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Neues zum Natur- und Umweltschutz im Osteland

Hier in Gräpel werden wieder Jungstöre in die Oste entlassen
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Gräpel am 7. Mai: 
Der Stör als Star

> Aktions- und Festtage für "Fisch des Jahres" 
> Besatzaktion an der Traditionsfähre 
> Schulkinder wandern und malen Störe
> Welttag der Wanderfische am 24. Mai 


Markierter Jungstör vor der Freisetzung

Wie 2013 werden Störpatenschaften vergeben

6. 5. 2004. Menschliche Gier hat dazu geführt, dass der bis vor rund 100 Jahren auch in der Oste massenhaft heimische Europäische Stör (Acipenser sturio) nahezu ausgerottet worden ist. Gleichsam in letzter Minute sollen zwei Veranstaltungen im Mai dazu beitragen, dem majestätischen Urzeitfisch, der bis zu fünf Meter lang wird, das Überleben zu ermöglichen. 

Einer der Schwerpunkte der internationalen Bemühungen zur Rettung des Störs ist die Oste, der längste Nebenfluss der Niederelbe. Der bedrohte Kaviarfisch ist der Star beim "Tag der Oste-Störe" am Mittwoch, 7. Mai, 11 Uhr, an Plate's Gasthaus "Zum Osteblick" in Gräpel (Landkreis Stade). 

Dort, an der historischen Ostefähre, plant die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der AG Osteland eine Störbesatzaktion mit Ausstellung, Infoständen, Hüpfburg und Akkordeonmusik. Wie schon bei den Oste-Störfesten der vergangenen Jahre in Oberndorf (Landkreis Cuxhaven) und in Bremervörde-Elm (Landkreis Rotenburg) besteht wieder Gelegenheit, gegen eine Spende eine urkundlich beglaubigte Stör-Patenschaft zu übernehmen.

Nach der Begrüßung durch den Estorfer Bürgermeister Hans-Werner Hinck sollen rund 250 markierte Jungstöre, im Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei nachgezüchtet aus dem weltweit letzten Bestand an der südfranzösischen Atlantikküste, in der Oste freigesetzt werden.


Störfang in Osten (um 1900)

Beteiligt an der Rettungsaktion sind wieder viele Schulkinder aus dem Osteland. Nachdem sich zuvor unter anderem Schüler der Kiebitzschule in Oberndorf und der Schule in Elm intensiv mit dem Thema befasst hatten, kooperiert "Störvater" Wolfgang Schütz (Osten) in diesem Jahr auch mit den Kindern der Grundschule Estorf, die für ihr Umweltengagement bereits 2010 mit dem Ostekulturpreis "Goldener Hecht" ausgezeichnet worden ist.

Nach einem Stör-Malwettbewerb und einer Einstimmung durch eine Stör-Präsentation von Wolfgang Schütz werden 50 Estorfer Kinder am 7. Mai nach Gräpel wandern, um die Besatzaktion zu verfolgen. 

Dort im Gasthaus an der Fähre informiert auch die vom Osteland-Vorsitzenden Jochen Bölsche gestaltete Wanderausstellung "Die Rückkehr des grauen Riesen" über den bizarren Knochenfisch, der älter ist als die Dinosaurier, und über das im "Jahr der Oste" 2009 gestartete Wiederansiedlungsprojekt im Osteland.

Die von den über 7000 Sportfischern an der Oste mitgetragenen Bemühungen haben mittlerweile auch höchste Anerkennung gefunden: Nachdem sie im vorigen Jahr auf Schloss Lenzen an der Elbe als Beispielprojekt der UN-Dekade der Artenvielfalt ausgezeichnet worden waren, wurde der Stör vom Deutschen Angelfischerverband von dessen Schweizer und österreichischen Schwesterorganisationen zum Fisch des Jahres 2014 erklärt.

Vom Landessportfischerverband Niedersachsen wird die Aktion durch die Herausgabe eines neuen Informationsblattes unterstützt. Zudem erscheint im Mai ein Buch über den Stör, in dem die Osteland-Vorstandsmitglieder Bölsche und Schütz am Beispiel der Oste über die Ausrottung und Rettung des Fisches berichten.

Präsentiert wird das Buch am 24. Mai, der seit zehn Jahren als "World Fish Migration Day" begangen wird. Als eine von weltweit 164 Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Wanderfische wird dann im "Biosphaerium Elbtalaue" auf Schloss Bleckede ein wissenschaftliches Symposium über Fischwanderungen im Einzugsbereich der Elbe stattfinden, das "zur Schärfung unseres Bewusstseins und unserer Verantwortung gegenüber diesen faszinierenden Tieren beitragen will". 

Zugleich wird dort der 20. Jahrestag der Gründung der Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V. begangen, der die Sportfischer an der Oste auf das engste verbunden sind: Die in Osten ansässige Ostepachtgemeinschaft, bestehend aus 23 Sportfischervereinen, ist der Gesellschaft zur Rettung des Störs bereits zwei Jahre nach deren Gründung als erster Verband beigetreten. 


Ostener Störvater Wolfgang Schütz

Zuvor hatten langjährige Bemühungen der regionalen Sportfischer um Ernst Peters (Zeven) und Egon Boschen (Lamstedt) dazu beigetragen, dass der ebenfalls ausgestorbene Lachs wieder eingebürgert werden konnte und die Oste heute deutschlandweit auch als "Fluss der Lachse" gilt.

Trotz solcher Erfolge und der erheblichen Verbesserung der Wasserqualität in der Elberegion gibt es besorgniserregende Entwicklungen, die bei dem Wanderfisch-Symposium ebenfalls zur Sprache kommen sollen. Bedroht sehen die Veranstalter die Gewässerqualität und damit die Fischfauna durch die "Umstellung der Landwirtschaft zum noch intensiveren Energiepflanzenanbau" - im Klartext: die Vermaisung.


Dieter Hallervorden als Störschützer

Neben der Forderung der "Durchwanderbarkeit" der Fließgewässer rücke vermehrt die Verbesserung der Habitatqualität und Strukturvielfalt in den Fokus von Artenschutzmaßnahmen. Begrüßenswert sei, dass sich die verantwortlichen Ämter und Verbände zunehmend vom "Prinzip der harten Unterhaltung" der Elbe und ihrer Nebengewässer verabschiedeten und mehr und mehr "Interesse an einer ökologischen Aufwertung" zeigten, so die Störschützer.

Über das Störprojekt informiert die Arbeitsgemeinschaft Osteland auf ihrer Website www.oste-stoer.de.


Schütz "stört"
den Unterricht


Schütz in der Oberndorfer Kiebitzschule

6. 2. 2014.  Das von AG-Osteland-Mitgliedern gestiftete schwimmende Stördenkmal "Hein Stör" zieht jeden Sommer am Oberndorfer Restaurantschiff "Ostekieker" die Blicke auf sich. Seit der Holzstör sein Winterquartier in der Kiebitzschule bezogen hat, interessieren sich auch die Kinder des Ostedorfs verstärkt für den einst hier heimischen, vor rund 100 Jahren ausgerotteten und seit fünf Jahren zur Wiederansiedlung vorgesehenen grauen Riesen - Anlass für die Lehrerschaft, den Stör zum Thema zu machen.


Stör-Transport ins Winterlager

So besuchte dieser Tage "Störvater" Wolfgang Schütz (Osten), Angelvereinsvorsitzender und Sprecher der Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische, die Kiebitzschule, um dort über den "Fisch des Jahres" 2014 zu informieren.

Die Schülerinnen und Schüler hörten dem interessanten und bilderreichen Vortrag gerne zu und bestaunten die mitgebrachten Präparate, zum Beispiel einen großen Störkopf. Mit vielen Fragen konnten sie sich beteiligen. Sie lernten so, warum es so wichtig ist, den Stör wieder in seiner alten Heimat, der Oste und der Elbe, anzusiedeln.

Dank für Fotos und Informationen an Ilona Appel und Bert Frisch.


Breites Lob für
das Störprojekt


Sportfischer-Versammlung im Ostener Fährkrug

Osten ist auch 2014 Umschlagplatz für Aale

25. 1. 2014.  Das Anglerjahr 2013 an der Oste stand ganz im Zeichen der Bemühungen um die Pflege der Aalbestände und die Rückkehr des einst auch hier ausgerotteten Europäischen Störs. "Eindeutiger Höhepunkt" sei die Auszeichnung der Wiedereinbürgerung des Kaviarfischs als "Beispielprojekt der UN-Dekade der Biodiversität" gewesen, resümierte Vorsitzender Wolfgang Schütz in der Hauptversammlung des Sportfischervereins "Oste" im Ostener "Fährkrug". 

Schütz sowie die AG-Osteland-Vorstandsmitglieder Jochen und Renate Bölsche hatten im Herbst auf Burg Lenzen an der Elbe eine entsprechende UNO-Urkunde in Empfang nehmen können, mit der die Tätigkeit der Arge Wanderfische in der AG Osteland gewürdigt wurde. 


Ostener "Störvater" Wolfgang Schütz

Gegen Jahresende sei, so Schütz, eine weitere erfreuliche Nachricht bekannt geworden: Der Stör ist zum "Fisch des Jahres 2014" gewählt worden, "nicht zuletzt auch wegen des großen Engagements hier an der Oste". Das Wiedereinbürgerungsprojekt verhalf nicht nur den Sportfischern, sondern auch der Oste verstärkt zu überregionaler Bekanntheit. Beiträge zum Fluss und seiner Fischfauna erschienen nicht nur in Presse, Funk und Fernsehen, sondern - aus der Feder von Schütz - auch in dem neuen Osteland-Buch "Kunst und Genuss am Ostefluss" und im jüngsten Kochbuch der Hadler Landfrauen. 

In seinem Grußwort zeigte sich Bürgermeister Carsten Hubert (Foto) erfreut, dass Osten eine "Keimzelle" des "über Deutschland hinaus" beachteten Störprojekts sei. Auch der Oste-Touristiker Clemens von Marschalck bezeichnete esunter Hinweis auf die starke Präsenz der Oste in der bundesweiten Anglerpresse als "enorm", was für das Alleinstellungsmerkmal der Oste getan worden sei.


Wolfgang Schütz mit UN-Urkunde in Lenzen

Der AG-Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche erinnerte daran, dass sich die inzwischen 530 Mitglieder starke "Lobby für die Oste" seit der Gründung vor zehn Jahren eng den Artenschützern verbunden fühle, was u. a. durch die Vergabe des "Goldenen Hechts" an die Sportfischer Ernst Peters, Egon Boschen, Didi Meyn, Berthold Polnau, Wolfgang Schütz und Dr. Jörn Gessner zum Ausdruck gekommen sei, ebenso durch die Öffentlichkeitsarbeit für das Stör-Projekt (45 Pressemeldungen zu diese Thema allein seit 2007), das Stördenkmal in Oberndorf, die Störausstellung in Osten und die beiden Störfeste in Oberndorf und Elm. Seit 2012 gehört die vor fünf Jahren gegründete Arge Wanderfische Oste, deren Sprecher Wolfgang Schütz ist, als Arbeitskreis der AG Osteland an.


Beispiel Sittensen: Sohlgleite ersetzt Wehr

Bölsche (Foto) wies darauf hin, dass der Landesverband Niedersachsen der Sportfischer die Artenschutzarbeit an der Oste in einem soeben erschienenen Flyer zum "Fisch des Jahres" als "beispielhaft" bezeichnet. Auch eine im Februar erscheinende bundesweite Fachpublikation zum "Fisch des Jahres" enthält ein von Schütz und Bölsche verfasstes Kapitel mit dem Titel "Angeln und Naturschutz am Beispiel der Oste"

Während es bei der Verbesserung der Gewässerstruktur der Oste - Beispiel Sittensen: Sohlgleite statt Wehr - Fortschritte gebe, sei jedoch die Gewässerqualität weiterhin gefährdet. So gab es allein im Kreis Rotenburg 2013 zwanzig Fälle von Gewässerverschmutzung, etwa Biogasanlagen-Havarien, sowie landesweit 2000 Ausnahmen vom Verbot winterlicher Gülleausbringung (siehe Wümme-Website).


Gewässerwart Lengner mit Schütz und Stobbe

Sorge über den Zustand der Oste äußerte auch Gewässerwart Karl-Heinz Lengner, der erstmals nicht nur die Vereinsgewässer, sondern auch die Qualität der Oste von der Quelle bis zur Mündung mit bis zu 200 Messungen überprüft hat. Sein Urteil: Die Güteklasse 2 werden "fast nirgendwo voll erreicht". Lengner machte dafür unter anderem die Vermaisung der Flussauen am Oberlauf samt Düngung "bis an den Gewässerrand" verantwortlich. "Traurigstes Kapitel" aber sei der Zustand des einst "wunderschönen", aber heute veralgten und vermüllten Ziegelkamper Sees in Hemmoor, dessen Sauerstoffwerte eine "Katastrophe" seien.

Die Artenschutzarbeit an der Oste werde 2014 fortgesetzt, kündigte Schütz an: "Ein erneuter Förderantrag für die Stör-Wiedereinbürgerung ist in Arbeit und wird von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste in der AG Osteland gestellt." Offen ist noch, ob Stör-Nachwuchs künftig im Osteland aufgezogen wird. Schütz: "Da die Kapazität für die Störhaltung im Berliner Leibniz-Institut an ihre Grenzen kommt, wird über eine externe Aufzucht nachgedacht. Die Fischzuchtanlage der Familie Pöpke am Hemmoorer Kreidesee wurde schon besichtigt. Weitere Möglichkeiten hier an der Oste wären die Aufzuchtanlage der Ostepachtgemeinschaft in Kleinmühlen und die Zuchtanlage in Zeven."


Aufmerksame Zuhörer im "Fährkrug"

Alle drei hiesigen Anlagen genössen den Vorteil, dass die Störlarven hier sehr früh mit Ostewasser in Kontakt kämen: "Das prägt das Heimkehrempfinden der nach etwa 16 Jahren laichreifen Störe." Das Bundesnaturschutzamt favorisiere derzeit jedoch offenbar eine Aufzucht in unmittelbarer Nähe von Europas größter Fischtreppe in Geesthacht. Schütz: "Aber es ist noch nichts entschieden."

Sorge bereitet den Sportfischern auch die Bedrohung des früheren Massenfischs Aal, dem das derzeit größte Besatzprogramms in Niedersachsen gewidmet ist. So wurden letztes Jahr von der Ostepachtgemeinschaft 74 Kilogramm Farmaale in der Oste eingesetzt. Gefördert wurde die Aktion (Kosten: rund 3000 Euro) von der LAVES sowie vom Geversdorfer Berufsfischer Walter Zeeck und von Clemens von Marschalck vom Geesthof in Hechthausen.


Oste-Touristiker Clemens von Marschalck (2.v.r.)

Schütz hofft beim Aal auf Besserung der Lage: "Das Exportverbot nach Fernost trägt erste Früchte. So stieg das Glasaalvorkommen an der europäischen Westküste um 600 bis 1000 Prozent. Bis wir dies allerdings in der Oste spüren, werden noch einige Jahre vergehen." Zurzeit seien die Vorbereitungen für den Aalbesatz 2014 in vollem Gange. Schütz: "Osten wird dann wieder Umschlagplatz für viele 100.000 kleine Aale sein." 

Gegen Schwarzfischer ging im vorigen Jahr die Wasserschutzpolizei Stade vor, die zehn illegale Reusen unweit der Pachtstrecke des Vereins bei Oberndorf entfernte. Schütz: "Grund der großangelegten Kontrolle war eine Anzeige des NLWKN Stade, Außenstelle Hemmoor. Eine im Fahrwasser der Oste treibende illegale Reuse hatte massiv die Ruder- und Propelleranlage des Betriebsschiffs beschädigt." Nach diesem Vorfall sei die Oste per Hubschrauber abgeflogen und kontrolliert worden.


Mirko Wassermann bei seinem Bericht

Mit Beifall aufgenommen wurden auch die Berichte von Sportwart Günther Kück über elf Gemeinschaftsveranstaltungen und von Mirko Wassermann über das Jugendangeln. Jahresbeste der Jugend waren 1. Tobias Zöner, 2. Lennart Raap, 3. Finn Jantzen, 4. Ole von Schassen und 5. Kai Horeis.


Sportwart Günther Kück aus Großenwörden

Bevor die Versammlung mit dem traditionellen Aalessen ausklang, wurden eine Reihe weiterer Ehrungen vorgenommen. Webdesigner Karl-Heinz Brinkmann erhielt die Silbernadel des Vereins. Ausgezeichnet wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft Lothar Dekarski, Mario Ehlers, Lothar Engler, Jörg Reimann und Heiko Schmarje; für 40 Jahre Mitgliedschaft Wilfried Kibies, Bernd König, Günter Schlossjar, Ralf Krüger, Siegbert Sahlke, Peter von Thun und Ulrich Wichers; für 60 Jahre Mitgliedschaft Werner Klein.


2. Vorsitzender Horst Ahlf ehrt Willi Kroisandt

Jahresbeste der Erwachsenen waren 1. Willi Kroisandt, 565 Punkte, 2. Jens Wenhold, 550 Punkte, 3. Thorsten Stobbe, 520 Punkte, 4. Reiner Thöse, 445 Punkte, 5. Mirco Wassermann, 435 Punkte, 5. Reiner Draack, 405 Punkte, 7. Mirko Gerds, 370 Punkte, 8. Didi Meyn, 360 Punkte, 8. Volkmar von Bargen, 360 Punkte, 9. Manfred Papke, 330 Punkte, 10. Günter Kück, 310 Punkte.

Die größte Fische waren ein Güster (25. 6., Mirko Gerds, Oste, 1000 gr.), ein Zander (27. 9., Jens Borchers, Oste, 3200 gr.), ein Hecht (10.10, Linda Lengner, Moorkanal, 8850 gr.), eine Brasse (3. 7., Sebastian Schmarje, Hemmer See, 4700 gr.), ein Rapfen (18. 7.,Sebastian Schmarje, Bleicher, 2450 gr.), ein Aal (15. 6., Tobias Zöner, Oste, 700 gr.) und ein Aal (8. 7., Czeslow Piela, Oste, 700 gr.).


Junge Störe 
gedeihen gut


Europäischer Stör auf der "Ostetal"

Elbfischer und Oste-Preisträger Zeeck

10. 1. 2013. Die im Einzugsbereich der Elbe ausgesetzten Jungstöre der nahezu ausgestorbenen Art Acipenser sturio scheinen gut zu gedeihen. Über einen spektakulären Fang berichten jetzt der Geversdorfer Fischer und Oste-Preisträger Walter Zeeck und die Mannschaft seines Fischkutters "Ostetal". Zeeck: "Das Jahr 2014 fing für die Erhaltung des Störes gleich gut an. Wir konnten beim Stint-Fischen mit der 'Ostetal' gleich einen Stör von ca. 50 bis 60 cm bei Brunsbüttel fangen. 


Fischkutter "Ostetal" im Heimathafen Geversdorf

Nach dem Fotografieren und Notieren der Störnummer, Nr. 08999, haben wir den schönen und gesunden Fisch unmittelbar wieder der Elbe mit den besten Wünschen übergeben."


Gleich wieder in die Elbe: Stör auf der "Ostetal"

Nach Auskunft des Berliner Biologen Dr. Jörn Gessner, der das Wiederansiedlungsprojekt leitet, stammt der Stör aus einem Besatz, der im letzten Juli in der Mulde getätigt wurde.


Der Landrat 
und der Adler

23. 12. 2013. Zum Thema Windkraft im Cuxland äußert sich der parteilose Landrat Kai-Uwe Bielefeld in der Nordsee-Zeitung. Auszug:

Frage: "... Von 16 geplanten, neuen Windparks sind bisher nur zwei genehmigt. Da gibt es schon mal Kritik an der Verwaltung, sie würde nicht schnell genug arbeiten. Woran liegt es, dass alles so schleppend vorangeht?"

Bielefeld (seufzt hörbar): "Das ist ein Thema, das uns seit der Genehmigung des Regionalen Raumordnungsprogramms verfolgt. Wir arbeiten nicht schleppend, wir arbeiten mit den vorhandenen Personalressourcen so schnell wie möglich und auch zielorientiert. Dass die Investoren, dass die Projektierer sich aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gerade im Onshore-Bereich auch vor dem Hintergrund der neuen Regierungspläne unter starkem Druck sehen, kann ich nachvollziehen. Jeder Tag ist bares Geld. Aber unsere Leute arbeiten bis zum Anschlag. Nach fest kommt ab. Wenn man die Mitarbeiter mengen- und zeitmäßig noch weiter überfordert, führt das nur zu Ausfällen. Und der Seeadler verschwindet nun mal nicht auf einen politischen Beschluss hin."


Jetzt laicht die
Meerforelle


Video von Rainer Stamm - ansehen

20. 12. 2013. Weihnachten naht, und in den Bächen des Elbe-Weser-Dreiecks laichen die Meerforellen, wie Ralf Gerken (Foto) vom Landessportfischerverband Niedersachsen meldet: "Zur Zeit ist viel los in Fintau, Ruschwede und Veerse: Jedes Gramm Kies ist im Bereich der von den Angelvereinen sowie dem Unterhaltungsverband und der Stiftung Naturschutz im Landkreis Rotenburg angelegten Kiesbetten von den laichenden Meerforellen zur Eiablage genutzt worden bzw. wird noch genutzt. Bis kurz nach Weihnachten ist das eindrucksvolle Schauspiel noch zu beobachten. Es wird uns hoffentlich auch dieses Jahr wieder reichlich natürlich aufgewachsene Meerforellen bescheren.

Komplett ohne künstliche Erbrütung und unterstützende Besatzmaßnahmen, die wir vor mehreren Jahren eingestellt haben, schaffen es die stark gefährdeten Großsalmoniden bei uns inzwischen, nachhaltig, großflächig und in streckenweise enorm großer Zahl für Nachwuchs zu sorgen – nach meiner Einschätzung in dieser Form einmalig in Niedersachsen!

Rainer Stamm hat das alles mal wieder toll per Video dokumentiert. - Bleibt zu hoffen, das wir 2014 nicht wieder wie im Frühjahr 2012 und Frühjahr 2013 von Biogasunfällen und Sickersaft-Schlampereien getroffen werden..."


Schweigen für 
den Stuvenwald


Naturschutz-Sticker aus den Siebzigern

22. 12. 2013.  Über ein Dritteljahrhundert alt ist der abgebildete Aufkleber "Rettet den Stuvenwald", mit dem Naturschützer um den damaligen SPD-Vorsitzenden in Buchholz/Nordheide in den Siebzigern erfolgreich gegen die Zerschneidung eines Waldgebietes durch einen überflüssigen Autobahnzubringer protestiert haben.

Jetzt braucht das Landschaftsschutzgebiet - unweit der Oste-Quellregion bei Tostedt - erneut Hilfe. Mit einem Schweigemarsch durch Buchholz will die Initiative Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Stuvenwald (IGEL) im Januar gegen den Bau eines gigantischen Schweinemaststalls kämpfen. Hinter IGEL stehen alle Tier-, Natur- und Umweltschutzverbände der Nordheide und große Teile der Buchholzer Kommunalpolitik. Mehr...

Der alternative Buchholzblog berichtet: "Ingo Wolde vom BUND betonte, man habe nicht jahrelang für den Stuvenwald gekämpft, um jetzt hinzunehmen, dass ihm 'eine neue Hässlichkeit zugefügt wird'. Das Vorhaben widerspreche der Satzung des Landschaftsschutzgebietes und sei offenbar vom grünen Tisch aus entschieden worden. Wolde forderte eine nachvollziehbare Landschaftsanalyse. Das betroffene Areal sei ein 'ganz wichtiges Biotop'. Weiterlesen bitte hier...


Fünfzig Jahre 
Naturschutz


Rundschreiben von Georg Ramm (1968)

20. 12. 2013. Über rund 50 Jahre organisierten Naturschutz im Raum Stade / Kehdingen-Oste berichtet der BUND-Kreisverband Cuxhaven in seinem neuesten, von Ulrich Beushausen zusammengestellten Rundbrief. Abgebildet ist unter anderem ein 1968 verfasster Text (siehe Ausschnitt) von Georg Ramm (Foto) über die fünf Jahre zuvor erfolgte Gründung des "Vereins für Naturschutz" in Bruch (bei Osten); Ramm ist heute Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Cuxhaven. - Der gut 40 Seiten starke, prall mit Informationen gefüllte Rundbrief ist online verfügbar (PDF).


Natureum: "Was 
erlauben Mensch?"


Aus der Ausstellung von Meune Lehmann

18. 12. 2013. Das Natureum Niederelbe meldet sich in Kürze aus der Winterpause zurück, wie Natureum-Chefin Dr. Clivia Häse mitteilt. Am Sonntag, 5. Januar, 14 Uhr, wird die Bilderausstellung "Was erlauben Mensch / Die letzten ihrer Art (?)" von Meune Lehmann (Foto) mit einem kleinen Umtrunk in der Galerie im Turm des Küstenmuseums eröffnet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen bedrohte Tierarten unterschiedlichster Gattungen. Meune Lehmann porträtiert für ihr neues Projekt Tiere, die auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen. Mit ihren detailgetreuen Werken aus Acryl auf schwarzer Leinwand will die Künstlerin auf den Rückgang der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. 

Die Ausstellung soll den Blick dafür schärfen, welche Rolle der Mensch dabei durch die Zerstörung von Lebensraum spielt. Meune Lehmann sagt über ihre Intention: "Der Mensch verbraucht Tier und Natur, als hätte er eine zweite 'blaue Wunderkugel' im Hintergrund. Der Mensch ist die Ursache dafür, dass massiv die direkte Ausrottung der Tiere vorangetrieben wird, bedingt auch durch die stetig wachsende Zerstörung des natürlichen Lebensraumes."

