aussenplätze zwischen blühenden Stiefmütterchen und Forsythien nutzten.


Viele Glückwünsche: die Kombüse-Crew

Die mutige Crew, bestehend aus den AG-Osteland-Mitgliedern Barbara Schubert (l.), Carola Maas (M.) und Petra Jaeschke (r.) sowie Hans Poser und Fritz Salewski, nahm viele Glückwünsche entgegen. Mit der Neueröffnung wird - nach dem Start der Radlerstationen und -cafés (siehe unten) - auch die touristische Achse entlang des neuen Oste-Radwegs Tostedt - Balje und der Deutschen Fährstrasse Bremervörde - Kiel weiter gestärkt.


Der Leierkastenmann begrüßt die Gäste

Zugute kam das Wetter auch dem Frühlingsfest, das die IG Rauher Berg in Hemmoor veranstaltete (Programm siehe Website der IG). Den Initiatoren, einem losem Zusammenschluss von Geschäftsleuten, Privatpersonen und Vereinen aus Westersode und Althemmoor um den Architekten und AG-Osteland-Mitstreiter Hannes Wesch, ist es wieder einmal gelungen, ein Fest mit ganz besonderem Charme zu organisieren. 


Jäger Gerhard und Marion Klotz

Bürgermeister Hans-Wilhelm Saul eröffnete das Festwochenende, das mit einer Oldie-Night mit der Gruppe "Ampire" begann. Am Sonntag begrüssten Leierkastenklänge und eine Flohmarktmeile die Gäste, die auf dem Platz ein buntes Angebot erwartete, darunter ein von Gerhard und Marion Klotz betreuter Stand der Kreisjägerschaft.


Wingster Touristikstand am Rauhen Berg

Flyer mit Gruppentouren im Cux- und Osteland

In einer Bude der Wingst-Touristiker offerierten Maiike Hoop und Riko Karsten druckfrisches, brillant gestaltetes Info-Material, unter anderem einen neuen Flyer über Gruppenangebote im Raum Hemmoor - Lamstedt - Dobrock - Hadeln.


Das "längste Bild Hemmoors" entsteht

Das "längste Bild Hemmoors", Ponyreiten und Human Soccer, dazu ein Kettensägen-Künstler und Informationen unter anderem vom DRK, von der Ostener Wellness-Beraterin Erika Haack und dem Hemmoorer E-Bike-Experten Rudi Stamm - das Angebot liess an Vielfalt nicht zu wünschen übrig.

Ostener Botschafter
zum O'felder Dorffest


Ostener "Botschafter" in Osterrönfeld

Zugute kam das Wetter auch dem Dorffest "O'feld rockt" in der Ostener Partnergemeinde Osterrönfeld, dem Schwebefährenort am Nord-Ostsee-Kanal. Grüße von der Oste überbrachten Bürgermeister Carsten Hubert (2. v. r.) und die Ratsherren Lars Harms, Stephan Haak und Lothar Klüser, zugleich Vizevorsitzender des Ostener Fährvereins, die mit einem Infostand präsent waren, sowie die AG-Osteland-Vorstandsmitglieder Renate und Jochen Bölsche.


Bürgermeister Sienknecht beim offenen Singen

Das Fest klang aus mit einem offenen Singen mit dem gemischten "Kor für alle" ("Koralle"), Darbietungen der Jugendmusikschule unter der Regie von Detlef Strufe, zugleich Vorsitzender der SPD Osterrönfeld


Kommunalpolitik mit Musik: SPD-Chef Detlef Strufe

Bei der im Mai bevorstehenden schleswig-holsteinischen Kommunalwahl kandidieren neben den traditionellen Parteien auch die Osterrönfelder Wählergemeinschaft um Bürgermeister Bernd Sienknecht und die neu gegründeten Freien Wähler um Klaus-Dieter Ströh, beide sind langjährige Ostefreunde und Mitglied der AG Osteland.


Unterm Bahndamm: Ostens Partnergemeinde

"Es war wieder eine tolle Veranstaltung," resümierte am Sonntag Carsten Hubert den Besuch bei den Freunden in der Gemeinde unter dem gewaltigen Bahndamm der Hochbrücke Rendsburg - Osterrönfeld: "Die Gastfreundlichkeit war wieder einmal überwältigend. Wir haben uns wie immer sehr wohl gefühlt und den ganzen Tag über tolle Gespräche geführt- eine Gemeindepartnerschaft, die mit Leben gefüllt ist und uns sehr viel Freude bereitet."


Schwebefähre im Logo: O'felder Fanclub

Schon in Kürze gibt es ein neues Treffen: Die "O'felder" rücken mit ihrem Feuerwehr-Oldtimer und einem Info-Stand zum Ostener Fährmarkt am 12. Mai an. Am 15. August fährt die Hemmoorer SPD-AG 60 plus unter Leitung Gerd-Michael Wilwert nach Osterrönfeld. 


Die "Fährienstrasse" verbindet Osten und O'feld

Die AG Osteland, die vor fast zehn Jahren die Partnerschaft im Zeichen der Schwebefähren initiiert hat, veranstaltet am 14./15. September eine zweitägige Busfahrt für 38 Teilnehmer zur 100-jährigen Hochbrücke; übernachtet wird in der Agrarfachschule Deula. An diesem sehr ereignisreichen Wochenende sind Besuche beim Eon-Hansecup-Ruderrennen, bei Hochbrücken-Events und beim O'felder Schützenfest möglich. Anmeldungen nimmt Renate Bölsche per E-Mail entgegen.

Mehr Fotos vom O'felder Dorffest auf unserer Sonderseite partnerschaft.schwebefaehre.org.


Radlercafés und
zwei Radstationen


Entwurf des neuen Natureum-Eingangsgebäudes

25. 4. 2013. Nach der Einweihung der neuen Dauerausstellung im Haupthaus des Natureums Niederelbe im März soll in Anwesenheit des Stader Landrats Michael Roesberg am Freitag, 3. Mai, der Grundstein gelegt werden für eine neue Fahrradstation im Eingangsbereich mit Toiletten, Dusche, Snack-Shop, Terrasse, Ladestation für E-Bikes und einigen Tiergehegen.

Die u. a. mit EU-Mitteln geförderte neue Eingangszone (Gesamtkosten: 850.000 Euro) ist Start bzw. Ziel des neuen Oste-Radwegs Tostedt - Balje und liegt am Elberadweg und an der Deutschen Fährstrasse Bremervörde - Kiel.

Für die Modernisierung des Natureums hatte sich 2011/12 unter anderem die AG Osteland mit ihrem Baljer Appell starkgemacht, den über 300 Persönlichkeiten aus der Region unterzeichneten.


Neue Radlerstation in Freiburg

Eine kleiner dimensionierte Fahrradstation - ebenfalls an der "Fährienstrasse" gelegen - ist Mitte April neben dem Hafenspeicher in Freiburg/Elbe ihrer Bestimmung übergeben worden. 


Fahrradstation (r.) am Kornspeicher Freiburg

Diese Station verfügt über Toiletten, Gepäckschliessfächer, eine Selbsthilfewerkstatt und E-Bike-Lademöglichkeiten.


Gerade eröffnet: Heimatcafé in Hamenwörden

Auch durch private Initiative wird der Nordkehdinger Teilabschnitt der Deutschen Fährstrasse zunehmend attraktiv. Jüngst hat die 23-jährige ehemalige Kehdinger Landkönigin Nicole Reuels in einem früheren Fahrradgeschäft in Hamelwörden ihr sehr einladendes "Heimatcafé" eröffnet. 


Büchereicafé in der Freiburger Hafenstraße

In Freiburg wird von einem neuen Betreiber der reizvolle Büchereicafé in bewährtem Stil weitergeführt.


