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Gespenster
im
Wingster Wald Freizeit der Hemmoorer DRK-Junioren - grösser 1. 11. 2012. Unvergesslich bleiben wird den jungen Teilnehmern eine Freizeit des Jugendrotkreuzes Hemmoor im evangelischen Jugendheim in Oppeln. Nach Erste-Hilfe-Workshop, Spielen und einem Zoobesuch ging es auch ums Thema Halloween - mit Gruselgeschichten am Lagerfeuer und einer Nachtwanderung durch den Wingster Wald, in dem plötzlich Hexen, Vampire und Dämonen auftauchten. Für den Spuk gesorgt hatten kunstvoll geschminkte Statisten von der DRK-Bereitschaft Hemmoor sowie der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr Warstade. Dank an Jürgen Lange für Fotos und Hinweise.
"1 Kilo Watt,
solange
Am Rathaus endet die 130-Kilometer-Wanderung 30. 10. 2012. Nach fünf Tagen ist der "Pilgerweg zum Schutz der Elbe" des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung im Hamburger Rathaus mit der Übergabe symbolsträchtiger "Geschenke" für Bürgermeister Olaf Scholz zuende gegangen, darunter auch "ein Kilo Watt, solange es das noch gibt". Insgesamt hatten sich rund 300 Menschen an dem Weg beteiligt, indem sie Teilstrecken mitgegangen sind, an den abendlichen Gesprächsrunden und thematischen Zwischenstationen teilgenommen oder Unterkünfte und Verpflegung angeboten haben. Präsent-Übergabe im Hamburger Rathaus Mit dem Ziel, um Verständnis für die Sorgen an der Niederelbe zu werben, übergaben die Pilger und Pilgerinnen auch einen Brief für den Ersten Bürgermeister an dessen Büroleiter Christopher Schwieger. In dem Schreiben wird u. a. die Bedeutung der Präsente und der mitgebrachten "Schatzkiste" erläutert: Bürochef Schwieger mit der Schatzkiste > Ein kleines vierblättriges Kleeblatt: Es wurde von einem kleinen Glückskind aus Otterndorf gefunden. Dieses sechsjährige Mädchen hat noch die Fähigkeit Dinge zu erblicken, für die viele Erwachsene den Blick schon verloren haben oder die Augen verschließen. Das Kleeblatt klebt auf diesem Brief und vielleicht müssen Sie sich anstrengen, es zu finden. Es ist schon ein bisschen angefressen - aber welches Glück ist schon perfekt!? > Ein Kilo Watt solange es das noch gibt: Es stammt vom Mündungsufer der Elbe und befindet sich in einer Schatzkiste, denn unser Watt ist uns heilig. Es ist unsere Lebensgrundlage und schützt den Deich. Es nimmt dem Wasser die Kraft der angetragenen Wellen und hat unseren Marschboden vor vielen Jahren fruchtbar gemacht. Das Watt ist Garant für eine erfolgreiche Gesundung und Erholung an unserer Küste, auch für viele Hamburger. > Ein Kleispaten: Er war das Utensil harten Überlebenskampfes an der Küste und an unserer Elbe, denn jeder, der an der Elbe Land unterhalten und nutzen wollte, musste eine Spatentiefe seines Bodens für den Bau des Deiches abgeben. Wer dieser Anforderung nicht mehr nachkommen konnte, zeigte dies unter Zeugen an, indem er den Spaten in den Deich steckte. Dadurch gab er sein Land frei für einen anderen. So geschah es von alters her nach dem Motto "Keen nich will dieken, de mut wieken!" > Eine Kiste wunderschöner rotbackiger Äpfel: Sie sind Erzeugnisse aus dem Alten Land und Zeugnis für eine aufwendige, aber auch liebevolle Arbeit. Viele haben an dieser Ernte teil. Die Menschen an der Unterelbe sind auf gesunde Böden und sauberes Wasser der Elbe angewiesen. Wir alle brauchen die Sicherheit, dass diese Jahrhunderte alten Strukturen weiter Bestand haben können. Die Verschiebung der Brackwasserzone und die Zerstörung des Fischbestandes der Elbe tragen zur globalen Überbeanspruchung von Nahrungssystemen bei und gefährden bei uns die Existenzgrundlagen. Der Apfel steht für die Weisheit aber leider auch für die Verführung. Vor den Folgen der Verführung, auf Kosten der Menschen an der Unterelbe kurzfristige Vorteile für den Hamburger Hafen zu erlangen, möchten wir Sie eindringlich warnen. > Ein Sandsack: Wir sind für unser Überleben auf die Sicherheit der Deiche angewiesen. Sicherheit kann man nicht kaufen. Immer wieder gibt es Gewalten, die uns Menschen überfordern. Die Elbvertiefung fordert diese Gewalten heraus mit unabsehbaren Folgen. Wir sind nicht Gott, der über allem steht. Wir sind nicht so stark wie die Kräfte der Natur. Wir dürfen aber die uns gegebenen Dinge nutzen, wenn wir Sorge tragen für