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Musik
& MuseCats
zur 18. Saison Maritime Musik zum 18. Saisonbeginn 31. 3. 2013. Das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen hat am Ostersonntag seine Pforten zur 18. Saison in der erfolgreichen Geschichte dieser einzigartigen Einrichtung geöffnet. Hunderte gutgelaunter Besucher nutzten bei strahlendem Sonnenschein den "Open House"-Tag, um maritime Musik zu hören, die neuen Sonderausstellungen (mehr) zu betrachten und sich vom Catering-Team "MuseCats" versorgen zu lassen. Museumsinitiator Volker von Bargen Gerade erst war der Chef des Museums, Volker von Bargen, von der AG Osteland mit dem Goldenen Hecht ausgezeichnet worden. In der Laudatio der AG Osteland hiess es: "Der Wischhafener Kaufmann Volker von Bargen hat als Gründer, Leiter und Motor des Kehdinger Küstenschiffahrts-Museums und als Hafenmeister des Museumshafens wie kein anderer dazu beigetragen, Bewusstsein zu schaffen für den Wert des maritimen Erbes der Region. Ausstellungsthema Rettung aus Seenot Deutschlands einziges, vielfach ausgezeichnetes und auch im Ausland anerkanntes Küstenschifffahrtsmuseum wird seit der Gründung vor fast 20 Jahren im alten, denkmalgeschützten Getreidespeicher des Ortes ausschließlich ehrenamtlich betrieben. Direkt am Deich des alten Gemeindehafens stellen liebevoll gepflegte Exponate die Bauweise und die technische Entwicklung der einstigen Kümos ebenso anschaulich dar wie das Leben der Menschen an Bord. MuseCats-Kombüse: Kochen unterm Bullauge In zwanzigjähriger Arbeit haben Volker von Bargen und seine Mitstreiter eine Vision verwirklicht, die der Initiator vor Jahren unter dem Titel "Alte Häfen – Neue Aufgaben" entwickelt hat: In der einzigen Gemeinde in Kehdingen und im Osteland, die das Wort "Hafen" in ihrem Namen trägt, ein authentisches Ensemble aus Traditonsschiffen, Werftrelikten sowie Hafenbecken und -speicher zu erhalten. Unterstrichen wird dieheimatgeschichtliche und touristische Bedeutung noch durch zahlreiche Sonderaustellungen und Veranstaltungen wie etwa 2012 eine Kunstauktion zu Gunsten der deutschen Seenotrettung unter Beteiligung von 50 Prominenten. Volker von Bargen hat sich um das Osteland verdient gemacht." Das Museum kann auch hier auf YouTube besichtigt werden.
DRK-Osterhasen
Zurück
in der
Das Storchenpaar von Hemm 30. 3. 2013. Die Störche von Hemmoor sind zurückgekehrt in ihre - noch - eiskalte Heimat im Osteland, wo oste.de-Leser Jürgen Lange in der Nähe ihres Nests am Überschwemmungsgebiet in Hemm, unweit des Landfrauencafés, am Ostersamstag bei Schneetreiben dieses Foto gelang. Dazu schreibt er: "Leider finden die Störche jetzt wenig Futter. Sie fressen sogar das Brot, das eigentlich für die Enten gedacht war." Des Winters letztes Aufgebot (Foto: W. Röhl) Auf der Osteland-Facebook-Seite schreibt dazu der Ornithologe Gerd-Michael Heinze (Osten): "Weißstörche sind durchaus 'Nahrungsopportunisten'...sie fressen nicht nur Amphibien und Heuschrecken (...die ja derzeit kaum zu erbeuten sind), sondern auch Mäuse, Ratten, Fische, Aas... Das Brutpaar bei Hemm ernährt sich derzeit überwiegend von Mäusen und Fischen (eigene Beobachtungen). Also kein Grund zur Sorge ;-)".
BUND: Region
wird
Protestkundgebung am Rathaus Cadenberge 29. 3. 2013. Aus aktuellem Anlass - Schulschließungen und Fusionsdruck - hat der Bund für Umwelt und Naturschutz der Politik und der Verwaltung vorgeworfen, unsere Regionen durch Gebietsreformen, Schulschließungen etc. zu entdemokratisieren". In einer heute veröffentlichten Stellungnahme des Cuxhavener BUND-Kreisvorsitzenden Georg Ramm (Foto), zugleich Mitglied der AG Osteland, heisst es wörtlich: "Die Zusammenlegung der Gemeinden, nun auch die Fusion von Landkreisen, zu riesigen Flächeneinheiten führt zu viel Fahrtaufwand für den Bürger, mehr Anonymität, mächtigerer Verwaltungsstruktur und immer größerer Bürgerferne. Die Bezeichnung 'Zukunftsvertrag' ist schon ein Hohn für die honorierten Prozesse zur Entdemokratisierung. Kommunale Strukturen sollten übersichtlich bleiben und durch Eigeninitiativen und Bürgerbeteiligung Zukunftsentscheidungen und –entwicklungen herbeiführen. Dies wird umso bürgerferner, je weniger Bürger beteiligt sind. Gemeinden sind als kleinste (man sollte nicht sagen: unterste) Flächen-Einheit in diesem Staat mit einem Parlament versehen. Hier wird mit hohem Anteil und Einfluss des Bürgers entschieden, und hier wird und kann auch eine wirtschaftliche Einheit angestrebt werden. Eine Gemeinde sollte so bemessen sein, dass Bürger sich kennen und hier auch Probleme vor Ort im Einvernehmen geregelt werden. Dies geht mit großen Einheiten, wie sie bei der Zusammenlegung von Gemeinden (oder Kreisen) erfolgen, verloren. Bürokratisierung und Anonymisierung nehmen zu, gleichfalls geht Eigenständigkeit (und Verantwortung vor Ort) verloren. Dass sich in kleinen Einheiten viel bewegen lässt, zeigen inzwischen viele Gemeinden mit Eigenleistungen in der Energie- und Schulpolitik, im Nahverkehr und im Aufgabenbereich des kommunalen Bauamtes. Auch die Beteiligung der Bürger an konkreten Maßnahmen ist in kleineren überschaubaren Einheiten besser akzeptiert und praktiziert. Aus der Praxis der Naturschutzverbände hat sich ebenfalls eine größere Einbeziehung aktiv Mitwirkender bei kleineren Einheiten gezeigt. Der derzeitige Prozess der Zentralisierung ist als antidemokratisch zu sehen und das Angebot finanzieller Vorteile hat einen leichten Anstrich von Korruption. Vernetzungen und Kooperation sind eine bessere Zukunftsinvestition als honorierte Zukunftsverträge mit Entscheidungsentzug, wie in Cadenberge/Oberndorf derzeit gut zu beobachten ist. Die neue Regierung in Niedersachsen sollte sich überlegen, ob sie diesen Prozess der Zentralisierung fortsetzen will."
Saisonstart
trotz
Ostern Eröffnung: "Café Central" lebt wieder auf 27. 3. 2013. Trotz der Witterungsverhältnisse der letzten Wochen starten Gastronomen und Veranstalter Ostern in die neue Saison. Auch der schöne Oste-Oldtimer "Mocambo" wollte seine fahrplanmäßigen Touren wieder aufnehmen, doch der Anleger am Natureum Niederelbe ist noch nicht zu Wasser gebracht worden. Nach Ostern geht's dann los (Jahresprogramm). Nach Ostern startet die Mocambo Das umgestaltete Natureum bietet am Karfreitag und Ostersamstag, 13.15 Uhr, Führungen durch die großartige neue Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom" an, um 14 Uhr folgt eine Führung durch den Küstenzoo (mehr Termine). Öffnung trotz Minusgraden: der "Ostekieker" Kaum einen frostfreien Tag und kaum fließendes Wasser hatten in Oberndorf die Betreiber des schwimmenden Kult-Restaurants "Ostekieker", um an Bord gründlich rein Schiff zu machen. Dennoch kann zu Ostern dank eines Kraftaktes der wackeren Wirtsleute Hans und Christiane Bünning der Innenbereich geöffnet werden. Wingster Spielpark-Chefin Maaike Hoop Ostersonntag lädt der Spielpark in der Wingst zum alljährlich Ostereiersuchen ein. Das Restaurant wird dann ausnahmsweise schon um 9 Uhr geöffnet sein, und die Gäste können sich an einem reichhaltigen Frühstücksbuffet stärken. Ab 10 Uhr warten über 1.000 Eier darauf, gefunden zu werden. "Die Kinder können die bunten Plastikeier dann gegen Leckereien, aber auch Freikarten eintauschen," teilt Spielpark-Chefin Maaike Hoop mit. Der Eintritt ist frei. Einstiges Café Central (Sammlung Bölsche) Am Ostersonnabend erlebt das einstige "Café Central" an der Fährstraße in Osten, direkt am Kirchplatz, gut 100 Jahre nach seiner Erstöffnung zu Weihnachten 1912 einen Neustart. Das sogenannte Oelrich-Haus war nach langer Vernachlässigung - ebenso wie die benachbarte Kornmühle - von der Familie des Oste-Kulturpreisträgers Dr. Manfred Toborg vor dem Verfall gerettet worden. Café-Betreiber sind die AG-Osteland-Mitglieder Arne T. Fischer und Christel Drews-Fischer, die sich schon auf die Eröffnung freuen: "Zentral und schön gelegen im historischen Ortskern von Osten gibt es dann endlich wieder einen Ort zum Einkehren, Genießen, entspannten Beisammensein, zum Verweilen und 'über den Tellerrand hinausschauen'. In den Nachmittagsstunden bieten wir Kaffee und Kaffeespezialitäten, Tees, hausgemachte Torten und Kuchen, Eis und Erfrischungen. In den Abendstunden halten wir diverse gute Weine, Biere, Erfrischungen und kleine wechselnde Snacks bereit." Und weil das Auge mitisst, ist ein Reigen von wechselnden Bilderausstellungen geplant, der vom Ostener Fotokünstler und Ostepreisträger Niko Ruhl eröffnet wird (freitags und sonnabends 14 bis 22 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr, dienstags ab 18 Uhr (Hintergrund: Eine oste.de-Archivseite enthält alle Berichte über die Bemühungen um die Rettung der beiden historischen Gebäude im Ortskern). NDR-Beitrag zum Saisonstart der Schwebefähre Die Schwebefähre Osten - Hemmoor startet wie jedes Jahr am Karfreitag in die neue Saison. Bereits im Vorfeld hat ein Team des NDR-Fernsehens auf der Gondel gedreht. Der Beitrag, in dem auch der Fährvereinsvorsitzende Karl-Heinz Brinkmann und Fährmann Heinz Funk zu Wort kommen, ist in der NDR-Mediathek online verfügbar. Frühling liegt in der Luft (Foto: Jürgen Lange) Bei der AG Osteland sind gleich nach der Ausstrahlung erste positive Reaktionen auf den Film eingegangen. So schreibt Erwin Drexler, Bundesreferent Radsport der Naturfreunde Österreich, aus Wien: "In einer NDR-Sendung habe ich die interessante Schwebebrücke gesehen und weiter von der Deutschen Fährstraße erfahren, was sofort großes Interesse bei mir weckte, diesen sehr attraktiven Radurlaub ab 2014 in unser Tourenprogramm aufzunehmen. Am Ostersonntag, 31. März, ist das Landfrauen-Café Portlandhof (Foto) in Hemmoor, Hemmer Straße 5, wieder geöffnet, ebenso jeden letzten Sonntag im Monat von 13 bis 18 Uhr. - Das Wetter hat auch dem Broberger Fährverein zu schaffen gemacht. Daher startet die denkmalgeschützte Ostefähre "Helmut Hudaff" erst Ende April in die Saison. Eine schöne Hörfunkreportage von Radio Bremen über die Prahmfähre und den Roland von Brobergen ist hier online abrufbar. Ostern ist
Ostereistedt
Kinderschwarm Hanni Hase in Ostereistedt Das grosse Ostereiersuchen mit "Hanni Hase" im Hasenwald von Ostereistedt an der Oberen Oste ist bereits komplett ausgebucht, wie die Samtgemeinde Selsingen mitteilt. Eine ähnliche Veranstaltung im Oberndorfer Ortsteil Hasenfleet ist - obwohl es sich anbieten würde - nicht geplant... Die Saison an der Wasserskianlage am Ostesee in Neuhaus beginnt am 13. April. Vorfreude auf die Saison im Osteland vermittelt dieses Youtube-Video mit den schönsten Ostebildern der Hechthausener Fotokünstlerin Gundula Ida Gäntgen, unterlegt mit dem Oste-Lied der Gruppe "Kaktusblüte" - ein Hauch von Frühling auf dem Display, absolut sehens- und hörenswert!
Aber Geld für
Politiker-Starrsinn und kein Ende 27. 3. 2013. Zu jüngsten Veröffentlichungen in der Niederelbe-Zeitung (NEZ) bemerkt oste.de-Leser und Osteland-Mitglied Hartmut Behrens aus Oberndorf: Ist es Zufall? Auf Seite 15 der heutigen NEZ der Bericht über die Schließung der Kiebitzschule, auf Seite 27 eine großformatige Bekanntmachung über Vorarbeiten zur Ortsumgehung Cadenberge! Also einerseits Schließung einer Grundschule inklusive Turnhalle, um eine relativ geringe Summe einzusparen, andererseits Vorarbeiten für eine überflüssige Straße, die mindestens das Tausendfache der eingesparten Schulmittel kosten wird. Und beides gegen den eindeutig erklärten Bürgerwillen. Während die Cadenberger Herren Nesper und Heß sich in geheuchelter Anerkennung der Oberndorfer Initiativen öffentlich über uns lustig machen, will gleichzeitig Staatssekretär Ferlemann nicht nur die Elbvertiefung durchdrücken, sondern auch noch das unsinnigste Straßenbauprojekt dieser Region. Da muss sich doch niemand wundern, dass Politiker von allen Berufsgruppen in Deutschland das geringste Ansehen haben. Noch eine Anmerkung zu den Schulden: Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung neue Staatsanleihen in Höhe von 5 Milliarden versteigert - also neue Schulden gemacht - zu einem Zinssatz von 0,06%, d.h. praktisch zinsfrei. Ein Supergeschäft bei einer Inflationsrate von ca. 2%! Wenn also die Öffentliche Hand in Deutschland auf diese Art Geld geschenkt bekommt, dann frage ich mich doch, warum nichts davon in unserer Samtgemeinde ankommen kann. Vielleicht kann das mal jemand erklären? Oder geht es gar nicht ums Geld? Zu diesem Beitrag schreibt Hans-Heinrich Katt auf Facebook: "Man kann´s nicht glauben, dort wird unnötig, auch gegen den Willen der betroffenen Bürger, Geld verplempert, bei uns schließt man die Schule..."
Demo-TV-Bericht
"Oberndorfer kämpfen um ihre Schule" - unter diesem Titel berichtet der TV-Sender HeimatLive auch auf Facebook über den Schulkampf an der Oste.
Ein Lichtblick!
