Neues aus den Städten und Dörfern im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks

Vorsitzender Klotz, Präsident Dammann-Tamke, Schatzmeister Weinert
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"Wi könt dat
ok unner Woter"

Jagdhornbläser in Lamstedt - VIDEO

31. 3. 2012. Trophäenschau, Jagdhornsignale, Ehrennadeln - der Rahmen der Jahreshauptversammlung der Hadelner Jäger am Sonnabend war konventionell, die Thematik dagegen hochaktuell: Viele der Grünröcke, die Lamstedts Bürgermeister Manfred Knust (Foto) in der Bördehalle begrüsste, sind besorgt über die Monotonisierung der Landschaft und den Niedergang des Niederwilds. Zu "Sorgenkindern" geworden seien Hase und Fasan, so Kreisjägermeister Ahrend Müller, der eine der Ursachen in den "strukturellen Änderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung" sieht. 

"Schluckauf, wenn ich 
die Riesenmaisfelder sehe"

Klartext sprach, wie gewohnt, der 1. Vorsitzende Gerhard Klotz aus Hemmoor: "Ich kriege einen Schluckauf, wenn ich die Riesenmaisfelder sehe," bekannte er, "wenn es so weitergeht, geht es nicht weiter".

Seine Kritik, stellte Klotz klar, ziele nicht auf die Maisanbauer ("Die machen nichts Ungesetzliches"), sondern auf die Politik, die falsche Rahmenbedingungen gesetzt habe. Klotz' Position: "Mit den zurzeit angebauten Energie-Monokulturen steht der wirtschaftliche Anspruch leider häufig im Widerspruch zur Ökologie. Ohne persönliche finanzielle Einbußen kann der Bewirtschafter aber die überall geforderte biologische Vielfalt nicht durchführen. Es müssen also auf politischen und wissenschaftlichen Wegen Lösungen gefunden werden, damit alle Beteiligten einem akzeptablen Resultat zustimmen können."

Auch wenn er einige Anfeindungen erlebt habe, versicherte der Jäger-Vorsitzende, werde er in dieser Angelegenheit weiter "meinen Mund aufmachen" und für einen Kurswechsel eintreten - weg von den Maismonokulturen, hin auch zu anderen Bioenergiequellen, etwa Korbweiden.

"Dramatische Veränderung
der Agrarlandschaft"

Niedersachsens Jägerpräsident Helmut Dammann-Tamke - nach eigenem Bekunden trotz Verbandsfunktion und CDU-Landtagsmandats weiterhin "im Herzen Landwirt" - sparte nicht mit Kritik an seinen Berufskollegen, die öffentliche Wegeränder zum Teil widerrechtlich in die Nutzung übernommen und damit die "dramatische Veränderung der Agrarlandschaft" noch beschleunigt haben. Er wies auf Bemühungen im Kreis Rotenburg hin, wo Jäger und Imker gemeinsam mit Landwirten die Ränder nutzen, um mit Wildkräutern Blühstreifen anzulegen und Biotope zu vernetzen. Er empfehle den Landwirten dringend, so Dammann-Tamke, "sich in diese Richtung zu öffnen". Am Ende komme der damit verbundene Ansehensgewinn der Landwirtschaft zugute - zum Beispiel wenn es "um die nächste Genehmigung eines Boxenlaufstalls geht".


Einer der Geehrten: Wilhelm Hottendorff (r.)

Neben Grußworten - unter anderem von Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) - und einem Bericht von Schatzmeister Wilfried Weinert (Nordleda) über die solide Finanzlage bildete die Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder einen weiteren Schwerpunkt der perfekt organisierten Veranstaltung. Ausgezeichnet für 50-jährige Mitgliedschaft wurde aus dem Osteland unter anderem Jürgen Früchtenicht (Osten), das Naturpflegeabzeichen erhielt Ex-Bürgermeister Wilhelm Hottendorff (Geversdorf). Aus dem Kreise der Mitglieder angeregt wurden die Einrichtung einer Website der Kreisjägerschaft (von Dipl.-Ing.  Guido Friederich aus Cadenberge) sowie die verstärkte Nutzung von Zuschüssen für Hegebüsche mit Nährgehölzen für Bienen die Anlage von Streuobstwiesen, für die sich Hegebusch-Obmann Reimer Esselborn (Foto) aus Osterbruch stark machte.


Jäger-Vorsitzender und Ostepreisträger Klotz

Ein Bekenntnis zum Naturschutz hatte der Vorsitzende Klotz bereits im Vorfeld der Versammlung in der Niederelbe-Zeitung abgelegt. Klotz zum Thema Energiemais: "Wenn wir alle die biologische Vielfalt haben wollen, müssen wir auch alle etwas dafür tun. Die Natur und unsere Umwelt als Erbe für die nachfolgenden Generationen dürfen nicht am Ende als Verlierer dastehen. Es sind daher vielerorts Maßnahmen notwendig, um der Tier- und Pflanzenwelt naturbelassene oder renaturierte Flächen in Gestalt der bei uns landschaftstypischen Gliederungen zu bieten."

Erfreutzeigte sich der Vorsitzende darüber, dass er 2011 für die Hadler Jägerschaft den Goldenen Hecht der AG Osteland entgegennehmen konnte. Es sei für ihn ein "positiver Schock" gewesen, dass nunmehr in "nichtjagenden Organisationen" erkannt werde, dass auch Jäger Naturschutz betreiben. Darüber hinaus habe  kürzlich erneut "einer von uns" den Naturschutzpreis der AG Osteland erhalten, nämlich der Geversdorfer Jäger und Fischwirtschaftsmeister Walter Zeeck (Foto), der sich um Gewässerschutz und Fischhege verdient gemacht hat. Klotz stolz op Platt: "Wi könnt dat ok unner Woter."


Osteland ist
Osterland


Hasen-Rutschpartie im Spielpark Wingst

30. 3. 2012. Keine Frage: Das Osteland ist das Osterland! Wo sonst gibt es Orte, die Hasenfleet heißen oder Ostereistedt? Und wo sonst erledigen die Osterhasen den Eiertransport per Riesenrutsche?

