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Karte und Fahrplan-Auskunft
Elbe-Weser-Dreieck
Pressetexte 2003 - 2004 - 2005 - 2006 -2007 - 2008 - 2009 - 2010 - 2011

Ein Fluss als Geheimtipp - 5. 1. 2010
Oste hat "Schlüsselfunktion" im UN-Jahr der Artenvielfalt - 8. 1. 2010
"Blaues Netz Oste" vor der Gründung - 2. 2. 2010
Ansturm auf das "Blaue Netz Oste" - 12. 2. 2010
AG Osteland empfiehlt Selsingen und Dobrock - 21. 2. 2010
Eine Bitte an die Kreativen - 5. 3. 2010
"Goldener Hecht" für die Kinder von Estorf - 6. 3. 2010
Das sind die Preisträger - 7. 3. 2010
Oste-Tourismus spürbar belebt - 16. 3. 2010
Blaues Netz tagt in Neuhaus - 4. 4. 2010b
Mitgliederbrief: Erfreuliches zum Osterfest - 4. 4. 2010
Verein will "Lust auf Osteland" wecken - 17. 4. 2010
Flagge zeigen für die Oste - 23. 4. 2010
Ein "Oste-Trail" von der Quelle bis zur Mündung - 9. 5. 2010
Sportfischer planen Stör-Schau - 28. 5. 2010
Erster Oste-Hafenführer jetzt erhältlich - 28. 5. 2010a
Mysteriöser Mord im Kicker-Milieu - 28. 5. 2010b
"Hein Stör" wieder in seinem Element - 29. 5. 2010
"Meilenstein für den Artenschutz" - 19. 6. 2010
Die Oste als "Eckpfeiler" für die Rettung des Störs - 26. 6. 2010
Stör-Alarm an Elbe und Oste - 13. 7. 2010
Die AG Osteland knüpft Kontakte über die Elbe - 14. 7. 2010
Asyl für "Luise" im Natureum - 16. 7. 2010
Stör-Schau verlängert - 30. 7. 2010
Kooperation über die Elbe - 30. 7. 2010b
Mocambo in Gefahr - 1. 8. 2010
"Sturio" gefällt's im Ostewasser - 8. 8. 2010
Freie Fahrt für die "Mocambo" - 12. 8. 2010
Fährstraße jetzt auch auf Russisch - 21. 8. 2010
Die Könige der Elbmündung - 28. 8. 2010
"Fährienstraße" fasziniert Japaner - 13. 9. 2010
Drei Tage für sechs Japaner - 22. 9. 2010
Japaner entdecken Parallelen - 28. 9. 2010
Neuer Thriller von der Oste - 13. 11. 2010
Die Juwelen müssen glänzen - 14. 11. 2010
Netze mahnen zur Stör-Rettung - 29. 11. 2010
Standardwerk neu erschienen - 5. 12. 2010
Dachverband lobt AG Osteland - 6. 12. 2010
Osteland-Magazin im 5. Jahr - 13. 12. 2010
Lesung mit Jürgen Petschull - 11. 12. 2010
"Blaues Netz Oste" mit Frisch-Vortrag - 28. 12. 2010
Osteland-Bilanz zur Jahreswende - 30. 12. 2010


Osteland-Bilanz zur Jahreswende


Die Arbeitsgemeinschaft Osteland blickt zurück

30. 12. 2010. Mit "vorsichtigem Optimismus" geht die 420 Mitglieder starke Arbeitsgemeinschaft Osteland in das neue Jahr. Der Vorstand des 2004 gegründeten gemeinnützigen Vereins, der sich als "Lobby für die Oste" versteht, konnte in seiner Jahresendsitzung in Wingst (Landkreis Cuxhaven) auf eine Reihe positiver Weichenstellungen zurückblicken, die es erlaubten, von einem "Jahr der Hoffnung" für das Einzugsgebiet des längsten niedersächsischen Elbnebenflusses zu sprechen; die vier Landkreise berührende Region umfasst mit 1800 Quadratkilometern etwa ein Drittel des Elbe-Weser-Dreiecks und ist damit so groß wie die Bundesländer Hamburg und Berlin zusammen.

Neue Anleger für
Fahrgastschifffahrt


Eröffnung des Schiffsanlegers in Osten

Zuversichtlich stimmen den Verein, so dessen Sprecher Jochen Bölsche (Osten), unter anderem die Bemühungen der Touristiker im Landkreis Rotenburg, die Landschaft am Oberlauf von Oste und Wümme als "Flachlandwanderregion Nummer eins" in Norddeutschland zu profilieren. Der Tourismus an der Unteren Oste wiederum, in den Landkreisen Stade und Cuxhaven, könne von der lange geforderten und schliesslich im April 2010 erfolgten Eröffnung zweier moderner Fahrgastschiffanleger in Osten und Hechthausen-Klint (Samtgemeinde Hemmoor) profitieren. Ein weiterer Anleger für Schiffe wie den Oste-Oldtimer "Mocambo" soll im Frühjahr in Großenwörden (Samtgemeinde Himmelpforten) folgen; alle Anleger am Fluss sind von der AG Osteland mit einheitlichen Stationsschildern versehen worden.

"Oste-Trail" findet
Resonanz am Oberlauf


Osteland-Vertreter im Zevener Rathaus

Positive Resonanz bei Kommunalpolitikern in Zeven, Sittensen und Selsingen (Kreis Rotenburg) hat der Vorschlag der AG Osteland gefunden, die 2004 von der AG Osteland eröffnete "Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel" durch einen "Oste-Trail" von Bremervörde bis zur Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) zu verlängern.


Oste-Radweg im ADFC-Tourenportal

Eine erste, noch provisorische Routenversion kann vom Internetportal des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (www.adfc.de) heruntergeladen werden.

Delegation aus Japan
bereist "Fährienstraße"


Japaner an der Basbecker Fähr-Infomeile

Die touristische Bedeutung der "Fährienstraße" wurde im ablaufenden Jahr durch den zweiten Besuch einer Expertendelegation aus Japan unterstrichen. Im Herbst ist die AG Osteland für ihre zwölfsprachige Werbung für die Deutsche Fährstraße im Internet (www.deutsche-faehrstrasse.de) von der Deutschen Zentrale für Tourismus mit dem Prädikat "vorbildlich" bedacht worden.

Antrag auf Weltkulturerbe
ist in Auftrag gegeben

Eine deutliche touristische Aufwertung der Ferienroute erhofft sich die AG Osteland, der Gerald Tielebörger(Wingst) vorsteht, von einer Initiative ihres Arbeitskreises Deutsche Schwebefähren. Auf dessen Anregung hat die Stadt Rendsburg - zugleich auch namens der Schwebefähren-Kommunen Osterrönfeld, Osten und Hemmoor - im Frühjahr einen Antrag auf Einbeziehung der beiden deutschen Schwebefähren in das Unesco-Weltkulturerbe in Auftrag gegeben.

Neues Fähren-Buch
von Gisela Tiedemann


Taufe der Broberger Fähre "Helmut Hudaff"

Bereichert worden ist die Deutsche Fährstraße 2010 zur Freude der AG Osteland dank des Engagements örtlicher Fährenfreunde durch die Sanierung und Sicherung des historischen Fährprahms in Brobergen (Kreis Stade), der im Frühjahr auf den Namen "Helmut Hudaff" getauft worden ist. Durch eine Initiative der Gemeinde Oberndorf (Kreis Cuxhaven) ist im Herbst das 1:2-Modell einer einstigen Ostefähre eingeweiht worden. Für das neue Jahr hat der Fischerhuder Verlag Atelier im Bauernhaus die Herausgabe eines Buches aus der Feder der Osteland-Preisträgerin und Regionalhistorikerin Gisela Tiedemann (Wingst) über das Fährwesen am Fluss angekündigt.

Zwei neue Routen
für die Milchstraße


Eröffnung der Milchstraßen-Nordroute

Eine touristische Bereicherung der Oste sieht die Arbeitsgemeinschaft in der 2008 von ihr konzipierten Verlängerung der Niedersächsischen Milchstraße vom Kreis Stade in den Kreis Cuxhaven, wo im April zwei neue Routen rund im die Molkerei Hasenfleet eingeweiht worden sind. Nahezu abgeschlossen werden konnte 2010 auch die Beschilderung eines Historischen Deichwanderweges von Belum bis Osten, die auf einer Idee des AG-Osteland-Mitstreiters Henning Kuhne (Oberndorf) basiert. Sowohl zur Milchstraße als auch zum Deichweg sind unter Federführung der Samtgemeinde Am Dobrock attraktive Info-Flyer erstellt worden. (Mehr über die Entwicklung der Milchstraße Nord auf dieser SONDERSEITE.)

Neue Besatzaktionen
und ein "Stör-Gipfel"


Stör-Besatzaktion im Juni in Offensen

Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit zielt auf die Positionierung der Oste als "Fluss der Wanderfische". Nach der erfolgreichen Wiederansiedlung des Lachses in den vergangenen Jahrzehnten findet der 2009 angelaufene Experimentalbesatz mit dem akut vom Aussterben bedrohten Europäischen Stör nicht nur Beachtung in der gesamten deutschen Sportfischer-Fachpresse, sondern zunehmend auch internationale Resonanz.


Initiatoren der Ostener Störausstellung

Eine Ostener Ausstellung mit dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen", die von der AG Osteland und dem von ihr mitbegründeten Arbeitskreis Wanderfische Oste unter Leitung von Wolfgang Schütz gestaltet worden ist, wurde von Vertretern der Umweltministerien in Berlin und Hannover sowie von Artenschutz-Experten aus Frankreich und den Niederlanden besucht. Veranstaltungen in Bremervörde, Balje, Oberndorf und Osten sowie ein "Störgipfel" in Großenwörden informierten über die 2010 in Offensen (Kreis Rotenburg) fortgesetzten Besatzaktionen in der 150 Kilometer langen Oste, die laut Bundesamt für Naturschutz einen "wichtigen Beitrag zum Schutz der globalen Biodiversität" darstellen. (Mehr über den Kampf um die Rückkehr des Oste-Störs auf dieser 2001 gestarteten SONDERSEITE).


Schwimmendes Stördenkmal in Oberndorf

Ein Forschungsbericht über "Wanderverhalten und Habitatnutzung des Europäischen Störs in der Oste" kam im abgelaufenen Jahr zu dem Schluss, dass der Lebensraum Oste "sehr gut" für die Ansprüche des bedrohten Kaviarfischs geeignet sei: "Die lange stationäre Phase des Aufenthaltes der Fische wurde so in keinem anderen Gewässer beobachtet." Dieser Umstand eröffnet laut AG Osteland die Chance, dass nach dem Abbau weiterer Querverbauungen - wie er unter anderem in Sittensen (Kreis Rotenburg) vorgesehen ist - nach dem Lachs auch der Stör in der Oste wieder dauerhaft heimisch werden könnte.

Erstmals Oste-Schöpfwerk
mit Wanderfisch-Durchlass


Entwurf für Stör-Infozentrum in Oberndorf

Begrüßt werden von der AG Osteland in diesem Zusammenhang Bemühungen ihrer Mitgliedsgemeinde Oberndorf, die seit 2009 auch Standort eines von Vereinsmitgliedern gestifteten Stördenkmals ist und die nun die Schaffung eines Stör- und Sportfischer-Informationszentrums anstrebt. Als beispielhaft bewertet die AG Osteland auch das im Dezember in Blumenthal (Landkreis Stade) eröffnete erste wanderfischdurchlässige Oste-Schöpfwerk durch den Deichverband Kehdingen-Oste.

"Blaues Netz Oste" wirbt
für das Wassersportrevier


Präsentation der Flagge "Lust auf Osteland"

Premiere hatte 2010 auch der neue Osteland-Arbeitskreis Schifffahrt und Gewässer ("Blaues Netz Oste"), der mit einem bereits in 3000 Exemplaren verbreiteten Hafenführer sowie mit Postkarten, Flaggen und Wimpeln ("Lust auf Osteland") für das Wander- und Wassersportrevier zwischen Elbe und Weser wirbt. In den Oste-Kommunen Bremervörde, Sittensen, Selsingen, Zeven, Oberndorf und Hemmoor hat der Arbeitskreis Stellwände und Großplakate mit dem Slogan "Der Fluss, der alles hat" anbringen lassen.

Der Oste-Verordnung
die Giftzähne gezogen

Erfolgreich interveniert hat der auch im Web (www.blaues-netz-oste.de) vertretene Arbeitskreis im Frühjahr mit Hilfe der Oberndorfer Rechtsanwältin und Verwaltungsrechtlerin Karin Ritter aus Anlass des Zuständigkeitswechsels für die Oste vom Bund auf das Land. Dabei ist es nach Einschätzung des Vereins gelungen, dem Entwurf einer neuen Befahrensverordnung "die Giftzähne zu ziehen". Auch der zunächst drohende Entzug der Beförderungserlaubnis für das Oste-Fahrgastschiff "Mocambo" rief das Blaue Netz auf den Plan, zu dem sich unter der Federführung von Bernd Jürgens (Hemmoor) und Eddy Uhtenwoldt (Oberndorf) rund 60 Osteland-Mitglieder aus den Bereichen Wassersport und -tourismus, Angeln und maritimer Traditionspflege zusammengeschlossen haben.

Bürger retten alten
Baljer Leuchtturm


Gerettet: Alter Leuchtturm in Balje

Als errmutigend für die ganze Osteregion beurteilt die Arbeitsgemeinschaft diverse Erfolge von Vereinen und Initiativen, die der AG Osteland eng verbunden sind. Dazu zählten die mit dem "Goldenen Hecht" der AG Osteland ausgezeichnete Fördergesellschaft zur Erhaltung des alten Leuchtturms in Balje (Kreis Stade), der die Rettung des historischen Seezeichens zu verdanken ist, außerdem der Verein Kulturmühle in Osten, dem die AG Osteland im Dezember eine Benefizveranstaltung gewidmet hat, und nicht zuletzt die Dokumentationsstätte Lager Sandbostel, deren ambitionierter Arbeit unter anderem eine Verdoppelung der Zahl ausländischer Besucher im Jahre 2010 zu verdanken ist.


Gedenkveranstaltung im April in Sandbostel

Fortsetzen will die AG Osteland im neuen Jahr ihre Aktion "Wir an der Oste", die den Binnentourismus von Anrainern des Ober- und Unterlaufs fördern soll.

Über 30 Krimi-Titel
aus dem Osteland


Petschull-Benefizabend für die Kulturmühle

Das gleiche gilt für das vor fünf Jahren gestartete Projekt "Krimiland Kehdingen-Oste" (www.krimiland.de). Nachdem Osteland-Lesungen mit Thriller-Autoren wie Reinhold Friedl ("Große Hochzeit") und Jürgen Petschull ("Der fünfte Schatten") auch 2010 dazu beigetragen haben, das Interesse überregionaler Medien an der abgelegenen Region zu wecken, wird sich demnächst die Zahl der hier angesiedelten Krimis, die von der AG Osteland propagiert werden, auf mehr als 30 Titel erhöhen (Verzeichnis hier).

Verstärkt Beachtung
für literarisches Erbe


Heimatpfleger Grantz mit Rühmkorf-Vitrine

Verstärkt Beachtung fand 2010 das literarische Erbe der Osteregion. Während der Landkreis Rotenburg mit einer Vielzahl von Veranstaltungen an Walter Kempowski, ehemals Nartum, erinnert, wurden dem in Warstade aufgewachsenen Peter Rühmkorf 2010 immerhin eine Verbindungsstraße, eine Vitrine im Heimatmuseum sowie ein Teil der von den Ortsheimatpflegern Heino Grantz und Tjark Petrich gestalteten Ausstellung "Vier aus Hemmoor" gewidmet (siehe unsere SONDERSEITE). - Sorge bereiteten der Oste-Lobby unterdessen einige negative Trends.

"Vermaisung"
bereitet Sorge

Dazu zählt neben der demografische Entwicklung und der unbefriedigenden Verkehrssituation in der Flussregion, deren Orte zumeist keinem Verkehrsverbund angehören, die Monotonisierung der Landschaft durch den zunehmenden Energiemaisanbau. In diesem Punkt besteht nach Ansicht der AG Osteland allerdings Anlass zur Hoffnung, nachdem die Landesregierung angekündigt hat, die "Vermaisung" durch den Abbau finanzieller Anreize bremsen zu wollen.

7. Tag der Oste
in der Wingst


Verleihung des Goldenen Hechts (2010)

Im neuen Jahr will der Verein, so sein Sprecher Bölsche, beim "7. Tag der Oste" am 20. März in der Wingst zum siebtenmal den mit insgesamt 3.500 Euro dotierten "Goldenen Hecht" für Verdienste um die Oste verleihen und erneut für sein wichtigstes Ziel werben: "den einzigartigen Charakter der Oste zu bewahren - als Fluss des engagierten Artenschutzes, des stillen Naturgenusses und des sanften Tourismus".


Industriekultur an der "Fährienstraße"


Logo des Industriekultur-Projekts

Metropolregion-Seite mit Fährstraße (rot)

4. 1. 2011. Das Osteland, die Niederelbe und die Deutsche Fährstraße sind einbezogen in das größte denkmalschützerische Projekt des neuen Jahres: die "Tage der Industriekultur am Wasser", die vom 19. bis 21. August erstmals in der Metropolregion Hamburg veranstaltet werden.


Küstenschifffahrtsmuseum Wischhafen

Wie der bereits freigeschalteten Website zu entnehmen ist, empfehlen die Veranstalter unter anderem die Nutzung der von der AG Osteland konzipierten "Fährienstraße", an der eine Reihe von Zeugnissen maritimer Industriekultur besucht werden können, so das Detlefsen-Museum in Glückstadt, der Zollkreuzer "Rigmor von Glückstadt",das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen, das Küstenmotorschiff "Iris-Jörg", die Schwebefähre Osten - Hemmoor und die Prahmfähre Brobergen.

Alle diese Ziele werden auf gesonderten Seiten in Wort und Bild vorgestellt.


Blaues Netz Oste mit Frisch-Vortrag


Oberndorfer Skipper-Ehepaar Frisch

28. 12. 2010. Dem Transatlantik-Törn der Skipper Bert und Marlene Frisch aus Oberndorf ist ein Farbbildvortrag gewidmet, der im Mittelpunkt einer Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Schifffahrt und Gewässer ("Blaues Netz Oste") der AG Osteland steht. Unter dem Titel "Von der Oste zur Ostküste der USA" berichtet das Ehepaar am Freitag, 7. Januar, 20 Uhr, im Gasthaus "Zur Sietwende" (Henning) in Oberndorf- Niederstrich über seine abenteuerliche Reise mit dem Kutter "Heimkehr Hamburg".

Auf dem Weg von Oberndorf über den Atlantischen Ozean haben die Frischs rund 10.000 Seemeilen (18.500 Kilometer) zurückgelegt. Nach einer winterlichen Zwangspause mit Klinikaufenthalt in Deutschland wollen die Oberndorfer Mitte Januar weiter nach Süden zu den Bahamas und in die Karibik segeln, um dann im Mai 2011 zum zweiten Mal den Atlantik zu überqueren. Erster Stopp soll nach etwa 2200 Seemeilen auf den Azoren sein. Für den Herbst ist die Rückkehr der "Heimkehr" nach Oberndorf geplant.


Kehrt 2011 heim: Frischs "Heimkehr"

Neben dem Farbbildvortrag erwartet die Teilnehmer des Abends ein vielfältiges Info-Programm mit aktuellen Themen rund um den Fluss. Auf der Tagesordnung der Versammlung stehen, wie Sprecher Bernd Jürgens (Hemmoor) mitteilt, unter anderem Kurzberichte über die neuen Oste-Anleger und das Projekt "Gelbe Welle" zur einheitlichen Auszeichnung der Sportboothäfen.

Wolfgang Schütz (Osten) von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste informiert über den Fortgang der Störbesatz-Aktion. Weitere Themen sind die Osteland-Werbekampagne "Der Fluss, der alles hat" sowie eine Neuauflage des bereits mit 3000 Exemplaren verbreiteten "Oste-Hafenführers" und der neue Internet-Auftritt www.blaues-netz-oste.de, der sich an die Wassersport-, Angel- und Shantyfreunde am längsten niedersächsischen Elbnebenfluss wendet.

Speziell auf Segler zielt eine weitere Veranstaltung am Freitag, 18. Februar, 19.30 Uhr, im "MarC 5" am Marktplatz in Cadenberge: Jens Nickel von der Segelwerkstatt Stade informiert über die zunehmend komplizierten Vermessungsregeln für Kielschiffe. Behandelt werden Themen wie die Unterschiede zwischen den Systemen ORC, ORCi und Yardstick, die Entstehung der Formeln und ihre Eignung für bestimmte Boote. Veranstalter sind, wie Bernd Jürgens mitteilt, die Segler-Vereinigung Niederelbe und die Seglervereinigung "Oste" Hemmoor.

Das  "Blaue Netz Oste", ein im Frühjahr 2010 gegründeter Arbeitskreis der 420 Mitglieder starken AG Osteland, vereint Ostefreunde mit Interesse an Wassersport, Wassertourismus, Sportfischerei und maritimer Tradition.


Lesung mit Jürgen Petschull


Bölsche (r.) stellt Krimi-Autor Petschull vor

11. 12. 2010. Trotz Eisregen und Glatteis-Alarm strömten mehr als dreißig Krimifreundinnen und -freunde in den Ostener Fährkrug, wo der ortsansässige Ex-"Stern"-Reporter Jürgen Petschull auf Einladung der AG Osteland aus seinem neuen Thriller "Der fünfte Schatten" las. Gespannt und gebannt verfolgten die Zuhörer einige der präzise, packend und plastisch formulierten Kapitel aus dem in Osten entstandenen Roman, dessen historischer Hintergrund - Lynchmorde an den Besatzungen in Norddeutschland abgestürzter alliierter Bomber - authentisch ist, während die von Petschull beschriebenen aktuellen Spätfolgen dieser Taten Fiktion sind: vier Morde ("Ein toter Mann schaukelt im leichten Wind") im niedersächsischen Golfmilieu.


Hochspannung im Hotel Fährkrug

"Wer den Roman angefangen hat, legt ihn nicht wieder aus der Hand," urteilte Dr. Manfred Toborg, Vorsitzender des Vereins Kulturmühle, dem die AG Osteland den Spendenerlös des Abends zur Verfügung stellte, für den Petuschull auf ein Honorar verzichtet hatte. Sein nächstes Buch, verriet der von der Kritik hoch gelobte Autor, werde 2012 erscheinen.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Jochen Bölsche vom Vorstand der AG Osteland deren vor fünf Jahren gestartetes Projekt Krimiland Kehdingen-Oste vorgestellt und das literarisch-journalistische Werk Petschulls gewürdigt (siehe Wikipedia-Eintrag). Bölsche liess nicht unerwähnt, dass der Autor, der auch der AG Osteland und dem Ostener Fährverein angehört, schon vor mehr als zehn Jahren im "Stern" eine Liebeserklärung an die Oste ("Wolga für Anfänger") veröffentlicht hat - der Wortlaut steht hier im Netz.


Osteland-Magazin im 5. Jahr


Ankündigung der neuen Ausgabe

13. 12. 2010. Demnächst jährt sich zum fünften Mal der Start des Osteland-Magazins, das vom Verlag der Niederelbe-Zeitung in Zusammenarbeit mit der AG Osteland herausgegeben wird. Zur Zeit arbeitet die Journalistin und Osteland-Preisträgerin Ursula Holthausen (Foto, Telefon / Fax 04751-90 95 60, E-Mail) an der Frühjahrsausgabe 2011, die am 5. Februar erscheint. Insgesamt werden 31.000 Exemplare als gemeinsame Verlagsbeilage der Niederelbe-Zeitung, der Bremervörder Zeitung und von Teilen des Stader Tageblattes sowie über Tourist-Informationen und -Messen verbreitet. Zuständig für den Anzeigenverkauf ist AG-Osteland-Mitglied Alfred Skarneck (Telefon 04751-90 11 53, Fax 04707-93 00 32, E-Mail).


Netze mahnen zur Stör-Rettung


Herbert und Helga Günther (M.) mit historischem Netz

29. 11. 2010. Der Europäische Stör ist - bis auf einen winzigen Restbestand in der französischen Gironde - radikal ausgerottet worden. Zwei der einst in der Oste gebräuchlichen Störnetze, etwa 130 Jahre alt, sind jedoch noch erhalten. Die Ostener Sportfischer Herbert und Helga Günther haben die seltenen Relikte vor Jahren in Großenwörden vor der Müllabfuhr gerettet und am Montag in einer Feierstunde in Osten dem Fischwissenschaftler Dr. Jörn Gessner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei übergeben. Die Veranstaltung wurde ausgerichtet von der AG Wanderfische Oste, in der sich die AG Oste und die Sportfischervereine vom Fluss gemeinsam für die Wiederansiedlung des Störs einsetzen. - Ausführlicher Bericht hier.


