Neues aus den Städten und Dörfern im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks

Längst kein Geheimtipp mehr: die Sommernächte im Wingster Park
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Umsonst und draußen
vor der Musikmuschel

Präsentieren deutsche Oldies: "Motorbiene"

29. 7. 2012. Sie sind längst kein Geheimtipp mehr: die vom Wingst-Touristiker Riko Karsten (Foto) organisierten Konzerte - umsonst und draußen - im Rahmen der Reihe "Sommernacht im Park". Vor der Musikmuschel im Wingster Park genossen rund 200 Zuhörer - darunter Bürgermeister Michael Schlobohm und Touristikerin Maiike Hoop - am Wochenende einen Leckerbissen für Oldies-Freunde: Die Gruppe "Motorbiene" um Dr. Rüdiger Wandrey präsentierte Schlager, Oldies und Pop. "Motorbiene" ist ein Projekt der bekannten Oldie-Band "WhySix", bei dem sich Gitarrist und Sänger Wandrey, Bassist Jörg und Schlagzeugerin Reiko ausschließlich Rock, Pop und Oldies deutscher Produktion widmen, wenn diese auch deutsche Texte haben. 


Bürgermeister Schlobohm mit Touristikerin Hoop

Dass diese Musik zum Teil weit entfernt von deutschen Schlagern alter Prägung ist, beweisen die Drei mit Songs der Ärzte, der Prinzen, von Udo Lindenberg, Klaus Lage, Achim Reichel, Peter Maffay, Wolfgang Petry, Matthias Reim, aber auch von Cora, Reinhard Mey oder Hoffmann und Hoffmann. Natürlich gibt es auch den klassischen deutschen Schlager etwa von Andrea Berg, DJ Ötzi, Michael Holm oder Jürgen Drews. Und selbstverständlich kommt der deutsche Beat der 60er Jahre von Drafi Deutscher, Peter Kraus, den Yankees oder Benny Quick nicht zu kurz. 


Im Publikum: Einheimische und viele Urlauber

Motorbiene steht für deutsche Musik, handgemacht und life ohne Synthesizer oder Sampler gespielt, immer mit dem Schwerpunkt auf dem Gesang, aber seit dem Mitwirken von Schlagzeugerin Reiko mit der notwendigen Portion Rhythmus. Alle Stücke sind zum Mitsingen, Tanzen und Mitklatschen. 


Otten-Rückzug soll
Lamstedt retten

28. 7. 2012. Überraschende Wendung in der Debatte über die Zukunft der Gemeinden an der Unteren Oste: Die hochgradig defizitäre und daher fusionsbedrohte Mini-Samtgemeinde Lamstedt (knapp 6000 Einwohner) wird bereits 2013 ein neuer Samtgemeindebürgermeister mit einer Amtszeit von acht Jahren installiert. Mit diesem Dreh soll die Unabhängigkeit der Börde in ihrer bisherigen Form bis 2021 gesichert werden. Ermöglicht wird diese Strategie durch die Ankündigung von SG-Bürgermeister Werner Otten (Foto), sich vorzeitig - bereits im nächsten Frühjahr statt am Ende seiner Amtszeit Ende Oktober 2014 - aus dem Rathaus zurückzuziehen.

In der Wochenend-NEZ begründet der 61-Jährige ("Ich will nicht Totengräber der Börde sein") gegenüber Redakteurin Frauke Heidtmann seinen Schritt mit wachsendem Fusionsdruck aus Hannover und Indiskretionen über die kürzlich geführten Geheimgespräche im Kreis von CDU-Spitzen aus Lamstedt, Dobrock und Hemmoor. Scharf kritisiert Otten zudem die niedersächsische Finanzpolitik, die kleine Gemeinden zu Lasten größerer Kommunen benachteiligt



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Havariegefahr an der
Elbe "allgegenwärtig"


Die "Tanzania" liegt quer in der Fahrrinne

25. 7. 2012. Wie berichtet (siehe unten), hat sich am 12. Juli auf dem Containerfrachter "MSC Tanzania" auf der Elbe in Höhe des Lüheanlegers ein technischer Störfall ereignet. Der obige Screenshot der elektronischen Seekarte vom 12. Juli 2012 um 23:44 Uhr beweist: Die "MSC Tanzania" (295 Meter lang, 9,9 Meter Tiefgang) lag bei Stauwasser und schwachem Wind aus westlicher Richtung quer in der Fahrrinne! "Ein Schiff von 366 Metern Länge mit größerem Tiefgang und ungünstigen Wind- oder Strömungsverhältnissen hätte hier - trotz Anker - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Grundberührung gehabt." 

Maschinenschaden vor Blankenese


Großschiffe auf der Niederelbe (Foto: Bölsche)

"Bei starkem Ebbstrom z. B. ist eine Katastrophe dann kaum zu verhindern," sagt AG-Osteland-Vize Walter Rademacher (Foto), Sprecher des  Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung: "Der Planbeschluss sieht diesen Fall nicht vor." Dass die Havariegefahr auf der Elbe "allgegewärtig" (Rademacher) ist, zeigte sich auch am Montag, 23. Juli: Gegen 22 Uhr erlitt die "London Express" (294 Meter lang, 12 Meter Tiefgang) vor Blankenese einen Maschinenschaden. Ein in der Nähe auf ein einlaufendes Schiff wartender Schlepper konnte glücklicherweise sofort zu Hilfe kommen und Schlimmeres abwenden.

Alarm am Lüheanleger

22. 7. 2012. Wie erst am Wochenende bekannt wurde, hat sich am 12. Juli auf dem Containerfrachter "MSC Tanzania" auf der Elbe in Höhe des Lüheanlegers, rund sieben Kilometer unterhalb der Hamburger Hafengrenze, ein technischer Störfall ereignet: Die Hauptmaschine des Schiffes fiel aus, so dass es fahrunfähig wurde. Davon hat das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung erst jetzt durch Berichte von Augenzeugen und persönliche Nachfrage bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erfahren.

"Solche Störfälle bis hin zu einem vollständigen 'Blackout' können zu einem kompletten Ausfall der Energieversorgung und damit des Motor und der Steuereinrichtung führen. Dann ist ein Schiff nicht mehr zu manövrieren," sagt Bündnissprecher Walter Rademacher (Neuhaus). Der Zwischenfall an Bord dieses 295 Meter langen und 33 Meter breiten Schiffes geschah gegen 22 Uhr an einer Stelle, an der die Fahrrinne nur 300 Meter breit ist. - Ausführlicher Bericht in unserem Kanal BLAUES NETZ.

Die letzten drei Blackouts auf der Elbe fanden, we das Tageblatt (Montag) schreibt, im Jahr 2008 statt. Zwei davon betrafen Containerschiffe. Am 19. Februar lief die "Maersk Santana" bei Lühesand auf Grund, am 7. März geriet der Frachter "Tampere" unterhalb von Stade an den Elbgrund bei Pagensand, und am 20. Juni 2008 erwischte es die "Chicago Express".


Hemmoors Bad
heißt Oste-Welle


Bürgermeister Brauer verrät den Bad-Namen

11. 7. 2012. Das energetisch sanierte Hallenbad Hemmoor heisst "Oste-Welle" - ein eindrucksvolles Bekenntnis der Hemmoorer zur Oste. Der Name greift zugleich das Wellenmotiv auf, das im und am Bad mehrfach variiert wird. 


An der Fassade und im Innern...

... taucht das Wellenmotiv auf

Das Ergebnis des Namensfindungswettbewerbs gab Hemmors Samtgemeinde- bürgermeister Dirk Brauer am Sonnabend gegen 17 Uhr bekannt. Zuvor war das runderneuerte Gebäude (Architekt: Hannes Wesch) in Anwesenheit von des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister, der Bürgermeister Carsten Hubert (Osten, Foto lks.) und Hans-Wilhelm Saul (Hemmoor, r.) und vieler anderer Gäste wiedereröffnet worden. 


