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Karte und Fahrplan-Auskunft
Elbe-Weser-Dreieck






















 

Pressetexte 2003 - 2004 - 2005 - 2006 - 2007 - 2008 - 2009 - 2010

"Schwebefähre bedeutsam für die ganze Oste-Region" - 8. 1. 2007
10 000 mal Werbung für das "schaurig-schöne" Krimiland - 14. 1. 2007
"Schwebefähre bedeutsam für die ganze Oste-Region" - 28. 1. 2007
Sushi, Sake und Karaoke für den Mann von der Oste - 3. 2. 2007
Wer fischt sich die Goldenen Hechte? - 6. 2. 2007
"Oste-Oscar" wird in Kehdingen verliehen - 15. 3. 2007
Fährverein kämpft um ein "schwimmendes Denkmal" - 17. 3. 2007
"Freudentag für Ostefreunde" - 24. 3. 2007
"Was wäre die Deutsche Fährstraße ohne ihre Fähren und Leuchttürme?" - 25. 3. 2007
Broberger Fährverein in Rekordtempo gegründet - 29. 3. 2007
Brobergens Ostebogen - ein "Troja des Nordens"? - 5. 4. 2007
Nick Blume schnitzt Roland für Brobergen - 18. 4. 2007
Schwebefähre Bilbao auf neuer Briefmarke - 28. 4. 2007
Raubritter, Reet und alte Radios - 30. 4. 2007
Taucher erkunden Oste in Brobergen - 4. 5. 2007
Mord an Bord bei Abendrot - 13. 5. 2007
Gemeinsam zum Unesco-Prädikat - 15. 5. 2007
Das Land der vergessenen Maler - 3. 6. 2007
Die Kuh als Zugpferd - Niedersächsische Milchstraße - 8. 6. 2007
McAllister will Unesco-Ehren für deutsche Schwebefähren - 15. 6. 2007
Jetzt 200 Mitglieder in der AG Osteland - 25. 6. 2007
AG Osteland präsentiert den "malerischen Fluß" - 23. 7. 2007
"Neuhaus ist ein Ort des Glücks" - 26. 7. 2007
Trommler und Gaukler feiern den "Roland von Brobergen" - 2. 8. 2007
Delegation von der Oste reist zur Rekordregatta nach Rendsburg - 16. 8. 2007
Segelwelt blickt nach Oberndorf - 27. 8. 2007
Ein Fluß feiert seine Fähren und Brücken -  2. 9. 2007
Krimiland-Hauptgewinn geht nach Kleinwörden - 11. 9. 2007a
Maritime Zeitreise an Oste und Elbe - 11. 9. 2007b
Politik testet Plastik-Zitzen - 11. 9. 2007c
Feuerwerk der Ideen für das Jahr der Oste 2009 - 18. 9. 2007
"Das neue Jahr wird ein gutes Krimijahr" - 31. 12. 2007


"Das neue Jahr wird ein gutes Krimijahr"

Thrillerfreunde können sich auf viele Lesungen und etliche Neuerscheinungen freuen / Die AG Osteland wirbt für das "Land der fiktiven Tatorte"

31. 12. 2007. Stade / Cuxhaven. Das Literatur- und Tourismusförderungsprojekt "Krimiland Kehdingen - Oste", das voriges Jahr von der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. ins Leben gerufen worden ist, macht Fortschritte. "Das neue Jahr wird ein gutes Krimijahr," freut sich die Sprecherin der Projektgruppe, die Ostener Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt, auf viele Lesungen und einige Neuerscheinungen.

Im Laufe des neuen Jahres wird es, so Renate Wendt, zwischen Elbe und Oste weit mehr als ein Dutzend Krimi-Lesungen und sonstige Krimi-Veranstaltungen geben. Veranstalter sind neben der AG Osteland diverse Vereine sowie der örtliche Buchhandel.

Das Krimi-Jahr beginnt am Sonnabend, 12. Januar, 19 Uhr, im Oste-Huus an der Ostener Schwebefähre. Auf Einladung des Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung liest dort der Stader Archäologie-Experte Dietrich Alsdorf aus seinem Historienkrimi "Anna aus Blumenthal", für den er nicht nur in Archiven, sondern auch in freier Natur mit Spaten und Metallsonde recherchiert hat. Thema ist ein 1833 begangener spektakulärer Vater- und Gattenmord und dessen blutige Ahndung nach einem grausigen mittelalterlichen Ritual. Die Karten kosten 8 Euro (incl. Spende für den Fährverein). In der Pause wird ein historischer Imbiss gereicht. Anmeldungen erbittet Ostehuus-Chefin und Diplom-Geografin Corinna Kolf unter Tel. 01520-66 49 736.