die Schätze der Erde. Ohne sie ist kein Leben hier möglich. Mit Sand gefüllte Säcke waren auch 1962 und 1976 das letzte Hilfsmittel. Wir hoffen, dass Sie Ihren Sandsack nicht brauchen werden. > Ein Begleitbuch für den Deicherlebnispfad in Otterndorf. Es macht die Schönheit und Vielfalt unserer Küstenlandschaft deutlich, die durch Ihre geplante Elbvertiefung bedroht ist. Dieses hübsch bebilderte Werk zeigt die Entstehung und Unterhaltung des Elbdeiches und beschreibt auf liebevolle Weise das Leben und die Natur am Wasser. Es ist auch Zeugnis von guter fruchtbarer gemeinschaftlicher Arbeit. Das Buch entstand in Zusammenarbeit einiger Bürger und durch die Unterstützung vieler Firmen und Institutionen. Die Otterndorfer Marketing Gesellschaft überließ uns das Buch mit herzlichen Grüßen an die Stadt Hamburg. Vielleicht macht Sie dieses Buch neugierig auf dieses schöne und schützenswerte Stückchen Erde nordwestlich von Hamburg. Wir hoffen, dass Sie eines Tages den von uns begangenen Weg - von Hamburg nach Cuxhaven pilgern - und dabei neue Kräfte und Ideen für eine bessere gemeinschaftliche Welt schöpfen, die den Schutz des Lebens und der Natur als höchstes Gut voran stellt. Wir werden Sie mit offenen Armen empfangen. > Zu guter Letzt möchten wir Ihnen einen Gutschein für einen Segeltörn auf der Elbe überreichen. Verschaffen sie sich selber einen Eindruck von den Auskolkungen, die immer häufiger auftreten Sie sind dazu herzlich eingeladen. Die Elbpilger beim Start in Cuxhaven Ziel des Pilgerweges war, darauf aufmerksam zu machen, in welchem Ausmaß die geplante Elbvertiefung die Lebensgrundlagen an der Unterelbe bedroht und wieder Mut zum Widerstand zu machen. "Wir wollten einen neuen Aufbruch", sagt Marlis Brandt, eine der beiden Initiatorinnen des Pilgerweges. "Das ist uns gelungen: Durch die Informationen und ungeheure Herzlichkeit, die wir auf diesem Weg erfahren haben, wurden wir darin bestärkt, weiter um den Schutz unserer Lebensgrundlagen zu kämpfen - und wir haben dafür viele neue Mitstreiter gefunden." Durch Gespräche mit Augenzeugen und durch eigene Beobachtung konnten sich die Pilger und Pilgerinnen von den Auswirkungen vergangener Elbvertiefungen überzeugen. Im Bereich des Altenbrucher Hafens zeigen z. B. Unebenheiten im Pflaster, dass der Deich in Bewegung ist. Schultheiß Günter Hahl betonte in Otterndorf zwar die Sicherheit der Deiche, berichtete aber andererseits von bis zu 60 Zentimeter tiefen 'Versackungen' des Deiches, die nach der letzten Elbvertiefung (1999) festgestellt wurden. In Krummendeich gibt es als Folge der Sturmflut von 1962 noch heute zahlreiche 'Seen', wo die Elbe durch den Deich geschossen war. Viele Menschen erzählten auf dem Weg von den Erlebnissen, die sie damals gemacht hatten. Auch für Teilstrecken gab's diesen "Pilgerausweis" Die Elbvertiefungen haben auch Auswirkungen auf das Trinkwasser: Durch die Ausbaggerungen werden tiefliegende Bodenschichten angeschnitten, wodurch das Salzwasser in das Grundwasser eindringt. Die dadurch erzeugte unterirdische Brackwasserzone ist schon jetzt bis Nordleda vorgerückt. In vielen Gesprächen war auch die immer stärker zunehmende Verschlickung ein Thema. Zahlreiche Nebenflüsse der Elbe sind dadurch kaum noch befahrbar. Die Fähren, die Cranz und Neuenfelde mit der anderen Elbseite verbinden, fallen oft aus, weil sie wegen der starken Verschlickung nicht mehr anlegen können. Über neun Monate konnte die Brücke am Estesperrwerk nicht befahren werden, weil die abgelagerten Feinsände das Schleusentor angehoben hatten, und es sich nicht mehr bewegen ließ. Einen wirksamen Schutz gegen Hochwasser konnte die Schleuse in dieser Zeit nicht bieten. Ob Deichsicherheit, Vernichtung des Fischbestandes in der Elbe oder Zugang zu sauberem Wasser: "In den Gesprächen wurde deutlich, dass viele Menschen an der Unterelbe einfach Angst haben: zum einen, weil sie die ungeheure Kraft der Elbe bereits am eigenen Leib erlebt haben und zum anderen, weil sie merken, wie ihre Möglichkeiten hier immer mehr eingeschränkt werden", sagt Mirjam Mahler, die wie Marlis Brandt den gesamten Weg von Cuxhaven bis Hamburg gegangen ist. "In Hamburg kennen viele Menschen diese Ängste gar nicht. Sonst würden sie sicher Verständnis dafür aufbringen, dass wir die neue Elbvertiefung ablehnen."