Zwar offeriert der Oberndorfer Ortsteil Hasenfleet, bekannt durch seine gläserne Molkerei, noch keine  speziellen österlichen Attraktionen. Aber in der benachbarten Wingst, im neugestalteten Spielpark, erscheint der Osterhase am Ostersonntag um 10 Uhr per Rutschbahn zum Ostereiersuchen, für das die Wingst Tourismus GmbH 800 Eier verstecken lässt. 


Hanni Hase begrüsst Gäste in Ostereistedt

Pro Kind können drei Eier gesucht und eingelöst werden. "Als Preise gibt es gesponserte Leckereien, aber auch Freikarten für das Schwimmbad oder den Zoo," sagt Touristikerin Maiike Hoop. Die Gastronomie (unter neuer Leitung) offeriert im Spielpark eine große Auswahl an selbstgebackenen Torten und Kuchen sowie frische Salate, Pasta und Eisbecher.

Ostereistedt
gibt es wirklich

Im südlichen Osteland begrüßt Hanni Hase, die prominente Kollegin des Wingsthasen, am Ostersonntag ab 10.30 Uhr in Ostereistedt beim Hasenwald die Kinder, die ab 11.15 Uhr mit der Nestsuche beginnen können. Für jedes angemeldete Kind (Landtouristik SG Selsingen, Tel.  04284-930783 oder hanni-hase@selsingen.de) gibt es ein mit Schokolade gefülltes Osternest. Nach der Ostereiersuche werden Essen und Getränke angeboten (nicht in der Pauschale enthalten). Mehr...


Direkt am Fluss: Osterfeuerplatz in Neuhaus

Osterfeuer werden wie in jedem Jahr von der Quellregion bis zur Mündung entzündet. Der wohl am schönsten gelegene Osterfeuerplatz im Osteland ist die Marienhörne direkt an der Oste, unweit des Yachthafens im Flecken Neuhaus. Dorthin lädt die Freiwillige Feuerwehr Neuhaus am Ostersonntag ab 19 Uhr ("Für das leibliche Wohl ist gesorgt").


Küstenschifffahrtsmuseum in Wischhafen

Besonders lohnenwert ist am Ostersonntag, 8. April, 10 Uhr, die Saisoneröffnung des Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen: Zum "Open House" im Museum erwartet der Trägerverein bis zu 500 Besucher, für die das Catering-Team "MuseCats" Speisen und Getränke vorbereitet. Der Eintritt ist frei. 

Gezeigt werden im Museum drei Ausstellungen: "Wir kommen", eine Multimedia-Präsentation über die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, ferner die Bilderschau "Lass Andersen, ein Maler aus Sonderburg" und schliesslich Radierungen von Geo Wolters, einem der wenigen deutschen Marinemaler, der auch ein Kapitänspatent hatte. 


Am Museum: der alte Hafen in Wischhafen

Neben diesen Sonderausstellungen verfügt das Küstenschiffahrts-Museum - das übrigens der AG Osteland angeschlossen ist - über zahlreiche Exponate, die die alte Seefahrtsgeschichte wieder lebendig machen. 

Der Besucher sieht eine Schiffswerkstatt, in der noch genietet wurde. In der Funkecke tönt der letzte Seewetterbericht von Norddeichradio aus dem Lautsprecher. Zu sehen sind eine enge Kombüse, in der bei Wind und Wetter gekocht wurde, und eine kleine Messe, wo die hohe Kante um den Tisch verhindert, dass bei Seegang das Geschirr zu Bruch geht. In der Schlafkammer  schließlich, mit schmalem Etagenbett und blau-karierter Bettwäsche, lehnt der Seesack noch in der Ecke, als hätte Hein Seemann erst gestern abgemustert... 

Und die maritime Zeitreise endet nicht innerhalb der Museumsmauern: Im Hafen liegt das Küstenmotorschiff Iris-Jörg (Baujahr 1956), das von den ehrenamtlichen Mitglieder des Museumsvereins mit viel Liebe und Engagement restauriert wird (Museum geöffnet am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 12 und von 13 bis 18 Uhr).

Spannende Phänomene
an der Ostemündung


Bis 4. November: Sonderschau zur Urzeit

Das Natureum Niederelbe an der Ostemündung bietet zu Ostern ein besonders attraktives Programm. Bereits am Gründonnerstag, 5. April, 11 Uhr, wird die große Sommer-Sonderausstellung "Abenteuer Erdgeschichte – Expedition in die Urzeit" in der Rundbogenhalle eröffnet. 

Am Osterwochenende lädt das Natureum mit der mobilen Ausstellung "Moislinger Wasseransichten" große und kleine Leute ab etwa neun Jahren zu einer Reise in die Welt von Wirbeln, Schwingungen und Wellen ein. An beiden Osterfeiertagen gibt es ab 10 Uhr wieder das Ostereiersuchen, und auch die Baljer Glucke mit ihren Küken fehlt in diesem Jahr nicht. Außerdem steht an beiden Tagen von 13 bis 16 Uhr Bernsteinschleifen auf dem Programm. 

Die Urzeit-Ausstellung (bis zum 4. November) führt die Besucher auf eine Zeitreise durch die Erdgeschichte, begleitet von Fossilien und Rekonstruktionen von Tieren aus den vergangenen rund 540 Millionen Jahren. Nachdem die Entwicklung des Lebens vor mehr als drei Milliarden Jahren begonnen hat, wurde die Evolution im Laufe der Jahrmillionen immer wieder durch dramatische Krisen und Katastrophen unterbrochen, die zum Aussterben ganzer Gruppen von Lebewesen führte. Diese Einschnitte stellten jedoch auch eine Chance für die überlebenden Pflanzen und Tiere dar. Besonders deutlich wird dies am explosionsartigen Aufstieg der Säugetiere vor 65 Millionen Jahren, nachdem die Dinosaurier ausgestorben waren. Die Sonderschau stellt typische Lebewesen der drei großen Erdzeitalter vor. 