Schul-Demo in Cadenberge (Foto: Wolfgang Röhl) 27. 3. 2013. Zum Schulkampf an der Oste schreibt Harald Müller (Lamstedt / Hildesheim) auf der Osteland-Seite auf Facebook: "Die Tragödie um die Schule in Oberndorf ist sicher für viele Vor-Ort-Aktive ein Schlag ins Gesicht und die Politik hat sich mit dieser Art von Interessenentscheidung einen Bärendienst erwiesen und ein denkbar schlechtes Bild in der Öffentlichkeit abgegeben. Partizipation sieht sicher anders aus. Ich komme gebürtig aus der Börde Lamstedt und muss, wenn ich meine 28 Lebensjahre zurückschaue, feststellen, dass dies eine der wenigen, wenn nicht sogar einzigen Momente war/ist, wo sich Bürger der Hadler Region zusammentun, für eine Sache leidenschaftlich kämpfen und nicht alles hinnehmen. Das hat meinen allergrößten Respekt verdient. Daher bin ich der Meinung, dass nicht unbedingt die Niederlage der Bürgerbewegung in Oberndorf und die damit verbundene Wut und Enttäuschung im Vordergrund stehen sollte. Die Energie, die durch die Schulschließungspläne frei gesetzt wurde, ist die, die eigene Strukturen schaffen kann. Diese Energie darf jetzt nicht in der Enttäuschung untergehen. Wenn die Politik es schon nicht für uns Menschen auf dem Land richten kann, dann sind wir es selber, die es tun können (und auch müssen). Die Akteure sollten sich weiter vor Ort für Ihren Ort, für Ihre Heimat einsetzen. Für mich ist Oberndorf ein Lichtblick in der doch so in Meinungseinheit verschlafenen Hadler Region. Mein Wunsch: Wandelt den Wut und Entäuschung in positive Energie um. Das wäre mal nachhaltig. Die Frage der Entwicklung des ländlichen Raumes wird in unserer Region viel zu träge und passiv angegangen, gerade von der Politik. Oberndorf wird aktiv, das sollte es auch bleiben." Oberndorfer Demo-Redner Bert Frisch oste.de-Leser Bert Frisch aus Oberndorf schreibt auf Facebook: "Buuh! Buuh! Selbst das Rascheln mit den Buuh-Schildern wollte man uns mit dem Hinweis auf das Hausrecht verbieten. Diese Samtgemeinde ist nicht bereit für Bürgerbeteiligung. Aber wir haben weiter gute Chancen, den Erhalt der Kiebitzschule durchzusetzen".
Sternstunde
und
Protestsong vor der Ratssitzung - VIDEO 25. 3. 2013. Für Oberndorf war es eine Sternstunde - und zugleich ein Schwarzer Tag: Mit einer bunten, friedlichen Demonstration - der grössten, die der Ort je erlebt hat - protestierten weit über 300 Menschen am Montag in Cadenberge für eine Erhaltung der Oberndorfer Grundschule (VIDEO). Bürgermeister Horeis bei der Demo - VIDEO Doch wenig später beschloss der Samtgemeinderat die Schließung der mehrfach ausgezeichneten Kiebitzschule zum Schuljahr 2014/15 - bei nur acht Gegenstimmen. Das Publikum zeigt sich enttäuscht Bis auf die beiden wackeren Oberndorfer Ratsherrn Günter Behrens und Horst von Thaden ("Man kann sich auch kaputtsparen") stimmten alle CDU-Ratsmitglieder für das Aus für Schule samt Schulsporthalle und Schulplatz. Elternratsvorsitzende Marita Gramm Auf der Gegenseite gab es immerhin die sechs Gegenstimmen des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis (SPD) und seiner Parteifreunde Alfred Hennig aus Cadenberge, Ralf Müller aus Neuhaus sowie der Kehdingbrucherin Sabine van Gemmeren und des Geversdorfer Knut Schaeper von den Grünen sowie des Neuhäusers Walter Rademacher (Freie Wähler). Hennig, van Gemmeren, Schaeper, Rademacher Bei einer ähnlich gelagerten Abstimmung scherte auch die Sozialdemokratin Annemarie Tiedemann aus dem Mehrheitslager aus, dessen Wortführer die Fraktionsvorsitzenden Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) waren. Beifall für Oberndorfs Bürgermeister Horeis Auf deren Debattenbeiträge reagierte das Publikum mit Emporheben von "Buh"-Schildern, während die Ausführungen von Detlef Horeis mit "Bravo"-Bekundungen quittiert wurden. Gastrednerin aus Elm: Anke Rauschenberger Zu Beginn der Sitzung im rappelvollen MarC-5-Saal hatten die Zuhörer den Rat mit der neuen Schulretter-Hymne "Hier auf dem Lande..." begrüsst, die zuvor auch schon bei einer Kundgebung am Rathaus intoniert worden war. Dort sprachen Bert Frisch, Claudia Möller-Lemke, Marita Gramm und Oliver Elsen, außerdem als Gast von der Elmer Initiative deren Sprecherin Anke Rauschenberger. "Der Zug ist noch nicht abgefahren" Der lange Demonstrationszug hatte bei der Firma Krethe Aufstellung genommen. Die Teilnehmer skandierten unter anderem"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Schule klaut" und zeigten Schilder und Transparente mit Aufschriften wie "Wir sind das Volk" und "Kurze Wege für kurze Beine". Claudia Möller-Lemke deren Rede (siehe unten) auf dem Marktplatz mit viel Beifall bedacht worden war, zog nach der Ratssitzung Bilanz: "Ich bin noch immer ganz platt, geschockt, enttäuscht, aber auch fassungslos über diese Milchmädchenrechnungen, die da aufgestellt werden, die falschen Zahlen, diese Ideenlosigkeit und diese Frechheit ... und sehr müde, vom Kämpfen, vom Taktieren, vom wieder aufstehen und weitermachen. Aber morgen ist ein neuer Tag - und dann stehen wir wieder auf und dann geht es weiter!" Viele Demo-Fotos von Walter Rademacher stehen in diesem Album. Ein weiterer Bericht über die Ratssitzung folgt auf dieser Website.
Oberndorf - was nun? Zur Demo und zum Schließungsbeschluss
schreibt
Der Auflauf der vielen Bürger gestern war sehr beeindruckend ... Die Entscheidung ist gefallen - wie geht es nun weiter? Die Oberndorfer Schule ist ein denkwürdiges Exempel, nämlich was auch anderen Orten unserer Region mittelfristig blüht, die sich derzeit noch weit entfernt von Oberndorfs Lage empfinden - Osten hat z.B. auch "nur" eine einzügige Schule. Und ob es die Hechthausener Schule in 50 Jahren wirklich noch gibt? (bis dahin ist der, der es sagte ohnehin schon im Himmel, wie wir auch, wer soll ihn beim Wort nehmen ;-) Dieses Exempel zeigt aber noch etwas viel deutlicher: wir Bürger können protestieren, können uns Gedanken um die Zukunftsfähigkeit machen, können praktikable Lösungen dazu erarbeiten (in unserer freien Zeit!) - die Entscheidungen von "oben" werden davon nicht beeinflusst. Das ist eine bittere Erkenntnis, hinter der sehr viel Ohnmacht und Verzweiflung stehen. Ein bisschen werden sich die Oberndorfer wie die Zyprer fühlen, mit dem Unterschied, dass sie nicht Rettungsgelder beanspruchen, sondern bereits Lösungen erarbeitet haben, Gelder einzusparen. Das Gefühl, der Willkür "von oben" ausgeliefert zu sein, ist gleich. Das derzeitige Fazit ist ein weiterer Stein im Gebäude der Politikverdrossenheit, diesmal aber am Fundament, der Kommunalpolitk. Ich kann das nicht ganz ohne Sorge sehen, denn wenn Bürgerengagement so ignoriert wird, resigniert der Bürger, gleichzeitig wird er anfällig für Thesen der "Problemlöser" - so ein österreichischer Schreihals hat schon einmal das Land in den Abgrund geführt... So weit wird es nicht kommen, aber eine gesunde Kritik- und Widerstandsfähigkeit, eigenverantwortliches Denken und Handeln werden durch Resignation massiv untergraben: es hat doch alles keinen Zweck, egal wer regiert. Um so wichtiger ist es, sich jetzt die Fragen zu stellen: die Entscheidung ist gefallen, welche Optionen hat Oberndorf jetzt? Kann die Gemeinde aus dem SG-Verbund austreten? Kann sie einem anderen Kommunalverbund beitreten? Welche Konditionen bestehen in so einem Fall, wer kann die Bürger unterstützen? Ist das erarbeitete PPP-Konzept eine "Mitgift" für den Anschluss an eine andere Kommune? Ist das der Anfang, dass die SG Am Dobrock auseinanderbricht? Und zwar in einen Teil, der sich Hadeln angliedert und einen Teil, der sich Hemmoor angliedert - mit der Option einer neuen SG Osteland? So bitter diese Entscheidung gestern Abend ist, so sehr kommt nun etwas in Bewegung, das zu steuern auch der Bürger in der Hand hat. Es ist aber auch ein Signal nach Hannover, dass nämlich ein Zukunftsvertrag nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern weitere Optionen ermöglicht werden müssen, um Strukturveränderungen infolge des demografischen Wandels zu ermöglichen - z.B. Fusionen oder Gebietsreformen - und zwar mit den Bürgern zusammen (so wie jetzt angeblich der Bürger bei der atomaren Endlagersuche (endlich!) beteiligt werden soll). Auch Kreis- und Kommunalgrenzen werden sich für die neuen Möglichkeiten öffnen müssen, ebenso die Köpfe der Verwaltungen/Bürokraten, der Kirchturm ist schon lange nicht mehr das Maß aller Dinge: wenn die Menschen weniger werden, wird das Land größer und der Horizont weiter. Dem können sich Bürger anpassen, wenn sie beteiligt werden an den Veränderungen, an der Neustrukturierung und Gestaltung ihrer Region. Das Potential, die Ressource "Bürger" wird in den Parlamenten viel zu wenig in Betracht gezogen, und wenn, dann nur über die "Steuern- und Abgabenschiene". Das ist so, als wenn ich im Auto immer nur im zweiten Gang fahre - so kommt man nicht vorwärts. Bürgerengagement kann für die Politik wie der dritte, vierte, fünfte und sechste Gang im Auto sein. Ich warte noch auf diese Erleuchtung der Politik! Die Zeit für Oberndorf drängt, in knapp eineinhalb Jahren ist die Schule laut Ratsentscheidung dicht, um dies rückgängig zu machen, wäre ein Riesenkraftakt nötig. Besser ist es, wenn vorher eine Lösung in Sicht ist. Wirkungsvolle Unterstützung sehe ich eigentlich nur in Hannover, von wo aus die Bemühungen des Ortes tatkräftig unterstützt werden müssten - Herr Weil, wir nehmen Sie jetzt beim Wort!
"Hat man Sie gefragt?" Rede von Claudia Möller-Lemke auf dem Marktplatz in Cadenberge Claudia Möller-Lemke mit Oliver Elsen Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, eigentlich fällt mir nichts mehr ein, was ich hier sagen könnte. Angesichts eines „Zukunftsvertrages“, der ein jahrelanges Spardiktat auf Kosten aller hier Anwesenden zur Folge hat, bin ich eigentlich sprachlos. Sprachlos über die Politiker, die uns diesen Zukunftsvertrag als alternativlos verkaufen wollen. Sprachlos angesichts der Ideenlosigkeit dieser unserer sogenannten Volksvertreter. Sprachlos über die Kurzsichtigkeit dieser Politiker, deren Denken anscheinend kaum über die eigene Amtszeit hinausreicht. Ich bin aber auch wütend! Wütend darüber, dass engagierte Bürger, die sich auch Gedanken um die Zukunftsfähigkeit dieser Region machen, von den Politikern, die schließlich unsere Interessen vertreten sollten, offenbar nicht gewünscht sind. Im Gegenteil, sie werden eher als störend und unbequem empfunden. „Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, die Identifikation der Menschen mit der Heimat, der Samtgemeinde und der Region zu stärken. Wir unterstützen und fördern Eigenverantwortung, Initiative und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.“ – so steht es im Leitbild der Samtgemeinde Am Dobrock. Da frage ich doch mal in die Runde: Sind Sie in die Diskussion um den Zukunftsvertrag mit einbezogen worden? Fühlen Sie sich ausreichend über diesen Zukunftsvertrag informiert? Hat man Sie gefragt, welche Vorschläge Sie zum Thema Zukunftsfähigkeit Ihres Dorfes machen könnten? Ob Sie Ideen haben, wie man gemeinsam dem demografische Wandel begegnen kann? Was Ihnen in Ihrem Wohnort wichtig und erhaltenswert ist und wie man – unter Einbeziehung möglichst vieler – zu konstruktiven und zukunftsweisenden Lösungen kommen kann? Oder wissen Sie wirklich was in diesem schönen Vertrag steht, der uns, die Bürger der Samtgemeinde Am Dobrock auf Jahre hinaus einem rigorosen Spardiktat unterwirft, das uns von den dort drinnen versammelten Politikern wiederholt als alternativlos verkauft wurde? Schulen werden geschlossen werden – die Kiebitzschule in Oberndorf ist hier nur den Anfang -, Gemeindebüchereien werden geschlossen, und die Aussenstellen der Samtgemeinde in den jeweiligen Orten haben schon längst die Türen zu. Aber auch die Feuerwehren und die Jugendarbeit bekommen den finanziellen Kahlschlag zu spüren. Die Schließung weiterer Schulen ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, da brauchen wir uns nichts vormachen. All diejenigen, die sich jetzt in Sicherheit wiegen, weil ihre Schule, ihr Kindergarten vor Ort, ihre Ostehalle noch nicht im Eckpunktepapier wiederzufinden sind, sollten sich darauf einstellen, daß sich diese Sicherheit als trügerisch erweisen wird. Denn die bisher zusammengestellten Einsparungspotentiale reichen bei weitem noch nicht aus, um „zukunftsfähig“ im Sinne von vertragsfähig zu sein. Weitere Einrichtungen werden dem Rotstift zum Opfer fallen! Und nicht nur das wird Ihnen heute verschwiegen! Auch die Tatsache, daß eine geschlossene Schule ja auch weiterhin Kosten verursacht, das nicht mehr stattfindende Jugend und Bildungsarbeit nicht absehbare Folgen haben wird, spricht hier keiner laut und ehrlich aus! Wo Schulen, Turnhallen und Sportplätze geschlossen werden, verschlechtert sich die Lebensqualität der Bürger vor Ort erheblich. Und wo schulische und außerschulische Bildung weggespart wurde, wo Jugend und Vereinsarbeit nicht mehr stattfinden kann, da ist die Abwärtsspirale nicht mehr aufzuhalten. Mangelnde Bildungsmöglichkeiten vor Ort erweisen sich letztendlich immer als wesentlich kostspieliger, als eine gute Schule zu erhalten. Und sie bietet Nährboden für radikalere Denkansätze und Aktivitäten! Ich frage Sie: Wie können wir „gut aufgestellt sein für die Zukunft“ - um mit den Worten eben dieser Politiker zu sprechen - wenn alles, was für unsere Zukunft wichtig ist, zusammengestrichen und weggespart wird? „Demokratie heißt Entscheidung durch die Betroffenen“ so hat es Carl Friedrich von Weizsäcker einmal gesagt. Wer, wenn nicht wir alle sind betroffen von diesem Vertrag? Und wenn dies eine Demokratie ist, in der wir leben, dann wollen wir auch mitentscheiden über unsere Zukunft! Wir fordern die Anwesenden nochmals auf im Interesse der Bevölkerung diesem Zukunftsvertrag so nicht zuzustimmen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu erarbeiten, die nachhaltig und wirklich zukunftsorientiert sind!