Dachverband lobt AG Osteland


Website zur Deutschen Fährstraße

6. 12. 2010. Rund 200 Ferienstraßen bzw. Themenrouten gibt es zur Zeit in Deutschland. In einem Rundschreiben an die Trägerorganisationen sämtlicher Routen hat jetzt die Deutsche Zentrale für Tourismus die ehrenamtlich erstellte Website der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel wegen der Verlinkung mit vielen Fremdsprachenseiten als mustergültig bewertet und den Touristikern zu Nachahmung empfohlen: "Wie das aussehen könnte, präsentiert sehr vorbildlich die Deutsche Fährstraße auf ihren Seiten," schreibt DZT-Managerin Erika Melsbach (Frankfurt).


Radreiseführer zur "Fährienstraße"

Die Deutsche Fährstraße ist 2004 von der AG Osteland ins Leben gerufen worden. Sie wird im Internet in rund einem Dutzend Sprachen beworben. Ein von Jochen Bölsche (Osten) verfasster Reiseführer kann hier geordert werden.


Standardwerk neu erschienen


Wieder erhältlich: das Sandbostel-Buch

5. 12. 2010. Jahrelang war das Standardwerk über das Oste-KZ und -Gefangenenlager Sandbostel vergriffen. Jetzt ist eine erweiterte Neuauflage des Buches "Stalag XB Sandbostel" erschienen. Verfasser des Werkes, einer Fundgrube für alle historisch Interessierten, sind Werner Borgsen und Dr. Klaus Volland, der für seine Forschungsarbeit mit dem Osteland-Kulturpreis (Laudatio hier) ausgezeichnet worden ist.


Historiker Dr. Volland in Sandbostel

(Stalag XB Sandbostel � Zur Geschichte eines Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers in Norddeutschland 1939 - 1945�; 308 Seiten, 19,90 Euro; erschienen im Verlag Edition Temmen; erhältlich in Buchhandlungen und der Gedenkstätte Sandbostel. ISBN: 978-3-926958-65-5).

Ausführlicher Artikel über das Buch in der Nordsee-Zeitung. - Zu einem Bericht von SPIEGEL online über die grauenvollen Geschehnisse im Lager Sandbostel ("Kannibalen im Stalag XB") geht es hier.


Benefizlesung mit Petschull


Osteland-Mitglied Petschull im "Golfmagazin"

30. 10. 2010. Dem Ostener Thriller-Autor, AG-Osteland-Mitglied und langjährigen "Stern"-Reporter Jürgen Petschull widmet das "Golfmagazin" in seiner Dezember-Ausgabe ein groß aufgemachtes Porträt. Anlass ist das Erscheinen des jüngsten Petschull-Thrillers "Der fünfte Schatten", der zum Teil im Golfmilieu spielt - laut Golfmagazin ein "temporeicher, raffiniert komponierter und gut recherchierter Kriminalroman" (kompletter Wortlaut hier als PDF-Datei).

Das Krimiland Kehdingen - Oste, ein Projekt der AG Osteland, veranstaltet mit Jürgen Petschull  am Freitag, 10. Dezember, 20 Uhr, im Hotel "Fährkrug" eine Benefiz-Lesung zugunsten der Kulturmühle Osten. Mehr auf www.krimiland.de.


Die Juwelen müssen glänzen


AG-Osteland-Sprecher Jochen Bölsche

14. 11. 2010. In der jüngsten Versammlung des Gewerbeverreins und des Tourismusvereins Neuhaus/Oste sprach Jochen Bölsche (AG Osteland) am 11. November über Strategien zur Tourismusförderung an der Oste. Über die Veranstaltung berichtet Wiebke Kramp in der Niederelbe-Zeitung unter anderem:

"Dachmarken sind wichtig. Besonders im Tourismus ein probates Lockmittel, um Gäste erst mal neugierig zu machen und Lust auf eine Urlaubsregion zu wecken. Also: Ein Dorf � trotz all seiner lokalen Schätze � ist zunächst unbedeutend und kommt erst später ins Spiel, muss dann aber mit seinen Juwelen auch glänzen und halten, was das Marketing verspricht.


Teilnehmer der Neuhäuser Versammlung

Sozusagen ein Dachmarkenspezialist ist Jochen Bölsche (Osten) als umtriebiger Vorstand der AG Osteland. Bei der Tourismusoffensive des Gewerbe- sowie Tourismusvereins Neuhaus am Donnerstagabend im Landgasthof 'Achtern Diek' zeigte der Journalist verschiedene Osteland-Initiativen als Andockungspotenzial auf, um Urlauber und Ausflügler zu generieren. Ob beispielsweise Deutsche Fährstraße, Krimiland Kehdingen-Oste, Blaues Netz, Niedersächsische Milchstraße oder die Initiative 'Wir an der Oste', die Binnenausflüge von Flussanrainern ankurbelt � die AG Osteland hat diverse Möglichkeiten geschaffen, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Jetzt will auch die Tourismusoffensive Neuhaus mit geschärftem Blick gucken, 'wie wir von diesen Vorleistungen profitieren können', wie der Sprecher Walter Rademacher bemerkte. Willige Mitstreiter sind in direkter Nachbarschaft. Volker Radtke, Vorsitzender des kleinen Geversdorfer Tourismusvereins, appellierte angesichts schwieriger Zeiten mit demografischem Wandel: 'Wir Dörfer an der Oste müssen zusammenhalten'."


Neuer Thriller von der Oste


Ostener Autor Jürgen Petschull

13. 11. 2010. Das weite Land zwischen Unterelbe und Unterweser wird seit Jahren als "Krimiland Kehdingen - Oste" beworben. Dass die Region an Oste und Elbe literarisch nach wie vor in hohem Maße fruchtbar ist, will die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Freitag, 10. Dezember, 20 Uhr, im Hotel "Fährkrug" in Osten/Oste demonstrieren: Dort stellt der langjährige "Stern"-Reporter Jürgen Petschull den neuesten Thriller aus dem Krimiland vor: seinen jüngst erschienenen Roman "Der fünfte Schatten", der im Golf-, Geheimdienst- und Medienmilieu spielt und von der Kritik  hoch gelobt wird.

Petschull, ein  "professioneller Schreiber der Extra-Klasse", sei, so urteilt die "Welt", "inspiriert aus dem Fundus eines prallen Journalistenlebens" und von "jenem Landstrich in Niedersachsen, der seit vielen Jahren wegen der Menge der dort ihre Gedankenfäden spinnenden Thriller-Autoren die 'Deutsche Krimistraße' genannt wird". Lange Zeit lebte der Autor unter anderem am Oste-Zufluss Rönne, wo schon weit über hundert Krimis und Krimi-Drehbücher entstanden sind, bevor er wenige Kilometer weiter ein umgebautes altes Müllerhaus hinterm Ostedeich in Osten bezog.

Die Oste, die nahegelegene Wingst und das Dorf Sandbostel am Oberlauf des Flusses waren schon Anfang der 90-er Jahre Schauplätze eines Petschull-Buches mit dem Titel "Herbst der Amateure". In seinem 2009 erschienenen Kolonial-Krimi "Der letzte Tanz im Paradies" tritt ein Kaufmann aus Osten auf. Und das nördliche Niedersachsen dient auch als eine der Kulissen, in denen nun "Der fünfte Schatten" spielt: Zwischen Hamburg und der Lüneburger Heide gerät der Privat-Ermittler Jonas Anders, genannt "Bogey", in eine Mordgeschichte, die im Dritten Reich wurzelt und in der Gegenwart, in der hanseatischen Golf-Society und in US-Regierungskreisen in New York und Washington, ihre Fortsetzung findet.

"Vier Leichen, drei Tatorte und ein Geheimnis so dunkel wie die jüngere deutsche Vergangenheit" - so fasst der Osburg-Verlag den Inhalt des "hochkarätigen Thrillers" (352 Seiten, 19,95 Euro, ISBN: 978-3-940731-49-4) zusammen, der  zugleich als "deutsch-amerikanisches Gesellschaftsdrama" angekündigt wird: Im Sommer 1993 finden Bauarbeiter auf dem Gelände eines exklusiven Golfclubs in Norddeutschland das Wrack eines amerikanischen Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Schicksal der Besatzung scheint ungeklärt. Auch in den USA ist das Medieninteresse an diesem rätselhaften Fall groß. Kurz darauf erinnert sich ein New Yorker Staranwalt in einer auf Gedächnisforschung spezialisierten Gehirnklinik zum ersten Mal wieder an einen Apriltag des Jahres 1945 - an den Tag, an dem er als junger Bomber-Captain der US Airforce seine frühere Heimatstadt Hamburg angegriffen hat.

Wenig später häufen sich unheimliche Vorkommnisse rund um den Golfclub. Der Clubbesitzer und Großverleger Malte von Mellin erhält verschlüsselte Drohungen. Dann werden nacheinander vier seiner alten Schulkameraden aus einer NS-Eliteschule umgebracht. In seinem Jagdrevier, auf Sylt und auf Mallorca. Und schließlich explodiert bei einem Prominenten-Golfturnier eine heimtückisch gelegte Landmine neuester Bauart...


Krimiland-Koordinatorin Renate Bölsche

Zur Zeit absolviert Petschull - selber leidenschaftlicher Golfspieler - eine lange Reihe von Lesungen in deutschen Golfclubs und Golfhotels, deren Publikum an der detailgenauen Schilderung dieses Milieus Gefallen findet. Umso mehr freut sich der Vorstand der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland, so deren Krimiland-Koordinatorin Renate Bölsche, dass sich der Autor spontan bereit gezeigt hat, einen Termin für eine Benefiz-Veranstaltung an der Oste einzuschieben. Der Eintritt zu der Lesung ist frei, der Autor und die AG Osteland bitten jedoch um eine Spende für den Ausbau der Kulturmühle in der Ostener Fährstraße.



Japaner enrdecken Parallelen

Tielebörger mit Gästen im NOK-Tunnel

28. 9. 2010. Die Strategien zur Tourismusförderung in Norddeutschland und in Nordjapan weisen erstaunliche Ähnlichkeiten auf. Dieses Fazit zogen die Leiterinnen einer fünfköpfigen japanischen Experten-Delegation von der Insel Hokkaido während einer dreitägigen Studienreise am niedersächsischen Elbnebenfluss Oste und am Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Das Interesse der eigens aus dem Fernen Osten angereisten Fachleute, die Gespräche mit acht deutschen Bürgermeistern führten, galt der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel.


TV-Dreh auf der Schwebefähren-Infomeile

Ähnlich wie die von der Arbeitsgemeinschaft Osteland ehrenamtlich konzipierte maritime "Fährienstraße", die rund 50 Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke, Furten und Kanaltunnel verbindet, seien auch die Ferienrouten auf Hokkaido nach dem Prinzip "Locals take leadership" durch Initiative "von unten" entstanden, berichteten Generalsekretärin Keiko Kato vom "Scenic Byways Resource Center" und Dr. Yoko Shintani vom "Hokkaido Development Engineering Center", beide ansässig in Sapporo.


Dr. Yoko Shintani mit Osteland-Vize Bölsche

Auch der deutsche Touristiker und AG-Osteland-Vorsitzende Gerald Tielebörger (Wingst) sah bei einem Fachgespräch im Alten Rathaus in Rendsburg "ganz verblüffende Parallelen" zwischen den jeweils im Jahre 2004 gestarteten norddeutschen und nordjapanischen Bemühungen, die darauf zielen, insbesondere zentrumsfernen, bevölkerungsschwachen, landwirtschaftlich geprägten Gegenden durch Ferienstraßen, sanften Tourismus und die Inwertsetzung regionaler Besonderheiten zu einem zweiten Standbein zu verhelfen.


Schwebefähren-Infomeile in Basbeck

Auf ihrer Reise durch Norddeutschland waren die Gäste aus Japan zunächst von AG-Osteland-Vize Jochen Bölsche am nationalen Baudenkmal Schwebefähre Osten-Hemmoor über die rund 250 Kilometer lange Ferienstraße und die "Internationale Schwebefähren-Infomeile" informiert worden. Dabei erläuterte er auch die "Philosophie" der von ihm 2003 entworfenen Fährstraße. "Weltweit einzigartig", so Bölsche, sei das zugrunde liegende Konzept, an einer einzigen Themenroute "alle Möglichkeiten darzustellen, die der Mensch je ersonnen hat, um ein Gewässer zu queren" - von der Furt über Kahn- und Prahmfähren bis hin zu Schwebefähren, Tunneln, High-Tech-Brücken und den gigantischen "Kreuzfährschiffen", die Kiel mit Skandinavien verbinden.


Saul mit Dolmetscherin Yuka Shiraishi

Bereits am Bahnhof hatte Bürgermeister Hans Wilhelm Saul (Hemmoor) die Gäste begrüßt. "Wir sind froh und glücklich darüber, dass die Deutsche Fährstraße und die Internationale Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor sogar in Japan Resonanz finden," sagte Saul.


Emma Tielebörger begrüßt die Japaner

Auf der Schwebefähre Osten - Hemmoor gab die siebenjährige Emma Tielebörger, Tochter des AG-Osteland-Vorsitzenden, das Glockensignal zur Abfahrt. Ihr Großvater Erich Meyer - ebenso wie Emma zünftig ausgestattet mit Fischerhemd und Elbsegler - legte einen Hebel um, und die Gondel der 101 Jahre alten Fähre schwebte langsam nach Osten.


Heimatpfleger Frank Auf dem Felde

Nach der Begrüßung der Gäste durch die Fährvereinsvorsitzenden Horst Ahlf und Karl-Heinz Brinkmann  präsentierte Heimatpfleger Frank Auf dem Felde in der "Fährstuuv" die von ihm zusammengestellte Dauerausstellung über die Geschichte der Schwebefähre.

Der Tag endete für die japanischen Touristikexperten mit einer Einladung der AG Osteland zu einem Abendessen im Hotel "Fährkrug", bei dem sich die Gäste überwiegend für Fischgerichte entschieden - und des Lobes voll waren für die Küche des Traditionsrestaurants. Ihr Urteil fassten sie in ein schnell erlerntes deutsches Wort: "Lecker!"


Mocambo-Fahrgäste Brauer und Gummich

Auf dem Oste-Oldtimer "Mocambo", auf dem Kapitän Caspar Bingemer die Gruppe willkommen hieß, wurde die Studienfahrt anderntags mit einem Fachgespräch über die Effekte der Ferienstraße fortgesetzt. Dazu hatten sich neben den Bürgermeistern der beiden niedersächsischen Schwebefähren-Orte, Hubert und Saul, auch deren Kollegen Eduard Gummich (Stadt Bremervörde), Detlef Horeis (Gemeinde Oberndorf), Bettina Gallinat (Samtgemeinde Am Dobrock) und Dirk Brauer (Samtgemeinde Hemmoor) eingefunden.


Empfang durch sechs Bürgermeister

Der Hemmoorer Kommunalpolitiker und Osteland-Schatzmeister Johannes Schmidt hob hervor, die "Fährienstraße" habe dazu beigetragen, dass bereits über eine Million Euro für die Förderung von Schiffsanlegern ins Osteland geflossen seien. Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert zeigte sich erfreut darüber, dass die Ferienroute nicht nur vermehrt Touristen in die Region bringe, sondern auch dazu geführt habe, dass die Gemeinden am Fluss in überregionale Infrastruktur-Förderprogramme aufgenommen worden seien.


Albertus Lemke (r.) serviert Räucherfisch

Auf wie vielfältige Weise das Thema Gewässerquerungen, das Leitmotiv der Deutschen Fährstraße, umgesetzt werden kann, erfuhren die ausländischen Gäste in Oberndorf, wo sie von AG-Osteland-Mitglied Albertus Lemke mit selbstgeräuchertem Oste-Aal und Oste-Lachs sowie mit Osteland-Aquavit (mit eigens gefertigtem japanischem Etikett!) bewirtet wurden.


Osteland-Aquavit mit Spezialetikett

Zwischen dem Restaurantschiff "Ostekieker", einer ehemaligen Warnow-Fähre, und der Klappbrücke über die Oste war kurz zuvor das Fundament für einen verkleinerten Nachbau der historischen Oberndorfer Prahmfähre gelegt worden. Das Fährdenkmal soll, wie Lemke erläuterte, durch zwei spendenfinanzierte Holzstatuen ergänzt werden, die einen traditionell gekleideten Fährmann sowie den wohl berühmtesten Oberndorfer Fährgast darstellen, den Deutschlandlied-Dichter Heinrich Hoffmann von Fallersleben.


Detlef Horeis (r.) mit Störzentrum-Plan

Vom Standort eines ebenfalls geplanten Oberndorfer "Stör- und Sportfischer- Informationszentrums", zu dem Bürgermeister Horeis erste Ideenskizzen vorstellte, ging es per Bus weiter zur Elbfähre Glückstadt - Wischhafen, wo die Gäste von Geschäftsführerin und Osteland-Sponsorin Hildegard Both-Walberg willkommen geheißen wurden.


Freut sich: Elbfähren-Chefin Both-Walberg

Auf der Elbfähre, aber auch auf den Autofähren im Nord-Ostsee-Kanal erschlossen sich den Reisenden die maritimen Reize der Region. Die schwimmenden Giganten auf dem Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, veranlaßten die Besucher aus Fernost immer wieder, die Kamera zu zücken - ebenso wie Deutschlands tiefste Landstelle, die an der Fährstraßen-Route liegt.


An der Route: Deutschlands Tiefpunkt

In Rendsburg, bei einem Empfang im Senatszimmer des Alten Rathauses unweit der Hochbrücke mit der zweitältesten Schwebefähre Deutschlands, trugen sich die Gäste ins Goldene Buch der Stadt ein. Bürgervorsteherin Karin Wiemer-Hintz und Bernd Sienknecht, Bürgermeister des benachbarten, mit Osten verschwisterten Schwebefährendorfes Osterrönfeld, dankten der AG Osteland für deren Tourismus-Initiativen.


Bernd Sienknecht und Karin Wiemer-Hintz

"Uns wird immer mehr bewußt, dass unsere Schwebefähre ein touristisches Juwel ist," sagte Sienknecht, der seit Jahren der AG Osteland und deren "Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren" angehört.


Besuch an der Schwebefähre in Rendsburg

Osteland-Vize Bölsche würdigte seinerseits die Bereitschaft der schleswig-holsteinischen Kommunalpolitiker, zugleich im Namen von Osten und Hemmoor einen "supranationalen Sammelantrag" an die Unesco zu richten, in dem dafür plädiert wird, nach der ältesten Schwebefähre der Welt im spanischen Bilbao auch alle übrigen sieben noch existierenden Baudenkmale dieser Art in Argentinien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland als Weltkulturerbe anzuerkennen (mehr dazu in der Zeitung "Die Welt").

Sienknecht teilte mit. für die Unesco-Antragstellung, ein "historisches Ereignis", hätten die Kommunalpolitiker vom Kanal bereits 32.000 Euro in die Hand genommen. "Das Verfahren läuft, und wir hoffen, dass es 2014, zum hundertjährigen Bestehen unserer Schwebefähre, abgeschlossen ist," fügte er hinzu. Eine Anerkennung der beiden deutschen Schwebefähren als Weltkultuerbe wäre, so die Osteland-Vertreter, die "Krönung unserer Deutschen Fährstraße".


An der Schwebefähre in Osterrönfeld

Bürgervorsteherin Wiemer-Hintz betonte, die Stadt Rendsburg fühle sich geehrt dadurch, dass die japanischen Experten die lange Reise auf sich genommen haben, um sich über das norddeutsche Tourismusprojekt zu informieren: "Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Nachdem in der Tourismuspolitik zunächst immer nur an der Küsten gedacht worden sei, richteten sich die Blicke neuerdings erfreulicherweise mehr und mehr auf das Binnenland.


Besuch in der Kanaltunnel-Zentrale

Nach einem Abstecher in den Rendsburger Kanaltunnel, eine Gewässerquerung besonderer Art mit einer Rolltreppe mit Rekordlänge, ging's über weitere Fähren und Brücken am Dienstag weiter nach Kiel. Am Start- beziehungsweise Zielpunkt der Deutschen Fährstraße, dem Hafen mit seinen Förde- und Ostseefähren, endete die dreitägige Erkundungstour.

"Tief beeindruckt von der Professionalität und von der Aufmerksamkeit" der Gäste aus Asien zeigten sich die Vorstandsvertreter der AG Osteland. Tielebörger und Bölsche erklärten, sie hätten den Eindruck gewonnen, "dass wir in Sachen Tourismus inzwischen von den Japanern mindestens so viel lernen können wie die Japaner von uns".

Bei der Verabschiedung am Kieler Hauptbahnhof luden die Japaner ihre Gastgeber zu einem Gegenbesuch nach Hokkaido ein.

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Hintergrund

Weltweit beworben: "Traumstraße" Nr. 2


Reiseführer zur Fährstraße (bestellen)

Die Deutsche Fährstraße war bereits 2006 Thema des Besuchs einer japanischen Regierungsdelegation in Osten, Hemmoor und Gräpel. Ein Jahr darauf wurde die Fährstraße von einer japanischen Unternehmensberatung als eine von drei europäischen Ferienrouten für die  Präsentation auf einer internationalen Fachkonferenz ausgewählt, zu der AG-Osteland-Vorsitzender Tielebörger nach Tokio reiste. 


Fährstraßen-Website auf Japanisch (hier)

Bei einer Publikumsabstimmung des mdr-Fernsehens rangierte die "Fährienstraße" auf Platz 2 unter den "Traumstraßen Deutschlands". Von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) wird die Themenroute im Web weltweit in zehn Sprachen beworben. 


Drei Tage für sechs Japaner


Mit der Europakutsche zur Fährstraße

22. 9. 2010. Eine sechsköpfige Delegation aus Japan trifft - am Sonntag in Deutschland ein, um die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel zu studieren (siehe nächsten Text). Die AG Osteland hat jetzt ein dreitägiges Besuchsprogramm für die Tourismus-Experten aus Ostasien erarbeitet.


Schwebefähren-Infomeile in Basbeck

Begrüßt wird die Delegation am Sonntag vor dem Osteland-Großplakat am Hemmoorer Bahnhof vom Osteland-Vorsitzenden Gerald Tielebörger (Wingst). Dann geht es mit der gelben Europakutsche von Jürgen und Christine Reimer zur Basbecker Fährstraße, wo Osteland-Vize Jochen Bölsche die von ihm konzipierte Internationale Schwebefähren-Infomeile vorstellt, bevor nach der Überfahrt mit der Schwebefähre der Ostener Heimatpfleger Frank auf dem Felde durch die von ihm gestaltete Schwebefähren-Ausstellung in der Fährstuv des Fährvereins führt.

Mocambo-Törn und
Oste-Spezialitäten


Wirbt für die Oste: Oldtimer Mocambo

Anderstags werden die japanischen Experten auf der Mocambo von Kapitän Caspar Bingemer um 9 Uhr von Osten nach Oberndorf geschippert. Dazu eingeladen hat die AG Osteland einige ihrer Mitglieder, darunter die Bürgermeister Eduard Gummich (Bremervörde), Carsten Hubert (Osten) und Detlef Horeis (Oberndorf) sowie die Bürgermeister der von der Delegation besuchten Samtgemeinden, Dirk Brauer (Hemmoor) und Bettina Gallinat (Am Dobrock), eingeladen. In Oberndorf wird die Gruppe gegen 10 Uhr mit Ostespezialitäten begrüßt.

Empfang im
Alten Rathaus

Auf der Elbfähre in Wischhafen, dem "Scharnier" der länderübergreifenden Fährstraße, heißt Fährchefin Hildegard Both-Walberg die ausländischen Gruppe willkommen, bevor es zu den Nord-Ostsee-Kanalfähren und nach Rendsburg geht. Im Alten Rathaus der Schwebefähren-Stadt empfangen Bürgervorsteherin Karin Wiemer-Hinz (Rendsburg) und Bürgermeister Bernd Sienknecht (Osterrönfeld) die japanischen Gäste und informieren über die aktuelle Weltkulturerbe-Initiative der deutschen Schwebefährenkommunen. Am Dienstag, 26. September, endet die Erkundungsfahrt mittags in Kiel, dem Ausgangs- bzw. Endpunkt der Deutschen Fährstraße.