Wer die Original-Schauplätze des Romans, darunter die einstige Hinrichtungsstätte bei Himmelpforten sowie die ursprüngliche Grabstelle des Mörderpaares, besichtigen möchte, kann am Sonntag, 20. Januar, an einer Exkursion mit Dietrich Alsdorf und Corinna Kolf teilnehmen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr in Blumenthal und endet gegen 17 Uhr mit einem Kaffetrinken (Anmeldungen unter Tel. 01520-66 49 736).

Allein im Februar finden an der Oste drei Lesungen statt. Am 6. Februar, 15 Uhr, liest der langjährige Geversdorfer SPD-Ratsherr Dr. Reinhold Friedl, Autor des Osteland-Krimis "Tödliches Tabu", auf Einladung des DRK im Ostekrug in Geversdorf. Am 14. Februar, 19.30 Uhr, stellt Friedl seinen Roman auf Einladung des Rotary-Clubs Land Hadeln im Hotel Am Medemufer in Otterndorf vor. Am Sonnabend, 16. Februar, 19.30 Uhr, liest der in Oberndorf lebende �Stern�-Autor Wolfgang Röhl im Oste-Huus, Osten, aus seiner Krimigroteske �Im Norden stürmische Winde�, zu der er durch Windkraft-Auseinandersetzungen an der Unteren Oste inspiriert worden ist (Anmeldungen unter Tel. 01520-66 49 736).

Am Freitag, 28. März, kommt auf Einladung der AG Osteland und des Culturkreises Hemmoor einer der prominentesten und produktivsten deutschen Krimiautoren in das Osteland. Der Berliner Sozialwissenschaftler  Horst Bosetzky, bekannt unter seinem Kürzel "-ky",  liest in der Hemmoorer Kulturdiele unter anderem aus einer Kriminalerzähung, deren Schauplatz der benachbarte Kreidesee ist.

Einen beziehungsreichen Ort hat sich auch Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) für die Vorstellung ihres jüngsten Botanik-Krimis ausgewählt. Anfang April - der genaue Termin wird noch mitgeteilt - liest sie in der Wingster Kameliengärtnerei aus der �Schneekamelie�.

Das wohl umfangreichste Angebot an Krimi-Lesungen offeriert Inga Hebeiss von der Drochterser Buchhandlung Buch & byte. Am 12. April beginnt eine Reihe von drei Lesungen (Motto: "Morden im Moor") mit Wilfried Eggers, Elke Loewe und Thomas Morgenstern im Heimathof Hüll an. Eine Serie von Veranstaltungen auf dem Oste-Schiff "Mocambo" beginnt am Freitag, 23. Mai, 20 Uhr, mit einem Auftritt von Elke Loewe; es folgen Lesungen mit Wilfried Eggers, Alexandra Kui, Wolf S. Dietrich und Wolfgang Röhl.

Im zweiten Halbjahr folgen weitere Höhepunkte. So findet am 1. November in Drochtersen unter dem Titel �Criminale� eine "Kehdinger Kriminacht" statt. Außerdem haben einige Autoren für den Herbst Neuerscheinungen angekündigt.

Das ganze Jahr über will die Osteland-Projektgruppe ihre Öffentlichkeitsarbeit für das "Land der fiktiven Tatorte" an Oste und Elbe fortsetzen. In dieser Beziehung hat das neue Jahr gut begonnen. Bereits am Silvesterabend strahlte NDR-Info eine Reportage von Jörn Freyenhagen mit dem Titel "Sherlock Holmes zwischen Marsch und Moor" über den Landstrich aus, in dem mehr als 200 Krimis und Krimi-Drehbücher entstanden sind.

Der NDR warb für den Beitrag mit den Worten: "Für Krimifans ist dieser raue Teil der Norddeutschen Tiefebene ein Muss. Zwischen den Flüssen Elbe und Oste liegt die Deutsche Krimistraße. So wie Sherlock Holmes im Dartmoor das Rätsel um den 'Hund von Baskerville' löst, ist in Kehdingen das Königsmoor Schauplatz des Verbrechens." Für ihr erstes Januarheft hat eine große Frauenzeitschrift ("tina") eine umfangreiche Reportage über die Region der "Morde zwischen Marsch und Moor" vorbereitet.