Promi-Bilder
für
"HF 73" von Jürgen Geier 29. 10. 2012. Schon mal vormerken: Am Sonnabend, 24. November, veranstaltet das Küstenschiffahrtsmuseum (Leitung: Volker von Bargen) die erste jemals in Wischhafen abgehaltene Kunstauktion. Diese einmalige Veranstaltung, für die viele Prominente Bilder mit maritimen Motiven beigesteuert haben, beginnt um 14 Uhr in der Wischhafener Schützenhalle, Fährstraße, am Yachthafen, mit der Besichtigung der Kunstwerke. "Nis Randers" von Achim Reichel Die Versteigerung zugunsten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) beginnt um 15 Uhr unter der Leitung des der bekannten Auktionators Johannes Wallow aus Norden in Ostfriesland. Der Katalog zur Auktion kann schon vorab beim Museum unter Tel. 04770 7179 oder per E-Mail zum Preise von 9,95 Euro plus Porto bestellt werden. "Lange genug gebadet?" von Joachim Fielitz "Am 24. November sind es nur noch vier Wochen bis Weihnachten, da kann man auch Kunst verschenken, besonders wenn diese Kunst für ein gutes Werk steht, denn der Erlös kommt vollständig der DGzRS zugute. Das Museum hat nichts davon, nicht einmal zusätzliche Besucher durch die Werbung, denn zu der Zeit befindet es sich in der Winterpause," teilt Volker von Bargen mit. Thema Seenot im Wischhafener Museum Das Küstenschifffahrtsmuseum ist Mitglied der AG Osteland.
"Wildganstage
nicht
Kehdinger Touristik-Chef Heinrich von Borstel 27. 10. 2012. "Nicht mehr wegzudenken" seien die Kehdinger Wildganstage aus dem touristischen Angebot zwischen Elbe und Oste. Mit dieser Feststellung eröffnete der Vorsitzende des Tourismusvereins Kehdingen, Heinrich von Borstel, am Sonnabend im historischen Freiburger Speicher das siebte Event dieser Art (mit stark ausgeweitetem Programm vom Kinderspass bis zum Fachvortrag, siehe unten). Die Wildganstage, für deren Organisation der langjährige Wischhafener Bürgermeister und SPD-Politiker insbesondere der neuen Tourismus-Managerin Karin Mietzner, Pressesprecherin Heike Wagner und dem Freiburger Speicherverein um dessen Vorsitzenden Herbert Bruns und die "graue Eminenz" Jörg Petersen dankte, hätten mit dazu beigetragen, den Tourismus in Kehdingen (80.000 Übernachtungen pro Jahr) zu stabilisieren. Kiebitzschwarm bei Balje (Foto: Heinze) Neue Impulse für den florierenden Radtourismus auf dem Elbe-Radweg und auf der Deutschen Fährstraße verspricht sich von Borstel von der bevorstehenden Verlängerung des schleswig-holsteinischen "Mönchswegs" nach Nordniedersachsen und dem Entwicklungsschwerpunkt Natur- und Gesundheitstourismus, bei dessen Konzipierung die SPD-Landtagsabgeordnete Petra Tiemann behilflich gewesen sei. Als einer der naturkundlichen Höhepunkte des Jahres in Kehdingen erwies sich erneut der brillante Lichtbildervortrag des Biologen Gerd-Michael Heinze (Osten) von der NLWKN-Außenstelle "Naturschutzstation Unterelbe" in Freiburg. Engagiert für Kehdingen: Heinze und Petersen Bei einer "virtuellen Wanderung durch die Elbmarsch" mit teils nie gesehenen Aufnahmen brachte der hochkarätige Experte den rund 80 Zuhörern die enorme Artenvielfalt an der "Drehscheibe des internationalen Vogelflugs" nahe. Hafenspeicher-Retter Herbert Bruns Mit guten Nachrichten konnte einer der Retter des historischen Hafenspeichers, der Fördervereinsvorsitzende Herbert Bruns, aufwarten: Während bei der Finanzierung der restlichen Bauarbeiten ein Durchbruch zu erwarten wird, komme die Realisierung der benachbarten Radwandererstation gut voran. Der Sanitärtrakt (Foto) konnte bereits rechtzeitig zum Wildgans-Wochenende fertiggestellt werden. Die auf Anregung von Bruns errichteten Vogelbeobachtungstürme in Freiburg und Wischhafen erwiesen sich gerade während der Wildganstage aufs Neue als Touristenmagneten. Wildgänse
locken
Touristikerin Mietzner (mit Kehdingerland-Königin) 26. 10. 2012. Dieser Tage sind die Elb- und Ostemarschen zwischen Freiburg und der Ostemündung Einflugschneise für riesige Vogelschwärme. Das einzigartige Naturschauspiel zieht immer wieder zahlreiche Naturliebhaber und Schaulustige in die Region, um das beeindruckende Erlebnis zu bewundern und um auf Einladung des Tourismusvereins Kehdingen - Geschäftsführerin: Karin Mietzner - die Kehdinger Wildganstage - in diesem Jahr am 27./28. Oktober - als Auftakt der Wildganssaison zu feiern. Auch der "Vogelkieker" ist im Einsatz Einzigartig wie die weite Elblandschaft ist hier die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung: Der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen (Tel: 04141-12561) lädt ein zu Fahrten mit dem "Vogelkieker". Dieser Doppeldeckerbus bietet Gästen die Möglichkeit, die Gänse aus nächster Nähe aus vier Meter Höhe zu beobachten, ohne sie zu stören. Ein besonderes Highlight ist auch