Dankeschön
für
Wandrey sagt im TV-Film den Zootieren Tschüß 23. 3. 2013. Zwölf Jahre lang hat Direktor Dr. Rüdiger Wandrey den kleinen Wingster Zoo um viele Attraktionen bereichert, von begehbaren Gehegen bis zum Wolfs- und Bärenwald. Zuvor hatte er mehr als zwei Jahrzehnte lang den Zoo am Meer in Bremerhaven geprägt. Schlobohm (r.) verabschiedet Wandrey (2. v. r.) Am Sonnabend wurde der gebürtige Kieler, der auch der AG Osteland angehört, im Gasthaus "Zur Linde" unter anderem vom Wingster Bürgermeister Michael Schlobohm (SPD) in Anwesenheit vieler Gäste mit einem großen Dankeschön in den Ruhestand verabschiedet. Ruheständler Wandrey: Verdient um die Region Zu diesem Anlass hatte Radio Bremen Wandrey, der sich als Touristiker um die Osteregion hoch verdient gemacht und als leidenschaftlicher Musiker auch das kulturelle Angebot in der Wingst bereichert hat, einen Fünf-Minuten-Film gewidmet. Der Beitrag, in dem der in dem Zoochef auch Abschied von seinen Tieren nimmt, ist hier online verfügbar - und außerordentlich sehenswert! Für oste.de fotografierte Walter Rademacher.
Maritimes Museum
Küstenschifffahrtsmuseum: Saisonstart Ostern 23. 3. 2013. Das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen, Unterm Deich 6, dessen Initiator Volker von Bargen (Foto) kürzlich mit dem Goldenen Hecht der AG Osteland ausgezeichnet worden ist, öffnet nach der Winterpause wieder seine Pforten. Start in die 18. Saison in der erfolgreichen Geschichte dieses einzigartigen kleinen Museums ist am Ostersonntag, 31. März. Bis zu 500 Besucher werden erwartet - und selbstverständlich liebevoll bewirtet: Das Catering-Team "MuseCats" hat Speisen und Getränke für die Gäste vorbereitet. Alle Seefahrtsfreunde sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. - Ausstellungsinfos auf diesem Info-Blatt.
Theatermann
lädt
Aufruf zur Demonstration in Cadenberge 22. 3. 2013. Als "Open-Air-Mitmach-Performance" bezeichnet der Oberndorfer Theatermacher Hartmut Behrens die geplante Demonstration für die Zukunft der Dörfer am Montag, 25. März, in Cadenberge. In einem Aufruf des Vereins Kultur auf dem Lande e. V. heisst es wörtlich: Liebe Mitmenschen, denen Kultur und Bildung und ein lebendiges Miteinander wichtig ist, in unserer Samtgemeinde Am Dobrock wollen Betonköpfe aus CDU und SPD alle Grundschulen schließen für einen sogenannten Zukunftsvertrag. Nächstes Jahr schon wollen sie unsere Kiebitzschule in Oberndorf inklusive Turnhalle dicht machen, für die anderen Schulen wurde noch kein Termin genannt, um Protest zu vermeiden. Die Frage, welche Zukunft ein Dorf ohne Schule in diesen Zeiten noch haben kann, wird von diesen Herren nicht beantwortet. Die diversen Initiativen aus Oberndorf zur Verbesserung der Situation werden von ihnen blockiert. Menschen sind ihnen egal und Argumente auch. Starrsinniger geht es wirklich nicht mehr. Dass auch die Mittel für Jugendhilfe gestrichen werden sollen und auch bei der Feuerwehr gekürzt wird, sei nur nebenbei erwähnt. Und das alles wird längst nicht ausreichen, um die Kriterien des sog. Zukunftsvertrages zu erfüllen. Was aber noch alles gestrichen werden soll, wird uns wohlweislich verheimlicht. An der TU Berlin wird aus Steuermitteln schon daran geforscht, wie man "unattraktive Orte" per behördlichem Dekret aufgeben und deren Bewohner zwangsumsiedeln kann, um Flächen für andere Zwecke zu erschließen. (Ablagerung von Hafenschlick?) Ist das die für uns vorgesehene Zukunft? Bei unserem Protest gegen die geplante Schließung der Kiebitzschule geht es ja nicht nur um verlängerte Schulwege für die Kinder. Die Schule ist durch ihre vielfältigen Kontakte ein wichtiger Dorfmittelpunkt und es ist zu befürchten, dass ihre Schließung nur der Einstieg sein wird zu beschleunigtem Einwohnerschwund, an dessen Ende dann in zehn oder zwanzig Jahren die Zwangsumsiedlung der verbliebenen Alten steht. Deshalb demonstrieren wir am 25. März um 18:30 Uhr in Cadenberge vom Ortseingang (Fa. Krethe Wintergärten) zum Marc5, wo die entscheidende Sitzung des Samtgemeinderats stattfinden wird. Oberndorf ist kein kleines gallisches Dorf und die sog. Zukunftsverträge werden auch viele andere Orte hart treffen. Deshalb ist Eure Unterstützung wichtig - lasst uns viele werden, um zu zeigen, dass wir diese Kaputtsparpolitik nicht wollen! Herzliche Grüße
Ein Triumph
Dienstag abend: Voller Saal trotz Glätte 20. 3. 2013. Es war eine Sternstunde der kommunalen Demokratie, eine Versammlung mit Gänsehaut-Feeling: Seite an Seite protestierten am Dienstag in Oberndorf Rat und Bürger gegen die "von oben" geplante Schließung der vorbildlichen, mehrfach ausgezeichneten Dorfschule. Oberndorf: Rat und Bürger Seit' an Seit' - VIDEO Über hundert Bürger waren trotz Straßenglätte gekommen - mit Transparenten ("Wir sind das Volk") undAufrufen zur Demo in Cadenberge gegen die dortigen "Betonköpfe" (so ein CDU-Ratsherr). Songwriterin Marita Gramm (Geversdorf) Höhepunkt: ein von der Elternvertreterin und Songwriterin Marita Gramm getexteten Protestsong (VIDEO), der sich zur Hymne des vernachlässigten ländlichen Raumes entwickeln könnte. Kernaussage: Wir sind hier nicht hinterm Mond
In einer bewegenden, mit langem Beifall bedachten Rede (Wortlaut) beschwor der Oberndorfer Bert Frisch, aus TV und Presse bekannt als Transozean-Skipper, die Qualität der gerade erst mit dem "Goldenen Hecht" (Laudatio) ausgezeichneten Kiebitzschule und die Kraft des Bürgersinns in dem lebendigen Oste-Dorf, für ihn "das beste Dorf der Welt". Protestaufkleber der Oberndorfer Eltern "Wir kämpfen bis zum Letzten", versicherte Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) - mit denselben Worten wie wenige Tage zuvor sein Amtskollege Erich Gajdzik (CDU) in Bremervörde-Elm, wo die Bürger einen 1000-Mann-Demo gegen eine auch dort betriebene Schulschließung planen (siehe unten). Wortlaut der Dobrinkat-Rede hier Der Oberndorfer Ratsherr Fred Dobrinkat (SPD) beleuchtete in einer exzellenten Rede, wie man sie in dieser Qualität in einem kommunalen Parlament selten hört, die bundes- und landespolitischen Hintergründe einer zunehmend bürgerfeindlichen Kommunalpolitik.DerRat werde genötigt, "demokratisch" zwischen Pest und Cholera zu wählen - und sage deshalb "kompromisslos Nein" zu dieser Politik. Wortlaut hier. Flyer der Oberndorfer Initiative Ratspolitiker aller Parteien reagierten aufgebracht gegen die "Holzhammermethoden" von "Betonköpfen" (Günther Behrens, CDU), die nach jahrzehntelanger Misswirtschaft ihre Etats plötzlich ausgerechnet auf Kosten der Kleinsten und vorbildlicher Schulen sanieren wollen - eine Fehlentwicklung, auf die soeben auch die IHK Stade hingewiesen hat.
"Das ist
Zum Kampf um die Kiebitzschule schreibt Kapitän Caspar Bingemer, Oberndorf: Mocambo-Käpt'n und Ostepreisträger Bingemer "Sie nehmen einen Kredit über 3.000 Euro auf, der mit 12% pro Jahr verzinst wird - und zahlen jeden Monat 30 Euro ab. Wann ungefähr haben Sie Ihre Schuld getilgt?“ Noch nicht einmal 3 von 10 Teilnehmern einer kürzlich veröffentlichten wissenschaftlichen Studie wussten die richtige Antwort. Von insgesamt 24 einfachen Fragen über wirtschaftliches Basiswissen zu den Themen Eurokrise, Geldanlage, Verbraucherschutz in Deutschland konnten die Probanden im Schnitt nur 14 beantworten. Noch ein Tick schlechter als in einer ähnlichen Studie vor 3 Jahren. Da wundert man sich doch über Garnichts mehr. Wer einem Menschen, der nicht über das notwendige Grundwissen verfügt - unserem Bildungssystem sei es gedankt - solch einen Kredit aufschwatzt, wird gemeinhin als Hai bezeichnet. Wer sie der öffentlichen Hand großzügig gewährt, ist ein Experte. Das ist er in der Tat. Denn er weiß ganz genau, dass er uns Steuerzahler dafür in die Haftung nehmen kann. Und dass wir auch brav zahlen, dafür sorgt am Ende die Staatsgewalt. Aber so etwas hat uns in der Schule niemand beigebracht. Warum eigentlich nicht? Und dann stellt sich ja auch die bange Frage, ob die Statistik aus der Studie auch bei denjenigen ihre Bestätigung findet, die den Experten in unser aller Namen jahrelang ein dankbares Ohr geschenkt haben. Geld in Hülle und Fülle für all die schönen Dinge, mit denen man sich vor uns für die nächste Wahl ins rechte Licht setzen konnte. Und was war mit den Kontrollinstanzen? Konnten die auch nicht rechnen oder unterlagen(-liegen) sie möglicherweise politischem Proporz, der ihre Augen mit Blindheit schlug? Und was ist mit den teuren Pflichten, die den Kommunen ohne adäquaten Finanzausgleich per Gesetz und Verordnung von oben aufoktroyiert werden? Warum muckt da keiner unserer gewählten Volksvertreter auf? Wir wären sofort an seiner Seite. Wird hier womöglich übergeordnetes Parteiinteresse in braver Vasallentreue über das Bürgerinteresse gestellt? Ist es nicht bezeichnend, dass der Einzige, der in dieser Frage den Rücken überzeugend gerade macht, ein parteiloser Samtgemeindebürgermeister ist? Die Gleichen, die das Desaster angerichtet haben, schwenken ihre Fähnlein heute um 180 Grad und drohen dem sprachlosen Bürger arrogant mit dem Zeigefinger. Sie lassen uns alle von einem Herrn aus Hannover zu hochverschuldeten Deppen herabwürdigen, die jetzt sehen sollen, wie sie klar kommen. Irland, Griechenland, Portugal, Spanien und Zypern lassen schön grüßen. Plötzlich sind all die Errungenschaften, mit denen man sich vorher gerne vor uns gebrüstet hat, „Freiwillige Leistungen“. Die Karre steckt tief im Dreck. Keine Frage. Viel tiefer leider, als das Vielen heute schon bewusst sein mag. Unsere gemeinsame Zukunft wird in den kommenden Jahren dringend intelligente Lösungen brauchen. Wenn wir uns einem demografischen Wandel einfach fatalistisch beugen, ihn gar als Begründung dafür akzeptieren, unsere noch vorhandenen Ressourcen ohne tragfähiges Konzept kampflos aufzugeben, statt ihm mit cleveren Lösungen zu begegnen, dann geben wir uns selbst und unsere Zukunft auf. Eine Kapitulation mit fliegenden Fahnen. Dann setzen wir uns alle in unsere Waggons und tuckern nach Otterndorf in der Hoffnung, dass deren Lokomotive stark genug ist, uns mitzuziehen? Als Otterndorfer würde ich mich da aber recht herzlich bedanken. Und als Oberndorfer tue ich das auch. Ich möchte nämlich nicht passiv in einem Waggon irgendwo hin gekarrt werden, derweil das, was mir lieb und teuer ist, Stück für Stück demontiert wird. Und dass es Alternativen gibt, lässt sich überall aufzeigen, wo Menschen die Ärmel aufkrempeln, um ihre Karre gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen und wieder fit für die Zukunft zu machen. Es ist eine positive Kraft, die uns mit Einfallsreichtum, Fleiß und Mut schon immer wieder nach oben gebracht hat. Genau das treibt uns hier in Oberndorf an und jeder, der diesen Weg mit uns beschreiten möchte, den heißen wir willkommen. Was kann ein „Zukunftsvertrag“ wert sein, der die Augen beharrlich vor richtungsweisenden Lösungsvorschlägen und professionell erstellten Konzepten verschließt und komplett ausklammert, weil man sie offensichtlich lästig findet? Von welchem Wert kann ein Vertrag für uns alle sein, der uns verpflichtet, auch noch die letzten brauchbaren Teile von unserem Karren abzuschrauben? Und wer um Himmels Willen ist bereit, für einen Vertrag zu votieren, dessen genauen Inhalt man ihm erst nach der Unterzeichnung präsentiert? Das ist völlig absurd! Wem auch langsam mulmig wird, bei
dieser suspekten Entwicklung, der ist herzlich eingeladen, uns am 25. 3.
2013 zum Cadenberger Marktplatz zu begleiten. Dort werden wir dem Samtgemeinderat
zeigen, was wir von „Alternativ(Phantasie-)losigkeit“ halten und ganz besonders
von dem Plan, drei Grundschulen der Reihe nach dicht zu machen. Beginn
18:30 Uhr in Cadenberge, Voigtdinger Geest in Höhe der Fa. Krethe.
Private wollen
20. 3. 2013. Zu einem bemerkenswerten Schritt haben sich Oberndorfer Privatleute entschlossen, um zur Rettung der schliessungsbedrohten Grundschule beizutragen. In einem Brief der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR an den Samtgemeinderat Am Dobrock heißt es: Sehr geehrte Samtgemeindepolitikerinnen und -politiker! Vertreter der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR, die Samtgemeindebürgermeisterin Frau Gallinat sowie die Politikspitzen der Samtgemeinde trafen sich gestern Nachmittag zum Gespräch. Sibyll Amthor und Caspar Bingemer von der Investorengemeinschaft präsentierten einen ersten Zwischenstand der Expertise der Humboldt-Viadrina School of Governance. Diesem ist zu entnehmen, dass es in Literatur und Praxis bereits verschiedene Modelle gibt, die vergleichbare Gestaltungselemente aufweisen. Das aktuell vorgeschlagene PPP-Modell ist im juristischen Sinne eine Koppelung aus 3 Verträgen: a) Notarieller Kaufvertrag über Gebäude + Grundstück,
gebunden an den Abschluss eines Mietvertrages.