Lobbyist für
Land und Leute


Wegener mit Elke Jährling und Claus Johannßen

25. 4. 2013. Als "Lobbyist der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" sowie des "ländlichen Raums, der nicht abgekoppelt werden darf" - so stellte sich Gunnar Wegener, SPD-Bundestagskandidat für die Region Cuxhaven / Kehdingen / Oste, am Mittwoch in einer Dialogveranstaltung in der Hechthausener "Ostekrone" vor.

Zunächst absolvierte der Gewerkschafter, Sozial- und Kommunalpolitiker, bekannt für klare Worte und klare Kante, einen - so der Versammlungsleiter Claus Johannßen - "Parforceritt" durch das SPD-Regierungsprogramm. Die Themenbreite reichte von "Schweineverträgen" für Leiharbeiter über die Kapitel "Aufstieg durch Bildung" und "Finanzmärkte zähmen" bis zu "Bezahlbares Wohnen" und "Eine Rente zum Leben",

HVV ausweiten
bis ins Osteland

Geprägt waren Wegeners Ausführungen, wie dessen langjähriger Kreistagskollege Johannßen zusammenfasste, von dem Bemühen, "das füreinander Einstehen in der Gesellschaft wiederherzustellen". Dazu zählt für den Kandidaten auch die Solidarität der Ballungszentren, "in denen alle zwei Minuten ein Bus oder eine U-Bahn fährt", mit den ländlichen Räumen, "wo der Bus gerade mal zweimal am Tag kommt".

Zweigleisig
über die Oste

So sprach sich Wegener für eine Ausweitung des HVV aus ("Die Gemeinden müssen sich beteiligen") und für eine Wiederherstellung der Zweigleisigkeit der Hechthausener Bahnbrücke über die Oste (wichtig für Cuxport und den Hinterlandverkehr). 

Erhaltung 
vor Neubau

Generell müsse die Erhaltung der Infrastruktur - von Strasse über Bahn bis hin zum maroden Nord-Ostsee-Kanal - vor Neubau-Träumereien rangieren, setzte Wegener sich von seinem Mitbewerber Enak Ferlemann ab. Dem CDU-Verkehrsstaatssekretär warf er vor, den Bürgern zu verschweigen, dass die A 20 samt Elbtunnel nicht finanziert sei, und entgegen dem klaren Votum der Cadenberger Bürger dort eine B-73-Umgehung zu forcieren.

Eine hochinteressierte Zuhörerschaft erlebte Wegener als leidenschaftlichen, kämpferischen Bürgervertreter, der, so Johannßen in seinem Schlusswort, "zu seinen Positionen steht und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt". 


Gunnar Wegener im Video - ansehen

Dem Web-Publikum stellt sich Wegener in einem TV-Porträt vor, für das ein HeimatLive-Reporter einen Tag lang begleitete (abspielen). - Mehr über Wegener auf www.spd-hemmoor.de.

Unterstützt von seinem Team um Wahlkampfleiterin Elke Jährling plant der Kandidat weitere Dialogveranstaltungen sowie viele Betriebs- und Hausbesuche. - Ein Video von der Versammlung in Hechthausen steht hier.


Gut für 
den Ort


Krista Reibe (3. v. l.) mit Vorstand

25. 4. 2013. In den 20 Jahren seines Bestehens hat es der Gewerbeverein Hechthausen nicht nur verstanden, den Standort zu stärken, wie jetzt bei der Jubiläumsfeier in der "Ostekrone" hervorgehoben wurde. Gelungen ist es dem Verein - Vorsitz: Krista Reibe - darüber hinaus, mit seinen erfolgreichen Oste-Festen am "Tor zum Cuxland" die Reize des Flusses hervorzuheben. - Auch die AG Osteland gratuliert!

Mehr über den Gewerbeverein auf dessen Website


Schulkampf: Schon
1000 Unterschriften!


Pro-Grundschul-Demo (in Bremervörde)

24. 4. 2013. Massive Unterstützung der Schulretter nicht nur in Bremervörde, wo - wie berichtet - Aberhunderte für die Elmer Schule auf die Straße gingen. dIn der Samtgemeinde Am Dobrock haben bereits eine Woche nach dem Start der Unterschriftenaktion über 1.000 Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift dokumentiert, dass sie für den Erhalt aller Grundschulen in der Samtgemeinde sind. Damit ist, wie die Initiatoren heute mitteilten, die notwendige Anzahl von 997 Unterschriften für das am 16. April bei der Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat eingereichte Bürgerbegehren bereits erreicht.

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Das "Rescue-Team": Alle an einem Strang

Doch die Schulretter, ausgestattet mit knallgelben Warnwesten mit "SOS Dorfschulen"-Logo, haben höhere Ziele. Sie wollen den Willen der Bevölkerung zur Erhaltung der Grundschulen und Sportanlagen in der Region eindrucksvoll dokumentieren. 


Dobrock-Politiker Linck (SPD), Nesper (CDU)

Sie werden also weiterhin an Haustüren, auf den Straßen, in Geschäften und auf Marktplätzen auftauchen und Unterschriften engagierter Bürgerinnen und Bürger einsammeln, um die Samtgemeinde-Politiker - größere Teile der CDU- und der SPD-Fraktion um Titus Nesper und Karl-Heinz Linck -  von ihrem Kurs zur Grundschul- und Turnhallenschließung abzubringen, der letztlich zum Ausbluten der Dörfer zu führen droht.
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1000 Unterschriften
waren erforderlich

Das Bürgerbegehren nach § 32 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes ist ein Instrument der direkten Demokratie auf kommunaler Ebene. In wichtigen Angelegenheiten können die Bürger einer kommunalen Gebietskörperschaft (z. B. Gemeinde, Landkreis, Bezirk etc.) einen Antrag auf Bürgerentscheid stellen. Dieser Antrag, der von einem bestimmten Anteil von Wahlberechtigten unterzeichnet sein muss, wird Bürgerbegehren genannt. Auf Landes- bzw. Bundesebene wird dieses Verfahren als Volksbegehren bezeichnet. In der Samtgemeinde Am Dobrock waren rund 1000 Unterschriften erforderlich.

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Unterdessen hat HeimatLive einen neuen Video-Bericht über die Schulretter an der Oste online gestellt, der hier betrachtet werden kann.

Dank für Fotos in Informationen an Marlene Frisch.

Alle früheren Texte zum Thema auf unserer SONDERSEITE.


Kinderbetreuung
in der Diskussion


 Mütter Mahlke-Göhring, Heinssen, Hummel

24. 4. 2013.Zu einem politischen Top-Thema entwickelt sich auch im Osteland die Kinderbetreuung. Wie kann trotz fehlender Plätze ab August der Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder unter drei Jahren überall sichergestellt werden?

Spitzenereignis des Sommerhalbjahrs ist ein Fachkongress am 8. Juni, zu dem der außerordentlich aktive Kreiselternrat der Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis Stade in das Auditorium der Hochschule im CFK Valley, Airbustraße 6 in Stade, einlädt. Themen sind Stand und Zukunft der Kinderbetreuung im Landkreis sowie Betreuungsqualität und Inklusion an Kindergärten. Elternvertreter, Eltern, Ämter, Parteien, Vereine, Juristen, Schulen werden gebeten, sich baldmöglichst anmelden. Infos hier.

Organisiert wird der Kongress von Angela Heinssen, Rechtsanwältin aus Guderhandviertel und neue Vorsitzende des Kreiselternrates der Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie ihren Himmelpfortener Mitstreiterinnen Manuela Mahlke-Göhring, psychotherapeutische Tanztherapeutin (HPG), Mitglied im SPD-Arbeitskreis für Bildung und der AG Inklusion der Kreiselternvertretung aus Himmelpforten, und Elena Hummel.