die Fahrt mit dem "Tidenkieker" (gleiche Telefonnummer), einem Plattbodenschiff mit nur 50 cm Tiefgang, das speziell entwickelt wurde, um Naturliebhabern die Ufergebiete der Unterelbe mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora aus nächster Nähe zu erschließen. Vogelschutzgebiet an Oste und Elbe An beiden Tagen bietet sich außerdem ab dem Natureum in Balje die Möglichkeit zur Fahrt in das Ostewatt auf dem Traditionssegler "Anna-Lisa" (Infos und Anmeldung im Natureum, Tel. 04753-84211-2). Zugvögel - Thema der Wildganstage Neben den Fahrten zur Naturbeobachtung rankt sich ein buntes Veranstaltungsprogramm rund um die gefiederten Besucher aus dem hohen Norden: In Freiburg lockt nach der offiziellen Eröffnung durch Heinrich von Borstel (Tourismusverein) am Samstag und Sonntag der Historische Kornspeicher am Hafen mit Ausstellungen, Infos und kulinarischen Köstlichkeiten wie Gänsekeulen und Spanferkel (Partyservice Köncke). Außerdem wird eingeladen zum Fachvortrag "Die Unterelbe Drehscheibe des internationalen Vogelflugs" von Gerd-Michael Heinze (Osten) von der NLWKN-Außenstelle "Naturschutzstation Unterelbe" sowie zur Aktion "Wir sind kleine Wildgänse", einer Schminkstunde für Kinder. Daneben gibt es einen Fotowettbewerb "Kehdingens Tierwelt" mit Ausstellung und Preisverleihung. Als besonderen Programmhöhepunkt präsentiert sich am Abend der Oberndorfer Musiker und Entertainer Jan de Grooth (Foto) mit "Beatles-Liedern, Blues & Balladen". Er liest dazu "humorige Texte aus der Vogelwelt". Am Sonntag geht das Querflötenquartett "flautissimo" auf eine "Musikalische Reise mit den Zugvögeln". An den Aussichtspunkten in Freiburg und Wischhafen können Besucher bei Erläuterungen von Fachleuten die Vögel beobachten. Im Aschhorner Moor wartet am Sonntag um 13 Uhr Georg Ramm vom NABU Freiburg auf Wanderer zu einem geführten Vogelspaziergang, und in der Galerie 27 in Drochtersen-Dornbusch, Dornbuscher Straße 41, veranstaltet die Malgruppe "Komplementär" am Sonntag um 11 Uhr die Vernissage zur Ausstellung "Nicht Gans nicht Grau". Dank für Hinweise und Fotos an Heike Wagner, Burkhard Schröder und Jan de Grooth.
Apfeltag am
26. 10. 2012. Am Sonntag, 28. Oktober, ist der "Große Apfeltag", der jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober in der Nabu-Umweltpyramide am Vörder See unweit der Oste in Bremervörde stattfindet. "Apfelpapst" Eckhard Brandt und Pomologe Michael Ruhnau werden ebenso wieder dabei sein wie der Gärtnerhof Badenstedt. Die Apfelsaft-Presse ist im Einsatz, das Nabu-NaturCafé serviert Apfelkuchen.
Pilgerweg
endet
Morgenandacht in der Kirche in Neuhaus 26. 10. 2012. Der fünftägige Pilgerweg gegen Elbvertiefung endet am Sonntag, 28. Oktober, 17 bis 19 Uhr, mit einer Abschlussveranstaltung in Hamburg. Bei dem Begegnungstreffen im Ökumenischen Forum Hafencity / Begegnungszentrum "Die Brücke", Shanghaiallee 12, soll es "vor allem um Austausch, eine erste Auswertung des Pilgerweges und mögliche Perspektiven im Widerstand gegen die Elbvertiefung gehen". "Wir können die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen, die von der geplanten Elbvertiefung ausgeht, nicht hinnehmen", sagt Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnisses. "Deshalb müssen wir weiter nach Wegen suchen, um dieses Projekt zu verhindern." Unter der Moderation von Axel Schröder (Deutschlandradio) sprechen u. a. Bernd Quellmalz, stellvertretender Geschäftsführer des NABU, im Namen des Aktionsbündnisses "Lebendige Tideelbe" und Walter Rademacher, der einen Überblick über die durch die Elbvertiefung entstehenden Risiken gibt. Weitere Infos: Rademacher, Tel. 04752-84 10 74; mobil: 0171-62 23 743. Mit Gandhi
gegen
Rademacher (hinten) im Gewölbekeller in Neuhaus 24. 10. 2012. Mit einer Andacht begann der Pilgerzug des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung am Mittwochmorgen in Cuxhaven. Den Abschluss der ersten Etappe bildete ein von Bündnis-Sprecher und Osteland-Vize Walter Rademacher eröffneter Gesprächsabend im urigen Gewölbekeller von Jan Boris Bollhorn unter dem Ostedeich in Neuhaus. Unter der Leitung von Mirjam Mahler (Hamburg/Bülkau) diskutierten der Berufsfischer Walter Zeeck (Geversdorf) und die langjährigen Nebenerwerbsfischer Albertus Lemke (Oberndorf) und Hinnerk Kolster (Neuhaus); alle drei sind in der AG Osteland organisiert. Oste- und Elbfischer Kolster, Lemke, Zeeck Rund zwei Dutzend Gegner der Elbvertiefung hatten sich trotz des feuchtnassen kühlen Wetters auf der Alten Liebe versammelt, um den Worten von Kurt Schaefer zu lauschen, der die Bedrohung der Lebensgrundlagen in deutliche Worte fasste. Mit der Arbeit des Sysiphus verglich Schaefer die Anstrengungen der Umweltschützer, die sich dennoch nicht