21. Juli - ein wichtiges Datum für Hemmoor

Dirk Brauer hatte alle Bürger, Bürgerinnen und Gäste des Hallenbades aufgerufen, den ihrer Meinung nach treffendsten aus zehn Namensvorschlägen auszuwählen. Auf den 2. Platz hinter "Oste-Welle" (97 Stimmen) setzten die Einsender den Vorschlag "Hallenbad am See" (44 Stimmen). Platz 3 belegt mit "Ostebad" (40 Stimmen) erneut ein Name mit Flussbezug. 


Ehrengast McAllister in der Cocktailbar des Bades

Unter "ferner liefen" folgen: Hemmoorbad, Heidebad Hemmoor, Spiel- und Sportbad Hemmoor, Hallenbad Hemmoor, Sport- und Schwimmbad Hemmoor, Hallenbad am Heidestrandbad Hemmoor, Heidestrandbad und Hallenbad am See. 

Gibt es künftig
zwei Oste-Wellen?

Nachdenken muss nun Natureum-Chefin Dr. Clivia Häse, wie das neue Empfangsgebäude samt Fahrradstation künftig heißen soll: Für den Erweiterungsbau des Naturkundemuseums in der Ostemündung hatte sie schon vor einigen Wochen den Namen "Oste-Welle" ins Gespräch gebracht...

Als Dank fürs Mitmachen beim Hemmoorer Namensfindungswettbewern hatte das Rathaus Freikarten fürs Badspendiert. Aus der Lostrommel zog Verwaltungsmitarbeiterin Catharina Fritsche am Sonnabend als Hauptgewinn eine Zwölferkarte für Meike Burfeind aus Osten; weitere Preise gehen nach Cuxhaven und Oldenburg.

Dank für Fotos von Gundula Ida Gäntgen (Hechthausen). Mehr Gäntgen-Fotos auf der Facebook-Seite der AG Osteland.


Haak: Osten soll
schöner werden


Ostener Ratsherr Stephan Haak

22. 7. 2012. Der Zustand der Verkehrsinseln an den Ortseingängen missfällt dem Ostener SPD-Ratsherrn Stephan Haak: "In einem touristisch orientierten Ort kann es eigendlich nicht sein, dass die Ortseingänge nicht unbedingt einladend wirken. Hierzu sei erstmal kurz erwähnt, dass die Gemeinde / Samtgemeinde nur für die Pflege der größeren Inseln zuständig ist. Diese wurden vor einiger Zeit aufgearbeitet und sehen auch nicht so ganz schlecht aus. Die leidigen Dreiecke sind allerdings in der Verantwortung des Strassenbauamtes in Stade. Anscheinend will dieses seiner Reinigungspflicht aber nicht ordnungsgemäß nachkommen." 

Stephan Haaks Vorschlag: ein Treffen aller interessierten Bürger am Mittwoch, 25. Juli, 19 Uhr, zur allgemeinen Verkehrsinselreinigung am Ortseingang Ecke B 495 / Birkenstraße. 


Ferlemann rät zum
"Sprung" gen Hadeln


Kreistagssitzung im Cuxhavener Kreishaus

20. 7. 2012. Die heisse Debatte um die Zukunft der Samtgemeinden an der Unteren Oste fand am Freitag am Rande auch Erwähnung in der Sitzung des Cuxhavener Kreistags. Der CDU-Abgeordnete Enak Ferlemann empfahl der Samtgemeinde Am Dobrock einen "Sprung" in Richtung Samtgemeinde Hadeln. Die Otterndorfer hatten zuvor allerdings bekanntlich ein Zusammengehen mit dem angeblich "nicht vertragsfähigen" Dobrock abgelehnt. 


Wappen der HeLaDo-Gemeinden im Cux-Kreishaus

Um diese Entscheidung zu revidieren, wird zur Zeit rund um den Deutschen Olymp gestreut, den Hadlern seien von interessierter Seite manipulierte - heruntergerechnete - Dobrock-Zahlen vorgelegt worden, um ein Zusammengehen und die damit verbundenen Rationalisierungen zu sabotieren. Ein Neuanlauf mit anderen Zahlen verspreche Erfolg.

Bei einem bevorstehenden Treffen aller Dobrock-Bürgermeister soll in Kürze über das weitere Vorgehen beraten werden.


Pfaffenberger
für Autonomie

20. 7. 2011. Auch in der Samtgemeinde Nordkehdingen - von Balje an der Ostemündung bis zum Elbfähr-Ort Wischhafen - werden aufmerksam (und zum Teil argwöhnisch) die Bemühungen der Landesregierung verfolgt, Gemeinden zur Aufgabe ihrer Autonomie zu nötigen. Zu dem heiss diskutierten Thema äußert sich heute die einflussreiche SPD-Kommunalpolitikerin Martina Pfaffenberger (Foto), Abgeordnete im Kreistag Stade, stellvertretende Bürgermeisterin und Fraktionsvorsitzende in der SG Nordkehdingen und Mitglied im Vorstand des Unterbezirks und des Vorstand der Stader Kreistagsfraktion. Sie  versichert auf ihrer Facebook-Seite: "Auch die Gemeinde Wischhafen soll eigenständig bleiben - dafür steht die SPD Wischhafen." 

Gedankenspiele
in Nordkehdingen

In Teilen von Nordkehdingen,  die sich vom fernen Kreissitz Stade vernachlässigt fühlen, werden unterdessen mutige Gedankenspiele entwickelt. Diskutiert wird unter anderem darüber, die Möglichkeit einer - von den jeweiligen Landräten derzeit zwar abgelehnten, aber aus hannoverscher Sicht grundsätzlich statthaften - kreisübergreifende Verbindung zu sondieren, zum Beispiel mit einer etwaigen künftigen Samtgemeinde Ostemarsch


Hose aus und
Gürtel enger!

20. 7. 2011. Der Versuch der schwarzgelben Landesregierung, mit finanziellem Druck und Drohungen sieben autonome Gemeinden am Dobrock ultimativ zur unwiderruflichen Aufgabe ihrer Selbstständigkeit zu nötigen, ist jetzt auch vom Rat der Gemeinde Bülkau unter Vorsitz des populären Bürgermeisters Manfred Schmitz (CDU) strikt zurückgewiesen worden. Ratsmitglieder betonten die Bedeutung von Ansprechpartnern vor Ort sowie - erneut - ihre Bereitschaft zu einem Zusammengehen vorzugsweise mit Hadeln und wiesen das hannoversche Ansinnen zur Abschaffung der bürgernahen Räte zurück.

In der NEZ (Freitagausgabe) zitiert Redakteurin Wiebke Kramp unter der Überschrift "Glatte Absage aus Bülkau" den CDU-Spitzenmann Schmitz mit den Worten: "Die Aufwandsentschädigungen für hundert ehrenamtliche Ratsmitglieder können die Samtgemeinde Am Dobrock jedenfalls nicht retten."

Mit dem Widerstand der selbstbewußten Bülkauer gegen die hannoversche Pläne zur Einsparung der kommunalen Demokratie vor Ort hätte das Kabinett McAllister rechnen müssen. Bereits 2009 klagte Bürgermeister Schmitz laut damaligem NEZ-Artikel: "Erst ziehen sie uns die Hose aus, und dann sollen wir den Gürtel auch noch enger schnallen."


"Im kleinen Kreis
entsteht Kreativität"


Dirk Brauer bei der SPD-AG 60 plus

19. 7. 2012. Am Donnerstag stand die Gemeindestruktur an der Oste erneut im Mittelpunkt eines Vortrags des Hemmoorer Samtgemeindebürgermeisters Dirk Brauer. Beim "Klönschnack" der SPD-AG 60 plus im überfüllten Vereinsraum der Ostener Festhalle zeigte sich Brauer "völlig offen" für Gespräche mit angrenzenden Samtgemeinden oder Einzelgemeinden über mögliche Fusionen. 