Ostern: Experimente mit Wellen und Tropfen

Benito Weise von den "Moislinger Wasseransichten" entführt die Besucher des Natureums in die Welt von Schwingungen und Wellen. Anhand eindrucksvoller Experimente werden von Karfreitag bis Ostermontag zahlreiche Vorgänge in der Natur näher beleuchtet, die sonst kaum beachtet werden oder unentdeckt bleiben. Wassergefüllte Schüsseln und Töpfe, wackelnde Becken, fliegende Tropfen und schwingende Pendel machen Naturgesetze anschaulich und verständlich. Mitmachen ist erwünscht.

Dank für Fotos und Hinweise an Maiike Hoop, Heike Wagner, Burkhard Schröder u. v. a.


Es geschah
an der Oste


Lagerfriedhof in Sandbostel

28. 3. 2012. Kaum je sind aus dem Osteland grauenvollere Geschehnisse - bis hin zum Leichenkannibalismus - überliefert worden als aus dem April 1945, als das Gefangenenlager Sandbostel zweieinhalb Wochen lang zusätzlich als KZ-Auffanglager diente und vollends zur Stätte unbeschreiblichen Leidens und Sterbens geworden war. 


Zeichnung eines Sandbostel-Insassen

Was in dem "kleinen Belsen" bis zur Befreiung durch die Briten am 29. April geschah, hat jetzt Dörthe Engels, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Lager Sandbostel, nachgezeichnet.

>>> Ihr soeben fertiggestellter Bericht mit Bilddokumenten aus dem April 1945 steht auf dieser SONDERSEITE.


Lagerinsasse nach der Befreiung im April '45

Das Geschehen im KZ-Auffanglager im April 1945 istauch Schwerpunkt der diesjährigen Gedenkfeier zum 67. Jahrestag der Befreiung des Lagers am 29. April. Die Feier beginnt um 16 Uhr mit einem ökumenischen Totengebet und einer Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Lagerfriedhof / Kriegsgräberstätte Sandbostel, Bevener Straße, 27446 Sandbostel. Um 17.30 Uhr folgt die zentrale Gedenkveranstaltung in der ehemaligen Lagerküche auf dem Gelände der Gedenkstätte. Den Abschluss bildet um 19 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der "Lagerkirche", Greftstraße, gegenüber der "Lagerküche". 

Das KZ-Auffanglager ist darüber hinaus Thema eines Fachvortrags über den neuesten Forschungsstand zu diesem Teil der wechselvollen Lagergeschichte. Der Vortrag findet am 17. April, 19 Uhr, in der Gedenkstätte Lager Sandbostel, "Gelbe Baracke", Greftstraße 3, 27446 Sandbostel, statt (Eintritt frei).


Naturerwachen
am Ostedeich


Frühling an der Oste (Foto: Gundula Ida Gäntgen)

24. 3. 2012. Das Frühlingswetter verlockt zum Fotografieren. Eine ganze Bilderserie vom Ostedeich hat die Hechthausener Profi-Lichtbildnerin Gundula Ida Gäntgen auf die Facebook-Seite der AG Osteland gestellt. 


Junger Hase (Foto: Gerd Bertholdt)

Wunderschöne Bilder sind auch ihrem Kollegen Gerd Bertholdt aus Kleinwörden gelungen. "Während rundherum auf den Feldern gegüllt und gefräst wird, erwacht wie in einer Oase auf dem Berthof nun auch der Frühling. Dieser kleine Meister Lampe erblickte erst kürzlich das Licht der Welt und schaut nun auch einem schönen Ostejahr entgegen," schreibt er uns zu dem obigen Foto.


Gut über den Winter gekommen: Berthof-Fische

Und er fügt hinzu: "Offensichtlich sind die Goldfische auch gut über den Winter gekommen. Wer welche haben möchte, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen." Weitere Naturfotos hat Bertholdt - der übrigens ebenso wie Gundula Gäntgen der AG Osteland angehört - auf seine Website lichtdruck-berthof.de gestellt.


Oste maritim
im Skipperheim


Die "Oste-Combo" spielt auf - VIDEO

23. 3. 2012. Bis auf den letzten Platz besetzt war am Freitag das Vereinsheim des Wassersportclubs Osten (WSCO), der gemeinsam mit der Kulturmühle Osten zu einem maritimen Abend geladen hatte. Umrahmt von Schifferklavier-Darbietungen der "Oste-Combo" (Kulturmühlen-Vorsitzender und Ostepreisträger Dr. Manfred Toborg mit Peter Christiansen), ließen die Erinnerungen von Zeitzeugen die verflossene Ära der Osteschifffahrt wieder aufleben.


Herbert Dodegge erzählt über die Ostewerften

Über die Geschichte der Werften in Oberndorf, Geversdorf, Osten und Gräpel erzählte Herbert Dodegge, der selber einer weit verzweigten Schiffbauerfamilie entstammt. Kapitäne wie Peter Christiansen und Walter von der Fecht (Foto) und alte Fahrensmänner wie Uwe Juls berichteten von ihren Erfahrungen auf Kümos und Loggern, Tankern und Passagierschiffen.


Reger Verkehr an der Basbecker Schiffstelle

Zuvor hatte Ortsheimatpfleger Frank Auf dem Felde (Foto) anhand von teils seltenen Bilddokumenten in einem brillanten Vortrag (Titel: "Ewer, Torf und Steine") die Schifffahrtsgeschichte am "Bauernfluss" Oste Revue passieren lassen - eine Präsentation, die jedem Schipper- und Heimatverein am Fluss nur wärmstens empfohlen werden kann. Die über 50 Zuhörer, die vom WSCO-Vorsitzenden Niels Dehde begrüßt worden waren, dankten mit starkem Applaus den Veranstaltern, die zu Beginn des Abends allen Besuchern einen delikaten Räucherfischteller serviert hatten.

Unter den Gästen: Ostens Bürgermeister Carsten Hubert, Hemmoors SVOH-Vorsitzender und Kommunalpolitiker Jürgen Hinck sowie die Oberndorfer Transatlantik-Segler Marlene und Bert Frisch.