Besonders erfreut zeigt sich die Osteland-Projektgruppe Krimiland darüber, dass die Lokale Aktionsgruppe (LAG) im Rahmen des Leader-Wettbewerbs das "Krimiland" als "prioritäres Projekt" eingestuft und Förderung in Aussicht gestellt hat. Auch die Kooperation mit den regionalen Tourismusorganisationen ist gut angelaufen. So werben nicht nur die Touristik Wingst, der Tourismusverband Kehdingen und das Tourismus-Management des Kreises Stade mit dem Logo des Krimilandes, einer Zielscheibe zwischen zwei Kopfweiden. Auch die Maritime Landschaft Unterelbe (MLU) hat die Öffentlichkeit über die Krimiszene an der Niederelbe  informiert.

In einem bundesweit gestreuten MLU-Text heißt es unter anderem: "Literarisch wird an der Unterelbe deutlich mehr gemordet als anderswo auf der Welt. Durch alle Jahrhunderte ermitteln wackere Polizisten und Hobbydetektive skurrile Tode zwischen Hamburg und Neuwerk und auf beiden Seiten an Land. Besonders kriminell geht es im malerischen Kehdingen zu."


Feuerwerk der Ideen für das Jahr der Oste 2009

Mit verstärktem Vorstand plant die AG Osteland einen "Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung" / Künstler, Kommunen und Vereinsvorstände präsentieren Konzepte für das Jubeljahr der Schwebefähre Osten - Hemmoor

18. 9. 2007. Landkreis. Zwei Dutzend Künstler, Kommunalpolitiker und Vereinsvertreter aus den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg haben im voll besetzten Saal der "Ostekrone" in Hechthausen (Kreis Cuxhaven) ein wahres Feuerwerk der Ideen zur Gestaltung eines "Jahres der Oste 2009" entwickelt: Am längsten niedersächsischen Elbnebenfluss soll in zwei Jahren ein "Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung" gefeiert werden, um den einstmals "vergessenen Fluß" bundesweit ins Gespräch zu bringen, kündigte der Vorstand der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.  in einer gut besuchten außerordentlichen Mitgliederversammlung an.

Mit Blick das Jubiläumsjahr, das mit dem 100-jährigen Bestehen des nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor zusammenfällt, stockte die 2004 gegründete "Lobby für die Oste" ihren Vorstand von vier auf sieben stimmberechtigte Mitglieder auf.

Einstimmig wählte die Versammlung drei bekannte Persönlichkeiten aus dem Osteland: Pastor Burkhard Ziemens (Oldendorf), der mehrere Gemeinden entlang der Unteren Oste betreut, die Diplom-Geografin Corinna Kolf (Brobergen), Gründungsvorsitzende des jungen Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung, sowie die Reisejournalistin Christine Reimers (Hechthausen), die letztes Jahr mit ihrer Weltrekordreise auf der "Europa-Kutsche" in sechs Ländern für das Osteland geworben hat.

In jeweils etwa dreiminütigen Impulsreferaten legten Osteland-Mitglieder in der Versammlung ihre Vorstellungen für das Jahr 2009 dar, das unter dem Motto stehen soll: "Ein Fluß feiert seine Fähren und Brücken".

Für Osten und Hemmoor erhofft sich Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer für das Jubiläumsjahr der Schwebefähre die Eröffnung des geplanten Fähr- und Flußmuseums und die Neugestaltung des Basbecker Fährdamms. Karl-Heinz Brinkmann von der Schwebefähren-Fördergesellschaft kündigte die Wiederherstellung einer historischen Schiffsstelle und eine Reihe von Publikationen sowie eine interaktive Oste-CD an; angedacht ist außerdem eine "Fährcard", die zur Nutzung aller Oste-Fähren berechtigt.

Der SPD-Tourismusexperte Johannes Schmidt, Initiator der Hemmoorer "Küstenklassik"-Festspiele, warb gemeinswam mit dem Tonkünstler Arne T. Fischer (Hemmoor) für die Veranstaltung eines Laserkonzerts an der Schwebefähre.

In der zweiten Stadt an der Tide-Oste, in Bremervörde, sind neben dem traditionellen Kultursommer für 2009 Veranstaltungen an der ehemaligen Furt, dem Ausgangspunkt der Deutschen Fährstraße, angedacht, wie Bürgermeister Eduard Gummich vortrug. Der Rotenburger Vize-Landrat Reinhard Brünjes setzte sich gegenüber der AG Osteland für eine verstärkte Einbeziehung der Oberen Oste in das Jubiläumsprojekt ein.