Zugleich versicherte er, den Willen Ostens und Hechthausens zu respektieren, unterhalb des Samtgemeindedachs ihre Selbstständigkeit zu bewahren: "Das waren demokratische Entscheidungen." 


Beim Klönschnack war kein Stuhl mehr frei

Andererseits könne er sich auch im Falle von Einheitsgemeinden bürgernahe Ortsräte "gut vorstellen". Die Diskussionsforen im Zuge der aktuellen Dorferneuerung in Hemmoorer Ortsteilen hätten gezeigt: "Im kleinen Kreis entsteht Kreativität."

Mit viel Beifall dankten die über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer dem parteilosen Brauer für dessen kompakten und kompetenten Vortrag, bei dem ein breites Panorama von Themen der Hemmoorer Kommunalpolitik angesprochen und unter der Leitung von Gerd-Michael Wilwert zur Diskussion gestellt wurde - von der jetzt abgeschlossenen "Runderneuerung" des Schwimmbads über die Kulturzentrumspläne für die alte Post bis hin zu Straßenbau und Gewerbeansiedlung.


Wut, Schmerz 
und Mißtrauen


Ideensammlung beim IPG-Workshop in Hemmoor

18. 7. 2012. Das Thema Eingemeindung oder Selbstständigkeit ist in aller Munde (siehe unten). Ein Blick zurück: Im Jahre 1968 ist im Raum Hemmoor ein gewagtes Experiment veranstaltet worden. Die sechs bis dahin selbstständigen Gemeinden Basbeck, Warstade, Hemm, Westersode, Alt-Hemmoor und Heeßel wurden zu einem Retortenprodukt namens Hemmoor zusammengebraut. 

Heute deutet viel darauf hin, dass das Experiment suboptimal verlaufen ist. Schon 2003 bescheinigte das sogenannte MR-Gutachten (Kosten: 30.000 Euro) Hemmoor "erhebliche Defizite in verschiedenen infrastrukturellen und stadtentwicklungspolitischen Handlungsbereichen", "unzureichende Entwicklung so genannter 'weicher' Standortfaktoren (Kultur, Image)", "geringe Ausschöpfung der Potenziale im Bereich Tourismus". Obendrein war niedrige Identifikation der Bürger mit dem neuen Gemeinwesen spürbar, in dem es für die einstigen Ortschaften - wie sich heute zeigt: fatalerweise - nicht einmal Ortsräte gibt.

Einiges hat sich seither zweifellos zum Besseren gewendet - doch viel ist vom alten Bürgerfrust erhalten geblieben in dem Konstrukt ohne demokratischen Unterbau, in dem es nach wie vor an überschaubaren Einheiten fehlt und an "Kümmerern" in Reichweite. 


Hemmoor: Fatalerweise nicht mal Ortsräte

Andere Einheiten scheinen da eher dem menschlichen Maß zu entsprechen, seien es 

> selbstständige Gemeinden wie Oberndorf oder aber Osten und Hechthausen (die sich beharrlich gegen eine Eingemeindung wehren), 

> die Gemeinden Düdenbüttel, Engelschoff, Großenwörden, Hammah, Himmelpforten, Burweg, Estorf, Heinbockel, Kranenburg und Oldendorf, die innerhalb der künftigen Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten ausnahmslos ihre Selbstständigkeit behalten werden, 

> aber auch Ortsteile wie Nieder Ochtenhausen, Elm, Bevern, Hönau-Lindorf, Iselersheim usw., die als Teil der Stadt Bremervörde immerhin über Ortsräte und Ortsbürgermeister verfügen.


Rat für Hemmoorer: Website des IGP

Hemmoor, der Sechs-Dörfer-Stadt ohne Unterbau, bietet den Bürgern in den Ortsteilen solche Mitsprachechancen nicht. Das Institut für Partizipatives Gestalten (IPG), das derzeit den Dorferneuerungsprozess in Alt-Hemmoor, Westersode und Teilen von Warstade begleitet, hat bei den Bürgern "Enttäuschung, Schmerz und Wut" herausgehört, außerdem Mißtrauen gegenüber der Verwaltung und das Fehlen von dezentralen Begegnungszentren ("soziale Wohnzimmer"), wie IPG-Mann Jascha Hörster jetzt bei einer Sitzung in der Kulturdiele berichtete (ausführlicher Bericht von Tamara Willeke heute in Elbe-Weser aktuell).

In den Protokollen der IPG-Veranstaltungen (hier, hier, hier) findet sich der Hinweis, dass sich - 45 Jahre nach der Fusion! - die zusammengelegten Ortsteile noch immer "nicht als 'ein Ganzes' wahrnehmen". Auch  dort ist die Rede vom "generellen Mißtrauen", "welches zwischen Bürgerschaft und Politik zu spüren ist".

IPG-Hörster, renommierter Experte für "Bürgeraktivierung und Community Organizing", hat zwar viele Bürgerideen gesammelt (Gemeinschaftshäuser, Aussichtsturm für den Rauen Berg, Kreidesee als Bürgersee u. v. a.), mahnt aber bereits: "Wenn das Misstrauen bleibt, kriegen wir auch alle weiteren Maßnahmen nicht hin."

Umliegende Orte täten gut daran, aus den Fehlern zu lernen, die vor fast einem halben Jahrhundert in Hemmoor gemacht worden sind. Am Dobrock zumindest, so zeigen die jüngsten Entwicklungen, haben etliche Kommunalpolitiker diese Lektion gelernt.
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Lesetipp

"Aushöhlung der
Kommunalpolitik"

Eine wichtige Neuerscheinung zum Thema Ländlicher Raum ist ein Buch des Essener Humangeographen, "deutschen Dorfpapstes" und Nestors der deutschen Dorfforschung, Prof. Gerhard Henkel. Titel: "Das Dorf, Landleben in Deutschland - gestern und heute" (Verlag Theiss, Stuttgart 2012. 344 Seiten, 49,95 Euro, Leseprobe hier). 

In der "Süddeutschen Zeitung" urteilt Klaus Brill: "Mit den unseligen Gebietsreformen in den westdeutschen Bundesländern vor 50 Jahren etablierte man das Prinzip der zentralen Orte, das 1933 von dem Geographen Walter Christaller entwickelt wurde und das quasi die Übertragung des Führerprinzips auf die Raumplanung darstellte. Die meisten Dörfer verloren zwischen 1965 und 1975 ihre jahrhundertelang bewahrte Autonomie und wurden 'eingemeindet'. 'Das Zentrale-Orte-Muster wurde zu einer Politik der Zuordnungen, der Normsetzungen, der Fernsteuerung, generell einer demokratiefeindlichen Politik von oben nach unten', resümiert der Autor. 

Die 'Aushöhlung der Kommunalpolitik' treibe die Bürger und Politiker am Ort in die Resignation: 'Es steht nicht gut um das Dorf und um die kleine Stadt in Deutschland.'" 

Als positive Gegenkräfte nennt der Rezensent "engagierte Bürger und phantasievolle Politiker, die den Wandel als Herausforderung begreifen und das dörfliche Zusammenleben unter den Auspizien der Globalisierung und ihrer Folgeprozesse neu definieren. Sie bauen Mehrgenerationenhäuser..., sie holen eine Schule zurück in den Ort ... oder sie machen die Dorfgeschichte sichtbar mit Denkmälern, Lehrpfaden und Amateur-Schauspielen... 

Es zeigt sich: Der Niedergang kann aufgehalten, sogar umgekehrt werden, nur kommt das nicht von selber."

Wir meinen: Gute Beispiele in unserer Region wie Bürgergenossenschaften (Oberndorf), Bürgerbusvereine (Oldendorf) und Kulturkreise (letzte Neugründung in Osten) stärken genau diese Hoffnung.