Osten auf einem alten Stahlstich (um 1840)

Mehr zum Thema Wassersport auf der Oste steht auf der Website www.blaues-netz-oste.de.


Cannabis, Kupfer
und K.o.-Tropfen


Beschlagnahmtes Diebesgut in Osten

21. 3. 2012. Der Polizei ist es gelungen, eine Bande aus dem Hemmoorer Raum zu ermitteln, die seit dem vergangenen Jahr für eine Vielzahl von Straftaten in Betracht kommt. Eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe wurde eigens zur Aufklärung dieser Taten gegründet. Über mehrere Monate nahmen die Beamten die Mitglieder der Bande ins Visier. Am heutigen Mittwoch folgten mehrere Wohnungsdurchsuchungen und eine Festnahme, wie die Staatsanwaltschaft Stade und der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch in einer gemeinsamen Presseerrklärung mitteilen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade erließ das Amtsgericht Stade Haftbefehl wegen banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls gegen den mutmaßlichen Drahtzieher, einen 23-jährigen Mann aus Osten. Er steht im Verdacht, eine Bande von fünf Männern (19 bis 23 Jahre alt) und einer 20-jährigen Frau gebildet zu haben, die zunächst Einbruchdiebstähle aus Kiosken, Büros, Lagerhallen und Fabrikationsgebäuden beging. 

Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellten die Polizeibeamten fest, dass die Gruppe jedoch in teils wechselnder Beteiligung für weitere erhebliche Eigentumsdelikte in Frage kommen könnte. So seien zunächst Großmengen von Wertmetallen, vorwiegend Kupfer, gestohlern worden. Anschließend habe sich die Bande auf das Aufschweißen von Zigarettenautomaten und aktuell andauernd auf den Diebstahl von Großmengen Dieselkraftstoff spezialisiert (mehrere tausend Liter). 

In der Mitteilung heisst es weiter: "Diverse Einbrüche in die Werkshalle der Cadenberger Berufsschule, in Hemmoorer Imbisse, in Landmaschinenhandel in Lamstedt und Cadenberge, mehrere Zigarettenautomatenaufbrüche, u. a. in Bülkau-Bovenmoor, Lamstedt, Hechthausen, Wingst, Oberndorf und den Nachbargemeinden, und Kupferdiebstähle von Betriebshöfen in Cuxhaven und Hemmoor sollen auf das Konto der Bande gehen. Großmengen von Dieselkraftstoffen wurden aus Sattelzugmaschinen und Tanklagern in Hemmoor, Drochtersen, Himmelpforten und Stade gestohlen. Auch diese Taten sollen die Tatverdächtigen verübt haben. 


Cannabis-Plantage in Ostener Wohnhaus

Als weitere Einnahmequelle entdeckten einige der Gruppe den Handel mit Betäubungsmitteln und verschreibungspflichtigen Medikamenten. So stehen sie im Verdacht, eine illegale Drogenplantage angebaut zu haben, um mit Cannabisprodukten zu handeln. Diese sogenannte "Indoor-Plantage" mit rund hundert Pflanzen wurde heute im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen in der Ostener Wohnung des Hauptbeschuldigten aufgefunden und durch Polizeibeamte 'geerntet'. 

Der Hauptverdächtige wurde durch Fahnder der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch am Mittwochmorgen widerstandslos in seiner Wohnung verhaftet. Offensichtlich finanziert der 23-Jährige seinen gesamten Lebensunterhalt ausschließlich durch Straftaten. Der durch ihn bislang mit verursachte Schaden beträgt bereits mehrere hunderttausend Euro. Er wird am heutigen Tage einem Haftrichter vorgeführt. 

Die bisherigen Vernehmungen im Zusammenhang mit den derzeitigen Ermittlungsergebnissen lassen erwarten, dass es im weiteren Verlauf zur Aufklärung von zahlreichen Seriendelikten (Einbrüche in Büros und Lagerräume, diverse Diebstähle mehrerer Tonnen Kupfer, zahlreiche Diebstähle mehrerer tausend Liter Dieselkraftstoff, diverse Straftaten in Bezug auf entwendete oder aufgeschweißte Zigarettenautomaten) und zur Klärung weiterer Eigentumsdelikte kommen wird." 

Die Polizeibeamten haben außerdem ermittelt, dass Mitglieder der Bande eine Vielzahl von Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz begangen haben könnten, indem sie vielfältige verschreibungspflichtige Medikamente, unter anderem sogenannte 'K.o.-Tropfen' in den Verkehr gebracht haben sollen." 

"Dies stellt ein hohes Gefahrenpotenzial dar, denn derlei Tropfen werden von Kriminellen zur Begehung von Sexualstraftaten und Raubstraftaten eingesetzt. Dies zeigt die Skrupellosigkeit, mit der die Tatverdächtigen ihren Lebensunterhalt bestritten haben", betont eine Sprecherin der Polizei. 

Die Polizei geht davon aus, dass die strafbaren Handlungen der Bande auch der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben sind. Auch wird nicht ausgeschlossen, dass Teile des Diebesgutes inzwischen an den Mann gebracht wurden. Die Polizei bittet daher Personen, die sachdienliche Angaben machen können, um Kontaktaufnahme unter Tel. 04771 / 6070. 


"Die Oste hätten wir
gern mitgenommen"


Abschied von der Gemeinde mit dem Hecht

21. 3. 2012. Zwischen dem Rathaus und dem Brunnen mit dem geflügelten und gekrönten Hecht, dem Wappentier von Hechthausen, nahmen Christine und Jürgen Reimer mit ihrer Europa-Kutsche am Mittwoch Abschied aus dem Osteland. Mit dem Goldenen Hecht, der dem Gemeindesymbol nachempfunden worden ist, waren die Reisejournalisten und Tourismusunternehmer bereits 2007 von der AG Osteland ausgezeichnet worden, nachdem sie ein Jahr zuvor "mit einer weltweit beispiellosen Aktion in sechs europäischen Ländern für das Ferienland an der Oste geworben" hatten, wie es damals in der Laudatio hiess: ihrer Weltrekordreise durch sechs europäische Länder.