entmutigen lassen. Mehr... Über den ersten Tag berichtet das Bündnis auf Facebook: "29,8 Kilometer - die erste Etappe ist geschafft. Wir haben viele Geschichten gehört, über die Versalzung von Trinkwasser bei Nordleda, zweifelhafte Gutachten, Bodenbewegungen entlang der Deiche, die seit der letzten Elbvertiefung 1999 auftreten. Die Verschlickung der Seitenflüsse ist so stark, dass die Fischer dort nur noch in der Fahrrinne fischen können und nicht mehr wie früher daneben. Wenn sie es denn überhaupt noch wagen: 'Das Fischen in der Oste habe ich aufgegeben', sagte einer, 'das ist inzwischen einfach lebensgefährlich.' Ein langer Tag, mit Lagerfeuer-Abschluss und heißem Apfelsaft am Neuhäuser Hafen. Insgesamt 27 Personen sind die Strecke heute mitgegangen; mehrmals standen am Leute am Weg und haben auf uns gewartet. Sicher, noch mögen wir wenige sein. Deshalb ist dieser Weg ein Aufbruch. Die Gegend hier an der Unterelbe ist wunderschön. Für ihren Erhalt und unsere Rechte hier zu kämpfen lohnt sich. Morgen gehen wir weiter." Zum Thema: Zu Fuss gegen die Elbvertiefung (ndr.de). Der zweite Tag begann mit einer Morgenandacht in der Kirche in Neuhaus und endete mit einem Gesprächsabend im Freiburger Kornspeicher. Obstbauer Hartwig Quast aus dem Alten Land informierte über die Folgen der Elbvertiefung für Landwirtschaft und Ökologie. Die Brackwasserzone, in der sich Süß- und Salzwasser in der Elbe mischen, ist mit jeder Vertiefung weiter elbaufwärts gerückt. "Was ist mit unserem Recht auf gutes Wasser?", fragt Hartwig Quast. Die vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen zur Wasserbereitstellung beruhigen ihn nicht: "Das sind nur Krücken im Vergleich zu seit Jahrhunderten funktionierenden natürlichen Bewässerungsmöglichkeiten." Auch die steigende Sturmflutgefahr und die zunehmende Verschlickung vieler Nebenflüsse treiben Hartwig Quast um: "Am Neuenfelder Siel kann das Wasser aus der Marsch nur noch mit Hilfe von Pumpen über die immer höheren Schlickberge in die Elbe gelangen. Welchen Preis wollen wir für den Machbarkeitswahn der Wirtschaft zahlen?" Am Freitag, 26. Oktober, Stade, 19.30 Uhr, im Pastor-Behrens-Haus (Ritterstraße 15) geht es um das Thema "Gandhis Erfolgsrezept: Gütekraft entdecken". Der Essener Friedensforscher Dr. Martin Arnoldhat eine umfangreiche, von der Deutschen Stiftung Friedensforschung geförderte Studie über die Erfolgsfaktoren friedlichen Widerstands veröffentlicht: "Gütekraft. Ein Wirkungsmodell aktiver Gewaltfreiheit nach Hildegard Goss-Mayr, Mohandas K. Gandhi und Bart de Ligt. (Nomos-Verlag)". Samstag, 27. Oktober, Neuenfelde, 19.30 Uhr, Bundt's Gartenrestaurant (Hasselwerder Straße 85): Atomkraft an der Elbe - mit Karsten Hinrichsen von Brokdorf Akut. Maschinenausfälle bei Schiffen und so genannte Blackouts mit völligem Ausfall der Steueranlage sind keine Seltenheit auch auf der Elbe. Was passiert, wenn ein fahruntüchtiges Schiff auf die Kühlwasseranlage des AKW Brokdorf zutreibt? Und wie gut ist das AKW im Falle von Sturmfluten und Deichbruch geschützt? Weiterlesen bitte hier:wir-brauchen-keine-elbvertiefung.de
Bürgerforum
sucht
So groß ist die Foto-Auswahl 19. 10. 2012. Mit einem Fotowettbewerb sucht das Bürgerforum Hemmoor die schönsten Plätze in der Samtgemeinde. Die eingereichten Bilder stehen auf dieser Website. Alle Internet-Nutzer sind eingeladen, so Johannes Schmidt vom Bürgerforum, bis zum Monatsende ihr Votum abzugeben. Zu den Bildern, die zur Abstimmung stehen, zählt unter anderem die Aufnahme der Schwebefähre im herbstlichen Morgenrot, die oste.de-Leserin Barbara Gehring (Hemmoor) gelungen ist.
Biomeiler für
Biomeiler-Bau in Scherzheim - Video ansehen 6. 10. 2912. Oberndorf, die quicklebendige und bürgerbewegte Gemeinde am Fluss, macht nicht nur mit den Solardächern ihrer jungen Bürgergenossenschaft von sich reden. Noch im November soll an der Kiebitzschule, die an der Oste ein "Blaues Klassenzimmer" unterhält und den Titel "Umweltschule in Europa" führen darf, als umweltpädagogisches Projekt ein Biomeiler zur Gebäudebeheizung entstehen. Umwelt-Flagge in der Aula der Grundschule Die behördlichen Genehmigungen liegen mittlerweile vor. Teilnehmer eines Energie-Workshops wollen die Demonstrationsanlage zur Nutzung von Abfallstoffen am 10. und 11. November auf dem Gelände der Grundschule errichten - nach dem Vorbild unter anderem der Gemeinde Scherzheim bei Straßburg (Video). Biomeiler-Plakat in der Kiebitzschule Befürworter rühmen das in Frankreich entwickelte Prinzip Biomeiler als "geniales System, um aus Biomasse Energie zu gewinnen": Ein Biomeiler läuft über 12 bis 18 Monate und generiert in dieser Zeit Wärme für ein Haus und 35 bis 40° C heißes Brauchwasser. Mehr in der Wikipedia.