Neues Nein zur
Einheitslösung


Die Oste-Gemeinde Belum will weiter bestehen

18. 7. 2012. Die Oste-Gemeinde Belum hat am gestrigen Dienstagabend (wie zuvor schon Oberndorf) gegen eine Einheitsgemeinde Am Dobrock gestimmt - und damit gegen ihre eigene Auflösung. Das gleiche Votum wird aus der Gemeinde Bülkau erwartet. 

Die Gemeinde Wingst
fasste vier Beschlüsse

Ebenfalls am Dienstag verabschiedete der Rat der Gemeinde Wingst unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Schlobohm (SPD) vier Beschlüsse. Wortlaut:

Der Gemeinderat Wingst beschließt unter der Voraussetzung des Abschlusses eines Zukunftsvertrages mit dem Land Niedersachsen und der Gewährung einer Entschuldungshilfe,

a) als erste Priorität weiterhin die Fusion der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln zu betreiben. Abstimmungsergebnis: 14 Jastimmen, 1 Neinstimme.

b) sofern die vorgenannte Fusion endgültig ausscheidet, die Prüfung der Umbildung der Samtgemeinde Am Dobrock in eine Einheitsgemeinde. Abstimmungsergebnis: 9 Jastimmen, 6 Neinstimmen.

c) sofern die beiden vorgenannten Möglichkeiten ausscheiden, die Prüfung einer Fusion der Samtgemeinde Am Dobrock mit anderen benachbarten Samtgemein­den / Gebietskörperschaften. Abstimmungsergebnis: 14 Jastimmen, 1 Neinstimme.

d) eine Spaltung der Samtgemeinde Am Dobrock und Aufteilung auf mehrere benachbarte Samtgemeinden strikt abzulehnen. Abstimmungsergebnis: 14 Jastimmen, 1 Neinstimme.


CDU-Ratsherren Poppe, Pawlowski

Zu der differenzierten Gesamtaussage trugen zwei prominente CDU-Vertreter bei: Ex-Bürgermeister Reinhard Poppe und Patrick Pawlowski (Tourismusverein Wingst). 

Das vom Rat - bei 6 Neinstimmen! - ausgesprochene Ja zur Einheitsgemeinde, erläutert Pawlowski, war "im wahrsten Sinne 'Plan B' und natürlich nur theoretisch zu sehen. Da uns nahezu einstimmig wichtig ist, die Samtgemeinde nicht zu 'zerschlagen', wäre die Einheitsgemeinde zumindest eine Garantie dafür, dies zu unterstreichen" - obgleich diese Lösung "faktisch schon gescheitert" sei. 

In der Tat ist die Einheitslösung bereits seit dem einstimmigen Nein des Oberndorfer Rates am vorletzten Montag politisch gestorben. Sie wäre nur bei einem Ja aller betroffenen sieben Gemeinden machbar gewesen. 

"HeLaDo"-Lösung käme auf
stattliche 30.000 Einwohner

Wie geht es weiter? Mit wem sollte die Samtgemeinde Am Dobrock nach Ansicht der Wingsterzusammengehen? Eine Heirat mit Hadeln ist nach der Absage aus Otterndorf schwer vorstellbar.Pawlowski: "Für Gespräche mit Hemmoor stehen wir ausdrücklich zur Verfügung (Beschluss c)." 

Vom Land erwartet der CDU-Mann nun "eine klare Aussage, wie die verschiedenen Beschlüsse bewertet werden und welche Lösungen man dort bereithält". Was könnte am Ende stehen? 

Ein seit Jahren unter dem Kürzel "HeLaDo" (siehe unsere Archivseite) diskutierter Zusammenschluss der drei Samtgemeinden Hemmoor (14.056 Einwohner), Börde Lamstedt (5.931 Einwohner) und Am Dobrock (11.808 Einwohner) käme immerhin auf deutlich über 30.000 Einwohner - und wäre damit ein gewichtiger Faktor im Cuxland-Gefüge.

Sondierungsbemühungen in
Lamstedt und Hechthausen

In der "schwarzen" Samtgemeinde Lamstedt herrschen jedoch nach wie vor starke Vorbehalte gegen ein Zusammengehen mit "roten" Hemmoor. So werden in der Bördegemeinde momentan sogar schon die Chancen einer alternativen kreisübergreifenden Fusion mit der Stadt Bremervörde sondiert - mit ungewissem Ausgang. 

In Hechthausen spielen währenddessen einzelne Strategen mit dem Gedanken, einen ebenfalls kreisübergreifenden Anschluss an die neue Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten anzustreben - was, angeblich, automatisch den Anschluss Hechthausens an den HVV mit sich bringen würde. 

Bürgerforum-Schmidt: 
Da ist richtig Musik drin

Derweil hat das Bürgerforum Hemmoor sein glasklares Plädoyer für die Bildung einer neuen Samtgemeinde Ostemarsch begründet. Der programmatische Text von Johannes Schmidt steht hier auf der Website der Wählergemeinschaft, die in Hemmoor sowohl im Samtgemeinderat als auch im Stadtrat vertreten ist. 

Originalton Schmidt: "Die Arbeitsgemeinschaft Osteland ist das beste Beispiel dafür, dass hier Menschen aus verschiedenen Gemeinden übergreifend eine Idee auch zu einer gemeinsamen Organisation entwickeln können. Warum dieses Modell von 'Unten' nicht auch auf die politische Ebene übertragen? Da ist richtig Musik drin! Wichtig bleibt dabei die Selbstständigkeit der Dörfer und Gemeinden. Gemeinderäte bilden das Fundament unserer Bürgerdemokratie und sind Quelle der Identitätsentwicklung. Das Bürgerforum will diesen Prozess aktiv unterstützen." Weiterlesen...


Demokratie nicht
aufkaufen lassen


SPD-Konferenz am Sonnabend in Otterndorf

14. 7. 2012. Die Zukunft der Gemeinden an der Unteren Oste beherrschte am Wochenende viele Gespräche auf der SPD-Wahlkreiskonferenz in Otterndorf. "Überall stellen sich die Gemeinden neu auf, überall gibt es Metamorphosen," sagte in seinem Grußwort der parteilose Hadler Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte (Foto). Nach der Absage an eine Einheitsgemeinde sei zu klären, "welchen Weg man für Dobrock findet". Sicher sei, so der erfahrene Kommunalpolitiker, "dass Kommunen keine Unternehmen sind, die man einfach schließen kann, wenn kein Geld da ist". 

Zahrte eindringlich: "Die Demokratie vor Ort darf nicht aufgekauft werden." Für jede Ebene des dreigliedrigen Systems Bund - Land - Gemeinden müsse immer genügend Geld da sein, "damit die Ebenen sich nicht gegenseitig kannibalisieren".

Die Bildung einer neuen Samtgemeinde in der Ostemarsch ist auch nach dem Urteil des führenden SPD-Politikers einer Dobrocker Nachbargemeinde - trotz schwieriger Probleme wie etwa der künftigen Finanzierung mehrerer Hallenbäder - insgesamt eine "schlüssige, bürgerfreundliche Lösung". Zu der Aufbruchstimmung in der Ostemarsch zitierte der Wahlkreisdelegierte eine Willy-Brandt-Sentenz zur deutschen Wiedervereinigung: "Da wächst zusammen, was zusammengehört."


"Menschen wollen
kleine Einheiten"

16. 7. 2012. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt der Hechthausener Kreistagsabgeordnete Uwe Dubbert, zugleich Sprecher der Hemmoorer SPD-Samtgemeindefraktion, die jetzt entbrannte Bürgerdebatte über den künftigen Zuschnitt einer neuen Samtgemeinde an der Unteren Oste. Dubbert hatte bereits vor Jahren  - siehe unten - ein Fusionsmodell namens "HeLaDo" (wie spanisch helado = Eis, Abkürzung für Hemmoor - Lamstedt - Dobrock) entwickelt.