Auch der NDR-Hörfunk berichtet aus Hechthausen

Bevor der Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche bei der Verabschiedung daran erinnerte, dass die beiden Ostepreisträger sich als "die denkbar besten Botschafter des Ostelandes" betätigt hätten und mit Hunderten von Vorträgen sowie Buch-, Reiseführer und Kalender-Veröffentlichungen "nicht nur eine touristische, sondern auch eine kulturelle Institution" gewesen seien, würdigte Bürgermeister Jan Tiedemann (SPD) das über zwölfjährige Wirken des Ehepaares für Hechthausen und die Region. Auch er wünschte den Reimers in ihrem neuen Wohnsitz in Dalle bei Eschede Glück und Erfolg, bevor er ihnen eine gerahmte Urkunde für die Wand und einen Eimer Möhren für die Pferde übergab.


Eine Urkunde von der Gemeinde

Er verlasse Hechthausen mit "Wehmut", bekundete Jürgen Reimer: Vor allem "die Oste hätten wir gern mitgenommen". Zugleich aber biete der neue Betrieb, der "Traumzeithof" in der Südheide samt der Firma "Traumzeitreise", "interessante Perspektiven", über die bereits eine schmucke Website Auskunft gibt.

Zur Verabschiedung der Kutsche, der auch Jörn Pietschke von NDR Niedersachsen einen Beitrag widmete, hatten sich etliche Hechthausener auf dem Marktplatz eingefunden, darunter Altbürgermeister Bodo Neumann, Ortsheimatpfleger Gerhard Alstedt, Gewerbevereinsvorsitzende Krista Reibe, Fotokünstlerin Gundula Ida Gäntgen, Galeristin Monika Fels-Borgwardt und Kulturkreis-Vorstandsmitglied Michael Kretchmer.


"Wir wissen, dass 
es Ooooste heißt"


Uhlmann (r.) am Freitag in seiner Heimatstadt

17. 3. 2012. Auch Thees Uhlmann hat das "Konzert des Jahres" (NEZ) in seiner Heimatstadt gefallen. "Danke für gestern Abend, Hemmoor. Das war ziemlich wundervoll. Immer noch ganz warm ums Herz!!!", schreibt er heute auf seiner Facebook-Seite, wo auch Dutzende von Fans ihre Begeisterung kundtun.

16. 3. 2012. Dicke Luft, schlechte Sicht - und dennoch Superstimmung am Freitagabend in der rappelvollen Basbecker Festhalle in Hemmoor, wo Thees Uhlmann beim Culturkreis Hemmoor zu seiner neuen Tournee startete (Tourneedaten hier). Jubel schon, als er sich mit einem Mundharmonika-Solo vorstellte: "Ich heiße Thees Uhlmann und bin aus Hemmoor." Ovationen auch, als er sein Lied "Das Mädchen an Kasse 2" der Hemmoorer Schlecker-Belegschaft widmete und das Stück "Vom Delta bis zu der Quelle" als "Lied über die Oste" vorstellte: In Deutschland, so Uhlmann, sagten alle "Ossste", aber "wir wissen, dass es Ooooste heißt".


Heimgekehrt: Thees Uhlmann (auf N3)

Als Hommage an Hemmoor, dem er das Lied "Lat. 53.7 Lon 9.11667" gewidmet hat, verstanden die rund 900 Fans den Dank des Sängers an Pastor Uwe Erdmann (Foto), bei dem er einst die ersten Akkorde gelernt hatte und der am Nachmittag den Culturkreis-Kollegen behilflich gewesen war, die Lautsprecherboxen zu schleppen. An die Adresse der Hemmoorer ("Mann, kenne ich hier viele Leute") versprach der Sänger: "Ich komme wieder, bis bald." Bevor er zum Schluss, begleitet vom Publikum, das "Laichen und Sterben" der Oste-Lachse besang, hatte er sich einer Girlie-Gruppe zugewandt, die vor der Bühne skandierte: "Ohne Thees gehn wir nicht nach Haus." Uhlmann: "Ich bring euch nachher rum - oder woll'n wir noch ins Tatöff?" 


"Bruttosozialglück"
statt Dörfersterben


Spricht demnächst an der Oste: Autorin Jensen

14. 3. 2012. Unter Menschen, die sich Gedanken über die Zukunft des Ländlichen Raumes machen, kursiert zurzeit eine wichtige Leseempfehlung: das Buch "Wir steigern das Bruttosozialglück" von Annette Jensen, das Auskunft gibt über verschiedene Ansätze zur Bürgerbeteiligung auf dem flachen Land (Leseprobe hier). Erste Leser sind so begeistert, dass sie die Autorin ins Osteland eingeladen haben. In einer Veranstaltung der Energie-Initiativen im Elbe-Weser-Raum spricht die Journalistin, die acht Jahre lang bei der "tageszeitung" ("taz") gearbeitet und dort das Ressort Wirtschaft und Umwelt mitgegründet hat, am Donnerstag, 19. April, 18 Uhr, im Schulzentrum in Oldendorf.


Wichtig auch für das Osteland: Neuerscheinungen

Über die Autorin und das Buch teilen die Veranstalter um den Grünen-Kommunalpolitiker und Ostepreisträger Peter Wortmann mit: "Seit elf Jahren arbeitet Annette Jensen als freie Journalistin für zahlreiche Medien. Ihr Schwerpunkt liegt nach wie vor bei Nachhaltigkeitsthemen - der Verbindung von Wirtschaft, Umwelt und Sozialem. Immer mehr Menschen teilen das Gefühl, dass eine auf Wachstum und Größe, auf Beschleunigung und auf Konsumorientierung gegründete Gesellschaft nicht zukunftsfähig ist; dass nicht nur das Bruttosozialprodukt zählen soll, sondern auch das Bruttosozialglück: Wir sind auf der Suche nach Alternativen, nach Vorbildern. 