Die Vorsitzende Heinssen - engagierte Juristin und ausgebildete Tagesmutter - hatte voriges Jahr auch vor dem Bürgerforum Hemmoorreferiert. Sie betreibt eine hervorragend gepflegte und sympathisch gestaltete Website zum Thema, deren Qualität wohl auch bundesweit ohnegleichen ist.

Kinderbetreuung ist auch
Thema im Osteland-Festhaus

Auch der SPD-Ortsverein Hemmoor hat die Kinderbetreuung in den Mittelpunkt seines Sommerhalbjahrs gestellt. Die Mitgliederversammlung am Montag, 3. Juni, 19.30 Uhr, im Osteland-Festhaus in Osten soll dem Thema "Kinderbetreuung in der Samtgemeinde Hemmoor" gewidmet sein, wie der Ortsvorstand gestern abend im "Fährkrug" in Osten beschlossen hat.


Streuobstwiese
für das Osteland


Website (Ausschnitt) von FEAM

23. 4. 2013. Unter Anleitung des "Apfelpapstes" Eckardt Brandt (Foto) aus Großenwörden und in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Bremervörde-Zeven wird an diesem Mittwoch, 24. April, ab 10 Uhr, in Plönjeshausen-Bockhorst eine Streuobstwiese angepflanzt. An der Pflanzaktion des Norddeutschen Fonds für Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen (Norddeutscher FEAM GmbH) mit Sitz in Schneverdingen nehmen Jugendliche der Helga-Leinung-Schule aus Selsingen teil.

Angepflanzt werden unter Anleitung von Eckardt Brandt, der selbst ein Refugium für Bäume mit rund 250 verschiedenen alten Obstsorten besitzt und sich seit Jahren für deren Erhalt engagiert, in Plönjeshausen 35 alte Obstsorten und eine Hecke aus heimischen Sträuchern, wie FEAM-Projektleiter Hans-Hermann Steiger (Foto)mitteilt, der auch dem Vorstand der AG Osteland angehört. Der Norddeutsche FEAM vermarktet sogenannte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Firmen, Konzerne, Bauträger und auch Privatpersonen, die behördlich verpflichtet sind, Eingriffe in Natur und Landschaft zu kompensieren.

Im konkreten Fall galt es, den durch einen Funkturmbau in Deinstedt erfolgten Eingriff in das Landschaftsbild auszugleichen. Für derartige Zwecke hat der Norddeutsche FEAM, der auch im Landkreis Rotenburg zahlreiche Flächen für Kompensationsmaßnahmen vorhält, ein Areal bereitgestellt und auch Umsetzung, Pflege und dauerhafte Sicherung übernommen.

Die Firma nutzt ihre Flächenpools unter anderem für Kooperationen wie mit der Lebenshilfe Bremervörde-Zeven sowie für soziale Maßnahmen und den Tier- und Artenschutz. So war der Norddeutsche FEAM bereits dreimal Sponsor des Naturschutzpreises "Goldener Hecht" der AG Osteland.


Elbe: Warnung vor
schweren Schäden


Protest an der Niederelbe (2012)

21. 4. 2013. Die geplante Elbvertiefung für Megafrachter kann schwere ökologische Schäden für den Fluss hervorrufen. Diese Warnung enthält ein Gutachten holländischer Experten, über das morgen der SPIEGEL berichtet.

Laut SPIEGEL-Vorankündigung warnt das Gutachten davor, den Fluss auszubaggern - andernfalls könne das Ökosystem in der Elbmündung "umkippen". Derzeit ist die Fahrrinnenanpassung auf Betreiben von Umweltschützern wie dem Neuhäuser Wasserbau-Ingenieur und AG-Osteland-Vize Walter Rademacher unterbrochen.


Umweltschützer-Protest im Osteland

Die holländische Studie mit dem Titel "Die Reaktion von tidebeeinflussten Flussmündungen auf Vertiefungen und Einengungen" stellt fest, "dass ein kritischer Punkt existiert, bei dessen Überschreiten die Flussmündung in einen Zustand extremer Trübung wechselt". Das ist deshalb bedeutsam, weil Fisch- und Kleintierpopulationen dadurch nachhaltig geschädigt werden. 

Der Studie zufolge lassen die Werte den Schluss zu, dass die Elbe kurz vor einem solchen "Umschlagpunkt" steht und "auch auf kleine Änderungen" wie Vertiefung oder Verengung "empfindlich reagiert".

Damit könnten sich die letzten Hoffnungen zerschlagen, den Umweltverbänden gegen weitere Schutzmaßnahmen für die Elbe eine Zustimmung zur Vertiefung abzutrotzen. So hatte es Überlegungen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gegeben, der Elbe im Mündungsgebiet durch Rückdeichungen mehr natürlichen Raum zu geben - an der Vertiefung der Fahrrinne um einen weiteren Meter für Containerschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,50 Metern sollte sich aber nichts ändern.

Risiken auch für die Oste


AG-Osteland-Vize Walter Rademacher

23. 4. 2013. Die von der holländischen Studie beschworenen Risiken der Elbvertiefung betreffen nach Ansicht des Neuhäuser Wasserbau-Ingenieurs Walter Rademacher auch die Oste. "Eine Verschlechterung der Wasserqualität in der Elbe (Umkippen) hat auch Gleiches in der Oste und damit auch unseren Häfen in Neuhaus zur Folge," schreibt der Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung. 

Viele Informationen zur holländischen Studie "Die Reaktion von tidebeeinflussten Flussmündungen auf Vertiefungen und Verengungen" von Prof. Winterwerp stehen auf den Internetseiten des NABU.

Unterdessen werden weitere Details zur holländischen Studie bekannt - siehe Presse.

Dank für Hinweise an Kurt Ringen u. a.


Jugendfeuerwehren 
boßeln achtern Diek


Das siegreiche Team Wischhafen 1

23. 4. 2013.  "Gib mir die Kugel, damit ich sie werfen kann" - unter diesem Motto trafen sich fast 30 Mannschaften der Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Stade, um in Bützfleth zu boßeln. Bei sonnigem Wetter wurden die Kugeln vom DOW-Anleger am Deich entlang zum Sperrwerk nach Abbenfleth und zurück gerollt. Spannend wurde es dann bei der Siegerehrung im Feuerwehrgerätehaus in Bützfleth. Wischhafen 1 siegte vor Buxtehude und Harsefeld.

Dank für Fotos und Informationen an Ulf König.


Ihm fehlen gerade
mal 1143 Stimmen


Gunnar Wegener beim Senioren-Klönschnack

18. 4. 2013. Weil der SPD in der Region gerade mal 1143 Stimmen fehlten, kam 2009 mit dem Cuxhavener  Enak Ferlemann ein CDU-Bewerber in den Bundestag. Diese 1143 Wählerinnen und Wähler will bei der Wahl im Herbst ein Mann hinzuerobern, der sich beim Klönschnack der Hemmoorer SPD-AG 60 plus im Osteland-Festhaus vorstellte: der Cuxhavener Betriebswirt, Gewerkschafter, Sozial- und Kommunalpolitiker Gunnar Wegener, 60, der nach dem Urteil der Teilnehmer als "sehr kompetent, sehr kraftvoll, sehr volkstümlich, sehr menschlich herüberkam".

Direktkandidat Wegener verspricht, in Berlin als "starke Stimme für die Menschen in der Region" aufzutreten und sich Tendenzen zum "Abkoppeln des ländlichen Raums" zu widersetzen. Als aktuelle Beispiele nannte er die Schliessung der Kiebitzschule in Oberndorf und der Cuxhavener Kinderklinik sowie die drohende Reduzierung von Brückenöffnungszeiten an der Oste. Er werde sich in Berlin "ausdrücklich als Lobbyist dieser Region" verstehen.

Für den Kandidaten machte sich in der Versammlung auch der Ostener SPD-Ehrenvorsitzende und Handwerksmeister Herbert Guthahn stark, der den Gewerkschaftssekretär Wegener in vielen Jahren gemeinsamer Kreistagsarbeit als "Mann mit Ecken und Kanten" schätzen gelernt hat - und als "mutig und kämpferisch, aber dabei sehr tolerant".