Neben der Ostener Schwebefähre werden vor allem die historischen Prahmfähren in Gräpel und Brobergen Schauplatz von kulturellen und historischen Veranstaltungen sein, kündigte Fährvereinsvorsitzende Corinna Kolf an. In den Orten zwischen Osten und Neuhaus wiederum, wo alle  Fähren durch Klappbrücken ersetzt worden sind, werden Ereignisse mit maritimem Flair überwiegen.

Gedacht wird an ein weiteres Rundfunk-Hafenkonzert in Neuhaus oder in Hemmoor-Schwarzenhütten, wie es der Hemmoorer Seglerverein unter dem Vorsitz von Jürgen Hinck bereits vor Jahren organisiert hat. Albertus Lemke (Seglervereinigung Oberndorf) warb für eine Kanu-Staffette und ein Oldtimer-Schiffstreffen, Werner Brewes (Wasserfreunde Hemmoor) offeriert 2009 neben dem traditionellen Oste-Rudermarathon eine bundesweit buchbare "Gemeinschaftsfahrt" des Deutschen Ruderverbandes auf der Oste.

Volker von Bargen, Vorsitzender des Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseums, steuerte die Idee ein, das vereinseigene Küstenmotorschiff "Iris-Jörg" und eventuell auch die Museumsschiffe "Greundiek", "Jan-Dirk" und "Käptn Klünder" auf den Fluß einzuladen und  mit einer Ausstellung an Bord eines der Schiffe an die einst sehr intensive Kümofahrt auf der Oste zu erinnern. Von Peter Wortmann (Grundschule Estorf) stammt die Idee, ein Solarboot-Rennen und Probefahrten mit einer auf der Aller bereits verkehrenden Solarfähre zu veranstalten.

Gerd Drewes vom Heimatverein Hemmoor regte ein Festival aller 20 Shantychöre entlang der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel an. Als 1. Vorsitzender der Hemmoorer Schiffsmodellbauer brachte Drewes  zugleich eine umfassende Gemeinschaftsschau der Modellschipper in der Region ins Gespräch.

Für die Ostepachtgemeinschaft, die 5800 Sportfischer vertritt, stellte der 1. Vorsitzende Wolfgang Schütz (Osten) ein Zehn-Punkte-Programm zum Jahr der Oste vor, mit dem unter anderem für "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins" geworben und über Artenschutz und Uferrenaturierung informiert werden soll.

Europakutscherin Christine Reimer berichtete über Pläne einer Arbeitsgruppe, einen Reit- und Fahrweg entlang der gesamten Oste auszuweisen. Die Erstbefahrung soll in das Jubiläumsjahr fallen. Eine Mehrtageswanderung von der Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) bis zur Mündung bei Balje (Kreis Stade) will für Ausstellungszwecke der Fotokünstler Nikolaus Ruhl aus Osten-Achthöfen dokumentieren.

Für die Kunstszene skizzierte Sigrid Beyer ("Galerie Ästhetik") eine Galerieroute entlang der Oste und eine Aktion "Kinder malen den Fluß". Der Grafiker und Fotograf Gerd Bertholdt (Kleinwörden) will einen Plakatwettbewerb organisieren, der "Geesthof" (Hechthausen) das Jubiläumsjahr mit Raubritter-Stücken bereichern. Die Kunsthandwerkerin Sigrid Frömming plant für Jahresbeginn und -ende 2009 Events mit Papierschiffen an Quelle und Mündung. Wolf-Dietmar Stock von Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft in Neuhaus will 2009 eine Ausstellung in Osten zum 50. Todestag von Diedrich Rusch, dem "Maler der Oste", zusammenstellen.

Eine Reihe von Literaturereignissen, darunter die Eröffnung einer Krimiroute und eine Krimiwoche, kündigte Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt (Osten) für das Projekt Krimiland Kehdingen-Oste an. Den wohl stärksten Beifall fand ein Konzept der Schriftstellerin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll), die eine ganze Reihe von kulturellen Veranstaltungen zum Thema Oste - unter anderem in Kooperation mit dem KunstRaum und dem ABC Hüll, dem Theater "Das Letzte Kleinod" oder dem Natureum in Balje - entworfen hat.

Die Autorin von Krimis und historischen Romanen plädiert unter anderem  für die bundesweite Ausschreibung von "Stadtschreiber"-Stellen für Bremervörde, Hemmoor, Oberndorf und Neuhaus sowie für "Küstenballaden"-Konzerte und für gemeinsame Themen-Wanderausstellungen aus dem Fundus der vielen kleinen Heimatstuben und -museen entlang der Oste.