Das juristische Regelwerk bleibt also überschaubar. Die Samtgemeinde bleibt Trägerin der Schule. Die Kosten aber würden langfristig festgeschrieben und damit für die Samtgemeinde in einem Höchstmaß kalkulierbar. Sie würden erheblich unterhalb der jetzigen Kosten liegen (im Haushaltsjahr 2013 sind 220.000 Euro für Schule, Turnhalle und Sportplatz eingestellt). Auf steigende Energiepreise oder Sanierungsbedarf zu reagieren, läge in der Verantwortung der Investorengemeinschaft. Die Samtgemeindeverwaltung ist sich im Klaren, dass sie auch bei Schließung der Schule einen beträchtlichen jährlichen Sockelbetrag – sowohl bei Abriss als auch bei Fortbestand des Gebäudes – in den Haushalt der nächsten Jahre einräumen müsste. Die geplante gleichzeitige Abwicklung von Schule, Sporthalle und Sportplatz dürfte die Akzeptanz bei den Bürger_innen weiterhin schmälern. Die Landesregierung / das Kultusministerium Niedersachsen hat auch Dank der vehementen Unterstützung durch Petra Tiemann und Uwe Santjer Interesse am Oberndorfer PPP-Modell bekundet. Die Investorengemeinschaft bietet der Samtgemeinde an, die für die Vertragserstellung und -abwicklung anfallenden Anwaltskosten von ca. 30.000 EUR zu übernehmen. Das komplett ausgearbeitete PPP-Modell würde die Investorengemeinschaft für weiteren Bedarf dem Land kostenlos zur Verfügung stellen. Mit freundlichen Grüßen
Am Vortag waren die Schulschließungen an der Oste auch Thema der Generalversammlung der AG Osteland in Gräpel gewesen - Bericht in unserem Kanal OSTELAND. Frühere Beiträge stehen auf dieser SONDERSEITE.
"Dorfpapst"
zum
Evangelische Zeitung: Wo wollen die Menschen heute lieber leben: in der Stadt oder auf dem Land? Gerhard Henkel: In Deutschland lebt derzeit jeweils etwa die Hälfte der Menschen auf dem Land und in der Stadt. Das Land verliert allerdings im Moment viele junge Menschen an die Stadt, wo sie studieren oder eine hochqualifizierte Ausbildung beginnen. In Umfragen kommt immer wieder heraus, dass Landbewohner mit ihrem Wohnumfeld zufriedener sind als Großstadtbewohner. Welche Gründe gibt es dafür? Dörfer und Landregionen haben vielfach einen besseren Stand als Großstädte und Ballungsregionen. Wirtschaftlich stehen sie oft besser da als der Landesdurchschnitt. Auch durch ihre höhere Geburtenrate, inzwischen auch durch Bildungsabschlüsse und das materielle, soziale und psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen besitzen Landregionen Vorzüge. Außerdem haben die Menschen auf dem Lande große Erfahrungen und Kompetenzen, sich selbst für das Gemeinwohl zu organisieren und auch konkret anzupacken, zum Beispiel eine Genossenschaft zu gründen, um den letzten Laden oder Kindergarten im Dorf zu erhalten oder wiederzubeleben. Inwiefern kann man von einer „Urbanisierung“ des Dorfes sprechen? Natürlich gleichen sich die Lebensweisen zwischen Stadt und Land an. Dorfbewohner sind mit den modernen Medien genauso vertraut wie Großstadtbewohner, sie sind durch Ausbildung, Studium, Beruf und Freizeit – wie die Großstädter – zu Globetrottern geworden. Gleichwohl gibt es immer noch ländliche Lebensstile. Diese sind natur-, gemeinschafts- und handlungsorientiert. Die Landbewohner lieben die Arbeit im eigenen Garten oder das Holzmachen im Wald ebenso wie das Engagieren im Verein und für die Dorfgemeinschaft. In einer immer schnelleren und unübersichtlicheren Welt bietet das Dorf die Chance eines zumindest partiell ruhigen, „einfachen“ und überschaubaren Lebens, wo man sich auskennt und wo man dazugehört: in gewisser Weise als Rückzugsort, als Refugium. Was muss geschehen, damit die ländliche Lebenswelt erhalten bleibt? Die Politik muss dafür sorgen, dass ein Mindeststandard an Infrastruktur in den Dörfern erhalten bleibt, zum Beispiel die Schule: hier baut der Staat seine große Infrastrukturleistung des 19. Jahrhunderts massiv zurück. Ein weiteres aktuelles Problem ist der Leerstand vor allem in den Dorfkernen. Aber auch die Dorfbevölkerung muss erkennen, dass sie für das Wohlbefinden in den Dörfern verantwortlich ist, zum Beispiel für ein aktives Vereinsleben oder das Fortbestehen des letzten Gasthofs. Hat das Dorf eine Zukunft? Auf jeden Fall, die Menschen lieben und „tragen“ das Dorf. Nicht nur die Stadt, auch das Dorf ist ein Erfolgsmodell der europäischen und deutschen Geschichte. Prof. Dr. Gerhard Henkel lehrte Humangeographie an der Universität Essen und betreibt Dorfforschung seit über 40 Jahren;Buchtipp: „Das Dorf – Landleben in Deutschland gestern und heute“, Theiss Verlag Stuttgart 2011, 49,95 Euro. Dazu schreibt oste.de-Leser Nico Bär auf Facebook: "Gerhard Henkels Buch 'Der Ländliche Raum. Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland' ist ein Standardwerk und in einer bewusst auch für Laien verständlicher Form geschrieben. Henkel wendet sich in dem Buch nämlich nicht nur an Regionalplaner und Geographen und deren wissenschaftlichen Nachwuchs, sondern eben auch an Kommunalpolitiker und engagierte Bürger."
Katt: Steuerentzug
Oberndorfer Steuerzahler Katt (r.) 18. 3. 2013. Empörung herrscht in Oberndorf über die schnöde und schäbige Behandlung durch die Samtgemeinde Am Dobrock: Bürger schreiben engagierte und fundierte Leserbriefe (Lesetipp: Barbara Schubert und Sigrid Beier in der heutigen NEZ), laden zur Protestversammlung (morgen, Dienstag, 19 Uhr, Gasthaus Henning) und planen einen Demonstrationszug am Montag, 25. März, 19 Uhr, in Cadenberge (ab Fa. Krethe, wir berichteten). Der Oberndorfer Unternehmer Hans-Heinrich Katt, zugleich einer der Aufsichtsräte der Bürgergenossenschaft, droht - als Reaktion auf die angekündigte Grundschulschliessung - der Samtgemeinde mit Gewerbesteuerentzug durch Firmenverlegung. Er schrieb gestern an die Adresse des Rates: "Ich empfehle dem GESAMTEN Gemeinderat dringend, jeden sog. Zukunftsvertrag dann abzulehnen, wenn nicht der Bestand der Grundschule in Oberndorf GESICHERT ist (nicht nur zugesagt, das glaube ich z. B. nicht mehr)." Katt weiter: "Auch falls das nichts verhindert, was ich NICHT glaube, sollten wir weiter kämpfen und uns nicht zu einer "flauen Zustimmung" bewegen lassen! Es darf auch gern erwähnt werden, dass ich mit einigen anderen Unternehmern in Oberndorf erwäge, meinen Firmensitz SOFORT von der SG weg zu verlegen, falls weiter blind die Schulschließung in Oberndorf gefordert wird. Bei mir allein ist es immerhin jährlich ein 5-stelliger Betrag (gesamt) an Gewerbesteuer." Im Ort verstärken sich unterdessen laut Lokalpresse "Fusionstendenzen" in Richtung Hemmoor. Cadenberger Samtgemeinde-Politiker sprechen offen die Befürchtung aus, der Zug könne "einen Waggon verlieren". Wie groß in Oberndorf der Unmut über die Schildbürgerstreiche der Cadenberger Schulgegner in CDU und SPD mittlerweile ist, zeigt ein internes Papier, in dem ein Oberndorfer Ratsmitglied bereits zu Monatsbeginn eine Art Sündenregister der Samtgemeinde aufgelistet hat. Darin heißt es wörtlich: "Angestoßen durch die seit 2010 laufende Dorferneuerung hat sich hier eine sehr engagierte Bürgerschaft etabliert, die besonders auch für die Schule bereits aktiv Vorschläge, Ideen und Einsparmöglichkeiten entwickelt hat, die jedoch alle von der Samtgemeinde massiv blockiert und behindert oder einfach abgelehnt wurden: Bau eines Biomeilers zur Heizkosteneinsparung
Konzept für eine Ganztagsschule,
die die Samtgemeinde keinen zusätzlichen Cent kosten würde
Eisbärenschule: mit geringem
finanziellen Aufwand ließen sich Heizkosten in der Größenordnung
von ca. 30.000 Euro einsparen
Dämmung der Oberfenster
und Gangdächer in Eigenarbeit: es würden nur geringe Kosten für
das Material anfallen
Konzept für ein PPP-Projekt
durch Oberndorfer, die sich zu einer Investorengruppe zusammengeschlossen
haben, um sich für die Zukunft des Dorfes einzusetzen
Fracking-Protest von Oste bis USA Verbündete Stephan Weil und Stefan Wenzel 22. 3. 2013. Am heutigen Welttag des Wassers bewegen die grundwassergefährdenden Fracking-Pläne (wir berichteten mehrfach) die Menschen im Oste-Dorf Sittensen ebenso wie in New York, wo Künstler gemeinsam den Protestsong "Don't Frack My Mother" prodiziert haben. Der neue niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hat zum Weltwassertag versichert, dass bei der Prüfung der Fracking-Technik "Sicherheit oberstes Gebot" sein werde. Don't Frack My Mother: VIDEO "Wasser ist unumstritten unsere wichtigste Ressource", betonte Wenzel, um darauf hinzuweisen, dass zur Beurteilung der Risiken und der technischen Beherrschbarkeit der Fracking-Technik bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten "noch viele und grundlegende Informationen fehlen". Die niedersächsische Landesregierung hat sich für eine umfassende Prüfung der Risiken und Chancen der Fracking-Technologie ausgesprochen. "Die Sicherheit der Bevölkerung und die Einhaltung nachhaltiger Umweltstandards sind für mich die obersten Gebote", erklärte der Minister. "Zu klären sind Risiken und Auswirkungen auf das Grundwasser und auch auf den tiefen Untergrund, Böden, Umwelt und Natur, einschließlich der damit verbundenen Auswirkungen auf den ländlichen Raum und die Lebensumwelt der Bürgerinnen und Bürger." Wenzel kündigte an sicherzustellen, dass alle Genehmigungsverfahren für Bohrvorhaben mit einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung und einer obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. "Sicherheitsaspekte haben Vorrang", so der Umweltminister.
Das NDR-Magazin Panorama 3 sendet am Dienstag, 26. März, einen Beitrag über Zusammenhänge zwischen Erdbeben und Erdgasförderung. Schulretter
Oberndorfer Elternvertreterin Marita Gramm 16. 3. 2013. Inspiriert durch das Logo unserer 2011 eingerichteten oste.de-SONDERSEITE zum Schulkampf an der Oste (links) zeigen sich die Schulrettungsinitiativen in Oberndorf und Elm, die jetzt, wie berichtet, Erfahrungsaustausch und Kooperation vereinbart haben und den Kontakt zu ähnlichen Initiativen anderswo suchen. Diesem Zweck soll eine geplante professionell gestaltete Website dienen, für die Barbara Schubert (einfachschön-Design, Oberndorf) ein Logo entwickelt hat, das gestern den Mitstreitern vorgestellt wurde. Logo der Schulrettungs-Kooperation Wichtigster nächster Termin der Schulretter um Elternvertreterin Marita Gramm, Hartmut Behrens und viele andere: eine Bürgerversammlung im Vorfeld der Oberndorfer Ratssitzung zum Thema Schule am Dienstag, 19. März, 19 Uhr, im Gasthaus Zur Sietwende (Henning) in Niederstrich. Wichtigste Argumentationshilfe und Pflichtlektüre für alle Schulretter: der neue "Schulatlas" der IHK Stade, der jetzt auch online verfügbar ist.
Votum für Elms Schule - VIDEO ansehen 14. 3. 2013. Diese Minute - im VIDEO dokumentiert - wird in die Ortsgeschichte eingehen: Im voll besetzten größten Saal der kleinen Bremervörder Ortschaft Elm gaben am heutigen Donnerstagabend über 250 Anwesende auf die Frage, ob sie für die Erhaltung ihrer Grundschule auf die Straße gehen wollen, eine eindeutige Antwort: "Wie ein Mann" erhoben sich die Teilnehmer (bis auf einige Gäste aus Oberndorf und Osten) zustimmend von ihren Plätzen - ein beeindruckendes Votum: Ein Dorf steht auf. Zuvor hatten die Sprecherin der Bürgerinitiative zur Grundschul-Rettung, Anke Rauschenberger, in einem betont nüchtern und emotionslos vorgetragenen, zahlengespickten Sachreferat dargelegt, dass eine Schließung der Schule nicht nur den Kindern schadet, sondern auch dem Dorf und der Region. Berufen konnte sie sich nicht zuletzt auf eine am selben Tag erschienene Studie der IHK Stade. In einem bundesweit erstmals erarbeiteten sogenannten "Schulatlas" hat die IHK wissenschaftlich untermauert, was die Schliessung von Grundschulen bedeutet: ein Ausbluten der Dörfer im ländlichen Raum im Elbe-Weser-Dreieck. Aus den vorgelegten Fakten hatten am Nachmittag Kammerpräsident Lothar Geißler und Hauptgeschäftsführer Jörg Orlemann Kernforderungen an die Verantwortlichen für Schulpolitik in Land und Kommunen abgeleitet, die das Stader Tageblatt (Freitagausgabe) zu zusammenfasst: > "Das Land soll die Kriterien für den Weiterbestand einer Grundschule herunterschrauben. Man müsse auf der Fläche andere Maßstäbe annehmen als in einer Großstadt wie Hannover." > "Kommunen und Landkreise müssten als Schulträger über Zusammenarbeit nachdenken, die nicht an ihren Grenzen haltmacht. Ein Beispiel ist das Gymnasium Warstade, bei dem die Kreise Cuxhaven und Stade kooperieren." > "Kommunalpolitiker müssen nach alternativen Lösungen suchen, um etwa Grundschulen zu halten, indem sie dort Kinderbetreuung zusammenfassend betrachten." Bürgermeister Gajdzik (2.v.l.) mit Osteland-Gästen Unter Berufung auf die IHK-Studie, die sich wiederum auf Expertisen u. a. der Bertelsmann-Stiftutung stützt, konnte die brillant argumentierende Initiativen-Sprecherin Rauschenberger - von Beruf Unternehmensberaterin - darlegen, dass die Dorfschul-Befürworter "nicht von gestern" sind, sondern über den Tellerand hinaus und in die Zukunft blicken. An ihrer Seite wissen die Elmer Eltern nicht nur ihren geschlossen auftretenden Gemeinderat mit dem kompetenten und kämpferischen Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU), sondern auch Vertreter der AG Osteland, die in Elm mit Mitstreitern unter anderem aus Oberndorf vertreten war, das ebenfalls gegen eine drohende Grundschulschließung kämpft. Dass die Elterninitiativen beider Orte den Schulterschluss suchen und ein gemeinsames Vorgehen anstreben (wir berichteten), wurde vom Bürgermeister ausdrücklich begrüsst. Gajdzik: "Wir Elmer wünschen den Oberndorfern, dass sie Erfolg haben. Wenn Sie zusammenstehen, haben Sie eine Chance." Die Folgen einer Schulschliessung - die nach aller Erfahrung irreversibel sei - wären, so warnte der CDU-Politiker, "immens": "Wenn Schule, Kaufmann und dann auch noch der Arzt verschwinden, meiden die Menschen diesen Ort." Das "langsame Sterben" müsse durch gemeinsame Aktionen der Bürger verhindert werden, rief auch BI-Sprecher Mike Schrudde zur Demo am 6. April in der Bremervörder Innenstadt auf. Nicht 50 oder 100 Elmer müssten dort auftreten, sondern "1000 Mann", forderte er - und fand starken Beifall. Die demonstrationserfahrenen Elmer hatten schon 2010 trotz Regen rund 1000 Bürger zum selben Thema auf die Beine gebracht. "Ermutigt" sahen sich die Gäste von der Unteren Oste, darunter Osteland-Mitglied Jörn Möller (Foto) von der Schulstärkungsinitiative Oberndorf, der von vielerorts gemachten Erfahrungen sprach, die zeigten, dass Schulschließungen zu "starken Verwerfungen" führen. Elmer Redner stimmten Möller zu: "Wir sitzen im gleichen Boot, wir müssen unsere Energien bündeln." "Wenn die Schule stirbt, stirbt das Dorf" - an dieses Wort anknüpfend, forderte auch CDU-Politiker Gajdzik seine Bremervörder Politikerkollegen auf, "nicht über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden". Und er kündigte an: "Wir in Elm werden weiter für den Erhalt der Grundschule kämpfen - bis zum Letzten." Flyer der Oberndorfer Initiative Auch die Oberndorfer wollen, wie der Ahrensfluchter Initiativbürger und Theatermacher Hartmut Behrens am Rande der Vedranstaltung ankündigte, vor der entscheidenden Sitzung in Cadenberge für ihre Schule auf die Straße gehen.Zunächst aber steht eine Bürgerversammlung unter dem Motto "SOS! Dorfschule" an, die am Dienstag, 19. März, 19 Uhr, im Gasthaus Zur Sietwende in Niederstrich stattfindet. Frühere Beiträge stehen auf dieser SONDERSEITE.