Oberndorfer Energie-Genossenschaft

Annette Jensen hat sich auf die Suche gemacht und hat viele beeindruckende Menschen getroffen und erstaunliche Entdeckungen gemacht: die Wir-Bank in Basel, bei der auf Schulden keine Zinsen fällig werden und Guthaben Gebühren kosten, die burgenländische Kleinstadt Güssing, die Strom und Wärme klimaneutral erzeugt und seitdem einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung nimmt, oder der brandenburgische Karlshof, der seine tonnenschwere Kartoffelernte einfach verschenkt, und viele andere mehr. Annette Jensen zeigt auf, wie wir von »unten« als Bürger, Verbraucher, Produzenten Veränderungen anstoßen können, die wir von »oben« vielleicht auch gar nicht erwarten sollten."

Bei Vorgesprächen in der Region hat sich gezeigt, dass nicht nur bei der Energie Bürgerbeteiligung gefragt ist: Alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens sind geeignet für Bürgerbeteiligung. So haben sich zur Teilnahme an einem Netzwerktreffen mit Annette Jensen Initiativen zu Leben im Alter, Gegen A22/A20 und Bürgerbus ebenso gemeldet wie die Initiativen gegen Kohlekraftwerke.


Bürgerbus-Initiatoren im Kreis Stade

Vorläufiger Zeitplan: Ab 18 Uhr präsentieren sich die Initiativen im Elbe-Weser-Raum an Infotischen und Stellwänden im Forum des Schulzentrums Oldendorf. Gegen 18.50 Uhr beginnt die Kurzpräsentation der Initiativen per Beamer auf der Leinwand im Forum. Um 19 Uhr folgen Begrüßung und Vortrag zu Bürgerbeteiligung. Gegen 20.15 Uhr werden die Workshops vorgestellt, u. a. sind angekündigt:

> Kriterien für Bürgerbeteiligung und echte Partnerschaften in Energiegesellschaften (beteiligt: die Energie Oldendorf GmbH & Co. KG, Die Oberndorfer eG, re-nergie eG (Beverstedt), Energiegenossenschaft Hemmoor, die Regionalenergie Kehdingen-Osteland uva.),

> Bürgerbeteiligung beim ÖPNV, insbesondere bei den Bürgerbussen,

> Leben im Alter, Initiativen zur Gestaltung unseres Lebensabends jenseits von Altenheimen (u.a. Mehr-Generationen-Region Oste, Nachbarschaftshilfe Burweg, Hüsselhus Himmelpforten),

> Widerstand (Bürgerbeteiligung) beim Kampf gegen das gigantische Autobahnprojekt A20/A22,

> Workshop mit Annette Jensen zur Vertiefung ihrer Informationen über "Menschen, die anders wirtschaften und besser leben".

Lesermeinung

Zu diesem Bericht schreibt unsere Leserin S. B. aus Osten: Danke für den Link zur Leseprobe. Das ist ja Wahnsinn, was für tolle Projekte, die funktionieren, die Frau gesammelt hat. Genau dieser Ansatz ist ein Weg aus der Struktur-Krise in unserer Region. Manches erinnert mich sehr an die Zeit der Achtziger, damals sprühten die ökologischen Innovationen und angesichts der heutigen technischen Weiterentwicklungen ist dies ja viel effektiver geworden. Fast habe ich den Eindruck, es findet derzeit eine "Öko-Renaissance" statt (ohne Jesuslatschen und Strickpullover), mit dem Unterschied, dass diese Gedanken ernster genommen werden. Damals wurde diese Entwicklung durch den GAU in Tschernobyl befördert - heute durch Fukushima, da sind Parallelen...
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Deutsche Dörfer - 
bald wüst und leer?

Eine weitere wichtige Neuerscheinung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Ländlichen Raums ist ein Buch des emeritierten Essener Humangeographen, "deutschen Dorfpapstes" und Nestors der deutschen Dorfforschung, Gerhard Henkel, mit dem Titel "Das Dorf, Landleben in Deutschland - gestern und heute" (Verlag Theiss, Stuttgart 2012. 344 Seiten, 49,95 Euro, Leseprobe hier). 

Ortskerne entvölkern sich, und mancher 
Landstrich gleitet ab in Dämmerzustand

Der Klaus Brill schreibt in einer Rezension in der Süddeutschen Zeitung: "Es ist ein Phänomen, das man bisher nur als historische Erscheinung kannte: Deutsche Dörfer fallen wieder wüst. Zuletzt war dies nach dem Dreißigjährigen Krieg der Fall, in großem Stil zuvor im späten Mittelalter. Jetzt aber werden nach Jahrhunderten stetig wachsender Einwohnerzahlen in manchen Regionen erstmals wieder Siedlungen von den Menschen aufgegeben. Noch beschränkt sich der Vorgang auf einzelne, sehr kleine Orte, doch die Vorstufen der Verödung sind überall in deutschen Landen zu beobachten. In vielen Dörfern und kleinen Städten geht die Einwohnerzahl rapide zurück, alte Bauernhäuser stehen leer, Ortskerne entvölkern sich, und mancher Landstrich, beispielsweise in der Eifel oder Mecklenburg-Vorpommern, gleitet in den Dämmerzustand ab."

Manche Textpassagen scheinen auf das Osteland Bezug zu nehmen: Viele Dorfbewohner erlebten, "dass ihnen ein gerüttelt Maß an Lebensqualität verloren geht: Dorfschulen, Lebensmittelläden und Bankfilialen schließen, Gaststätten geben auf, Vereine überaltern, Talauen verwildern, und kommunale Politik ist wie gelähmt durch das Schreckgespenst des finanziellen Ruins."