Angesichts der jüngsten Entwicklung am Dobrock sieht Dubbert "mit Genugtuung, dass die Einheitsgemeinde als angeblich alleinseligmachende Lösung gestorben ist". Das Platzen der geplanten Auflösung der sieben Gemeinden rund um den Deutschen Olymp zeige, "dass Menschen erkannt haben, dass sie die bürgernahen kleinen Einheiten nicht aufgeben dürfen". Auch Hechthausen hatte sich, ebenso wie Osten, bekanntlich erfolgreich gegen Eingemeindungspläne gewehrt und mit Hilfe engagierter Bürger wie Gerd Bertholdt (Foto) für die Erhaltung der Kommune gekämpft.

Wie eine künftige Samtgemeinde oberhalb der Ebene der selbstständigen Gemeinden zugeschnitten sein wird ("HeLaDo", "Samtgemeinde Ostemarsch" oder eine andere Lösung), das muss, so Dubbert "ohne Denkverbote und Emotionen" erörtert werden. Dabei sollte auch "landkreisübergreifend" nachgedacht werden.


Dobrock passé, 
Börde ohne Zukunft


Kolumne in der Wochenend-NEZ (Ausschnitt)

14. 7. 2012. Oberndorfs Gemeinderat hat mit seiner einstimmigen Ablehnung einer Einheitsgemeinde den in hannoverschen Amtsstuben ersonnenen siebenfachen Gemeindetod rund um den Deutschen Olymp verhindert - und zugleich ein politisches Erdbeben an der Unteren Oste ausgelöst. "Mit dem 'Nein' des Oberndorfer Gemeinderates zur Bildung einer Einheitsgemeinde ist der Anfang vom Ende der Samtgemeinde Am Dobrock eingeleitet worden," urteilt die Niederelbe-Zeitung (Samstagausgabe): "Am Dobrock gehört der Vergangenheit an." Die Auswirkungen der Oberndorfer Entscheidung würden auch die Börde Lamstedt erfassen, schreibt der stets blendend informierte NEZ-Kommunalexperte Egbert Schröder: Die Verantwortlichen wüssten "nur zu gut, dass das Konstrukt 'Börde Lamstedt' mit seiner Dauerabhängigkeit von Finanzspritzen aus Hannover langfristig keine Überlebenschance hat".


"Vom Prinzip her
einfach genial"


Ostener Ratsherr Haak (auf der Schwebefähre)

14. 7. 2012. Die Debatte über eine neue Samtgemeinde Osteland im Raum Hemmoor / Dobrock (evtl. plus Lamstedt) hat bereits diese Woche zu Gesprächen zwischen Hemmoorer und Lamstedter CDU-Strategen geführt, am Montag wollen betroffene Verwaltungschefs in vertraulicher Runde ihre Köpfe zusammenstecken. 

Das Thema schlägt auch in Osten hohe Wellen. Zwar haben sich die Ostener - ebenso wie  Hechthausen - gegen eine Auflösung ihrer Gemeinde zugunsten einer Einheitsgemeinde Hemmoor gewehrt, doch viele zeigen sich durchaus angetan von Überlegungen, bei Erhaltung der bürgernahen Einzelgemeinden (Vorbild: Oldendorf-Himmelpforten) Synergieeffekte durch eine Art Verwaltungsfusion auf Samtgemeindeebene zu nutzen.


Um die Zukunft dieser Region geht es

Bereits angelaufen ist auch in Osten vor und hinter den Kulissen der Kommunalpolitik die Debatte, welchen räumlichen Zuschnitt eine künftige "Samtgemeinde Ostemarsch" haben sollte. Dazu schreibt Ratsherr Stephan Haak, designierter neuer Ostener SPD-Chef, in einer Mail an oste.de

"Die Idee einer Samtgemeinde Ostemarsch finde ich vom Prinzip her einfach genial. Allerdings wird man sich über die Zusammensetzung generell unterhalten müssen. Wie ich es sehe, kann im Moment keiner die Gemeinde Wingst übernehmen, der nicht gleichzeitig über Cadenberge nachdenkt. Die Freiwilligen Leistungen der Wingst können momentan ohne die Finanzkraft Cadenberges von keinem getragen werden. Mögliche Modelle sind nach meiner Meinung 

> Hechthausen, Hemmoor, Osten, Oberndorf, Geversdorf und Neuhaus oder
> Hechthausen, Hemmoor, Osten, Oberndorf, Wingst und Cadenberge."

"Das ist der einzig
vernünftige Weg"

oste.de-Leserin Sigrid Beyer (Osten), aktiv im Bürgerforum Hemmoor, mailt: "Mir scheint dies der einzig vernünftige Weg. Ich sah die Zwangs-Einheitsgemeinde Am Dobrock schon vor meinem inneren Augen und die unglücklichen, wütenden Gesichter der betroffenen Bürger... Dass gespart werden muss, wissen wir alle. Aber was sich in den letzten Jahren in der Region an Engagement entwickelt hat, das würden die Zwänge von 'oben' alles ersticken. Wenn aber die Gebietsreform von 'unten' kommt, und das signalisiert Oberndorf mit seiner Gesprächsbereitschaft, dann wächst etwas zusammen, das durch einen Fluss verbunden ist.

Es freut mich nun sehr, dass eine Diskussion in Gang gesetzt wird, die sicherlich Ergebnisse zur Folge hat, die unsere Region voranbringen...Die Menschen hier müssen miteinander reden, sich Gedanken machen und überlegen, wie und ob sich die Ideen verwirklichen lassen."


Positive Stimmen
zur SG Ostemarsch

13. 7. 2012. Ein positives Echo haben die Gedankenspiele (siehe oben) der Oberndorfer CDU-Politiker Horst von Thaden und Günther Behrens (Orientierung in Richtung Hemmoor / Lamstedt!) und die Idee des Dobrocker SPD-Fraktionsssprechers Karl-Heinz Linck (Teile der SG Am Dobrock zu Hemmoor!) im Bürgerforum Hemmoor gefunden. Vorsitzender Johannes Schmidt (Foto), zugleich führend aktiv im Kinderschutzbund und in der AG Osteland, findet den Vorschlag, entlang des Flusses im Raum Hemmoor/Dobrock eine neue Samtgemeinde Ostemarsch zu bilden, "einfach grandios". 

Der langjährige Kommunalpolitiker Schmidt, früher selber wohnhaft in Oberndorf, Wingst und Cadenberge und seinerzeit Ratsherr in der Gemeinde Wingst und in der SG Am Dobrock, kennt den Charakter der Gemeinden am Fluss und zeigt sich geradezu elektrisiert von der in SPD- und CDU-Kreisen ventilierten entwickelten Vision einer "aktiven, vor Identität strotzenden und politisch von Bürgerdemokratie geprägten Ostemarsch-Samtgemeinde". Schmidt in einer E-Mail an oste.de: "Das ist aus unserer Sicht der Hammer neuzeitlicher Hadler Freiheitbewegungen."

Für das Bürgerforum Hemmoor will Schmidt gleichgesinnte Bürger aus der Region demnächst "mal zu einem Umtrunk auf der Mocambo in Oberndorf versammeln und den 'Riesen Wingis' zum Symbol einer weitsichtigen Politik" erklären. Schmidt über den Gedanken einer Fusion à la Himmelpforten/Oldendorf etwa in den Grenzen des Landfrauenvereins An der Oste (siehe oben): "Wir sind dabei!"
..


Gedankenspiele um
eine SG Ostemarsch


Cadenberger Geistlicher Jürgen Heimer

13. 7. 2012. Schon während der Sitzung am Montag nahm der Oberndorfer Rat für seine "Unabhängigkeitserklärung" (siehe unten) unter starkem Beifall des Publikums Dankesworte von Hans-Hinrich Katt (Foto; Bürgergenossenschaft Oberndorf) entgegen, der den Mandatsträgern "Respekt und Anerkennung für diese mutige und richtige Entscheidung" zollte. Katt und andere Bürger hatten vergangene Woche im NEZ-Forum ausführlich und überzeugend die Gründe dargelegt, die aus Bürgersicht gegen die Auflösung der selbstständigen Gemeinden am Dobrock sprechen (Wortlaut der lesenswerten Stellungnahmen hier).