Etwa ein Drittel der bekannten Arten in Tier- und Pflanzenwelt ist inzwischen von der Ausrottung bedroht. Bezogen auf die Tierwelt heißt dies, dass weltweit 30 bis 50 Prozent der Amphibienarten, ein Viertel aller Säugetiere, jede achte Vogelart, sowie etwa 80 Prozent der Meeresbewohner als gefährdet gelten. 

Für das Natureum ist die Ausstellung "Was erlauben Mensch / Die letzten ihrer Art (?)" der Beginn eines Jahres, das ganz im Zeichen der Artenvielfalt und ihrer Gefährdung durch den Menschen steht. So stellt auch die neue Sonderausstellung über das Leben im tropischen Regenwald, die im Frühjahr 2014 eröffnet wird, ein "bedrohtes Paradies" vor, das davon besonders betroffen ist.

Die gebürtige Peinerin Meune Lehmann (Website), Jahrgang 1961, lebt heute in Nortorf (Schleswig-Holstein). Die gelernte Erzieherin arbeitet seit 1996 als freie Künstlerin. Im Natureum Niederelbe ist sie keine Unbekannte. Bereits im Jahr 2011 verzauberte sie die Museumsbesucher mit ihren "365 Augenblicken des Lebens". Bis zum 1. Juni zeigt das Natureum nun ihre neue Bilderserie.


Die Strichcodes
der Oste-Vögel


Steuerfedern aus der Sammlung Heinze

Ostener Vogelschutz-Experte Heinze

Vogelsch15. 12. 2013. Das EU-Vogelschutzgebiet Unterelbe ist ein international bedeutendes Rast-, Nahrungs- und Mausergebiet für durchziehende und überwinternde Wat- und Wasservögel. Im Spülsaum von Elbe, Oste und des Wattenmeers stranden von vielen Arten Mauserfedern. Federn zeigen artspezifische Formen, Farben und Musterungen, die - vergleichbar mit Strichcodes - für Identifizierungszwecke bestens geeignet sind, wie der Ostener Ornithologe und AG-Osteland Mitstreiter Gerd-Michael Heinze schreibt.

Das Bild, das der NLWKN-Experte Heinze ("Ich bin das hintere N in NLWKN") auf Facebook veröffentlicht hat, zeigt gemauserte Steuerfedern von Watvögeln (Limikolen), gefunden in diesem Jahr im Spülsaum des Watts in der Ostemündung: 01 Großer Brachvogel / Eurasian Curlew, 02 Bruchwasserläufer / Wood Sandpiper, 03 Waldwasserläufer / Green Sandpiper, 04 Grünschenkel / Greenshank,05 Dunkler Wasserläufer / Spotted Redshank, 06 Rotschenkel / Common Redshank, 07 Regenbrachvogel / Whimbrel, 08 Flußuferläufer / Common Sandpiper, 09 Bekassine / Common Snipe, 10 Kampfläufer / Ruff; ad. male, 11 Pfuhlschnepfe / Bar-tailed Godwit, 12 Goldregenpfeifer / European Golden Plover, .13 Kiebitzregenpfeifer / Grey Plover.


Sünden im
Ü-Gebiet


Überschwemmungsgebiete bei Bremervörde

17. 12. 2013.  Flächen, auf denen die Oste über ihre Ufer treten kann, sollten tunlichst so beschaffen sein, dass dort das Wasser keine größeren Schäden anrichtet, schnell wieder abfließen kann und keine Schadstoffe - etwa Fischgifte - aus Güllelagern oder von illegal umbrochenem Grünland in den Fluss spült. 


Überschwemmungsgebiete bei Neuhaus (Karten)

Entsprechen alle der jetzt amtlich ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete zwischen Quell- und Mündungsregion (Karten hier)  diesen Bedingungen? 


Oste-Hochwasser bei Groß Meckelsen

Massive Zweifel meldet AG-Osteland-Mitstreiter Kurt Massmann in einem Schreiben an die Behörden an, in dem er vielerlei Sünden am Oberlauf auflistet. Der Brief ist hier dokumentiert.


Entdeckungsreise
an die Tide-Oste


Naturfreunde-Vorsitzender Bernd Wenzel

Oste-Seehundbank: Reizvolles Ziel

14. 12. 2013. Die Oste und die Este erkunden wollen im neuen Jahr die NaturFreunde Nordheide, die seit einem Dritteljahrhundert unter anderem in der Quellregion beider Flüsse im Raum Tostedt/Buchholz aktiv sind. 

Das kündigte Vorsitzender Bernd Wenzel am Freitag bei einem vorweihnachtlichen Jahresabschlusstreffen des Vereins im Hotel Hoheluft in Buchholz-Meilsen an.


Naturfreunde-Versammlung in Buchholz-Meilsen

Im Anschluss an das Jubiläum der Deutschen Fährstrasse wollen die NaturFreunde Nordheide am Sonntag, 25. Mai, in enger Zusammenarbeit mit der AG Osteland bei einer Ganztagestour u.a. Osten, Oberndorf und das Natureum besuchen. Am Sonntag, 10. August, ist eine Wanderung an der Este bei Bötersheim geplant.

In einem Rückblick auf das zu Ende gehenden Jahr wies Vorsitzender Wenzel unter anderem auf den Widerstand der NaturFreunde Nordheide gegen ein aktuelles Massentierhaltungsprojekt bei Buchholz hin (siehe Lokalpresse).

Gründung vor einem
Dritteljahrhundert

An die Anfänge der NaturFreunde Nordheide vor 33 Jahren erinnerte in der Versammlung der damalige Gründungsinitiator und seinerzeitige Vorstandssprecher Jochen Bölsche (früher Buchholz, jetzt Osten). 


Naturfreunde-Aktionen Anfang der 80er Jahre

Schon Anfang der Achtzigerjahre setzen sich die NaturFreunde Nordheide für den Schutz des Grundwassers und die Bewahrung der Moore ein, veranstalteten Diskussionsabende mit insgesamt über 2500 Besuchern und kämpften mit ihrer bundesweit beachteten Aktion "Naturschutz ohne Panzer" 1983 gegen die Nutzung von Naturparkflächen in der Nordheide als Truppenübungsplatz der britischen Armee.


Naturfreunde-Forum in der Nordheide (1983)

Nach wie vor versteht sich die 1895 als Teil der Arbeiterbewegung gegründete Organisation als "politischer Freizeitarbeitverband", wie der Bundesvorsitzende Michael Müller erklärt - siehe Video.


Naturfreunde-Nordheide-Aktion 1983 (lesen)

Die NaturFreunde ("grün und rot zugleich") unterhalten in der Nordheide unter anderem eine Streuobstwiese unweit der Este, veranstalten auch 2014 Vertragsabende mit dem Geografen Prof. Dr. Götz von Rohr sowie Fahrten und Wanderungen, die von Bernd Wenzel, der 2. Vorsitzenden Agnes Wibberenz, Ulli Boner und Peter Borstelmann koordiniert werden. 

Kontakt: Bernd Wenzel, Hochkamp 23, 21244 Buchholz, Tel. 04181-33769, r-b-wenzel@web.de

> Website des Bundesverbandes
(naturfreunde.de)


Grünes Netz zeigt
"Juwelen" am Fluss


Natureum-Chefin Dr. Clivia Häse

29. 11. 2013. Natur- und Umweltschutzprojekte und -initiativen an der Oste haben in jüngster Zeit viel Anerkennung gefunden, bis hin zur UNO. Das war Anlass für das "Grüne Netz Oste", den Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz der gemeinnützigen AG Osteland, bei einem Workshop in Bremervörde-Elm (Landkreis Rotenburg) einem Fachpublikum einige der weithin geschätzten "Juwelen" vom Fluss vorzustellen.


Martina Leitner mit Schütz und Bölsche in Elm

Vor zwei Dutzend Vertretern von Naturschutzorganisationen und -institutionen zwischen der Quellregion bei Tostedt (Landkreis Harburg) und der Mündung bei Balje (Landkreis Stade) berichtete Wolfgang Schütz aus Osten (Landkreis Cuxhaven), Sprecher des Arbeitskreises Wanderfische Oste, in "Schomakers Landgasthof" über die Wiederansiedlung des vor rund 100 Jahren ausgerotteten Europäischen Störs. 


Wanderfischexperte Schütz (im Natureum)

Die Bemühungen um die Wiedereinbürgerung des Kaviarfischs insbesondere in der Oste fänden, so Schütz, weit über die Region hinaus zunehmend Beachtung: Sie sind im September als "Beispielprojekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" ausgezeichnet worden. Der Stör selber wurde zwei Monate später zum "Fisch des Jahres 2014" ausgerufen.


Stör, Fisch des Jahres (Fotos: Freudenberg)

Anerkennung zollte das Grüne Netz, das sich als kreis- und verbandsübergreifende Interessenvertretung des Naturschutzes im Oste-Einzugsbereich versteht, dem NLWKN, der Samtgemeinde Sittensen und den Unterhaltungsverbänden an der Oberen und Unteren Oste: Sie alle haben unter anderem mit dem Bau von Sohlgleiten und Fischtreppen dazu beigetragen, den längsten Nebenfluss der Niederelbe den Bedürfnissen von Lachs, Stör und Meerforelle anzupassen. 


Zevener Artenschutz-Pionier Peters in Elm

Wolfgang Schütz und der Zevener Artenschutz-Pionier und "Lachsvater" Ernst Peters gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass bald auch das Bremervörder Wehr, die letzte Barriere im Flusslauf, möglichst bald wanderfischgerecht gestaltet wird.

Überregionaler Anerkennung erfreuen kann sich auch eine weitere Hauptreferentin des Abends, Dr. Clivia Häse, engagierte Chefin des Natureums Niederelbe an der Ostemündung in Balje: Die im Frühjahr eröffnete faszinierende neue Natureum-Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom" ist von der Deutschen Unesco-Kommission als Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet worden.


Natureum-Chefin Dr. Häse mit UN-Urkunde

Über eine enorme Vielfalt an Angeboten als Freizeitziel und außerschulischer Lernort, die das Natureum bietet, informierte Dr. Häse mit einer Beamer-Schau über die Dauer- und Sonderaustellungen, den Küstenzoo und den Küstenpark sowie die Schiffstouren zu den nahen Seehundbänken.

Besonders erfreulich ist aus Sicht der AG Osteland, dass das Natureum - neben der Bremervörder NABU-Umweltpyramide einer der "Glanzpunkte der Umweltpädagogik an der Oste" - vom nächsten Jahr an über einen neuen Eingangs- und Erlebnisbereich mit Fahrradstation verfügen wird, der auch die Attraktivität des dort beginnenden bzw. endenden Oste-Radwegs Tostedt - Balje weiter steigern wird.

Als Sprecherin der "zurzeit wohl erfolgreichsten niedersächsischen Bürgerinitiative" begrüßt wurde vom Grünen Netz die Gnarrenburgerin Martina Leitner. Die von über 3000 Bürgern zwischen Oste und Teufelsmoor unterstützte "BI für den Erhalt der Moore und die Zukunft der Dörfer" habe mit Beharrlichkeit, aber auch Verbindlichkeit wichtige Weichenstellungen für die Region ermöglicht.


Moorschützerin Martina Leitner mit Ministern

So gab die Initiative nach Gesprächen in Hannover mit Umweltminister Stephan Wenzel (l.) und Agrarminister Christan Meyer (r.) den Anstoss für eine mit Kreis- und Gemeindepolitikern und weiteren Akteuren abgestimmte "Gnarrenburger Erklärung". Darin wird anstelle des bisherigen Vorranggebietes für Torfabbau - des größten dieser Art in Deutschland - eine "Modellregion" anstrebt, die auch von der AG Osteland unterstützt wird. 


Klenkendorfer Bürgermeister Steffens

Dort sollen nach den Vorstellungen der Initiatoren neben extensiver und intensiver Landwirtschaft sowie sanftem Tourismus auch die Torfabbauunternehmen, eingebunden in ein sozial- und naturverträgliches Gesamtkonzept, ihren Platz finden. Auf eine im bayrischen Frankenwald gelungene vorbildliche Mischung aus Landschaftspflege und sanftem Tourismus konnte anschließend der Klenkendorfer Ortsbürgermeister Johann Steffens berichten. Details hier...

Zu Beginn des Workshops war über das neu erschienene Osteland-Buch "Kunst und Genuss am Ostefluss" informiert worden, das u. a. der naturverträglichen Herstellung regionaler Nahrungsmittel gewidmet ist. 


Vogelzug-Exkursion mit Gerd Heinze (r.)

An den jüngsten Veranstaltungen des Grünen Netzes, drei Exkursionen zur Vogelzug-Beobachtung an der Ostemündung und in die Kranichreviere am Rande des Teufelsmoors, nahmen insgesamt 160 Ostefreunde teil. Für die Organisation dieser "Touren in die Natur", die im Frühjahr fortgesetzt werden sollen, dankte AG-Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche den Vereinsmtgliedern Gerd-Michael Heinze (Osten), Clivia Häse (Wingst), Albertus Lemke (Oberndorf), Hans-Hermann Tiedemann (Elm) und Frauke Klemme (Gnarrenburg) sowie Axel Roschen von der Umweltpyramide Bremervörde.

Bei dem Workshop vertreten waren unter anderem auch Vertreter des Naturschutzbundes (Bremervörde-Zeven), der Bürgerinitiative gegen die Deponie Haaßel (Samtgemeinde Selsingen), des Netzwerks Sauberes Trinkwasser (Samtgemeinde Sittensen), des Ostepachtverbandes (Samtgemeinde Hemmoor) und des Waldmuseums Wingst (Samtgemeinde Am Dobrock), das soeben von der Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen als "Projekt des Monats" ausgezeichnet worden ist (siehe nächsten Beitrag).

Dank für Fotos an Hans-Hermann Tiedemann, Renate Bölsche u. a.


Waldmuseum
ausgezeichnet


Museum-Chef Arp mit Urkunde (Foto: Bingo)

28. 11. 2013. Die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das im Frühjahr runderneuerte Waldmuseum Wingst als "Objekt des Monats" ausgezeichnet. Ein ausführlicher Bericht steht auf der Website der Stiftung. - Durch breiten Protest von Bürgern und Verbänden - darunter auch der AG Osteland - und schließlich durch die Gründung eines Fördervereins unter Vorsitz von Horst Arp war die 2005 von der damaligen schwarz-gelben Mehrheit im Cuxhavener Kreistag beabsichtigte Schließung des Museums verhindert worden. - siehe Website waldsterben-waldleben.de.

Für die Erhaltung und Modernisierung des Museums hat sich ein von Waldfreunden um den Vorsitzenden Horst Arp und den Biologen Prof. Joachim Schliesske 2005 gegründeter Verein eingesetzt, der unter anderem vom Jägerschaftsvorsitzenden und Osteland-Kulturpreisträger Gerhard Klotz unterstützt wird. Mehr...


Fisch des Jahres
im Winterschlaf


Seehund "Pauline" in der Kiebitzschule

21. 11. 2013. Nachtfrost im Osteland - höchste Zeit für die Oberndorfer Ostefreunde, die beiden hölzernen  Symboltiere des Dorfes zu bergen und zwecks Runderneuerung ins Winterquartier zu schaffen. Seehündin "Pauline", die den Sommer über dort Wacht hielt, wo die "Mocambo" zu ihren Törns zur Seehundbank startet, überwintert auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder in diesem Jahr bei ihren kleinen Freunden in der Kiebitzschule


Bergung des Stör-Denkmals (Fotos: Bert Frisch)

"Hein Stör", gestiftet von Osteland-Mitgliedern, wurde von den Ostefreunden Eddy Uhtenwoldt, Dieter Dede, Albertus Lemke, Henning Kuhne und Bert Frisch aus der Oste gehievt; das Stördenkmal erhält wie in jedem Winter einen neuen Anstrich.


Badespass mit Stör (Foto: Barbara Gehring)

An seinem Stammplatz neben dem Restaurantschiff "Ostekieker" hatte der Stör an die Ausrottung des Kaviarfisches vor 100 Jahren erinnert, für dessen Wiederansiedlung geworben und gelegentlich für Badespaß gesorgt. Im nächsten Jahr kann "Hein" mit erhöhtem Publikumsinteresse rechnen: Der Stör ist, wie gemeldet, zum "Fisch des Jahres 2014" ernannt worden. 


Gülle und Ställe
belasten Wälder

16. 11. 2013. Das "gelbe Gift" Schwefel, das vor 30 Jahren die Wälder massiv schädigte, ist durch die seither betriebene konsequente Luftreinhaltepolitik weitgehend bezwungen. Dagegen machen Stickoxide, großenteils Ammoniak aus Agraremissionen, den Wäldern weiterhin zu schaffen, so dass nach wie vor saure Niederschäge durch Kalkgaben kompensiert werden müssen. 

Das Ammoniak-Problem "müssen wir durch strengere Auflagen für Tierställe in Niedersachsen in den Griff bekommen", sagt Niedersachsens grüner Landwirtschafts- und Forstminister Christian Meyer, der am Freitag den diesjährigen Waldzustandsbericht vorgestellt hat.

"Zu hohe Stickstoffeinträge, Frostschäden, Trockenheit und Insekten setzen den niedersächsischen Wäldern weiter zu. Besonders Buchen und Eichen leiden, Böden und Grundwasser sind belastet," resümiert Meyer die Ergebnisse der Untersuchung, die rund 1,16 Millionen Hektar Staats-, Privat- und Kommunalwald unter die Lupe genommen hat, darunter etwa 335.000 Hektar Landeswald. 

Jahr für Jahr regnet eine Stickstoffmenge von bis zu 27 Kilogramm pro Hektar auf die Bäume herab oder wird von den Kronen ausgefiltert. "Das ist mehr, als die Pflanzen verbrauchen können", sagte der Forstminister. 

Daher sammeln sich die Nährstoffe später im Boden an, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen in einem langjährigen Wald-Umweltmonitoring festgestellt haben. Meyer wies darauf hin, dass im Boden zusätzlich Schwefeleinträge gespeichert seien. "Waldbesitzer tun deshalb sicher auch künftig gut daran, mit einer an den Standort angepassten Waldkalkung die Säuren zu kompensieren."

Nach Angaben des Ministers sind von Kronenverlichtung, also dem Nadel- und Blattverlust, insbesondere ältere, über 60-jährige Eichen betroffen. Ähnlich wie Buchen reagieren sie auf Umweltstress sehr empfindlich und haben fast ein Drittel ihrer Blattmasse verloren. Bezogen auf sämtliche Baumarten hat die Kronenverlichtung mittlerweile einen Anteil von etwa 16 Prozent, bei den mehr als 60 Jahre alten Bäumen ist sie doppelt so hoch.

Auf EU-Ebene regelt die Richtlinie NEC (National Emission Ceilings) nationale Emissionshöchstmengen und die Senkung von Luftschadstoffen. Demnach wurde für Deutschland die Emissionshöchstmenge von 550 Kilotonnen Ammoniak (NH3) pro Jahr festgelegt. Während 2010 diese Grenze mit 552 Kilotonnen Ammoniak knapp überschritten wurde, kam es 2011 laut Umweltbundesamt zu einem Anstieg auf 564 Kilotonnen Ammoniak. 

Fast 94 Prozent der NH3-Emissionen stammen aus der Landwirtschaft, Niedersachsen hat mit beinahe einem Viertel den größten Anteil an der nationalen Emissionsmenge. "Dieses Problem müssen wir durch strengere Auflagen für Tierställe in Niedersachsen in den Griff bekommen", sagte Minister Meyer.

Minister Meyer sagte, wegen effektiver Luftreinhaltung seien zwar die Schwefeleinträge stark zurückgegangen und der saure Regen "zum Glück aus den Schlagzeilen verschwunden": "Aber ähnliche Verbesserungen müssen uns auch bei den immer noch viel zu hohen Stickstoffeinträgen gelingen. Um die Ammoniak-Emissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren, soll auch die von der Landesregierung eingeläutete sanfte Agrarwende einen Beitrag leisten." 

Geeignete Maßnahmen sind Meyer zufolge unter anderem wirksame Filter in Großställen, bodennahe Ausbringungstechniken für organisches Material und die Abdeckung von Güllelagern. "Wegen seiner großen Bedeutung für eine gesunde Umwelt soll das intensive forstliche Umweltmonitoring fortgesetzt und gestärkt werden", so Meyer.

Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt in Göttingen stellt den jährlichen Waldzustandsbericht zusammen. Sie forscht praxisorientiert und berät Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer auf rund einem Viertel des deutschen Waldes.

Der Waldzustandsbericht 2013 steht im Web zum Download bereit.

Mehr zum Thema: www.waldsterben-waldleben.de


Oste-Unterhalter 
für Stör und Co.


Website des UHV Obere Oste

9. 11. 2013. Für eine "wanderfischgerechte" Oste engagiert sich seit längerem auch der Unterhaltungsverband Obere Oste, der auch der AG Osteland angehört. Über die Umgestaltung von "Sohlstürzen" zu "Sohlgleiten" informiert der Verband mit Vorher-Nachher-Vergleichen auf seiner Website.


Moor an der 
Oste in Gefahr


Hatzter Moor bei Sittensen an der Oste

11. 11. 2013. Die Schädigung eines Naturraums an der Oberen Oste bei Sittensen, des Hatzter Moores, durch eine Wiederaufnahme der Erdölförderung fürchtet eine wachsame Bürgerinitiative in Buchholz in der Nordheide. Auf deren Website schreibt Dr. Ingo Engelmann u. a.:

Warum fangen die Firmen heute wieder an, "versiegte" Ölquellen erneut zu erschließen und ausbeuten zu wollen? Weil ... in jedem konventionellen Öllager unter der Erde der größte Teil des Vorrats noch nicht ausgeschöpft ist. ... 

Die neue Technik, die es lohnend scheinen lässt, die alten Bohrlöcher neu zu nutzen, ist eine modifizierte Fracking-Technik. Sie dürfte sich vom Gas-Fracking unterscheiden, vielleicht weniger Wasser und weniger Chemie benötigen, keiner kann das heute ganz genau voraussagen. Aber es werden Unmengen von Trinkwasser benötigt werden und es werden Unmengen von Lagerstättenwasser und Flowback zu entsorgen sein. ... 


Geplante Bohrstelle (A) unweit der Oste

Im Feld Sittensen besteht eine alte Lizenz zur Ölförderungen für den Bereich Volkensen / Sothel. Die Firma PRD hat diese Lizenz erworben... Die geplante Bohrstelle liegt zwischen Sothel und Hatzte bei Sittensen. Es ist eine Wiese inmitten von Waldstücken und Maisfeldern, einige Ställe für Massentierhaltung liegen um die Ecke. Windräder und Überlandleitungen zieren die Landschaft. 

Es handelt sich um eine Moorlandschaft, der Boden ist sauer. Nur wenige hundert Meter von dem Bohrloch entfernt liegt das Hatzter Moor, das zur Zeit geflutet wird: erst kürzlich hat der Umweltausschuss des Rotenburger Kreistages auf seiner jährlichen Tour durch „sein“ Reich diese vorbildliche Umweltschutzmaßnahme besichtigt. 

Hier entsteht ein Biotop, das dem überregional renommierten Tister Bauernmoor gleich zu stellen ist. Zur Zeit wird noch Torf gestochen, die Moorbahn fährt noch auf wackligen Gleisen zwischen den bereits gefluteten Bereichen. Das wird nicht mehr lange so sein, dann überlässt man die Natur wieder sich selbst. Bis auf PRD, die fördern nur wenige hundert Meter weiter Erdöl mit all den bekannten Nebenwirkungen (Verplempern von Lagerstättenwassern beim Transport, undichte Rohrleitungen, Verbrauch von Wasser und Vergiften des Bodens durch Versenkbohrungen für das Abwasser usw.).

Weiterlesen bitte hier. - Bilder aus dem Hatzter Moor von  Ingo Engelmann sind hier zu sehen. 

29. 11. 2013. Dazu ergänzte oste.de-LeserAndreas Rathjens: "Wenige 100 m von unserem Fluss Oste soll der Bohrplatz errichtet werden, und im Falle einer Havarie würde daher die Oste sehr schnell verschmutzt werden. Das gesamte Oberflächenwasser aus dem Gebiet des Bohrturms hat auch schon durch die intensive Landwirtschaft (Nitrat und Pflanzenschutz) die Oste belastet." - Betreiber-Informationen zum Projekt auf dieser Website.


Der Stör ist die
ideale Schirmart

7. 11. 2013. Die in der Oste einst heimische Stör-Art Acipenser sturio ist, wie berichtet, zum "Fisch des Jahres 2014" gekürt worden. Ausführlich begründet wird diese Entscheidung in einer soeben veröffentlichten Erklärung des Deutschen Angelfischerverbandes, in der es zu den Bemühungen, "den Stör als natürlichen und angestammten Bewohner unserer heimischen Gewässer zu retten", unter anderem heisst, der Stör sei "durch die Vielzahl der genutzten Lebensräume und seine positive Verankerung in der Gesellschaft eine ideale Schirmart, um die Anforderungen der Flussfischarten für ein nachhaltiges Management auch zum Nutzen anderer, weniger charismatischer Arten, zu kommunizieren." - Wir dokumentieren die DAFV-Erklärung im Wortlaut: 

Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) hat in Abstimmung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) den Stör zum Fisch des Jahres 2014 gewählt. 

Zwei Störarten waren bis in den Anfang des letzten Jahrhunderts in unseren Flüssen heimisch: der Europäische Stör (Acipenser sturio) in Elbe und Rhein und der Atlantische Stör (Acipenser oxyrhinchus) in der Oder. Inzwischen gelten beide Arten als ausgestorben. Der Verlust von Laichplätzen durch die Veränderungen der Gewässerstruktur, Aufstiegshindernisse durch Gewässerverbauungen sowie Verschmutzung und Überfischung sind Hauptursachen für das Verschwinden des Störs.