Studienobjekt Fährstraße (Reiseführer)

Die ehrenamtlich konzipierte, 250 Kilometer lange Deutsche Fährstraße (Website) war 2004 von der AG Osteland eröffnet worden. Sie wurde vom TV-Publikum als "Deutschlands Traumstraße Nummer 2" bewertet und wird von der Deutschen Zentrale für Tourismus in mehr als zehn Sprachen beworben. Der Radreiseführer zur "Fährienstraße", die 50 Fähren, Brücken und maritime Museen verbindet, kann hier bestellt werden.


"Fährienstraße" fasziniert Japaner


Keisuke Ota und Akiko Miwa-Gonlin in Gräpel

13. 9. 2010. Eine bestimmte Themenstraße unter den rund 150 deutschen Ferienrouten stößt bei japanischen Tourismusfachleuten seit einigen Jahren auf besonders starkes Interesse: Fremdenverkehrsexpterten aus dem fernöstlichen Inselreich zeigen sich fasziniert von der "Deutschen Fährstraße" Bremervörde - Kiel, die dem Thema Gewässerquerungen gewidmet ist und 55 Fähren, Brücken, Schleusen und maritime Museen zwischen Oste und Ostsee verbindet. Ende des Monats wird die maritime Themenroute zum drittenmal Gegenstand von deutsch-japanischen Fachgesprächen sein.

Im Auftrag des japanischen Verkehrsministeriums waren im Herbst 2006 erstmals zwei Experten, der Tokioter Architekt und Ingenieur Keisuke Ota und Mitarbeiterin Akiko Miwa-Gonlin, nach Deutschland gereist, um Entstehung und Effekt der "Fährienstraße" zu studieren und die deutschen Erfahrungen im Hinblick auf die Einrichtung eigener Tourismusrouten auszuwerten.

Unter den 150 deutschen Ferienstraßen hatte die japanische Unternehmensberatung Oriental Consultants Co. Ltd. dem Tokioter Verkehrsministerium drei Routen als besonders interessant empfohlen: die 2004 durch Privatinitiative entstandene Deutsche Fährstraße, dazu einen Klassiker, die Deutsche Burgenstraße, sowie die 1986 in Ostdeutschland entwickelte Sächsische Weinstraße.


Bölsche mit japanischen Tourismusexperten

Zwei Tage lang ließen sich die Japaner damals von den beiden Vorsitzenden der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., dem Reisebürokaufmann Gerald Tielebörger (Hemmoor/Bremervörde) und dem Journalisten Jochen Bölsche (Osten), über Details der Routenführung, der Rechtsform und der Werbung für die 250 Kilometer lange Ferienstraße informieren. Deren Konzept beurteilten die Experten aus Ostasien als "besonders innovativ".

Beeindruckt zeigten sich die Gäste auch vom "umfassenden Einsatz von Massenmedien und Internet" zur Propagierung der Route, die im Web in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) seit Jahren in zehn Weltsprachen beworben wird, darunter auch auf Chinesisch und Japanisch.


Tielebörger-Besuch in Tokio

Als Besonderheit empfanden die Japaner den Umstand, dass das Ferienstraßenprojekt ohne staatliche Zuschüsse und ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Privatleuten angekurbelt worden ist, darunter zunächst vor allem Mitglieder der Unternehmergemeinschaft Hemmoor. Erstaunen rief auch die unbürokratischen Vorbereitung der Ferienroute hervor, von deren Planung bis zur Realisierung nur neun Monate vergingen.

Auf den Besuch an der Oste, wo die historischen Prahmfähren in Gräpel und Brobergen (Kreis Stade) besonderen Gefallen fanden, folgte eine Einladung der japanischen Regierung an die AG Osteland, den Trägerverein der Fährstraße, zu einem Symposium in Tokio.


Tielebörger-Vortrag in Tokio

Dort folgte Tielebörger - einer von drei europäischen Gästen - im Frühjahr 2007 der Bitte der Japaner, insbesondere zwei Fragen zu beantworten: wie die AG Osteland ihre "effektive Informationsvermittlung" organisiert und auf welche Weise sie es geschafft hat, "das Engagement der Bürger und der Verwaltungen" für die Ferienroute wachzurufen, wie Yoshiharu Namikawa vom Tokioter Verkehrsministerium das japanische Interesse an dem norddeutschen Tourismusprojekt begründete.

Mittlerweile gilt die "German Ferries Route", so Generaldirektor Dr. Fumihiro Hara vom "Hokkaido Development Engineering Center" (DEC), als mögliche Ideengeberin für ähnliche Ferienstraßen auf der japanischen Nord-Insel Hokkaido. Aus diesem Grund wird nun Ende dieses Monats eine sechsköpfige Delegation aus Hokkaido eine Reihe von Orten an der Deutschen Fährstraße bereisen.

Empfangen werden die Tourismusexperten am 26. September unweit der Schwebefähre Osten - Hemmoor, einem der Wahrzeichen der Deutschen Fährstraße, wo ihnen Osteland-Vize Bölsche die von ihm konzipierte Ferienroute und die "Internationale Schwebefähren-Infomeile" im Ortsteil Basbeck präsentiert. Nach einer Fahrt mit Deutschlands ältester, 1909 erbauter Schwebefähre steht ein Besuch in Ostens musealer "FährStuv" auf dem Programm.


Die Fährstraße in der japanischen Wikipedia

Am nächsten Tag geht es in Begleitung örtlicher Kommunalpolitiker mit dem Oste-Oldtimer "Mocambo" flussabwärts nach Oberndorf, anschließend per Bus, Elb- und Kanalfähre weiter nach Rendsburg. Dort, in der Nähe der zweitältesten Schwebefähre, stehen Gespräche mit den Bürgermeistern und AG-Osteland-Mitgliedern Andreas Breitner (Rendsburg) und Bernd Sienknecht (Osterrönfeld) auf dem Programm.

Auch die unter Rendsburger Federführung betriebene Nominierung der beiden deutschen Schwebefähren zum Unesco-Weltkulturerbe soll dabei zur Sprache kommen. Am Tag darauf klingt die Studienfahrt am Dienstag an der Kieler Förde aus, wo die gigantischen Ostseefähren festmachen und die Deutsche Fährstraße endet.


Die Könige der Elbmündung


Kerstin Mählmann mit SGO-Plakat

1. 9. 2010. Aus den Häfen an Oste und Niederelbe sind sie kaum wegzudenken, die großformatigen bunten Wimmelbilder im Comic-Stil (hier anschauen), mit denen die Oberndorferin Kerstin Mählmann seit zehn Jahren für das wichtigste Segelsport-Ereignis der Region wirbt.

Mit einer Jubiläumsveranstaltung, der 20. Oberndorfer Herbstregatta "Rund Medemgrund", endet am verlängerten Wochenende 10. bis 12. September in dem beschaulichen Oste-Ort im Kreis Cuxhaven eine Serie von drei Traditionsrennen um den Nordsee-Elbe-Cup, die bereits am 5. Juni mit der "Cuxhavener Seewettfahrt" begonnen hat und am 28. August mit der "Brunsbütteler Elbewettfahrt" fortgesetzt worden ist.


Herbstregatta 2009 in der Elbmündung

Den Gesamtsiegern in den Klassen mit und ohne Spinnaker, den sogenannten "Königen der Elbmündung", winkt am Sonntag, 12. September, 21 Uhr, bei einem Regattafest im Festzelt unweit des Yachthafens im Oberndorfer Ortsteil Bentwisch der begehrte "Nordsee-Elbe-Cup", der in Anwesenheit von Bürgermeister Detlef Horeis verliehen wird. Uwe Mählmann, 1. Vorsitzender der Segler-Gemeinschaft Oberndorf (SGO), und seine Vorstandskollegen wagen noch keine Prognosen: "Die Besonderheiten des Reviers und das wechselhafte Wettergeschehen sorgen immer wieder für spannende Regatten und überraschende Ergebnisse."

Vor und nach der Siegerehrung spielt die Tanz-Band "Uwe & Herger". Auch eine Tombola mit wertvollen maritimen Preisen ist vorbereitet. Die Fachgruppe "Blaues Netz Oste" der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. wird für die angereisten Segelsportler aus der gesamten Niederelbe-Region Informationen über das Wassersportrevier Oste und speziell über die touristischen Reize der Samtgemeinde Am Dobrock bereithalten.


Regatta-Wimpel zum Nordsee-Elbe-Cup

Eingeleitet wird die Oberndorfer Jubiläumsregatta bereits am Freitag, 10. September, mit einem Skipper-Abend bei Bier und Bratwurst, zu dem Wassersportler aus den Gastvereinen erwartet werden, die gemeinsam mit der SGO die Wettkämpfe veranstalten: die Seglervereinigung Brunsbüttel (SVB), die Segler-Vereinigung Cuxhaven (SVC), die Seglervereinigung Freiburg (SVF) und die Segler-Vereinigung des TSV Otterndorf (SVO).

Zentrales Ereignis ist der Start der Regatta "Rund Medemgrund" am Samstagmorgen auf der Neufeld-Reede in der Nähe der Reede-Tonne 4. Nach dem Zieldurchgang geht's wieder die Oste aufwärts zur Oberndorfer Steganlage, wo alle teilnehmenden Yachten einen kostenlosen Liegeplatz finden. Am Sonntag ist dann Gelegenheit, den Hafenort Oberndorf und dessen Umgebung kennenzulernen.


"Fährstraße" jetzt auch auf Russisch


Kyrillische Texte für die Oste

21. 8. 2010. Die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel, die vor knapp sieben Jahren von der in Osten ansässigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. konzipiert worden ist, wird jetzt auch auf Russisch beworben. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) beschreibt die maritime Ferienroute, die von der Tide-Oste bis zur Ostsee führt, in ihrem weltweiten Online-Angebot ausführlich auch in kyrillischen Lettern.

"Damit ist unsere Themenstraße nun in allen Weltsprachen im Internet vertreten," freut sich Vereinsvize Jochen Bölsche, der im Osteland-Vorstand für die Route verantwortlich ist. Bereits in den Vorjahren hatte die DZT im Rahmen ihres "Top 50"-Programms nach und nach Websites freigeschaltet, auf denen die Reize der Region an Oste und Elbe unter anderem auch auf Japanisch und Chinesisch beschrieben werden.


Norwegischer Radler an der Schwebefähre

Briten und Amerikaner können sich seit längerem über die 250 Kilometer lange "German Ferries Route" informieren, Polen über die "Niemiecki Szlak Promowy", Niederländer über die "Duitse Veerroute",  Dänen über die "tyske færgerute", Schweden über den "tyska Färjevägen" und Spanier über die "ruta alemana de los transbordadores". Sie alle erfahren in ihrer jeweiligen Sprache, was auch den Franzosen über die "route allemande des ferries" versichert wird: dass die Ferienstraße in ihrer Art "unique au monde" sei - weltweit einzigartig.

Darüber hinaus präsentieren die Frankfurter Tourismuswerber die Route mit den 50 maritimen Sehenswürdigkeiten - von der historischen Furt in Bremervörde bis zu den gigantischen Ostseefähren in Kiel - auch auf den Zielgruppenseiten für kleinere Nationen wie Ungarn, Island, Israel, Estland, Lettland und Litauen. Die Leser in diesen Ländern müssen sich allerdings mit einer englischsprachigen Beschreibung begnügen.

Die Bebilderung ist auf allen nationalen Seiten identisch: Illustriert wird der Werbetext über das "250 Kilometer lange Museum", das alle je vom Menschen ersonnenen Gewässerquerungen zeigt, mit einer historischen Schwebefähre (zwischen Rendsburg und Osterrönfeld), der Nachbildung einer traditionellen Prahmfähre (auf einem Spielplatz am Vörder See in Bremervörde), einer hypermodernen Klappbrücke (in Kiel) und einer idyllischen Deichpartie mit grasenden Schafen (zwischen Oberndorf und Osten/Oste).


Fährstraßen-Werbung auf Japanisch

Auf die Werbeaktivitäten der DZT, die zunehmende Medienberichterstattung über die Oste und ihr Wahrzeichen, die Schwebefähre, und auf den zunehmenden Trend zu Inlandsferien führt die AG Osteland es zurück, dass in dieser Saison nach Beobachtungen heimischer Gastronomen eine Rekordzahl von Radtouristen unterwegs war. Beigetragen habe dazu auch der Umstand, dass der 2009 von der AG Osteland herausgegebene Radreiseführer "Deutsche Fährstraße" (BVA-Verlag, Bielefeld) bundesweite Verbreitung gefunden hat.

Im kommenden Jahr will die AG Osteland die Fährstraße gemeinsam mit einem "Oste-Trail" bewerben, den der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) entwickelt hat. Durch die Kombination beider Routen wird es möglich sein, den längsten Nebenfluss der Niederelbe vom Quellgebiet bei Tostedt (Kreis Harburg) bis zur Mündung bei Balje (Kreis Stade) zu erleben.

"Der Rubel radelt"


Radtouristen in Geversdorf

Damit wird nach Ansicht der AG Osteland auch dem massiven Trend zum Flußradeln Rechnung getragen, der dazu geführt hat, dass die Fernradwege an Elbe, Main und Weser am häufigsten genutzt werden. Der Elberadweg etwa wird laut "ADFC-Radreiseanalyse 2010" jährlich von 145.000 Reiseradlern genutzt, die durchschnittlich neun Tage unterwegs sind und rund 60 Euro pro Person und Tag ausgeben. Der ADFC kommentiert diese Zahlen mit den Worten: "Der Rubel radelt."


International: die Fährstraßen-Website

Genutzt werden muss der Trend zum Flussradeln, so die AG Osteland, durch Werbung im In- und Ausland auch weiterhin für die Region im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks.

Zugang zu sämtlichen deutsch- und fremdsprachigen Websites über die Deutsche Fährstraße bietet die von der AG Osteland betreute Homepage www.deutsche-faehrstrasse.de.


Freie Fahrt für die "Mocambo"

12. 8. 2010. Das Fahrgastschiff "Mocambo" darf weiterhin auf der Oste verkehren. Entsprechende Entscheidungen der zuständigen Behörden in Kiel und Cuxhaven hat die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. jetzt nachdrücklich begrüßt.

Die Wasserschutzpolizei hatte, wie berichtet, am 23. Juli - nach neun Jahren "Mocambo"-Einsatz auf der Oste - entdeckt, dass der seit 40 Jahren in der Schifffahrt tätige Kapitän Caspar Bingemer nicht über das "richtige" Patent verfügt. Ein damit drohender Entzug der Beförderungserlaubnis für den Kapitän des einzigen Fahrgastschiffs auf dem längsten Nebenfluss der Niederelbe hätte, wie die AG Osteland warnte, "katastrophale Folgen" für den Ostetourismus gehabt.


Oste-Fahrgastschiff "Mocambo"

Mittlerweile hat der für die Oste zwischen dem Mühlenwehr in Bremervörde (Kreis Rotenburg/Wümme) bis zum Sperrwerk bei Neuhaus zuständige Landkreis Cuxhaven angekündigt, von der Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung gemäß der kürzlich in Kraft getretenen Osteverordnung Gebrauch machen zu wollen.

In Paragraf 9 der Verordnung heißt es: "Die zuständige Behörde kann in Einzelfällen im Einvernehmen mit dem jeweils örtlich betroffenen Landkreis und nach Anhörung des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ausnahmen von den Bestimmungen dieser Verordnung zulassen."

Auch weiteren Fahrten in die Außenoste mit ihren Seehundbänken steht für Käpt'n Bingemer nichts mehr entgegen. Die für die Ostemündung nördlich des Sperrwerks zuständige Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord hat dem erfahrenen Schiffsführer zu diesem Zweck jetzt ein vorläufiges Binnenschifferpatent Klasse A ausgestellt.

Dass es wochenlang zu Irritationen über die Zukunft der "Mocambo" kommen konnte, ist Presseberichten zufolge (Abendblatt, Ausgabe Stade, 12. 8. 2010) darauf zurückzuführen, dass ein für die Ausnahmegenehmigung zuständiger Kieler Behördenmitarbeiter im Urlaub war, ohne dass für eine Urlaubsvertretung gesorgt gewesen wäre.


Zuwegung zum künftigen Anleger Großenwörden

Die AG Osteland hofft jetzt auf einen "weiteren Aufschwung für den Ostetourismus", zumal die Kette der seit 2008 neu geschaffenen Fahrgastschiffanleger in Balje (Kreis Stade) sowie in Oberndorf, Osten und Hechthausen-Klint (Kreis Cuxhaven) in Kürze durch einen weiteren Anleger in Großenwörden bei Himmelpforten (Kreis Stade) ergänzt wird; die Bauarbeiten sind bereits im vollen Gang.

Begrüßt wird von der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. im Übrigen die Ankündigung des Landkreises Cuxhaven, sich dafür einsetzen zu wollen, "dass speziell für die Oste eine Regelung zur Erlangung eines 'Ostepatentes' angegangen wird", weil das normalerweise erforderliche Binnenschifferpatent nur nach einer langjährigen Ausbildung und einer vierjährigen Fahrzeit erlangt werden könne.

Ein solches Patent wäre nach Darstellung des Landkreises auch erforderlich für das Befördern von Passagieren auf der Oste, etwa auf den Traditionsfähren in Brobergen und Gräpel (Kreis Stade): "Weil kaum ein Patentinhaber für solche untergeordneten Wasserfahrzeuge bereitsteht, wäre ohne Ostepatent der Fährverkehr auf der Oste kaum möglich."

Regionale Patente, die an örtliche Gegebenheiten und Erfordernisse angepasst sind, gibt es bereits für eine Reihe kleinerer Flüsse, in Niedersachsen beispielsweise für die ostfriesische Leda und die Ilmenau bei Lüneburg.

Für den Rest der Saison, bis Ende Oktober, sieht der "Mocambo"-Fahrplan der Oberndorfer Firma Osteschifffahrt eine Reihe von Fahrten vor, die nun ungehindert stattfinden können, darunter viele Törns ins Ostewatt, Kaffeefahrten zur Mühle in Kleinwörden sowie nach Gräpel und Bremervörde, eine Lampionfahrt nach Osten sowie eine abendliche Krimitour ("Mord an Bord im Abendrot") am Sonnabend, 21. August, 19 Uhr, in die Hexenbucht bei Hemmoor, wo der Autor Dr. Reinhold Friedl aus seinem neuen Oste-Krimi "Die große Hochzeit" liest.


"Sturio" gefällt's im Ostewasser


Skipper Fredrich mit Ortungsgeräten

6. 8. 2010. Der Berliner Alexander Fredrich hat einen wohl einzigartigen Job: Tag und Nacht verbringt er zur Zeit in einem weißen Kajütboot mit dem ausgefallenen Namen "Acipenser", um rund um die Uhr einen nicht weniger skurrilen Fisch zu verfolgen: einen jungen Stör mit Mini-Sender im Leib. Der äußerst seltene, urzeitlich anmutende Fisch war am 17. Juli bei Bremervörde in den Fluss gesetzt worden. Seither hat er rund 60 Kilometer zurückgelegt und deutschen Fischbiologen zu ersten wertvollen Erkenntnissen verholfen.

Am Anleger der Seglergemeinschaft Oberndorf (SGO) legte die "Acipenser" eine kurze Pause ein, in der Fredrich fachkundige Besucher an Bord empfing: Rudolf Gade vom Referat Oberflächengewässer im niedersächsischen Umweltministerium in Hannover und Jörg Janning von der "European Union of Water Managements Associations" in Den Haag informierten sich über den Fortgang der Stör-Forschungsarbeiten an der Oste.


Fredrich, Schütz, Gade und Jannings (v. l.)

Wie Fredrich berichtete, dient sein Einsatz im Auftrag der Gesellschaft zur Rettung des Störs und mit Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz dem Zweck, die Eignung der Oste für einen großangelegten Wiedereinbürgerungsversuch mit Jungfischen französischer Herkunft zu ergründen. Dazu werden regelmäßig Wasserparameter wie pH-Wert und Leitfähigkeit gemessen sowie Bodenproben zur Beurteilung der Laich- und Nahrungsbedingungen entnommen.

Vor allem aber gilt es, mit Hilfe eines Laptops und eines Lautsprechers, die oberhalb der Koje des Skippers installiert sind, die optischen und akustischen Signale zu verfolgen, die der "Störsender" im Leib des Versuchsfisches ausstrahlt, der kurz "Sturio" genannt wird - nach dessen wissenschaftlichem Namen "Acipenser sturio".

Eingefangen werden die Telemetrie-Signale mit Hilfe eines knallgelben absenkbaren "Schwimmflügels" mit vier Hydrophonen. Dank der sogenannten "4-directional hydrophon receiver unit", die je nach Gewässerqualität eine Reichweite von 100 bis 800 Metern hat, kann der jeweilige Aufenthalt von "Sturio" in der Oste bestimmt werden, die in Kurven bis zu 16 Meter tief ist.


Stör-Versuchsbesatz in der Oste (2009)

So läßt sich erkennen, dass der Urzeitfisch pro Stunde bis zu zwei Kilometer bewältigt, jedoch parallel zur Tide immer mal wieder den Rückwärtsgang einlegt. Zögerlich scheint sich "Sturio" an der Grenze zwischen Süß- und Salzwasser zu verhalten. Der Fisch, der seine ersten Lebensjahre im Süßwasser verbringt, um später ins Meer abzuwandern, sei offenbar gerade dabei, so Fredrich, "sich langsam ans Salzwasser zu gewöhnen".

Sorgsam achtet der Stör-Observierer darauf, den auch nachts aktiven Fisch nicht aus dem Auge zu verlieren, wie es mit einem anderen Exemplar früher einmal im Hamburger Hafengebiet geschehen ist. Sollte "Sturio" dennoch mal vom Bildschirm verschwinden, können vier stationäre Funkbojen Aufschluss geben, die im Abstand von etwa 20 Kilometern im Fluss angebracht sind und Telemetriesignale vorbeischwimmender Versuchsfische aufzeichnen.

Alle drei Tage ist Wachablösung an Bord der rund um die Uhr besetzten "Acipenser". Beendet wird der Einsatz, falls sich "Sturio" in die weite Trichtermündung der Elbe absetzt, wo eine weitere Verfolgung kaum möglich ist - oder wenn nach rund vier Wochen die Batterie des Minisenders zur Neige geht.


Lebensgroß: Stör-Nachbildung im Natureum

Parallel zu den Daten aus dem Forschungsboot werten die Experten im Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei auch Sichtungsmeldungen von Berufs- und Freizeitfischern aus der Nordseeregion aus, denen einer von mehreren Dutzend markierter und seit 2008 Jahr freigelasser Jungstöre ins Netz oder an den Haken gegangen ist. Eines der Tiere, ausgesetzt in der schleswig-holsteinischen Stör, ist unlängst unlängst im dänischen Esbjerg gefangen worden.

Nach dem "Acipenser"-Besuch ließen sich die Fachleute aus Den Haag und Hannover am schwimmenden Stördenkmal "Hein Stör" unterhalb der Oberndorfer Kirche über die Aktivitäten des Arbeitskreises Wanderfische Oste und der AG Osteland informieren, die sich für die Wiederansiedlung von Lachs und Stör im längsten Nebenfluss der Niederelbe einsetzen.

In Augenschein nahmen die Experten auch das leerstehende Gebäude des einstigen Gasthauses an der Deichlücke, in dem die Gemeinde Oberndorf ein Stör- und  Flussinformationszentrum einrichten möchte.


Schütz führt durch die Störausstellung

Zuvor hatten sich Gade und Janning in der Ostener "Fährstuv" an der Schwebefähre durch die aktuelle Ausstellung "Die Rückkehr des grauen Riesen - Störe: Ausrottung und Rettungsversuche" führen lassen. Die Ausstellungskuratoren  Wolfgang Schütz (AK Wanderfische) und Jochen Bölsche (AG Osteland) zeigten sich zuversichtlich: Sie hoffen, dass die laufenden Versuche neue Hinweise auf die Eignung der Oste für eine großangelegte Wiedereinbürgerung des weltweit bedrohten Kaviarfischs erbringen. "Dann ist die Oste nicht nur Deutschlands Lachsfluss Nummer eins", so Schütz, "sondern eines Tages auch Niedersachsens Störfluss Nummer eins."

Die Ostener Ausstellung hat inzwischen auch international Beachtung gefunden. Zu den bisherigen Besuchern zählten der Präsident des Weltverbandes zur Rettung des Störs, Prof. Dr. Harald Rosenthal, sowie Autoren bundesweit gelesener Fachzeitschriften, Vertreter der Umweltministerien in Berlin und Paris und Wissenschaftler des französischen Forschungsinstituts Cemagref, das über die weltweit letzten Exemplare von Acipenser sturio wacht, die sich noch in freier Wildbahn vermehren.

Die Ostener Stör-Ausstellung ist noch bis zum 15. August täglich von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.