Bei der Umsetzung dieser "gigantischen Schatztruhe voller Ideen" hofft die AG Osteland, so Workshop-Moderator Jochen Bölsche, auf viele Mitstreiter. Die Hilfe der Heimatpresse, die bereits regelmäßig ein "Osteland-Magazin" herausgibt, sagte in der Versammlung Ralf Drossner von der Niederelbe-Zeitung dem Verein zu.

Auch aus der Landeshauptstadt hat die AG Osteland ein erstes positives Signal empfangen: Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, David McAllister, hat dem Verein seine Unterstützung angeboten und das Projekt 2009 gelobt: "Anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Schwebefähre in Osten einen Oste-Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung zu organisieren, könnte einen Beitrag dazu leisten, den Fluß zur touristischen Lebensader des Elbe-Weser-Raumes zu entwickeln."

An aktiven Mitgliedern mangelt es dem Verein nicht. Kurz nachdem der Vorsitzende Gerald Tielebörger die Hemmoorerin Lisa Karstens mit einem Blumenstrauß als 200. Mitglied begrüßt hatte, konnte er von Clemens Freiherr von Marschalck (Hechthausen) auch schon das 220. Beitrittsformular entgegennehmen.


Krimiland-Hauptgewinn geht nach Kleinwörden

82-jährige Rentnerin kennt sich aus mit der Spannungsliteratur von Oste und Elbe

11. 9. 2007a. Hemmoor / Drochtersen. Waltraud Lünser aus Kleinwörden kennt sich aus mit Kriminalromanen. Bei einem Krimi-Quiz, den die Projektgruppe "Krimiland Kehdingen-Oste" der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. zum Bahnhofstraßenfest in Hemmoor veranstaltete, fand die 82-jährige Rentnerin die richtigen Antworten auf elf Fragen nach Inhalt und Schauplätzen von Regional-Krimis aus der Feder von Elke Loewe, Jürgen Petschull, Thomas B. Morgenstern, Wilfried Eggers und Reinhold Friedl.

Mit ihren Krimi-Kenntnissen und einem bißchen Glück gewann die Kleinwördenerin das dickste von mehreren Buchpaketen, die für die Rätselfreunde von der Drochterser Buchhandlung "Buch & Byte" gestiftet worden waren.

Das Quiz enthielt einige eher leichte Fragen wie die nach dem Namen des Osteschiffes, auf dem häufig Krimi-Lesungen stattfinden (Mocambo). Aber es gab auch härtere Nüsse zu knacken - etwa: Wie heißt die Oste in den Romanen von Elke Loewe (Stinte)? Wo liegt das einstige Kriegsgefangenenlager, das eine Rolle in einem Polit-Thriller von Jürgen Petschull spielt (Sandbostel)?

Das Lösungswort - "Ziegelbrand" - ist zugleich der Titel eines Kriminalromans des Drochterser Autors und Anwalts Wilfried Eggers, der für die Krimifreunde in Hemmoor und Umgeburg eine Lesung an einem ungewöhnlichen Ort abhielt: Eggers servierte Kostproben aus seiner Krimiproduktion diesmal zwischen frischem Grün und bunten Blüten im Gewächshaus der Gärtnerei Wiebusch in der Bahnhofstraße.


Maritime Zeitreise an Oste und Elbe

AG Osteland erkundet die Geschichte der Schiffswerften / Vom Ewer bis zum Hightech-Rettungsboot / Rückblick auf die Blütezeit des Holzschiffbaus

11. 9. 2007b. Bremervörde / Neuhaus / Drochtersen. Eine maritime Zeitreise unternahmen  rund 35 Teilnehmer einer ganztägigen Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Osteland in den Landkreisen Rotenburg, Cuxhaven und Stade. Unter dem Titel "Die Oste - Fluß der Werften" informierten bekannte Regionalhistoriker, darunter Rainer Brandt (Bremervörde) und Gisela Tiedemann (Wingst), in Bremervörde, Gräpel, Geversdorf und Neuhaus über die reiche Schiffbautradition am längsten Nebenfluß der Elbe.