Doch es gebe auch, so Brill weiter, das Gegenbild: "Dörfer mit engagierten Bürgern und phantasievollen Politikern, die den Wandel als Herausforderung begreifen und das dörfliche Zusammenleben unter den Auspizien der Globalisierung und ihrer Folgeprozesse neu definieren. Sie bauen Mehrgenerationenhäuser wie im mittelfränkischen Langendorf, sie holen eine Schule zurück in den Ort wie im mecklenburgischen Lüchow, oder sie machen die Dorfgeschichte sichtbar mit Denkmälern, Lehrpfaden und Amateur-Schauspielen wie im schwäbischen Verringenstadt. Es zeigt sich: Der Niedergang kann aufgehalten, sogar umgekehrt werden, nur kommt das nicht von selber....

Gebietreformen nach dem Führerprinzip
treiben die Bürger in die Resignation

Der Verfasser Henkel, so urteilt der Rezensent, lasse sich bei seinen Betrachtungen aber weder von der süßlichen Schwärmerei der alten Heimatkunst-Bewegung noch von der Dorfverachtung der westdeutschen Nachkriegszeit leiten: "Nüchtern analysiert er, was ist. Und kommt dabei nicht umhin, eine erhebliche Fremd- und Fernsteuerung der ländlichen Entwicklung festzustellen. Mit den unseligen Gebietsreformen in den westdeutschen Bundesländern vor 50 Jahren etablierte man das Prinzip der zentralen Orte, das 1933 von dem Geographen Walter Christaller entwickelt wurde und das quasi die Übertragung des Führerprinzips auf die Raumplanung darstellte. Die meisten Dörfer verloren zwischen 1965 und 1975 ihre jahrhundertelang bewahrte Autonomie und wurden 'eingemeindet'. 'Das Zentrale-Orte-Muster wurde zu einer Politik der Zuordnungen, der Normsetzungen, der Fernsteuerung, generell einer demokratiefeindlichen Politik von oben nach unten', resümiert der Autor. 

Die "Aushöhlung der Kommunalpolitik" treibe die Bürger und Politiker am Ort in die Resignation: "Es steht nicht gut um das Dorf und um die kleine Stadt in Deutschland." Widerstand ist bitter nötig.

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Mehr zum Thema auf unserer Archiv-Sonderseite "Land unter".


"Mannslüüd sünd 
uk bloots Minschen"


Viel Beifall für die Hemmoorer Theatergruppe

12. 3. 2012. Das Theaterstück "Mannslüüd sünd uk bloots Minschen", eine "Komödie in 3 Törn", sorgte am  Wochenende im Ohl's Gasthof in Hemmoor-Warstade für lang anhaltenden Beifall. Die Theatergruppe des Hemmoorer Geschichts- und Heimatvereins unter der Leitung von Herbert Hammann konnte eine überaus gelungene Premiere feiern. In dem plattdeutschen Dreiakter geht es um Liebe, Lust, Leidenschaft, aber auch um Enttäuschungen und um ein bisschen Erotik. 


Szene aus dem neuen Stück

Die Darsteller freuen sich auf zahlreiche Zuschauer bei den weiteren Aufführungen am Freitag und Sonnabend, 16. und 17. März, 19.30 Uhr, und am Sonntag, 18. März, 15 Uhr, in Ohl's Gasthof stattfinden. "Wer herzlich lachen möchte, sollte unbedingt einen dieser Termine wahrnehmen," rät Heino Grantz, Vorsitzender des Heimatvereins. 


Vermaisung
Thema auf N3


N3-Sendung zur Vermaisung der Landschaft

12. 3. 2012. Kein anderer Faktor hat Flora und Fauna des Ostelandes so schnell und so nachhaltig beeinträchtigt wie die Vermaisung der Landschaft zugunsten einer durch Subventionen forcierten und fehlgesteuerten Biogas-Produktion. (Unsere früheren Berichte zu diesem Thema stehen auf dieser SONDERSEITE.) An diesem Montag, 12. März, 22 Uhr, greift auch das NDR-Fernsehen das Thema auf. Der Beitrag von Tim Boehme trägt den Titel "Goldrausch auf dem Acker - Streitfall Biogas."


Kurze Beine,
kurze Wege


Gallinat, Wortmann, Korter, van Gemmeren

7. 3. 2012. Den kleineren Ortschaften im Landkreis Cuxhaven kommt der Nachwuchs abhanden. Die Geburtenrate sinkt und die Grundschulen verzeichnen immer weniger Einschulungen. Gleichzeitig klaffen in den Haushalten große Lücken. Verschwinden nach Post, Bankfiliale und Tante-Emma-Laden bald auch die letzten Schulen scheinbar "alternativlos" aus den Dörfern? Oder gibt es andere Möglichkeiten? Vor dieser Frage stehen Kommunalpolitiker und Verwaltung. Und nicht nur in Oberndorf fragen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, ob es Modelle gibt, ein vielfältiges Dorfleben mit Schule zu erhalten.

Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung "Kleine Dörfer – kleine Schulen" hatte daher am Mittwoch der Ortsverein Hadeln/Dobrock von Bündnis 90/Die Grünen mit Kreissprecherin Sabine van Gemmeren ins MarC 5 in Cadenberge eingeladen. In Anwesenheit von Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat referierten Ina Korter, schulpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag, und Peter Wortmann, Mitglied im Förderverein der Grundschule Estorf im Landkreis Stade.

Minischulen  - Chance
oder nur Notlösung?


Schulexperte Wortmann (Fotos: W. Rademacher)

Der Grünen-Politiker und langjährige Schulausschussvorsitzende der Samtgemeinde Oldendorf berichtete aus der Praxis berichten, wie kleine Schulen zum Mittelpunkt von Ortschaften werden können, denen andere wichtige  Versorgungseinrichtungen abhandengekommen sind. In Estorf sind mehr als doppelt so viele Menschen im Förderverein engagiert wie es Schülerinnen und Schüler an der Grundschule gibt.

Schulexpertin Korter forderte, die Schullandschaft "demografiefest" zu gestalten. Kleine Schulen für kleine Dörfer könnten nicht nur Notlösung sein, sondern Chancen bieten, wie sie an vielen Beispielen verdeutlichte.