Mocambo in Gefahr


Käpt'n Bingemer am Anleger Gräpel

1. 8. 2010. Ist die Personenbeförderung auf der Oste durch die 1872 gebaute "Mocambo" (Website), das älteste motorgetriebene Fahrgastschiff Deutschlands, durch eine Formalie gefährdet? Dem Kapitän Caspar Bingemer, bekannt als "Käpt'n Krock" und seit Jahrzehnten in der Personenbeförderung erfahren, droht wegen eines "falschen" Patents der Entzug der Fahrgenehmigung.

Die 420 Mitglieder starke Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hat am Wochenende mit "Erschrecken und Entsetzen" auf die Gefährdung des Schiffsbetriebs reagiert, der alljährlich Tausenden von Besuchern ermöglicht, die Naturschönheiten der idyllischen Flusslandschaft zu erleben - von den Seehunden in der Mündung bis zu den historischen Prahmfähren nördlich von Bremervörde.

"Für den Fall einer Einstellung der Mocambo-Fahrten befürchten wir katastrophale Auswirkungen auf den Tourismus an der Oste," heißt es in einem Schreiben der beiden Vorsitzenden der AG Osteland, Gerald Tielebörger und Jochen Bölsche, an den Landkreis Cuxhaven und die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord in Kiel, die für die einschlägigen Genehmigungen zuständig sind.


Oste-Fahrgastschiff "Mocambo"

Der schneeweiße Oldtimer - Heimathafen: Oberndorf (Kreis Cuxhaven) - ist aus Sicht der AG Osteland nicht nur das "Flaggschiff' des Ostetourismus", sondern als bundesweit ältestes Schiff dieser Art neben der ältesten Schwebefähre Deutschlands in Osten/Oste "das wichtigste Alleinstellungsmerkmal" der auf Tourismus angewiesenen "strukturschwachen Region im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks".

Abgesehen von den "desaströsen Auswirkungen auf den Ostetourismus" würde eine Einstellung der Personenschifffahrt, so der Verein, auch einen "Schildbürgerstreich von enormen Dimensionen" darstellen: In den letzten drei Jahren habe die öffentliche Hand einen "Betrag in siebenstelliger Höhe" in fünf neue Fahrgastschiffanleger in den Orten Balje, Oberndorf, Osten und Hechthausen investiert, ein weiterer Anleger in Großenwörden (Samtgemeinde Himmelpforten) soll demnächst folgen.

Dem Mocambo-Kapitän fehlt aus Sicht der Behörden das "richtige" Patent. Dazu Caspar Bingemer: "Nach über 40 Jahren Tätigkeit in der Schifffahrt, davon 34 Jahre mit Patent AGW, 24 Jahre als Schiffsführer in der Personenschifffahrt im Hamburger Hafen und 9 Jahre auf der Oste, musste ich kürzlich erfahren, dass ich mit meinem Patent keine Berechtigung habe, Personen auf der Oste einschließlich ihres Mündungsbereichs zu befördern."

Dabei hat Bingemer die komplette siebenjährige Ausbildung vom Schiffsjungen bis zum Kapitän auf großer Fahrt absolviert und als 3. und 2. Offizier ein Containerschiff und anschließend einen Massengutfrachter auf der großen Fahrt gefahren. Nach dem Erwerb eines Hafenrundfahrtunternehmens im Jahre 1976 wurde Bingemers sogenanntes AGW-Patent auch von der hanseatischen Hafenbehörde akzeptiert, die ihm der Erlaubnisschein zur "entgeltlichen Personenbeförderung" ausstellte.

Wegen der Übernahme der "Mocambo" im Jahre 2001 unterließ es Bingemer, sein AGW-Patent in ein sogenanntes AG-Patent umzutauschen; er hielt das für überflüssig, weil er "nicht mehr in der Personenschifffahrt tätig werden wollte". Auch in Niedersachsen hatte - bis jetzt - niemand das Fehlen dieses speziellen Patents bemängelt, dessen Erwerb für den Käpt'n "objektiv keinen Sinn" machte, weil er bereits "24 Jahre lang Personen auf Schiffen von der Größe der Mocambo im Hamburger Hafen befördert" habe, der ja "sehr viel komplexer ist als die Oste und sicherlich auch über erheblich mehr Gefahrenpotential verfügt."

Auf dem stillen Fluss, der unlängst von der Bundes- zur Landeswasserstraße herabgestuft worden ist, existiert mit Ausnahme der Mocambo und gelegentlicher Behördenfahrzeuge praktisch keinerlei Berufsschifffahrt mehr. Um über Planungssicherheit für die nächsten Wochen und Monate zu verfügen, bitten Bingemer und die Mocambo-Eignerin, seine Ehefrau Eibe von Glasow, die Behörden, die "Formalie" kurzfistig durch eine Ausnahmegenehmigung für das Befahren der Unteren Oste zwischen Bremervörde (Kreis Rotenburg/Wümme) und dem Sperrwerk bei Balje (Kreis Stade) sowie der Außenoste bis zum "Tonnenstrich Oste 6 / Oste 7" zu umschiffen.


Trauung auf der "Mocambo"

Der Antrag Bingemers (Wortlaut) wird "vollinhaltlich" von der AG Osteland und deren Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer ("Blaues Netz Oste") unterstützt. In einem Schreiben an die Behörden verweist die "Lobby für die Oste" auf die Verdienste des  Schiffer-Ehepaars, dem bereits 2006 der Osteland-Preis "Goldener Hecht" zuerkannt worden ist.

In der Begründung hiess es damals, das Oberndorfer Unternehmen habe seit 2001 "dem Tourismus im Osteland zu einem entscheidenden Wachstumsimpuls verholfen":  "Die nach mehrjähriger Unterbrechung seither wieder angebotenen Flußfahrten unter dem Motto 'Ganz entspannt durchs Osteland' haben es Tausenden von Einheimischen und Touristen ermöglicht, die Naturreize der Flußlandschaft an der Unteren Oste kennenzulernen, und die Gastronomie in der Region spürbar belebt."



"Mocambo" auf NDR-Website - größer

2. 8. 2010. Die Gefährdung des Oste-Wassertourismus und der "Mocambo" hat die niedersächsischen Medien mobilisiert. So berichtet NDR I Niedersachsen am heutigen Montag ab 17 Uhr über den drohenden Fahrerlaubnisentzug für Käpt'n Caspar Bingemer. Wie Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger den Fall im NDR-Interview bewertet, steht hier.

Am Dienstag steht nach Informationen dieser Website ein Gespräch im Cuxhavener Kreishaus über eine mögliche Ausnahmegenehmigung an.

Proteste auch auf
Twitter und Facebook

.
Die "Mocambo" in der Ostemündung

Der Fall Mocambo wird auch auf Twitter und Facebook diskutiert. Eine Stimme aus Hechthausen: "Dieser erfahrene Kapitän soll auf der Oste nicht mehr fahren können, weil er sich in dem Dschungel der Bestimmungen nicht ausgekannt hat. Auf der Oste!!! Dabei ist er im Hamburger Hafen gefahren. Was da für ein Gewusel ist, brauche ich ja wohl nicht zu schreiben. Ich hoffe,der Antrag auf die Ausnahmegenehmigung trifft mal auf offene Ohren."

Aus Geversdorf wird der Fall als "Stück aus dem bürokratischen Tollhaus" bezeichnet. Eine weiterer Leser aus Hechthausen schreibt: "... ein Schlag ins Kontor. Alle reden vom Bürokratieabbau und dann so etwas. Uns Osteländern werden da echt Steine in den Weg gelegt."

Krimilesung
für den Käpt'n


Mocambo-Kapitän Caspar Bingemer

Nicht zuletzt als "Solidaritätsaktion" für Caspar Bingemer plant der Oldenburger Schardt Verlag für Sonnabend, 21. August, 19 Uhr, eine Krimilesung auf der "Mocambo" in der Hexenbucht. Reinhold Friedl wird an Bord aus seinem neuen Oste-Thriller "Die große Hochzeit" lesen. Die Fahrt beginnt am Anleger Oberndorf/Oste neben der Kirche (Eintritt 6 Euro für Schiffscharter, Friedl liest ohne Honorar). Nach Oberndorf kehrt die Mocambo gegen 21.30 Uhr zurück. Anmeldungen erbittet der Schardt Verlag per Tel. 0441/21779287, Fax /21779286 oder Email: kontakt@schardtverlag.de.


Kooperation über die Elbe


Foto aus der "Norddeutschen Rundschau"

30. 7. 2010. Die Störschützer von der Oste finden auch jenseits der Elbe Beachtung. Unter der Überschrift "Schulterschluss für Rückkehr des Störs" berichtete gestern die "Norddeutsche Rundschau" sehr ausführlich über den Besuch einer Delegation von der Oste bei den Artenschützern von der Stör.

Illustriert ist der Artikel (hier online) mit einem Foto, das die beiden "Störväter" Wolfgang Schütz (Osten) und Uwe Jens Lützen (Itzehoe) bei der Übergabe des neuen Osteland-Standers zeigt.

Zuvor hatten schleswig-holsteinische Blätter bereits über die Ostener Störausstellung und den von einem Beidenflether Fischer gefangenen Sibirischen Stör "Luise" berichtet, der auf Vermittlung der AG Osteland im Natureum Niederelbe Asyl gefunden hat.


Stör-Schau verlängert


Ostener Exponat: Störfilet aus China

30. 7. 2010. Die Ausstellung "Der Stör - Die Rückkehr des grauen Riesen - Ausrottung und Rettungsversuch" in der musealen "Fährstuv" an der Ostener Schwebefähre wird bis Sonntag, 15. August, verlängert. Die Stör-Schau, die von Jochen Bölsche der AG Osteland und Wolfgang Schütz von der Arge Wanderfische Oste zusamengestellt worden ist, kann täglich von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden; der Eintritt ist frei.

TV-Dreh an Bord

Im August plant ein NDR-TV-Team um Larissa Scheler Dreharbeiten in der Fährstuv und an Bord des Forschungsbootes "Acipenser", das den experimentellen Störbesatz in der Oste begleitet. Die Aufnahmen sollen im Rahmen einer 45-minütigen Sendung über Kehdingen und das Osteland im N3-Reisemagazin "Nordsee-Report" ausgestrahlt werden.


Asyl für "Luise" im Natureum


Störvater Schütz mit Direktorin Dr. Häse

16. 7. 2010. Der in der Elbe gefangene Stör "Luise" hat seit Donnerstag ein neues Quartier: Die Direktorin des Natureums Niederelbe in Balje, Dr. Clivia Häse, hat dem Sibirischen Stör im Naturkundemuseum auf der Osteinsel "Asyl" gewährt. Zur Übergabe des Fisches durch Wolfgang Schütz (Osten, AK Wanderfische) und Albertus Lemke (Oberndorf, AG Osteland) hatte sich auch Häses Vorgänger Dr. Reinhard Kölmel eingefunden.




"Luise" hat eine Igel-Schnauze

Horeis (l.) betrachtet den Fang

13. 7. 2010. Einen 68 Zentimeter langen Stör hat der Berufsfischer Eberhard Rübcke (Foto) aus Beidenfleth (Schleswig-Holstein) am Montag mit seinem Fischkutter "Luise" in der Elbe unterhalb Hamburgs gefangen. Vermutungen, es handele sich bei dem Kaviarfisch um einen der Störe der einst im Nordseeraum heimischen Art Acipenser sturio, die im Frühjahr 2009 versuchsweise in den Elbnebenflüssen Stör und Oste ausgesetzt worden sind, bestätigten sich nicht.

Umgehend eingeleitete Recherchen, in die Experten des Berliner Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie die Arbeitsgemeinschaft Osteland und der AK Wanderfische Oste einbezogen waren, ergaben: Bei dem spektakulären Fund - einem Fisch mit urtümlich wirkenden Knochenplatten und igelartiger Schnauze - handelt es um ein verirrtes Exemplar des Sibirischen Störs (Acipenser baerii).


Elbfischer Rübcke im Hafen von Borstel

Als hoch erfreulich bewertet es der Sprecher des Arbeitskreises Wanderfische Oste, Wolfgang Schütz aus Osten, dass die für solche Fälle vorgesehene Alarmkette funktioniert hat. Nach der telefonischen Mitteilung des Elbfischers hatte Arbeitskreismitglied Albertus Lemke den Stör im Hafen von Borstel (Kreis Stade) von einem Beiboot des Fischkutters "Luise" übernommen und in einem mit Sauerstoffzufuhr versehenen Spezialtank nach Oberndorf/Oste transportiert.

Von dort aus wurden Detailfotos des Fisches an das Berliner Fachinstitut übermittelt. Wenig später konnte der Berliner Störprojektleiter Dr. Jörn Geßner mitteilen, bei "Luise", wie der Fisch unterdessen getauft worden war, handele es sich nicht um ein Exemplar des nur noch in Südfrankreich wild lebenden Europäischen Störs aus dem aktuellen Wiederansiedlungsprogrammen für die Flüsse Oste und Stör, sondern um den Vertreter einer der 26 übrigen Störarten.

Zu Zufallsfängen solcher für Laien schwer auseinander zu haltender Exoten, die zumeist aus Zuchtanlagen entwichen oder von Gartenteichbesitzern ausgesetzt worden sind, war es in der Vergangenheit gelegentlich auch im Einzugsbereich der Elbe gekommen.

In einem Informationsblatt mit dem Titel "Stör ist nicht gleich Stör" warnen die Berliner Fischbiologen davor, Vertreter exotischer Störarten in heimischen Gewässern auszusetzen. Die möglichen Folgen - Fischkrankheiten und Hybridisierung - könnten die jetzt angelaufene Wiederansiedlung des einst in der Nordsee heimischen Europäischen Störs gefährden.


"Luise" kommt in einen Spezialbehälter

Aus diesem Grund ist der Stör "Luise", der zur Zeit in einem Bassin mit Sauerstoffzufuhr in Oberndorf schwimmt, auf Anraten des dortigen Bürgermeisters Detlef Horeis dem Naturkundemuseum Natureum Niederelbe in der Ostemündung bei Balje als Leihgabe angeboten worden. Später soll der Fisch, der bis zu 60 Jahre alt werden kann, in ein in Oberndorf geplantes "Stör-Informationszentrum" umziehen. An der Fährpromenade des Ortes erinnert bereits seit vorigem Jahr ein schwimmendes Stördenkmal an den bis vor rund 100 Jahren auch in der Oste massenhaft heimisch gewesenen Kaviarfisch.

Der 2009 vorgenommene experimentelle Erstbesatz von Oste und Stör mit Jungfischen aus französischer Nachzucht hat nach Mitteilung der Artenschützer bereits einige erfolgversprechende Resultate erbracht. Einer der versuchsweise ausgesetzten Fische wurde im vergangenen April im dänischen Esbjerg gefangen.

Über die Ausrottung des Europäischen Störs in Deutschland und die Bemühungen um dessen Wiederansiedlung informiert zur Zeit eine Ausstellung der AG Osteland und der Sportfischer an der Oste, die unter dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen" noch bis zum 7. August täglich von 11 bis 17 Uhr in der musealen "Fährstuv" an der Schwebefähre Osten - Hemmoor zu sehen ist (Eintritt frei).

Wie Berufs- und Freizeitfischer reagieren sollen, wenn ihnen einer der artengeschützten Störe ins Netz, in die Reuse oder an die Angel gegangen ist, steht auf einem Merkblatt der Gesellschaft zur Rettung des Störs, das hier aus dem Internet heruntergeladen werden kann.


Die AG Osteland knüpft Kontakte über die Elbe

Geschwaderfahrt mit vier Booten von Stördenkmal zu Stördenkmal / Schleswig-holsteinischer Fluss bietet Anregungen für Renaturierung der Oste / Auf den Spuren des verschollenen Kaviarfischs

14. 7. 2010. Oberndorf / Bremervörde / Itzehoe. Die Oste und die Stör haben vieles gemeinsam: Sie sind der letzte größere linke beziehungsweise rechte Nebenfluss der Elbe vor der Mündung; beide sind als einziger Fluss in ihrem jeweiligen Bundesland für eine Wiederansiedlung des in Deutschland verschollenen Urzeitfischs Stör vorgesehen; am Ufer beider Flüsse haben Sportfischer und Artenschützer im vorigen Jahr ein Denkmal für den Stör errichtet - Gründe genug für die in Osten ansässige gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., erste Kontakte zu den Störfreunden jenseits der Elbe zu knüpfen.

Mit vier Kajütbooten unternahmen Mitglieder des Osteland-Arbeitskreises "Blaues Netz Oste" zu diesem Zweck jetzt eine Geschwaderfahrt nach Beidenfleth an der Stör. Startpunkt war der Yachthafen der Seglergemeinschaft Oberndorf (SGO) unweit des schwimmenden Stördenkmals an der Fährpromenade. Ziel war - nach einer fünfstündigen Törn bei traumhaft schönem Sommerwetter - der idyllische Stör-Hafen von Beidenfleth.

Dort wurde die Delegation vom Itzehoer "Störvater" Uwe Jens Lützen empfangen und per Bus zum Itzehoer Suderhafen gebracht, wo Artenschützer zur Erinnerung an den 2009 erfolgten Erstbesatz der Stör mit dem gleichnamigen Fisch einen Findling mit Gedenktafel aufgestellt haben. Die Störfreunde von der jeweils anderen Elbseite wussten übrigens nichts von den nahezu zeitgleich ablaufenden Aktivitäten.

Die Besucher aus Niedersachsen - darunter auch Wolfgang Schütz (Osten), Sprecher der Arge Wanderfische Oste - zeigten sich stark beeindruckt von einem 1,2-Millionen-Euro-Projekt zur Renaturierung der Mittleren Stör, das auch Anregungen für eine "wanderfischgerechte" Gestaltung anderer Flüsse bietet. Auf einer zehn Kilometer langen Strecke zwischen Neumünster und Bünzaumündung ist der einstmals brutal begradigte Flusslauf von Gewässerbau-Ingenieuren "remäandriert" und durch das Einbringen von Gesteinsbrocken und Totholz sowie durch die Anlage von Laichbetten und Sandfängen zu einer Kinderstube für Lachs, Meerforelle, Stör und andere Wanderfische umgestaltet worden.

Bei einer vierstündigen Tour durch den reizvollen Landstrich beiderseits der Stör stiessen die Gäste von der Oste auch auf historische Spuren des gleichnamigen Fischs. Über dem sogenannten Tempel von Nordoe, einem 1578 im Auftrag von Heinrich Rantzau errichteten Obelisken in der Nähe des Schlosses Breitenburg, kreist eine Wetterfahne mit der wohl ältesten an der Elbe bekannten bildlichen Darstellung eines Störs.

Im gastlichen Fähr- und Hafenort Beidenfleth entdeckten die Gäste von der Oste die einzige Bäckerei, in der noch die legendären "Störkringel" gebacken werden: mit Anis und Sirup hergestellte, extrem haltbare brezelförmige Hartkekse, die, auf Band gezogen, im 19. Jahrhundert von auslaufenden Segelschiffen als Proviant auf große Fahrt mitgenommen wurden.

Nach dem Zwei-Tage-Törn versprachen die Störfreunde - darunter auch Uwe Mählmann, 1. Vorsitzender der Segler-Gemeinschaft Oberndorf, Renate und Jochen Bölsche vom Vorstand der AG Osteland sowie die Eddy Uhtenwoldt (Blaues Netz) und Amandus Lemke (AK Stördenkmal) - eine Fortsetzung der Kontakte über die Elbe.

Auch Gastgeber Lützen zeigte sich erfreut, dass nun "die ersten Bande für eine gemeinsame Bewältigung der großen Aufgabe" geknüpft worden seien: "Der Stör verdient es, von allen an allen Orten gestützt zu werden." Erster Ausdruck der Kooperation war die Übergabe einiger Exponate aus Itzehoe für die jüngst angelaufene Stör-Ausstellung in der Ostener "Fährstuv"; zu den Leihgaben zählen auch die Flaggen von drei schleswig-holsteinischen Gemeinden, die den Kaviarfisch in ihrem Wappen führen.

Die Osteland-Vertreter wurden von "Störvater" Lützen außerdem zum nächsten "Störschipperfest" eingeladen, das seit einigen Jahren in der
Nähe des Itzehoer "Stör-Steins" gefeiert wird - nicht zuletzt zur Erinnerung an den größten und meistgefährdeten europäischen Wanderfisch, für
dessen Rettung sich Sportfischer und Artenschützer beiderseits der Elbe engagieren.


Stör-Alarm an Elbe und Oste

Beidenflether Fischer fängt 68 cm langen Exoten / Berliner Forschungsinstitut eingeschaltet / "Luise" wird dem Natureum Niederelbe angeboten

13. 7. 2010. Beidenfleth / Borstel / Balje. Einen 68 Zentimeter langen Stör hat der Berufsfischer Eberhard Rübcke aus Beidenfleth (Schleswig-Holstein) am Montag mit seinem Fischkutter "Luise" in der Elbe unterhalb Hamburgs gefangen. Vermutungen, es handele sich bei dem Kaviarfisch um einen der Störe der einst hier heimischen Art Acipenser sturio, die im Frühjahr 2009 versuchsweise in den Elbnebenflüssen Stör und Oste  ausgesetzt worden sind, bestätigten sich nicht.

Umgehend eingeleitete Recherchen, in die Experten des Berliner Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie die Arbeitsgemeinschaft Osteland und der AK Wanderfische Oste einbezogen waren, ergaben: Bei dem spektakulären Fund - einem Fisch mit urtümlich wirkenden Knochenplatten und igelartiger Schnauze - handelt es um ein verirrtes Exemplar des Sibirischen Störs (Acipenser baerii).

Als hoch erfreulich bewertete es der Sprecher des Arbeitskreises Wanderfische Oste, Wolfgang Schütz aus Osten (Kreis Cuxhaven), dass die für solche Fälle vorgesehene Alarmkette funktioniert hat. Nach der telefonischen Mitteilung des Elbfischers hatte Arbeitskreismitglied Albertus Lemke den Stör im Hafen von Borstel (Kreis Stade) von einem Beiboot des Fischkutters "Luise" übernommen und in einem mit  Sauerstoffzufuhr versehenen Spezialtank nach Oberndorf/Oste transportiert.

Von dort aus wurden Detailfotos des Fisches an das Berliner Fachinstitut übermittelt. Wenig später konnte der Berliner Störprojektleiter Dr. Jörg Geßner mitteilen, bei "Luise", wie der Fisch unterdessen getauft worden war, handele es sich nicht um ein Exemplar des nur noch in Südfrankreich wild lebenden Europäischen Störs aus dem aktuellen Wiederansiedlungsprogrammen für die Flüsse Oste und Stör, sondern um den Vertreter einer der 26 übrigen Störarten.

Zu Zufallsfängen solcher für Laien schwer auseinander zu haltender Exoten, die zumeist aus Zuchtanlagen entwichen oder von Gartenteichbesitzern ausgesetzt worden sind, war es in der Vergangenheit gelegentlich auch im Einzugsbereich der Elbe gekommen.

In einem Informationsblatt mit dem Titel "Stör ist nicht gleich Stör" warnen die Berliner Fischbiologen davor, Vertreter exotischer Störarten in heimischen Gewässern auszusetzen. Die möglichen Folgen - Fischkrankheiten und Hybridisierung - könnten die jetzt angelaufene Wiederansiedlung des einst in der Nordsee heimischen Europäischen Störs gefährden.

Aus diesem Grund ist der Stör "Luise", der zur Zeit in einem Bassin mit Sauerstoffzufuhr in Oberndorf/Oste schwimmt, auf Anraten des dortigen Bürgermeisters Detlef Horeis dem Naturkundemuseum Natureum Niederelbe in Balje (Kreis Stade) als Leihgabe angeboten worden. Später soll der Fisch, der bis zu 60 Jahre alt werden kann, in ein in Oberndorf geplantes "Stör-Informationszentrum" umziehen. An der Fährpromenade des Ortes erinnert bereits seit vorigem Jahr ein schwimmendes Stördenkmal an den bis vor rund 100 Jahren auch in der Oste massenhaft heimisch gewesenen Kaviarfisch.

Der 2009 vorgenommene experimentelle Erstbesatz von Oste und Stör mit Jungfischen aus französischer Nachzucht hat nach Mitteilung der Artenschützer bereits einige erfolgversprechende Resultate erbracht. Einer der versuchsweise ausgesetzten Fische wurde im vergangenen April im dänischen Esbjerg gefangen.

Über die Ausrottung des Europäischen Störs in Deutschland und die Bemühungen um dessen Wiederansiedlung informiert zur Zeit eine Ausstellung der AG Osteland und der Sportfischer an der Oste, die unter dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen" noch bis zum 7. August täglich von 11 bis 17 Uhr in der musealen "Fährstuv" an der Schwebefähre Osten - Hemmoor zu sehen ist (Eintritt frei).