Wegener plädierte für eine Verbesserung des Schienennahverkehrs in der Fläche (Stichwort HVV) und für Erhalt und Ausbau vorhandener Strassen ("geht vor Neubau"), für "Tolerenz gegenüber anderen Lebensformen" und dafür, "Ordnung in unseren Arbeitsmarkt zu bringen", zum Beispiel durch einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn für alle Branchen: "Den gibt es nur mit SPD und Grünen". Eine klare Absage erteilte der Sozialpolitiker "rot-rot-grünem Experimentieren": "Mit mir nicht."

Wie Wegener in der von Gerd-Michael Wilwert geleiteten Versammlung versicherte, will er bis zur Wahl für seine Vorstellungen weiterhin auf seiner Website, auf Facebook und auf Twitter werben, aber zugleich überall im Wahlkreis 29 ("offiziell Cuxhaven/Stade2, ich nenne ihn Kehdingen-Oste") das Gespräch mit den Wählern vor Ort suchen: "Der Druck auf den Klingelknopf ist wichtiger als der Klick auf die Maus."


"Maximal" 300.000 €
für Ostens Fährplatz


Ostener Fährplatz-Neugestaltung (Vorentwurf)

16. 4. 2013. Keine helle Begeisterung, aber auch kein breiter Widerstand: So reagieren die Ostener auf die Absicht der CDU-Ratsmehrheit, den denkmalgeschützten Fährplatz im Ortskern mit farbigem "Betonmodularplaster", einem Buswendeplatz und historisierenden Laternen neu zu gestalten - für "maximal",300.000 Euro, davon 75.000 Euro Eigenmittel.


"SchönesPflaster" oder "Hempels Sofa"?

Bürgermeister Carsten Hubert (CDU) plädierte in der Bürgerversammlung am Montag energisch dafür, die letzte Möglichkeit zu nutzen, Dorfentwicklungszuschüsse in den Ort zu holen, um ein Verkehrsleitsystem für Busse zu realisieren und um den durch eine Vielzahl älter Pflasterungen geprägten Platz einheitlich zu gestalten; jetzt sehe es dort aus "wie bei Hempels unterm Sofa".


Leerstand und Verfall am Fährplatz

Während sich die SPD-Ratsmitglieder mit Äusserungen zum Thema Fährplatz völlig zurückhielten, signalisierten Anwohner und Nachbarn teils Zustimmung zu den Planungen ("können uns allmählich damit anfreunden"), teils Befürchtungen, trotz der geplanten Lenkungsmassnahmen (Ziel: Busparkplatz am Osteland-Festhaus) durch zunehmenden motorisierten Besucherverkehr gestört zu werden.

Mehrfach wurde von Teilnehmern zudem bedauert, dass der (vom Denkmalschutz bereits gebilligte) Gestaltungsplan eine Beseitigung des "schönen alten Pflasters" und die Neuverlegung von Betonsteinen vorsieht. Ausserdem wurde bemängelt, dass der Rat offenbar kein Konzept gegen die Leerstände und den Verfall eines Teils der Platzrandbebauung vorzuweisen hat - siehe auch die folgenden Leserbriefe der oste.de-Leser Sigrid Beyer aus Osten und Pastor Burkhard Ziemens aus Oldendorf.

"Dieser Platz ist
euer Schatz!"

Leserbrief von Burkhard Ziemens aus Oldendorf

"Mal ganz ehrlich: Wer kommt bloß auf die Idee, den Platz neu mit Betonsteinen zu pflastern und umzugestalten? Jede/r, der/die noch über die Schwebefähre gefahren ist, kennt den Platz und den Strassenverlauf in der vorhandenen Form. Genau das macht den Platz typisch. Gerade die alten Steine zeugen von Geschichte. 

Das ist wie mit den Gaststätten. Mit dem Umbau ins Moderne werden sie austauschbar, gleichförmig - und langweilig. Genau das droht dem Fährplatz jetzt. Jetzt ist das Parken wild, aber natürlich. Dann wird das Parken gleichförmig und deutsch reguliert. Eine Belebung des Ortes geschieht nicht durch die Herstellung eines Betonparkplatzes, sondern durch kreative Ideen zur Attraktivität des Ortes und ihre Umsetzung. 

Diese inhaltlich phantasievolle Aufgabe hat der Rat - scheint mir - nicht erledigt. Stattdessen wird lediglich an der Kosmetik gefeilt - für viel Geld, das anderswo erheblich sinnvoller ausgegeben würde. Ostener: Der Platz ist Euer Schatz! Landschaftsplanerisches Betonallerlei gibts überall, laßt Euch die Geschichte nicht nehmen!"
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Auf Facebook kommentiert oste.de-Leser Robert Braune: "Ich würde PVC oder Linoleum nehmen, das lässt sich gut pflegen."
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"Wie Acrylfarbe auf
einem Rembrandt"

Leserbrief von Sigrid Beyer aus Osten

"Der gestrige Abend hat mir erfreulicherweise gezeigt, dass außer mir viele andere Bürger der Ansicht sind, die alten Pflaster beim Fährplatz wieder zu verwenden, ggf. sogar alte Kopfsteine dazu zu kaufen aus Abbruch u.ä. Baumaßnahmen. Betonsteine - egal welcher Farbe und Form - können einen historischen Charakter nicht wiedergeben, und eigentlich bin ich erstaunt, dass der Denkmalschutz in unserem Fall Betonsteinen zustimmt! Betonsteine auf unserem Fährplatz sind wie Acrylfarbe auf einem Rembrandt-Gemälde!

Betonsteine sind praktisch, modern, aber wenn sie Jahrzehnte liegen, sind sie unansehnlich, schäbig, ausgeblichen, vergraut (siehe Bürgersteige entlang der Fährstraße!). Und: Sie platzen viel leichter ab als ein gewachsener Naturstein. Betonsteine mögen im Fall einer Straßenerneuerung angebracht sein, aber im denkmalgeschützten Bereich haben sie nichts zu suchen. Selbst neue Natur-Pflastersteine, die behauen sind, sehen besser aus als Betonsteine!

Es ist ja Material vorhanden - und so schlecht finde ich die Basaltsteine nun auch wieder nicht, auch wenn sie erst vor 60 Jahren verlegt wurden. Dafür sehen sie heute besser aus als Betonsteine nach 60 Jahren! Ich habe das ungute Gefühl, dass das Ergebnis ein Platz sein wird, der nur scheinbar historisch ist und mehr Moderne atmet, als einem (Weltkulturerbe-) Denkmal gut tut.

Das Kopfsteinpflaster kann ja hochgenommen und neu verlegt werden, meinetwegen auch zum Rondel angeordnet sein, vielleicht auch behauene Natur-Pflastersteine dazwischen als Gestaltungsmodul.
Ich möchte da an den Schleusenplatz in Neuhaus erinnern - kein einziger Betonstein auf dem Platz!

Doch leider hatte ich gestern den Eindruck, dass an den Betonsteinen kein Weg vorbei führen wird - schade!"


Brachvögel an der
Oste mit 31 Küken


Brachvogel und Küken (Foto: NABU)

16. 4. 2013. Erfolgreich verlaufen weiterhin die Bemühungen des Naturschutzbundes (NABU), eines Mitgliedsverbandes der AG Osteland, zum Schutz des gefährdeten Großen Brachvogels im Raum Bremervörde-Zeven.