Der Stör ist ein Wanderfisch, der im Meer lebt, aber zum Laichen wie Lachs und Meerforelle in die Flussläufe aufsteigt.  Ohne vom Meer in die Flüsse zu wandern, können Störe keine sich selbst reproduzierenden Bestände aufbauen. Der Deutsche Angelfischerverband hat den Stör als Fisch des Jahres gewählt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Verbau unserer Fließgewässer durch Wehre und Wasserkraftanlagen die Wiederansiedlung von wandernden heimischen Fischarten verhindert. Bei der anstehenden Novelle des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) muss der Fischartenschutz mehr Beachtung finden als bisher: Kein weiterer Verbau unserer Flüsse und Bäche, Investitionen in Fischtreppen und Umgehungsläufe, um den Fischen das Wandern zu ermöglichen. 

Der Europäische Stör (A. sturio) war mit einer Maximallänge von über 5 Metern einst unsere größte heimische Fischart. Während des letzten Jahrhunderts sind seine Bestände drastisch zurückgegangen. In Deutschland gilt er als verschollen oder gar ausgestorben. Der Verlust von Laichplätzen durch die Veränderungen der Gewässerstruktur, Aufstiegshindernisse durch Gewässerverbauungen sowie Verschmutzung und Überfischung sind Hauptursachen für das Verschwinden des Störs. 

Mit einem stammesgeschichtlichen Alter von 250 Millionen Jahren sind Störe älter als die Dinosaurier und zählen zu den urtümlichsten Wirbeltieren auf unserem Planeten. Seine lange Schnauze, die 5 Reihen von Knochenplatten auf seinem Körper, die weit nach hinten gerückte Rückenflosse und seine haifischähnliche, asymmetrische Schwanzflosse verleihen dem Stör ein einzigartiges Erscheinungsbild. Seine Nahrung, die hauptsächlich aus Würmern, Weichtieren, Krebsen und kleinen Fischen besteht, sucht er am Gewässergrund. Vier lange Barteln helfen dabei, Essbares mit dem vorstülpbaren Maul aufzunehmen. 

Der Europäische Stör ist ein Wanderfisch, der den größten Teil seines Lebens im Meer oder im Brackwasser verbringt.  Zum Laichen steigt er, wie beispielsweise der Lachs, die Flüsse auf (anadrome Wanderung). Die Eiablage erfolgt im Frühsommer in der Strömung auf Kiesgrund. Die erwachsenen Tiere wandern danach wieder ins Meer oder Brackwasser zurück. Die Jungtiere bleiben im ersten Lebensjahr im Süßwasser und ziehen dabei langsam flussabwärts. Nach zum Teil langen Wanderungen im Meer werden die Männchen mit 9-13 Jahren, die Weibchen mit 11-18 Jahren geschlechtsreif. 

Das Verbreitungsgebiet des Störs reichte von der Ostatlantikküste über Nordskandinavien bis Marokko, es gab ihn im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Seine Laichwanderung führte ihn in Rhein und Elbe jeweils bis in die Oberläufe. Noch in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde ein Stör in der Vechte, ein Nebenfluss der Ems, gefangen. Heute kommt der Europäische Stör nur noch selten im Nordostatlantik vor, von wo aus er in die Gironde in Frankreich zum Laichen aufsteigt. Das Gironde-Garonne-Dordogne Flusssystem stellt somit sein letztes Fortpflanzungsgebiet in Europa dar. 

Forscher, Behörden, Angler und Artenschützer arbeiten seit Gründung der Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V. 1994 gemeinsam daran, in deutschen Gewässern wieder sich selbst reproduzierende Bestände zu etablieren. Ursprünglich sollten dazu Störe aus dem Bestand der südfranzösischen Gironde in der Oder ausgesetzt werden. Begleitende genetische Untersuchungen von Museumsexemplaren, die aus der Ostsee stammten, wiesen darauf hin, dass es sich bei diesen Exemplaren um einen amerikanischen Verwandten, den Atlantischen Stör (A.  oxyrinchus), handelte. Er wanderte vor ungefähr 1200 Jahren über den Atlantik in die Ostsee und ihre Zuflüsse ein und wurde bei uns heimisch.

Zum Erhalt und der Wiedereinbürgerung sind vielfach mit Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz seit 1996 eine Reihe von Vorhaben realisiert worden, die die Wiedereinbürgerung der beiden Arten in Nord- und Ostsee zum Gegenstand hatten. Die Arbeiten wurden durch die Gesellschaft zur Rettung des Störs koordiniert und  wissenschaftlich vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin (IGB) und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern begleitet. Das Vorhaben wurde 2013 als Beispielsprojekt der UN-Dekade der Biodiversität ausgezeichnet. Im Nordseeeinzugsgebiet wird mit dem Europäischen Stör (A. sturio) besetzt, im Ostseeeinzugsgebiet mit dem Atlantischen Stör (A. oxyrinchus). 

Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) unterstützt die Versuche, die unternommen werden, um den Stör als natürlichen und angestammten Bewohner unserer heimischen Gewässer zu retten. Schließlich wäre es mehr als schade, wenn er in Zukunft als ausgestorbene Art nur noch in unserer Erinnerung oder als seltenes Museumsstück existent wäre. Zudem ist der Stör durch die Vielzahl der genutzten Lebensräume und seine positive Verankerung in der Gesellschaft eine ideale Schirmart, um die Anforderungen der Flussfischarten für ein nachhaltiges Management auch zum Nutzen anderer, weniger charismatischer Arten, zu kommunizieren.

Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin


Neu im Netz
Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz

> Agrarminister will Schutz für Whistleblowers
(ndr.de)

> Pestizid als Nervengift für Bienen
(bund.net)

> Großchemie klagt wegen Bienenschutz
(topagrar.com)

> Agrarlobby moniert Umweltauflagen
(topagrar.com)

> Ehrenamtlicher Greifvogelschutz greift
(nlwkn.niedersachsen.de)

> Cuxland: Windpark im Adlerrevier?
(nez.de)


"Oste-Stör" wird
Fisch des Jahres


Flyer der Gesellschaft zur Rettung des Störs

7. 11. 2013. Große Freude an der Oste: Der einst auch im längsten Nebenfluss der Niederelbe heimische, vor rund hundert Jahren ausgerottete und seit fünf Jahren hier zwecks Wiedereinbürgerung freigesetzte "Europäische Stör" (Acipenser sturio) ist zum "Fisch des Jahres 2014" ausgewählt worden. 

Der Deutsche Angelfischerverband, ein Zusammenschluss des bisherigen Verbandes Deutscher Sportfischer (VDSF) und des Deutschen Angler Verbandes (DAV), hat die Wahl getroffen, um auf die Gefährdung des nur noch in der französischen Gironde heimischen Urzeitfischs hinzuweisen. Abgestimmt worden ist die Benennung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF).


Schütz (M.) bei Störbesatzaktion in Oberndorf

Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. sieht sich durch die Nominierung des "Oste-Störs" in ihrer Forderung bestätigt, das ökologisch wichtige Gewässersystem zwischen Weser und Elbe wieder "wanderfischgerecht" zu gestalten, die Laichmöglichkeiten für Stör, Lachs und Meerforelle zu erweitern und letzte Barrieren wie das Bremervörder Wehr durch Sohlgleiten und ähnliche Aufstiegshilfen zu ersetzen. 

In der Begründung zur Wahl des "Fischs des Jahres" wird ausdrücklich auch die Oste genannt. Die "Anstrengungen zur Wiedereinbürgerung dieses beeindruckenden Bewohners unserer Fließgewässer in Elbe, Havel und Oste", so heißt es, sollten "in den Focus der Öffentlichkeit gerückt" werden.

Bereits im September war das von den 8000 Sportfischern an der Oste unterstützte Wiederansiedlungsprojekt in einer Feierstunde auf der brandenburgischen Burg Lenzen als "Beispielprojekt der UN-Dekade zur biologischen Vielfalt" ausgezeichnet worden. Für die Arbeitsgemeinschaft Osteland und deren Arbeitskreis Wanderfische Oste nahmen Jochen Bölsche und Wolfgang Schütz (beide Osten/Oste) eine von Umweltminister Peter Altmaier unterzeichnete Urkunde entgegen.

Die Rettung des Europäischen Störs sei "vergleichbar mit dem Schutz von Tiger und Nashorn", betonte in seiner Festrede Professor Dr. Klement Trockner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. 

Für die über 500 Vereins- und Gemeindevertreter sowie Einzelmitglieder in der AG Osteland ist die Wiederansiedlung des Kaviarfischs eines der Schwerpunktprojekte der letzten Jahre. Der Ostener "Störvater" Schütz und andere Mitglieder installierten ein Stördenkmal ("Hein Stör") in Oberndorf und veranstalteten in den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg "Kaviarnächte", ferner eine Wanderausstellung mit dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen", einen "Störgipfel", Radtouren "Auf den Spuren der Wanderfische" sowie "Oste-Stör-Feste" in Oberndorf und in Bremervörde-Elm. 

Vorgestellt wird der aktuelle Stand des Ansiedlungsprojekts von Wolfgang Schütz in einer Veranstaltung der AG-Osteland-Fachgruppe Natur- und Umweltschutz ("Grünes Netz Oste") am Mittwoch, 27. November, 19.30 Uhr, in Schomakers Landgasthof, Bremervörde-Elm, Elmer Landstraße 26. 

Weitere Themen sind Moorschutz-Strategien für das Osteland, über die Martina Leitner aus Gnarrenburg (Landkreis Rotenburg) spricht, Vorsitzende der Bürgerinitiative für den Erhalt der Moore, sowie die umweltpädagogischen Angebote des kürzlich von der UNO ausgezeichneten Natureums Niederelbe in Balje (Landkreis Stade), die von der Geschäftsführerin Dr. Clivia Häse vorgestellt werden. 


Landesregierung
holt Uwe Baumert


Naturschützer und Osteland-Mitstreiter Baumert

26. 10. 2013. Den Naturschutzexperten Uwe Baumert aus Deinstedt (Osteland) hat die rot-grüne Landesregierung jetzt in ihren Beirat für Nachwachsende Rohstoffe berufen. Baumert ist Vizevorsitzender und Referent für Erneuerbare Energien beim Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen sowie Mitglied der AG Osteland, bei deren "Tag der Oste" er in diesem Jahr den Festvortrag zum Thema Vermaisung hielt.

Baumert freut sich über die Berufung durch die Regierung und sieht "insbesondere gute Chancen", statt immer mehr Mais "vermehrt und innovativ Landschaftspflegegut, Reststoffe und Blühpflanzen in Biogasanlagen einzusetzen": "Dafür werde ich mich noch mehr als bisher einsetzen."

Baumert ist bereits seit Jahren Mitglied im Arbeitskreis Flächen- und Rohstoffmanagement des Biogasforums der Landesregierung. Er  kümmerte sich in erster Linie um Fragen von Pflanzenbau und -züchtung und den Bereich der Substratbereitstellung. Weiterhin werden vom Biogasforum regelmäßig Infomaterialien zu jeweils aktuell diskutierten Themen erarbeitet. Maßgeblich arbeitete Baumert zuletzt mit am Faltblatt für nachhaltigen Maisanbau und Blühstreifen.


Gut so: Maisäcker mit Blühstreifen im Osteland

Anlässlich der Berufung des Beirates in Hannover sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne): "Bioenergien und nachwachsende Rohstoffe sind wichtige Herausforderungen für Niedersachsen. Da ist guter Rat für eine ganzheitlich ökologisch-nachhaltige Ausrichtung wichtig."

Der Minister forderte: "Auch wegen der teilweise negativen Auswirkungen der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen zur Erzeugung von Bioenergie auf Natur und Umwelt müssen wir das EEG verbessern."


Hubertus, Jesaja
und der Gasmais

.
Etikett der Jägermeister-Flasche

27. 10. 2013. Mit einem Zitat, das vielen Grünröcken vom Etikett der "Jägermeister"-Flasche bekannt sein dürfte, liess Pastorin Heike Mangels am Sonntag während der außerordentlich gut besuchten Hubertusmesse in der Hemmoorer Christuskirche ihre Predigt ausklingen: mit dem Aufruf, "den Schöpfer im Geschöpf zu ehren". 


Hubertusmesse in der Christuskirche Hemmoor

Und ein Geweih mit Kreuz zierte ebenso wie die Jägermeister-Flasche auch den Altarraum (kl. Foto): Unter Berufung auf den Schutzpatron der Jäger und Schützen, den Heiligen Hubertus - den der Legende zufolge im 8. Jahrhundert ein weißer Hirsch mit Kreuz im Geweih von frevelhaftem Tun abgebracht hat - mahnte die Pastorin angesichts von Klimawandel und Artenschwund zur Umkehr und zum Respekt vor den Mitgeschöpfen.

Dazu zitierte sie ein 2600 Jahre altes Wort des Propheten Jesaja: "Ihr zerstört Euer Land und Euch selbst."


Jäger-Repräsentant Grerhard Klotz

Relativ konkret wurde in seinem Grußwort der Vorsitzende der Jägerschaft Hadeln/Cuxhaven, Gerhard Klotz

"Wir haben ja nur
diese eine Natur"

Der Hemmoorer, dem 2011 der Ostekulturpreis in der Kategorie Naturschutz zuerkannt worden war, beklagte - unter indirektem Verweis auf die Monotonisierung der Landschaft durch den Gasmais-Anbau - eine "problematische Energiegewinnung", die einher gehe mit weiterem Verlust von Tier- und Pflanzenarten. Dabei, so Klotz, habe der Mensch "ja nur diese eine Natur".

Die Hubertusmesse bezeichnete prominente Jagdrepräsentant als "altes, über die Jahrhunderte gewachsenes Kulturgut auch an der Oste". 

Stilvoll begleitet wurde der Gottesdienst in der herbstlich geschmückten Kirche am Kreidesee - auch zum Gefallen der Hemmoorer Bürgermeister Dirk Brauer (Samtgemeinde, parteilos) und Hans Wilhelm Saul (Stadt, SPD) - von den Jagd- und Parforcehorn-bläsergruppen der Jägerschaften Zeven und Hadeln/Cuxhaven unter der Leitung von Werner Hadeler bzw. Dr. Christiane Kuthe.

Kirche gegen
Vermaisung

Sorge um die Bewahrung der Schöpfung bewegt angesichts der grassierenden Vermaisung der Landschaft auch die Evangelische Kirche an der Oberen Oste. Im Oste- und Wümme-Kreis Rotenburg sollen Klauseln künftig Fruchtfolgen, Schonstreifen und ausgewogene Düngebilanzen sichern und vorzugsweise Verträge mit kleineren Betrieben  abgeschlossen werden, wie der Rotenburger Superintendent Hans-Peter Daub bestätigt.


Neu im Netz

> Verein gegen Fracking im Oste-Wümme-Kreis
(zevener-zeitung.de)

> Biogasanlagen meistens veraltet
(augsburger-allgemeine.de)

> Oste-Störche trotzten der Kälte
(zevener-zeitung.de)

> Verkehrsgefährdung durch Vermaisung
(nez.de)

> Bremervörde: Rückkauf der Stadtwerke?
(brv-zeitung.de)

> NABU wirbt im Cuxland Mitglieder
(nez.de)

> Umweltminister ehrt Stör-Retter
(weser-kurier.de)

> Porträt des Ostebuch-Verlegers Stock
(weser-kurier.de)


Stör-Ansiedlung ist
Uno-Beispielprojekt


Osteland-Vorstandsmitglieder Schütz, Bölsche

25. 10. 2013. Die von den 8000 Sportfischern an der Oste unterstützte Wiedereinbürgerung des Europäischen Störs ist in einer Feierstunde auf der brandenburgischen Burg Lenzen als "Beispielprojekt der UN-Dekade zur biologischen Vielfalt" ausgezeichnet worden. Für die Arbeitsgemeinschaft Osteland und deren Arbeitskreis Wanderfische Oste nahmen Jochen Bölsche und Wolfgang Schütz (beide Osten/Oste) eine von Umweltminister Peter Altmaier unterzeichnete Urkunde entgegen. Die international beachtete Rettung des Europäischen Störs sei "vergleichbar mit dem Schutz von Tiger und Nashorn", betonte in seiner Festrede Professor Dr. Klement Trockner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Mehr...

Gewürdigt wurde auch die an der Oste betriebene Öffentlichkeitsarbeit für das Artenschutzprojekt: Der Ostener "Störvater" Schütz und andere Mitglieder der AG Osteland installierten in Oberndorf ein Stördenkmal ("Hein Stör") und veranstalteten in den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg "Kaviarnächte", die Wanderausstellung "Die Rückkehr des grauen Riesen", einen "Störgipfel" sowie Radtouren "Auf den Spuren der Wanderfische" sowie "Oste-Stör-Feste" in Oberndorf und in Bremervörde-Elm

Bereits seit 2001 berichtet diese Website über den Kampf für die Wiederansiedlung des Oste-Störs. Alle Beiträge stehen auf wanderfische.oste.de


Fluss frei
für Fische


Letzte Fisch-Barriere: Bremervörder Wehr

31. 10. 2013. Mit Hilfe der EU sind am Oberlauf der Oste in den letzten Jahren, wie berichtet, viele Barrieren für Lachs, Stör und andere Wanderfische beseitigt worden. Das größte und ärgste Hindernis allerdings ist noch immer nicht ausgeräumt: das Bremervörder Wehr, das durch eine Sohlgleite ersetzt werden müsste.

Nachdem in Deutschland der Oste-Stör soeben zum "Fisch des Jahres" erklärt und die Stör-Wiederansiedlung letzten Monat zum UN-Vorzeigeobjekt erklärt worden ist, sollen nun im Osteland die Bemühungen verstärkt werden, für das Wehr Bremervörde eine Lösung zu erarbeiten, bei der es sich nach Expertenmeinung um eine Sohlgleite wie in Sittensen handeln müsste.


Neue Sohlgleite in Sittensen

Die Mitglieder des Rotenburger Kreistagsausschusses für Umwelt, Naturschutz und Planung veranstalten daher einen Runden Tisch zum Thema Ostewehr am Dienstag, 5. November, im Kreishaus in Bremervörde.

Das Ostewehr in Bremervörde, heißt es in der Einladung an die beteiligten Behörden und Verbände, stehe seit langem in der Diskussion: "Seit Jahren ist das Land Niedersachsen sowohl im Hinblick auf die Verbesserung der ökologischen Passierbarkeit als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen bestrebt, das Wehr durch eine Sohlgleite zu ersetzen. Die Planungen hierzu sind weit fortgeschritten."


Drei-Meter-Stör aus der Oste (um 1900)

Unabhängig davon beklage der Fischereisportverein Bremervörde die seit 1980 geltende Regelung, dass der Wasserstand von NN +1,90 m vom 15. April bis zum 30. September eines jeden Jahres auf NN+ 1,60 m (seit 1996 auf NN +1,70 m) abgesenkt wird. Diese Absenkung um 20 cm bewirke eine starke Belastung der Natur auf mehrere Kilometer der Oberoste und deren Nebengewässer bzw. Altarmen. So würde hierdurch insbesondere Fischlaich beeinträchtigt. Ziel des Runden Tisches ist laut Landkreis "unter Berücksichtigung aller Interessen und Belange, der gegebenen Sach- und Rechtslage sowie aller notwendigen Details und Rahmenbedingungen die Prüfung der Möglichkeit einer Modifizierung des derzeitigen Betriebes".


Niedersachsen: Gülle
in Hülle und Fülle

29. 10. 2013. Rot-grün wirkt: Niedersachsen ist deutschlandweit Vorreiter und präsentiert als erstes Bundesland eine umfassende Dokumentation der Nährstoff-Kreislaufwirtschaftvon Gülle bis zu Biogas-Gärresten. Der im Auftrag des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erstellte "Nährstoffbericht 2012/2013" verschafft erstmals eine Übersicht darüber, wo wie viel Dünger erzeugt und ausgebracht werden. "Das ist eine in dieser Form noch nie dagewesene umfassende Bestandsaufnahme der Nährstoffströme", lobt Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer die Autoren der Untersuchung.

> Vermaisung: Minister Meyers Güllereport
(ml.niedersachsen.de)


Exxon will fracken

29. 10. 2013. Der Exxon-Konzern treibt nach einem Bericht der Rotenburger Rundschau seine Fracking-Pläne im Raum Bötersen voran. Die Bürgerinitiative Frackloses Gasbohren warnt aus diesem Anlass vor der "mit Chemikalien versetzte Frack-Flüssigkeit, Erdbebengefahr, hohem Trinkwasserverbrauch" sowie dem "über die gesamte Förderzeit anfallenden toxische Lagerstättenwasser, das neben krebserregendem Benzol, Blei und Quecksilber noch viele andere bedenkliche Chemikalien enthält." Mehr...


Verantwortung für
Mensch und Natur


Osteland-Bücherfest (Foto: W. Rademacher)

27. 10. 2013. Im voll besetzen Saal des Osteland-Festhauses in Osten fand am Sonntag die Vorstellung des neuen Osteland-Buches "Kunst und Genuss am Ostefluss" statt. Vorgestellt werden Nahrungsmittelproduzenten, die sich der Gesundheit von Mensch und Nsatur verpflichtet fühlen

Ein ausführlicher Bericht mit Fotos steht auf dieser SONDERSEITE.


Online-Version der Rotenburger Rundschau

> Suche nach dem Genuss
(rotenburger-rundschau.de)


Online-Version des Weser-Kuriers

> Neuer Prachtband über die Oste
(weser-kurier.de)
.
Das neue Buch (19,80 Euro) ist u. a. an den Ständen der AG Osteland auf den Weihnachtsmärkten in Osten und Oberndorf sowie in den  Dorfläden Lemke in Oberndorf und tum Suden in Neuhaus erhältlich.


Natureum sucht
noch Sponsoren


Dr. Clivia Häse mit "Natur-Elbkindern"

28. 10. 2013. Kurz nach den Herbstferien gab es jetzt für die Kinder des Kinderheimes "Ein sozialpädagogisch betreuter Lebensraum Oppeln 33 GmbH" einen Ausflug der besonderen Art. Auf Einladung des Rotary Clubs Otterndorf - Land Hadeln besuchten die zehn- bis 16jährigen Kinder und Jugendlichen das Natureum Niederelbe an der Ostemündung.

Das Programm umfasste eine Reise in die Steinzeit, ein leckeres Überraschungsmenü im hauseigenen Bistro, viel Spaß mit den Tieren im Elbe-Küstenpark und im KüstenZoo sowie eine Tour durch die interaktive, jüngst von der Uno ausgezeichnete Ausstellung "Lebensader Elbstrom".

Der Ausflug fand im Rahmen des Projektes Natur-Elbkinder statt, das unter der Patenschaft des beliebten Liedermachers Rolf Zuckowski steht.
Natureum-Geschäftsführerin und AG-Osteland-Mitglied Dr. Clivia Häse möchte verstärkt  Kindern und Jugendlichen aus der Region "Herz und Verstand für unsere wundervolle heimische Natur-Elblandschaft öffnen". Das Natureum ist dabei stats auf der Suche nach sozial engagierten Sponsoren, die Kindergruppen einen Ausflugstag ins Natureum ermöglichen.


> TV: Kehdinger Wildganstage.(Mediathek)
(rtlnord.de)

> Windparkpläne für die Osteniederung
(nez.de)


Kranichtour
auf Youtube


Albertus Lemke (3.v.r.) im Youtube-Video

Kraniche bei Gnarrenburg (Foto: W. Rademacher)

26. 10. 2013. Atemberaubend schöne Naturaufnahmen von der 1. Kranich-Exkursion dessGrünen Netzes der AG Osteland mit Albertus Lemke (Oberndorf) und Hans-Hermann Tiedemann (Elm) in die Moore an der Oste hat der Hechthausener Profi-Naturfotograf Gerd Berthold mit originellen O-Tönen zu einem sehenswerten Video zusammengestellt. Die Bilderschau ist hier auf Youtube zugänglich.


Kraniche unweit der Oste (Foto: Bert Frisch)

In der Region rund um Gnarrenburg leben zurzeit mehr Kraniche als Menschen.

Ein ausführlicher Bericht und 18 Fotos der Tour zu den 2,20 Meter großen Riesenvögel, aufgenommen von Walter Rademacher, Bert Frisch und Jochen und Renate Bölsche, stehen in unserem Facebook-Kanal.

Zum Thema:

> Bauern für Kranich-Abschuss
(spiegel.de)

> Tister Moorbahn weiter auf Kranich-Tour
(treffpunkt-sittensen.de)


Biomeiler
im NDR-TV


Fernseh-Thema Schulmeiler in Oberndorf

25. 10. 2013. In der Sendung "BINGO! - Die Umweltlotterie" berichtet das NDR-Fernsehen an diesem Sonntag, 27. Oktober, zwischen 17 und 18 Uhr [VPS 17:00] über den Biomeiler an der preisgekrönten, aber in ihrer Existenz bedrohten Oberndorfer Kiebitzschule.

In der Ankündigung des Senders heißt es: "Wie gewinnt man aus Holzabfällen warmes Wasser? Ganz einfach – bauen Sie einen Biomeiler vor Ihr Haus. Mit der von dem französischen Forstwirt Jean Pain entwickelten Methode des Biomeilers gewinnen Sie Strom und haben am Ende auch noch genug Kompost für den Garten. Man benötigt genug Holz und fleißige Bakterien - aber sehen Sie selbst, wie die Grundschule Oberndorf im Landkreis Cuxhaven ihre Räume heizt."


Kirche gegen
Vermaisung


Rotenburger Superintendent Hans-Peter Daub

25. 10. 2013. In der Mais-Hochburg Landkreis Rotenburg hat die Kirche der Vermaisung den Kampf angesagt, wie die Zevener Zeitung berichtet: Bei der Verpachtung kirchlicher Ländereien sollen Klauseln künftig Fruchtfolgen, Schonstreifen und ausgewogene Düngebilanzen sichern und vorzugsweise Verträge mit kleineren Betrieben  abgeschlossen werden, wie der Rotenburger Superintendent Hans-Peter Daub bestätigt.