Wie Berufs- und Freizeitfischer reagieren sollen, wenn ihnen einer der artengeschützten Störe ins Netz oder an die Angel gegangen ist, steht auf einem Merkblatt der Gesellschaft zur Rettung des Störs, das aus dem Internet heruntergeladen werden kann:

http://www.sturgeon.de/Aktionsturio/flyer-aktion.pdf


Die Oste als "Eckpfeiler" für die Rettung des Störs

Ausstellung zur "Rückkehr des grauen Riesen" eröffnet / Französische Wissenschaftler besuchen die Oste / Artenschützer auf "Geschwaderfahrt" mit Sportbooten zum "Schwesterfluss" Stör

26. 6. 2010. Osten / Zeven / Itzehoe. Die Oste, mit mehr als 150 Kilometern der längste Nebenfluss der Niederelbe, könnte zu einem "Eckpfeiler" der internationalen Bemühungen werden, den massiv gefährdeten Europäischen Stör vor der endgültigen Ausrottung zu retten. Das betonten der Präsident der Weltgesellschaft zur Rettung des Störs, Professor Dr. Harald Rosenthal, und der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste, Wolfgang Schütz, am Wochenende bei der Eröffnung einer Ausstellung mit dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen" in der musealen "Fährstuv" an der Schwebefähre Osten - Hemmoor in Osten (Landkreis Cuxhaven).

In den vergangenen Jahrzehnten war der Europäische Stör (Acipenser sturio) in Deutschland so "selten wie die Blaue Mauritius" und so "wertvoll wie die englische Königkrone" geworden, so ein Experten-Zitat in der von Jochen Bölsche (Arbeitsgemeinschaft Osteland) gestalteten Ausstellung. Die Störart, mit deren Fleisch bis vor 100 Jahren noch das Gesinde abgespeist wurde und dessen Eier, das "schwarze Gold", als "Hamburger Kaviar" vermarktet wurden, existiert heute weltweit in freier Natur nur noch in der französischen Gironde, wo Elterntiere für die Nachzucht genutzt werden, auf die sich die Hoffnungen der Artenschützer an Oste und Elbe richten.

Der Fischbiologe Rosenthal bestätigte in seiner Ansprache die dramatische Lagebeurteilung im neuen "Nationalen Aktionsplan zum Schutz und zur Erhaltung des Europäischen Störs". Demnach ist der einst in der Oste heimisch gewesene Stör "jetzt eine der am meisten gefährdeten Fischarten in Europa": "Die gegenwärtige Situation mit weltweit nur einer bekannten Restpopulation in Frankreich ist ernst."

Laut Aktionsplan gilt es, auch im Elbeeinzugsbereich gegen die Hauptursachen des Bestandsrückgangs anzugehen: "Neben den vom Menschen verursachten Veränderungen der Flüsse wie Eindämmung, Errichtung von Querbauwerken und Gewässerbelastung stellt die Überfischung einen Schlüsselfaktor für die drastische Abnahme der Populationen dar."

Er sei, sagte Rosenthal an die Adresse der Artenschützer in den Angelvereinen an der Oste, "begeistert von Ihrer Begeisterung". Er empfahl den Sportfischern und der AG Osteland einen "langen Atem", denn bis zu einer erfolgreichen Wiederanstedlung des Störs müsse mit einem "Mindestzeitraum von 30 Jahren" gerechnet werden.

In einem Grußwort zur Ausstellungseröffnung hatte auch die in Rostock ansässige "Gesellschaft zur Rettung des Störs" die Bemühungen der Oste-Anrainer gewürdigt: "Offenbar ist hier, genauso wie an der Stör und der Unterelbe, der Bezug zu diesem Fisch mehr als lebendig beblieben. Als ein Zeichen  dieser fortwährenden Verbindung ist - neben dem Oberndorfer Stördenkmal, der Störkonferenz von Großenwörden und der Unterstützung der 'Gesellschaft zur Rettung des Störs' - die Eröffnung dieser Ausstellung zum Stör zu sehen. Die AG Osteland, die Ostepachtgemeinschaft und die AG Wanderfische der Osteanrainer setzen somit wieder ein Zeichen, dass es ihnen ernst ist mit dem Versuch, die Bevölkerung zu aktivieren und einzubinden, wenn es um Schutzmaßnahmen zur Erhaltung des kulturellen Erbes der Region geht", erklärten die Vorstandsmitglieder Jörn Geßner und Gerd-Michael Arndt.

Sportfischer-Vertreter Schütz hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Oste für die internationalen Ansiedlungsbemühungen mit dem Hinweis auf Daten aus dem Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei hervor. Danach war die einstmals blühende professionelle Störfischerei in der Oste zwar bereits um 1910 zusammengebrochen, Einzelfische jedoch wurden noch bis 1986 in der Oste gefangen, die damit als "der letzte deutsche Fluss mit einem Störnachweis" gegolten habe. Das erlaube Zuversicht in Bezug auf eine Eignung gerade dieses Flusses für das nationale Wiedereinbürgerungsprojekt.

Auf den Stör, erklärte Schütz, treffe ebenso wie auf Lachs und Meerforelle der Erfahrungssatz zu: "Ist die Gewässerqualität auch noch so gut, es wird sich niemals alleine eine neue Population entwickeln. Hier muss, zum wiederholten Male, der Mensch der Natur unter die Arme greifen und Wiedergutmachung für die Sünden der Vergangenheit leisten" - also geeignete Jungfische in geeignete Gewässer einbringen.

Schütz hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung der engen Kooperation zwischen französischen und deutschen Fischbiologen hervor. Diesen Kontakten zu verdanken sei die Lieferung von Jungfischen aus der Gironde für Nachzuchtzwecke und Besatzmaßnahmen unter anderem in der Oste und in der schleswig-holsteinischen Stör.

Im Zuge dieser Zusammenarbeit wird am 6. Juli eine Delegation französischer Wissenschaftler die Oste besuchen. Dort wollen die Forscher die Störausstellung in Osten und das 2009 eingeweihte schwimmende Stördenkmal in Oberndorf besichtigen. Außerdem nehmen die Franzosen das auf der Oste eingesetzte Forschungsboot "Acipenser" in Augenschein, von dem aus das Verhalten der kürzlich zu Versuchszwecken im Oberlauf bei Zeven ausgesetzten, mit einem implantierten Sender versehenen Jungstöre verfolgt wird.

Auf eine enge Kooperation mit den Störschützern an der Stör, die bei der Ausstellungseröffnung durch den "Störvater" Jens Uwe Lützen und dessen Mitstreiter Jonni Kostbade aus Itzehoe vertreten waren, zielt eine in der AG Osteland organisierte "Geschwaderfahrt" von Sportbootfahrern und Sportanglern von der Oste nach Beidenfleth.

Am "Schwesterfluss" Stör informieren sich die Gäste aus Niedersachsen über die schleswig-holsteinischen Bemühungen, auch dieses Gewässer "wanderfischgerecht" zu gestalten. Besichtigt werden soll auch ein Stördenkmal, das voriges Jahr im Suderhafen von Itzehoe aufgestellt worden ist und das an den Urzeitfisch erinnern soll, dem der Fluss möglicherweise seinen Namen verdankt.

Zu Beginn hatte der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert den Ausstellungsmachern gedankt, dass sie dem Publikum an der Oste zum Teil "weltweit einzigartige Exponate" zugänglich gemacht zu haben. Hubert, der rund 40 Vertreter aus der Kommunalpolitik sowie von Sportfischer-, Wassersport- und Heimatvereinen begrüßen konnte, gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass in der Nachbargemeinde Oberndorf, die durch  Bürgermeister Detlef Horeis vertreten war, nach dem "schwimmenden Stördenkmal" auch ein Stör-Informationszentrum angedacht ist.

Geöffnet ist die Stör-Ausstellung bis 7. August täglich von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.


"Meilenstein für den Artenschutz"

Obere Oste am Sonnabend erstmals mit Jungstören besetzt / Mini-Sender ermöglichen Verfolgung / Internationales Projekt zur Rettung des
Kaviarfischs / Ab 26. Juni Ausstellung in Osten zur "Rückkehr des grauen Riesen"

19. 6. 2010. Zeven / Bremervörde / Osten. In Anwesenheit vieler Vertreter von Presse, Funk und Fernsehen, Kommunalpolitik und Sportfischerei ist am Sonnabend erstmals der Oberlauf der Oste mit jungen Stören besetzt worden. Bei Offensen (Samtgemeinde Zeven) startete damit die zweite Etappe des Versuchs, den in Deutschland ausgestorbenen Kaviarfisch im längsten Nebenfluss der Niederelbe wieder heimisch zu machen.

Nachdem bereits im April vorigen Jahres Jungstöre versuchsweise im Unterlauf der Oste bei Bremervörde ausgesetzt worden waren, sei nun ein "neuer Meilenstein für den Artenschutz" gesetzt worden, urteilt die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste, zu der sich Sportfischervereine und die AG Osteland zusammengeschlossen haben. Die in Offensen ausgesetzten Störe sind mit Miniatursendern bestückt, mit deren Hilfe Berliner Fischereiforscher das Verhalten der Tiere während der nächsten Wochen zunächst von einem Kahn, dann von einem Kajütboot aus verfolgen können.

Die Aktion ist Bestandteil eines internationalen Projekts zur Wiedereinbürgerung des im 20. Jahrhundert auch in der Oste ausgerotteten Urzeitfischs, über das eine Ausstellung mit dem Titel "Die Rückkehr des grauen Riesen" Auskunft gibt, die vom kommenden Sonnabend, 26. Juni, 15 Uhr, an in der "Fährstuv" am Fährplatz in Osten zu sehen sein wird.

Die Ausstellung, zu der Wolfgang Schütz (AG Wanderfische) und Jochen Bölsche (AG Osteland) historische Fotos, Gerätschaften der einstigen Störfischer von der Oste sowie Störpräparate zusammengetragen haben, wird vom Vorsitzenden der Weltgesellschat zur Erhaltung des Störs, Prof. Dr. Harald Rosenthal, eröffnet. Der Fischereiforscher wird darlegen, inwiefern er die relativ naturnahe Oste als einen "Eckpfeiler" bei dem Versuch ansieht, die Existenz des nur noch in der französischen Gironde in freier Wildbahn vertretenen Europäischen Störs (Acipenser sturio) zu sichern.

Bei der Besatzaktion in Offensen begrüßte der Bürgermeister der Samtgemeinde Zeven, Johann-D. Klintworth, das Artenschutzvorhaben und wünschte den Tieren "viel Lebenskraft und viele Nachkommen". Klintworths Stellvertreter Dirk Glaß, zugleich Vizevorsitzender des Angelsportvereins Zeven, setzte die Jungstöre daraufhin gemeinsam mit dem Projektleiter Dr. Jörn Geßner in das Wasser der Oste.

Versuchsleiter Geßner zeigte sich erfreut über das "positive Echo in der gesamten Region", das der Versuchsbesatz gefunden habe, und insbesondere über die Unterstützung durch die Sportfischer und die AG Osteland, die sich "in den letzten Jahren ein Bein für den Stör ausgerissen" hätten. Dank sagte der Fischereiwissenschaftler auch dem Sponsor Eddy Meyer-Rochow für eine Spende zugunsten der Telemetrietechnik zur Verfolgung der Versuchsstöre sowie der Offenser Dorfgemeinschaft um deren Ehrenvorsitzenden Karl-Walter Bluhm; zur Ehre dieser beiden Männer erhielten die ausgesetzten Störe die Namen "Eddy" und "Karl-Walter".

Zuversichtlich äußerte sich Projektleiter Geßner über die Eignung der Oste für eine Wiederansiedlung des Störs. An dem Elbnebenfluss war es den Sportfischern in den vergangenen Jahrzehnten bereits gelungen, den ebenfalls ausgestorbenen Lachs wieder heimisch zu machen, so dass die Oste in Fachkreisen heute als "Deutschlands Lachsgewässer Nummer eins" gilt.

Die aktuelle Besatzmaßnahme erfolgt im Rahmen eines seit 1996 gemeinsam von Deutschland und Frankreich durchgeführten Projektes zur Arterhaltung und Wiederansiedlung des Europäischen Störs. Damit werde, so Geßner, "nach den ersten erfolgreichen Untersuchungen zur Wanderung und Habitatnutzung des Europäischen Störs in der Oste versucht, die bislang bestehenden Wissenslücken zu schließen".

Das Projekt wird, wie Dr. Henning von Nordheim vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) erklärt, als ein "wichtiger Beitrag zur Rückkehr der Störe in den Nordseeraum und zu den Bemühungen zum Schutz der globalen Biodiversität" eingeschätzt. Das Bundesamt für Naturschutz fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) seit Mitte der 1990er Jahre Projekte zum Wiederaufbau von Beständen des Europäischen und des Atlantischen Störs in deutschen Flüssen und Meeresgebieten der Nord- und Ostsee.

Diese Projekte werden, unterstützt durch Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Landes Mecklenburg-Vorpommern, federführend von der Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V. in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin und der französischen Cemagref seit 1996 durch den Austausch von Tieren und durch enge wissenschaftliche Zusammenarbeit realisiert.

Das Projekt ist Bestandteil einer langfristigen Strategie zum Aufbau sich selbst reproduzierender Bestände heimischer Störarten, nachdem diese durch intensive Fischerei sowie zunehmende Gewässerverbauung und -verschmutzung seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen massiven Bestandseinbruch erfahren haben. Ziel des aktuellen experimentellen Besatzes ist es, für den zurzeit im deutschen Nordseeeinzugsgebiet als ausgestorben bzw. als verschollen geltenden Stör wichtige Informationen zu Lebensraumansprüchen und Gefährdungsfaktoren zu erheben, die  wesentliche Grundlagen für die weiteren Arbeiten zur Wiederansiedelung in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Nordsee und ihren Zuflüssen darstellen.

Eine weitere Voraussetzung für die Rückkehr des Störs ist - neben der Verfügbarkeit intakter Lebensräume - die Passierbarkeit der Ströme und ihrer wichtigsten Nebengewässer, um die Wanderung dieser Art zwischen ihren Laichgebieten im Oberlauf der Flüsse und der Hauptnahrungsgebiete im Meer zu gewährleisten. Hierfür muss auch nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Osteland und der Sportfischervereine an der Oste für eine verbesserte Passierbarkeit der Flüsse für Störe und andere Wanderfischarten, etwa durch die Errichtung von artgerechten Aufstiegshilfen an Wehren, gesorgt werden.

Die Bedeutung von naturnahen Flussgebieten für den Artenschutz kommt auch in der Wahl des jetzigen Besatzortes zum Ausdruck, wie Dr. Geßner und Dr. von Nordheim betonen: "Die Oste ist ein Fluss mit einer in weiten Teilen überdurchschnittlichen Gewässergüte und -struktur, die naturnahe Lebensräume bietet. Bei positiver Entwicklung des Projektes könnte sie zukünftig die Kinderstube für junge Störe darstellen. Dies wird auch von der Niedersächsischen Landesregierung im Rahmen ihrer Artenschutzstrategie unterstützt."

Sich selbst erhaltende Bestände des Störs sollen in Zukunft als Leit- und Indikatorart für naturnahe Gewässer auch in anderen deutschen Flüssen und Meeresgebieten wieder aufgebaut werden. Maßnahmen zum Schutz der Störe werden aber auch anderen, weniger bekannten Wanderfischarten helfen, indem wichtige Lebensräume erhalten oder wiederhergestellt werden. Eine wesentliche Vorraussetzung zum Schutz wandernder Fischarten bilden die Passierbarkeit der Flüsse sowie ein Netzwerk von Schutzgebieten zur Erhaltung der wichtigsten Lebensräume der Arten.


"Hein Stör" wieder in seinem Element

Schwimmende Holz-Statue wirbt für die Wiederansiedlung des ausgerotteten Kaviarfischs in der Oste

29. 5. 2010. Oberndorf. Rechtzeitig zum Start der Tourismussaison an der Oste ist auch "Hein Stör", das 2009 eingeweihte Stördenkmal am Oberndorfer Restaurantschiff "Ostekieker", nach gründlicher Überholung wieder seinem nassen Element übergeben worden. Nachdem die vom Eis lädierte Aufhängung repariert worden war, wurde der hölzerne Stör von Uwe Mählmann, Eddy Uhtenwoldt, Albertus Lemke und Manuel Bünning von der Seglergemeinschaft Oberndorf an der gewohnten Stelle platziert.

Zwischen dem "Ostekieker" und der Fährpromenade unterhalb der Flusskirche wird das Abbild des vor rund 100 Jahren ausgerotteten Riesenfischs künftig wieder bei Niedrigwasser zu sehen sein, während er mit auflaufendem Wasser allmählich in der Oste verschwindet. Oberndorf-Besuchern, die sich den Anblick des originellen Denkmals keinesfalls entgehen lassen wollen, sollten daher bei der Ausflugsplanung den Tidenkalender zu Rate ziehen.

Bevor "Hein Stör", runderneuert und frisch lackiert, wieder in die Oste zurückgebracht wurde, hatte er beim Großenwördener "Störgipfel" der Oste-Sportfischer und beim "6. Tag der Oste" der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. in Hagenah als Dekoration gedient und auf diese Weise für die Wiederansiedlung des Wanderfischs geworen - und nebenher für den idyllischen Ferienort Oberndorf.

Die Holzstatue war 2009 von Mitgliedern der AG Osteland gestiftet worden, um auf den einst in der Oste ansässigen und nun zur Wiederansiedlung vorgesehenen urzeitlichen Kaviarfisch hinzuweisen. Außerdem soll das von den Nordholzer Bildhauern Dieter Holst und Sigrid Naujoks aus Silberpappelholz geschaffene Kunstwerk als "Ehrenmal für die Sportfischer an der Oste" dienen, um deren Bemühungen um  den Artenschutz zu würdigen.


Mysteriöser Mord im Kicker-Milieu

Wieder eine Buchpremiere im Krimiland Kehdingen-Oste / Reinhold Friedl liest auf dem Oberndorfer Restaurantschiff "Ostekieker"

28. 5. 2010. Oberndorf / Cuxhaven. Im literarisch fruchtbaren "Krimiland Kehdingen-Oste" steht eine weitere Buchpremiere an. Der Cuxhavener Autor Dr. Reinhold Friedl, der lange in Geversdorf an der Oste gelebt hat, legt nach seinem Krimi-Erstling "Tödliches Tabu" im Juni einen zweiten Kriminalroman vor. "Die große Hochzeit" spielt, ebenso wie der Vorgängerband, über weite Strecken im Osteland, diesmal unter anderem im ländlichen Sportvereinsmilieu, wo um einen "Oste-Pokal" gekämpft wird. Die erste Buchvorstellung findet auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Freitag, 18. Juni, 19.30 Uhr, im Großen Salon des Oberndorfer Restaurantschiffs "Ostekieker" statt.

Wegen der begrenzten Platzzahl an Bord empfiehlt sich der Vorverkauf. Karten für jeweils 6 Euro (einschließlich Grillwurst und Salat) sind ab sofort auf dem Schiff erhältlich, das unterhalb der Fährpromenade an der Oberndorfer Kirche liegt.

Über die Eingangsszene des neuen Krims heißt es in einer Ankündigung des Oldenburger Schardt-Verlages: "Die ausgelassene Feier nach dem Gewinn des Oste-Pokals endet für die blau-weißen Kicker mit einem bösen Erwachen: Eine Spielerfrau wird auf dem Nachhauseweg brutal ermordet; der Schnitt durch ihre Kehle ähnelt einem roten Halbmond. Die gesamte Mannschaft und ihre Gäste sind für die örtliche Polizei tatverdächtig, auch der Lokalreporter Amandus Abendroth, der die Leiche gefunden hat. Das journalistische Trüffelschwein nimmt wieder einmal die Spur auf, immer auf der Suche nach der großen Story."

Dann geht es turbulent weiter: "Im Oldenburger Ziegelhofviertel wird sein Freund Raimund durch Verwechslung Opfer einer Autobombe, die Amandus' Benz in Schutt und Asche legt. Schnell wird klar, dass es sich um keinen persönlichen Rachefeldzug handelt, sondern dass der islamistische Extremismus die norddeutsche Provinz erreicht hat. Wie ernst werden die Hinweise genommen, die ein Reitturnier und eine Schiffspassage von der Nordsee nach Hamburg als Ziele terroristischer Anschläge voraussagen?"

Eine weitere Lesung mit Friedl soll am Freitag, 25. Juni, 19.30 Uhr, in der "FährStuv" in Osten stattfinden.

Friedl wurde 1948 in Hamburg geboren. Der promovierte Politik-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler arbeitete als Polizeivollzugsbeamter beim BGS, als Oberstudienrat, in einem Kultusministerium, war Mitinhaber eines politischen Kleinverlags und internationaler Beamter der Vereinten Nationen (UNESCO/UNHCR) in Genf, Paris und Afrika. Er ist Lehrbeauftragter der Universität Oldenburg und Leiter der Regionalstelle Nord der UNO-Flüchtlingshilfe. Seit dreißig Jahren publiziert er wissenschaftliche Bücher und Artikel sowie belletristische  urzgeschichten. Er ist Mitglied im "Syndikat", der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Nach "Tödliches Tabu" (3. Auflage 2008) und "Genfer Schlendertage" (2008) ist "Die große Hochzeit" sein drittes Buch im Schardt-Verlag."


Erster Oste-Hafenführer jetzt erhältlich

Wassersport-Tipps für den Ober- und Unterlauf / "Der Fluss, der alles hat" / Heft wird kostenlos abgegeben

28. 5. 2010. Cuxhaven / Stade / Rotenburg / Harburg. Um Wassersportler und Wassertouristen auf die Reize des längsten Nebenflusses der Niederelbe aufmerksam zu machen, hat die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. jetzt einen "Hafenführer" für den lange Zeit "vergessenen Fluss" herausgegeben.

Das Heft gibt auf 20 farbig bebilderten Seiten Tipps für den rund 150 Kilometer langen idyllischen Fluss, der im Landkreis Harburg entspringt und sich durch die Kreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven der Elbe entgegen schlängelt.

Der Hafenführer, erarbeitet von der im Frühjahr gegründeten Osteland-Fachgruppe "Blaues Netz", verrät nicht nur, wie die vielen Sportboothäfen am maritimen Unterlauf ausgestattet sind, der von Ebbe und Flut bewegt wird. Er gibt auch Tipps für das Paddel-Paradies am stillen Oberlauf südlich von Bremervörde. Hingewiesen wird auch auf die Möglichkeit, Oste-Törns mit dem Oldtimer-Schiff "Mocambo" zu buchen.

Das Gratis-Heft mit dem Titel "Die Oste - Der Fluss, der alles hat" kann online bei der Tourismuszentrale Wingst bestellt werden (www.wingst.de, dann "Service" und "Prospektbestellung" anklicken). Es liegt aber auch in den Rathäusern am Fluss und in vielen Sportboothäfen in Norddeutschland aus. Gegen Einsendung eines mit 1,45 Euro frankierten und adressierten Briefumschlags kann das Heft zudem bei der AG Osteland bezogen werden (Fährstraße 3, 21756 Osten).


Sportfischer planen Stör-Schau

Ausstellung zur Rückkehr des Kaviarfisches / Weiterer Versuchsbesatz im Juni

28. 5. 2010. Osten/ Bremervörde. "Die Rückkehr des Oste-Störs" ist das Thema einer Ausstellung, die am Sonnabend, 26. Juni, 15 Uhr, vom Ostener Bürgermeister Carsten Hubert eröffnet werden soll. Auf Einladung der Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Osten - Hemmoor wird die Stör-Schau den Sommer über in der "Fähr-Stuuv" am Ostener Fährplatz zu sehen sein.

Zusammengestellt wird die Ausstellung zur Zeit von Wolfgang Schütz (Sportfischerverein "Oste") und von Jochen Bölsche (AG Osteland) für die "Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der Oste". Neben seltenen Fotos von der Kaviargewinnung vor gut 100 Jahren an Elbe und Oste sollen auch Störpräparate und Ausrüstungsgegenstände der einstigen Oste-Störfischer zu sehen sein.

Im Laufe des Juni soll ein weiterer Versuchsbesatz der Oste mit Jungstören vorgenommen werden; die ursprünglich für Ende Mai angekündigte Aktion musste aus organisatorischewn Gründen verschoben werden, wie die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste mitteilt. Erstmals waren im April 2009 rund 50 Exemplare des weitgehend ausgestorbenenb Europäischen Störs aus französischer Zucht in der Oste freigesetzt worden, um deren Eignung für eine groß angelegte Wiedereinbürgerung des urzeitlichen Fisches zu testen.