Dank der erfolgreichen Kooperation des NABU-Kreisverbandes mit Landwirten und Jägerschaft blickt Projektleiterin Simone Zukowski, kürzlich ausgezeichnet mit dem Ostekulturpreis Goldener Hecht, optimistisch in die Zukunft: "Wir sind richtig begeistert von der Unterstützung und Zusammenarbeit. Besonders die selbstverständliche Bereitstellung der Flächen durch die Landwirte erleichtert uns das Arbeiten sehr." Freiwillige, darunter auch Oste-Mitpreisträger Detlef Ertel, hatten auch dieses Jahr viele Brutplätze eingezäunt. Über 30 Küken sind inzwischen geschlüpft, teilt der NABU-Kreisvorsitzende Uwe Baumert mit, der aus diesem Anlass den "unermüdlichen Einsatz" der Projektleiterin Zukowski und den "über alle Maßen einsatzfreudigen" Ertel lobte. - Ausführlicher Bericht auf der NABU-Website.


Proteststurm gegen
Ostebrücken-Pläne


Behördenvertreter bei der Skipper-Anhörung

15. 4. 2013. Einer Flut von Einwänden und Bedenken von rund 30 Wassersportlern und Wassertouristikern sowie von Berufsschiffern von der Oste sahen sich am Montag acht Behördenvertreter ausgesetzt, die über geplante Sparmaßnahmen bei der Öffnung der Geversdorfer Ostebrücke informierten. 


Streitpunkt Geversdorfer Oste-Brücke

Ergebnis: In dieser Saison wird es, wie ein Landkreis-Vertreter im Cadenberger Rathaus versicherte, keine Änderung der Öffnungspraxis geben. 


Teilnehmer der Info-Veranstaltung in Cadenberge

Vor einer für 2014 angestrebten Neuregelung soll ein weiteres Gespräch mit den Betroffenen und eine einvernehmliche Lösung gesucht werden.

"Dann können wir den Wassertourismus an der Oste begraben," warnte Jürgen Hinck, Vorsitzender der Seglervereinigung Oste Hemmoor (SVOH), davor, den Zugang zum Fluss und seinen Häfen weiter zu erschweren, der ohnehin beeinträchtigt ist durch eine nicht weggebaggerte Barre an der Mündung, durch das nicht immer zuverlässig geöffnete Ostesperrwerk und, sowieso, durch den Einfluss von Wetter und Gezeiten.


Neues Hafenhaus (l.) an der Klappbrücke (r.)

Hincks Verein, dessen für über 150.000 Euro gebautes Sanitär- und Hafenhaus in Geversdorf gerade fertiggestellt worden ist, sieht sich "hinters Licht geführt". Segler aus Cuxhaven, Otterndorf und anderswo würden, so Hinck, die Gastliegeplätze oberhalb der Geversdorfer Brücke meiden, wenn es "immer problematischer" wird, in die Oste zu gelangen.

Auch Dr. Manfred Toborg vom Wassersport-Club Osten (WSCO) warnte vor einer Reduzierung der Brückenbesetzungszeiten und vor dem damit verbundenen Verzicht, "auf Sicht" und ohne allzu lange Wartezeit die Brücke passieren zu können: "Das Gefühl verstärkt sich, dass man abgesperrt ist."

Für "Mocambo"-Käpt'n Caspar Bingemer wäre die angedachte Regelung - Brückenöffnung nur nach Anmeldung mit einstündiger Frist - "schlichtweg eine Katastrophe": "Ich weiß nicht, wie ich dann mein Geschäft auf Dauer noch betreiben kann."

Rolf Lückhoff von der Seglervereinigung Neuhaus/Oste (SVNO), die finanziell durch Entschlickungsarbeiten stark belastet ist, erwartet bei einem Rückgang des Wassertourismus auf der Oste einen Einbruch der Einnahmen durch Gastlieger. Lückhoff: "Dann fürchte ich um unseren Verein."

Oste- und Elbfischer Walter Zeeck wies darauf hin, dass beim Bau der Geversdorfer Brücke vor 25 Jahren den Schiffern im Einklang mit der Gesetzeslage versichert worden sei, jederzeit ohne Behinderung das Bauwerk passieren zu können. Dennoch sei er im Laufe der Jahre durch immer mehr Einschränkungen "gequält" worden.

Bernd Jürgens, Sprecher des Blauen Netzes der AG Osteland, befürchtet einen Rückschlag für die vielfältigen Werbebemühungen für das Osterevier und wünschte - ebenso wie Manfred Heinisch von der Seglergemeinchaft Oberndorf - klare Regelungen und abgestimmte Öffnngszeiten: "Sonst wird das für Gäste zu kompliziert."

Gerhard Reibe (AG Osteland) aus Hechthausen wies auf Auswirkungen bis hinauf nach Bremervörde hin - dessen Vereine nicht geladen worden waren - sowie für die Firma Hahn mit ihren Schleppzügen. Die Behörden seien im übrigen offenbar außerstande, die im Falle einer Ruf- statt Dauerbereitschaft zu erzielenden Einsparungen zu beziffern. Reibe: "Sie haben keine vernünftige Lösung." 
Für die SG Oberndorf wies Eybe Schönteich auf Auswirkungen auf die großen Fahrgastschiffe aus Brunsbüttel hin, die in den letzten Jahren erfreulicherweise die Oste in ihr Programm aufgenommen haben, aber den Fluss meiden könnten, wenn - wie im Dezember vor dem Sperrwerk geschehen - "ein großes Schiff mit 100 Touristen eine Stunde warten muss".
Mehrere Skipper, darunter die Oberndorfer Transozeansegler Bert und Marlene Frisch, regten an, wie etwa in Holland oder Skandinavien, die Brückenöffnung per Kamera und Fernsteuerung zu regeln - was von den Behördenvertretern unter Hinweis auf "wahnsinnige Investitionskosten" abgelehnt wurde.

Zweifel wurden im Saal laut an der amtlich genannten Zahl der Wasserfahrzeuge, für die alljährlich die Geversdorfer Brücke geöffnet werden muss (angeblicher Rückgang seit 1998 von rund 1300 auf 500 pro Jahr) - was sonderbar anmutet angesichts einer anderen Statistik, nach der weiter stromaufwärts in Oberndorf bei der Zahl der Brückenöffnungen kein derartiger Rückgang zu verzeichnen ist.


Eines der Ärgernisse: Treibsel (in Oberndorf)

Nur am Rande zur Sprache kamen andere Ärgernisse - darunter der diesjährige Rekordanfall von Treibsel unter anderem durch das Freischneiden der amtlichen Kilometrierungsschilder im Schilfgürtel, das SGO-Vorsitzender Edfried Uhtenwoldt (Blaues Netz Oste) beklagte. Uhtenwoldt regte im übrigen jährliche Treffen der Behördenvertreter mit den Skippern an, um gemeinsam Problemlösungen zu erarbeiten.

Im Vorfeld der Informationsveranstaltung hatte die AG Osteland die Behörden vor einem "Schildbürgerstreich" und vor Einbrüchen beim Wassertourismus gewarnt, der in den letzten Jahren erst durch Millioneninvestitionen für Schiffsanleger gefördert worden war  - siehe unseren Kanal BLAUES NETZ

Auf Facebook kommentiert oste.de-Leser Burkhard Ziemens: "8 Behördenvertreter? Dann ist ja klar, dass das Geld für den Brückenwärter knapp wird... Hauptsache, es wird ordentlich verwaltet..."