Der parteilose Daub tritt, wie ausführlich berichtet, bei der kommenden Landratswahl gegen den Amtsinhaber Luttmann (CDU) an. - Über den Kampf der Osteregion gegen die Vermaisung berichtet seit 2010 unsere Website www.vermaisung.oste.de.

Mehr zu Agrar-Themen:

> Agrarindustrie: Millionenleid durch Keime
(heise.de)

> Vermaisung: Gipfel jetzt erreicht?
(nordsee-zeitung.de)

> Warum "Supi" Daub Landrat werden will
(weser-kurier.de)

> Zeven: Kartoffelfest an der Oste
(zevener-zeitung.de)

> Verdacht: Millionenbetrug beim Landvolk
(ndr.de)

> Grüner Minister Meyer gegen Gülleflut
(wochenblatt.com)

> Zeven: Biogasindustrie vor dem Absturz?
(anleihen-finder.de)

> Gülle & Co.: Weltrekorde bei Nitratbelastung
(ec.europa.eu)


ROW aktiv
mit Twesten


Thema Fracking: Elke Twesten

25. 10. 2013. Dringenden Handlungsbedarf sah Volker Kullik in Sachen Fracking: Der SPD-Mann aus Gnarrenburg, Vorsitzender des Umweltausschusses im ROW-Kreistag, regte die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die sich jetzt unter Vorsitz der Grünen-Kreistags- und Landtagsabgeordneten und Osteland-Mitstreiterin Elke Twesten aus Scheeßel im großen Sitzungssaal des Kreishauses konstituiert hat - siehe Pressebericht. - 24. 10. 2013. Fracking-Gegner aus den Landkreisen Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg, Herzogtum Lauenburg sowie aus Hamburg haben sich jetzt in einem Netzwerk zusammengeschlossen, wie das Hamburger Abendblatt meldet. "Unser Trinkwasser darf nicht noch mehr gefährdet werden, da gibt es keine Kompromisse," wird Ingo Engelmann von der Bürgerinitaitiven "Kein Fracking in der Heide" zitiert. Betroffen von Fracking-Plänen ist, wie berichtet, auch das südliche Osteland im Raum Sittensen.


> Exxon will im Osteland fracken
(weser-kurier.de)

> Superstromtrasse quert das Osteland
(heise.de)

> Cuxland: Rückkehr des Adlers
(nordsee-zeitung.de)

> Loxstedt: Hoffen auf eine Kaviarfabrik
(nordsee-zeitung.de)

Dank für Informationen an Kurt Ringen, Gerhard Reibe, Elisabeth Wendt u. a.


Agrarindustrie:
Tödliche Keime

24. 10. 2013. Nach einem heute veröffentlichten Bericht der Zeitschrift Öko-Test wird in der Geflügelmast auch ein sogenanntes Reserveantibiotikum eingesetzt. Solche Praktiken sind kriminell: Reserveantibiotika sind Mittel, "die nur beim Menschen und nur dann eingesetzt werden sollten, wenn sonst nichts mehr hilft," schreibr das Magazin: "Denn ansonsten ist absehbar, dass Keime auch gegen diese Mittel über kurz oder lang resistent werden." Mehr...

Über die fatalen Folgen des massenhaften Antibiotika-Einsatzes in der deutschen Agrarindustrie hatte zuletzt am 12. Oktober die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Krankenhauskeime "immer häufiger gegen Antibiotika resistent" sind. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene schätze, "dass jährlich mindestens eine Million Patienten an Klinik-Keimen erkranken, etwa 30.000 sterben daran".

Mitverantwortlich für die Todesfälle sei, so die "Süddeutsche", die Agrarindustrie: Weil Kühe, Schweine und Hühner zu viel Antibiotika verfüttert bekommen, "ist das Fleisch, das wir essen, mit resistenten Keimen verseucht. Neue, wirksame Antibiotika aber sind nicht in Sicht. Die Industrie entwickelt sie schon deshalb nicht, weil sich damit derzeit kein Geld verdienen lässt. Denn jedes neue Mittel würde von den Ärzten sehr sparsam eingesetzt, damit es möglichst lange wirksam bleibt."


Hundert zum
Bücherfest


Menschen vom Fluss der Genüsse

24. 10. 2013. Diese acht Fotos zeigen Menschen aus dem Osteland, die etwas gemeinsam haben: Sie sind "Genuss-Menschen" - gleichsam Botschafter des "Flusses der Genüsse". So wird die Oste in dem neuen, von der AG Osteland herausgegebenen Buch "Kunst und Genuss am Ostefluss" beschrieben.

Die Neuerscheinung wird an diesem Sonntag, 27. Oktober, 15 Uhr, im Osteland-Festhaus in Osten bei einem öffentlichen Bücherfest der AG Osteland mit Musik, Kaffee und Kuchen vorgestellt.Die Anmeldefrist ist gestern verstrichen; zugesagt haben rund 120 Ostefreunde.

Die Fotos oben gehören zu einer Reihe von Reportagen über insgesamt rund 20 Menschen aus der Region, die sich der Produktion qualitätvoller Nahrungsmittel verpflichtet fühlen (v. l. n. r.): Obstbauer Torsten Wichmann (Osten), Schlachter Detlef Brandt und Frau Iris (Osten), Bäcker Hans Buck (Cadenberge), Geflügelzüchter Joachim Roter (Cadenberge), Molkereimanager Horst von Thaden (Oberndorf-Hasenfleet), Pilzexpertin Elke Knoll (Wingst), Maler und Quittenfreund Raimund Adametz (Oberndorf), Elb- und Ostefischer Claus Zeeck (Geversdorf).

Außerdem für das Buch interviewt und darin vorgestellt: Ingrid und Roland Brünjes, Cornelia Buchholt, Keno Morten Buhmann, Karsten Ellenberg, Christian Jackisch, Bernd Kück, Michael Ruhnau, Iris Seidensticker, Claudia und Olaf Schmidt-Lehr, Micha Schröder, Klaus Schwarz und Swen Werner.


"Schweinebucht" (1904), SPIEGEL-Titel (2013)

Mit Dutzenden von wunderschönen, großformatigen Reproduktionen von Gemälden heimischer Künstler werden 16 kenntnisreich verfasste Kapitel über traditionelle Nahrungsmittel illustriert - von Buchweizen über Kartoffel, Schwein, Schaf und Huhn bis zu Apfel, Kürbis und Fisch. Vieles mutet hochaktuell an - etwa angesichts jüngster Berichte über die Skandale in der niedersächsischen Agrarindustrie.

Berichtet, gedichtet, gezeichnet, gekocht und Rezepte beigesteuert haben rund zwei Dutzend Mitwirkende vom Ostefluss und aus der Region zwischen Elbe und Weser, darunter Ruth Hunfeld, Annelie Schlobohm, Heiner Egge und Peter Schütt, die ihr Erscheinen und ihre Mitwirkung bei dem von Mitherausgeber, Autor und Verleger Wolf Dietmar Stock moderierten Bücherfest am Sonntag zugesagt haben und die im Wechsel mit der Musik von Andreas Salm aus dem Buch lesen werden.


Das siebte Buch der AG Osteland

Weitere Autoren sind die Osteland-Preisträger Dietrich Alsdorf, Grit Klempow und Wolfgang Schütz sowie Tatjana Gräfin Dönhoff, Dirk Faß, Annette Freudling, Petra Hempel, Christine Kohnke-Löbert, Wolfgang Millies, Ingrid Pfeiffer, Barbara Schmidt, Manfred Thoden, Birgit Weiden und AG-Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche.

Der 224 Seiten starke Farbband aus dem Fischerhuder Verlag Atelier im Bauernhaus - ein ideales Weihnachtsgeschenk für Ostefreunde - kostet 19,80 Euro und wird unter anderem auf den Weihnachtsmärkten in Oberndorf und Osten erhältlich sein.

Zum Thema:

> Neuer Prachtband über die Oste
(www.weser-kurier.de)



Alles zum Kranichzug auf der.NABU-Website


> Polizei beanstandet Mais-Transporte
(presseportal.de)

> Sonntag Apfeltag mit Eckart Brandt
(weser-kurier.de)

> Renaturierung erleichtert Gewässerpflege
(weser-kurier.de)

> "Landlust" meldet Rekordauflage
(meedia.de)

> Rotgrün wirkt: Güllebehälter abdecken!
(umwelt.niedersachsen.de)

> Dammann-Tamke und die Gänsejagd
(wattenrat.de)

> Zeven: Jäger renaturieren Oste-Altarm
(niederelbe.de)

> "Gnarrenburger Erklärung" der Moorschützer
(brv-zeitung.de)

> Rotgrün: Massentierhaltung ins Visier
(kreiszeitung-wochenblatt.de)

> Zeven gegen Landärztemangel
(zevener-zeitung.de)

> Lebensgefahr durch rücksichtslose Maisfahrer
(zevener-zeitung.de)

> Touristiker will Wingst-Kamelien retten
(nez.de)

> Rotgrün wirkt: Tierschutz für Schweine
(weser-kurier.de)

> Mehr Wildunfälle durch Vermaisung
(etmcms.de)


Oldendorf
als Modell


Bioenergie-Banner im Cuxhavener Kreishaus

16. 10. 2013. Der Arbeitskreis Energie im Rahmen der Dorfentwicklung Oldendorf hat schon diverse Entwicklungen im Bereich Erneuerbarer Energien angeschoben: Neben den zwei installierten Photovoltaikanlagen der Energie Oldendorf GmbH & Co. KG (Eno) in Oldendorf und Blumenthal werden ein Bürger-Windparkprojekt geplant und die Gründung einer Bürger-Energiegenossenschaft voran getrieben. Außerdem hat die Eno einen Solarerlebnistag am Schulzentrum Oldendorf für die 4. und 5. Klassen organisiert. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler mit Windsegeln und Solarmodulen experimentieren.

Darüber will der Arbeitskreis am Montag, 4. November, 19 Uhr, im Brunkhorst'schen Huus in Oldendorf ebenso berichten wie über die überregionalen Aktivitäten, denn aus dem Arbeitskreis ist auch das Netzwerk der Energie-Initiativen im Elbe-Weser-Raum hervorgegangen. So haben Mitglieder des Netzwerkes im September einen Workshop auf dem Energieforum der Leuphana-Universität Lüneburg zur Bürgerbeteiligung veranstaltet.

Monika Mengert, Geschäftsführerin der Eno, referierte auf dem Kongress der 100%-Erneuerbare-Energie-Regionen in Kassel (100-ee-Kongress) über das "Oldendorfer Modell", das den sozialen und regionalen Aspekt bei der Gründung von Energiegesellschaften festschreibt und auch den Bezug von günstigen Strom aus eigener Produktion vorsieht.

Als kürzlich der Landkreis Cuxhaven zur 100-ee-Starterregion erklärt wurde, hat das Netzwerk der Energie-Initiativen auf dem Forum Klimaschutz Impulse in Richtung Bürgerbeteiligung setzen können und Workshops zu Mobilität, Bauleitplanung und energieeffizientes Gebäudemanagement mit organisiert. Im Forum des Kreishauses in Cuxhaven hing das "Wir machen unseren Strom selber".

Dank für Foto und Informationen an Peter Wortmann.


Faszination
Vogelzug


Mit Gerd-Michael Heinze (r.) auf dem Hullen

14. 10. 2013.  Zwei faszinierende Erlebnisse begeisterten am Sonntag die Gäste des neuen Arbeitskreises Grünes Netz der AG Osteland: An der Ostemündung, inmitten Tausender von Wildgänsen, informierte bei strahlendem Sonnenschein der international renommierte Ornithologe Gerd-Michael Heinze über die Bedeutung der Schutzgebiete in der Oste- und Elbmarsch als Drehscheibe des Vogelzugs.


Mit Dr. Clivia Haese (r.) im Natureum

Anschließend, im benachbarten Natureum Niederelbe, präsentierte Geschäftsführerin Dr. Clivia Haese die völlig neu gestaltete, mit Vielfalt und Modernität überzeugende Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom – Brücke zwischen den Welten", die jüngst erst von der Unesco als Musterprojekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet worden ist. Wie Hans-Hermann Tiedemann (Foto) vom Grünen Netz ankündigte, ist die nächste, mit Albertus Lemke (Oberndorf) organisierte ornithologische Exkursion - Ziel: die Kranich-Fraßplätze in den Ostemooren - bereits komplett ausgebucht. - Viele Fotos vom Osteland-Ausflug zum Hullen und ins Natureum Niederelbe stehen auf dieser SONDERSEITE.


> Naturschützer gegen Plastikküste
(nez.de)

> Agrar-Lobby gegen EU-Greening
(zevener-zeitung.de)

> Mit der Moorbahn zum Kranichrastplatz
(rotenburger-rundschau.de)


30.000 Tote
jedes Jahr?

12. 10. 2013. Über eine verdrängten Dauerskandal berichtet heute die Süddeutsche Zeitung (S. 11). In deutschen Krankenhäusern grassieren mehr denn je tödliche Keime: "Sie tarnen sich in Seifenlösungen und Putzmitteln. Sie wandern so von Krankenstation zu Krankenstation... Die Medizin steht vor einem lebensgefährlichen Rätsel – und die Gefahr wächst." Laut Bericht zeigen sich die Keime immer häufiger gegen Antibiotika resistent. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene schätze, "dass jährlich mindestens eine Million Patienten an Klinik-Keimen erkranken, etwa 30.000 sterben daran".

Über die Ursachen heißt es unter anderem: "Weil Kühe, Schweine und Hühner zu viel (Antibiotika) verfüttert bekommen, ... ist das Fleisch, das wir essen, mit resistenten Keimen verseucht. Neue, wirksame Antibiotika aber sind nicht in Sicht. Die Industrie entwickelt sie schon deshalb nicht, weil sich damit derzeit kein Geld verdienen lässt. Denn jedes neue Mittel würde von den Ärzten sehr sparsam eingesetzt, damit es möglichst lange wirksam bleibt."

Nicht erwähnt werden in dem Artikel auf die aktuellen Bemühungen grüner Landwirtschaftspolitiker, den Antibiotikaverbrauch in der Agrarindustrie zu reduzieren.


Die Vögel
des Glücks


Dieses Jahr mit dabei: die AG Osteland

2. 10. 2013. Der "Tag der Regionen 2013" in Niedersachsen und Bremen - eine Abfolge von über 200 Veranstaltungen in den Wochen vor und nach dem 3. Oktober - soll auch in diesem Jahr wieder dazu beitragen, die Reize des ländlichen Raums ins rechte Licht zu setzen.

Neben vielen anderen Organisatoren aus der Region wie dem Heimatverein Hüll, den Landfrauen in Ihlienworth und der Neuhäuser Historienbruderschaft "Lumpenhunde" offeriert auch die Fachgruppe Natur- und Umweltschutz (Grünes Netz) der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. in diesen Tagen zwei besondere Veranstaltungen mit hochkarätigen Referenten.

Gemeinsames Thema: der Vogelzug, das faszinierendste Naturschauspiel, das die Landschaft an Oste und Elbe dieser Tage zu bieten hat. Ziele sind der Hullen an der Ostemündung und die "Vögel des Glücks" in der Teufelsmoorregion. Infos zur Anmeldung unter Grünes Netz Oste.


Apfelretter
von der Oste


Bio-Landwirt Eckart Brandt

7. 10. 2013. Am Montag, 7. Oktober, ab 16.10 Uhr porträtiert das NDR Fernsehen unter anderem Eckart Brandt aus Großenwörden, den "Apfelretter" aus dem Osteland. In der Ankündigung des Senders heißt es: "Finkenwerder Hofprinz, Celler Dickstiel und Geheimrat Dr. Thiel - hätten Sie gewusst, dass es sich hierbei um Apfelsorten handelt. Pomologe und Obsthofbesitzer Eckart Brandt kennt sie alle: 80 alte Apfelsorten bringt er unter seine Kundschaft. Er hat Sorge, dass die alten Sorten bald bei uns verschwunden sein könnten. In Supermärkten spielen mittlerweile nur noch 10 bis 15 Sorten eine wirtschaftliche Rolle."


Illegales Maisfeld
am Ufer der Oste


Tiefpflügen im Oste-Überschwemmungsgebiet

2. 10. 2013. Zu Jahresbeginn machte im Oste- und Wümme-Landkreis Rotenburg ein schwerer Fall von Umweltfrevel Schlagzeilen (oste.de berichtete): Durch Tiefpflügen hatte ein Landwirt im Überschwemmungsgebiet unmittelbar an der Oste bei Sandbostel Grünland in Maisäcker umgewandelt. Nun muss dort wieder Grünland angesät werden, wie jetzt im Kreis-Umweltausschuss auf Fragen des CDU-Vertreters und AG-Osteland-Mitglieds Angelus Papemitgeteilt wurde: Ein vom NLWKN ausgesprochenes einschlägiges Verbot ist mittlerweile rechtskräftig geworden. - Frühere Berichte zum Thema auf unserer Sonderseite "Vermaisung stoppen!"


Kamelienparadies

Ausverkauf
in der Wingst


Kamelien-Abtransport aus der Wingst

28. 9. 2013. Aufgrund der Nachlass-Insolvenz des verstorbenen Gärtner-Genies Peter Fischer droht der Wingst der Verlust eines ihrer Tourismusmagneten. Für diesen Sonnabend war der Ausverkauf des Pflanzenbestandes der wohl größten Kameliensammlung Europas angesetzt. Neben dem Kamelienparadies steht auch die Existenz des Kamelien-Cafés mit Galerie auf dem Spiel, wenn sich nicht noch ein Käufer für das Areal findet.


Kamelienpark - ein verlorenes Paradies?

Ein literarisches Denkmal hat die Autorin Elke Loewe 2007 dem Kameliengarten mit ihrem Oste-Krimi "Schneekamelie" gesetzt. Lassen sich auch Teile des realen Pflanzenschatzes als eine Art blühendes Denkmal im schönen Bergwald an der Oste erhalten? Der Tourismusverein Wingst Touristik e.V. um den Kommunalpolitiker Patrick Pawlowski (CDU) will sich bemühen, eine repräsentative Auswahl des Kamelienbestandes zu erwerben und für die Wingst zu sichern. Der Verein hofft auf Spender, die Geld geben oder Kamelien zugunsten des Tourismusvereins kaufen.


Renate Bölsche, Pawlowski mit Krimi-Kamelie

Einzelspenden bis zur Höhe von jeweils 200 Euro gingen bereits unmittelbar nach dem Aufruf beim Tourismusverein ein. Helfen will man auch im Krimiland-Projekt der AG Osteland: Sprecherin Renate Bölsche übergab Pawlowski am Sonnabend ein Exemplar der legendären Schneekamelie aus dem Loewe-Krimi.

Für Informationen über die Spendenaktion ist der Tourismusverein per E-Mail erreichbar.


Klima und
Kommune

28. 9. 2013. Extremregen, Meeresspiegelanstieg - die aktuellen Warnungen des Weltklimarats sind dramatisch. Wie schwer sich Kommunalpolitiker tun, darauf angemessen zu reagieren, zeigt das Beispiel der Oste-Stadt Bremervörde- siehe Bremervörder Zeitung.


UN-Preis für
Störprojekt


Bölsche (AG Osteland) mit Jungstör an der Elbe

26. 9. 2013. Aus Anlass der Freisetzung des 10 000. Störs im Elbesystem - ein Drittel (!) davon in der Oste - ist am Mittwoch eine hohe Ehrung verliehen worden: Für die Stör-Wiedereinbürgerung - "Offizielles Projekt" der "UN-Dekade Biologische Vielfalt" - ausgezeichnet wurden die Gesellschaft zur Rettung des Störs und ihre Projektpartner, darunter auch die AG Osteland mit deren Arge Wanderfische um Wolfgang Schütz.

Ausführlicher Bericht in der rechten Spalte.

Alle oste.de-Beiträge von Jochen Bölsche zum Thema Oste-Stör (seit 2001) sind auf dieser SONDERSEITE zusammengefasst.


Störbesatz auf der NDR-Website

> Das Stör-Projekt im NDR-Fernsehen
(ndr.de)


Ausflüge für
Ostefreunde


Kraniche im Elbe-Weser-Dreieck

25. 9. 2013. Die junge Fachgruppe Natur- und Umweltschutz in der AG Osteland e. V. - bekannt als Grünes Netz Oste - veranstaltet im Oktober zwei vogelkundliche Exkursionen für Ostefreunde. Ziele sind die Ostemündung, Drehscheibe des Vogelzugs, und die Kranich-Fraßplätze am Rande des Teufelsmoors.

Orts- und fachkundige Führer sind Gerd-Michael Heinze (Osten), Dr. Clivia Häse (Balje), Axel Roschen (Bremervörde), Albertus Lemke (Oberndorf) und Hans-Hermann Tiedemann (Elm).


Uno würdigt
Störschützer


Ausgezeichnet: das Stör-Projekt

24. 9. 2013. Viel Echo in Presse, Funk und Fernsehen hat die Mitteilung gefunden, dass die Wiedereinbürgerung des Europäischen Störs in Elbe, Havel und Oste an diesem Mittwoch, 25. September, als "Beispielprojekt der UN-Dekade der Biodiversität" ausgezeichnet wird.


Schütz und Bölsche im Berliner Leibniz-Institut

Eingeladen zur feierlichen Preisverleihung auf Burg Lenzen an der Elbe sind unter anderem der Vorsitzende der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., Jochen Bölsche, sowie der Sprecher der Osteland-Fachgruppe Wanderfische, Wolfgang Schütz, als Vertreter der rund 8000 Sportfischer am längsten Nebenfluss der Niederelbe. Entgegennehmen wird die Uno-Auszeichnung Stör-Projektleiter und Ostepreisträger Dr. Jörn Geßner (Foto) vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.

Der Diplom-Biologe erhält den Preis aus der Hand von Dr. Elsa Nickel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Alle oste.de-Beiträge von Jochen Bölsche zur Rettung des Oste-Störs (seit 2001) stehen auf dieser SONDERSEITE.

Zum Thema:

> Uno würdigt Oste-Stör-Aktion
(treffpunkt-sittensen.de)

> Neue nationale Sportfischer-Website
(dafv.de)

> Neue Störe für die Oste
(brv-zeitung.de)

> Störzuchtstation an der Oste geplant
(nez.de)


Unesco ehrt
das Natureum


Das Küstenmuseum in der Ostemündung

23. 9. 2013. Die Deutsche Unesco-Kommission hat die neue Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom – Brücke zwischen den Welten" im Natureum Niederelbe als Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet. Das Natureum ist Ausgangs- bzw. Endpunkt des Oste-Radwegs Tostedt - Balje. - Ausführlicher Bericht auf www.gruenes-netz-oste.de.


Touristenmagnet
"Klein Amazonien"


Gerd-Michael Heinze bei den Wildganstagen 2013

19. 10. 2013. Mit Hinweisen auf die Funktion der Region an Elbe und Oste als "Drehscheibe des weltweiten Vogelzugs" sowie auf die Bedeutung der "enormen Vielfalt seltenster Arten" als touristisches "Alleinstellungsmerkmal" haben am Sonnabend im "Kehdinger Hof" amtgemeinde- Bürgermeister Edgar Gödecke (Nordkehdingen) und der NLWKN-Ornithologe Gerd-Michael Heinze (Osten) die Kehdinger Wildganstage eröffnet; beide gehören auch der AG Osteland an. 


Enorme Artenvielfalt: Schafstelze in Kehdingen

In der Tradition grosser Popularisierer wie Grzimek, Sielmann und Stern verstand es der seit 20 Jahren an der Unterelbe tätige Biologe Heinze, dem Publikum mit brillanten eigenen Fotos und packenden Schilderungen zu vermitteln, wie wichtig das EU-geschützte "Klein Amazonien" zwischen Otterndorf und Barnkrug nicht nur für rund 80 Brutvogelarten ist, sondern auch für Hunderttausende von nordischen Gastvögeln auf dem Weiterflug in den Mittelmeerraum, nach Afrika und teils sogar bis in die Antarktis.


Touristiker Schröder, Politiker Bösch, Gödecke

Gödecke hatte zuvor die Chance hervorgehoben, durch die Vermarktung von "Naturerlebnisprodukten" zur touristischen Wertschöpfung in der abgelegenen ländlichen Region beizutragen - ungeachtet der Gänsefraßschäden der Landwirtschaft, mit der sich die Politik durch Ruhezonen, Entschädigungen usw. arrangieren müsse.

Naturtouristen auf der Suche nach "regionalen Besonderheiten und authentischen Erlebnissen" müssten, so Gödecke, Gesamtpakete unter anderem mit frischen regionalen Produkten und Attraktionen wie dem Natureum Niederelbe, dem Tidenkieker-Schiff und dem Vogelkieker-Bus geboten werden. 

Nach der Eröffnung von Fahrradstationen, Schutzhütten, Infotafeln und einem neuen Café in Hamelwörden stehe in Kehdingen im kommenden Jahr die Erweiterung des Mönchswegs für Fernwanderer sowie die Auszeichnung der Sportboothäfen an Elbe und Oste nach dem System "Gelbe Welle" an. 


Bürgermeister Gödecke dankt Heike Wagner

Dass die Veranstaltung einen weitaus besseren Besuch verdient gehabt hätte, unterstreicht die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für die Region. Zu den engagierten Akteuren zählen auch Ehrenamtler wie Vermieter und krautsand.org-Webmaster Burkhard Schröder oder Heike Wagner, Pressewartin des Tourismusvereins, der Bürgermeister Gödecke mit einem Blumenstrauss dankte. 

Mehr unter www.wildganstage.de.