Einen scharfen Kontrast zur Fahrt entlang der Oste, wo die Blütezeit des Schiffbaus längst vergangen ist, bildete ein Abstecher nach Krautsand, wo die beiden Osteland-Tourenleiter Harald Sträter und Renate Wendt einen Besuch der hochmodernen Hatecke-Werft arrangiert hatten. Vertriebsleiter Arne Nagel und Bootsbau-Produktionsleiter Thomas Breuer gewährten Einblick in das 104 Jahre alte Unternehmen, das heute Freifall-Rettungsboote in alle Welt und vor allem nach Asien exportiert.

Während der Schiffbau auf Krautsand floriert, ist an der Oste nur noch eine einzige Werft - von einstmals mehr als zwei Dutzend - in Betrieb: Am alten Hafen in Neuhaus hält der Schiffbauer Martin Skadow nicht nur Hallen für die Winterlagerung und die Reparatur von Booten bereit, er versteht sich auch auf die Produktion formschöner Yachten in klassischer Holzbauweise.

Anderswo an der Oste finden sich - wenn überhaupt - nur noch Relikte aus der großen Zeit, als an dem Fluß Hunderte von Ewern gebaut wurden, die, wie die Regionalhistorikerin Tiedemann-Wingst darlegte, als "Mädchen für alles" dienten. In Bremervörde etwa finden sich, so Heimatforscher Rainer Brandt, keinerlei bauliche Überreste jener Werft, die dort in der Nähe des heutigen DLRG-Turms zwischen Oste und Vörder See betrieben wurde.

Von der Werftenvergangenheit in Gräpel (Landkreis Stade) künden immerhin noch ein paar rostige Schienen am Osteufer und eine Seilwinde, wie Günter Bube, Nachkomme einer Schiffbauerfamilie, und Corinna Kolf vom Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung bei einer Ortsbegehung und mit einer Videopräsentation demonstrierten.

In Gräpel spitzte sich, wie auch in Bremervörde, die Werftenkrise zu, als der Bau der Oste-Bahnbrücke in Hechthausen Segelschiffe mit starren Masten hinderte, zur Reparatur die weiter flußaufwärts gelegenen Werften anzulaufen.

Das Aus für fast alle anderen Schiffbaubetriebe an der Oste nahte mit dem Anbruch der Stahlschiff-Ära und dem Trend zu immer größeren Schiffen, die mit den Slipanlagen und Helligen am Nebenfluß kaum noch befördert werden konnten, wie in Geversdorf der einstige Werftbesitzer Günter Dodegge erzählte. An den früheren Werftbetrieb erinnern noch immer der Kran, das heute von Urlaubern genutzte einstige Werftgebäude und einige Modelle der einst hier gebauten Schiffe. Auch für die Werft in Oberndorf war das Ende schließlich unausweichlich, wie der Kapitän und Heimatforscher Holger Kuhne vortrug.

Über künftige Exkursionen in der Reihe "Unbekannte Oste" der AG Osteland informiert die Website www.osteland.de.


Politik testet Plastik-Zitzen

Faßbutter-Molkerei Hasenfleet will Touristen-Magnet werden / Ratsmitglieder testeten Jux-Angebot / Milchstraßen-Erweiterung für 2009 geplant

11. 9. 2007c. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. Mit einem feuchtfröhlichen Wettmelken am Plastikeuter, einem Reisigbesen-Zielwerfen sowie mit einer Schubkarren- und Wassereimer-Rallye haben rund 40 Kommunalpolitiker, Landwirte und Touristiker ein Jux-Angebot getestet, mit dem die kleine Molkerei im ländlichen Oberndorf-Hasenfleet (Landkreis Cuxhaven) und einige Nachbarorte zum Tourismus-Magneten werden wollen.

Nach den Vorstellungen der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. soll die Region an der Unteren Oste, die Teil des größten geschlossenen Milchproduktionsgebietes in Europa ist, bis zum "Jahr der Oste" 2009 durch zwei weitere Teilstücke der Niedersächsischen Milchstraße erschlossen werden, die bislang auf den Landkreis Stade beschränkt war; eine Ausweitung auch auf den Landkreis Rotenburg wird von den dortigen Touristikern seit längerem angestrebt.

Die Molkerei Hasenfleet soll auch nach dem Wunsch des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis einen Probier- und Informationsraum erhalten und zum Ausgangs- und Endpunkt von Fahrrad-Routen rechts und links der Oste werden. Außerdem könnten dort, so Osteland-Mitglied Horeis, ebenso wie in der örtlichen Gastronomie Gruppenangebote wie die "Milchmagister"-Prüfung am Plastikeuter offeriert werden.