Schulschließungen
machen fassungslos


Gerade saniert: Grundschule in Elm

15. 4. 2013. Die Empörung über die Schulpolitik Am Dobrock und in Bremervörde hält an. Während Oberndorfer Eltern zurzeit eine spektakuläre politische Initiative vorbereiten, hat oste.de-Leserin Sigrid Beyer aus Osten, Personal Coach und pädagogische und psychologische Fachberaterin, zur Schließung der Bremervörder Grundschulen folgende Stellungnahme verfasst:

"Fassungslos lese ich den Bericht im Internet über die Entscheidung in Bremervörde - also auch in Elm wird die Schule nun geschlossen! Arme Kinder! Wer Erstklässler schon zu Fahrschülern macht, in überfüllte Busse stopft (so dass sie nicht mal einen Sitzplatz haben!), zulässt, dass sie von größeren Kindern drangsaliert werden - und wenn es nur beim Einsteigen ist - , der sorgt dafür, dass der Schulstress verstärkt wird (s. aktuelle Studie über die "unglücklichen Kinder" in unserem Land), dass Kinder früh die Freude auf Schule / Lernen / Wissen verlieren, dass sie "zumachen" und in dieser Blockade nichts aufnehmen können, der sorgt auch dafür, dass Chancengleichheit noch mehr untergraben wird.

Ja und nun ganz provokativ und überspitzt: der sorgt auch dafür, dass es mittel- und langfristig noch mehr Langzeitarbeitslose gibt!


Slogans der Elmer Grundschul-Demonstration

Ich habe beruflich hin und wieder mit Langzeitarbeitslosen in Fördermaßnehman zu tun und bin immer wieder erschüttert: Da sind nicht nur große Bildungslücken, da ist auch Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel, Resignation, da ist oft gar kein Selbstwertgefühl mehr vorhanden. Nicht wenige von ihnen liegen seelisch am Boden... Soll es nun schon den Kindern so ergehen?

Und weiter: Da wird eine Schule, völlig intakt und frisch renoviert, geschlossen - aber für den Bau einer großen Schule ist Geld vorhanden! Wie passt das zusammen?

Es ist hinlänglich bekannt und in zahlreichen Studien bewiesen, dass diese großen Massenschulen Vandalismus, Kriminalität, Gewalt und Mobbing fördern, weil die Anonymität groß ist. Im Süden unserer Republik werden nach und nach die Masssenschulen, aufgrund dieser Erfahrungen, geschlossen, um kleinere, übersichtlichere Einheiten zu schaffen - und hier macht man es umgekehrt!
(Auch aus Cadenberge habe ich von Gerüchten gehört, dass eine neue große Schule gebaut werden soll.... Dafür ist dann das Geld vorhanden, aber nicht für den Erhalt der bestehenden Schulen?)

Eigentlich müsste man die Rathäuser besetzen! Je länger ich darüber nachdenke, desto wütender werde ich!

Vielleicht sollten die Eltern zum allerletzten (Druck-)Mittel greifen: Schulverweigerung! Das heisst: die Kinder nicht in die vorgesehene Schule schicken, sondern sie zu Hause lassen, bis die alte Schule für ihre Kinder wieder öffnet. Wenn die Elternschaften von Elm und Oberndorf das gleichzeitig geschlossen und konsequent durchziehen, interessieren sich die großen Medien dafür - und damit entsteht Druck auf die Kommune.

Was ich in dieser Debatte überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass das Landesschulamt sich nicht einmischt. Es müsste ein gesteigertes Interesse daran haben, dass die Situation an den Schulen optimal den Bedürfnisse der jeweiligen Altersstufen entspricht.

Es könnte - spekulativ gesagt - aber auch anders sein: Je größer die Schulen, desto größer die Klassenstärke und umso wirtschaftlicher zu betreiben für das Land und die Kommune, weil weniger Lehrer zu bezahlen sind. Entschließen sich die Kommunen für Schulschließungen, sind die Kommunalpolitiker die Buhmänner, das Landesschulamt aber ist fein heraus und hat seine Ziele trotzdem erreicht: Lehrer einsparen!

So eine "Lösung" geht aber nach hinten los, denn die Zukunft wird von den Sozialkosten dann teuer - und sozialer Sprengstoff ist es auch!


Schließungsorgie
mit bösem Echo


Für die Schule: Bürgermeister Erich Gajdzik

12. 4. 2013. Die Serienschließung von Grundschulen in der Stadt Bremervörde (ausführliche Berichte der Lokalpresse hier, hier und hier) und das Aus für die Kiebitzschule in Oberndorf haben bei vielen Bürgern Verdruß und Verärgerung hinterlassen, die - so ist zu erwarten - für die politisch Verantwortlichen spätestens bei den nächsten Kommunalwahlen ein Nachspiel haben werden.

Empörung über die Bremervörder Politiker, die mit hauchdünner 17:16-Mehrheit die Schliessung der Dorfschulen zugunsten eines Schulzentrums im Ortsteil Engeo beschlossen haben, schlägt sich auch im Internet nieder. Dort kommentierte Holger Burfeindt: "Ein rabenschwarzer Tag für die Ortschaften!" Torsten Buck äußert bestürzt: "Gekämpft, gehofft und doch verloren." 

In den Leserbriefspalten der Bremervörder Zeitung werfen die Elmer BI-Sprecher Mike Schrudde und Anke Rauschenberger der Lokalpresse "Manipulation" vor (siehe Kasten unten). Andere Leser kritisieren den Beschluss, eine neue Schule an einem Standort zu bauen, "den wirklich niemand öffentlich favorisiert hat" und damit "fast alle Grundschüler zu 'Fahrschülern' zu machen, die täglich mit dem (überfüllten) Bus zur Schule fahren müssen".

"Negatives Signal für 
den ländlichen Raum"

In der Ratsitzung hatte der Elmer Bürgermeister und CDU-Politikers Erich Gajdzik erneut gemahnt, Schulschließungen seien die falsche Reaktion auf den Schülerrückgang: "Wir sollten uns nicht hinter dem demographischen Wandel verschanzen, kleine Klassen bieten hohe Chancen."

Der parteilose Ratsherr Knud Spardel aus Elm ist, wie er gegenüber oste.de erklärt, "überzeugt, dass die Ratsentscheidung fatal für Bremervörde ist und insgesamt ein negatives Signal für den ländlichen Raum".

Zum Thema:

> Filmbericht von HeimatLIVE über die 
Grundscchulschließungen in Bremervörde
(facebook.com)


SPD: Unmut über Bürgerferne,
Schweigepflicht und Drohungen

Unmut herrscht auch innerhalb des SPD-Ortsvereins Am Dobrock, deren Ratsmitglieder um Fraktionschef Karl-Heinz Linck mehrheitlich mit der von Titus Nesper angeführten CDU-Fraktion für die Schließung der Oberndorfer Schule gestimmt hatten, ohne dass die für das Dorf schicksalhafte Entscheidung mit den Bürgern oder der Parteibasis zuvor erörtert worden wäre - entgegen allen Transparenzversprechen im Wahlkampf. 

Vorgespräche seien "nicht öffentlich" geführt worden, kritisiert das Bülkauer SPD-Mitglied Helmut Küver in einem Leserbrief an die NEZ, "aber was noch viel schlimmer ist, war die verhängte Schweigepflicht der Samtgemeinderatsmitglieder mit Androhungen von Folgen", so der langjährige Gewerkschafter und Sozialdemokrat.
 

Schulkampf: Wie viele 
Elmer haben protestiert?

Die Demonstranten füllen den Rathausplatz

10. 4. 2013. Über die Aufsehen erregende Pro-Grundschul-Demonstration Hunderter von Bürgern der Ortschaft Elm (die nur gut 1400 Einwohner hat)  berichtet der Bremervörder Anzeiger in seiner jüngsten Ausgabe. Laut Anzeiger-Reporterin Aranka Szabó "demonstrierten rund 800 Menschen, vorrangig Elmer Bürgerinnen und Bürger", am Sonnabend in Elm. 

Auf unserer Website www.oste.de war bereits am Tag der Demonstration vor dem Bremervörder Rathaus die Rede von "weit über 700 Bürgern der benachbarten Ortschaft Elm". 

Die Bremervörder Zeitung hingegen, deren bisherige schulpolitische Berichterstattung von einem Redner der Bürgerinitiative am Sonnabend heftig kritisiert worden war ("nicht objektiv"), schreibt in ihrer Montagausgabe, es hätten "am Sonnabend annähernd 350 Einwohner aus Elm in Bremervörde für den Fortbestand ihrer Grundschule demonstriert". 