Ein "Oste-Trail" von der Quelle bis zur Mündung

Region soll stärker von Radwanderern profitieren / Bürgermeister diskutieren Entwicklungsideen für den Oberlauf / Neue Werbeaktion für den "Fluss, der alles hat" / Gratis-Hafenführer online bestellbar /  "Tag der Oste" erstmals an der Oberen Oste

9. 5. 2010. Zeven / Wingst / Balje. Flussbegleitende Radwanderrouten wie der Weser- und der Elberadweg zählen zu den mächtigsten inländischen Tourismusmagneten. Damit das Elbe-Weser-Dreieck vom Trend zum Flussradeln stärker profitieren kann, soll von 2010 an ein rund 145 Kilometer langer "Oste-Trail" den längsten Nebenfluss der Niederelbe von der Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) bis zur Mündung bei Balje (Kreis Stade) begleiten. Dieses Konzept präsentierte die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. jetzt im Rathaus von Zeven (Kreis Rotenburg/Wümme) auf Einladung der Lenkungsgruppe der Leader-Region "Börde Oste-Wörpe".

Bislang gibt es nur am Unterlauf des idyllischen Flusses einen flussbegleitenden Radwanderweg, nämlich den niedersächsischen Abschnitt der 2004 von der AG Osteland eröffneten "Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel". Den Oberlauf begleitet lediglich eine nicht ausgeschilderte Route, die der Radwanderer Klaus Feldmann aus Grasberg bei Bremen entworfen hat und die vom Internetportal des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) kostenpflichtig heruntergeladen werden muss.

Diese beiden Teilstrecken könnten, so Osteland-Vize Jochen Bölsche (Osten), mit Hilfe von Touristikern, Kommunen und Naturschutzverbänden aktualisiert und zu einem attraktiven "Oste-Trail" zusammengefasst werden. Für dieses Angebot müsse möglichst von Saisonbeginn 2011 an mit Hilfe einer touristischen Karte für die gesamte Osteregion geworben werden, die auch Häfen, Kanustationen und Wohnmobilplätze zeigen sollte und für die EU-Mittel zu akquirieren seien.

Positiv bewertet wurde der Osteland-Plan in der Lenkungsgruppe nicht nur von den Bürgermeistern der drei Samtgemeinden an der Oberen Oste, Johann D. Klintworth (Zeven), Werner Borchers (Selsingen) und Stefan Tiemann (Sittensen), sondern auch von Dezernatsleiter Siegfried Dierken (Verden) von den Niedersächsischen Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL), der für das Projekt Förderungsmöglichkeiten in Aussicht stellte, sowie von Regionalmanager Holger Brörkens von der Planungs- und Ingenieurgesellschaft Grontmij GfL (Bremen), der die beiden betroffenen Leader-Regionen "Börde Oste-Wörpe" und "Moorexpress - Stader Geest" berät und begleitet.

Auf Interesse stiess in der Lenkungsgruppe auch die soeben angelaufene Werbeaktion "Der Fluss, der alles hat". Großformatige Werbetafeln mit diesem Slogan und mit rund 20 Ostemotiven sollten künftig auch entlang des Oberlaufs für Ferien an dem idyllischen Fluss werben. Zwei Prototypen hat die ehrenamtlich tätige "Lobby für die Oste" bereits in Hemmoor (Kreis Cuxhaven) aufgestellt.

Als weiteres Vorhaben seines 420 Mitglieder starken Vereins stellte Bölsche in Zeven die Absicht vor, den "Tag der Oste" im Frühjahr 2011 erstmals an der Oberen Oste zu veranstalten.

Der Oberlauf könne auch von der neuen Osteland-Aktion "Wir an der Oste" profitieren, die, wie berichtet, auf eine Stärkung des Binnentourismus innerhalb der Flussregion zielt. Erste Resonanz gefunden habe, so Bölsche, der an Vereine, Schulen und Betriebe im Einzugsbereich des Flusses gerichtete Appell der AG Osteland, als Ausflugsziele künftig vorzugsweise Orte entlang der Oste auszuwählen - und zwar im Doppeljahr 2010/2011 Ziele in den Samtgemeinden Selsingen (am Oberlauf) bzw. Am Dobrock (am Unterlauf).

So werde dieser Tage Heimatfreunde von der Unteren Oste die Gedenkstätte Sandbostel besuchen. Dreißig Mitglieder der Seglergemeinschaft Oberndorf haben bereits eine Kanupartie auf der Oberen Oste gebucht. Abgesandte Dobrocker Vereine hätten kürzlich die Draisinenbahn bei Zeven getestet und als Ausflugsziel ins Auge gefasst. Die Reize der maritimen Unteren Oste mit ihren Häfen und Seehundbänken wiederum haben unter anderen die Selsinger Landfrauen bei einem Törn mit dem Oldtimer-Schiff "Mocambo" kennengelernt.

Erfreulicherweise hätten auch erste Vereine und Tourismusbüros am Oberlauf zwischen Bremervörde und Sittensen die von der AG Osteland entwickelten neuen Flaggen und Stander mit dem Slogan "Lust auf Osteland" geordert (Bestellmöglichkeiten unter www.blaues-netz-oste.de). Auch diese Aktion stärke das überall am Fluss aufkeimende "Ostebewußtsein".

Zum Abschluss präsentierte die Arbeitsgemeinschaft den Vertretern der Oste-Gemeinden einen soeben erschienenen "Hafenführer", der Wasserfreunde auf 20 farbig illustrierten Seiten über Anlege- und Ausleihmöglichkeiten am Fluss informiert. Das Gratis-Heft ist ab sofort in den Rathäusern von Selsingen, Sittensen und Zeven erhältlich, kann aber auch online über die Website der Wingst-Touristik, www.wingst.de,   geordert werden (Rubriken Service / Prospektbestellung wählen).


Ein Oste-Trail von Tostedt bis Neuhaus


Lenkungsgruppe mit Osteland-Gästen

7. 5. 2010. Flussbegleitende Radwanderrouten wie der Weser- und der Elberadweg zählen zu den mächtigsten inländischen Tourismusmagneten. Damit das Elbe-Weser-Dreieck vom Trend zum Flussradeln stärker profitieren kann, soll von 2010 an ein rund 145 Kilometer langer "Oste-Trail" den längsten Nebenfluss der Niederelbe von der Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) bis zur Mündung bei Balje (Kreis Stade) begleiten. Dieses Konzept präsentierte die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. jetzt im Rathaus von Zeven (Kreis Rotenburg/Wümme) auf Einladung der Lenkungsgruppe der Ilek-Region "Börde Oste-Wörpe".

Bislang gibt es nur am Unterlauf des idyllischen Flusses einen flussbegleitenden Radwanderweg, nämlich den niedersächsischen Abschnitt der 2004 von der AG Osteland eröffneten "Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel". Den Oberlauf begleitet lediglich eine nicht ausgeschilderte Route, die der Radwanderer Klaus Feldmann aus Grasberg bei Bremen entworfen hat und die vom Internetportal des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) kostenpflichtig heruntergeladen werden muss.


Guter Dinge: Borchers und Tiemann

Diese beiden Teilstrecken könnten, so Osteland-Vize Jochen Bölsche (Osten), mit Hilfe von Touristikern, Kommunen und Naturschutzverbänden aktualisiert und zu einem attraktiven "Oste-Trail" zusammengefasst werden. Für dieses Angebot müsse möglichst von Saisonbeginn 2011 an mit Hilfe einer touristischen Karte für die gesamte Osteregion geworben werden, die auch Häfen, Kanustationen und Wohnmobilplätze zeigen sollte und für die EU-Mittel zu akquirieren seien.

Positiv bewertet wurde der Osteland-Plan in der Lenkungsgruppe nicht nur von den Bürgermeistern der drei Samtgemeinden an der Oberen Oste, Johann D. Klintworth (Zeven), Werner Borchers (Selsingen) und Stefan Tiemann (Sittensen), sondern auch von Dezernatsleiter Siegfried Dierken (Verden) von den Niedersächsischen Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL), der für das Projekt Förderungsmöglichkeiten in Aussicht stellte, sowie von Regionalmanager Holger Brörkens von der Planungs- und Ingenieurgesellschaft Grontmij GfL (Bremen), der die beiden betroffenen Leader-Regionen "Börde Oste-Wörpe" und "Moorexpress - Stader Geest" berät und begleitet.


Region am Oberlauf: Börde Oste-Wörpe

Auf Interesse stiess in der Lenkungsgruppe auch die soeben angelaufene Werbeaktion "Der Fluss, der alles hat". Großformatige Werbetafeln mit diesem Slogan und mit rund 20 Ostemotiven sollten künftig auch entlang des Oberlaufs für Ferien an dem idyllischen Fluss werben. Zwei Prototypen hat die ehrenamtlich tätige "Lobby für die Oste" bereits in Hemmoor (Kreis Cuxhaven) aufgestellt.

Als weiteres Vorhaben seines 420 Mitglieder starken Vereins stellte Bölsche in Zeven die Absicht vor, den "Tag der Oste" im Frühjahr 2011 erstmals an der Oberen Oste zu veranstalten.

Der Oberlauf könne auch von der neuen Osteland-Aktion "Wir an der Oste" profitieren, die, wie berichtet, auf eine Stärkung des Binnentourismus innerhalb der Flussregion zielt. Erste Resonanz gefunden habe, so Bölsche, der an Vereine, Schulen und Betriebe im Einzugsbereich des Flusses gerichtete Appell der AG Osteland, als Ausflugsziele künftig vorzugsweise Orte entlang der Oste auszuwählen - und zwar im Doppeljahr 2010/2011 Ziele in den Samtgemeinden Selsingen (am Oberlauf) bzw. Am Dobrock (am Unterlauf).


Leader-Lenkungsgruppen-Protokoll

So werde dieser Tage Heimatfreunde von der Unteren Oste die Gedenkstätte Sandbostel besuchen. Dreißig Mitglieder der Seglergemeinschaft Oberndorf haben bereits eine Kanupartie auf der Oberen Oste gebucht. Abgesandte Dobrocker Vereine hätten kürzlich die Draisinenbahn bei Zeven getestet und als Ausflugsziel ins Auge gefasst. Die Reize der maritimen Unteren Oste mit ihren Häfen und Seehundbänken wiederum haben unter anderen die Selsinger Landfrauen bei einem Törn mit dem Oldtimer-Schiff "Mocambo" kennengelernt.


Draisinen-Test in Ostereistedt

Erfreulicherweise hätten auch erste Vereine und Tourismusbüros am Oberlauf zwischen Bremervörde und Sittensen die von der AG Osteland entwickelten neuen Flaggen und Stander mit dem Slogan "Lust auf Osteland" geordert (Bestellmöglichkeiten unter www.blaues-netz-oste.de). Auch diese Aktion stärke das überall am Fluss aufkeimende "Ostebewußtsein".

Zum Abschluss präsentierte die Arbeitsgemeinschaft den Vertretern der Oste-Gemeinden einen soeben erschienenen "Hafenführer", der Wasserfreunde auf 20 farbig illustrierten Seiten über Anlege- und Ausleihmöglichkeiten am Fluss informiert. Das Gratis-Heft ist ab sofort in den Rathäusern von Selsingen, Sittensen und Zeven erhältlich, kann aber auch online über die Website der Wingst-Touristik, www.wingst.de, geordert werden (Rubriken Service / Prospektbestellung wählen).


Verein will "Lust auf Osteland" wecken

"Blaues Netz Oste" startet kreisübergreifende Info-Offensive für den "Fluss, der alles hat" / AG Osteland wirbt mit Großplakat, Internetportal, Hafenführer und Flaggen für das Ferienrevier im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks

17. 4. 2010. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Mit dem Slogan "Lust auf Osteland" und einer landkreis- und medienübergreifenden Info-Offensive soll zum Saisonbeginn für das Ferienrevier an der idyllischen Oste geworben werden, dem längsten Nebenfluss der Niederelbe, der im Landkreis Harburg entspringt und durch die Landkreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven fliesst. Das kündigte der Vorstand der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Freitag bei einer Sitzung der jüngst gegründeten Fachgruppe "Blaues Netz Oste" im Alten Hafen von Neuhaus/Oste an.

Mit Großplakaten, einem Internetportal, einem 20-seitigen, reich bebilderten Hafenführer und mit bunten Werbeflaggen und -standern sollen die 150 Flusskilometer zwischen der Quelle bei Tostedt und der Mündung bei Neuhaus beworben werden. Als Zielgruppen dieser Aktion werden vor allem Wassersportler und Wassertouristen, Taucher und Sportfischer ins Auge gefasst, denen die AG Osteland vermitteln will, dass die abwechslungsreiche Oste ein Fluss ist, "der alles hat".

Diese Botschaft soll auch ein Großplakat transportieren, das der Ostener Designer und Fotograf Nikolaus Ruhl für die AG Osteland gestaltet hat. Rund 20 Fotos demonstrieren das bunte Kaleidoskop der Möglichkeiten, die der Fluss Sport- und Naturfreunden bietet: Paddelboote an der Wassermühle in Eitzte, die Lachsbrutstation am Wehr in Sittensen, Natur pur bei Weertzen, Motoryachten im Bremervörder Hafen und die Prahmfähre in Brobergen sind ebenso zu sehen wie beispielsweise das schwimmende Stördenkmal in Oberndorf, Berufs- und Sportfischer am Unterlauf, Taucher in Hemmoor, Ruderer an der Schwebefähre in Osten, ein Ausflugsschiff am Natureum und Seehunde in der Mündung.

Das Großplakat soll in Kürze zunächst am Bahnhofskreisel in Hemmoor aufgestellt werden. Anderen Gemeinden, aber auch Vereinen und Tourismusverbänden wird die Werbetafel zum Selbstkostenpreis angeboten. Das Motiv soll später auch Poster und Postkarte erhältlich sein.

Das Plakat enthält an zentraler Stelle die Webadresse des soeben freigeschalteten Internet-Portals www.blaues-netz-oste.de, auf der unter anderem ein "Blauer Kalender" über Veranstaltungen mit maritimem Charakter in der gesamten Flußregion informiert und auf der Häfen, Anleger, Slipanlagen, Bootsverleiher und Kanu-Ein- und Ausstiege an der Unteren und Oberen Oste verzeichnet sind.

Diese und andere Angaben, gesammelt von Osteland-Mitglied Eddy Uhtenwoldt (Oberndorf), enthält auch ein erstmals erscheinender Hafenführer für die gesamte Oste, den Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten) in der gut besuchten Versammlung vorstellte. Das künftig kostenlos erhältliche, 20 Seiten starke Heft wird bereits von Mai an über Reisemessen, Häfen und Vereine in ganz Norddeutschland verbreitet.

Zugleich bietet die AG Osteland, wie Fachgruppen-Sprecher Bernd Jürgens mitteilte, ab sofort Flaggen und Stander in verschiedenen Größen an, die zum Selbstkostenpreis an Bootseigner, Vereine, Gemeinden, Gastronomen und andere Interessenten abgegeben werden. Das modern anmutende Logo mit dem Slogan "Lust auf Osteland", gestaltet von dem Hemmoorer Künstler Mike Behrens, sollte nach den Vorstellungen der Fachgruppe in Häfen, vor Rathäusern, bei Schützenfesten und vor Gasthäusern flattern und für die Region werben.

Bei allen Bemühungen um neue Feriengäste müsse jedoch der Charakter der naturnahen Oste bewahrt und daher "sanfter Tourismus" angestrebt werden. Aus diesem Grund begrüßt die AG Osteland, dass ein Befahren des Flusses mit Jet- und Wasserski in der geplanten neuen Oste-Verordnung eindeutig untersagt werden soll, wie die von der Seglergemeinschaft Oberndorf (SGO) eingeschaltete Oberndorfer Rechtsanwältin und Verwaltungsrechlerin Karin Ritter die aktuelle Haltung des Landes wiedergab. Aufgrund vieler Einwände aus der Bevölkerung seien dem Verordnungsentwurf "dieser und andere Giftzähne gezogen" worden, freut sich die AG Osteland.

Über günstige Möglichkeiten, Sportboothäfen an der Oste im Rahmen des Programms "Gelbe Welle" zu zertifizieren und überregional bewerben, informierte die Fachbereichsleiterin Bianka Zydek von der Stadt Bremervörde. Die Vördestadt hatte sich bereits 2008 der "Gelben Welle" angeschlossen und gute Erfahrungen mit dem deutschlandweit bereits von rund 480 Häfen genutzten Projekt gesammelt, die zur Nachahmung anregten. Auch die Samtgemeinde Am Dobrock strebe eine Einbeziehung ihrer Häfen in das Programm an, berichtete der Wingster Touristiker Michael Johnen.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Neuhäuser Bürgermeister Georg Martens die Mitglieder des "Blauen Netzes Oste" begrüßt und den traditionsreichen hafenort vorgestellt, der heute über zwei Sportboothäfen und über eine Wasserskianlage auf dem Ostesee verfügt. Die beiden Häfen würden alljährlich von insgesamt rund 750 Gast-Yachten angesteuert. Das "Tor zur Oste" sei zudem ein zunehmend beliebter Anlaufpunkt für Wohnmobilisten, sagte der Bürgermeister.

"Unsere Häfen müssen mehr zum Verweilen einladen und dürfen an Gastfreundschaft nicht zu übertreffen sein," forderte Fachgruppensprecher Jürgens. Dass sich jedenfalls Neuhaus schon jetzt den Anforderungen genügt, machte Dieter Köpcke von der "Clipper-Crew Hadeln" deutlich: Zum Dank für die Gastfreundschaft des Fleckens beim Besuch der "Albatros" im vorigen Jahr überreichte Köpcke dem Bürgermeister ein preisgekröntes Großfoto des Traditionsseglers.

Abschluss und Höhepunkt der Fachgruppensitzung war eine Videopräsentation des Zevener Naturfotografen Hermann Tödter zum Thema "Die   Oste - Faszination einer Landschaft". Tödter brachte den Zuschauern mit teils atemberaubend schönen Bildern von der Oberen Oste eine Stunde lang die "ganz besondere Schatzkiste der Natur" nahe, die der Oberlauf bietet, an dem noch Raritäten wie der Eisvogel und sogar der     Schwarzstorch anzutreffen sind. Den begeisterten Zuschauern riet Toedter: "Sparen Sie Geld, machen Sie dieses Jahr mal Urlaub an der Oste."


Flagge zeigen für die Oste!


Jürgens mit der neuen Fahne

23. 4. 2010. Zeigt Flagge für die Oste! Bernd Jürgens, Sprecher der Osteland-Fachgruppe Blaues Netz, hat kürzlich neue Fahnen und Wimpel vorgestellt, die sich an jedem Boot, in jedem Hafen gut machen - aber auch an Flaggenmasten vor Rathäusern, in Gärten usw.

Bestellungen
bis zum 8. Mai

Auf zwei Fahnen in verschiedenen Grossformaten sowie auf einem Wimpel ist das neue Motiv demnächst erhältlich, zu Preisen von je 24 Euro, 22.50 Euro bzw. 12,50 Euro. Bei Grossbestellungen ermäßigen sich die Preise. "Bitte alle möglichen Interessenten abfragen," rät daher Jürgens, der bis zum 8. Mai verbindliche Bestellungen annimmt. Maße, Preise, Kontaktdaten auf dem Bestellschein, der hier als PDF heruntergeladen werden kann.


Blaues Netz weckt "Lust auf Osteland"


Blaues-Netz-Sprecher Bernd Jürgens

17. 4. 2010. Mit dem Slogan "Lust auf Osteland" und einer landkreis- und medienübergreifenden Info-Offensive soll zum Saisonbeginn für das Ferienrevier an der idyllischen Oste geworben werden. Das kündigte der Vorstand der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Freitag bei einer Sitzung der jüngst gegründeten Fachgruppe "Blaues Netz Oste" im Alten Hafen von Neuhaus/Oste an.


Akteure des "Blauen Netzes Oste" - vergrößern

Mit Großplakaten, einem Internetportal, einem 20-seitigen, reich bebilderten Hafenführer und mit bunten Flaggen und Standern sollen die 150 Flusskilometer zwischen der Quelle bei Tostedt und der Mündung bei Neuhaus beworben werden. Als Zielgruppen dieser Aktion werden vor allem Wassersportler und Wassertouristen, Taucher und Sportfischer ins Auge gefasst, denen die AG Osteland vermitteln will, dass die abwechslungsreiche Oste ein Fluss ist, "der alles hat".


Neues Werbeplakat - vergrößern

Diese Botschaft soll auch ein Großplakat transportieren, das der Ostener Designer und Fotograf Nikolaus Ruhl für die AG Osteland gestaltet hat. Rund 20 Fotos demonstrieren das bunte Kaleidoskop der Möglichkeiten, die der Fluss Sport- und Naturfreunden bietet: Paddelboote an der Wassermühle in Eitzte, die Lachsbrutstation am Wehr in Sittensen, Natur pur bei Weertzen, Motoryachten im Bremervörder Hafen und die Prahmfähre in Brobergen sind ebenso zu sehen wie beispielsweise das schwimmende Stördenkmal in Oberndorf, Berufs- und Sportfischer am Unterlauf, Taucher in Hemmoor, Ruderer an der Schwebefähre in Osten, ein Ausflugsschiff am Natureum und Seehunde in der Mündung.

Das Großplakat soll in Kürze zunächst am Bahnhofskreisel in Hemmoor aufgestellt werden, wie AG-Osteland-Vorstandsmitglied Johannes Schmidt mitteilt. Anderen Gemeinden, aber auch Vereinen und Tourismusverbänden wird die Werbetafel zum Selbstkostenpreis angeboten. Das Motiv soll später auch Poster und Postkarte erhältlich sein.

Das Plakat enthält an zentraler Stelle die Webadresse des soeben freigeschalteten Internet-Portals www.blaues-netz-oste.de, auf der unter anderem ein "Blauer Kalender" über Veranstaltungen mit maritimem Charakter in der gesamten Flußregion informiert und auf der Häfen, Anleger, Slipanlagen, Bootsverleiher und Kanu-Ein- und Ausstiege an der Unteren und Oberen Oste verzeichnet sind.


Sammelte Hafen-Daten: Eddy Uhtenwoldt

Diese und andere Angaben, gesammelt von Osteland-Mitglied Eddy Uhtenwoldt (Oberndorf), enthält auch ein erstmals erscheinender Hafenführer für die gesamte Oste, den Osteland-Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten) in der gut besuchten Versammlung vorstellte. Das künftig kostenlos erhältliche, 20 Seiten starke Heft wird bereits von Mai an über Reisemessen, Häfen und Vereine in ganz Norddeutschland verbreitet.


Neues Logo von Mike Behrens (Hemmoor)

Zugleich bietet die AG Osteland, wie Fachgruppen-Sprecher Bernd Jürgens mitteilte, ab sofort Flaggen und Stander in verschiedenen Größen an, die zum Selbstkostenpreis an Bootseigner, Vereine, Gemeinden, Gastronomen und andere Interessenten abgegeben werden. Das modern anmutende Logo mit dem Slogan "Lust auf Osteland", gestaltet von dem Hemmoorer Künstler Mike Behrens, sollte nach den Vorstellungen der Fachgruppe in Häfen, vor Rathäusern, bei Schützenfesten und vor Gasthäusern flattern und für die Region werben.

Jetski-Fahren auf der Oste
wird eindeutig untersagt


Verwaltungsrechtlerin Karin Ritter

Bei allen Bemühungen um neue Feriengäste müsse jedoch der Charakter der naturnahen Oste bewahrt und daher "sanfter Tourismus" angestrebt werden. Aus diesem Grund begrüßt die AG Osteland, dass ein Befahren des Flusses mit Jet- und Wasserski in der geplanten neuen Oste-Verordnung eindeutig untersagt werden soll, wie die von der Seglergemeinschaft Oberndorf (SGO) eingeschaltete Oberndorfer Rechtsanwältin und Verwaltungsrechtlerin Karin Ritter die aktuelle Haltung des Landes wiedergab. Aufgrund vieler Einwände aus der Bevölkerung seien dem Verordnungsentwurf "dieser und andere Giftzähne gezogen" worden, freut sich die AG Osteland.


"Gelbe Welle" in Bremervörde

Über günstige Möglichkeiten, Sportboothäfen an der Oste im Rahmen des Programms "Gelbe Welle" (Website) zu zertifizieren und überregional bewerben, informierte die Fachbereichsleiterin Bianka Zydek von der Stadt Bremervörde. Die Vördestadt hatte sich bereits 2008 der "Gelben Welle" angeschlossen und gute Erfahrungen mit dem deutschlandweit bereits von rund 480 Häfen genutzten Projekt gesammelt, die zur Nachahmung anregten.