"Von Oberndorf
kann man lernen"

Am Dienstag hielt die Zustimmung vor allem auf Seiten ehrenamtlicher Bürger an. Jürgen Heimer, langjähriger Seemannspastor und Kämpfer für die Erhaltung des Wingster Schwimmbads, und dessen Frau Rosi Heimer mailten: "Ja, die Oberdorfer haben ein beachtliches Beipiel gelebter Demokratie
gezeigt und einstimmig Schlimmes verhindert; und das in einem Klima, in dem viele Politiker darüber jammern, die Bürger hätten (angeblich) kein Interesse. Ein munteres Dorf, von dem man lernen kann."

"Nicht auf Kosten
der Selbstverwaltung"

Auf Facebook schreibt Heike Bach aus Cuxhaven: "Zukunftsverträge und was es da alles so am kommunalpolitischen Markt gibt lösen die finanziellen Probleme, und um nur die geht es, in den Gemeinden aus meiner Sicht erst dann, wenn auch Wege gefunden werden, strukturell bedingte Defizite dauerhaft aufzulösen, sprich, die Ursachen dafür anzugehen. Interkommunale Zusammenarbeit ist ok, wenn damit Doppelstrukturen abgebaut werden, wie es zwischen Landkreis und Stadt Cuxhaven an der einen oder anderen Stelle der Fall ist. Aber das darf nicht auf Kosten der kommunalen Selbstverwaltung gehen, die ohnehin angekratzt wurde und wird."

"Das ruft Bürger
auf die Barrikaden"

In einem NEZ-Kommentar (Mittwochausgabe) schreibt Redakteurin Wiebke Kramp zum Oberndorfer Nein unter anderem: "Wie sich gezeigt hat, lassen sich holprige Zwischenschritte nicht im Schweinsgalopp bewältigen. Das frustriert nämlich die Kommunalpolitiker und ruft Bürger auf die Barrikaden." Dauerhaft überlebensfähig seien ohnehin nur Einheiten mit 20.000 bis 30.000 Einwohnern.

"Unverständnis für
den Schweinsgalopp"

In einem NEZ-Leserbrief (ebenfalls am Mittwoch veröffentlicht) spricht sich Michael Merz aus Bülkau gegen eine überstürzte Auflösung der bürgernahen Einzelgemeinden und für eine Neuauflage der Verhandlungen über eine Vergrößerung der Samtgemeinde (Dobrock plus Hadeln) aus: "Ich teile das Unverständnis vieler Bürger, dass im Schweinsgalopp über die Bildung einer Einheitsgemeinde entschieden werden soll, ohne dass die Auswirkungen auf dem Tisch liegen."

SPD-Linck bringt Aufteilung
der Samtgemeinde ins Spiel

Kreativität hat die Oberndorfer Entscheidung in der Samtgemeinde Am Dobrock bei SPD-Fraktionsssprecher Karl-Heinz Linck (Foto) freigesetzt: Er bringt gegenüber der NEZ als Denkmodell eine Auflösung der Samtgemeinde ins Spiel: einerseits eine Orientierung von Wingst und Oberndorf (warum nicht auch Geverdorf) nach Hemmoor, andererseits Zuordnung der übrigen Gemeinden zum Land Hadeln. 

Samtgemeinde Ostemarsch
als zukunftsträchtige Lösung?

Lincks Idee ist - ähnlich wie das alte "HeLaDo"-Modell aus Hechthausen (siehe unten) - nicht ohne Reiz: Entlang des Flusses, an der maritim geprägten Oste von Hechthausen bis Mündungsnähe, entstünde eine Art Samtgemeinde Ostemarsch


Steht am Ende das "Landfrauen-Modell"?

In internen Gedankenspielen ist schon von einem "Landfrauen-Modell" die Rede: Das Gebiet entspräche dem Zuständigkeitsbereich des jetzigen, von Amei von der Wense geleiteten Landfrauenvereins "An der Oste" e. V. Denkbar wäre eine Abrundung durch Belum an der Ostemündung - und sogar durch die Flussanrainer-Gemeinde Lamstedt, sofern sich die isolationistischen Bördeaner im Stande zeigten, ihre strikte Verweigerungshaltung gegenüber jeglicher Veränderung aufzugeben.


Oberndorfer Rat
stoppt Gemeindetod


21.09 Uhr: Oberndorf stimmt für Seblstständigkeit

9. 7. 2012. Das siebenfache Gemeindesterben, das Planer der schwarz-gelben Regierung in Hannover den Dörfern in der Samtgemeinde Am Dobrockzugedacht hatten, ist abgewendet worden. In einer historischen Minute hat der Rat der Gemeinde Oberndorf am Montag um 21.09 Uhr einstimmig seine Zustimmung zur Umwandlung der Samtgemeinde in eine Einheitsgemeinde verweigert


Die Zuhörer erlebten eine historische Sitzung

Der Rat - unter Vorsitz von Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) - widersetzte sich damit einmütig der von Hannover angeblich aus Spargründen befürworteten Abschaffung der sieben selbstständigen Gemeinden 
Belum, Bülkau, Cadenberge, Geversdorf, Neuhaus, Oberndorf und Wingst mitsamt ihrer sieben Bürgermeister sowie der bürgernah operierenden Gemeinderäte; nicht einmal die ersatzweise Bildung von Ortsräten war vorgesehen.

Verwaltungsdokument
von brutaler Offenheit


Unbeugsam: Asterix-Dorf Kleinbonum

Das Oberndorfer Votum, in den Reihen der Zuhörer ernsthaft als "Sternstunde der kommunalen Demokratie" begrüßt und scherzhaft mit dem unbeugsamen Asterix-Dorf Kleinbonum verglichen, hat nicht nur eine Leuchtturmfunktion für andere Gemeinden. Mit der Abstimmung ist auch die Strategie der Landesregierung gescheitert, den ohne eigene Schuld verarmten Kommunen einen Abbau der kommunalen Demokratie durch einen auf zehn Jahre vereinbarten Schulden-Teilerlaß abzukaufen (in diesem Fall ein Ablass von "bis zu" 8,3 Millionen Euro). 

Der Deal - skizziert in dieser Vorlage, einem Dokument brutaler Offenheit - setzt voraus, dass alle sieben Räte, und zwar unter Zeitdruck und Drohungen, uneingeschränkt und unwiderruflich der angeblich "alternativlosen" Selbstentmachtung zustimmen.

Rat fürchtet den Verlust von
Identität und Engagement

Die Ratsmitglieder aller Oberndorfer Fraktionen - vorneweg Manfred Dobrinkat (SPD; mit Gipsarm), der brillanteste Kopf des Gremiums - hatten das trickreiche Spiel der hannoverschen Verwaltungstechnokraten durchschaut: Ohne eine dauerhafte Verbesserung der unfairen Finanzverteilung zwischen Land und Gemeinden im ländlichen Raum zu bieten, nötigt der Pakt die Dörfer, auf vielerlei zu verzichten: auf ihre bürgernahen Vertretungen, auf weitere Bedarfszuweisungen und auch die Bewilligung "freiwilliger Leistungen". Darüber riskieren die Gemeinden, so etliche Debattenredner, den Verlust ihrer Identität, des Bürgerengagements und damit ihrer Lebensqualität - alles Faktoren, die gerade in einem so quicklebendigen Ort wie Oberndorf eine große Rolle spielen.

Liebäugeln mit der
"Einwohnerveredelung"

Darüber hinaus bedeutet, wie CDU-Ratsfrau Anne Cunow (Foto) sachkundig ergänzte, die Bildung einer Einheitsgemeinde den Verzicht auf die sogenannte "Einwohnerveredelung" (Definition hier). Dieser finanzielle Bonus fliesst dagegen bei einem Zusammenschluss mehrerer Samtgemeinden, auch wenn die Eigenständigkeit aller Einzelgemeinden gewahrt bleibt (jüngstes Paradebeispiel: Himmelpforten + Oldendorf). 