Ostebuch-Premiere
Buchautor und Archäologe Alsdorf 20. 10. 2012. Alle Freunde der Oste sind herzlich eingeladen: An diesem Sonntag, 21. Oktober, 15 Uhr, findet in der ehemaligen Lagerküche der Gedenkstätte Lager Sandbostel die Premiere des vierten Ostebuches statt, dessen Herausgeber die AG Osteland ist (Unkostenbeitrag: 2 Euro, Anmeldung erbeten über osteland@gmx.de). Umschlag des neuesten Osteland-Buches Vorgestellt werden 21 Ostegeschichten, die der bekannte Stader Autor und Archäologie-Experte Dietrich Alsdorf (Website. zwischen Quellgebiet und Mündung der Oste zusammengetragen und aufgeschrieben hat und die nun unter dem Titel "Ufergeflüster" vorgestellt werden (Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude, 250 Seiten, 12,90 Euro). Premieren-Schauplatz ehemalige Lagerküche Zum Veranstaltungsort der Buchpremiere, mitveranstaltet von der Stiftung Lager Sandbostel, gelangt man, wenn man in der Ortsmitte von Sandbostel dem Richtungsschild zur Gedenkstätte Lager Sandbostel bzw. zum Gewerbegebiet folgt. Nach etwa einem Kilometer sieht man an der linken Seite kurz vor Heinrichsdorf das "Gewerbegebiet Immenhain", wo sich die baulichen Überreste des ehemaligen Lagers und die Gedenkstätte befinden. Alsdorfs Texte über historische Wendepunkte und Sternstunden, Mythen und Mysterien an der Oste laden zu einer ebenso farbigen wie faszinierenden Zeitreise durch die Jahrhunderte. Der Buchumschlag zeigt ein zunächst rätselhaftes Mondgesicht, dem eine spannende Spurensuche gewidmet ist. Zu den eindrucksvollen Beiträgen des Buches gehört der "Zug der Toten", eine traurige Reminiszenz an die politische Vergangenheit: Über den Kleinbahnhof Brillit wurden Menschen aus dem KZ Neuengamme nach Sandbostel gebracht, entkräftet und zerschunden. Als sie im Lager Sandbostel ankamen, waren einige bereits tot. Der Lagermeister weigerte sich, die Toten aufzunehmen, und ließ sie zurückgehen. Sie wurden schließlich im Wald bei Brillit im Sand verscharrrt. Der Autor bindet das Geschehen in die Liebesgeschichte einer jungen deutschen Frau mit dem Russen Alexej ein. Auch Himmlers Flucht über die Oste und seine Ergreifung sind in eine spannende Erzählung eingeflochten. Doch neben Texten etwa über deutsche Flieger, die über der Oste abgestürzt sind, gibt es auch schöne oder kulturhistorisch interessante Geschichten, zu denen die Mythen an der Ostequelle oder "Gudrun von der Heilsburg" gehören. "Die Madonna von Bossel" heisst die Geschichte eines Medaillons, das der Archäologie-Experte Alsdorf in Bossel fand. Es rettete den von den Wikingern besetzten Sachsen das Leben - sie führten die Askomannen im Jahr 994 im Glindesmoor bei Bremervörde ins Verderben. Autor und Verleger sind an der Oste keine Unbekannten. Dietrich Alsdorf, Jahrgang 1953, arbeitet in der archäologischen Denkmalpflege in Stade und hat seit 1980 mehrere Bücher und eine Vielzahl von Aufsätzen zu lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht. Alsdorfs Romandebüt "Anna aus Blumenthal" (SPIEGEL-Rezension hier) war ein großer Erfolg, "Abels Blut" und "Isern Hinnerk", der historische Roman des sagenumwobenen Ritters aus Horneburg, der die Burg Bremervörde eroberte, folgten. Der Autor wurde mit dem Kulturpreis "Der Goldene Hecht" der AG Osteland ausgezeichnet. . .. Einige frühere Oste-Bücher aus Stocks Verlag Wolf-Dietmar Stock, Verlagschef seit 36 Jahren (mehr), hat mit AG-Osteland-Mitgliedern etliche Erfolgsbücher über die Flussregion verlegt. "Ufergeflüster" ist bereits das vierte von der AG Osteland präsentierte und von Stock verlegte Buch. Zuvor erschienen waren die Bände "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung", "Die Farben der Oste" und "Die Geschichte der Fähren an der Oste". Auch Stock ist mit dem Oste-Kulturpreis Goldener Hecht ausgezeichnet worden. Übrigens: Das Rätsel des Mondgesichts auf dem Buchtitel wird auf Dietrich Alsdorfs Website gelöst
Gemeinsam für
eine
Pflanzaktion in Süderbusch (Foto: Ralf Drossner) 15. 10. 2012. Die Tourismusregion Wingst hat es nicht leicht: Noch immer ist sie fatalerweise abgeschnitten vom HVV, noch immer hält die Krise der Gastronomie an, noch immer leidet sie unter der Altlast von Imageproblemen aus den 90er Jahren - obwohl eine Wende zum Besseren längst unverkennbar ist. Dafür sprechen positive Entwicklungen wie der Ausbau des attraktiven Spielparks und der kleine, aber feine Zoo (neues Interview mit Zoo-Chef Dr. Wandrey hier), aber auch die vielfältigen Werbeanstrengungen der Touristiker um Michael Johnen im Cadenberger Samtgemeinde-Rathaus - von neuen Wanderwegen über Geocaching-Routen, modernisiertes Internetangebot und attraktives Werbematerial bis hin zum jüngsten Imagekurzfilm über die Wingst und das Osteland (ausführlicher