Nachdem die Idee, wie berichtet, in den Gemeinden Oberndorf, Geversdorf und Osten Anklang gefunden hatte, folgten jetzt starke Abordnungen der dortigen Räte der Einladung des des Molkerei-Chefs Horst von Thaden, sich bei Bier, Bratwurst und diversen Milchspezialitäten über die Milchmagister-Prüfungen zu informieren, die einer der Initiatoren des Milchstraßen-Projekts, der Düdenbüttler Bürgermeister Heinz Mügge, vorstellte.

Zum Teil eindrucksvolle Proben ihres praktischen Könnens lieferte die geballte Kommunal-Prominenz von der Oste, darunter die Dobrocker Samtgemeinde-Bürgermeisterin Bettina Gallinat, der Hemmoorer Erste Samtgemeinderat Wolfgang Poit, der Geversdorfer Bürgermeister Wilhelm Hottendorff und sein Ostener Kollege Carsten Hubert samt seinen Stellvertretern Gerd Wichers und Silke Mahler.

Nachdem die Gäste auch noch einen Käse-Test und ein Futtermittel-Quiz absolviert und die Urkunde zum Titel "De lütte Melkbuer" entgegengenommen hatten, war das Urteil einhellig: Mit einem solchen spaßigen und zugleich informativen Angebot können Touristen vergnügte Stunden im Osteland verbringen. Bürgermeister Horeis ist sicher: "Das bringt Wirtschaftskraft in die Region."

WEB-TIPP: www.niedersaechsische-milchstrasse.de


Ein Fluß feiert seine Fähren und Brücken

AG Osteland sammelt erste Ideen für das Jubiläumsjahr 2009 / Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung geplant / Herbstprogramm ist angelaufen

2. 9. 2007. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Lange Zeit galt die idyllische Oste, der längste niedersächsische Nebenfluß der Elbe, als "unbekannter Fluß". Das könnte sich spätestens 2009 grundlegend ändern. Das 100-jährige Bestehen des 1909 gebauten Fluß-Wahrzeichens, des nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor, soll nach dem Willen der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. zum Anlaß genommen werden, in den Anrainer-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg ein "Jahr der Oste" mit einem Oste-Kultursommer zu begehen, der  bundesweit Beachtung findet. Mögliches Motto: "Ein Fluß feiert seine Fähren und Brücken."

Um das Jubiläumsjahr vorzubereiten, hat die 2004 gegründete AG Osteland ihre mittlerweile rund 210 Mitglieder zu einem Ideen-Workshop im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die am Montag, 17. September, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Ostekrone" in Hechthausen (Kreis Cuxhaven) stattfindet. In der Versammlung soll zudem der bislang vierköpfige Vorstand um drei stimmberechtigte Mitglieder verstärkt werden.

Im Mittelpunkt des Festjahres werden natürlich die Schwebefähren-Gemeinden Osten und Hemmoor stehen, die bestrebt sind, bis 2009 ein Fähr-Informationszentrum und einen neuen Fahrgastschiff-Anleger am Ostufer der Oste sowie gegenüber im Ortsteil Basbeck eine Weltschwebefähren-Infomeile eröffnen zu können. Die Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre plant ein großes Festprogramm und kündigt die Herausgabe einer Chronik an. Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert hat bereits vor zwei Jahren die Bürgermeister aller sieben anderen Schwebefähren-Kommunen zu einer Weltkonferenz an die Oste eingeladen.

Das Jubiläumsjahr soll zugleich genutzt werden, das Interesse der Öffentlichkeit auf die gesamte Oste sowie auf die Deutsche Fährstraße zu lenken, die im Mai 2009 fünf Jahre alt wird und zu deren Attraktionen neben maritimen Museen vor allem  traditionelle und moderne Flußquerungen aller Art zählen, darunter das Sperrwerk in Balje und die historischen Prahmfähren in Gräpel und Brobergen (alle im Kreis Stade), die Klappbrücken in Oberndorf und Geversdorf (Kreis Cuxhaven) sowie die einstige Furt am Burgberg in Bremervörde (Kreis Rotenburg), dem Ausgangspunkt der Route.

Für Bremervörde hat bereits der Rotenburger Vize-Landrat Reinhard Brünjes sommerliche Konzertveranstaltungen am Kilometer Null der Tide-Oste angeregt. Im Hemmoor wird unter anderem über ein Shanty-Festival und eine zentrale Veranstaltung aller Schiffsmodellbauclubs entlang der "Fährienstraße" nachgedacht, in Brobergen über ein mittelalterliches Spektakel an der historischen Fähr- und Burgstelle, in Oberndorf über eine Kanu-Staffette und einen Lampion-Korso, in Neuhaus über weitere Kunstausstellungen mit Landschaftsbildern.