"Stör wichtig wie
Tiger und Nashorn"


Dr. Geßner mit Elsa Nickel (Umweltministerium)

26. 9. 2013. Mit einer Urkunde, unterzeichnet von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), sind Naturschützer aus dem Osteland von einer besonderen Ehrung zurückgekehrt: In einer Feierstunde auf der brandenburgischen Burg Lenzen ist die von den rund 8000 Sportfischern an der Oste unterstützte Wiedereinbürgerung des weltweit nahezu ausgerotteten Europäischen Störs als "Beispielprojekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" ausgezeichnet worden. Zugleich erfolgte an der mittleren Elbe die Freisetzung des 10.000 Jungstörs der bedrohten Art "Acipenser sturio". Insgesamt ein Drittel der seit 2008 in das gesamte Elbesystem entlassenen Setzlinge aus französischer Nachzucht war für die Oste bestimmt, resümierte Dr. Jörn Gessner von der Gesellschaft zur Rettung des Störs, der den UN-Preis entgegennahm.  Der längste Nebenfluss der Niederelbe, in dem um die Jahrtausendwende bekanntlich bereits die Wiedereinbürgerung des Lachses gelungen war, gilt wegen seiner Wasserqualität, seiner Gewässerstruktur und des Engagements der Oste-Anrainer als besonders geeignet als Stör-Habitat.


Geßner, Projektpartner Lützen und Renate Bölsche

Mit Urkunden als Projektpartner geehrt wurden rund ein Dutzend Vertreter von Artenschutz und Sportfischerei aus dem gesamten Einzugsbereich der Elbe, darunter vom Unterlauf Jens-Uwe Lützen (Itzehoe) sowie Jochen Bölsche, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Osteland, und Wolfgang Schütz von deren Arge Wanderfische (beide Osten); die Urkunden nahm Osteland-Vorstandsmitglied Renate Bölsche entgegen.


Freisetzung des 10.000 Störs bei Lenzen

Die international beachtete Rettung des extrem bedrohten Europäischen Störs sei "vergleichbar mit dem Schutz von Tiger und Nashorn", betonte in seiner Festrede Professor Dr. Klement Trockner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

Der Kampf gegen den "weitgegend irreversiblen" Rückgang der Artenvielfalt sei eine der großen Herausforderungen der Menschheit. Insbesondere zur Rettung des Störs mit seiner Generationsdauer von 12 bis 16 Jahren bedürfe es "verläßlicher regionaler Partner mit langem Atem und dem nötigen Feuer".


Osteland-Vorstandsmitglieder Schütz, Bölsche

Die derzeit auch von der EU angestrebte "Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit" - also der Ersatz von Wehrrelikten und anderen Barrieren durch Fischtreppen und Umgehungsgerinnsel an Elbe, Havel, Stör, Oste und deren Zuflüssen - nütze nicht nur dem Europäischen Stör, hob Dr. Elsa Nickel vom Bundesumweltministerium hervor. 

Was den Bestand dieser "spektakulären und charismatischen Schirmart" stütze, komme auch vielen anderen Arten und letztlich der gesamten Flussfauna und -flora zugute.

Vertreter der Landesregierungen von Sachsen-Anhalt und Brandenburg warteten in der Feierstunde mit beeindruckenden Zahlen auf. So sei der über 250 Millionen Jahre alte Stör durch menschliche Unvernunft im Elbe-System innerhalb weniger Jahrzehnte ausgerottet worden. 

Waren Ende des 19. Jahrhunderts bei Magdeburg an einem einzigen Tag noch 84 Exemplare des mit über drei Metern Länge größten einheimischen Fischs gefangen worden, so sei 1946 das letzte dieser "lebenden Fossile" an der Mittelelbe 1946 ins Netz gegangen, berichtete Dr. Reinhold Sangen-Emden vom Magdeburger Agrarministerium.


Zur Feier des Tages: Stör-Flagge über Lenzen

Als "vorbildliches Beispiel für eine sehr gut begleitete Wiedereinbürgerung" bezeichnete Dr. Henning von Nordheim vom Bundesamt für Naturschutz das Stör-Projekt. Am Rande der Veranstaltung führte Nordheim Gespräche über die mögliche Einrichtung einer Stör-Aufzuchtstation an der Oste, die auch von der Gesellschaft zur Rettung des Störs begrüsst würde. 

"An der Oste," lobte Dr. Gessner in seiner Dankesrede nach der Entgegennahme des UN-Preises die Sportfischer im Elbe-Weser-Dreieck, gebe es "eine fürchterlich aktive Truppe nicht nur der schreibenden, sondern auch der Hand anlegenden Zunft". 

Wie berichtet, installierten Mitglieder der AG Osteland in Oberndorf ein Stördenkmal ("Hein Stör"), und sie  veranstalteten in den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg Vortragsabende ("Kaviarnächte"), eine Ausstellung ("Die Rückkehr des grauen Riesen"), einen "Störgipfel" sowie Radtouren "Auf den Spuren der Wanderfische" sowie zwei "Oste-Stör-Feste" in Oberndorf und Bremervörde-Elm

Alle oste.de-Berichte von Jochen Bölsche zum Oste-Stör-Projekt seit 2001 stehen auf dieser SONDERSEITE.

Den Abschluss der Veranstaltung in Lenzen bildete die Premiere eines Videos des Bundesamtes für Naturschutz über die Wiederansiedlung des Störs, das auch im Internet verfügbar ist.

Zum Thema:

> Auch der Baltische Stör profitiert
(mvpo.de)


Reise ins Reich 
der Riesenvögel 


Wanderung zum Beobachtungsplatz

24. 10. 2013. Ortsnamen wie Kranenburg und Kranenweide deuten darauf hin, dass Kraniche einst an der Oste keine Unbekannten waren. Dann aber verschwanden sie für lange Zeit - bis die Riesenvögel vor etwa anderthalb Jahrzehnten In dem Landstrich zwischen Oste und Teufelsmoor im Herbst plötzlich in großer Zahl wieder auftauchten. 

Mittlerweile nutzt der "Glücksvogel", wie er im Volksmund heißt, zu Zehntausenden die Fraß- und Schlafplätze etwa rund um das Tister Bauernmoor (bei Sittensen) und um das Huvenhoopsmoor (an der Oste bei Gnarrenburg). Dort hat sich bereits ein regelrechter Kranichtourismus entwickelt.


Tiedemann und Lemke mit Referent Roschen

Um das Naturphänomen zu ergründen und um über Naturschutzstrategien zur Tourismus-Kanalisierung zu informieren, hatte die Fachgruppe Natur und Umweltschutz der AG Osteland, kurz Grünes Netz Oste, eingeladen. Aufgrund der überaus starken Resonanz - weit über 100 Anmeldungen - mussten zwei Exkursionen organisiert werden. Die erste fand am 23. Oktober statt, die (ebenfalls ausgebuchte) zweite folgt eine Woche darauf.

Im Gasthaus "Zur Kreuzkuhle" bei Gnarrenburg begeisterte Axel Roschen, Leiter der Bremervörder Umweltpyramide des Osteland-Mitgliedsverbandes NABU sowie exzellenter Biokrimi-Autor ("Mausohrnächte"), die rund 70 Teilnehmer mit einer eindrucksvollen Fotopräsentation und mit Informationen über mögliche Ursachen der Nordverlagerung der Kranichfluglinien - vom Klimawandel über die Renaturierung von Mooren bis hin zu den tiefgreifenden Veränderungen der Agrarlandschaft.

Gerade der hochgradig vermaiste Oste- und Wümme-Landkreis Rotenburg bietet den Vögeln mit den Körnerresten auf den abgeernteten Maisäckern sehr attraktive Fraßplätze. Roschen: "Die hiesigen Maiseinheitswüsten bieten riesige Futterreserven."

Die benachbarten noch ursprünglichen oder wiedervernässte Moore wiederum sind als geschützte Schlafplätze gefragt, an denen die Vogel - Beine im Wasser - vor Feinden wie Wildschwein und Fuchs relativ sicher sind. 

Während der folgenden Fahrt in drei Planwagen bis an den Rand des Naturschutzgebietes Huvenhoopsmoor (das unmittelbar an die Oste grenzt) erlebten die Gäste des Grünen Netzes auf den umliegenden Feldern jeweils Aberhunderte der dort äsenden Allesfresser

Zurzeit leben in der besuchten Moorregion, so Roschen, mit schätzungsweise 35.000 von bundesweit rund 200.000 Tieren "mehr Kraniche als Menschen".

Gegen Abend beobachteten die Gäste von der AG Osteland, wie die Vögel in riesigen Schwärmen ins Moor aufbrachen, wo sie auch vor allzu vielen Störungen durch Kranichtouristen sicher sind: 

Besucherzahlen und -zeiten an den Aussichtspunkten am Rande des Schutzgebietes wie etwa der "Kranichschanze" bei Augustendorf sind erfreulicherweise streng reglementiert. Touristen in Autos und Planwagen wirken übrigens, verglichen mit Einzelwanderern, in der Feldmark weniger störend, solange gewisse Regeln (z. B. Blitzlichtverbot und 300-Meter-Distanz) eingehalten werden.

Der Ausflug endete in der "Kreuzkuhle" mit einem "Moor-Buffet", für das Wirt Heino Lütjen ebenso viel Beifall erhielt wie Roschen und die beiden Organisatoren der Tour, denen Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche für ihre vorzügliche Arbeit dankte: Albertus Lemke (AG Osteland / TSV Oberndorf) aus Oberndorf und Hans-Hermann Tiedemann aus Elm (Grünes Netz / NABU Bremervörde-Zeven).

Fotos

von Walter Rademacher, Bert Frisch sowie Jochen und Renate Bölsche stehen auf hier auf Facebook.


ROW-Naturschutz:
Beistand für Burkart


Von der CDU attackiert: Naturschützer Burkart

17. 10. 2013. Der ehrenamtlich tätige Rotenburger Kreisnaturschutzbeauftragte Werner Burkart hat in seinem mittlerweile 29. (!) Jahresbericht vor dem Umweltausschuss des Kreistags erneut vor "unheilvollen Entwicklungstendenzen" gewarnt - Stichworte: Vermaisung, Monokulturen, Artenschwund... Der Bericht ist hier im Wortlaut verfügbar: 

Nachdem Burkart für seine mutigen Worte von dem Bremervörder CDU-Politiker Albert Rathjen öffentlich angegriffen worden ist (BZ vom 5. Oktober), erfährt der engagierte Naturschützer nun Beifall und Beistand aus dem Oste- und Wümme-Landkreis. Roland Meyer aus Scheeßel schreibt:

"Der Kreis-Naturschutzbeauftragte Werner Burkart hat vollkommen recht, wenn er von „zum Teil verheerenden Auswirkungen der modernen Landwirtschaft auf die Natur“ spricht. 

Ein zuverlässiger Anzeiger für deren immer schlechteren Zustand sind zum Beispiel die Vögel. Wo sie ausbleiben, geht es auch Insekten und der P?anzenwelt nicht gut. 

ln den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Kiebitze um zwei Drittel verringert. Seit 1990 sind allein in Deutschland eine Million Feldlerchen verstummt. 

Auf Europas Ackern und Grünflächen leben insgesamt nur noch halb so viele Vögel wie 1980. Der Bestand an Rebhühnern ist gar um 90 Prozent zurückgegangen. 

Hauptursache für diese Entwicklung ist die zunehmende Intensität der Landnutzung. Da sind sich alle Fachleute einig. Es gibt immer weniger Weiden und Wiesen. 

Viele Hecken und Feldraine sind verschwunden. Böden, Flüsse und Grundwasser werden stark belastet. Gab es im Kreis Rotenburg 1995 noch annähernd ebenso viel Grünland wie Ackerflächen, sind es heute doppelt so viele Acker wie Wiesen. 

Auf fast zwei Dritteln dieser Äcker wächst Mais. Und viele der noch verbliebenen Wiesen werden inzwischen vier oder fünf Mal im Jahr gemäht. Da kommen nur noch wenige Hochleistungsgrasarten vor. Und kaum ein Wiesenvogel bringt sein Gelege durch. 

Die große Mehrheit der Menschen in diesem Land wünscht sich eine möglichst intakte und vielfältige Natur. Eine hoch subventionierte und von weniger als fünf Prozent aller Berufstätigen ausgeübte Landwirtschaft, die sich daran nicht orientieren will, wird weiter ins gesellschaftliche Abseits geraten. 

Statt die Schädlichkeit einer auf Großtechnik und Industrialisierung setzenden Agrarpolitik zu verdrängen, sollte Albert Rathjen seine Scheuklappen absetzen und gerade als bekennender christlicher Politiker beim Umsteuern helfen. 

Damit die Schöpfung nicht weiter unter die Räder kommt, müssen wir zu einer Landwirtschaftspolitik kommen, die Kleinteiligkeit und Naturverträglichkeit viel stärker honoriert. 

Damit wäre auch vielen bäuerlichen Familien gedient. Die könnten dann nämlich irgendwann das unheilvolle Hamsterrad verlassen, das bislang viele zum Nachteil für die Umwelt immer schneller drehen, die dafür immer öfter scheel angesehen werden."


Wildganstage
in Kehdingen


Naturschutz-Experte Gerd-Michael Heinze

7. 10. 2013. Im Oktober sind die Elb- und Ostemarschen zwischen Freiburg und Balje Einflugschneise für riesige Vogelschwärme. Es bietet sich ein einzigartiges Naturschauspiel, wenn am Horizont unzählige Gänse erscheinen und sich mit lautem Geschnatter auf den Wiesen und Weiden niederlassen. Jahr für Jahr kommen zahlreiche Naturliebhaber und Schaulustige in die Region, um dieses beeindruckende Erlebnis zu bewundern und die Kehdinger Wildganstage als Auftakt der Wildganssaison zu feiern. Einzigartig wie die weite Elblandschaft ist hier die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung

Das reichhaltige Programm für den 19./20. Oktober ist jetzt online. Mitwirkende sind u. a. Heinrich von Borstel, 1. Vorsitzender des Touristikvereins Kehdingen, Gerd-Michael Heinze, NLWKN-Naturschutzstation Unterelbe, Caspar Bingemer (Osteschifffahrt), Dr. Uwe Andreas, Kreisnaturschutzwart des Landkreises Stade, und Georg Ramm, BUND Cuxhaven / NABU Freiburg.

Der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen (Tel: 04141-12561) lädt ein zu Fahrten mit dem "Vogelkieker". Dieser Doppeldeckerbus bietet Gästen die Möglichkeit, die Gänse aus nächster Nähe aus vier Meter Höhe zu beobachten, ohne sie zu stören. 


Plattbodenschiff "Tidenkieker" auf der Elbe

Ein besonderes Highlight ist auch die Fahrt mit dem "Tidenkieker" (gleiche Telefonnummer), einem Plattbodenschiff mit nur 50 cm Tiefgang, das speziell entwickelt wurde, um Naturliebhabern die Ufergebiete der Unterelbe mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora aus nächster Nähe zu erschließen. Am Sonntag fährt MS Mocambo (Tel: 04772-861084) flussabwärts ins Ostewatt, es geht um 10.55 Uhr ab Natureum in Balje. 

Neben den Fahrten zur Naturbeobachtung rankt sich ein buntes Veranstaltungsprogramm rund um die gefiederten Besucher aus dem hohen Norden: In Freiburg lockt am Samstag und Sonntag der Saal der Gaststätte Kehdinger Hof in Hafennähe mit Ausstellungen, Infos, Vorträgen und kulinarischen Köstlichkeiten. In Oederquart erfolgt in der Kruppscheune auf dem Ziegelhof die Veranstaltung "LAND-ART - was ist das?", in der der Kunstverein Kehdingen mit Fotos und Filmen Einblick gibt in die Projekte 2013. 


Georg Ramm (mit Osteland-Vorstand Bölsche)

An den Aussichtspunkten in Freiburg und Wischhafen kann man bei Erläuterungen von Fachleuten die Vögel beobachten. Im Aschhorner Moor wartet am Sonntag um 13 Uhr Georg Ramm vom BUND auf Wanderer zu einem geführten Vogelspaziergang.

Dank für Hinweise an Heike Wagner.


Suche nach dem
verlorenen Genuss


Neuerscheinung zum Zehnjährigen

15. 10. 2013. Sechs Bücher hat die 2004 gegründete gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. bereits herausgegeben.* In Kürze erscheint, rechtzeitig zum Zehnjährigen des Vereins, das "siebte und schönste", sagt Jochen Bölsche, Vorsitzender der über 500 Mitglieder starken "Lobby für die Oste". "Kunst und Genuss am Ostefluss" heisst der 224 Seiten starke Farbband aus dem Fischerhuder Verlag Atelier im Bauernhaus.

Rund 20 Autoren aus dem Elbe-Weser-Dreieck haben sich angesichts der zunehmenden Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion "auf die Suche nah dem verlorenen Genuss" begeben. Der Mitherausgeber, Autor, Maler und Ostepreisträger Wolf-Dietmar Stock hat zu jedem Kapitel einschlägige Werke heimischer Künstler der klassischen Moderne gesammelt und vorgestellt.

Die Namen der im Buch vertretenen Maler reichen von Diedrich Rusch über Karl Otto Matthaei bis hin zu Hugo Friedrich Hartmann, dessen Bild "Schweinebucht" als Reminiszenz artgerechter Tierhaltung interpretiert wird. Das Titelbild stammt von dem Ostener Maler Rusch.


Es gibt sie noch: Freiland-Gänse

Dass der längste Nebenfluss der Niederelbe ein "Fluss der Genüsse" ist, hat die AG Osteland schon in früheren Jahren mit gleichnamigen Exkursionen etwa zu Krabbenfischern und Obstbauern unter Beweis gestellt. Zu der Reihe der nun porträtierten Genuss-Produzenten aus dem Osteland zählen ein Koch und ein Hausschlachter, Milchschaf- und Sattelschweinzüchter, Obstpresser, Apfelanbauer, Nudelmanufakturant, Holunderplantagenbesitzer, Pilzberaterin, Landmolkereidirektor, Vorzugsmilchhersteller, Apfelexperte, Landhuhnhalter und Kürbisanbauer.

Die Bandbreite der Produkte reicht vom einst begehrten Oste-Kaviar, der mit der Ausrottung des Störs verschwunden ist, bis hin zum Rassegeflügel aus Freilandhaltung oder vom Aussterben bedrohten Kartoffelsorten.

Präsentiert wird die Neuerscheinung bei Kaffee, Kuchen und Musik am Sonntag, 27. Oktober, 15 Uhr, im Osteland-Festhaus im Schwebefährendorf Osten (Eintritt 6,90 Euro, Anmeldung bis 23. Oktober bei der AG Osteland, renate.boelsche@gmx.de). 


Ausgerottet: Kaviarfisch Oste-Stör

Verbunden ist die Buchvorstellung, wie Verleger Stock verrät, mit der Verleihung eines "Ordens am Bande", der eine Salatschnecke zeigt und den die Beteiligten überreicht bekommen "für Verdienste auf der Suche nach dem verlorenen Genuss".

Berichtet, gedichtet, gezeichnet, gekocht und Rezepte beigesteuert haben Mitwirkende vom Ostefluss und aus der Region zwischen Elbe und Weser, darunter Ruth Hunfeld, Annelie Schlobohm, Heiner Egge und Peter Schütt, die ihr Erscheinen und die Preisgabe einer Geschichte zugesagt haben und die  im Wechsel mit der Musik von Andreas Salm aus dem Buch lesen werden.

Weitere Autoren sind Dietrich Alsdorf, Jochen Bölsche, Tatjana Gräfin Dönhoff, Dirk Faß, Annette Freudling, Petra Hempel, Grit Klempow, Christine Kohnke-Löbert, Wolfgang Millies, Ingrid Pfeiffer,  Barbara Schmidt, Wolfgang Schütz, Wolf-Dietmar Stock, Manfred Thoden und Birgit Weiden.

Natürlich sind auch die für das Buch interviewten Personen aus den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg zum Bücherfest in Osten eingeladen: Raimund Adametz, Detlef und Iris Brandt, Ingrid und Roland Brünjes, Cornelia Buchholt, Keno Morten Buhmann, Hans Buck, Karsten Ellenberg, Christian Jackisch, Elke Knoll, Bernd Kück, Joachim Roter, Michael Ruhnau, Iris Seidensticker, Claudia und Olaf Schmidt-Lehr, Micha Schröder, Klaus Schwarz, Horst von Thaden, Swen Werner, Torsten Wichmann und Claus Zeeck.


Das waren die beiden erste Osteland-Bücher

* Von der AG Osteland herausgegeben worden sind bislang die Bild-Text-Bände "Die Oste - Von der Quelle bis zur Mündung" und "Die Farben der Oste" (Elke Loewe / Wolf-Dietmar Stock), der Krimi-Reader "Mord an der Schwebefähre" ( Elke Loewe), das Sachbuch "Die Geschichte der Fähren an der Oste" (Gisela Tiedemann), der Radwanderführer "Deutsche Fährstrasse Bremervörde - Kiel" (Jochen Bölsche) und die Geschichtensammlung "Ufergeflüster" (Dietrich Alsdorf). Mit dem Ostener Fährverein wurde darüber hinaus das Schwebefähren-Buch "Über die Oste" (Gisela Tiedemann / Jochen Bölsche u. a.) erarbeitet.


Faszination
Vogelzug


Mit Gerd-Michael Heinze (r.) auf dem Hullen

14. 10. 2013.  Zwei faszinierende Erlebnisse begeisterten am Sonntag die Gäste des neuen Arbeitskreises Grünes Netz der AG Osteland: An der Ostemündung, inmitten Tausender von Wildgänsen, informierte bei strahlendem Sonnenschein der international renommierte Ornithologe Gerd-Michael Heinze über die Bedeutung der Schutzgebiete in der Oste- und Elbmarsch als Drehscheibe des Vogelzugs


Mit Dr. Clivia Häse (r.) im Natureum

Anschließend, im benachbarten Natureum Niederelbe, präsentierte Geschäftsführerin Dr. Clivia Haese die völlig neu gestaltete, mit Vielfalt und Modernität überzeugende Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom – Brücke zwischen den Welten", die jüngst erst von der Unesco als Musterprojekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet worden ist. Wie Hans-Hermann Tiedemann (Foto) vom Grünen Netz ankündigte, ist die nächste, mit Albertus Lemke (Oberndorf) organisierte ornithologische Exkursion - Ziel: die Kranich-Fraßplätze in den Ostemooren - bereits komplett ausgebucht. - 


Osteland-Wanderung an der Ostemündung

Viele Fotos vom Osteland-Ausflug zum Hullen und ins Natureum Niederelbe stehen auf dieser SONDERSEITE.


Zwei Exkursionen
der AG Osteland


Wildgänse an der Oste (Foto: Heinze)

1. 10. 2013. Zum seinem obigen Foto schreibt Gerd-Michael Heinze vom Grünen Netz Oste: "Von Oktober bis April/Mai können an Oste und Elbe große Schwärme durchziehender und/oder überwinternder Wildgänse beobachtet werden: arktische Bläß- und Nonnengänse sowie Graugänse aus verschiedenen Teilen Europas. Oft sind diese drei Arten vergesellschaftet, was auf dem Foto zu sehen ist. Aktuell ziehen tagsüber und nachts vor allem die gut am Ruf erkennbaren Bläßgänse: ihre Stimme ist etwas 'jaulend-kläffend' und hört sich etwas nach 'Gans im Stimmbruch' an."

25. 9. 2013. Die junge Fachgruppe Natur- und Umweltschutz in der AG Osteland e. V. - bekannt als Grünes Netz Oste - veranstaltet in Kürze zwei Exkursionen für Ostefreunde.

>>> "Ostemündung – Drehscheibe des Vogelzugs"

ist Thema einer Wanderung zum "Hullen" und eines anschließenden Besuchs der von der Uno preisgekrönten Ausstellung "Lebensader Elbstrom" im Natureum Niederelbe am Sonntag, 13. Oktober, 10 bis 14 Uhr, ab Parkplatz  Natureum am Ostesperrwerk. 

Und darum geht es: Die weite Mündung der Oste in die Elbe bietet im Oktober ein einzigartiges und hochdynamisches Naturschauspiel. Tausende Wat- und Wasservögel aus dem hohen Norden sind während des Zuges und auf der Nahrungssuche auf den  Watt-, Wasser- und Grünlandflächen zu beobachten. Der Ostener Biologe, Vogelkundler und Ostefreund Gerd-Michael Heinze, Mitarbeiter der Naturschutzstation Unterelbe des NLWKN in Freiburg/Elbe, wird auf einer kurzen Wanderung vom Ostesperrwerk zum Vogelschutzgebiet Hullen viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt und ihre Lebensräume, die Zugvögel, den Landschaftswandel seit den 1970er Jahren und vor allem über die Ziele und facettenreichen Instrumente und Maßnahmen des Naturschutzes erzählen.


Natureum-Geschäftsführerin Dr. Clivia Häse

Nach der rund zweieinhalbstündigen Wanderung (Wegstrecke hin und zurück ca. 3 Kilometer) ist gegen 12.30 Uhr ein Besuch des Natureums geplant, wo Dr. Clivia Häse, Chefin des Natureums und AG-Osteland-Mitglied, die Gäste empfangen wird. Bei einem kleinen gemeinsamen Imbiss besteht die Gelegenheit, sich kennenzulernen, Ideen auszutauschen  und weitere Pläne zu schmieden. Danach folgt ein Besuch der eindrucksvollen Ausstellung "Lebensader Elbstrom". Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk können für die Wanderung auf dem Ostedeich nützlich sein. Ein Fernglas wird empfohlen. Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben. Der Eintritt in das Natureum ist für den Kreis der TeilnehmerInnen frei. 

Anmeldung bis zum 8. Oktober 
an Renate Bölsche, Fährstr. 3, 21756 Osten, renate.boelsche@gmx.de, oder Tel. 04771-887225.