Auf Vorschlag der CDU gab der Rat nach einer Sitzungsunterbrechung einstimmig zu Protokoll, er sei zwar gegen eine Einheitsgemeinde, aber offen für Gespräche über strukturelle Veränderungen anderer Art. 

Erinnerungen an
Projekt "Helado"

Die CDU-Vertreter Horst von Thaden und Günther Behrens sprachen eher beiläufig eine mögliche Verwaltungsfusion der Samtgemeinden Hemmoor, Lamstedt und Dobrock an, ein pfiffiges Vorhaben, das ähnlich vor Jahren unter dem Namen "HeLaDo" (wie spanisch helado = Eis, Abkürzung für Hemmoor - Lamstedt - Dobrock) von dem SPD-Kreistagsabgeordneten Uwe Dubbert (Hechthausen) ins Gespräch gebracht und dann weithin in Vergessenheit geraten war (mehr auf unserer HeLaDo-Archivseite).


Alter "HeLaDo"-Plan - siehe ARCHIV

Nach der einvernehmlichen Abstimmung im Saal des Gasthauses Henning in Niederstrich sagte Bürgermeister Horeis, der Rat habe es sich mit der Ablehnung der Initiative aus Hannover nicht leicht gemacht: "Eine schwierige Geburt, aber damit können wir alle leben." 
.

"Wir brauchen nicht den
Fisch, sondern die Angel"

Im Vorfeld der Oberndorfer Ratssitzung hatte Hans-Heinrich Katt (Bürgergenossenschaft) in einem Appell an die Mandatsträger aller Parteien vor der Abschaffung der selbstständigen Gemeinden am Dobrck gewarnt. Auszüge:

Eine Einheitsgemeinde bringt uns bei der Lösung unserer finanziellen Probleme keinen Zentimeter weiter.

>   Das Haushaltsproblem des nächsten und der folgenden Jahre ist damit nicht gelöst, so oder so,

>   Einsparungen und/oder Änderungen bei den Einnahmen werden so oder so kommen.

Das Einzige was mit einer Einheitsgemeinde passiert, ist der Verlust an Identität!

Und wenn Frau Gallinat sagt, die Gemeinden hätten ohnehin nur noch wenig zu entscheiden, dann ist das einerseits sachlich leider richtig, aber andererseits vielleicht eines der Probleme, und man sollte daran arbeiten, DIESEN Umstand umzudrehen.

Ich weiß, leider liegen nicht alle wichtigen Hebel in unserer Hand oder in der Hand der Samtgemeinde, aber deswegen NOCH MEHR weggeben an lokaler Kompetenz und Identität KANN NICHT DIE LÖSUNG SEIN!

Mir ist auch bewusst, daß AUCH WIR etwas ändern müssen, das wird teilweise auch schmerzen, und um diese Entscheidungen beneide ich die Räte der Gemeinden und der Samtgemeinde nicht. Dabei könnte eine Strukturreform der Gemeinden EINE VON VIELEN Lösungen sein, aber keinesfalls die Voraussetzung, wie es wohl das Land gerne will.

Die Lösung unseres Problems liegt auch nicht in einer einmaligen Entlastung, sonder in einem Weg zum ausgeglichenen Haushalt. Ansonsten sind wir in 4 bis 5 Jahren wieder an der gleichen, hochverschuldeten Stelle.

Um es bildlich zu sagen: Wir benötigen nicht vordringlich einen Fisch (Einmalentlastung), um wieder einmal satt zu werden, wir benötigen eine Angel, um uns zukünftig selbst helfen zu können (ausgeglichener Haushalt).

Der Weg dahin ist nicht einfach, der Verzicht auf unsere Gemeinde zu Gunsten einer sog. Einheitsgemeinde hilft sachlich ÜBERHAUPT NICHT, er erfüllt bestenfalls eine unsinnige Forderung des Landes. Die Vergrößerung der Samtgemeinde oder eine Zusammenlegung bietet da nachvollziehbar schon mehr Potenzial.


"Wind des Wandels"
im Cux- und Osteland


Umjubelter SPD-Kandidat Wegener (l.)

14. 7. 2012. Dass durch Kehdingen und das Cux- und Osteland zurzeit der Wind des Wandels weht - diese Gewissheit verbreiteten am Sonnabend auf der SPD-Wahlkreiskonferenz in Otterndorf 106 SPD-Delegierte aus der maritim geprägten Region von Drochtersen/Elbe über Hemmoor/Oste bis Langen/Weser. 


SPD-Delegierte in Aufbruchstimmung - größer

Mit stehendem Beifall feierten die Delegierten den 59-jährigen Cuxhavener Gunnar Wegener (57 Stimmen), der mit deutlichem Vorsprung vor seinen Mitbewerbern Gunnar Böltes (Langen, 30 Stimmen; gr. Foto oben 2. v. r.) und Claudia Theiß (Hagen, 18 Stimmen; gr. Foto oben r.) zum Bundestagskandidaten gewählt wurde. 


Auch Bürgermeister Horeis (Oberndorf) gratuliert

Der engagierte Gewerkschafter und erfahrene Sozial- und Finanzpolitiker, seit 1991 im Cuxhavener Rat und im Kreistag, bietet damit dem Wähler eine Alternative zum CDU-MdB und Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann.

Nach dem jüngsten politischen Erdrutsch, der die Konservativen im Cux-Kreistag nach 40 Jahren um ihre Mehrheit gebracht hat, äußerten sich sämtliche Redner in den Otterndorfer Seelandhallen zuversichtlich über den Ausgang der Bundestagswahl im September 2013. 

"Die Grundstimmung hat sich geändert," registriert Gunnar Böltes. Die Menschen hätten, rief Claudia Theiß in ihrer temperamentvollen Vorstellungsrede aus, "die Nase voll" von Enak Ferlemann, "der sich in Berlin anders verhält als im Wahlkreis" und der in Sachen "Elbvertiefung so wenig zu seinem Wort steht wie bei der Ortsumgehung Cadenberge". 


Demonstration gegen weitere Elbvertiefungen

Vergleichsweise moderat argumentierte Gunnar Wegener, der - ohne Ferlemann persönlich scharf anzugreifen - gleichfalls die von Hamburg angestrebte nächste Elbvertiefung thematisierte: "Jetzt ist es genug." Schon des Naturschutzes wegen ("Demut vor der Schöpfung") und aus Gründen der Sicherheit dürfe der Strom nicht "mehr und mehr zum künstlichen Wasserweg" werden.

Unseriöses Handeln warf Wegener den Schwarzgelben in Sachen Elbquerung vor: Da werde vom Elbtunnel geredet - "aber finanziert ist er nicht"; eine bei privater Trägerschaft anfallende Maut von 16 Euro sei illusorisch. Die Streichung der Städtebaufördermittelwerde auch im Cuxland, wo 50 Prozent der Menschen zur Miete wohnten, zu "unbezahlbaren Mieten" beitragen. Wegener: "Alles Probleme aus ein und demselben Ministerium" - gemeint: dem von Peter Ramsauer (CSU) und Ferlemann geführten Berliner Bauministerium.


Die CDU tritt wieder mit Enak Ferlemann an

Auf das überzeugende Votum der Konferenz reagierte Gunnar Wegener, berufstätig als Geschäftsführer bei verdi, mit Dankesworten, mit Optimismus ("Gewählt wird, wer authentisch ist und Ecken und Kanten hat") und einem Versprechen: Er werde für das Direktmandat "kämpfen bis zum Umfallen, und ich will mich mit aller Kraft für die Interessen unserer Region in Berlin einsetzen." Am Herzen liege ihm vor allem die Verbesserung der Bedingungen am Arbeitsmarkt. "Hier ist für uns Sozialdemokraten viel zu tun. Die Schaffung von guten Arbeitsbedingungen mit ordentlicher Entlohnung und der faire Umgang mit Beschäftigten sind wichtige Ziele."