"Rund 800", "weit über 700", "annähernd 350" - Journalismus ist halt kein einfaches Geschäft. Über jeden Zweifel erhaben ist allein die Angabe des HeimatLive-Reporters Steed Brook: Laut seinem sehr farbigen und informativen TV-Kurzbericht zogen durch Bremervörde "mehr als nur eine Handvoll besorgter Eltern und Lehrer"...


... weil ihr uns
die Schule klaut


Demo-Redner Bert Frisch (r.)  - VIDEO

6. 5. 2013. Das hat die Ostestadt Bremervörde noch nie erlebt: In der Innenstadt brach am Samstagmittag zeitweise der Verkehr zusammen, weil über 700 Bürger der benachbarten Ortschaft Elm gegen Pläne von Stadtpolitikern demonstrierten, ihre gerade erst sanierte und ausgelastete Grundschule zu schließen.

Mit im Demonstrationszug und auf der Tribüne vertreten: AG-Osteland-Mitglieder, die gegen die Schwächung des ländlichen Raums kämpfen wie der Oberndorfer Bert Frisch, der die Grüße vieler Menschen seiner Gemeinde überbrachte, die kürzlich in Cadenberge ebenfalls gegen Schulschließungspläne auf die Straße gegangen waren. 


Demo für die Schule in Elm - VIDEO

Ein Video der kämpferischen, mit viel Beifall aufgenommenen Frisch-Rede steht hier.

Auch in den Reden des Elmer Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU) sowie der Aktivbürger und Protest-Organisatoren Anke Rauschenberger und Mike Schrudde klang immer wieder der Verdruß über beabsichtigte Sparmaßnahmen zu Lasten der Jüngsten auf - und vor allem die Sorge, dass nach der Schließung der Dorfschulen auch das Dorfleben stirbt.


Der Zug blockiert zeitweise die Ostebrücke

Diese Befürchtung wurde auch auf vielen Transparenten und in Sprechchören geäußert: "Ohne Schule stirbt das Dorf!" Orte in der Größenordnung Elms büssen zur Zeit hundertfach Poststellen, Jugendtreffs und Verwaltungsfilialen ein - der periphere ländliche Raum blutet aus. 


Elmer Mike Schrudde, Anke Rauschenberger

Dabei lebt auch die Stadt Bremervörde - das machten die Demonstranten wiederholt deutlich - von ihrem ländlichen Umland lebt. Typische "Slogans": "Bremervörde, hör uns zu, ohne Dörfer bist du zu!" oder "Ohne Dörfer, ohne Leben wird's kein Bremervörde geben!"


Jung und Alt sind einig im Protest

Am häufigsten skandiert wurde in Bremervörde ein Spruch, den der Oberndorfer SPD-Ratsherr Oliver Elsen kürzlich zum Protestmarsch nach Cadenberge kreiert und der mittlerweile seinen Weg die Oste hinauf gefunden hat: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Schule klaut," schallte es, begleitet von Vuvuzela-Tröten und dumpfen Paukenschlägen, über den Bremervörder Ratshausplatz.


Zuhörer im Hintergrund: Bürgermeister Gummich

Bremervördes Bürgermeister Eduard Gummich (CDU), einer der Verfechter des Schließungsplanes, beobachtete die Demo aus dem Hintergrund; er hielt einen Abstand von 50 Metern - trotz der Sprechchöre: "Bürgermeister, wo bist Du? Hör uns doch mal endlich zu!"


Mit dabei: die Oberndorfer Kiebitzschul-Freunde

Auch abseits des Getümmels entging dem Stadtoberhaupt nicht, was die laut protestierenden Bürger von der Stadtpolitik halten, die funktionierende Dorfschulen zugunsten einer Zentralschule schließen, deren Standort umstritten und deren Finanzierung noch ungesichert ist: "Seht euch doch die Stadt mal an - ohne Geld und ohne Plan!" - "Werft Ihr Geld zum Fenster raus, hört bei uns die Freundschaft auf!" - "Der Stadtrat hat's noch nicht kapiert, deshalb wird heut demonstriert" - "Fakten zählen! Elm erhalten. Ihr wollt nur die Dörfer spalten!"

Alle oste.de-Berichte über den Schulkampf im Osteland stehen auf dieser SONDERSEITE.


Fast 3000 für
die Kultkneipe


Vom Abriss bedroht: das "Alt Bremervörde"

4. 4. 2013. Das "Alt Bremervörde" an der Bremer Strasse, im Zentrum der Ostestadt, gilt als eines der beliebtesten und stimmungsvollsten Lokale im Osteland. 


Das "Alt" soll einem Discounter weichen

Jetzt soll das historische, ortsbildprägende Gebäude abgerissen werden - zugunsten eines (weiteren) Discounters. Fast 3000 Bürger haben gegen die Pläne des Investors protestiert. 


Protest in Bremervörde - Flyer vergrössern

Die Unterschriften wurden gestern von Sprechern der Bürgerinitiative "Rettet das Alt" im Rathaus der Stadt übergeben. Mehr auf der Website der Initiative

5. 4. 2013. Die Stadt signalisiert grünes Licht für den "Famila"-Markt. Das Schicksal des "Alt" ist weiter offen - ausführlicher Bericht heute in der Bremervörder Zeitung.
.
Bremervörde

Rettet das Alt!

12. 4. 2013. In Versform kommentiert Osteland-Mitglied Dr. Klaus Volland die Vorgänge um das vom Abriss bedrohte Bremervörder Kultlokal "Alt Bremervörde":

Die  Vögel, 2 

Kommt ein Adler geflogen,
setzt sich auf mein Haus und tönt:

„Unsere Devise: 
Nur nicht auf die grüne Wiese!
Immer mitten rin ins Zentrum,
wir drehn nicht den Cent rum!“

Und  tönt weiter,
der Herr Famila-Expansionsleiter: 

„Wusste gar nicht, liebe BI,
tirili, tirili,
dass ihr so an dem Gebäude hängt!
Rettet das Alt!
3000 Unterschriften!
Auch der Bürgermeister
hat  –  haha! - in Bierlaune  unterschrieben!

Mein Gott,
die olle Kneipe ist Schrott,
katastrophal und stört außerdem die Geometrie
unseres Vollsortimenter-Konsumentenpalastes, aber wie!
Da kommt ein Backshop hin!

Gut, wir lassen uns lumpen nicht,
unser zweiter Architekt
überprüft  die Qualität und Integrierbarkeit des alten Kastens.
Bald, das kann man absehn,
sind unsre Pläne wasserdicht!“

Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Beste Leute, hört gut zu:
Lasst euch nicht für dumm verkaufen!
Schluss mit all der Vogelscheiße!
Haltet zusammen
und ruft: Halt!
Retten wir gemeinsam
das Bremervörder Alt!


Foto der Woche

Die Rehe in Brökelbeck genießen 
den Frühling (Foto: Barbara Gehring)


Bagger leisten
ganze Arbeit


Nur noch Schutt: das einstige Restaurant

2. 4. 2013. Auf dem Deutschen Olymp in der Wingst haben die Abrissbagger ganze Arbeit geleistet. Von der gleichnamigen Gaststätte ist nur noch ein Schuttberg zu sehen. Stehen geblieben ist der Aussichtsturm mit seinem Anbau. Zum Sommer, verkündet ein Schild der Wingster Touristiker, soll der Turm wieder geöffnet werden. Die Attraktivierung des Olymps wird vom Wingster Bürgermeister Michael Schlobohm (SPD) mit  insgesamt 280.000 Euro veranschlagt, inklusive Fördermittel der LAG Hadler Region und der Metropolregion Hamburg-Niedersachsen.