Kraniche im Elbe-Weser-Dreieck

>>> "Kranich-Fraßplätze am Teufelsmoor"

heisst ein Ausflug am Mittwoch, 23. Oktober, Abfahrt im Bus um 12.30 Uhr in Oberndorf, Kiebitzschule, unter der Leitung von Albertus Lemke (AG Osteland / TSV Oberndorf) und Hans-Hermann Tiedemann (NABU) vom Grünen Netz der AG Osteland, der in die Ostemoore und das Teufelsmoor führt. 


Exkursionsleiter Hans-Hermann Tiedemann

Exkursionsleiter Albertus Lemke

Nach der Einführung durch Axel Roschen (NABU-Umweltpyramide Bremervörde) folgen eine Wanderung ins Moor (6 km), eine Planwagenfahrt zu den Kranich-Fraßplätzen und um 17.30 Uhr ein Moor-Büffet im Gasthaus "Kreuzkuhle"am Oste-Hamme-Kanal. Die Kosten pro Person betragen 25 Euro. 

Anmeldung ab sofort (begrenzte Platzzahl!)
bei Albertus Lemke, Tel. 04772-696, oder bei H.-H. Tiedemann, Tel. 04761-1334, E-Mail: haheti@gmx.de.


Herbst im
Natureum


Zugvögel über der Ostemarsch

27. 9. 2013. Der Herbst ist da - und mit ihm der Vogelzug. Die Wildgänse stehen im Mittelpunkt eines Vortrages von Dr. Uwe Andreas und einer Mocambo-Tour im Rahmen der Kehdinger Wildganstage (siehe oben). Und auch sonst wird im Oktober im Natureum so einiges geboten. Die Veranstaltungen im Detail:

> Am Sonntag, 20. Oktober, 10.50 Uhr, beginnt eine ornithologische Tour mit der "Mocambo". In fachkundiger Begleitung geht die Fahrt entlang des Vogelschutzgebietes Hullen, wo zahlreiche Wildgänse Rast auf dem Weg in ihre Winterquartiere machen. Um 15 Uhr folgt der Vortrag "Gänse im Kehdinger Land - wer rastet wann und wo?". Dr. Uwe Andreas, Kreisnaturschutzwart des Landkreises Stade, gibt Einblicke in zehn Jahre Gänseerfassung an der Unterelbe

> Halloween am Sonntag, 27. Oktober, 12 bis 17 Uhr: Geister, Hexen und Vampire - der Förderverein des Natureums lädt alle Besucher zur Halloween-Party ein. Am Schminkstand kann man sich ein gruseliges Make-up zulegen, und auch kulinarisch kommen die Besucher auf ihre Kosten. Gemeinsam wird Kürbissuppe gekocht, dazu gibt es Kürbis-Pommes, Popcorn und Getränke. Verkleidete Gäste sind an Halloween im Natureum besonders willkommen. Entdeckertouren mit der "Mocambo" in die Ostemündung ab Natureum finden statt am Sonntag, 6. 10., 10.50 Uhr, Sonntag, 13.10., 12.10 Uhr, und am Sonntag,  20.10., 10.55 Uhr.


Unesco-Preis für das
Museum an der Oste


.Clivia Häse mit Müller-Christ und de Haan

23. 9. 2013.  Noch vor zwei Jahren war die Zukunft des Natureums in der Ostemündung ungesichert. Die Bürger-Protestaktion "Baljer Appell" der AG Osteland (www.tor.zur.oste.de) hat damals dazu beigetragen, Druck auf die Politik auszuüben, das vernachlässigte Museum an der Kreisgrenze wurde runderneuert

Die Mühe hat gelohnt: Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die neue Dauerausstellung "Lebensader Elbstrom – Brücke zwischen den Welten" im Natureum Niederelbe jetzt als Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet. 

Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von der Thematisierung des Konfliktfeldes zwischen Ökologie und Ökonomie. Prof. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees, würdigte in seiner Laudatio die Ausstellung, die an vielen Stellen das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rücke. 

Die Auszeichnungsveranstaltung fand an der Universität Bremen statt. Den Preis nahm die Geschäftsführerin des Natureums, Dr. Clivia Häse, statt.

Die Ausstellung "Lebensader Elbstrom – Brücke zwischen den Welten", die mit Fördergeldern der DBU und der Metropolregion Hamburg realisiert werden konnte, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. Um 13.15 Uhr findet eine kostenlose öffentliche Führung statt. Für Gruppen und Schulklassen jeden Alters werden spezielle Programme angeboten. - Quelle: Natureum.



"Die letzte unvermaiste Wiese" (Wolfgang Röhl)


Klartext von 
Werner Burkart


Mutiger Mann: Naturschutzbeauftragter Burkart

19. 9. 2013. Der Rotenburger Kreisnaturschutzbeauftragte Werner Burkart hat in seinem 29. Jahresbericht vor dem Umweltausschuss des Kreistags erneut vor "unheilvollen Entwicklungstendenzen" gewarnt.

Als Beispiele nannte er das zum Teil starke Abnehmen der Vogelpopulationen durch landwirtschaftliche Monokultur und das als Strukturwandel umschriebene Höfesterben, das die dörflichen Strukturen zu zerreiben drohe.

Darüber hinaus sei eine Reihe von Biogasanlagen im Überschwemmungsgebiet der Nebengewässer von Oste und Wümme gebaut worden. Insgesamt habe es in Niedersachsen in den letzten Jahren in puncto Naturschutz nicht Stillstand, sondern Rückschritt gegeben.

Der Bericht ist hier im Wortlaut verfügbar.

Dank für Hinweise an Hans-Hermann Tiedemann.


NABU hat 700
Neue an der Oste

20. 9. 2013. Mit seiner jüngsten Werbeaktion hat der Naturschutzbund Bremervörde-Zeven über 700 neue Mitglieder gewonnen. Der NABU-Kreisverband an der oberen Oste umfasst damit 1714 Mitglieder und gehört zu den größten in Niedersachsen. Das teilt der stellvertretende Kreisvorsitzende Hans-Hermann Tiedemann mit, der auch dem Grünen Netz Oste angehört. - Mehr über die Werbeaktion in der Zevener Zeitung.


Cuxland für 
100 % EE

19. 9. 2013. Vor mehr als zwei Jahren hat die BUND-Kreisgruppe Cuxhaven zusammen mit weiteren Organisationen angeregt, dass der Landkreis Cuxhaven zu einer Region wird, die sich zu 100% aus Erneuerbaren Energien versorgt. Bei der Stromerzeugung sei der Landkreis teilweise auf einem erfolgreichen Weg. Bei den weit wichtigeren Themenbereichen 100%-EE-Mobilität, 100%-EE-Wärmeversorgung und dem dazu notwendigen Bewusstseinswandel ist noch ein weiter Weg zu bewältigen. Aktuell betrifft dies u. a. die zukünftige Abfallwirtschaft im Landkreis, die den Planungen nach vollständig privaten Firmen überlassen werden soll. "So wird keine Energiewende bewältigt", kritisiert der BUND.

Für eine Auftaktveranstaltung am Montag, 1. Oktober, 15 Uhr, im Kreishaus Cuxhaven, Grosser Sitzungssaal, sind u. a. Workshops zu Mobilität , Bauleitplanung und Energieeffizientem Gebäudemanagement geplant. Anmeldungen erbeten per Fax 04721- 66 2538 oder per Mail an p.vooth@landkreis-cuxhaven.de.


1000 Störe
für die Oste


Ostefreunde Schütz und Grasbeunder

16. 9. 2013. Die Bemühungen zur Wiederansiedlung des ausgestorbenen Oste-Störs gehen weiter. Heute wurden bei der zweiten diesjährigen Aktion in Elm 500 Tiere in Freiheit entlassen, weitere 500 Fische setzten Sportfischer und Wissenschaftler per Schlauchboot bei Sandstedt in die Oste ein. 


Jungstör-Besatz in Elm (Fotos: Claus List)

Koordiniert wurde der Besatz von Wolfgang Schütz, dem Sprecher der Fachgruppe Wanderfische in der AG Osteland, der den Aktiven vom Bootsclub Elm um Reinhard Grasbeunder für die gute Zusammenarbeit dankte; der BC Elm hatte unlängst das 2. Oste-Stör-Fest ausgerichtet. 


Begrüßung der Gäste der Besatzaktion

Vertreten war u. a.  der NABU Bremervörde-Zeven mit seinem 2. Vorsitzenden Hans-Hermann Tiedemann, der zugleich einer der Sprecher des Grünen Netzes Oste der AG Osteland ist.


Stör-Wiedereinbürgerung in Elm

Ein umfassender Bericht des Angelsportverbandes Hamburg über die umfangreichen Stör-Aktivitäten der Osteland-Arge Wanderfische steht seit heute hier im Netz.

Ein ausführlicher Vorbericht zur Besatzaktion ist auf NEZ online verfügbar.

Zum Thema:

> Neue Störe für die Oste
(brv-zeitung.de)

> Stör-Aufzuchtstation geplant
(nez.de)


Uno würdigt
Störschützer


Jungstör aus französischem Stamm

11. 9. 2013. Die international beachtete Wiedereinbürgerung des Europäischen Störs in Elbe, Havel und Oste wird als "Beispielprojekt der UN-Dekade der Biodiversität" ausgezeichnet.

Eingeladen zur feierlichen Preisverleihung am 25. September auf Burg Lenzen an der Elbe sind auch der Vorsitzende der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., Jochen Bölsche, sowie der Sprecher der Osteland-Fachgruppe Wanderfische, Wolfgang Schütz, als Vertreter der rund 8000 Sportfischer am längsten Nebenfluss der Niederelbe.

Entgegennehmen wird die Uno-Auszeichnung Stör-Projektleiter Dr. Jörn Geßner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei aus der Hand von Dr. Elsa Nickel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.


Schütz und Bölsche im Leibniz-Institut

Die Bemühungen zur Wiedereinbürgerung der weltweit nahezu ausgestorbenen Kaviarfisch-Art Acipenser sturio werden mit der Auszeichnung gewürdigt, weil der Stör in den letzten Jahren "als wichtige Schirmart und Leuchtturm der nationalen Biodiversitätsstrategie ein Wegbereiter für die Vermittlung der Bedeutung von Flüssen als Lebensraum" geworden sei.

Am Veranstaltungsort Lenzen liegt im Biosphärenreservatverbund der Elbe. Im Anschluss an die Ehrung soll  - fünf Jahre nach dem dort vorgenommenen Erstbesatz - der zehntausendste Stör dem Flusssystem übergeben werden.

Innerhalb des Elbesystems gilt die Oste als Schwerpunkt der Bemühungen um die Wiederansiedlung des Europäischen Störs, der hier bis zum Ersten Weltkrieg mit einem großen Bestand vertreten war.

Zur Wiedereinbürgerung ausgewählt worden war die Oste von den Berliner Wissenschaftlern nicht nur wegen ihrer Gewässerqualität und der relativ wenigen Querverbauungen, sondern auch wegen des Engagements der Anrainer für bedrohte oder verschollene Arten


Bei Störfesten wurden Jungfische ausgewildert

Laut Dr. Geßner haben sich nicht zuletzt die Sportfischer an der Oste sowie die Arbeitsgemeinschaft Osteland mit "viel Enthusiasmus" für das Stör-Projekt eingesetzt und ein "phänomenales Klima" für den Artenschutz geschaffen. Die AG Osteland habe "maßgeblich dazu beigetragen, die gemeinsamen Anstrengungen zur Wiedereinbürgerung des Störs voranzubringen und zu fördern".

Bereits um das Jahr 2000 herum war Sportfischern um die Artenschutz-Pioniere Ernst Peters (Zeven) und Egon Boschen (Lamstedt) die Wiederansiedlung des in der Oste ebenfalls ausgerotteten Lachses gelungen. Das damalige "Wunder an der Oste", so die Fachpresse, ermutigte die Sportangler, sich fortan auch dem Stör zu widmen. 

Der Ostener "Störvater" Schütz und andere Mitglieder der AG Osteland installierten in Oberndorf ein Stördenkmal ("Hein Stör") und veranstalteten in den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg Vortragsabende ("Kaviarnächte"), eine Ausstellung ("Die Rückkehr des grauen Riesen"), einen "Störgipfel" sowie Radtouren "Auf den Spuren der Wanderfische" sowie zwei "Oste-Stör-Feste" in Oberndorf und Bremervörde-Elm.
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Der Europäische Stör hat in den letzten 100 Jahren einen massiven Rückgang seiner Populationen erlitten. Weltweit ist er - bis auf einen kleinen Bestand im französischen Gironde-, Garonne- und Dordogne-Becken - nahezu verschwunden. Der Europäische Stör wird deshalb als "critically endangered" klassifiziert. Mit Hilfe von Jungstören aus französischer Nachzucht soll der "graue Riese" nun in seinen einstigen Habitaten wie der Oste wieder eingebürgert werden, um das endgültige Aussterben der Art zu verhindern, die älter ist als die Dinosaurier.

Die UN-Dekade der Biodiversität 2011–2020 ist ein Programm der Vereinten Nationen zum nachdrücklichen weltweiten Schutz von biologischer Vielfalt. Die Koordination der weltweiten Aktivitäten der Dekade übernimmt der Generalsekretär der Vereinten Nationen. Ein zentrales Element der UN-Dekade ist die Auszeichnung von Projekten, die sich für die biologische Vielfalt einsetzen, indem sie sie schützen, untersuchen oder kommunizieren.

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Lob auch für 
den Lachsvater

23. 8. 2013. Die Verbesserung von Gewässerstruktur und Wasserqualität der Oste ist auch ein Verdienst von Sportfischern und Artenschützern wie dem Zevener "Lachsvater" Ernst Peters, resümiert zum "Tag der Fische" die Zevener Zeitung.

Peters, Mitglied der Osteland-AG Wanderfische, ist für seine Verdienste um die Wiederansiedlung des Lachses gemeinsam mit Egon Boschen (Lamstedt) mit dem "Goldenen Hecht" ausgezeichnet worden. - Der aufschlussreiche Oste-Bericht von Frauke Hellwig ist online verfügbar. Ebenfalls zum Tag der Fische erschienen: ein Interview mit dem Vorstand des Fischereivereins Selsingen/Oste.


Blumen von der
Biogas-Lobby

23. 8. 2013. Die brutale Vermaisung der Landschaft hat die Toleranz- und Akzeptanzschwelle der Bevölkerung weit überschritten. Wie auch der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, einräumt, hat "aufgrund der stetig wachsenden Maisflächen die Biogasbranche ein Imageproblem bekommen". 

Deshalb fordere der Fachverband Biogas, dass bei der Umsetzung der Greeningvorgaben der EU (5 Prozent der Flächen) auf Mais verzichtet und stattdessen auf Wildkräuter- und Blumenaussaat gesetzt werde. Seide: "Wir sehen das Greening als Chance zur Artenvielfalt. Wenn die Hälfte der Greeningflächen mit Blumen bepflanzt wird, haben wir keine Konflikte mit Naturschützern und mit den Mitbürgern beim Thema Biogas." Mehr...

Zum Thema:

> Mehr Biogas in den Netzen
(agrarheute.com)

> Statt Mais: die Wunderblume Silphie
(yahoo.com)


Grünes Netz Oste
stützt Stör-Projekt


Störbesatz in der Oste

20. 8. 2013. Mitglieder der neuen Osteland-Fachgruppe Grünes Netz Oste kamen jetzt im Ostener Café Central zusammen, darunter Dr. Jörn Geßner (Berlin), Wolfgang Schütz (Osten) und Ernst Peters (Zeven). Der Berliner Fischereibiologe Geßner sowie "Störvater" Schütz und "Lachsvater" Peters - alle sind Träger des Oste-Kulturpreises Goldener Hecht - beratschlagten darüber, auf welche Weise die Wiederansiedlung des Europäischen Störs in der Oste unterstützt werden kann, etwa durch Nachzucht und durch Maßnahmen zur Habitaverbesserung. Die Ergebnisse sollen demnächst vorgestellt werden. 


Klicktipps
für die Oste

Lesetipps für das Grüne Netz Oste - Osteland-Fachgruppe Natur- und Umweltschutz - im August:

> Landflucht auch bei Bienen
(laufpass.com)

> Veggie Day: Selbstparodie der Wahlkämpfer
(meedia.de),

> Ober Ochtenhausen: Lottogeld für Biotop
(marktplatz-bremervoerde.de)

> Drittes Wolfsrudel in Niedersachsen
(niedersachsen.de)

> Öko-Areale am Ostedeich
(nez.de)

> Agrarstandort Niedersachsen gefährdet?
(ml.niedersachsen.de)

> Verlogene Mediendebatte um "Veggie Day"
(meedia.de)

> Fracking-Firmen: Schweigen von Familie erkauft
(stern.de)

> Biogas-Havarie mit juristischem Nachspiel
(insuedthueringen.de)

> Ackerbau schon bald mit weniger Gülle?
(agrarheute.com)

> Durchwachsene Silphie gegen Vermaisung?
(topagrar.com)

> Alternativen zum Maisgas
(agrarheute.com)

> Düdenbüttel stoppt Mega-Schweinemaststall
(kreiszeitung-wochenblatt.de)

> Vermaisung -> Nitrate -> Krebs
(swr.de)

> Rot-Grün wirkt: Güllekrieg in Niedersachsen
(dk-online.de)

> Düngekataster gegen Düngedesaster
(niedersachsen.nabu.de)

> Wieder Fischsterben durch Biogasgülle
(insuedthueringen.de)

> Gülle belastet Grundwasser im Norden
(svz.de)


Die Oste
ist fragil


Gewässerwart Lengner mit SFV-Chef Schütz

16. 8. 2013. Ihr Wochenporträt widmet die Niederelbe-Zeitung (Freitagausgabe) dem Gewässerwart des Ostener Sportfischervereins (SFV) Oste, Karl-Heinz Lengner. Der in Otterndorf lebende, aus Brandenburg stammende pensionierte Pädagoge nennt die Oste im Gespräch mit NEZ-Redaktionsleiter Ulrich Rohde einen wunderschönen, aber auch "fragilen" Flus, dessen Gewässerqualität nicht zuletzt aufgrund von Vermaisung, Grünlandumbruch und Schadstoffeinträgen aus der Landwirtschaft gefährdert sei. Unter anderem wendet sich Lengner gegen das Ausbringen von exotischer Fischarten, das führe  zur Faunenverfälschung und die Einschleppung von Krankheiten zur Folge haben könne.

Am 2. August wurde, wie "Störvater" Wolfgang Schütz heute ergänzend mitteilt, ein fremdländischer Stör bei Gräpel gefangen. Der Fisch (Foto) war 73 cm lang und wog 3,5 Kilogramm. Nach Rücksprache mit dem Berliner Fischbiologen Dr.Jörn Geßner handelte es sich um einen Russischen Stör (Acipenser güldenstädtii, auch Waxdick genannt) - eine Art, die nicht in die Oste gehört und daher vom Fänger entnommen wurde.


5. Anglertag
im Natureum


Plakat zum Tag des Fisches

10. 8. 2013. Auch in diesem Jahr lädt Natureum-Chefin und Osteland-Mitglied Dr. Clivia Häse - bereits zum fünften mal - zu einem Tag des Fisches in das Naturkundemuseum auf der Ostehalbinsel zwischen Neuhaus und Balje. Das für den 8. September, 10 bis 17 Uhr, zusammengestellte Programm ist zurzeit überall um Fluss plakatiert. Empfohlen wird der Besuch auch von der Osteland-Arge Wanderfische. Besonders interessant für den Lachs-, Aal- und Störfluss Oste: eine Ausstellung zum Thema Wanderfische.


4000 Hechte
freigesetzt

9. 8. 2013. Unbekannte haben vermutlich am vergangenen Wochenende aus zwei Fischteichen in Godenstedt / Obere Oste unerlaubt das Wasser abgelassen. Auf diese Weise gelangten 4000 Junghechte im Wert von 4000 Euro in die Oste. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Hinweise erbittet sie unter Telefon 0 42 84/87 69.


Nachdenken
im Landvolk


Vermaisung schadet Flora und Fauna

9. 8. 2013. Wenig überraschend: Nicht zuletzt im Oste- und Wümme-Kreis Rotenburg, einer der Vermaisungszentren in Niedersachsen, leiden die Landwirte unter schlechtem Image - Thema eines Vortrags, den der Rotenburger Kreislandwirt und Vizepräsident des Landesbauernverbandes Niedersachsen, Heinz Korte, vor Landfrauen in Rhade hielt und der zeigt, dass die Landvolk-Offiziellen nicht völlig unbeeindruckt sind von der massiven Kritik.

Heute gebe es im Landkreis "zunehmend Unbehagen darüber, dass immer mehr Mais angebaut" werde, zitiert die Lokalpresse den Agrarfunktionär. Gerade sei er im Urlaub in Bayern gewesen. "Und ich muss sagen, dort ist die Landschaft doch noch vielfältiger." Zur Entwicklung der Landwirtschaft an Oste und Wümme sagte Korte: "Immer höher, größer, weiter - das stößt bei vielen Bürgern auf Unverständnis."

Heute wüden 33 Prozent der Bürger den Grünen - die mittlerweile in mehreren Bundesländern den Agrarminister stellen - die größte landwirtschaftliche Kompetenz zusprechen. Korte: "Da läuft was schief." Der Bauernführer räumte allerdings ein: "Wir haben Themen, die uns angreifbar machen" - zum Beispiel die Gülle-Ausbringung, die zu hohen Nitratwerten führe: "Das kann uns wirklich nicht kalt lassen.“

Zum illegalen Grünlandumbruch und zum Umpflügen von Wegrandbiotopen sagte Korte: "Wir müssen auch überlegen, wie gehen wir mit unseren eigenen Leuten um, die nicht immer alles richtig gemacht haben?" Man diskutiere das Thema schon intern.

In jedem Fall gelte es das verbreitete Unbehagen ernst zu nehmen, riet Korte laut Zevener "Vereinsblatt". Es werde "für den nachwachsenden Bauern wichtig sein zu erklären, was er macht und warum er das macht".

Dank für Hinweise an Kurt Ringen.

Mehr auf unserer SONDERSEITE zur Vermaisung.


Oste-Störe
im TV-Film


Szene aus dem HeimatLive-Film

7. 8. 2013. Jetzt auch online verfügbar: Das 2. Oste-Stör-Fest in Elm in einer Reportage von HeimatLive-TV - hier. Gezeigt wird die Wiederansiedlung des einstmals hier ausgerotteten Europäischen Störs in der Oste mit Unterstützung der Arge Wanderfische in der AG Osteland.

Dank für Hinweise an Petra Reese.


Dialog mit
den Jägern


Ostepreisträger Gerhard Klotz

1. 8. 2013. Nach Meinungsverschiedenheiten über die Grenzen der Jagdausübung im naturgeschützten Ahlenmoor haben sich jetzt Vertreter der Cuxland-Jägerschaft unter Vorsitz von Gerhard Klotz sowie des Naturschutzbundes NABU an einen Tisch gesetzt; Ostepreisträger Klotz und der NABU Niedersachsen sind Mitglied der AG Osteland. Vereinbart wurde mehr Rücksichtnahme auf die Vogelwelt, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die hier online steht. Um die gemeinsamen Zielvorstellung zu verwirklichen, soll zukünftig ein regelmäßiger Austausch zwischen Naturschutz und Jägerschaft erfolgen.

"Verantwortungsvolle Jäger für
den Naturschutz unverzichtbar"

Dazu schreibt oste.de-Leser Nico Bär auf Facebook: "Es ist immer wieder seltsam: Naturschutz und Jagd widersprechen sich nicht. Im Gegenteil: in der hiesigen Kulturlandschaft ist die Jagd ein grundlegender Bestandteil der Naturschutzarbeit, da wichtige Regulatoren beim Wildbesatz, nämlich Luchs und Wolf fehlen. Dies hat alllerdings wiederum eine Explosion bestimmter Wildbestände zur Folge: vor allem beim Rotwild und bei den Wildschweinen. Letztere richten nicht nur großen Schaden an, sondern sind auch für den Menschen nicht ganz ungefährlich. Einen, wie ich meine, sehr wichtigen und großen Schritt hat die niedersächsische Landesregierung jetzt beschritten - nämlich die Abschaffung der Herrschaftlichen Landesjagd. Das Bild vom Jäger ist leider vielerorts von den sogenannten 'Gesellschaftsjagden' sehr negativ geprägt. Viele Teilnehmer dort sind leider lausige Schützen. Anders sieht dies mit verantwortungsbewussten Jägern mit eigenem Revier aus. Diese investieren sehr viel Geld, Zeit und Arbeit in die aktive Naturschutzarbeit. Für den Natur- und Landschaftsschutz sind sie mit ihrem Idealismus unverzichtbar. Wer anders als der Jagdpächter kann z. B. genaue Wildbestandserfassungen machen?"


Flucht der
Störche

2. 8. 2013. Die Störche in Hamburg - etwa in Harburg und den Vierlanden - haben in dieser Brutsaison so viel Nachwuchs bekommen wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. "Die Störche scheinen regelrecht nach Hamburg zu fliehen", sagt ein Nabu-Experte zum Hamburger Abendblatt (mehr): "Denn allein in Mecklenburg-Vorpommern hat der Brutbestand wegen des Maisanbaus um 30 Prozent abgenommen."

Mehr zum Thema Vermaisung auf unserer SONDERSEITE. Aktuell:

> Maisanbau erstmals seit 13 Jahren rückläufig
(lskn.niedersachsen.de)


Tent bittet
um Mithilfe

6. 8. 2013. "Nicht zuletzt die Massentierhaltung und Aktivitäten aus ihrem Umfeld gefährden unsere Gewässerlebensräume," schreibt der Tostedter Gewässerkundler und Ostepreisträger Dr. Ludwig Tent. Er bittet daher um Unterstützung der Unterschriftenaktion einer Bürger-Allianz gegen diese schädlichen Aktivitäten - siehe Website.