Die SPD-Kreisvorsitzende Daniela Behrens (Foto l.) freute sich über das Votum: "Die Delegierten konnten heute zwischen drei guten Bewerbern auswählen. Letztendlich haben sie sich für denjenigen entschieden, der langjährige Erfahrungen in der Kommunalpolitik hat und als Experte vor allem die Interessen der Arbeitnehmer vertreten kann." In der Politik seien vor allem "Kümmerer" gefordert und keine "Dampfplauderer, die viel versprechen und nichts halten".


Konzert in Estorf
mit Patricia Salas


 Salas mit "The Christians" in Hemmoor

14. 7. 2012. An diesem Samstag, 14. Juli, 19 Uhr, veranstaltet die rührige Initiative Kultur in der Aula in  der Grundschule des Ostedorfes Estorf ein öffentliches Konzert mit dem grossartigen Patricia-Salas-Trio aus Oberndorf (Eintritt 10 €, ernäßigt 8 €). Es stehen 100 Plätze zur Verfügung. Mitveranstalter Peter Wortmann rät, sich unter Estorfkultur@gmx.de anzumelden.


Estorfer Kulturförderer Peter Wortmann

Informationen über die Vollblutmusikerin Patricia Salas - die auch der AG Osteland angehört - steht auf der Website der Künstlerin.

Wingst-Nacht mit den Torpids


"Torpids": Rochmusik und Gassenhauer

Am Freitag, 13. Juli, 19.30 Uhr, findet das sechste Konzert der Reihe "Sommernacht  im Park" in der Wingst mit der Gruppe "Torpids" statt - Motto:"The Sixties are back“. Jürgen Ulrich (bass), Jürgen von Kroge (lead-guitar), Reinhard von Kroge (rhythm-guitar), Wolfgang Watzulik (vocal), Volker Schirmer (drums) und Herbert Beckmann  (keyboard) bieten klassischen Rock'n'Roll, aber auch Gassenhauer aus den Siebzigern. Infos: Tourismuszentrale Wingst 04778/81200 zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

Klavierkonzert auf Krautsand


Werbung für Klaviertage Unterelbe 

Und noch ein Konzert-Tipp: Im Rahmen der Klaviertage Unterelbe findet am 20. Juli, 20 Uhr, in der Krautsander Kirche ein Klavierkonzert mit Sarah Soyeon Kim statt. Karten (10 €, ermäßigt 5  €) gibt es in der Kreissparkasse Drochtersen.

Dank für Hinweise an Burkhard Schröder, Riko Karstenund Peter Wortmann.


Eine Million Euro
für "Tor zur Oste"


So mobilisierte die AG Osteland fürs Natureum

9. 7. 2012. Ein großer Schritt für das Osteland: 460 000 Euro EU-Mittel hat der Stader Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung für das Projekt "Oste-Welle" freigegeben, den Neubau eines Ausstellungsgebäudes mit Fahrradstation im Eingangsbereich des Natureum Niederelbe. Die Gesamtkosten für Investitionen am "Tor zur Oste" betragen rund eine Million Euro. Für die Neukonzeption und Aktualisierung der vorhandenen Dauerausstellung sind  600 000 Euro vorgesehen.

Das Vorhaben "Oste-Welle" direkt am Start-/Zielpunkt des neuen Oste-Radwegs Tostedt - Neuhaus ist nach Auffassung der AG Osteland ein "touristisches Schlüsselprojekt für die gesamte Osteregion" (siehe Presseerklärung unten). 

Ende letzten Jahres hatten Hunderte von Kommunalpolitikern, Wissenschaftlern und Vereinsvorständen einen von der AG Osteland propagierten "Baljer Appell" für Erhaltung und Modernisierung des Naureums unterzeichnet - siehe unsere Website www.tor.zur.oste.de zur Natureum-Aktion.


80.000 Jungaale
für das Osteland


Aal-Besatzaktion in Hechthausen (Foto: Elser)

6. 7. 2012. "Dem Aal steht das Wasser bis zum Hals." Das ist der Titel einer Broschüre, mit der die Sportfischer an der Oste seit drei Jahren auf die Bedrohung dieses Wanderfischs hinweisen. An diesem Freitag, 6. Juli, starteten die Artenschützer der beiden Oste-Besatzgemeinschaften sowie mehrerer Angelvereine  in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg an der Schwebefähre Osten - Hemmoor eine großangelegte Aktion zur Stützung der Aalbestände im Osteland.


Diese Jungaale schwimmen jetzt in der Oste

Wie Wolfgang Schütz (Osten), Wanderfisch-Experte und Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., mitteilt, werden  rund 80.000 Farmaale im Osteland ausgesetzt. Einbezogen waren Oste, Schwinge, Mehe, Wümme und Nebengewässer: "Diese Maßnahme und die Erhöhung des Schonmaßes auf 45 Zentimeter sind notwendige Naturschutzbemühungen.


Osteland-Wanderfischexperte Schütz

Für den Rückgang der Aalbestände auch in der Oste gibt es verschiedene Ursachen, darunter Verschiebungen atlantischer Strömungen infolge der Klimaveränderung, der Export von Glasaalen als Delikatesse nach Asien, natürliche Feinde wie den Kormoran, eingeschleppte Parasiten sowie Wasserkraftwerke, die den Wanderfischen den Weg vom Meer in die Binnengewässer versperren. Bereits 2009 ist der Aal auf die sogenannte CITES-Liste gesetzt worden, die den internationalen Handel mit gefährdeten Arten regelt.

Um dazu beizutragen, die Aalbestände wieder zu stablisieren, haben Vertreter von 22 Sportfischervereinen mit rund 5700 Mitgliedern bereits im Februar - wie berichtet - bei der jüngsten Jahresversammlung der Ostepachtgemeinschaft (OPG) in Osten/Oste eine freiwillige Selbstbeschränkung beschlossen. Im längsten Nebenfluss der Niederelbe werden seither nur noch Aale mit einem Mindestmaß von 45 Zentimetern
gefangen.


Delikatesse Aal: Fangbeschränkung an der Oste

Der nun als zusätzliche Stützungsmaßnahme geplante Jungfisch-Besatz wird überregional organisiert von dem Biologen Ralf Gerken vom Landessportfischerverband in Hannover. Finanziert wird die Aktion von den Sportfischern an der Oste und dem Geversdorfer Berufsfischer Walter Zeeck mit Zuschüssen des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Wenn die jungen Aale in die Osteregion gelangen, haben sie einen weiten Weg hinter sich: Begonnen hat die Reise vor der Küste von Florida in der Sargassosee. Von dort aus drifteten sie als "Weidenblattlarven" bis zu drei Jahre lang mit dem Golfstrom ostwärts. Als sie schließlich nach über 5.000 Kilometern die europäischen Küsten erreicht hatten, gingen sie Fischern als Glasaale in die Netze, die sie in Aalfarmen brachten. Dort wurden die Tiere gehegt, bis sie per Spezialtransporter an die Oste gelangten. In sechs bis zehn Jahren werden sie zu großen Blankaalen herangewachsen sein und in ihre Kinderstube in der Sargassosee zurückkehren, um dort zu laichen und damit den Fortbestand der Art sichern.

Unterstützt wird die Besatzaktion an der Oste von den regionalen Pachtgemeinschaften unter Leitung von Ernst Peters (Zeven) und Wolfgang Schütz (Osten) sowie vom Angelverein Alfstedt, zuständig für den Bereich Mehe/Wallbeck, vom ASV Börde (Mehe/Mühlenbach zwischen Iselersheim und Brobergen), vom Verein "He bit" Himmelpforten (Horster Beck) und vom Sportanglerverein Stade (Schwinge). 

Zuvor bereits hatten die Bremervörder Sportfischer 12.000 Stück Jungaale besetzt.


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Bitte folgen Sie uns auf unserem Weg zur zweiten Million

Jochen Bölsche
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