...oder autokratische
Oberndorfer Brief-Autorin Barbara Schubert 8. 3. 2013. In einem Offenen Brief an die Dobrocker Samtgemeinde-Politik hat Barbara Schubert - gemeinsam mit Carsten Lemke Geschäftsführererin der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR - erneut um Unterstützung für die Oberndorfer Schule geworben. Unter dem Titel "Neue gemeinsame Wege oder autokratische Armutsverwaltung?" heisst es: Sehr geehrte Damen und Herren aus Verwaltung und Politik in unserer Samtgemeinde! Wie Sie wissen, sind wir dabei, uns Unterstützung für unser Schulrettungs-PPP-Projekt bei der Landespolitik zu holen. Als Einwohner_innen von Oberndorf sind wir sehr stolz und dankbar, dass der gesamte Oberndorfer Gemeinderat geschlossen hinter uns steht. Auch ein Brief des Gemeinderates geht momentan an die Landesregierung. Petra
Tiemann (Foto; mit Stephan Weil)), stellvertretende Fraktionsvorsitzende
der SPD-Landtagsfraktion, Landkreis Stade, hat uns ihre aktive Unterstützung
zugesagt. Je ein Vorgang am Kultusministerium
und im Ausschuss Kultus wird von ihr
initiiert. Lösungsansätze werden erarbeitet.
Der umgekehrte Zusammenhang zwischen Bildungsmangel und Armut ist leider auch unumgänglich. Gerade in einer Region, die nur über spärliche Bildungsstrukturen verfügt, gilt es, jede gute Bildungsstätte zu erhalten. Wir würden nach wie vor gerne mit Ihnen gemeinsam etwas Entscheidendes gegen die Armut tun. Wir sind weiterhin entschlossen zu verhindern, dass wir unseren wirklich zukunftsträchtigen Wohlstand – unsere sehr gut ausgebildeten Kinder – verschleudern."
Stephan Weil
beim
Soll Oberndorf helfen: Neuer Landesvater Weil 6. 3. 2013. Eine Art Große Koalition von SPD- und CDU-Vertretern in der Samtgemeinde Am Dobrock hat sich entgegen dem Willen der Eltern und aller Kommunalpolitiker der betroffenen Gemeinde Oberndorf und gegen den Willen des sachkompetenden Schulausschusses für eine Schließung der Kiebitzschule in Oberndorf ausgesprochen (frühere Berichte dazu auf dieser SONDERSEITE). Um die heimlich schon vor der Landtagswahl eingefädelte Maßnahme - ein Schildbürgerstreich! - zu verhindern, haben sich Eltern und Freunde der Schule mit einem brillant formulierten Brief heute an den neuen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) gewandt. Wir dokumentieren den Brief im Wortlaut: "Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil! Wir brauchen dringend Ihre Unterstützung! Wir sind ein Ort in einer sehr strukturschwachen Gegend im Landkreis Cuxhaven. Allerdings auch ein Ort, wie Sie ihn sich laut Regierungsprogramm wünschen: Oberndorf an der Oste wird seit jeher von starkem Bürgerengagement getragen. Seit 2 1/2 Jahren – ausgelöst durch ein ambitioniertes, vom Institut für Partizipatives Gestalten geleitetes Dorferneuerungsprogramm – haben wir uns und den vielen Initiativen dauerhafte Arbeitsformen gegeben. Gemeinsam entwickeln wir aktiv und stetig innovative Lösungen, um zunehmend selbst Verantwortung für unser Dorf zu übernehmen. Wir wollen den allgemeinen kommunalen Sparzwängen neue, belastbare Modelle für Wirtschaft und Sozialinstitutionen entgegen setzen. Leider beißen wir bei unseren Samtgemeindepolitikern und der Samtgemeindeverwaltung seit Jahren auf Granit. Verheimlichungsstrategien und Verhinderungsansätze bei Eigenengagement verblüffen uns immer wieder aufs Neue. Das Brandthema ist unsere Schule. Unsere Grundschule ist eine vielfach ausgezeichnete, kleine aber feine Bildungsstätte. Mein Kind ging 4 Jahre lang ausnahmslos jeden Tag gerne in diese Schule. Auch diese Schule durchzieht das vielfältige zusätzliche Angebot der Dorfbewohner_innen. Wir haben uns in den letzten Jahren vergeblich um den Status der Ganztagsschule beworben. Wir haben u.v.a. Konzepte entworfen für eine für die Samtgemeinde kostenlose Ganztagsbetreuung, auf eigene Kosten einen Biomeiler für die Schule gebaut, ein Konzept Eisbärenschule erfunden, das dem Schulträger jährlich mindestens 30.000 Euro ersparen wird … Unser m. E. weitestreichender Wurf ist die Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro für Null-Emissions-Wirtschaftsmodelle (Blue Economy Solution GmbH, Berlin), welches von einer Gruppe privater Investoren beauftragt wurde, Konzepte für sozial und ökologisch nachhaltige Regionalwirtschaft zu entwerfen und diese mit uns gemeinsam zu etablieren. Ein wichtiger Auftrag war, auch ein Konzept für eine selbstverwaltete Schule aufzustellen, die den bisherigen Schulträger finanziell enorm entlastet und den Fortbestand der Schule bei ausreichender Schülerzahl sichert. Wir haben inzwischen so ein Konzept. Wir haben es bisher gerechnet mit Zahlen, die AUS VERSEHEN mal aus der Samtgemeindeverwaltung in unsere Hände gelangt sind. Wir haben in der letzten Woche an der Humboldt Viadrina School of Governance eine fachliche Expertise in Auftrag geben, die die Möglichkeiten unseres Modells prüfen soll. Zielstellung der HVSG ist es, Probleme der Gesellschaft im Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Wissenschaft und Medien zu lösen. Offiziell werden uns seit nunmehr 2 Jahren die Verbrauchszahlen der Schule verweigert. Unsere Bemühungen in allen Projekten werden nicht unterstützt, sondern untergraben. Als Verhandlungspartner, geschweige denn als möglicher Teil der Lösung, werden wir nicht wahr genommen: Die Schulschließung wurde sofort nach der Landtagswahl einstimmig von SPD und CDU in einem Eckpunktepapier hinter verschlossenen Türen gefordert. Auch nur zufällig sind wir an die Informationen gelangt. Wir haben unseren Antrag eingereicht, vor Schulschließung unser Projekt zu prüfen. Auf dem Schulausschuss wurde die Prüfung vor Schließung beschlossen, wenige Tage später wurde im Lenkungsausschuss der Fusionsgespräche diese Entscheidung ignoriert. Auch der Ausschuss Zentrale Dienste beschloss am Montag mit allen SPD-Stimmen die Schließungsvorlage. Grund: niedrige Kinderzahlen und negative Energiebilanz. Die Kinderzahlen steigen gerade wieder, die Energiebilanz sieht nicht schlechter aus als in allen anderen Grundschulen aber wir haben ein KONZEPT für eine hervorragende Energiebilanz. Will sagen: Wir wollen diese Region nach vorn bringen. Wir scheuen keine Mühen und auch keine privaten Kosten, um für die Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität vor Ort zu sorgen. Wir haben große Dinge vor und haben die ersten Schritte schon umgesetzt. Bürgerinnen und Bürger also – sollte man meinen – nach denen sich dieses Land sehnt. Auf der SPD- Website drücken Sie es so aus: »wir wollen mitmachen und mitverändern für eine bessere Gesellschaft. Denn ein besseres Land kommt nicht von allein!« Helfen Sie uns, dass wir mitverändern können, setzen Sie sich bitte dafür ein, dass wir an den Verhandlungstisch als gleichberechtigte Partner kommen! Setzen Sie sich bitte auch dafür ein, dass nicht so ein Irrsinn passiert, dass die Schule geschlossen wird, um die Kosten für das Ausrechnen der Alternativen zu sparen. Dann rechnet nämlich auch niemand die Folgekosten der Schließung aus. Helfen Sie der Samtgemeinde am Dobrock, so viel Potential auch für sich zu nutzen! Wir bitten
Sie dringend um einen persönlichen Gesprächstermin!
Für alle weiteren Infos melden Sie sich bitte gern! Hoffnungsvolle Grüße! Barbara
Schubert
P. S. Sehr geehrter Herr Weil, ich habe meine Mail im Namen der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR geschrieben. Wenn ich von WIR schrieb, meinte ich die Summe der Aktiven aus Pädagogen, Förderverein, ehrenamtlicher Schulstärkungsinitiative und eben auch der Investorengemeinschaft. Wir haben gelernt, dass wir es nur zusammen schaffen. P. P. S. Der gesamte Oberndorfer Gemeinderat mit Bgm. Detlef Horeis steht einstimmig (!!!) hinter bzw. vor der Schule und ist unter keinen Umständen bereit, der Schulschließung als Bedingung für Fusionsverhandlungen zum Zukunftsvertrag zuzustimmen. Die Bereitschaft, für die Belange des Dorfes mit allen Konsequenzen einzustehen, ist groß. Eine Nachricht, die vielleicht ein bisschen untergegangen ist in meinem Schreiben: Der fachlich kompetente Schulausschuss hat sich mit Mehrheit für die Überprüfung des von uns vorgeschlagenen PPP-Modells entschieden.
Das Osteland
auf
Das Osteland auf der Website des NDR 28. 2. 2013. Ein werbewirksames Porträt des Ostelandes ist jetzt auf der Website des NDR aufrufbar. Darin heisst es: "Es ist eine stille Region, wenig bekannt, ruhiges Bauernland zwischen Weser und Elbe. Durch diese flache Landschaft schlängelt sich die Oste, mit gut 150 Kilometern der längste Nebenfluss der Elbe in Niedersachsen. Zwischen der Quelle südlich von Tostedt am Rand der Lüneburger Heide und der Mündung südöstlich von Cuxhaven liegen nur 55 Meter Höhenunterschied. Entsprechend gemächlich beginnt das Flüsschen seine Reise, sammelt bis Sittensen das Wasser von vielen Nebenflüssen aus den umliegenden Moorgebieten. Zwischen Wiesen und Feldern entwickelt sich die Obere Oste so zu einem interessanten Revier für Kanuten und Paddler...." Weiterlesen...