Wasserschutz
verwässert


BZ-Bericht über Gülle-Havarie an der Oste

6. 8. 2013. Die Agrar-Lobby frohlockt: Die geplante Gülle-Verordnung zum Schutz des Grundwassers ist unter dem Druck der Interessenverbände von Schwarz-Gelb verwässert worden. "Verschärfungen für Güllebehälter sind endgültig vom Tisch", meldet der Info-Dienst topagrar.com. Im Einzugsbereich der Oste war es in den letzten Jahren wiederholt zu Güllebehälter-Havarien gekommen (oste.de berichtete).

Zu dieser Meldung schreibt oste.de-Leser Hans-Jürgen Pries auf Facebook: "Vor einiger Zeit wurde der Lobbyismus an 5. Stelle der Gewaltenteilung eingeordnet, nach Legislative, Judikative, Exekutive und Presse. Diese nachgeordnete Eingruppierung der Interessenvertretungen entspricht nicht mehr den Tatsachen."


Aus dem Archiv:

Ja zur Windkraft,
Nein zu Irrwegen


Protest gegen Methangasfabrik in Groß Meckelsen

9. 2. 2013. Eine Zukunftschance sieht die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. für die Region zwischen Elbe und Weser, wenn sie sich als "Land der Erneuerbaren Energien" versteht. Das schließe jedoch nicht die Verpflichtung aus, einzelne Irrwege und Fehlentwicklungen zu kritisieren und nach Möglichkeit zu verhindern. 

Als negativ bewertet die über 500 Mitglieder starke "Lobby für die Oste" die in der Vergangenheit "ohne jedes Augenmaß betriebene Vermaisung" insbesondere des Landkreises Rotenburg und den geplanten Bau einer Methangasfabrik im Trinkwasserschutzgebiet an der Oberen Oste bei Groß Meckelsen (Samtgemeinde Sittensen).


Geplanter Bürgerwindpark (r.) bei Osten

Abgelehnt hatte die AG Osteland bereits 2010 auch den Bau eines Windparks in der Nähe der Schwebefähre Osten - Hemmoor, die für das Unesco-Weltkulturerbe vorgeschlagen worden ist. Bei einem neuerdings diskutierten alternativen Windpark-Standort an der Ostener Grenze zu Drochtersen (Landkreis Stade) dagegen ist, so der Vorstand der AG Osteland in seiner jüngsten Sitzung in Bremervörde-Elm, eine Kollision mit dem Weltkulturerbeantrag oder mit Naturschutzbelangen "nicht erkennbar".

In einer Informationsveranstaltung in Osten haben sich am Donnerstag unter anderem auch die Umweltschützer Georg Ramm (BUND-Kreisverband Cuxhaven) und Dr. Manfred Toborg - beide Mitglied der AG Osteland - für den Bürgerwindpark Altendorfer Moor ausgesprochen, der in deutlicher Distanz zur Schwebefähre entstehen soll. 

Dem konfliktträchtigen Thema Erneuerbare Energien ist der Festvortrag gewidmet, den der profilierte Natur- und Umweltschützer Uwe Baumert (Foto), stellvertretender NABU-Landesvorsitzender und AG-Osteland-Mitglied, beim 9. "Tag der Oste" am Sonntag, 17. Februar, in "Schmomaker's Landgasthof" in Bremervörde-Elm halten wird. Vor rund 250 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Vereinsleben wird die Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. zum neuntenmal ihren mit 3.500 Euro dotierten Oste-Kulturpreis "Der Goldene Hecht" verleihen. Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche will mit seinem traditionellen Referat "Das Jahr an der Oste" erneut Entwicklungen und Perspektiven für die Region aufzeigen. 


Oste-Kulturpreis "Goldener Hecht"

Der 2005 erstmal veranstaltete "Tag der Oste" steht unter der Schirmherrschaft der Oste-Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme.


Buntes Programm
für das neue Jahr

8. 1. 2013. Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische der AG Osteland um Wolfgang Schütz (Osten) feiert am Sonnabend, 11. Mai, ab 14 Uhr, gemeinsam mit dem Bootsclub Elm bei Bremervörde auf dessen Hafengelände das 2. Oste-Störfest, bei dem erneut Jungfische aus französischer Nachzucht in die Oste ausgewildert werden. 


Eintrittskarte ins
Angelparadies


Teilnehmer des neuen Sportfischer-Lehrgangs

8. 11. 2012. Kaum ein anderer Fluss kann eine derart große Artenvielfalt - von Aal bis Zander - ausweisen wie die Oste. Gleichsam die Eintrittskarte ins Anglerparadies bildet die Sportfischerprüfung. Auch  in diesem Jahr findet wieder ein Vorbereitungslehrgang statt. Ausrichter ist der SFV Oste e.V., der den Lehrgang gemeinsam mit dem ASV Hemmoor e.V. veranstaltet; beide Vereine sind der AG Osteland angeschlossen.


Nils von Kroge leitet die theoretische Ausbildung

Den Lehrgang leitet ASV-Gewässerwart Nils von Kroge, der die theoretische Ausbildung vornimmt. Die praktische Ausbildung obliegt dem ASV-Vorsitzenden Heiko Gamlin


Fische in der Oste: Alles von Aal bis Zander

Zwölf Erwachsene und zehn Jugendliche fanden sich zum Kursus-Start im Großenwördener Hof ein. Begleitet wird der Lehrgang von Mirco Wassermann, dem Jugendwart des SFV Oste.

Dank für Fotos und Informationen an Wolfgang Schütz.


Oste-Sommer
der Erfolge 


Vorstandsmitglieder der AG Osteland
12. 10. 2012. 50 Ostekrimis, 500 Mitglieder, 1000 Störe - im neunten Jahr ihres Bestehens kann die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. auf einen "Sommer der Erfolge" zurückblicken. Enorme Fortschritte seien gerade im Sommerhalbjahr erzielt worden, um die Ferienregion im mittleren Drittel des Elbe-Weser-Dreiecks bekannter und attraktiver zu machen. Diese Bilanz zog der Vorstand der "Lobby für die Oste" in seiner Oktober-Sitzung in "Schomaker's Landgasthof" (Foto) in Bremervörde-Elm. 

Wird bekannter und attraktiver: das Osteland

So hat die von Ministerpräsident David McAllister im September vorgenommene Freisetzung des 1000. Störs in Oberndorf (Kreis Cuxhaven) bundesweit das Interesse von Sportfischern auf das Artenschutzprojekt an der Oste und damit auf den Fluss gelenkt, berichtete Wolfgang Schütz (Osten), der Sprecher des Osteland-Arbeitskreises Wanderfische in der Vorstandssitzung. Begrüßt werden von der AG Osteland auch die jüngst vorgenommene Modifizierung von Wehren und anderen Wanderfisch-Hindernissen in der Samtgemeinde Sittensen und die Eröffnung des ersten "fischdurchgängigen" Tideschöpfwerks an der Oste in Hemmoor-Basbeck. 


Zwei Jubiläen
im Osteland


1000 Jungstöre - 100 Jahre nach der Ausrottung

8. 9. 2012. Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hat am kommenden Wochenende Anlass zu feiern. Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste innerhalb der AG Osteland veranstaltet einen Naturschutztag in Osten und in Oberndorf, wo in Anwesenheit von Ministerpräsident David McAllister und Sportfischerprominenz aus Hamburg und Hannover der 1000. Jungfisch der weltweit nahezu ausgestorbenen Art Acipenser sturio in seinen einstigen Heimatfluss Oste ausgewildert wird. "Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass die umfangreiche deutschlandweite TV- und Print-Berichterstattung über die Oste als 'Fluss der Störe' und 'Fluss der Lachse', nicht zuletzt in der Anglerpresse, enorm dazu beigetragen hat, die einstmals nahezu unbekannte Region zu popularisieren und den sanften Tourismus zu beleben," urteilt der Vorstand der über 490 Mitglieder starken, 2004 gegründeten "Lobby für die Oste", in der auch alle Gemeinden am Fluss vertreten sind.


Internationales Logo der Stör-Retter

Als "Erfolgsprojekt" bewertet die AG Osteland den von den 7800 Sportfischern zwischen Ostequelle und -mündung unterstützten und international beobachteten Versuch, hier ausgerottete Wanderfische wie Lachs und Stör wieder heimisch zu machen. Organisiert von der Osteland-"Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste" um Wolfgang Schütz, beginnt am Sonntag, 16. September, 10 Uhr, auf der Schwebefähre Osten-Hemmoor eine Radtour (Teilnahme kostenlos) "auf den Spuren der Wanderfische" nach Oberndorf. 

Unterwegs wird Ulrich Gerdes vom Ostedeichverband ein fischdurchgängiges Oste-Schöpfwerk vorstellen, Bei einer ausgiebigen Rast, musikalisch umrahmt von der Bauernkapelle Isensee, im Gasthaus Henning im Niederstrich (ab 12 Uhr) gibt's Informationen unter anderem vom Berliner Wanderfisch-Experten Dr. Jörn Geßner (Gesellschaft zur  Rettung des Störs). 

Ab 15 Uhr werden Ministerpräsident McAllister und die Bürgermeister und AG-Osteland-Mitstreiter Carsten Hubert (Osten) und Detlef Horeis (Oberndorf) den 1000. Stör an der Oberndorfer Fährpromenade freisetzen. Alle Besucher können für je 5 Euro eine Patenschaft über einen der Jung-Störe erwerben. Ein buntes Störfest am Ostedeich bildet den Abschluss des Naturschutztages, der auch vom NDR unterstützt wird.

Ausführlich dokumentiert ist der jahrzehntelange Kampf der Artenschützer an der Oste für die Rückkehr der ausgerotteten Wanderfische in einer Festschrift, die zum 75-jährigen Bestehen des SFV "Oste" erscheint, deren Mitglieder - neben Angelkameraden unter anderem aus Sittensen, Zeven und Lamstedt - Pionierarbeit im Artenschutz geleistet haben.

Das große Jubiläum wird, so SFV-Vorsitzender und Osteland-Mitstreiter Schütz, am Sonnabend, 15. September, 19.30 Uhr, in der Ostener Festhalle mit einem großen Ball gefeiert, bei dem auch Mathias Ripperger, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Sportfischer, die Arbeit der Artenschützer an der Oste und verdiente Ehrenamtliche würdigen wird.


Deutschland -
ein Maislabyrinth


Eingang zum Maislabyrinth in Oederquart

5. 8. 2012. Mais kann Freude bereiten - so wie das gerade eröffnete Maislabyrinth am Gasthaus Witt in Oederquart (Nordkehdingen). Naturfreunden, Touristikern und Wasserschützern aber bereitet die Pflanze mehr und mehr Verdruss. "Heute sieht Deutschland stellenweise aus wie ein riesiges Maislabyrinth," beschreibt "Planet Wissen" (ARD) die Folgen der Vermaisung. Noch vor zwei, drei  Jahren warnten nur wenige Kritiker vor den Folgen (siehe unsere im Herbst 2011 eingerichtete Sonderseite). Als erste machten Vertreter der Jägerschaft auf die fatalen Konsequenzen aufmerksam - wie etwa Gerhard Klotz (Hemmoor), der dafür 2011 mit dem "Goldenen Hecht" der AG Osteland geehrt wurde, unterstützt von Naturschützern wie dem NABU-Vordenker und AG-Osteland-Mitstreiter Uwe Baumert (Deinstedt), der für sein Engagement jüngst das Bundesverdienstkreuz erhielt. 


Vermaisung kritisiert: Jäger-Vorsitzender Klotz

Eine sehr gute Übersicht über die Problematik bietet jetzt eine Website zur ARD-Sendung Planet Wissen. Dort heißt es u. a.:

"Inzwischen ist landauf, landab von der "Vermaisung" Deutschlands die Rede. Im Rheintal in Baden-Württemberg stehen nach Angaben des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands auf 80 Prozent der Flächen Maispflanzen; in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat der Mais innerhalb weniger Jahrzehnte die traditionellen Futterpflanzen fast völlig verdrängt. Klee, Kleegras, einzelne Gräserarten und Wiesen verschwinden. Wo Mais angebaut wird, wächst nichts anderes mehr. Mit der Pflanzenvielfalt verschwinden auch die Tiere. Vögel wie Lerche und Goldammer, Bienen, verschiedene Wiesenbrüter oder auch Feldhamster verlieren ihren Lebensraum. 


Vermaisungs-Website von Planet Wissen

Wer sich dagegen im Maisfeld "sauwohl" fühlt, sind Wildschweine, die vielerorts ohnehin schon zur Plage geworden sind. Naturschützer in etlichen Bundesländern werden gegen den vermehrten Maisanbau und dessen Flächenverbrauch aktiv, weil inzwischen auch Niedermoorgebiete zunehmend trockengelegt und in Ackerland verwandelt werden. Abgesehen vom Verschwinden der typischen Arten wie Brachvogel und Wachtelkönig sowie bedrohten Orchideenarten wird beim Austrocknen der Moore das Treibhausgas Kohlendioxid freigesetzt. Durch den intensiven Maisanbau kommt es außerdem zu stärkerer Bodenerosion; die intensive Düngung belastet wiederum das Grundwasser mit Herbiziden und Nitrat.

Abgesehen von den ökologischen Folgen fällt inzwischen der Mais auch beim Landschaftsbild negativ auf: Anstelle abwechslungsreicher Landschaften sind in ländlichen Gegenden, so weit das Auge blickt, oft nur noch meterhohe Maisstängel zu sehen. Insbesondere Touristen beschweren sich über die monotonen Maiswüsten. Jäger kommen angesichts der rasanten Vermehrung der durch Mais wohlgenährten und vermehrungsfreudigen Wildschweine nicht mehr mit dem Abschießen nach; viele berichten von steigenden Wildunfällen. Auf den Vorwurf der Monotonie haben viele pfiffige Bauern längst eine Antwort: Wo Mais angebaut wird, ist das nächste Maislabyrinth meist nicht weit." Weiterlesen...


Vermaisungs-Website von Radio Bremen

Ein informatives Mais-Dossier bietet auch die Website von Radio Bremen. Auszug:

"Im Gegensatz zu Wind- und Sonnenenergie ist die Biogasmethode nicht wetterabhängig – ein großer Vorteil. Doch auch diese Methode der Energiegewinnung hat Nachteile: Gegner kritisieren die 'Vermaisung' der Landschaft und den Gestank. .. Energie aus nachwachsenden Rohstoffen – das klingt nach einer guten Alternative zu umweltgefährdender Atomenergie und schmutzigen Kohlekraftwerken. Immerhin stammen die Rohstoffe aus der Natur, oder es sind Abfälle, die in der Landwirtschaft ohnehin entstehen. Rückstände aus der Produktion sind organisch und deswegen umweltverträglich. Soweit die Theorie. 

In der Praxis ergibt sich jedoch ein etwas anderes Bild... Um die entsprechenden Anlagen zu betreiben, braucht es riesige Mengen an Rohstoffen. Eine Anlage, die Strom für ungefähr 1.000 Haushalte produzieren kann, benötigt täglich 90 Tonnen Mais-Silage. Diese Rohstoffmengen können längst nicht mehr nur aus den Abfallprodukten der Landwirtschaft gewonnen werden. Stattdessen hat der Anbau von Mais massiv zugenommen. Kritiker fürchten eine Maismonokultur, die der Umwelt schaden könnte. Ungefähr ein Drittel der Ackerfläche in Niedersachsen besteht bereits aus Maisfeldern. Die biologische Vielfalt ist gefährdet, Tiere sind in ihrem natürlichen Lebensraum eingeschränkt. Weiterlesen...


Maisgas wird zu
stark gefördert


Maisanbau: Osteland unter den Spitzenreitern

28. 7. 2012. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) veröffentlicht heute unter der Überschrift "Der Anbau von Mais wird zu stark gefördert" ein Interview mit der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Jessel, zum Agrarthema Nummer ein an der Oste. Auszug

In Niedersachsen steht Mais auf über der Hälfte der Äcker. Ist das zu viel?

Antwort: Aus Sicht des Natur- und Ressourcenschutzes ist das sicherlich sehr viel. Wir haben als Naturschützer nichts gegen den Maisanbau, sofer n er sich sinnvoll in die Kultur- und Fruchtfolgen einfügt. Es wird problematisch, wo Mais, Mais und noch mal Mais angebaut wird. Das erzeugt Probleme der biologischen Vielfalt.

Für Strom aus Bioenergie zahlen die Verbraucher mehr als 4 Milliarden Euro, mehr als für Windstrom, der aber fast eine doppelt so hohe Ausbeute hatte. Sind die Anreize falsch gesetzt?

Antwort: Bioenergie hat einen sinnvollen und notwendigen Platz in der Energiewende. Aber man muss sich dringend Gedanken machen, wie lange die starke Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz noch toleriert werden kann. Denn für Mais können Landwirte heute einen Gewinn von 2000 bis 3000 Euro je Hektar erzielen. So wird sehr unreflektiert die Ausweitung des Maisanbaus gefördert. Das muss korrigiert werden. Bisherige Eingriffe wie der 'Maisdeckel' reichen nicht aus.

Bitte weiterlesen in der FAZ.

Zu diesem Interview ist eine sehr beachtenswerte Stellungnahme von oste.de-Leser Kurt Ringen eingegangen:

"Die von der Frau Präsidentin genannten Zahlen an Gewinn je Hektar halte ich für weit übertrieben. Dennoch ist richtig, das Biogas-Mais je Hektar wesentlich mehr Gewinn bringt als jede andere Frucht. Wenn für eine Tonne Mais heute zwischen 30 und 40 Euro gezahlt werden, bei einem Ertrag von 40 - 50 t je Hektar dürften der im Interview genannte Betrag oft nicht einmal auf einen möglichen Umsatz je Hektar zutreffen. In sehr guten Jahren erscheinen mir Gewinne von 800 bis 1000 Euro je Hektar unter den hiesigen Bedingungen eher realistisch. Dazu kommt nach die Agrarprämie aus Brüssel.

Der erst kürzlich gestoppte langjährige allgemeine Preisverfall bei Agarprodukten hat den Bauern keine Wahl gelassen. Viele kleine Bauernhöfe sind verschwunden, weil sich die Arbeit nicht mehr lohnte. Die verbleibenden Betriebe entwickeln sich zu industriell ausgerichteten Unternehmen, die teilweise von Subventionen leben, aber volkswirtschaftlich gesehen, die Wertschöpfung unseres Raumes erhöhen. Davon profitieren viele. Auf Kosten von Landschaft, Natur und Umwelt in unserer Region.

Der kritische Verbraucher, der mit hoch subventioniertem Flugbenzin nach Mallorca jettet, wäre gut beraten, seinen Urlaub im Osteland zu verbringen und alternative Wertschöpfungsketten wie zu B. die Melkhüser, örtliche Gastwirtschaften und touristische Einrichtungen so ökonomisch zu unterstützen. Das würde der Region helfen, Natur und vorhandene Strukturen zu bewahren und vorsichtig weiter zu entwickeln."


Vor dem Ende
der Mais-Ära?

27. 7. 2012. Seit Jahren warnen Jäger, Sportfischer, Landwirte und Natur- und Wasserschützer  vor den Folgen der Vermaisung der Landschaft - insbesondere im Raum Cloppenburg und im Osteland. Nun scheint politisch der Anfang vom Ende der Mausvergasung im Norden gekommen zu sein. "Wir brauchen nicht mehr Biogasanlagen in Schleswig-Holstein, wir haben bereits genug", erklärte gestern der Kieler Landwirtschafts- und Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne). Es sei ein Punkt erreicht, bei dem ein weiterer Bau "uns in der Energiewende nicht weiter hilft". Mehr...

Nicht nur Rot-Grün, sondern auch Schwarz-Gelb zeigt Wirkung: David McAllister (CDU) forderte ebenfalls gestern, "langfristig" die Subventionen für Biogasenergie zu kappen, weil immer mehr landwirtschaftliche Flächen für Energiegewinnung statt für Nahrungsproduktion genutzt werden. "Die Flächenkonkurrenz in Niedersachsen ist ein immer größeres Problem", sagte McAllister: "Wir werden perspektivisch einen Rückgang der Förderung von Biogas ins Auge fassen müssen." Mehr...

Gegen die Vermaisung der Landschaft hatte am Vortag auch die Wissenschaft Stellung bezogen. Die Zukunft der Biomasse-Nutzung sieht die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der dezentralen Verwertung von Reststoffen. Die Produktion von Biogas aus eigens dafür angebauten Energiepflanzen sollte nur noch dazu dienen, die Biogasproduktion aus Agrarabfällen zu stabilisieren und so fluktuierenden Energiebedarf und -angebot auszugleichen. Mehr...

Frühere Beiträge zu diesem Thema hier.

Dank für Hinweise an Kurt Ringen und Renate Bölsche.


Er galt bereits
als ausgestorben


Junge Nordseeschnäpel gelangen...

... per Schlauch in ihr neues Zuhause

15. 7. 2012. Am Oste-Nebenfluss Mehe hat die Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer eine Rettungsaktion für eine weitere bedrohte Fischart gestartet, wie Wolfgang Schütz von der Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische mitteilt: Gestützt werden soll der Bestand des in den 70er Jahren ausgestorbenen Nordseeschnäpels. Ursache des Verschwindens dieser Art waren die zunehmende Verschmutzung der Flußmündungsgebiete, die Schiffbarmachung der Flüsse, die Vernichtung von Laichplätzen und Überfischung der Nordseeschnäpels. 

Das Besatzmaterial wird seit Beginn der Bestandsstützung vom Kieler Züchter Tassilo Jäger-Kleinichen geliefert. Die Kosten trägt der Landesverband Hamburg. Bereits im Mai wurden erneut im Beisein des Gewässerwarts Wolfgang Buck vom ASV Lamstedt e.V. 10.000 Schnäpel in die Mehe bei Iselersheim eingesetzt.


Die Setzlinge passieren den Besatzschlauch

Die Setzlinge waren ca. 5 bis 7cm groß und wurden mit einem durchsichtigem Besatzschlauch schonend in ihr neues Zuhause entlasssen. Obwohl diese Fischart für die Sportfischer von keinem anglerischen Interesse ist, versuchen sie, den Schnäpel zu erhalten. Einzelne zufällige Wiederfänge belegen eine rege Wandertätigkeit nicht nur in der Oste, sondern auch im Hadelner Kanal. Dabei sind Größen von 30 bis 50 Zentimetern keine Seltenheit.


Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus) 

Der Nordseeschnäpel gehört zur Ordnung der Lachsartigen. Der Fisch galt im Nordseebereich bereits als ausgestorben, konnte aber 1987 mit Hilfe eines Restelternbestands in Dänemark wieder eingebürget werden. Er wird bis heute mit Hilfe jährlicher Laichfischfänge, künstlicher Aufzuchten und Besatzmaßnahmen kontinuierlich in überlebensfähige Populationseinheiten überführt.

Die Schwarmfisch lebt in der Freiwasserregion vor den Küsten der Nordsee lebt und kommt zum Laichen im November und Dezember in die Flussmündungen. Er hat einen langgestreckten, flachen Körper mit silbrigen Schuppen und einer Fettflosse und ein heringsähnliches Aussehen mit nasenförmiger Kopfspitze und unterständigem Maul.


Mit Feuereifer für
den Naturschutz


Vorständler Lemke, Krahl, Ramm (Foto: Bölsche)

18. 4. 2012. Über etliche erfreuliche Erfolge konnte der Vorstand der Kreisgruppe Cuxhaven des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Dienstag in seiner Hauptversammlung berichten - so zum Beispiel über eine Gemeinschaftsaktion mit der von Eike Elsergeleiteten Jugendfeuerwehr Hechthausen, bei der die Schüler in der Ostegemeinde einen Krötenzaun aufstellten und betreuten. "Mit Feuereifer" hätten sich die jungen Brandschützer für die Natur engagiert, freute sich Eleonore Lemke, Lebensmitteltechnologin aus Hechthausen und 2. Vorsitzende des BUND-Kreisverbandes Cuxhaven.

Noch über eine Vielzahl weiterer Aktivitäten legte Lemke in der Jahresversammlung Rechenschaft ab, etwa über die Fukishima-Mahnwachen in Cadenberge, die Präsenz auf dem Landfrauenmarkt in Ihlienworth, die Anti-Atom-Demonstration in Otterndorf und die Fahrt zu einer Kundgebung pro bäuerliche Landwirtschaft nach Berlin.

Der Biobauer, AG-Osteland-Mitstreiter und einstimmig in seinem Vorsitzendenamt bestätigte Georg Ramm (Foto) aus Oederquart hatte zuvor über eine Reihe weiterer Erfolge seines Kreisverbands berichten können, dem mehr als 180 Mitglieder angehören und der u. a. mit dem Naturschutzbund (Nabu) Freiburg/Elbe eng kooperiert. So gab es Ferienspaßaktionen um die Themen Kiebitzschutz und Hochbeetbau, Exkursionen in die Moore der Niederelberegion sowie Einsätze für  Erhaltung von Streuobstwiesen - siehe auch die Website des BUND-Kreisverbandes

Dass zugleich viele Negativentwicklungen den Naturschützern Sorgen bereiten, hob der Ex-Kreisvorsitzende Klaus Schroh (Foto) hervor. Der langjährige Havarieexperte, Regierungsdirektor und Kapitän kündigte an, dass BUND, WWF und Nabu demnächst "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" gemeinsam gegen die Elbvertiefung klagen würden. Schroh: "Das erteilte Einvernehmen des Landes Niedersachsen ist ein weiterer Beweis für politisches Handeln nach den Vorgaben der stärksten Lobbyisten."