Bericht in unserem Kanal BLAUES NETZ). Dobrock-Touristiker Johnen imnWingst-Video Nicht zu vergessen die Bemühungen der Kommunalpolitik um Bürgermeister Michael Schlobohm - jüngstes Beispiel: der Versuch einer Attraktivierung des heruntergekommenen Deutschen Olymps - sowie die Anstrengungen vieler Ehrenamtlicher, etwa der Mitglieder des Zoo-Fördervereins um Eddy Uhtenwoldt. Auf Anregung Uhtenwoldts übrigens rückte jetzt die Süderbuscher Nachbarschaft mit Schubkarre und Spaten an, um unweit des dortigen "Melkhus" Blumenzwiebeln auszubringen (Foto oben) - die Wingst soll (noch) schöner werden. Die erwähnten Wingst-Aktiven Dr. Wandrey, Johnen, Schlobohm und Uhtenwoldt gehören der AG Osteland an. Zum Thema: > Die
Reize der Wingst
Naturschutz
ehrt
NABU-Kreisvorsitzender Baumert, Vize Tiedemann 30. 9. 2012. Unter dem Eindruck der rapide zunehmenden Vermaisung der Landschaft rücken Naturschützer und Jägerschaft enger zusammen - nicht zufällig insbesondere im Oste- und Wümme-Landkreis Rotenburg, der zur Maissteppe mutierten niedersächsischen Hochburg der Biogasproduktion. In der Umweltpyramide (Foto) in Bremervörde verlieh der Naturschutzbund Bremervörde-Zeven (NABU) am Wochenende seinen 22. Natur- und Umweltschutzpreis erstmals zwei Vertretern der Jägerschaft aus dem Osteland. Bemerkenswerte Festreden hielten der niedersächsische NABU-Vize Wolfgang Baumert (Deinstedt), einer der profiliertesten deutschen Naturschützer und Vermaisungskritiker, und der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen und CDU-Abgeordnete Helmut Dammann-Tamke. Maisgas: Problem für Jäger und Naturschützer Als diesjährige Preisträger geehrt wurden als Vertreter der Jägerschaft Astrid Brandtjen (Selsingen) und Herbert Tietjen (Rhade). Die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Brandtjen hat vieldutzendfach Schulkindern vermittelt, was Baumert mit den Worten von Joseph von Eichendorff die Begeisterung für das "große Bilderbuch" nannte, "das der liebe Gott uns draußen aufgeschlagen hat". Umweltpädagogische Verdienste mit der Infomobil-Aktion der Zevener Jägerschaft ("Lernort Natur") bescheinigte der Laudator auch dem Hegeringleiter und Landwirtschaftsmeister Tietjen, der mit "Wildtieren zum Anfassen" Kindern die Berührungsängste mit der Natur nehme. Geehrte Jäger Tietjen und Brandtjen Vor der Übergabe der Preise durch den Kreisvorsitzenden Baumert und seinen Stellvertreter Hans-Hermann Tiedemann (Elm) - beide übrigens auch Mitglied der AG Osteland - hatten die NABU-Sprecher den Vertretern der Jägerschaft versichert, dass "der Erhalt der Natur und der Mitwelt zu wichtig ist, als dass wir uns ein Gegeneinander leisten können". Jäger-Präsident Dammann-Tamke lobte die "beispielgebende Zusammenarbeit vor Ort" zwischen der Jägerschaft und dem NABU; beide sind anerkannte Naturschutzverbände. Vieles sei schon erreicht worden, wie die Rückkehr von Biber, Fischotter und Schwarzstorch in Gewässer und Wälder der Region zeige. "Erhebliche Sorgen" bereite aber auch den Jägern der zunehmende Artenschwund aufgrund der Monotonisierung des Lebensraums Feldflur. NABU-Chef Baumert (M.), Gäste - vergrößern Dem NABU sei es, so Dammann-Tamke, im Maiskreis Rotenburg "in exzellenter Weise gelungen, bei Landwirten Sensibilität zu schaffen" und mitzuhelfen, Blühstreifenprogramme auf den Weg zu bringen - das sei aber erst "ein Anfang". Bundesweit flächendeckend müßten 1,5 Prozent Saumstrukturen aus der intensiven Bewirtschaftung herausgenommen werden. Wo der Agrarsektor "zum Blockieren" neige, seien Jäger als Vermittler prädestiniert: Sie könnten darauf hinweisen, dass artenreiche bunte Feldstreifen für die Landwirte einen "enormen Imagegewinn" bedeuten. Vize-Landrätin Elke Twesten (Grüne) Zu Beginn der liebevoll mit Sketch (Beate Clara Krambeck) und Musikeinlagen (Enya Noelte und Ingrid Simon) gestalteten Feierstunde hatte Vize-Landrätin, Grünen-MdL und AG-Osteland-Mitglied Elke Twesten die Grüße des Landkreises überbracht und ebenfalls die Verdienste des NABU gewürdigt. Als Gäste des Festakts begrüßte der NABU unter anderem den Vorsitzenden des Kreistagsausschusses für Umwelt, Naturschutz und Planung sowie SPD-Naturschutzsprecher Volker Kullik (Foto), den Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände im Landkreis Rotenburg (Wümme), Wilfried Pils, die CDU-Bürgermeister Eduard Gummich (Bremervörde) und Reinhard Aufdemkamp (Selsingen), Kreisjägermeister Dr. Hermann Gerken, den CDU-Kreistagsabgeordneten und Vorsitzende der Jägerschaft Zeven, Dr. Heinz-Hermann Holsten, den ROW-Kreisnaturschutzbeauftragten Werner Burkhart, den SPD-Kreisfraktionschef, Landtagskandidaten und Diplom-Biologen Bernd Wölbern (Wohnste) und die AG-Osteland-Vorstandsmitglieder Jochen und Renate Bölsche.