Fachbereichsleiterin Bianka Zydek

Auch die Samtgemeinde Am Dobrock strebe eine Einbeziehung ihrer Häfen in das Programm an, berichtete der Wingster Touristiker Michael Johnen.


Bürgermeister Martens, Clipper-Segler Köpke

Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Neuhäuser Bürgermeister Georg Martens die Mitglieder des "Blauen Netzes Oste" begrüßt und den traditionsreichen Hafenort vorgestellt, der heute über zwei Sportboothäfen sowie über eine Wasserskianlage auf dem Ostesee verfügt. Die beiden Häfen würden alljährlich von insgesamt rund 750 Gast-Yachten angesteuert. Das "Tor zur Oste" sei zudem ein zunehmend beliebter Anlaufpunkt für Wohnmobilisten, sagte der Bürgermeister.

"Unsere Häfen müssen mehr zum Verweilen einladen und dürfen an Gastfreundschaft nicht zu übertreffen sein," forderte Fachgruppensprecher Jürgens. Dass jedenfalls Neuhaus schon jetzt den Anforderungen genügt, machte Dieter Köpke (Oberndorf) von der "Clipper-Crew Hadeln" deutlich: Zum Dank für die Gastfreundschaft des Fleckens beim Besuch der "Albatros" im vorigen Jahr überreichte Köpcke dem Bürgermeister ein preisgekröntes Großfoto des Traditionsseglers.


Hermann Toedter zeigte die Obere Oste

Abschluss und Höhepunkt der Fachgruppensitzung war eine Videopräsentation des Zevener Naturfotografen Hermann Tödter (Website) zum Thema "Die Oste - Faszination einer Landschaft".


Naturfotograf Toedter im Ehefrau in Neuhaus

Tödter brachte den Zuschauern mit teils atemberaubend schönen Bildern von der Oberen Oste eine Stunde lang die "ganz besondere Schatzkiste der Natur" nahe, die der Oberlauf bietet, an dem Raritäten wie der Eisvogel und sogar der Schwarzstorch anzutreffen sind. Den begeisterten Zuschauern riet Toedter: "Sparen Sie Geld, machen Sie dieses Jahr mal Urlaub an der Oste."


So berichtet die NEZ - grösser

Presseberichte über die Vorbereitung und Gründung des "Blauen Netzes" stehen hier.


Viel Erfreuliches zum Osterfest

4. 4. 2010. In einer Rundmail zum Osterfest hat die AG Osteland ihren Mitgliedern "zehn erfreuliche Nachrichten" übermittelt:

1. Der "6. Tag der Oste" hat eine gute Resonanz gefunden (für diejenigen, die nicht dabei sein konnten: Berichte, Reden, Preisträger stehen auf http://www.tag.der.oste.de), dasselbe gilt für unsere Jahreshauptversammlung (Redetexte, Ergebnisse der Nachwahlen usw. auf http://www.osteland.de).

2. Im März konnten wir unser 400. Mitglied begrüßen: Hermann Röttjer aus Iselersheim, verdienter Heimatforscher, Ostepreisträger und Vorsitzender des dortigen Heimatvereins. Herzlich willkommen!

3. Mittlerweile ist eine neue Ausgabe des "Osteland-Magazins" erschienen. Das Magazin ist den in den Oste-Anrainergemeinden wohnenden Abonnenten der Niederelbe-Zeitung, des Stader Tageblattes und der Bremervörder Zeitung zugegangen. Weitere Exemplare sind u. a. in der "Fähr-Stuv" an der Schwebefähre in Osten und in örtlichen Tourist-Infos erhältlich.

4. Zu unserer großen Freude können dieser Tage einige von uns initiierte bzw. intensiv begleitete touristische Projekte abgeschlossen werden. So werden am 8. April werden in Oberndorf-Hasenfleet zwei neue Fahrradrouten der Niedersächsischen Milchstraße (Norderweiterung) eröffnet; dazu gratulieren wir insbesondere unseren Mitglieder Bürgermeister Detlef Horeis und Horst von Thaden (Molkerei Hasenfleet).

5. Am 10. April werden zwei neue Fahrgastschiffsanleger in Osten und Hechthausen-Klint eingeweiht, die dank einer Spende der Fa. Elbfähre von der AG Osteland mit Stationsschildern versehen werden konnten. Glückwünsche an unsere Mitglieder SG-Bgm. Dirk Brauer, Bgm. Carsten Hubert und Bgm. Bodo Neumann!

6. Unter starker Beteiligung (60 Anwesende) und unter Moderation unseres Mitglieds Bernd Jürgens ist in Hechthausen-Bornberg unsere neue Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer ("Blaues Netz Oste") an den Start gegangen. Eine zweite Sitzung findet am 16. April statt. Alle Mitglieder, die sich bislang für eine Mitarbeit eingeschrieben haben, sind bereits benachrichtigt worden; wer darüber hinaus eingeladen werden möchte, schicke bitte eine E-Mail an renate.boelsche@gmx.de.

7. Unsere Bemühungen um Einflussnahme auf die neue niedersächsische Oste-Befahrensverordnung scheinen erfolgreich gewesen zu sein. Nach Mitteilung unseres Mitglieds Frau Rechtsanwältin Karin Ritter (Oberndorf) vom 31.3. hat das NLWKN mitgeteilt, dass sämtlichen von ihr und uns vorgetragenen Hinweisen, Bedenken und Anregungen "voraussichtlich Rechnung getragen" werde.

8. Unsere Empfehlung an Vereine, Schulen und Betriebe von der Unteren Oste, im Rahmen einer Aktion "Wir an der Oste" vorzugsweise Ausflugsziele an der Oberen Oste anzusteuern (und umgekehrt, in der Saison insesondere in den Samtgemeinden Selsingen und Am Dobrock), hat in Presse und Touristik ein gutes Echo gefunden. So plant die Seglergemeinschaft Oberndorf für Mittwoch, 12. Mai, eine Kanutour auf der Oberen Oste (Bus ab SGO-Anleger Oberndorf-Bentwisch um 11.30 Uhr, Paddeltour in Zweier-Mietkanus von Brauel flussabwärts bis Eitzmühlen, Kaffee und Kuchen im dortigen Landfrauen-Café, um 17.45 Uhr Rückfahrt per Bus; Kosten pro Person insg. 30 Euro). Wenige Plätze sind noch frei - Anmeldung bitte umgehend bei unseren Mitgliedern Dieter Dede, Tel. 04772-445, oder Albertus Lemke, Tel. 04772-696.

9. Unserem Appell, Termine mit geografischem oder thematischem Oste-Bezug in den Terminkalender auf der Website http://www.osteweb.de unseres Mitglieds Karl-Heinz Brinkmann einzutragen, sind viele Mitglieder gefolgt. Schon jetzt sind dort für 2010 rund 400 Termine eingetragen.

10. Als "ersten Schritt zum Welterbe" wertet die Presse einen Ende März unterzeichneten Vertrag, mit dem die Stadt Rendsburg und die Gemeinde Osterrönfeld, vertreten durch unsere Mitglieder Bgm. Andreas Breitner und Bgm. Bernd Sienknecht, federführend für sieben Schwebefähren-Orte in aller Welt einen Industrieärchäologen beauftragen, einen Sammelantrag für die Aufnahme aller Schwebefähren der Welt in das Unesco-Weltkulturerbe vorzubereiten. Die Initiative geht auf den Schwebefähren-Arbeitskreis der AG Osteland zurück, in dem u. a. die Bürgermeister aller deutschen Schwebefährenorte zusammenarbeiten. Mehr auf der Website unseres Schwebefähren-Arbeitskreises. Am 1. Mai wird in Osten, Brobergen und Gräpel zum zweitenmal ein "Oste-Fähren-Tag" (Ein Ticket, ein Preis, drei Fähren) begangen. Das Programm steht auf der Website des Ostener Fördervereins.


Blaues Netz Oste tagt in Neuhaus


Gründung des Blauen Netzes (im Februar)

4. 4. 2010b. Nach dem überaus vielversprechenden Start des Projekts "Blaues Netz Oste" lädt die Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.  zu einem zweiten Treffen am Freitag, 16. April, 19.30 Uhr, im "Hafenschuppen" im Alten Hafen in Neuhaus. Wie der Sprecher der Fachgruppe, Bernd Jürgens (Hemmoor) mitteilt, wird der Neuhauser Bürgermeister Georg Martens in seinem Grusswort über "Neuhaus - Tor zur Oste, Eckpfeiler des Wassersports" sprechen. Uwe Mählmann (Oberndorf) berichtet über anstehende Änderungen im Entwurf der neuen Oste-Verordnung.

Die Fachberichsleiterin Bianka Zydek (Bremervörde) referiert zum Thema "Gelbe Welle für Sportboothäfen - Zertifizierung und Werbung, Erfahrungen und Perspektiven."


Hermann Toedter zeigt die Obere Oste

Bernd Jürgens sowie Eddy Uhtenwoldt (Oberndorf) und Jochen Bölsche (Osten) präsentieren die Entwürfe eines gemeinsamen Standers der Oste-Skipper, eines neuen Hafenführers und eines Internet-Portals für das Blaue Netz Oste.

Auf der Tagesordnung stehen außerdem Großplakate für die Werbung für Wassersport und Wassertourismus auf der Oste sowie ein  Dia-Vortrag von Hermann Tödter (Zeven) über das "Naturparadies Obere Oste" von Hermann Tödter (Zeven). Eingeladen sind alle Mitglieder der AG Osteland, die dem Wassersport- und Tourismus verbunden sind.


Oste-Tourismus spürbar belebt


Tielebörger (l.) begrüßt Jan Tiedemann (r.)

16. 3. 2010. In ihrer Jahreshauptversammlung in der "Ostekrone" in Hechthausen hat die 2004 gegründete gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Montag alle zur turnusmäßigen Neuwahl anstehenden Vorstandsmitglieder einmütig im Amt bestätigt: Stellvertretender Vorsitzender bleibt Jochen Bölsche (Osten), Schriftführerin Sigrid Frömming (Großenwörden), Beisitzer Curt Schuster (Hemmoor).

Seit die ehrenamtliche AG Osteland vor sechs Jahren ihre Arbeit aufgenommen habe, sei der Tourismus an der Oste spürbar belebt worden, sagte in seinem Grußwort der Hechthausener Vize-Bürgermeister Jan Tiedemann, der u. a. auf die Beiträge der Gemeinde und des Gewerbevereins zum Jahr der Oste 2009 (Mühlenfest und Tag der Blasmusik) sowie die am 10. April bevorstehende Einweihung des Fahrgastschiffanlegers in Hechthausen-Klint hinwies.

Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger (Wingst) berichteteüber die Zunahme der Mitgliederzahl binnen eines Jahres um etwa ein Drittel auf nahezu 400. Bevor Schatzmeister Johannes Schmidtüber die zufriedenstellende Kassenlage berichtete, hielt Vereinsvize Bölsche Rückblick auf das "Jahr der Oste" und die vielfältigen Aktivitäten des Vereins in den vergangenen zwölf Monaten.


Hauptversammlung in Hechthausen

2009 sei ein Jahr der großen Erfolge, aber auch der "vielleicht noch größeren Herausforderungen" gewesen", sagte Bölsche: "Wir werden uns gegen eine Reihe von negativen Entwicklungen stemmen müssen, die in unserer abgelegenen ländlichen Region immer stärker spürbar werden."

Im einzelnen nannte der Osteland-Vertreter den "anhaltende Niedergang vieler Dörfer, die ja zum Teil schon Dorfladen und Dorfkneipe verloren haben und denen nun auch noch das Aus für die Dorfschule und das Ende ihrer Selbständigkeit durch Bildung von Mammutgemeinden droht - und damit der Verlust dessen, was sie besonders lebenswert macht: die Nähe, die Nachbarschaft, die dörfliche Kultur".

Landschaft bedroht,
Bahnsituation ärgerlich


Protest gegen Windparks an der Oste

Auch auf die "Bedrohung unserer Landschaft" ging der Osteland-Sprecher ein: "Auch wer die Erneuerbaren Energien für unverzichtbar hält, muss vor falschen Standortentscheidungen und schädlichen Ballungen warnen - ob es sich nun um die Biogasproduktion an der Oberen Oste handelt, wo der Landkreis Rotenburg landesweit den Platz 2 hinter dem Landkreis Cloppenburg einnimmt, oder ob es sich um Windkraftanlagen an der Unteren Oste handelt, die dreimal so hoch sind wie die Schwebefähre und die deren Einbeziehung in das Weltkulturerbe gefährden würden."

Unbefriedigend sei auch die "Verkehrssituation im Osteland, dessen Orte zumeist keinem der großen Verkehrsverbünde angehören, so dass nicht nur HVV-Pendler, sondern auch Hamburger Touristen Wucherzuschläge zahlen müssen, wenn sie mit der Bahn nicht nur bis Himmelpforten fahren wollen, sondern zum Beispiel nach Hechthausen oder in die Wingst, ganz zu schweigen von dem 75 Jahre alten Nadelöhr an der noch immer kriegsversehrten, eingleisigen Ostebrücke in Hechthausen."

Bölsche abschließend: "In solchen und vielen anderen Angelegenheiten werden wir uns zu Wort melden müssen, wenn wir bleiben wollen, was wir zu sein beanspruchen: die Lobby für das Osteland." - Der komplette Tätigkeitsbericht steht hier im Netz.


Das sind die Preisträger


Oste-Kulturpreisträger 2010

7. 3. 2010. Wer bekommt den "Oste-Oscar"? Beim 6. "Tag der Oste" am Sonntag im Gasthof Hellwege in Heinbockel-Hagenah lüftete die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. das Geheimnis: Zum sechsten mal verlieh die "Lobby für die Oste" ihren mit 3.500 Euro dotierten Kulturpreis "Der Goldene Hecht".

Großer Bericht auf dieser SONDERSEITE.


"Goldener Hecht" für die Kinder von Estorf

Sieben "Oste-Oscars" für Verdienste um die Flussregion / Literaturpreis erstmals für ein Hörbuch / Arbeitsgemeinschaft startet Aktion "Wir an der Oste" / Sorgen um Windparks, Elbvertiefung und Vermaisung

6. 3. 2010. Stade / Cuxhaven / Rotenburg. Wer bekommt den "Oste-Oscar"? Beim 6. "Tag der Oste" am Sonntag im Gasthof Hellwege in Heinbockel-Hagenah lüftete die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. das Geheimnis: Zum sechstenmal verlieh die "Lobby für die Oste" ihren mit 3500 Euro dotierten Kulturpreis "Der Goldene Hecht".

Erstmals war in diesem Jahr auch ein Sonderpreis für Kinder und Jugendliche gestiftet worden, der an die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Estorf (Kreis Stade) für deren Umwelt- und Europaaktivitäten ging. Zur Verleihung waren Vertreter der Schulkinder in Begleitung ihrer Schulleiterin Hildegard Ackermann und ihres Lehrers Peter Wortmann erschienen.

Weitere Goldhechte für "Verdienste um das Osteland" - das 1800 Quadratkilometer große Einzugsgebiet des Flusses in den Landkreisen Harburg, Rotenburg, Stade und Cuxhaven - wurden insgesamt sieben Preisträgern aus Hamburg, Berlin, Bremervörde, Sittensen, Otterndorf und Osten zuerkannt.

Erstmals nicht für ein Buch, sondern für ein Hörbuch verliehen wurde der Preis in der Kategorie Literatur. Preisträgerin Charlotte Drews-Bernstein (Hamburg) habe es, so Jury-Sprecher Jochen Bölsche, mit ihrem 2009 erschienenen, aus drei CDs bestehenden Hörbuch "Für und mit Peter Rühmkorf" meisterhaft verstanden, mit fast vier Stunden umfassenden Tondokumenten in das Leben und Werk des im heutigen Hemmoor aufgewachsenen großen deutschen Lyrikers einzuführen.

In Anwesenheit von Kultusministerin a. D. Eva Rühmkorf, der Witwe des 2008 verstorbenen Schriftstellers, betonte Bölsche, der Preisträgerin sei es insbesondere gelungen, durch Befragung von Zeitgenossen herauszuarbeiten, wie nachhaltig der Dichter durch seine beiden ersten Lebensjahrzehnte in Warstade an der Oste, einem Ortsteil der heutigen Stadt Hemmoor, geprägt worden ist.

Der Wissenschaftspreis nahm der Hamburger Volkskundler und Kulturanthropologe Prof. Dr. Norbert Fischer entgegen, der "wie kein anderer" die Geschichte der Sturmfluten, des Deichbaus und der Schleusen im Elbe-Weser-Dreieck erforscht und beschrieben habe. Mit dieser Auszeichnung sollten, so die AG Osteland, zugleich die Bemühungen des Ostedeichverbandes und des Deichverbandes Kehdingen-Oste gewürdigt werden, die gemeinsam mit dem Landschaftsverband Stade und der Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden die aktuellen Forschungsarbeiten Fischers zur die Geschichte der Ostedeiche unterstützen.

In der Kategorie Naturschutz wurden die Bemühungen zweier Artenschützer um die Wiederansiedlung des im vorigen Jahrhundert ausgerotteten Europäischen Störs in der Oste ausgezeichnet. Zugesprochen wurde der Preis dem Leiter des Projekts, dem Fischereibiologen Dr. Jörn Geßner vom Berliner Leibniz-Institut für Binnenfischerei und Gewässerökologie, sowie dem Ostener Wolfgang Schütz, Sprecher der 7800 organisierten Sportfischer an der Oste. Nach der bereits gelungenen Wiedereinbürgerung des Lachses in der Oste sei im April 2009 mit dem experimentellen Erstbesatz mit Jungstören "ein neues Kapitel in der Ökologiegeschichte des Flusses" aufgeschlagen worden.

Der "Goldene Hecht" in der Kategorie Kunst und Kultur ging an die Bremervörder Buchhändlerin Susanne Morgenstern und den von ihr bis vor kurzem geleiteten Kultur- und Heimatkreis Bremervörde. Der Verein fördere in beispielhafter Breite und Vielfalt Kunst, Kultur und Heimatpflege in der Ostestadt, hiess es zur Begründung. Besonders hervorgehoben wurden die Vereinsprojekte "Bremervörder Jahrbuch", "Plattdüütsch Kring", "Kunst an der Oste", "hoermahl" und "Kino am See".

Der Medienpreis wurde der Otterndorfer Journalistin Ursula Holthausen zuerkannt, die das vom Verlag der Niederelbe-Zeitung herausgegebene "Osteland-Magazin" seit der Gründung im Jahre 2006 journalistisch betreut, das als einziges Printmedium kreisübergreifend über das Geschehen am Fluss berichtet. Mit der Auszeichnung soll zugleich das Engagement der Redaktionen und Verlage der ebenfalls an dem Projekt beteiligten Zeitungen, des "Stader Tageblatts" und der "Bremervörder Zeitung", gewürdigt werden, das zum touristischen Aufschwung der Region beigetragen habe.

In der Kategorie Tourismus ausgezeichnet wurde der Sittenser Samtgemeindebürgermeister Stefan Tiemann, in dessen Abwesenheit der Sittenser Gemeindebürgermeister Heinz-Hermann Evers den Preis entgegennahm. Kommunalpolitiker und Vereine der Samtgemeinde hätten, hiess es in der Laudatio, dazu beigetragen, dass rund um die Wassermühle im historischen Ortskern ein reizvolles Ensemble erhalten und weiterentwickelt worden sei, mit dem gleichermaßen den Belangen der Denkmalpflege, des Tourismus, der Hochwasservorsorge und des Artenschutzes Rechnung getragen werde. Besonders gewürdigt wird der Sittenser Ratsbeschluss, die Voraussetzungen für den Bau einer Sohlgleite am Sittenser Mühlenstau zu schaffen und auf diese Weise eine Barriere für Wanderfische wie Lachs und Stör zu beseitigen.

AG-Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger (Wingst) stellte in seiner Eröffnungsansprache die jüngst gestartete Initiative "Wir an der Oste" vor, deren Ziel es sei, jedes Jahr zwei Samtgemeinden - je eine von der Oberen und eine von der Unteren Oste - zu "verbandeln". Die für 2010/2011 ausgewählten Samtgemeinden Selsingen und Am Dobrock hätten bereits die Idee aufgegriffen, Vereine, Betriebe und Schulen zu ermuntern, Ausflüge in die jeweils andere Osteregion zu veranstalten, sagte Tielebörger.

In seinem traditionellen Festvortrag "Das Jahr an der Oste" skizzierte der 2. Vorsitzende Jochen Bölsche (Osten) die gegenwärtigen "Sorgen" der Arbeitsgemeinschaft, insbesondere "die drohende Elbvertiefung und die Windkraftpläne für die Ostemarsch, die ungesicherte Zukunft der Prahmfähre in Brobergen und des Ostewehrs in Bremervörde, die Vermaisung der Landschaft und die Existenzgefährdung etlicher bürgernaher Dorfschulen". Als "beglückend" bezeichnete er dagegen die positiven Erfahrungen im "Jahr der Oste", dessen über 420 Veranstaltungen nicht zuletzt von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Osteland organisiert worden seien.

Zu Beginn der Festveranstaltung hatten der Stader Landrat Michael Roesberg sowie Thomas Scharbatke, Bürgermeister der gastgebenden Samtgemeinde Oldendorf, vor über 150 geladenen Gästen - darunter die Politiker Enak Ferlemann (CDU) und Daniela Behrens (SPD) - in Grussworten die Arbeit der AG Osteland gewürdigt.

Ermöglicht worden war die Verleihung des Oste-Kulturpreises auch in diesem Jahr durch Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft. Preisgelder stifteten die Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln sowie die Firmen Dienstwelt / Simone Martens (Wedel), Bütje Metallbau (Hemmoor), Elbfähre Glückstadt-Wischhafen (Glückstadt), Ulex (Neuhaus/Oste) und die Axa-Versicherung Dirk Ording (Stade).

Die Namen sämtlicher Oste-Kulturpreisträger der Jahre 2005 bis 2010 und die Texte aller Verleihungsurkunden stehen im Internet unter www.tag.der.oste.de.


Eine Bitte an die Kreativen


Segler und Osteland-Mitglied Jürgens

5. 3. 2010. Bei der Gründungsversammlung des Blauen Netzes Oste, der AG-Osteland-Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer, hatte Bernd Jürgens, Segeltrainer und Osteland-Mitbegründer aus Hemmoor, eine Idee, die gut ankam: Warum sollte zwecks gemeinsamer Werbung für das Osteland nicht eine Fahne entworfen werden, deren Motiv auf den Booten als Stander (ca. 30 mal 40 cm) ebenso eingesetzt werden kann wie in den Häfen als Flagge (1,50 mal 200 cm)?


Ein erster Entwurf: Wer kann's besser?

Aus Kostengründen sollte, so Jürgens, nur eine Farbe verwendet werden, nämlich marineblau (Hintergrund). Als Schriftzug (weiß) vorgegeben ist der Slogan "Lust auf Osteland", der auch aus größerer Entfernung möglichst klar lesbar sein sollte.

Wer sich als Kreativer - ob Profi oder Laie - durch den Hilferuf der gemeinnützigen AG Osteland aufgefordert fühlt, sich Gedanken über eine Umsetzung dieser Vorgaben zu machen, dem winkt - wenn seine Idee verwirklicht wird - ein schöner Buchpreis. Entwürfe bitte bis 18. März an Bernd Jürgens (E-Mail).

Die Flaggen und Stander sollen noch in diesem Sommer den Ostefreunden am gesamten Fluss zum Kauf angeboten werden.


AG Osteland empfiehlt Selsingen und Dobrock

Tourismus-Aktion "Wir an der Oste" gestartet / Werbung für Betriebs-, Vereins- und Klassenfahrten zu Zielen innerhalb der Flußregion / "Denn das Gute liegt so nah"

21. 2. 2010. Bremervörde / Cuxhaven / Stade. Um den Tourismus und damit die Wirtschaftskraft in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg zu stärken, hat die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. eine Werbeaktion unter dem Motto "Wir an der Oste" gestartet.

In der vom Vorsitzenden Gerald Tielebörger geleiteten Februar-Sitzung appellierte der Vorstand der 2004 gegründeten "Lobby für die Oste" an alle Anrainer des rund 150 Kilometer langen Flusses, bei der Planung von Betriebs-, Vereins- und Klassenfahrten vorzugsweise Ziele innerhalb der idyllischen Flussregion auszuwählen, die mit 1800 Quadratkilometern so größer ist als Berlin und Hamburg zusammengenommen.