Neue Hoffnung
28. 2. 2013. Die Freunde der von Schließung bedrohten Grundschule Bremervörde-Elm (siehe Bremervörder Anzeiger) schöpfen Hoffnung: Nach der WG Pro Bremervörde hat sich gestern auch die SPD Bremervörde dafür ausgesprochen, die Schule "bis auf weiteres" zu erhalten und als "Pufferschule" zu verwenden. Die endgültige Entscheidung soll im April im Bremervörder Stadtrat fallen. Ein ausführlicher Bericht steht heute in der Bremervörder Zeitung. Der Elmer Ortsrat hatte vorige Woche, wie berichtet, erneut für die Erhaltung der Grundschule plädiert. In Gnarrenburg haben sich jetzt bei einer Befragung 100 Prozent der Eltern für eine Erhaltung aller drei Grundschulstandorte (Karlshöfen, Brillit und Kuhstedt) ausgesprochen. Elternvertreter Günter Bertram erklärt: "Durch den demographischen Wandel bluten die Orte aus. Die Orte ohne Kita und Schule sind uninteressant für junge Familien. Sie wandern ab oder ziehen weg." Bürgergeld
für
Investoren-Sprecherin Barbara Schubert 26. 2. 2013. Ein Dorf macht Schule: Bürgerinnen und Bürger aus Oberndorf und Umgebung wollen durch eigenes finanzielles Engagement die von Schließung bedrohte Kiebitzschule retten. "Zur Prüfung der rechtlichen und kommunalen Durchführung eines Public-Private-Partnership (PPP)-Modells zur Erhaltung der Oberndorfer Grundschule" hat die Investorengemeinschaft Nachhaltige Regionalwirtschaft Oberndorf soeben eine Expertise an der Humboldt-Viadrina School of Governance in Auftrag gegeben, wie es in einer am späten Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung heißt. Die Humboldt-Viadrina School of Governance ist eine Institution, die sich mit der Erforschung von "Good Governance"-Themen befasst. Ziel der wissenschaftlichen Tätigkeit ist es, gutes Regierungs- und Verwaltungshandeln zu fördern. Mit dieser Spezialisierung erarbeitet sie neue Lösungen, die das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Wissenschaft und Medien erfordern. Die Humboldt- Viadrina School unterhält eine dauerhafte Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund. Rettungsmodell für die Kiebitzschule - lesen Diese Kompetenz macht die Humboldt-Viadrina School zu einem idealen Partner der Investorengemeinschaft für die Erstellung der Expertise, die aufzeigen soll, wie das juristische Vorgehen und die wirtschaftliche Umsetzung eines PPP-Modells gelingen können. "Die Investorengemeinschaft ist sich bewusst, dass ein solches Modell Neuland für die Samtgemeinde und die Region ist. Durch die Erstellung der Expertise soll der Prozess aktiv unterstützt und die Verwaltung von Kosten und Zeit entlastet werden. Es ist für alle Parteien enorm wichtig, bei der Ausarbeitung dieses Konzeptes finanziell sowie rechtlich auf sicheren Füßen zu stehen, zumal die vorgeschlagene Partnerschaft Modell-Charakter hat," erklärt die Investorengemeinschaft. Bereits jetzt habe die Initiative "enormes öffentliches und politisches Interesse sowohl in Niedersachsen als auch bundesweit" bewirkt. Geschäftsführer der Investorengemeinschaft sind Barbara Schubert und Carsten Lemke, Als Investoren beteiligt sind bisher Sibyll Amthor, Eibe von Glasow und Caspar Bingemer, Jochen Bölsche, Dr. Herbert Dantzer, Inge und Dieter Köpke, Carola Maas, Claudia Möller-Lemke und Carsten Lemke, Lars Medenwald, Frank Meyer, Christiane und Jörn Möller, Jörn Nagel, Birgit und Harald Säland, Barbara Schubert, Horst von Thaden, Annegret und Thomas Tiedemann, Nils Uhtenwoldt und Inga Wocker. Zum Thema > Für Oberndorf schlägt unser Herz > Stellungnahme von Claudia Möller-Lemke, Vorsitzende des Oberndorfer Schul-Fördervereins, > Video-Reportage von HeimatLive-Reporter Moritz Rossbach, > SONDERSEITE: "S. O. S. - Schützt unsere Oste-Schulen", > Kampf
um die Kiebitzschule
Napoleons Oste:
Referent Kupferschmidt (2.v.r) in Neuhaus 24. 2. 2013. Nachdem im vorigen Jahr die Erinnerung an die verheerende Sturmflut vor 50 Jahren das historische Thema Nummer eins im Osteland war, wenden sich Heimatforscher und Geschichtsvereine in der Flussregion nun einem ebenso dramatischen Datum zu: der 200. Wiederkehr des Endes der Kontinentalsperre und der französischen Herrschaft an der Niederelbe im Jahre 1813. Der Schwarze Herzog von Braunschweig Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema "Oste ohne Napoleon" war am Freitag in der Neuhäuser Festhalle ein Vortrag des Hildesheimer Pädagogen und Welfenbund-Mitglieds Hans-Henning Kupferschmidt Foto) über die Rolle des sogenannten Schwarzen Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg in den Befreiungkriegen gegen Napoleon. Vor rund 40 Zuhörern - darunter die Ortsheimatpfleger Ursula Schröder (Neuhaus) und Günter Lunden (Geversdorf) und die Regionalforscherin Gisela Tiedemann (Wingst) - skizzierte Kupferschmidt auf Einladung der Neuhäuser Historienbruderschaft "Lumpenhunde" die Lage im Lande gegen Ende der "Franzosenzeit". Heimatfreundinnen Tiedemann und Schroeder Nach anfänglicher Freude auch zwischen Elbe und Weser über die von Napoleon garantierten Glaubens- und anderen Freiheiten führte zunehmender Verdruss über Spitzel, Steuereintreiber und militärische Einquartierungen zu Unruhen, Aufständen und schliesslich zu militärischen Auseinandersetzungen. "Zwischen Pläsier und Malör" - der zwiespältige Charakter der Franzosenzeit an der Oste ist auch Thema einer Beamer-Schau des Ostener Heimatpflegers Frank Auf dem Felde in der Hauptversammlung der AG Osteland am Montag, 18. März, 19.30 Uhr, im Gasthaus Meier in Estorf-Gräpel (Landkreis Stade). Dabei wird sich der Referent kritisch mit der traditionellen Sichtweise einer "Befreiung vom napoleonischen Joch" auseinandersetzen, "die immer noch wesentlich durch die Brille des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geprägt ist". Wie stark im Jahre 1913 die Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag des Endes der napoleonischen Herrschaft von Chauvinismus geprägt waren, hat der Hemmoorer Heimatpfleger Heino Grantz (Foto) herausgefunden. Ein von ihm aufgestöberter Bericht gibt Auskunft über den Charakter der damaligen Festivitäten. Im heutigen Hemmoor, wo unweit des Mehrgenerationenhauses ein Findling mit der Aufschrift "1813 - 1913" ruht, wurde - ein Jahr vor der Entfesselung des Ersten Weltkriegs - der Jahrestag mit Freudenfeuer, Sackhüpfen und Chorälen im Geiste des Nationalismus gefeiert. Ein Auszug aus der Warstader Schulchronik steht auf der Website www.1813.oste.de. Erster Entwurf des Festival-Programms In der Osteland-Hauptversammlung will Referent Auf dem Felde nach seiner "Spurensuche" in der Flussregion unter anderem die Fragen beantworten: "Was bleibt, wenn man die geschichtlichen Ereignisse der Sieger-Propaganda von Metternich bis Kaiser Wilhelm entkleidet? Wie 'französisch' war das Osteland vor 200 Jahren und was ist uns daraus geblieben?" "Franzosenberg" bei Oldendorf und Brobergen Die AG Osteland hat bereits zu Jahresbeginn an die Heimatfreunde am Fluss appelliert, sich im Jubiläumsjahr nach Relikten der Franzosenzeit umzusehen - seien es Wörter mit französischen Wurzeln im Küstenplatt oder Aufzeichnungen in alten Chroniken. Die ersten Hinweise sind bereits eingegangen. Der Stader Archäologieexperte und Autor Dietrich Alsdorf etwa erinnert in seinem unlängst erschienenen Oste-Historienbuch "Ufergeflüster" an den sagenumwobenen "Franzosenberg" zwischen Oldendorf und Brobergen. Mitorganisator des Historien-Fests: Uwe Heins Schon weit gediehen sind die Vorbereitungen zu den Gedenkveranstaltungen in Neuhaus, wie Uwe Heins von den "Lumpenhunden" jetzt in der Festhalle vortrug. Für die Zeit vom 2. bis 6. Oktober sind in dem Osteflecken unter anderem eine Reihe von "Gefechtsdarstellungen" geplant, zu denen bereits etliche uniformierte oder kostümierte "Reenactment"-Gruppen zugesagt haben. Einige der Soldatendarsteller wollen mit historischen Schiffen anreisen, ein Landemanöver an der Oste nachstellen, am Bürgerpark biwakieren und in den Straßen und Gassen des malerischen Fleckens für "historisches Treiben" sorgen. Geplant sind die Enthüllung einer Gedenktafel für Neuhäuser, die im Dienst für Großbritanniens "King's German Legion" gefallen sind, sowie ein französischer Abend mit bretonischer Musik und ein britischer Abend mit Irish Folk. Neuhäuser Lumpenhund Holger Breckwoldt Die veranstaltenden Lumpenhunde hoffen, so ihr Mitinitiator Holger Breckwoldt, auf Zuspruch aus der Neuhäuser Bevölkerung, die bislang schon viel Interesse für die bisherigen zwölf "Schmuggeltouren" der Bruderschaft gezeigt hat, und auf einen starken Zustrom an Besuchern von außerhalb. Das bunte 1813-Festival, sagt Lumpenhund Uwe Heins, sei eine gute Gelegenheit, "den Touristen zu zeigen, "dass hier oben an der Oste der Bär brummen kann". Mit Fotos von Walter Rademacher und Jochen Bölsche.
Nach Solar-
jetzt
Genossenschaftsversammlung in Niederstrich 23. 2. 2013. Zum 1. Geburtstag der Oberndorfer Genossenschaft "Die Oberndorfer" gab's für rund 75 Anwesende am Freitagabend erfreuliche Berichte über schnelle Erfolge von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Genossenschafter freuten sich im Gasthaus "Zur Sietwende" in Oberndorf-Niederstrich mit dem Vorstandsvorsitzenden Horst von Thaden über drei von den Firmen Sandmeyer und Uhtenwoldt montierten gelungene Photovoltaik-Anlagen, die dank der guten Geschäftsführung bereits zu rund 4000 Euro Überschuss geführt haben. Auch Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Hinrich Katt zeigte hoch erfreut über die bisherigen Projekte. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Katt (M.) beim Solarstart Anfang 2012 Aus dem Gewinn soll die Nachmittagsbetreuung der in ihrem Bestand gefährdeten Kiebitzschule mit 1000 Euro unterstützt werden. Nachdem die Samtgemeinde Am Dobrock die Einrichtung eines Ganztagsangebot abgelehnt hatte, was in Oberndorf auf allgemeines Unverständnis stiess, wollen die Bürger, Lehrer und Eltern den Nachmittagsunterricht nun in Eigenregie organisieren. Weiter gehen könnte es für die Genossenschaft, so Katt, mit einem eigenen Windrad innerhalb des geplanten Windparks Oederquart/Oberndorf. Um den Eigenanteil von etwa einer Million Euro zu wuppen, müsste eine separate Gesellschaft gegründet werden. Sämtliche Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft gehören auch der AG Osteland an.
Liebe ist,
wenn
SPD-Fraktionsvizechefin Tiemann, Landeschef Weil 20. 2. 2013. Stephan Weils am Dienstag abgegebene Regierungserklärung zeigt: Rot-Grün sieht im drohenden Niedergang des ländlichen Raums, auch in Nordostniedersachsen, das "zentrale Zukunftsthema". Gut für die Osteregion: Die Koalition will auch gegen die "Vermaisung" des Landes angehen. Niedersachsens neuer Ministerpräsident zeigte sich im Parlament dem flachen Land zugewandt. "Besonders spürbar" seien die "Auswirkungen einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft im ländlichen Raum", speziell "der Süden, der Osten, der Nordosten" - ein Thema, das seine Rede wie ein roter Faden durchzog. Weil hat die Dramatik der Lage in den peripheren Regionen des Landes erkannt: "Die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen, wie zum Beispiel die Stabilität der sozialen Netze und ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr, ist unter diesen Bedingungen nicht mehr von vornherein sichergestellt." Rot und Grün setzen auf gute Kooperation Rot-Grün sehe in der Bewältigung des demografischen Wandels "die herausragende gesellschaftspolitische Aufgabe, die sich uns in den nächsten Jahren und auch Jahrzehnten stellen wird". Die Vorgängerregierung habe "leider an dieser Stelle viel Zeit vertan, umso dringlicher wollen wir diese Aufgabe jetzt anpacken... Wir wollen eine Spaltung des Landes nicht akzeptieren. Wir wollen nicht hinnehmen, dass sich große Teile unseres Landes abgehängt fühlen, während andere voran marschieren." Korrigieren will die neue Regierung auch andere allzu lange hingenommene Fehlentwicklungen, vor allem in der Agrarindustrie. Weil: "Niedersachsen hat seine Position als Agrarland Nummer 1 gefestigt. Gleichzeitig wächst der Konfliktstoff, der mit dieser Entwicklung verbunden ist. Die 'Vermaisung der Landschaft' mag als Stichwort genügen ebenso wie durchaus bedenkliche Belastungen des Grundwassers in weiten Teilen Niedersachsens mit Nitrat." - Die Regierungserklärung im vollen Wortlaut steht hier im Netz. Was planen
die Roten und
Küsten-Sozis Santjer, Modder, Behrens Die Stader SPD-Abgeordnete Petra Tiemann ist Vizevorsitzende ihrer Fraktion und Mitglied im Petitionsausschuss und im Ausschuss für Häfen und Schifffahrt, außerdem Mitglied im Ältestenrat des Landtages. Daniela Behrens und Uwe Santjer, die beiden im Cuxland gewählten SPD-Kandidaten, freuen sich, "dass mit Johanne Modder eine Frau von der Küste die Führung der Fraktion übernommen hat". Die Weiterentwicklung der Maritimen Wirtschaft und die Sicherung der Offshore-Entwicklung im Norden liegen beiden am Herzen. Während der gelernte Pädagoge Santjer auch im Kultusausschuss mitarbeitet, wird Daniela Behrens nach Niederlegung ihres Mandats Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium (siehe dazu informatives Interview von Redakteur Christian Döscher in der Nordsee-Zeitung). Elke Twesten mit Schriftführer-Kollege Onay Bei den Grünen ist die Scheeßeler Abgeordnete und Osteland-Mitstreiterin Elke Twesten, die weiterhin die Frauenpolitik betreuen wird, als Sprecherin für die neue Querschnittsaufgabe Regionalentwicklung und für die Landkreise Rotenburg und Stade - also weite Teile des Ostelandes - sowie für den Heidekreis zuständig. Ausserdem sitzt sie gemeinsam mit Belit Onay für die Grünen als Schriftführerin im Präsidium und ist Mitglied im Ausschuss für Haushalt und Finanzen. Diese Ämterkombination sei sinnvoll, sagt sie: "Viele Entscheidungen, die für unsere Regionalstrukturen und die Förderfähigkeit von Vorhaben und Projekten gerade im ländlichen Raum diskutiert werden, sind schon jetzt und in Zukunft verstärkt vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen zu treffen, die aus Brüssel und Berlin vorgegeben werden. Deshalb ist die Anbindung von europapolitischen Regionalfragen an den Finanzbereich eine echte Herausforderung, genauso wie die Haushaltspolitik des Landes Niedersachsen sich künftig vor allem am Gebot eines konsequenten Schuldenabbaus orientieren wird."