Den Wortlaut des schulpolitisch außerordentlich aufschlussreichen und anregenden Korter-Referats dokumentieren wir hier (PDF-Datei).

Mehr zum Thema auf unserer Sonderseite SCHULE IM DORF.


Sandbostel dankt
Karl-Heinz Buck


Ehemaliges Lager Sandbostel (Foto: Bölsche)

7. 3. 2012. Die Stiftung Lager Sandbostel hat einen neuen Vorstand. Einstimmig wurden von den Delegierten der neun Träger der Stiftung Lager Sandbostel der Architekt Detlef Cordes (Foto) aus Gnarrenburg und der Erste Kreisrat des Landkreises Rotenburg (Wümme), Dr. Torsten Lühring, neu in den Vorstand gewählt. Der bisherige Beisitzer, Holger Blank aus Sandbostel, wurde als Vorstandsmitglied bestätigt. In der konstituierenden Sitzung des Vorstandes wurden Cordes zum Vorsitzenden und Lühring zum Stellvertreter bestimmt. Der neue Vorstand  dankt insbesondere dem bisherigen Vorsitzenden Karl-Heinz Buck für die "vielen Jahre engagierter Arbeit für den Aufbau der Gedenkstätte die ohne sein Wirken nicht einen so erfolgreichen Weg hätte nehmen können".

Karl-Heinz Buck (Foto) war bereits jahrelang als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Dokumentations- und Gedenkstättenvereins tätig gewesen, als er mit der Gründung der Stiftung Lager Sandbostel im Jahr 2004 zunächst als stellvertretender Vorsitzender und dann als Vorsitzender des Stiftungsvorstands den Aufbau der Gedenkstätte von Anfang an in leitender Funktion und mit beispielhaftem ehrenamtlichen Engagement begleitet hat. Die Gründung der Stiftung, der Ankauf des Geländes, die Sanierung der historischen Gebäude, die würdevolle Gestaltung der Gedenkfeiern, das seit Jahren erfolgreich stattfindende Workcamp oder die Namensziegelaktion sind ohne die Arbeit von Karl-Heinz Buck nicht denkbar: "Sein beispielhaftes ehrenamtliches Engagement hat die Gedenkstätte zu dem gemacht, was sie heute ist, ein national und  international anerkannter, würdiger Gedenk- und Lernort, der erfolgreich arbeitet und von mehr als 29.000 Besuchern besucht wurde", so der Vorstand. 

Vorgestellt werden soll der neuen Stiftungvorstand am Dienstag, 13. März, 10 Uhr, in der Gedenkstätte Sandbostel.

Zum Thema:

> Kannibalen im Stalag XB
(SPIEGEL online)


Die Sturmflut und
die Flaschenpost


Natureum: Hier ist ein Schatz verborgen

6. 3. 2012. Zum vorerst letzten Mal wird am Sonntag, 11. März, 14.30 Uhr, im Natureum Niederelbe ein Schatz gesucht. Diesmal geht es um die Sturmflut von 1962, zu der das Natureum eine Ausstellung der AG Osteland zeigt. Zur besseren Einstimmung auf das Thema wird eine spannende Piratengeschichte erzählt. Anschließend werden die Kinder selbst zu Piraten. Sie begeben sich auf die Suche nach dem Schatz der "Erna Becker". Soviel wird schon jetzt verraten: Der Fischkutter mit diesem Namen befindet sich auf dem Außengelände des Natureums. 

Achtung: "Nur durch 
Kinderhand zu öffnen"


Diese Karte weist den Weg

Im Büro des Natureums ist kürzlich eine mysteriöse Flaschenpost aufgetaucht, in der sich eine Schatzkarte befindet. An der Flasche ist ein Zettel angebracht, auf dem steht: "Nur durch Kinderhand zu öffnen." Um nicht den Fluch des Schatzes heraufzubeschwören, ist das Natureum auf die Mithilfe möglichst vieler Kinder angewiesen, damit der Schatz des Kapitäns am Ende auch gefunden wird. 

Um die Flaschenpost und anschließend den Schatz zu finden, müssen viele Aufgaben rund um das Natureum  und das Thema Sturmflut gelöst werden. Teilnehmen können alle Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. Treffpunkt ist an der Kasse des Natureums. Für die Schatzsucher gibt es eine kleine Belohnung. Eltern und kleinere Kinder können zur Unterstützung mitlaufen. Allerdings sind für alle Teilnehmer  Anmeldungen erforderlich unter info@natureum-niederelbe.de oder Telefon 04753/842110. - Mehr zur Zukunft des Natureums auf unserer Sonderseite www.tor.zur.oste.de.


Ältere Beiträge aus dieser Rubrik stehen hier:

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Oktober 2011
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Diese Website entstand 2001 als ehrenamtlich betriebenes Lokalportal osten-oste.de in Osten, wo es damals kaum ein anderes Webangebot gab. Später wurde unter Zusatzadressen wie ostemarsch.de und kehdingen.org die Berichterstattung auf die gesamte Untere Oste und auf Teile der Niederelbe ausgeweitet. Auf oste.de haben wir schließlich mehr und mehr Neuigkeiten auch von der Oberen Oste präsentiert.

Vom Lokalportal
zum Regionalportal
Auf dem Weg zum Regionalportal wollen wir fortschreiten - unter Verzicht auf das Lokale (soweit kein Flussbezug gegeben ist).* 

oste.de weitet also den Blick auf das gesamte Osteland, setzt neue Akzente - und bezieht verstärkt auch die neuen sozialen Netzwerke wie twitter und Facebook in sein Angebot ein. 

Bitte folgen Sie uns auf unserem Weg zur zweiten Million

Jochen Bölsche
Renate Bölsche

Bürgernetz Oste 

* Informationen aus Osten bietet seit August das Regionalportal de-oestinger.devon Karl-Heinz Brinkmann aus Osten.


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Verantwortlich: Bürgernetz Oste, Jochen und Renate Bölsche, Fährstr. 3, 21756 Osten. Tel. 04771-887225 und Tel. 0173-8182793, E-Mail: osten@oste.de

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