Anrainern der maritimen, von Ebbe und Flut bestimmten Unteren Oste zwischen Bremervörde und der Mündung in die Elbe bei Neuhaus rät der Verein, den Oberlauf im Landkreis Rotenburg mit seinen Wassermühlen und Eisvogeltälern zu erkunden. Menschen von der Oberen Oste wiederum sollten den Tidebereich des Flusses mit den historischen Prahmfähre und der Schwebefähre Osten - Hemmoor sowie der Flussmündung kennenlernen. Denn, so die AG Osteland, "das Gute liegt so nah".

Für die Saison 2010/2011 hat der Verein bereits eine konkrete Empfehlung parat: Als Ausflugsziele vorgeschlagen werden die Samtgemeinde Selsingen (Kreis Rotenburg/Wümme) am Oberlauf beziehungsweise die Samtgemeinde Am Dobrock (Kreis Cuxhaven) am Unterlauf. In dem kommenden Jahren sollen weitere "Doppel-Tipps" folgen.

Für die beiden jetzt empfohlenen Samtgemeinden spricht, so die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft, dass sie über außerordentlich kompetente Tourismusbüros und professionell gestaltetes Werbematerial verfügen, auf Ausflugsgruppen eingestellt sind und ein breites Spektrum von touristischen Attraktionen bieten.

So reicht die Palette der Angebote in der Samtgemeinde Selsingen vom Landfrauencafé in der Eitzter Oste-Wassermühle über Nutztier-, Mühlen- und Steinerlebnisrouten, urige Draisinenfahrten und romantische Paddeltouren bis hin zu Führungen durch die Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel, das besterhaltene einstige Kriegsgefangenenlager, ein für politisch und historisch Interessierte besonders
empfehlenswertes Ziel.

Die Samtgemeinde Am Dobrock wiederum, deren Tourismuszentrale für ihre Servicequalität preisgekrönt worden ist, bietet ein abwechslungsreiches Nebeneinander von Bergwald und Flussmarsch: einerseits die Wingst rund um den Deutschen Olymp mit Spielpark, Kameliengarten und Zoo samt Wolfs- und Bärengehege, andererseits beschauliche Hafenorte wie Neuhaus, Geversdorf  oder Oberndorf samt der "Gläsernen Molkerei" Hasenfleet und der Gelegenheit, mit dem ältesten noch aktiven Motor-Fahrgastschiff Deutschland, der "Mocambo", das Vogelparadies am Weltnaturerbe Wattenmeer und am Naturkundemuseum Natureum kennenzulernen.

"Wir glauben, dass unser Angebot Resonanz findet," sagt Osteland-Vize Jochen Bölsche: "Während des Jahres der Oste 2009 haben wir bemerkt, dass das Interesse am Gesamtfluss sprunghaft gestiegen ist und dass immer mehr Menschen vom Unterlauf auf die Quellregion und den Oberlauf neugierig geworden sind - und umgekehrt."

Die AG Osteland empfiehlt interessierten Vereinen, Schulen und Betrieben, Informationsmaterial direkt in den Samtgemeinden postalisch anzufordern (Tourismuszentrale Wingst, Hasenbeckallee 1, 21789 Wingst, beziehungsweise Landtouristik Selsingen, Bahnhofstraße 8, 27446 Selsingen) und sich auf den Websites der empfohlenen Zielorte zu informieren:
www.wingst.de
www.selsingen.de


Ansturm auf das "Blaue Netz Oste"


Gründungsversammlung in Bornberg

12. 2. 2010. Knapp sechs Wochen nach dem Ausklang des "Jahres der Oste" haben am Wochenende gut fünf Dutzend Flußfreunde, darunter Segler, Fischer, Bürgermeister und Touristiker, im Gasthaus "Zur Linde" in Hechthausen-Bornberg (Kreis Cuxhaven) ein "Blaues Netz Oste" gegründet. Mit mehr als 60 Teilnehmern erlebte die neue Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer innerhalb der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. einen unerwartet starken Ansturm.

Das "Blaue Netz" soll, so die AG Osteland, die Vertreter von Wassersport und Wassertouristik sowie maritimer Kultur- und Denkmalpflege am längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe von der Quelle bis zur Mündung zusammenführen.


Horeis und Witt mit Seglervorstand Nickel

Dem Aufruf gefolgt waren  Kommunalpolitiker aus Oste-Gemeinden wie die Bürgermeister von Großenwörden und Oberndorf, Bernhard Witt und Detlef Horeis, oder der Hemmoorer Erste Samtgemeinderat Wolfgang Poit, Wassersportfunktionäre wie Jens Nickel vom Vorstand des Niedersächsischen Seglerverbandes, Naturschützer wie der Hadler Nabu-Vorsitzende und Oste-Kulturpreisträger Fritz Bechinger, Tourismusexperten wie Clemens Freiherr von Marschalck (Tourismus an der Oste e. V.) und Sylvia Wolter (Tourismusverein Kehdingen e. V.) sowie Vertreter vieler örtlicher Wassersport-, Angel- und Fährvereine und von Shantychören und Schiffsmodellbauern wie Gerd Drewes (Heimatverein Hemmoor).


Warncke mit Bölsche und Jürgens

In einem programmatischen Einführungsreferat warf Osteland-Vorstandsmitglied Jochen Bölsche die Frage auf: "Was für eine Oste wollen wir?" Die Antwort gebe die Satzung der AG Osteland, die auf "Bewahrung des Natur- und Kulturerbes" an der Oste und daher für eine "Erschließung der Natur- und Kulturgüter der Region durch einen umweltverträglichen Tourismus" ziele. Es gelte daher, "den einzigartigen Charakter der Oste zu bewahren: als Fluss des engagierten Artenschutzes, des stillen Naturgenusses und des sanften Tourismus".

Auszüge aus der Bölsche-Rede stehen auf dieser SONDERSEITE.


Ermutigung: Sportfischer-Sprecher Schütz

Zu einer engen Kooperation aller Ostefreunde von der Quelle bis zur Mündung ermutigte der Vorsitzende der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer, Wolfgang Schütz, die Anwesenden. Schütz, Sprecher von 7.700 Anglern von der gesamten, rund 150 Kilometer langen Oste, rief den Versammelten zu: "Zusammenarbeit zahlt sich aus."

Auszüge aus der Schütz-Rede stehen auf dieser SONDERSEITE.

Mit Beifall bedacht wurde auch ein Referat von Bernd Jürgens (Hemmoor), der für eine Qualitätsoffensive im Wassertourismus an der Oste warb: "Wir müssen besser sein als andere Häfen." Die neue Fachgruppe werde sich bereits in ihrer nächsten Sitzung mit der Frage der Zertifizierung von Anlegern am Fluss befassen und zwecks  Imagewerbung unter anderem eine gemeinsame Flagge und einen Stander sowie Werbematerial entwickeln, vielleicht mit dem Slogan "Lust auf Osteland".

Auszüge aus der Jürgens-Rede stehen auf dieser SONDERSEITE.


Warncke: Schlickgeld auch für die Oste

Positiv aufgenommen wurde die Aussage der Geschäftsführerin der Maritimen Landschaft Unterelbe (MLU), Karin Warncke (Grünendeich), zur Erfüllung der Aufgaben ihres Verbandes zähle auch die "Erhaltung der Schiffbarkeit der Nebenflüsse". Warncke, zugleich Geschäftsführerin des sogenannten Hamburger Verschlickungsfonds, stellte klar, dass grundsätzlich auch Sportboothäfen an der Oste berechtigt seien, Zuschussanträge für Entschlickungsmaßnahmen zu stellen.

Zur Website der MLU geht es hier.


Rechtsanwältin Ritter zur Oste-Verordnung

Mit dem Entwurf einer neuen Osteverordnung, deren Paragraf 7 das Befahren des Flusses mit Wassermotorrädern erlauben und ungenehmigtes Fischen vor Anker verbieten soll, setzte sich die Rechtsanwältin Karin Ritter (Oberndorf) auseinander. Zwar seien Befürchtungen, die Oste dürfe künftig nur noch mit Binnen-Sportbootführerscheinen befahren werden, völlig unbegründet. In anderen Punkten jedoch, so arbeitete die Verwaltungsrechtlerin heraus, enthalte der Entwurf Ungereimtheiten, die Klarstellung verlangten und gegen die Betroffene bis zum 26. Februar Einwände erheben sollten.

Der Entwurf der Oste-Verordnung steht hier.


Leidenschaftlich: Mocambo-Käpt'n Bingemer

Als Höhepunkt des Abends erlebten viele der Teilnehmer ein leidenschaftliches Plädoyer von Caspar Bingemer (Oberndorf) für das Osteland, jenes "paradiesisches Fleckchen" mit "großem Potential für sanften Tourismus", dessen "mächtigen Antriebsmotor" die AG Osteland sei.


Tourismus-Vorsitzender v. Marschalck (l.)

Zwar sei, so der Kapitän des Ausflugsschiffs "Mocambo", die touristische Infrastruktur am Fluss in den letzten Jahren verbessert worden. Nach der derzeitigen "fragilen Aufbauphase" dürfe jedoch kein Stillstand eintreten. Nur wenn in den Köpfen der Menschen an der Oste Zuversicht und der Wille herrschten, über den Horizont des eigenen Kirchturms zu blicken, könne die Region in dem "großen Rennen" mithalten. Als Hindernis auf dem Weg in die Zukunft bezeichnete Bingemer das "babylonische Wirrwarr von Bestimmungen und Verordnungen" im Wasser- und Deichrecht. Bürokratische Vorschriften etwa zur Winterlagerung eines Paddelboots im Außenbereich seien "fast eine Lachnummer".

Auszüge aus der Bingemer-Rede stehen auf dieser SONDERSEITE.


Moderator Jürgens (r.) mit Gerd Drewes

Eine Vielzahl von Anregungen zum Thema Fluß-Marketing erbrachte ein von Bernd Jürgens (AG Osteland) moderierter Ideen-Workshop. Genannt wurden Gemeinschaftsveranstaltungen von Wassersportvereinen, Anleger und Zeltplätze für Kanu- und Rudersportler, ein Oste-Festival, Grossplakatwerbung, ein gemeinsamer Terminkalender, Partnerschaften zwischen Orten an der Unter- und Oberoste und die Erstellung eines Hafen- bzw. Törnführers für den gesamten Flußlauf.


Netzwerker Eddy Uhtenwoldt (SG Oberndorf)

Zum Zweck der Datenerhebung startete Eddy Uhtenwoldt (Wingst) von der Segler-Vereinigung Oberndorf zum Abschluss der Veranstaltung eine Fragebogenaktion, an der alle Gemeinden und maritimen Vereine am Fluss teilnehmen sollen. Über die Ergebnisse soll beim nächsten Treffen der Fachgruppe am 16. April, 19.30 Uhr, im Hafenhaus in Neuhaus berichtet werden.

Der Fragebogen kann hier heruntergeladen werden.


Kai Mülter (r.) mit Schatzmeister Schmidt

Am Rande der Veranstaltung konnte die AG Osteland - bislang schon 375 Mitglieder stark - vier weitere Beitritte verzeichnen, unter anderem des Fischereisportvereins Bremervörde, für den Vorstandsmitglied Kai Mülter aus der Hand von Osteland-Schatzmeister Johannes Schmidt die Mitgliedsnadel entgegennahm.

Das Protokoll der Veranstaltung steht hier.


Bitte an Vereine, Gemeinden
und Touristiker an der Oste

Karl-Heinz Brinkmanns Info-Plattform im Internet

Auch nach dem Jahr der Oste gibt es eine Kalender-Datei, die möglichst alle Veranstaltungen mit thematischem oder geografischem Oste-Bezug umfassen soll. Eine entsprechende Datenbank hat Osteland-Mitglied und Webkünstler Karl-Heinz Brinkmann (Foto) von der Firma Oste-Art-Design dieser Tage ehrenamtlich eingerichtet. Unter der Adresse www.osteweb.de haben Vereine, Gemeinden und Touristiker die Gelegenheit, entsprechende Termine binnen Sekunden nicht nur abzufragen, sondern auch selber einzutragen. 

Schon jetzt
350 Termine

Diese Chance sollte genutzt werden, um wie im Vorjahr einen umfassenden Kalender mit allen Aktivitäten von der Quelle bis zur Mündung, von Januar bis Dezember, zu erstellen. Bereits jetzt enthält der Kalender 350 Oste-Termine für 2010.


"Blaues Netz Oste" vor der Gründung

Start mit Informationen aus erster Hand / Verschlickung, Osteverordnung, Regatten und Wassertourismus als Themen / Ideen-Workshop zum Thema "Flussmarketing für die gesamte Oste"

2. 2. 2010. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Ein ehrgeiziges Ziel hat sich die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. gesteckt: Erstmals sollen in einer Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer unter dem Titel "Blaues Netz Oste" Vertreter von Wassersport und Wassertourismus sowie von maritimer Denkmal- und Brauchtumspflege vom gesamten, rund 150 Kilometer langen Fluss zusammengeführt werden.

Für die Gründungsversammlung am Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Zur Linde" (Hörstensmeier) in Hechthausen-Bornberg hat die AG Osteland kompetente Referentinnen und Referenten gewinnen können, die Informationen aus erster Hand liefern. Nach einer Einführung durch Jochen Bölsche und Bernd Jürgens (AG Osteland) spricht  zunächst Wolfgang Schütz als Vertreter über die erfolgreiche Kooperation der über 7000 Sportfischer am Fluss im "Arbeitskreis Wanderfische Oste".

Karin Warncke, Geschäftsführerin der Maritimen Landschaft Unterelbe und der Stiftung Elbefonds, referiert zu dem brisanten Thema "Verschlickung der Sportboothäfen an der Oste - Geld aus Hamburg in Sicht?" Die Rechtsanwältin Karin Ritter (Oberndorf) analysiert die neue Osteverordnung, die das Befahren der bisherigen Bundes- und künftigen Landeswasserstraße Oste regeln soll. Kapitän Caspar Bingemer (Firma Osteschifffahrt) beleuchtet die Bedeutung der neuen Fahrgastschiffanleger in Oberndorf, Osten, Großenwörden und Hechthausen-Klint als wassertouristische Kristallisationspunkte in der Saison 2010.

Zum Thema "Gelbe Welle - Neue Chancen durch Sportboothafen-Zertifizierung?" gibt es aktuelle Informationen der Stadt Bremervörde, zusammengestellt von Fachbereichsleitern Bianka Zydek. Eddy Uhtenwoldt (Vorstand der Segler-Gemeinschaft Oberndorf) spricht über "20 Jahre Oberndorfer Herbstregatta - sportliches Highlight des Flussjahres" und stellt eine Fragebogenaktion zum Aufbau eines Hafenkatasters und Flussführers sowie eines Internet-Portals vor.

Nach den Kurzvorträgen moderiert Bernd Jürgens, aktiv in der Seglervereinigung "Oste" Hemmoor, einen Ideen-Workshop zum Thema "Flussmarketing für die gesamte Oste". Dabei sollen Anregungen für künftige Arbeitsschwerpunkte der neuen Fachgruppe gesammelt werden - von gemeinsamen Veranstaltungen über Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Flyern und anderen Werbemitteln.

Eingeladen seien, so Osteland-Vorstand Bölsche, nicht nur Vertreter von Wassersport und -touristik, sondern "alle, die mit dem Fluss und seiner maritimen Kultur zu tun haben, sei es die Flussgeschichte, der Seeadlerschutz, das Traditionssegeln, der Schiffsmodellbau oder der Shantygesang, und die am Aufbau eines bislang beispiellosen Netzwerks von der Quelle bis zur Mündung der Oste mitwirken wollen". Als Gäste sind in der Versammlung ausdrücklich auch Nichtmitglieder der AG Osteland willkommen.


Oste hat "Schlüsselfunktion" im UN-Jahr der Artenvielfalt

Erhaltung des Störs hat europaweit höchste Priorität / Berliner Forscher sehen "sehr gute Eignung" des Flusses / Auch Oste-Mittellauf untersuchenswert / Bundesregierung will Fischdurchgängigkeit fördern / Bingo-Stiftung sagt Zuschuss zu / Info-Offensive mit "Stör-Gipfel" und Fachvorträgen in den Kreisen Stade, Cuxhaven und Rotenburg

8. 1. 2010. Rotenburg / Stade / Cuxhaven. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen geben an diesem Montag, 11. Januar, in einer Festveranstaltung den Auftakt zum "Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt", mit dem die Vereinten Nationen das Thema Artenreichtum weltweit ins öffentliche Bewusstsein rufen wollen. Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. unterstreicht aus diesem Anlass die "Schlüsselfunktion" des längsten niedersächsischen Nebenflusses der Elbe für die Erhaltung einer der meistbedrohten Fischarten des Kontinents, des Europäischen Atlantischen Störs (Acipenser sturio).

Der urtümliche Kaviarfisch, der einst in großer Zahl auch in der Oste heimisch war, steht in seinem gesamten Verbreitungsgebiet unmittelbar vor dem Aussterben oder ist lokal bereits ausgestorben. Verschiedenen internationalen Abkommen und Konventionen zufolge zählt dieser Fisch heute zu den am stärksten bedrohten Tierarten Europas" Daher werden für den seit 1998 streng geschützten Stör von der EU vorrangig Arterhaltungs- und Wiedereinbürgerungsmaßnahmen gefordert.

Das von Vertretern der Sportfischerei und der AG Osteland unlängst besichtigte Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, das im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Vorhabens im Frühjahr 2009 einen vielbeachteten Versuchsbesatz mit Jungstören in der Oste vorgenommen hatte, sieht sich vor zwei schwierige Aufgaben gestellt: einerseits geeignete Gewässer für eine Wiedereinbürgerung ausfindig zu machen, andererseits durch Nachzucht genügend Jungtiere der Art bereitzustellen.

Wie schwierig und wie dringlich diese Aufgaben sind, zeigt der Umstand, dass Bestände von Acipenser sturio außerhalb der Gironde in Frankreich, in der gerade noch rund 600 Tiere aller Alterklassen vermutet werden, "derzeit nicht mehr nachweisbar" sind, so der Berliner Fischerei-Experte Dr. Jörn Geßner. Weil Frankreich nur eine "begrenzte Anzahl" von Satzfischen zur Verfügung stellen kann, kommt der "Auswahl eines möglichst optimal geeigneten Gewässersystems" nach Ansicht der Wissenschaftler besondere Bedeutung zu.

Für eine Eignung der Oste spricht der Umstand, dass dieser Fluss "nach den ersten Untersuchungen offenbar längere Verweilzeiten der Störe ermöglicht", heißt es in einem der AG Osteland jetzt vorliegenden Bericht über "Erste Ergebnisse der telemetrischen Untersuchungen zu Wanderverhalten und der Habitatnutzung des Europäischen Störs in der Oste".

Die Verfasser Jörn Geßner und Frank Fredrich konstatieren darin "eine gute Eignung des Flusses für die Jungfische im Rahmen der Untersuchung". Fredrich hatte auf der Oste mit Hilfe des Forschungsbootes "Acipenser" das Verhalten der ausgesetzten, zum Teil markierten und mit einem implantierten Ultraschallsender versehenen Tiere wochenlang rund um die Uhr beobachtet.

Die Tiere fühlten sich in der Oste offenbar wohl. "Die lange stationäre Phase des Aufenthaltes der Fische  wurde so in keinem anderen Gewässer beobachtet," heißt es in dem bislang unveröffentlichen Zwischenbericht. "Eine derartig intensive Nutzung des Lebensraums" lasse  nur den Schluss zu, dass der Lebensraum sehr gut für die Ansprüche der beobachteten Tiere geeignet sei.

Im neuen Jahr sollte, so das Papier, "die Nutzung der mittleren Oste untersucht werden, um deren potentielle Eignung als Jungfischhabitat zu bestimmen". Eine Wiederholung der Arbeiten mit verschiedenen Größen der Tiere in den Jahren 2010 und 2011 scheine zur Absicherung der bisherigen Ergebnisse geboten. Insbesondere sei auch der Bereich der Oste oberhalb des Bremervörder Wehrs "von potentieller Bedeutung" insbesondere für frühe Lebensstadien. Daher sollte "der Mittellauf in die weiteren Untersuchungen einbezogen werden".

Um die Oste und ihre Zuflüsse "fischdurchgängig" zu machen, setzen die Artenschützer nicht nur auf Gemeinden wie Sittensen, das noch in diesem Jahr eine Querverbauung im Bereich der Wassermühle beseitigen will, sondern auch auf weitere staatliche und nichtstaatliche Unterstützung. Die Niedersächsische Bingostiftung hat nach Angaben ihres Geschäftsführers, des früheren CDU-Landtagsabgeordneten Karsten Behr, für die Wiederansiedlung des Störs in der Oste kürzlich bereits rund 20.000 Euro bewilligt. Weitere Zuschussanträge laufen zur Zeit, wie der Vorsitzende des Wanderfisch-Arbeitskreises der Sportfischer, Wolfgang Schütz (Osten), mitteilt.

In diesem Zusammenhang verweisen die Sportfischer und die AG Osteland auf eine entsprechende Klausel des  Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und FDP. Darin heißt es: "Frei fließende Flüsse haben einen hohen ökologischen Wert. Die Durchgängigkeit der Flüsse für wandernde Fische muss wiederhergestellt werden. Für den Natur- und Hochwasserschutz sollen natürliche Auen reaktiviert und Flusstäler, wo immer möglich, renaturiert werden."

Um für die Rettung des Europäischen Störs zu werben, planen Angler und Artenschützer für die kommenden Wochen eine Informationsoffensive in den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg. Am Freitag, 19. Februar, 19 Uhr, referiert Sportfischer-Vorsitzender Schütz in Osten (Kreis Cuxhaven) im Clubhaus des dortigen Wassersportclubs an der Ostebrücke in einer öffentlichen Veranstaltung über die Wanderfische in der Oste einst und jetzt. Dazu liest Jochen Bölsche (AG Osteland) aus dem Buch "Über die Oste".

Einen "Stör-Gipfel" mit renommierten Experten veranstaltet die Ostepachtgemeinschaft (OPG) der Sportfischer im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am Sonnabend, 6. März, im Saal des "Großenwördener Hofs" in Großenwörden (Kreis Stade). Ab 16 Uhr behandelt Prof. Harald Rosenthal, Präsident der World Sturgeon Conservation Society (Weltgesellschaft zur Erhaltung des Störs), das Thema "Weltweiter Gefährdungsstatus der Störe und internationale Bemühungen zu ihrer Rettung". Jörn Geßner - unlängst zurückgekehrt von einer Stör-Weltkonferenz in Wuhan (China) - beantwortet die Frage: "Was macht die Oste so besonders?". Ralf Gros (Lüneburg) vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) referiert über "Möglichkeiten zur Umsetzung des 'Nationalen Aktionsplans zur Wiederansiedlung des Störs' in Niedersachsen".

Am Sonntag, 7. März, steht das Thema Oste-Störe auch auf der Agenda des "6. Tages der Oste" im Gasthaus Hellwege in Hagenah (Kreis Stade), wo der Berliner Störforscher Geßner den Festvortrag hält. Nachdem die AG Osteland und die Sportfischer voriges Jahr in Balje (Kreis Stade) und in Oberndorf (Kreis Cuxhaven), dem Standort eines Stördenkmals, zu mehreren Stör-Infoveranstaltungen eingeladen hatten, soll ein weiterer, noch nicht terminierter Vortrag von   Wolfgang Schütz im Frühjahr in Sittensen (Kreis Rotenburg) folgen.


Ein Fluss als Geheimtipp


Einige Schlagzeilen vom Jahresende

5. 1. 2010. "Ein stiller Fluss macht von sich reden" - unter dieser Überschrift berichtet nun auch der Weser-Kurier / Wümme-Zeitung über die Oste.

"Die Oste war bisher eher ein Tipp für Insider. Das hat sich im vergangenen Jahr gründlich geändert. Der rund 150 Kilometer lange Fluss, der südlich von Tostedt entspringt und bei Neuhaus in die Elbe mündet, hat einen gewaltigen Sprung gemacht," urteilt Autor Klaus Göckeritz in einem ausführlichen Artikel (hier im Netz) zum Abschluss des Oste-Jahres. Weiter heisst es in der Bremer Zeitung: "In unserer Region ist die Oste zwischen Zeven, Rockstedt, Selsingen und Bremervörde ein Geheimtipp für Wasserwanderer und Kanuten."

Damit haben - neben diversen Hörfunkstationen - nun praktisch sämtliche Zeitungen im Elbe-Weser-Dreieck über den Abschluss des Jahres der Oste berichtet, darunter

- das Hamburger Abendblatt - hier,
- der Weser-Kurier - hier,
- die Bremervörder Zeitung - hier,
- die Niederelbe-Zeitung -  hier,
- die Rotenburger Kreiszeitung -.hier,
- die Zevener Zeitung / Treffpunkt Sittensen - hier,
- die Rotenburger Rundschau - hier,
- die Cuxhavener Nachrichten - hier.


 
 
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