Kinder lassen
Auftritt der Kiebitz-Kids (VIDEO: Bert Frisch) 18. 2. 2013. So etwas hat das Osteland wohl noch nie erlebt: Dreißig Grundschulkinder aus Oberndorf ließen am Sonntag reihenweise Männer weinen. Die Kinder der von der Schulaufsicht als exzellent geführt beurteilten, aber von der Samtgemeinde Am Dobrock trotzdem von der Schließung bedrohten Kiebitzschule waren von der AG Osteland zum 9. Tag der Oste nach Bremervörde-Elm eingeladen worden, wo sie Oste-Lieder vortrugen, darunter das von AG-Osteland-Mitglied Hanni Milan (Hemmoor) getextete wunderschöne Lied vom Oste-Stör (VIDEO von Bert Frisch, LIEDTEXT). Störlied-Schöpferin Hanni Milan (2009) Als die rund 300 Zuhörer im Saal erfuhren, dass die Oberndorfer Musterschule aus politischem Kalkül geschlossen werden soll, obwohl die Schülerzahlen für eine Fortführung hinreichen, bekam nicht nur Schulleiterin Chistiane Möller feuchte Augen. Auch bei den Männern im Publikum flossen reihenweise Tränen. Schulleiterin Möller im "Blauen Klassenzimer" "Ein ganz besonderer Glanzpunkt der Veranstaltung war der engagierte Auftritt der 'Kiebitzkinder'. Die Vorgeschichte im Hinterkopf und die kleinen Sängerinnen und Sänger vor uns auf der Bühne, rührten mich zu Tränen," gesteht auf Facebook der Kehdingbrucher Rainer Schurr, der den Tag der Oste im übrigen als eine "großartige Veranstaltung als Spiegel des bürgerlichen Engagements im Osteland" beurteilt. Ein Hemmoorer Teilnehmer, der sich auf Facebook "Timi Lothar Northwave" nennt, kommentiert: "Das stimmt, Rainer Schnurr!" Der Ostener Sportfischer-Vorsitzende Wolfgang Schütz bestätigt: Der Auftritt der Oberndorfer Kinder war für ihn "ein magischer Moment, der mir persönlich unter die Haut ging". Zuvor hatte, gleichfalls zutiefst bewegt vom Auftritt der Kiebitzkinder, der Hemmoorer Kommunalpolitiker und AG-Osteland-Mitbegründer Johannes Schmidt die Laudatio auf die Kiebitzschüler verlesen. Dabei liess auch Schmidt, langjähriger Landesvorsitzender des Kinderschutzbundes, Unmut über die Schließungspläne von Dobrocker CDU- und SPD-Strategen erkennen, aber auch Solidarität mit den engagierten Eltern, die ebenfalls in Elm stark vertreten waren. Oft gehörtes Elternurteil: "Ohne Schule stirbt unser Dorf." Große Freude über den Goldenen Hecht In Schmidts Preisrede auf die Kiebitzkinder, die von der Jury der AG Osteland mit dem "Sonderpreis Jugend" des Oste-Kulturpreises bedacht worden waren, heisst es wörtlich: "Weit über die Osteregion hinaus haben die Aktivitäten der Oberndorfer und Geversdorfer Jungen und Mädchen der Kiebitzschule Aufmerksamkeit erregt. Das galt zuletzt für ihre Beteiligung am Bau eines Biomeilers, der, bestückt mit 130 Kubikmetern Häckselgut, zugleich als Lehrmittel und Wärmequelle dient, und für den Bau eines Einbaums, der als Geschenk für eine Schule auf Neuseeland eine interkontinentale Partnerschaft begründen soll. Bungard mit dem Einbaum der Kiebitzkinder Das Einbaumprojekt, betreut von dem Diplom-Kunsttherapeuten Michael Bungard, zählt ebenso wie das 'Blaue Klassenzimmer' im Vordeichgelände zu den vielen Aktivitäten, mit denen die einzügige Grundschule ihrem Titel 'Umweltschule in Europa' gerecht wird. Unterstützt haben die Jungen und Mädchen der Kiebitzschule darüber hinaus mit Liedern und mit selbstgemalten Bildern die Veranstaltungen zur Einweihung des schwimmenden Stördenkmals 'Hein Stör' und zur Auswilderung des 1000. Jungstörs in der Oste. Kiebitzschüler beim Biomeiler-Bau Anerkennung gilt auch der engagierten Lehrerschaft um die Schulleiterin Christiane Möller, die durch Schaffung einer freundschaftlichen, nahezu familiärem Atmosphäre und durch die Einbeziehung außerschulischer Lernorte wie Molkerei, Heimatmuseum, Bauernhof, Osteschiff und Natureum die Freude am Lernen steigert, sowie der außerordentlich engagierten Elternschaft, die den Wert einer mustergültigen, auch von der Schulaufsicht als exzellent beurteilten Schule vor Ort erkannt hat und die - auch gegen politische Widerstände - für deren Erhaltung der Schule und für die Aufwertung zur Ganztagseinrichtung kämpft. Die Schüler der Kiebitzschule haben sich, ebenso wie ihre Eltern und Lehrer, um das Osteland verdient gemacht." Elmer AG-Osteland-Mitstreiter Carsten Holst Zuspruch erhielten die Oberndorfer, die um die Erhaltung ihrer Schule kämpfen, auch aus dem gastgebenden Ort Elm. Auch dort setzen sich Bürger, darunter AG-Osteland-Mitglied Carsten Holst, seit langem für die Erhaltung einer intakten Grundschule ein (mehr). Ihre Sprecherin, die Unternehmensberaterin und Ostetag-Teilnehmerin Anke Rauschenberger, nutzte die "gelungene Veranstaltung", um "wertvolle Kontakte" zu knüpfen, unter anderem zu den Oberndorfer Schulfreunden. In einer Mail an oste.de heisst es: "Zusammenfassend haben wir die gleichen Probleme, Grundwerte und Ziele... Ich denke, wir können viel voneinander lernen und uns gegenseitig helfen", bietet Rauschenberger eine kreisübergreifende Initiative der Grundschulfreunde an. Elmer CDU-Politiker Erich Gajdzik Unterdessen hat der Oberndorfer Kunstpädagoge Michael Bungard vorgeschlagen, ein aufsehenerregendes völkerverbindendes Projekt der Kiebitzschule fortzuführen: Der in Oberndorf von den Schülern gebastelte Einbaum, zurzeit auf dem Weg nach Neuseeland, soll von dort aus in ein anderes Land der Erde weitergeschickt werden. Bungard: "Ich hoffe auf Dinge, die wir uns noch nicht vorgestellt haben." Sympathie für die Oberndorfer Schulretter liess in seinem Grusswort beim Tag der Oste auch der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Elm, Erich Gajdzik (CDU), erkennen. Schul-Freunde Möller, Gajdzik im TV-Interview Über die auch in seiner Gemeinde drohende Schulschließung sagte der populäre, ehrenamtlich tätige Komunalpolitiker: "Wir leiden unendlich." Das meint die Presse: Im Stader Tageblatt schreibt Grit Klempow (Foto): "Den Erhalt und die Rettung (von) Institutionen fordert die Arbeitsgemeinschaft Osteland. Noch bevor die jetzige Diskussion um die Schließung der kleinen Kiebitzschule in Oberndorf begonnen hatte, waren die Schüler bereits für den Jugend-Hecht nominiert worden... Nun ist der Goldene Hecht auch eine weitere Ermutigung, für den Erhalt der kleinen Grundschule zu streiten." Mehr zur Schuldiskussion: > Stellungnahme von Claudia Möller-Lemke, Vorsitzende des Oberndorfer Schul-Fördervereins, > Video-Reportage von HeimatLive-Reporter Moritz Rossbach, > SONDERSEITE: "S. O. S. - Schützt unsere Oste-Schulen", > Bremervörder Zeitung zum Elmer Schulkampf.
Kämpferisch
für
Osteland-Kulturpreisträger 2013 in Elm 17. 2. 2013. Sorge um die Zukunft des abgelegenen ländlichen Raums, Hoffnung auf Bürgerengagement sowie die Vergabe des "Goldenen Hechts", des sogenannten "Oste-Oscars", für Verdienste um das zentrale Drittel des Elbe-Weser-Dreiecks - das waren die Schwerpunkte des "9. Tages der Oste" am in Bremervörde-Elm, der sich mit 300 Anmeldungen von Vertretern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Vereinsleben einer Rekordbeteiligung erfreute. Marlene Frisch moderierte die Matinee Mit viel Beifall und auch Rührung reagierte das Publikum der von Marlene Frisch moderierten Matinee auf die Vergabe des Sonderpreises Jugend an die Kinder der von Schliessung bedrohten Kiebitzschule in Oberndorf, die sich mit Osteliedern bedankten. Die Namen aller weiteren sechs Preisträger und alle Laudatio-Texte stehen auf unserer Sonderseite tag.der.oste.de. Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche Der Ostetag stand wieder unter der Schirmherrschaft der Landkreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven, für die ROW-Vize-Landrätin Elke Twesten (Grüne) die Teilnehmer begrüsste. In seinem traditionellen Referat "Das Jahr an der Oste" sagte der 1. Vorsitzende der veranstaltenden AG Osteland, Jochen Bölsche, aufgrund wachsender Probleme für den abgelegenen ländlichen Raum müsse die "Lobby für die Oste" künftig kämpferischer auftreten, um nicht zu sagen: als ein Kampfbündnis (Wortlaut). Bölsche-Rede im Wortlaut - PDF-Datei Im Zentrum der Matinee stand ein Vortrag des prominenten Naturschützers Uwe Baumert, der seit Jahren vor der "Vermaisung" der Region warnt. - Ausführliche Berichte und weitere Fotos folgen demnächst. Viele Fotos vom Tag der Oste, aufgenommen von Walter Rademacher, stehen in diesem Album.
"Geheimtipp
Schirmherrin und Vize-Landrätin Twesten 17. 2. 2013. Auf dem 9. Tag der Oste gab Elke Twesten ihrer Freude darüber Ausdruck, dass dem Landkreis die Schirmherrschaft über eine Veranstaltung angetragen worden ist, "die in dieser Form ihresgleichen sucht und sich mittlerweile zu einem Geheimtipp im Norden entwickelt hat". Die wegweisende Rede der Rotenburger Vizelandrätin und Grünen-Abgeordneten steht hier im Wortlaut. Aus der
Hauptstadt
15. 2. 2013. Eine anstrengende Woche liegt hinter der Scheeßeler Grünen-Landtagsabgeordneten Elke Twesten: Erst wurde in Hannover auf einem Landesparteitag das neue rot-grüne Bündnis geschmiedet und besiegelt, nun geht es am Wochenende nach Bremervörde-Elm, wo die Rotenburger Vize-Landrätin als Schirmherrin des 9. Tages der Oste fungieren wird. Bevor Elke Twesten, die selber der AG Osteland angehört, das Oste-Fest vor knapp 300 Gästen eröffnet, hat sie der Rotenburger Kreiszeitung ein Interview gegeben und unter anderem die Frage beantwortet, worauf sich die Menschen an Oste und Wümme nach Ablösung der Schwarzgelben in Niedersachsen am meisten freuen können. Ihre Antwort: Twesten beim Eintritt in die AG Osteland "Massentierhaltung soll künftig eingeschränkt werden, Kommunen bekommen bei der Planung von Großställen mehr Befugnisse. Das bedeutet eine deutliche Verbesserung im Bereich des Verbraucherschutzes. Alle Bürgerinitiativen, die mit uns zusammen im Bereich des Moorschutzes gearbeitet haben, dürfen sich auf ein deutliche Berücksichtigung dieser äußerst sensiblen Naturräume freuen, und bei allen Verkehrsprojekten werden wir uns jetzt insbesondere in Richtung Bund auf das tatsächlich finanziell Machbare konzentrieren. Außerdem nehmen wir die Aufgabe eines konsequenten Schuldenabbaus sehr ernst und setzen uns im Sinne der für die Fläche anstehenden Zukunftsaufgaben im Bundesrat insbesondere für eine gerechtere Steuerpolitik ein. Und ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, eine den demografischen Erfordernissen unseres dünn besiedelten Landkreises gute Lösung im Bereich des kommunalen Finanzausgleichs zu finden. Wir werden sehr genau darauf achten,
dass die Menschen mittels einer neu angelegten Struktur im Bereich der
Wirtschaftsförderung, hier insbesondere bei der zielgenauen
Verteilung von EU-Fördermitteln, überall in Niedersachsen,
also auch im Landkreis Rotenburg, die gleichen
Chancen bekommen." - Das gesamte Interview steht hier.
16 Ziele -
auch
Das Motto der neuen Koalition 13. 2. 2013. Der soeben in Hannover veröffentlichte rot-grüne Koalitionsvertrag ist ein großer Wurf - auch für den Ländlichen Raum und für die Osteregion. Der Handlungsstau auf vielen Feldern kann abgebaut werden, innovative Lösungen haben eine Chance.. Bei erster Durchsicht des 98 Seiten starken Vertragswerks fielen 16 wichtige Punkte für unsere Region auf - vom Kampf gegen die Vermaisung über das Verbot des Fracking bis zur Absage an die Elbvertiefung und zur sanften Agrarwende. > Nein zu Elbvertiefungen: "Nicht notwendig, weil der JadeWeserPort als Tiefwasserhafen auch für größte und voll abgeladene Containerschiffe zur Verfügung steht". > Hilfe für den Ländlichen Raum: "Für die besonders vom demografischen Wandel betroffenen Regionen neue Gestaltungsperspektiven eröffnen", Regionalbeauftragte sollen "Zersplitterung der Fördermittel" vermeiden, "Fokussierung des Mitteleinsatzes" auf Gebiete mit "strukturellen Defiziten oder starkem demografischem Wandel". > Absage
an Fracking: Keine Genehmigung, "solange Risiken und Auswirkungen
auf den tiefen Untergrund, auf Grundwasser, Böden sowie Umwelt und
Natur an der Oberfläche, einschließlich der damit verbundenen
Auswirkungen auf den ländlichen
> Kampf der Vermaisung: "Um großflächigen Monokulturen z.B. von Mais bei nachwachsenden Rohstoffen entgegen zu wirken, will die rot-göne Koalition im EEG die Förderung nachwachsender Rohstoffe zugunsten von Reststoffen deutlich reduzieren und mehr Vielfalt bei der Energiepflanzennutzung vorschreiben." > EU-Milliarden umlenken: Neue Förderziele sind u. a. "außerlandwirtschaftliche Wirtschaft, Mobilität im ländlichen Raum, ... Breitbandförderung, Förderung des Ökolandbaus..." > Agrarindustrie bremsen: "Statt einer Politik des Wachsens oder Weichens wird die rot-grüne Koalition gezielt die rund 40.000 bäuerlichen Familienbetriebe in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen." > Torf gehört ins Moor: "Entwicklung eines Moorschutzkonzeptes" und eines Moorschutzgebietssystems 'Norddeutsche Moorlandschaft' ... Schutz der letzten noch vorhandenen Moorflächen hat.... Aus Gründen des Klima- und Naturschutzes gänzlich auf Vorranggebiete für den Torfabbau verzichten". > 100 Prozent Erneuerbare: "Umbau der Energieversorgung in Niedersachsen auf einhundert Prozent erneuerbare Energiequellen, ... um den Atomausstieg zu vollenden... Immense Chancen für unser Land." > Schutz der Bienen vor Pestiziden: "Konsequente Strategie im Sinne des Natur- und Artenschutzes erarbeiten, die auch ein verstärktes Vorgehen gegen Bienengifte beinhaltet." > Flüsse und Bäche sauber halten: "Alle Möglichkeiten" nutzen, "um Grund- und Oberflächenwasser vor schädlichen Einträgen zu schützen". > Blauer Tourismus: Förderung von "Fahrrad-, Wander- und Wassertourismus", Unterstützung für "sanften Tourismus auf Flüssen, Kanälen und Seen". > Geld für Gemeinden: "Die kommunale Selbstverwaltungsgarantie des Grundgesetzes erfordert eine finanzielle Mindestausstattung der Kommunen, die es ihnen ermöglicht, neben den kommunalen Pflichtaufgaben auch so genannte freiwillige Aufgaben zu erfüllen." > Mehr Ganztagsangebote: "Ganztag bei den Grundschulen fördern, die organisatorische Zusammenfassung von Grundschulen und Gesamtschulen ermöglichen, kleinen Grundschulstandorten die Bildung von Schulverbünden ermöglichen und bei Schulzusammenlegungen Nachteile verhindern." > Schutz für Tier und Natur: "klare Vorgaben für raumbedeutsame Tierhaltungsanlagen", "Sicherung der Ressource Boden", "Ziele zur Sicherung der biologischen Vielfalt, der landesweiten Biotopvernetzung und zum Schutz wertvoller Freiraumstrukturen festlegen". > Verkehrspolitik umsteuern: Erhaltung statt Neubau, "mit den zur Verfügung stehenden landesplanerischen Mitteln nachhaltige und bezahlbare Mobilitäts- und Verkehrskonzepte entwickeln", "Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs auf der Schiene". Das komplette rot-grüne Vertragswerk steht hier. Zum Thema: > Niedersachsen
drosselt Mais-Förderung
> Rot-grün
lehnt Vorratsdatenspeicherung an
> Schuldenabbau
durch Vermögenssteuer
> Rot-grün
gegen Endlager Gorleben
Grüner
Meyer will
Naturschützer und Maisgas-Kritiker Baumert* 13. 2. 2012. Der designierte niedersächsische Agrarminister Christian Mayer (Grüne) will die Vermaisung stoppen, die auch auf oste.de seit langem beklagte Geißel nicht zuletzt der Osteregion (siehe unsere SONDERSEITE). "Wir werden eine Bundesratsinitiative starten, um die Über-Förderung von Mais bei Neuanlagen zu reduzieren," erklärt Meyer weiter. Der Politiker, der von Agrarindustrie und Schwarzgelb vorab schon als "Bauernschreck" verteufelt wird, kündigt außerdem eine natur-, tier- und verbraucherfreundliche Politik an. Vermaisung
im
Protest gegen Maisgasfabrik an der Oste Im rot-grünen Koalitionsvertrag heisst es u. a.:"Um großflächigen Monokulturen z.B. von Mais bei nachwachsenden Rohstoffen entgegen zu wirken, will die rot-grüne Koalition im EEG die Förderung nachwachsender Rohstoffe zugunsten von Reststoffen deutlich reduzieren und mehr Vielfalt bei der Energiepflanzennutzung vorschreiben." In einem Porträt des Politikers stellt die Süddeutsche Zeitung gestern die Charakterisierung Meyers durch seine Gegner als Zerrbild dar. Das Gegenteil treffe eher zu, so das Blatt, dessen Artikel die Überschrift "Der grüne Bauern-Schmeichler" trägt. Meyer setzt auf eine "sanfte Agrarwende". Mehr hier in der Süddeutschen, der besten Zeitung des Landes. Jäger und Maisgaskritiker Gerhard Klotz Die fatalen Folgen der Vermaisung für Natur und Umwelt hatte als einer der ersten der Hadler Jägerschaftsvorsitzende und Osteland-Preisträger Gerhard Klotz kritisiert. Der bundesweit bekannteste Vermaisungsgegner, der NABU-Experte und Ex-Bundeswehroffizier Uwe Baumert aus Deinstedt, wird am Sonntag den Festvortrag beim 9. Tag der Oste in Elm halten. Zuletzt hatte Baumert am Wochenende im Raum Diepholz vor 200 Zuhörern über die Risiken der Maisgasproduktion gesprochen. Ein Bericht über seinen Vortrag steht in der Diepholzer Kreiszeitung. In der Agrarpolitik wollen SPD und Grüne laut Koalitionsvereinbarung (mehr) im Dialog mit der Landeswirtschafts- und Ernährungsindustrie eine Wende einleiten: Bäuerliche Familienbetriebe sollten gestärkt werden, der Tierschutz verbessert werden. Außerdem soll Niedersachsen gentechnikfrei werden. * Das Foto oben zeigt Baumert mit einer "Bild"-Montage, mit der ihm Freude für seinen Kampf gegen die Vermaisung danken..