Versteckte
Kamera
Heimliche Aufnahme italienischer Offiziere 1. 10. 2012. Verblüffende Neuigkeiten über das einstige Kriegsgefangenenlager Stalag XB in Sandbostel an der Oste: Das Lagerleben dokumentieren bislang unbekannte Fotos, die ein italienischer Insasse unter Lebensgefahr mit einer geschmuggelten Kamera angefertigt hat. Die italienischen Militärinternierte verfügten darüber hinaus über einen geheimen Rundfunkempfänger, gebastelt unter anderem mit Hilfe eines Fahrraddynamos, das sie vom Rad eines deutschen Unteroffiziers gestohlen hatten. Dank des Radios erfuhren die Italiener unter anderem von der Landung der Amerikaner in der Normandie. Über solche und andere Episoden berichtet Dr. Jens Binner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Lager Sandbostel, am Dienstag, 9. Oktober, 19 Uhr, in der Gelben Baracke in der Gedenkstätte Lager Sandbostel, Greftstr. 3, in seinem Vortrag "Vom Verbündeten zum 'Verräter' Italienische Kriegsgefangene im Stalag X B Sandbostel". Der Eintritt ist frei. Luftaufnahme des Stalag XB an der Oste Binner präsentiert Bilddokumente, Biografien und Zeitzeugenaussagen. Besonders eindrucksvoll: die 150 heimlich aufgenommenen Fotos von Vittorio Vialli, der als italienischer Offizier in Sandbostel interniert war. Vialli hatte eine Kamera, in einem Brotbeutel versteckt, in das Kriegsgefangenenlager an der Oste geschmuggelt und unter Lebensgefahr heimlich Aufnahmen aus einer Trinkflasche und aus dem Barackenfenster heraus gemacht. Wie mutig er sein Leben aufs Spiel setzte, um das Geschehen im Kriegsgefangenenlager dokumentieren zu können, kann man daran ermessen, dass sogar das Führen eines Tagebuches mit drakonischen Strafen geahndet wurde. Unser Foto zeigt eine Gruppe von Offiziere, die heimlich ein Radio bauten, um Nachrichten über den Frontverlauf vom englischen Sender BBC zu empfangen und unter den Kriegsgefangenen zu verbreiten. Das Gerät hieß "Radio Caterina" und ist heute im Museum in Bologna ausgestellt. "Sie betrachteten uns als 'Untermenschen'. Die einzigen, die schlechter dran waren als wir, waren die Russen, sie wurden schlechter behandelt, als wir. Wir waren die vorletzten." So fasste Michele Montagano in einem Interview 2006 seine Erfahrungen als italienischer Kriegsgefangener im Stalag XB Sandbostel zusammen. Zahlreiche andere Überlebende aus Italien berichten ebenfalls von schlechter Versorgung, Hunger und täglichen Schikanen im Lager und auf den Arbeitskommandos. Elio Materassi schrieb damals in sein Tagebuch: "Nach und nach verlassen uns die Kräfte. In wenigen Monaten sind wir nur noch Schatten unserer selbst. Männer in der Blüte ihres Lebens sehen aus wie alte Greise. Die Deutschen lassen all ihre Wut an uns über das aus, was in Italien politisch passiert ist. Sie nehmen jede Kleinigkeit zum Anlass, uns zu bestrafen und zu misshandeln." Das Schicksal der italienischen Kriegsgefangenen wurde lange Zeit wenig beachtet. Im Laufe der Vorbereitungen der neuen Dauerausstellung, die im April 2013 eröffnet wird, hat die Stiftung Lager Sandbostel jedoch zahlreiche neue Erkenntnisseüber diese Gefangenengruppe zusammentragen können. Sie werden nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ab September 1943 wurden etwa 63.000 Kriegsgefangene aus Italien im Stalag X B Sandbostel und dem Zweiglager Wietzendorf registriert. Nach der italienischen Kapitulation waren aus den treuen Waffengefährten der Wehrmacht in den Augen vieler Deutscher "Verräter" geworden, an denen sie gefahrlos ihre allgemeine Unzufriedenheit mit den Folgen des Krieges auslassen konnten. Informationen über Veranstaltungen der Stiftung Lager Sandbostel oder Bildungsangebote für Gruppen und Schulen stehen hier. Dank für Informationen an Carola Pliska.
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