Im vorigen Sommer hatte die Gemeinde den 29 Meter hohen Betonturm auf dem 61 Meter hohen Berg mitsamt dem heruntergekommenen, seit Jahren vakanten gleichnamigen Restaurant angekauft. Der 1974 erbaute Aussichtsturm, dessen Antennen dem Besitzer regelmäßige Einnnahmen bescheren, soll wieder als touristisches Ziel im Umfeld des Zoo und Wolfs- und Bärengeheges angeboten werden können.

Von sich reden gemacht hatte die Anhöhe mit dem stolzen Namen in den letzten Jahren nur noch als Schandfleck (siehe früheren NEZ-Bericht von Wiebke Kramp) - und höchstens noch als Station einer Geocaching-Route und Tatort des Krimis "Blaufeuer" von Oste-Literaturpreisträgerin Alexandra Kui: Zum Showdown kommt es in der, wie Kui schreibt, "heruntergekommenen Gaststätte" neben "einem Aussichtsturm aus den Siebzigern, im Stil der Wachanlagen an der deutsch-deutschen Grenze".


Turm (o. r.) auf Postkarte aus dem Jahr 1899

Die Erhebung, die ursprünglich Fahlenberg hiess, hat eine spannende, wechselvolle Geschichte: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand dort - ebenso wie auf dem Telegrafenberg in Hechthausen - die Station einer skurrilen optischen Telegraphenlinie. 1852 benannte ein geschäftstüchtiger Wirt den Berg in "Deutscher Olymp" um und eröffnete ein florierendes Ausflugslokal mit hölzernem Aussichtsturm.

Vom heutigen Betonturm aus kann man, wenn er im Sommer unter BuFDi-Aufsicht wieder geöffnet ist, aus insgesamt 90 Metern Höhe über dem Meeresspiegel laut Wikipediabei guten Wetter die Elbe mit den Schiffen auf dem Weg nach Hamburg sehen. Sichtgrenze im Nordwesten ist Cuxhaven mit dem Fernmeldeturm und der Kirche in Altenbruch. Im Norden sind die Nordsee, die Elbe, die Mündung der Oste und die Küste Schleswig-Holsteins mit dem Kernkraftwerk Brunsbüttel und den großen Windparks zu sehen. Im Nordosten bis Osten kann der Verlauf der Oste bis Hemmoor wahrgenommen werden, im Südosten bis Süden sind der Geesthügel Westerberg und der Balksee zu erkennen.


Musik & MuseCats
zur 18. Saison


Saisonstart bei strahlendem Sonnenschein

1. 4. 2013. Das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen hat am Ostersonntag seine Pforten zur 18. Saison in der erfolgreichen Geschichte dieser einzigartigen Einrichtung geöffnet. Hunderte gutgelaunter Besucher nutzten bei strahlendem Sonnenschein den "Open House"-Tag, um maritime Musik zu hören, die neuen Sonderausstellungen (mehr) zu betrachten und sich vom Catering-Team "MuseCats" versorgen zu lassen.


Museumsinitiator Volker von Bargen

Gerade erst war der Chef des Museums, Volker von Bargen, von der AG Osteland mit dem Goldenen Hecht ausgezeichnet worden. In der Laudatio der AG Osteland hiess es: "Der Wischhafener Kaufmann Volker von Bargen hat als Gründer, Leiter und Motor des Kehdinger Küstenschiffahrts-Museums und als Hafenmeister des Museumshafens wie kein anderer dazu beigetragen, Bewusstsein zu schaffen für den Wert des maritimen Erbes der Region. 


Ausstellungsthema Rettung aus Seenot

Deutschlands einziges, vielfach ausgezeichnetes und auch im Ausland anerkanntes Küstenschifffahrtsmuseum wird seit der Gründung vor fast 20 Jahren im alten, denkmalgeschützten Getreidespeicher des Ortes ausschließlich ehrenamtlich betrieben. Direkt am Deich des alten Gemeindehafens stellen liebevoll gepflegte Exponate die Bauweise und die technische Entwicklung der einstigen Kümos ebenso anschaulich dar wie das Leben der Menschen an Bord. 

Zugleich haben des Mitglieder des Museumsvereins in ungezählten ehrenamtlichen Arbeitsstunden das 2002 erworbene ehemalige Küstenmotorschiff "Iris-Jörg" von Grund auf restauriert. Unter der Leitung von Kapitän a. D. Ludwig Badenius (Cadenberge) ist auf diese Weise ein über Kehdingen und das Osteland hinaus bedeutendes Zeugnis der maritimen Geschichte der Region und ein wichtiger Anziehungspunkt an der Deutschen Fährstraße entstanden. 

MuseCats-Kombüse: Kochen unterm Bullauge

In zwanzigjähriger Arbeit haben Volker von Bargen und seine Mitstreiter eine Vision verwirklicht, die der Initiator vor Jahren unter dem Titel "Alte Häfen – Neue Aufgaben" entwickelt hat: In der einzigen Gemeinde in Kehdingen und im Osteland, die das Wort "Hafen" in ihrem Namen trägt, ein authentisches Ensemble aus Traditonsschiffen, Werftrelikten sowie Hafenbecken und -speicher zu erhalten. 


Maritime Musik zum 18. Saisonbeginn

Unterstrichen wird die heimatgeschichtliche und touristische Bedeutung noch durch zahlreiche Sonderaustellungen und Veranstaltungen wie etwa 2012 eine Kunstauktion zu Gunsten der deutschen Seenotrettung unter Beteiligung von 50 Prominenten. Volker von Bargen hat sich um das Osteland verdient gemacht."

Das Museum kann auch hier auf YouTube besichtigt werden. 


DRK-Osterhasen
bei den Senioren

1. 4. 2013. Hemmoorer Jugendrotkreuzler besuchten Ostern mit 100 selbstgekochten und -bemalten Eiern das Alten- und Pflegeheim Haus der Pflege in der Otto-Peschel-Straße, um den rund 70 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie an die dort arbeitenden Angestellten eine Freude zu bereiten. Diese Aktion, zum zum dritten Mal vom Jugendrotkreuz veranstaltet, kam bei den Senioren sehr gut an. Anschließend überbrachten die  Jugendrotkreuzler den örtlichen DRK-Vorsitzenden Brigitte Golkowski und Ilse Huljus Ostergrüße. - Foto: Jürgen Lange.


Zurück in der
(k)alten Heimat


Das Storchenpaar von Hemm

1. 4. 2013. Die Störche von Hemmoor sind zurückgekehrt in ihre - noch - eiskalte Heimat im Osteland, wo oste.de-Leser Jürgen Lange in der Nähe ihres Nests am Überschwemmungsgebiet in Hemm, unweit des Landfrauencafés, am Ostersamstag bei Schneetreiben dieses Foto gelang. Dazu schreibt er: "Leider finden die Störche jetzt wenig Futter. Sie fressen sogar das Brot, das eigentlich für die Enten gedacht war."


Des Winters letztes Aufgebot (Foto: W. Röhl) 

Auf der Osteland-Facebook-Seite schreibt dazu der Ornithologe Gerd-Michael Heinze (Osten): "Weißstörche sind durchaus 'Nahrungsopportunisten'...sie fressen nicht nur Amphibien und Heuschrecken (...die ja derzeit kaum zu erbeuten sind), sondern auch Mäuse, Ratten, Fische, Aas... Das Brutpaar bei Hemm ernährt sich derzeit überwiegend von Mäusen und Fischen (eigene Beobachtungen). Also kein Grund zur Sorge ;-)".


Viele aktuelle Informationen aus dem Osteland auch auf Facebook, wo u. a. die AG Osteland, das Krimiland, die Schwebefähren, der Oste-Radweg und jetzt auch das Blaue Netz Oste präsent sind.


Ferienhaus im Osteland: ferienhaus.oste.de


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Jochen Bölsche
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