"Für
Oberndorf
Protest in der Kiebitzschule (Foto: Rademacher) 8. 2. 2013. Unverständnis für die Pläne der Dobrocker Samtgemeindepolitiker Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Linck (SPD) hat auf Facebook der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, Johannes Schmidt (Hemmoor), geäußert. Schmidt, der seit der Gründung 2004 auch dem engeren Vorstand der AG Osteland angehört, schreibt: "Kinder sind der Rhythmus unserer Schulentwicklung und nicht Haushaltssanierer... Die kleine Schule gehört zur Bildungsvorsorge im ländlichen Raum und ist die letzte vollfinanzierte soziale Einrichtung in Oberndorf. Wenn die weg ist und oder privatisiert, dann würde ich das als Deichbruch in der Daseinsvorsorge für Oberndorfer Kinder und deren Familien sehen. Auch der Ort steht und fällt mit der Schule als Kristallisationskern örtlicher Gemeinschaft. Für Oberndorf schlägt das Bürgerherz." In einer Mail an oste.de schreibt Sigrid Bayer - Personal Coach (Website), pädagogische und psychologische Fachberatung - aus Osten: "Grundschulen müssen zum Lebensstandort der Schüler gehören, es geht um die Überschaubarkeit für diese Altersstufe. Ist diese nicht (mehr) gegeben, fühlen die Kinder sich fremd. Sie ziehen buchstäblich 'die Vorhänge zu'. Dieses Phänomen ist beim Schulwechsel nach der 4. Klasse auch bekannt, 'verwächst' sich mit zunehmender Eingewöhnung, weil ein 10-jähriges Kind seine Welt schon anders wahrnimmt als ein 6 oder 8-jähriges. Entwicklungspsychologische und sozialpsychologische Forschunsergebnisse irgnorieren die Politker - nach den Ergebnissen moderner Hirnforschung ist unser Bildungssystem mittelalterlich! Wer diese Schule schließt, tritt Bürgerengagement mit Füßen und verdient abgewählt zu werden. Falls tatsächlich die Schülerzahlen zu klein werden sollten, gibt es immer noch die Möglichkeit, zwei Jahrgänge gemeinsam zu unterrrichten (gibt es heute schon) sowie die Vorschulkinder ins Gebäude zu nehmen - ähnlich der 'Ecole Maternelle' in Fankreich, dort ist beides an einem Ort. Eine pädagogisch und wirtschaftlich kluge Idee, auch für Eltern ist es praktischer über 7 Jahre hinweg die Kinder an einem Ort zu haben. Hier bei uns ist es doch meistens so, dass der Kindergarten woanders liegt als die Grundschule - für berufstätige Eltern zusätzliche Organisation, die nicht sein müsste." Schulbeschluss
7. 2. 2013. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die verantwortlichen Samtgemeindepolitiker unter dem Eindruck der Protestveranstaltung und der dort präsentierten Alternativvorschläge (siehe unten) darauf verzichten wollen, bereits am Montag im Schulausschuss eine abschliessende Empfehlung über das Schicksal der Kiebitzschule zu entscheiden. Dies sei einen "erster Erfolg", urteilt Protest-Mitinitiator Hartmut Behrens in einer Rundmail an die Forumsmitglieder. Zur Schulausschusssitzung empfiehlt er: "Hingehen sollten wir trotzdem: 11. 2., 19 Uhr, Rathaus." Behrens' Fazit aus der Protestveranstaltung: In der Versammlung dürfte den Politikern von CDU und SPD "klar geworden sein, dass Geheimpolitik nichts einbringt - außer Vertrauensverlust". Debakel
für
Auf verlorenem Posten: Linck (SPD), Nesper (CDU) 6. 2. 2013. Dass er einen "schweren Stand" haben würde, war dem Dobrocker CDU-Fraktionschef Titus Nesper schon vorher klar gewesen. Ebenso wie sein SPD-Kollege Karl-Heinz Linck (Belum) erlebte er jedoch am Mittwoch in der Protestversammlung gegen die geplante Schließung der Oberndorfer Kiebitzschule ein blankes Debakel. Osteland-Vorstandsmitglied Albertus Lemke Zwischen Nachsicht, Verwunderung, Fassungslosigkeit und purem Zorn schwankten die Reaktionen der über 150 Zuhörerinnen und Zuhörer auf die Ausführungen des im Ehrenamt ergrauten Kommunaltechnokraten-Duos, das vom vergleichsweise jungen Publikum als "siamesische Zwillinge" und "Dinos" apostrophiert wurde. Während Oberndorfer Aktivbürger wie Bert Frisch in Eigeninitiative konkrete Sparvorschläge zur Erhaltung des Schulstandortes erarbeitet hatten, beschränkten sich die Darlegungen der beiden Hauptverantwortlichen für das geheime Samtgemeinde-Sparpapier auf schlichte (Kaputt-) Sparideen, die eine massive Schädigung des lebendigen Gemeinwesens nach sich ziehen würden. Junge Oberndorfer Ratsmitglieder dagegen - darunter Hoffnungsträger wie Oliver Elsen, Inga Wocker (Foto) oder Jan Asendorf - setzten auf Phantasie und Tatkraft der Dorfgemeinschaft und die Hoffnung, dem "Druck von oben" mit Druck von unten zu begegnen. Kommunalpolitiker Horeis und van Gemmeren Mit Beifall bedacht wurden auch Diskussionsbeiträge der Grünen-Politikerin Sabine van Gemmeren, die davor warnte, eine Schulschließung unter Zeitdruck übers Knie zu brechen, und des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis, der namens seines gesamten (!) Gemeinderates versicherte, er stehe "voll und ganz" hinter der Kiebitzschule. Ratsherr Oliver Elsen, Käpt'n Caspar Bingemer Applaus erntete auch Protest-Mitorganisator Hartmut Behrens, der in Aussicht stellte, dass Oberndorf jeglichen Fusionsplänen eine Absage erteilen werde, wenn sie eine Schließung der Grundschule hinauslaufen würden. Mehrere Diskussionsredner gaben zu bedenken, dass ein erst einmal aufgegebenes Stück sozialer und bürgernaher Infrastruktur wie eine Schule nie wieder herstellbar sein werde. Arzt Stefan Mentzel, Gastronom Hans Poser Vereinzelt wurde - provoziert durch die als arrogant und ignorant empfundene Wortmeldungen der Samtgemeindevertreter Linck und Nesper - erneut die Forderung laut, Gespräche über ein Zusammengehen mit der Samtgemeinde Hemmoor zu führen, die mittlerweile weder die Selbstständigkeit von Mitgliedsgemeinden noch die Existenz von Grundschulen zur Disposition stelle. OsteWert
AG
Dieter Köpke im TV-Interview - ansehen Im Kampf um die Oberndorfer Kiebitzschule, deren Schließung von Dobrocker Samtgemeinde-Politikern betrieben wird, meldet sich jetzt die "Investorengemeinschaft Nachhaltige Regionalwirtschaft Oberndorf" mit einem revolutionär anmutenden Rettungsmodell zu Wort: Wie Dieter Köpke in der Schulversammlung - und anschliessend vor der Kamera von HeimatLIVE - ausführte, offeriert die als Genossenschaft (GbR) organisierte Gemeinschaft, die sich demnächst als OsteWert AG formieren will, der Samtgemeinde, die Kiebitzschule sowie Turnhalle und Sportplatz in privater Schulträgerschaft mit allen Rechten und Pflichten zu übernehmen. Initiatoren der OsteWert AG (Foto: Bölsche) Bei der Protestveranstaltung in der Kiebitzschule wurde das mit Markus Haastert vom Berliner Beratungsunternehmen Blue Economy erarbeitete sogenannte PPP-Modell (Public Private Partnership) vorgestellt. Rettungsmodell für die Kiebitzschule - lesen Das Konzept erfuhr Anfang der Woche inoffiziell bereits ein erstes "positives Echo allerorten", wie Mitinitiatorin Sibyll Amthor mitteilte. Auch SG-Bürgermeisterin Bettina Gallinat, die Verständnis für die Sorgen der Oberndorfer bekundete, zeigte sich gesprächsbereit, nachdem sich die Samtgemeinde bislang geweigert hatte, den Eltern Zahlen über die Kosten der Schule zur Verfügung zu stellen. Zeigt Verständnis: Bettina Gallinat In dem PPP-Papier, das hier online verfügbar ist, wird vorgeschlagen, die drei beteiligten Parteien - Samtgemeinde, Landesschulamt, Investorengemeinschaft - in eine sichere rechtliche Rahmenstruktur zu binden. Die letztes Jahr gegründete Investorengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die regionalen Strukturen wirtschaftlich und gesellschaftlich zu sichern und auszubauen. Als Investoren beteiligt sind bisher Sibyll Amthor, Eibe von Glasow und Caspar Bingemer, Jochen Bölsche, Dr. Herbert Dantzer, Inge und Dieter Köpke, Carola Maas, Claudia Möller-Lemke und Carsten Lemke, Lars Medenwald, Frank Meyer, Christiane und Jörn Möller, Jörn Nagel, Birgit und Harald Säland, Barbara Schubert, Horst von Thaden, Annegret und Thomas Tiedemann, Nils Uhtenwoldt und Inga Wocker. Auf Facebook diskutieren oste.de-Leser hier und hier über die Protestversammlung und die Dobrocker Schulschliessungspläne. Eisbär-Plan
soll
Oberndorfer Bert Frisch mit Eisbären-Zeichnung 7. 2. 2013. Dem geheim tagenden Zirkel von Dobrocker CDU- und SPD-Spitzen war zur Etatsanierung nichts Intelligenteres eingefallen, als die Schließung eines der vier Schulstandorte zu fordern und damit die bewährte Regel "Kurze Beine, kurze Wege" zu missachten. Dass in Wahrheit an allen vier Grundschulen enorme Einsparungen möglich sind und sich die Schließung einer dieser Schulen daher erübrigen könnte, demonstrierte am Mittwoch in der Schulversammlung der Oberndorfer Bert Frisch, dem auf eigene Faust gelungen war, was Politik und Verwaltung bislang versäumt hatten: in der Schule gemeinsam mit einem Energieberater nach Einsparmöglichkeiten zu forschen. Ratsmitglieder: "Voll und ganz" für die Schule Resultat: Unmengen an Heizöl ließen sich einsparen, wenn die Unterrichtstunden in den Wintermonaten - wenn sich die Eisbären in ihre Höhle zurückziehen - auf den Gebäudekern beschränken und die Flügel stillgelegt würden. Fassungslos vernahm das Publikum, dass die Samtgemeindepolitik das Angebot der Elternschaft, gegen Materialstellung Dutzende von Fenstern ehrenamtlich in Eigenarbeit zu isolieren, ausgeschlagen habe, nun aber mit fragwürdigen Finanzargumenten plötzlich die Schließung der Schule betreibe. Wie aus einer anderen Zeit gefallen wirkte da ein altgedienter Samtgemeinde-Oberer, der nicht einmal einen einzigen kurzen Zwischenruf ("Das ist Demokratie") aus dem erfreulich wachen Publikum ertragen mochte - ein Verhalten, das mehr als die Usancen in der Volkskammer unseligen Angedenkens als an die Gebräuche im Bundestag erinnerte. Protestorganisatorinnen Elsen, Schubert, Amthor Die großen Parteien am Dobrock, so mochte es in solchen Augenblicken erscheinen, haben auf Samtgemeindeebene eine Verjüngung ebenso wie einen Stilwandel weitgehend versäumt. Als Vertreter einer neue Generation und eines neuen Politikverständnisses präsentierten sich dagegen junge Oberndorfer Ratsmitglieder wie der parteilose SPD-Listenkandidat Oliver Elsen, der sich gegen Geheimgespräche ebenso wandte wie gegen ein Vorgehen "mit dem Dampfhammer" und mit erpresserisch knappen "Fristsetzungen". Die Bürger, sagte Elsen weiter, hätten durchaus Verständnis für Sparzwänge ("Aber man muss mit uns reden") und seien bereit, zum Beispiel bei einer energetischen Sanierung der Schule selber ebenso mit anzupacken - so wie kürzlich beim Bau des Modell-Biomeilers. Elsen: "Da treten sofort 20, 30 Mann an. Wir sind Oberndorfer. Wir sind stark." Oberndorfer Kiebitzschul-Kinder an der Oste Von der Abneigung, frühere Politikerfehler aus einer Ära verschwenderischen Umgangs mit Steuergeldern nun auf dem Rücken der Kinder zu korrigieren, und vom wachem Bürgersinn der Oberndorfer zeugten rund ein Dutzend kompetenter Wortmeldungen, darunter von Stefan Mentzel, Hans Poser, Hartmut Behrens, Caspar Bingemer, Barbara Schubert, Sybill Amthor, Albertus Lemke und Jörn Nagel. Die Versammlung, souverän geleitet von Marita Gramm, klang mit dem Aufruf aus, die Argumente in die Gemeinde und auch in die bevorstehende Sitzung des Schulausschusses der Samtgemeinde am kommenden Montag zu tragen. - Auf Facebook diskutieren oste.de-Leser hier und hier über die Protestversammlung und die Dobrocker Schulschliessungspläne. Für oste.de fotografierten Walter Rademacher und Jochen Bölsche.
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