Die Biologin Sabine Klie zeigt Naturfotografien

Zu Beginn der Versammlung, in deren Regularienteil der langjährige Kassenführer Hellmut Krahl für seine Verdienste geehrt und der Neuenkirchener Gärtner und Kräuterexperte Ulli Lacher zu dessen Nachfolger gewählt wurde, hatte die Bützfletherin SPD-Kommunalpolitikerin und Diplom-Bioingenieurin Sabine Klie, Vorstandmitglied des BUND Stade, das Publikum mit ihren brillanten Natur- und Landschaftsfotos aus den Elbtalauen begeistert.


Oste - künftig auch
ein Fluss der Störe?


Wanderfisch-Hindernis Bremervörder Wehr

23. 3. 2012. Seit Jahren gilt die Oste dank der Artenschutzbemühungen der Sportfischer bundesweit als "Deutschlands Lachsfluss Nummer eins". Vieles spricht dafür, dass der längste Nebenfluss der Niederelbe mehr und mehr auch als "Fluss der Störe" Aufsehen erregen wird. Darauf deuten Informationen hin, die der Fischwissenschaftler Dr. Jörn Geßner vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin am Donnerstag in Bremervörde vor Mitgliedern der Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische vortrug.


Dr. Geßner (2.v.r.) mit Wanderfisch-Freunden

Laut Geßner werden am Freitag, 11. Mai, gegen 15 Uhr am Anleger des Bootsclubs Elm bei Bremervörde weitere 400 markierte und numerierte, etwa 20 Zentimeter lange Jungstöre der europaweit nahezu ausgestorbenen Art Acipenser sturio versuchsweise in die Oste entlassen. 


"Störvater" Schütz beim Störbesatz an der Oste

Welche Bedeutung gerade diesem Fluss im Rahmen des international beachteten Projekts zur Rettung des Störs beigemessen wird, zeigt der Umstand, dass am folgenden Tag, Samstag, 12. Mai, die in Rostock ansässige Gesellschaft zur Rettung des Störs ihre Jahreshauptversammlung in Osten abhalten wird - zur Freude von "Störvater" Wolfgang Schütz, der auf diese Weise das Engagement der heimischen Artenschützer gewürdigt sieht, die sich zur Jahreswende unter dem Dach der AG Osteland organisiert haben.

Landes-Naturschutztag in Osten
und in Oberndorf-Niederstrich

Darüber hinaus widmen am Sonntag, 16. September, die Alfred-Töpfer-Akademie, der Landesportfoischerverband Niedersachsen und die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste in der AG Osteland den diesjährigen Naturschutztag dem Oste-Störprojekt. Auf die Begrüßung um 10 Uhr auf der Schwebefähre durch den Ostener Bürgermeister Carsten Hubert folgt eine Fahrradtour entlang der Oste nach Oberndorf-Niederstrich, wo in der Gaststätte Henning gegen 12 Uhr Vorträge von Wolfgang Schütz und  Dr. Jörn Geßner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei über die Arbeit der Gesellschaft zur Rettung des Störs vorgesehen sind. Am Stördenkmal in Oberndorf sollen anschließend weitere Jungstöre in die Oste entlassen werden.


Thema der Tagung im Oste-Hotel

Zur Freude der Wanderfischfreunde wird an der Oberen Oste im Raum Sittensen damit begonnen, alte Stauwehre und andere Fischbarrieren zu entschärfen. Die Beseitigung des größten noch verbleibenden Wanderfisch-Hindernisses in der Oste, des Bremervörder Stauwehrs, war am Donnerstag Thema eines sogenannten Scoping-Termins im Rahmen von Paragraf 5 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung, zu dem die Gewässerbehörde NLWKN rund 50 Vertreter von Politik, Naturschutz, Wissenschaft, Landwirtschaft und Sportfischerei in das Kreishaus Bremervörde geladen hatte.


Wanderfisch-Experten Peters (l.), Gerken (M.)

Vertreten waren neben den AG-Osteland-Vorstandsmitgliedern Wolfgang Schütz (Osten) und Albertus Lemke (Oberndorf) Fachleute wie Ostepreisträger und "Lachsvater" Ernst Peters (Zeven) von der Besatzgemeinschaft Oste I und Ralf Gerken vom Landessportfischerverband sowie die AG-Osteland-Mitglieder Hans-Hermann Tiedemann, Vize-Vorsitzender des NABU Bremervörde-Zeven, und Forstoberrat Jürgen Cassier (Foto), Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Rotenburg/Wümme. Am Rande des Scoping-Termins erörteten die Mitglieder des Wanderfisch-Arbeitskreises der AG Osteland Möglichkeiten, ihrerseits zur Revitalisierung der Oste beizutragen.

Mehr zum Thema Oste-Störe auf unserer seit 2001 betriebenen SONDERSEITE.


Sorgen um Vermaisung
und um das  Natureum


Übergabe des "Baljer Appells" in Hörne

Sorgen bereiten der Arbeitsgemeinschaft zur Zeit die zunehmende Vermaisung der Region, vor allem am Oberlauf der Oste, und die ungesicherte Zukunft des Natureums Niederelbe an der Mündung. Dieser "kulturelle Leuchtturm" und Tourismusmagnet - künftig auch Ziel- bzw. Startpunkt des neuen Oste-Radwegs - muss nach Ansicht der AG Osteland endlich durch die seit zehn Jahren geplante Erweiterung durch eine "Küstenwelten"-Halle attraktiv und zukunftssicher gestaltet werden. 

Die tourismus- und strukturpolitische Bedeutung des Küstenmuseums an der Grenze zwischen den Landkreisen Stade und Cuxhaven dürfe in den fernen Kreisstädten nicht länger unterschätzt werden. Ein von der AG Osteland verbreiteter "Baljer Appell" zugunsten einer Erweiterung und Erneuerung des Natureums hat binnen kurzer Zeit 350 Unterzeichner gefunden, darunter 15 Bürgermeister und Dutzende von Vereinsvorsitzenden aus der gesamten Flußregion.

In sieben Jahren von
10 auf 450 Mitglieder

Erfreulich gestaltet hat sich auch 2011 die Mitgliederentwicklung der AG Osteland, wie Schatzmeister Johannes Schmidt (Hemmoor) resümiert: Der Verein, der 2004 von zehn Ostefreunden gegründet worden war, konnte kürzlich den Rundfunkredakteur Harald-Gerd Brandt aus Offensen (Kreis Rotenburg) als 450. Mitglied begrüßen.


Von fliegenden Dackeln 
und Harry Potters Eule


Vogelkundler Heinze: Experte mit Leidenschaft

22. 10. 2011. Mit Kompetenz, Leidenschaft und einer Anschaulichkeit, die nur wenigen Wissenschaftlern gegeben ist, sorgte der Ostener Vogelkundler Gerd-Michael Heinze im Freiburger Kornspeicher für den Höhepunkt der Eröffnung der 6.Kehdinger Wildganstage: Mit brillanten Farbfotos stellte der einstige Mitarbeiter der Naturschutzstation Unterelbe und langjährige Referatsleiter Arten- und Biotopschutz im niedersächsischen Umweltministerium das 167 Quadratkilometer große, unter Naturschutz stehende Gastvogel-Paradies an Oste- und Elbmündung vor, dessen Weltgeltung er mit der Bedeutung der französischen Camargue und des rumänischen Donaudeltas gleichsetzte.


Verbündete der Gänse: die Schneeeule

Farbig berichtete Heinze von der europaweiten Bedeutung der Region als "Trittstein" für nordische Gastvögel wie Säbelschnäbler, Zwerggans oder Bläßgans, deren Ruf er sogar nachzuahmen wagte: "Das klingt wie ein fliegender Dackel im Stimmbruch." Mit unterhaltsamen Beispielen illustrierte er auch eine Information über die Flugrouten zwischen den Steppen Afrikas und den eisigen Zonen des Nordens, wo die Schneeule  - "bekannt von Harry Potter" - Gänse davor bewahrt, natürlichen Feinden wie dem Fuchs zum Opfer zu fallen.

Bis zu 80.000 Gänse und
80.000 Übernachtungen


Heinze-Bilder von Kehdinger Gastvögeln

Der Naturexperte verschwieg nicht Probleme wie den Verlust der tidebeeinflussten Vordeichflächen, die in den letzten Jahrzehnten infolge des Deichbaus von 139 auf 33 Quadratkilometer geschrumpft sind, und den zunehmenden Anteil der Äcker, obgleich viele Vogelarten an Grünlandflächen gebunden sind, darunter die insgesamt bis zu 80.000 Bläß-, Grau und Nonnengänse, die in jeder Saison in Kehdingen gastieren. Zunehmend sei jedoch die Sicherung erforderlicher Flächen - etwa durch das Land Niedersachen - gelungen.

Auf die wirtschaftliche Bedeutung des Vogelzuges wies Touristikvereinschef Heinrich von Borstel hin. Nicht zuletzt wegen der Naturattraktionen habe in den letzten zehn Jahren eine Verdoppelung der Kehdinger Übernachtungszahlen auf derzeit alljährlich 70.000 bis 80.000 erreicht werden können

700.000 Euro für den Ausbau
des Freiburger Kornspeichers

Zunehmend an touristischer Bedeutung gewinnt auch der historische Kornspeicher. Der Vorsitzende des Fördervereins, Herbert Bruns, bezifferte die Kosten des geplanten Ausbaus auf 700.000 Euro; der Verein werde davon 100.000 Euro aufzubringen haben. Am Speicher ist zudem eine Fahrradstation (mit WC-Anlage) projektiert; Freiburg liegt an mehreren Ferienrouten wie dem Elberadweg und der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel. - Als Gäste der Veranstaltung konnte von Borstel unter anderem Vertreter der Kehdinger Gebietskörperschaften, aber auch der Gemeinde Jork sowie des Vorstands der AG Osteland begrüßen.


In Freiburg starten der "Vogelkieker"...

... und der "Tidenkieker" zu Wildganstouren

Am Programm beteiligt waren auch der "Tidenkieker" und der "Vogelkieker", die Kurzreisen zu den Standorten der Wildgänse anboten.


Schnatternde Gäste ziehen
Schaulustige in ihren Bann


Gänseschwarm an der Kehdinger Küste

15. 10. 2011. Im Oktober sind die Marschen zwischen Freiburg und der Ostemündung bei Balje Einflugschneise für riesige Vogelschwärme. Es bietet sich ein einzigartiges Naturschauspiel, wenn am Horizont unzählige Gänse erscheinen und sich mit lautem Geschnatter auf den Wiesen und Weiden niederlassen. Jahr für Jahr kommen zahlreiche Naturliebhaber und Schaulustige in die Region, um dieses beeindruckende Erlebnis zu bewundern und die Kehdinger Wildganstage am 22./23. Oktober als Auftakt der Wildganssaison zu feiern. Einzigartig wie die weite Elb- und Ostelandschaft ist hier die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung: Der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen (Tel: 04141/12561) lädt ein zu Fahrten mit dem "Vogelkieker". Dieser Doppeldeckerbus bietet Gästen die Möglichkeit, die Gänse aus nächster Nähe aus vier Metern Höhe zu beobachten, ohne sie zu stören.

Ein besonderes Highlight ist auch die Fahrt mit dem "Tidenkieker" (gleiche Telefonnummer), einem Plattbodenschiff mit nur 50 cm Tiefgang, das speziell entwickelt wurde, um Naturliebhabern die Ufergebiete der Unterelbe mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora aus nächster Nähe zu erschließen. An beiden Tagen bietet sich außerdem ab dem Natureum in Balje die Möglichkeit zur Fahrt in das Ostewatt auf dem Traditionssegler "Anna-Lisa" (Infos und Anmeldung Natureum Tel. 04753 84211-2).

Neben den Fahrten zur Naturbeobachtung wird ein buntes Veranstaltungsprogramm rund um die gefiederten Besucher offeriert: Hamelwörden ist am Freitagabend Ausgangspunkt für einen Fackelzug zum Thingplatz mit anschließendem Nachteulengottesdienst

In Freiburg lockt am Samstag und Sonntag der Historische Kornspeicher am Hafen mit Ausstellungen, Infos und kulinarischen Köstlichkeiten wie Gänsekeulen und Spanferkel (Partyservice Köncke). Außerdem wird eingeladen zum Fachvortrag "Die Unterelbe - ein Paradies für Gastvögel" von Gerd-Michael Heinze (Staatliche Vogelschutzwarte, Außenstelle "Naturschutzstation Unterelbe") und zur Aktion "Kinder malen Wildgänse" der Haupt- und Realschule Freiburg. Es gibt einen Fotowettbewerb "Leben am Elbufer" mit Ausstellung und Preisverleihung und am Abend einen Kinoabend mit dem Film "Das Mädchen und die Wildgänse". 

Am Sonntag unterhält die Flötengruppe Sentrup die Besucher mit "Flötengezwitscher zur Kaffeestunde", und an den Aussichtspunkten in Freiburg und Wischhafen kann man Erläuterungen lauschen. Im Natureum in Balje findet hält der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl einen Vortrag über "Klimawandel und Marschniederungen". In der Galerie 27 in Drochtersen-Dornbusch, Dornbuscher Straße 42, sind am Wochenende von 14 bis 18 Uhr  Bilder der Künstlerin Andrea Giesenhagen zum Thema "Gänse - Kinder - und andere Perspektiven" ausgestellt. - Mehr...


Jägerschaft wirbt für
blühende Landschaften


Fotoreporterin in einem Blühstreifen am Maisfeld

20. 8. 2011. Sterile Mais-Monokulturen, in denen Rebhuhnküken mangels Nahrung verhungern; illegal umgepflügte Wegraine und gefällte Einzelbäume - der Biogas-Boom hat weite Teile des Ostelandes vermaisen und veröden lassen. Auch der Rotenburger Vize-Landrat Reinhard Brünjes zeigt sich kritisch: "Wir haben bis zum Asphalt gepflügt."


Blühstreifen-Freunde Baumert, Klotz, Dr. Holsten

Bahnt sich jetzt eine Trendwende an? Am Freitagabend stellten Jäger, Landwirte, Imker und Naturschützer gemeinsam in Hepstedt (Kreis Rotenburg) ein "Erfolgsmodell" vor: Sie präsentierten - zwischen Jagdhorn-Signalen und Wildbret-Schmaus - der Presse und Gästen u. a. von der AG Osteland einige bunte "Blühstreifen", angelegt aus Mitteln des Landkreises und der Biogasbetreiber, inmitten der schier endlos anmutenden Maissteppen. 

Nur Alibi
oder mehr?

In der Hepstedter Feldmark besichtigten die Gäste das Projekt "Blüh- und Huderstreifen" der Jägerschaften und das Projekt "Blühende Felder" einiger Biogasanlagen-Betreiber. Mit dabei waren fünf Männer, die mehr als andere dazu beigetragen haben, die dramatischen Folgeerscheinungen des wilden Biogas-Booms ein wenig zu dämpfen.


Kreisnaturschutz-Beauftragter Burkart

Dazu zählt der ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte des Kreises, Werner Burkart, der seit Jahren immer wieder die Ausräumung der Agrarlandschaft, den Grünlandumbruch und den Artenschwund in der Region beklagt (siehe SONDERSEITE) und der nun die Zusammensetzung der Blühstreifen erläuterte. Erfreut zeigte sich über die bunten Feldränder auch der NABU-Landesvize und AG-Osteland-Mitstreiter Uwe Baumert (Deinstedt), der schon frühzeitig einen Zehn-Punkte-Katalog zur Steuerung der Mais- und Biogasproduktion in die Diskussion gebracht hatte.

ROW-Kreistag
wachsweich

Im Rotenburger Kreistag aufgegriffen wurde der Baumert-Plan vom SPD-Naturschutzsprecher, Rektor und Vizebürgermeister Volker Kullik (Gnarrenburg/Karlshöfen). Der Vorsitzende des Kreistagsausschusses für Umwelt, Naturschutz und Planung entwickelte ein Konzept zur planerischen Regelung des ungezügelten Biogas-Booms, scheiterte damit aber an der Ablehnung seiner Forderungen durch CDU, FDP und NPD. "Der Berg kreißte und gebar eine Maus," kommentierte 2010 die "Zevener Zeitung": "Was als Versuch begann, die Entwicklung von Biogasanlagen im Landkreis Rotenburg zu steuern, endete im Kreistag mit wachsweichen Formulierungen, in denen sich nicht einmal mehr das Ziel wiederfindet, Mindestkriterien aufzustellen."


Naturschützer Baumert, SPD-Experte Kullik

Kullik gab nicht auf - er wusste, dass er in der Bevölkerung viele Mitstreiter hat: "Es ist von vielen Bürgern nicht mehr nachvollziehbar, dass zum Teil für die Errichtung eines Gartenhäuschens eine aufwändige Baugenehmigung eingeholt werden muss, während größte Stall- und Biogasanlagen einer Privilegierung unterliegen und selbst die Kommunen fast keinerlei Einfluss haben."

Unterstützung finden Vermaisungskritiker wie Kullik nicht zuletzt unter den Jägern: Im gesamten Elbe-Weser-Dreieck streiten engagierte Naturschützer wie der Vorsitzende der Hadler Jägerschaft, Gerhard Klotz (Hemmoor), für die Erhaltung der Artenvielfalt in den Zeiten der Vermaisung. Auch Klotz, der im Frühjahr mit dem "Goldenen Hecht" der AG Osteland geehrt worden ist (Begründung), begutachtete gestern in Hepstedt das Blühstreifen-Projekt.

Maisäcker lassen
Bienen verhungern

Finanziert werden die Anpflanzungen unter anderem durch den Landkreis mit einem Betrag von 50.000 Euro, einem Bruchteil der Einnahmen aus der Jagdsteuer; SPD-Mann Kullik war an der schwarz-gelben Mehrheit im Kreistag mit seiner Forderung gescheitert, das gesamte Jagdsteueraufkommen für diesen guten Zweck zu verwenden. Lobend äußerte sich Naturfreund Kullik über den Einsatz, den die Jägerschaft als "Bindeglied zwischen Naturschutz und Landwirtschaft" bei der Umsetzung des Blühstreifenprogramms leiste. 


Präsentation des Jägers und Tierarztes Holsten 

Respekt zollte Kullik dem Tarmstedter Tierarzt Dr. med. vet. Heinz-Hermann Holsten, der als Vorsitzender der Jägerschaft Zeven gestern die rund hundert Teilnehmer der Hepstedter Versammlung durch ein glänzendes Plädoyer pro Artenschutz und Artenvielfalt faszinierte. Die Verknappung der Blühpflanzen infolge der Monotonisierung der Agrarlandschaft lasse nicht nur pollensammelnde Insekten wie die Bienen verhungern, sondern zerstöre unter anderem auch die Nahrungsgrundlage des Rebhuhns.


Landrat Luttmann, Vize Brünjes (CDU)

Dr. Holstens Forderung, durch Anlage von Lerchenfenstern und Blühstreifen sowie den Schutz von Weg- und Gewässerrändern vor dem Umpflügen "strukturreiche Habitate zu erhalten und anzulegen", findet mittlerweile auch innerhalb der CDU/FDP-Mehrheitsfraktion - die um die Akzeptanz ihres strammen Biogas-Kurses fürchten muss - wie auch bei dem Rotenburger Landrat (und Jäger) Hermann Luttmann ein positives Echo.

"Macht Urlaubern
nicht richtig Laune"

Angesichts von mittlerweile 125 Biogasanlagen und von Maisäckern auf mittlerweile 52 Prozent der Nutzfläche im Landkreis mache es, so Vize-Landrat Brünjes, Chef des Tourismusverbandes Rotenburg (TouROW), auch "den Urlaubern nicht richtig Laune, kilometerweit durch Maisfelder zu radeln", wo Rotenburg doch "ein Tourismus-Landkreis sein will". 


Blühstreifen am Maisfeld bei Hepstedt

Angesichts der massiven öffentlichen Kritik (siehe unsere Archivseite "Vermaisung stoppen") zeigen sich Landwirte zunehmend angetan von der Möglichkeit, mit Blühstreifen zur "Verbesserung unseres Images" beizutragen, so der Hepstedter Jürgen Blanken. Auch der Landvolk-Landesvize Heinz Korte registriert als Vorsitzender die Biogasanlagen-Betreiber im Kreis Rotenburg ein "positives Feedback aus der Bevölkerung" auf das PR-wirksame und zugleich kostengünstige Programm "Bunte Felder" (pro Anlagenbetreiber im Schnitt ca. 1500 Euro).

"Mehr als lediglich ein
Schönheitspflästerchen"


ROW-Naturschutzbeauftragter Burkart

Sind die Blühstreifen nur Kosmetik, nur ein billiges Alibi, um die ungebrenst voranschreitende häßliche Entwicklung ein wenig zu kaschieren? Der kritische Naturschutzbeauftragte Burkart sieht in den Blühstreifen mehr als lediglich ein "Schönheitspflästerchen". Auch er freut sich angesichts der grassierenden Naturzerstörung über jeden Mitstreiter, der durch die Aussaat von Phacelia, Borretsch oder Vogelbeere das Nahrungsangebot für Wildtiere erweitern hilft. Begrüßt wurde das Programm natürlich auch von den Imkern - und zunehmend von Landwirten, die zunächst skeptisch waren, jetzt aber schnell noch aufspringen und Randflächen zur Verfügung stellen wollen. Deren Zustimmung sei inzwischen "überwältigend", sagt sich der Tierarzt, Jäger und CDU-Mann Dr. Holsten. 

Auch der Hepsteder Landwirt Blanken freut sich über das Leben in den bunten Streifen, "in denen man vor lauter Gesumme sein eigenes Wort nicht mehr versteht". Auch bei den Bürgern kämen sie Blühstreifen gut an: "Die Sonnenblumen an den Radwegen werden immer weniger."

Mehr zum Thema:

Blühstreifen geben Insekten Nahrung (Weser-Kurier)


Die Zukunft der
Energiepolitik


Rademacher, Chmielus-Tegge, Schmidt

16. 8. 2011. Auch Dutzende von Mitgliedern der AG Osteland kandidieren bei der Kommunalwahl am 11. September - nicht nur für die großen Parteien, zum Teil als Spitzenkandidaten, sondern auch für Wählerinitiativen und -gemeinschaften. Dazu zählen auch Osteland-Vize Walter Rademacher aus Neuhaus, der für die Freien Wähler Am Dobrock (Programm) antritt, und Schatzmeister Johannes Schmidt, Spitzenkandidat des Bürgerforums Hemmoor (Website). Gemeinsam mit Barbara Chmielus-Tegge von den Linken am Dobrock standen Rademacher und Schmidt am Montag Rede und Antwort bei der Auftaktrunde einer dreiteiligen Befragungsaktion durch die Initative Provinz gegen Atomanlagen (Website).

Nachdem die AG Osteland sich schon bei früheren Anti-Atom-Mahnwachen in Cadenberge dazu bekannt hatten, dass das Osteland ein "Land der Erneuerbaren Energien" werden müsse, präsentierten insbesondere Rademacher und Schmidt nun jeweils einen Katalog klarer, präziser Forderungen, die von kommunalen Energieprogrammen und -berichten über die Freigabe von Flachdächern für Solaranlagen bis hin zum Bau dezentraler Blockheizkraftwerke reichten. Skepsis klang an - auch bei Barbara Chmielus-Tegge - gegenüber einer Monotonisierung der Landschaft durch einen maßlosen Anbau von Energiemais zwecks Biogasproduktion.


Biogas-Produktionsstätte (in Oberndorf)

Im Urteil des Publikums, das sein Votum mit farbigen Karten angab, schnitten Rademacher und Schmidt am besten ab. Demnächst werden sich unter anderem Spitzenvertreter der Sozialdemokraten aus den Samtgemeinden Hemmoor und Dobrock den kritischen Fragen der Initiative stellen, wie Sprecher Ulrich Beushausen (Wingst) ankündigte. Zugleich drückte er sein Bedauern darüber aus, dass die Kandidaten der CDU-Ortsverbände wegen aktueller Überlastung "keine Möglichkeit gesehen" haben, die angebotenen Termine wahrzunehmen (Titus Nesper, CDU Am Dobrock) bzw. wegen "anderweitiger Verpflichtungen" verhindert waren (Winfried Weritz, CDU Hemmoor) und sich zudem nicht in der Lage sahen, einen Vertreter zum Thema Energiezukunft zu bennnen.


Auf dem Weg zum
Tourismus 4.0


Ausleihbar: das Oste-Natur-Navi

18. 7. 2011. Fachleute sprechen von "Tourismus 4.0": Immer mehr Urlauber navigieren lieber mit iPhone, iPad & Co., als sich auf papierne Faltpläne zu verlassen. Der Trend hat längst auch die Oste erreicht.


"Fährienstraßen"-Infos auf iPhone und iPad

Radwanderer können seit kurzem in Hechthausen-Klint und Gräpel ein "Oste-Natur-Navi" ausleihen, das sie per GPS zu vielen Sehenswürdigkeiten entlang des Flusses führt - ein lohnendes Vergnügen. Der Biologe, Journalist und AG-Osteland-Mitstreiter Christian C. Schmidt, der das Navi entwickelt hat, stellt das neue Angebot im Naturschutzmagazin des Kreises Stade vor, das hier im Netz steht.


Stader Landkreis-Naturschutzmagazin

Die Titelgeschichte des Magazins behandelt die gefährdete Uferschnepfe, für die Nordkehdingens Marschen niedersachsenweit zu den bedeutendsten Lebensräumen zählen. Naturschützer versuchen derzeit, die Brut- und Nahrungsbedingungen des Wiesenbrüters zu optimieren. Mehr...



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Immer aktuell: Die Homepage der AG Osteland, der rund 450 Mitglieder starken "Lobby für die Oste".



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Berichte über den seit 2005 alljährlich gefeierten "Tag der Oste" und die Verleihung des Oste-Kulturpreises "Der Goldene Hecht".