Im Sommer 2009 soll auch der Erstberitt eines neuen Reit- und Fahrweges durch das Osteland erfolgen, den ein Initiativkreis um die Hechthausener Europa-Kutscher Christine und Jürgen Reimer erarbeitet. Auch Angel-, Tourismus-, Heimat-, Kultur- und Sportvereine von der Ostequelle bei Tostedt bis zur Mündung bei Neuhaus sind aufgerufen, Ideen für das Oste-Jahr zu entwickeln und, so die AG Osteland, "die einmalige Chance zu ergreifen, das bundesweit beachtete Fährjubiläum zu nutzen, für das gesamte 1800 Quadratkilometer große, überwiegend küstenferne und strukturschwache Einzugsgebiet der Oste nachhaltig zu werben".

Während die Planungen für 2009 jetzt anlaufen, hat die AG Osteland für diesen  Herbst eine Reihe attraktiver Veranstaltungen vorbereitet. Der Arbeitskreis Kultur/Natur offeriert nach der am Sonntag, 9. September, stattfindenden, bereits ausgebuchten Exkursion "Die Oste - Fluß der Werften" noch eine weitere ganztägige Veranstaltung am Sonntag, 7. Oktober, zum Thema "Die Oste - Fluß der Museen", für die noch Restplätze zur Verfügung stehen (Informationen bei Tourenleiter Curt Schuster, Tel. 04771/3366).

Im Rahmen ihres Projekts "Krimiland Kehdingen-Oste" veranstaltet die AG Osteland zunächst beim Hemmoorer Bahnhofstraßenfest am Sonnabend, 8. September, ab 14 Uhr ein Regionalkrimi-Quiz mit Buchpreisen. Gegen 18 Uhr liest der Krimiautor Wilfried Eggers (Drochtersen) im Treibhaus der Gärtnerei Wiebusch aus seinen Werken.

Fortgesetzt werden die Krimi-Veranstaltungen am Freitag, 14. September, 19.30 Uhr, wenn der Autor Wolf S. Dietrich während einer "Mocambo"-Tour ins Ostewatt aus seinem Regionalkrimi "Wattläufer" liest (Reservierungen bei Inga Hebeiss, Tel. 04143-7434). Im Oktober und November folgen weitere Veranstaltungen mit Elke Loewe und Anke Cibach in Drochtersen und Osten (Näheres unter www.krimiland.de).

Auch im Herbst setzt der Osteland-Arbeitskreis Messen und Märkte seine Werbeaktionen für die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel fort, unter anderem am Sonntag, 23. September, beim "Europa-Kutsche-Tag" in Hechthausen und am Wochenende 29./30. September beim Hansecup-Ruderrennen unter der "Schwesterfähre" in Rendsburg.

Die stark beachteten Osteland-Kunstausstellungen zum Thema Landschaftsmalerei  sind noch bis Ende September im Natureum Niederelbe und in Neuhaus/Oste zu sehen. Zum vorläufigen Abschluß der Ausstellungsserie veranstaltet die Neuhäuser Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft am Sonntag, 30. September, eine Finissage mit musikalischen und filmischen Beiträgen in "Ramm's Hotel" in Neuhaus. Der Nachmittag wird unter anderem von den Oste-Kulturpreisträgern Elke Loewe, Nikolaus Ruhl und Wolf-Dietmar Stock gestaltet. Der Erlös soll dem Aufbau eines Matthaei-Museums für Landschaftsmalerei in Neuhaus zugute kommen.

Im September nehmen auch die Osteland-Arbeitskreise Kommunales und Tourismus wieder ihre Arbeit auf. Die Touristiker an der Oste werdeb auf eine gute Sommersaison zurückblicken können, die mehr Radwanderer als je zuvor an den Fluß geführt hat.

Erfreut zeigt sich die AG Osteland auch darüber, dass die von ihr konzipierte Deutsche Fährstraße bei einem Ranking der "Frankfurter Rundschau" unter den 150 deutschen Ferienstraßen auf Platz drei rangiert. Ein Bericht der Deutschen Presseagentur über die "Fährienstraße" hat sich Ende August in den Print- und Online-Ausgaben von mehr als 500 deutschen Tageszeitungen niedergeschlagen.

Erfolg beschieden war auch den Bemühungen der AG Osteland, die Untere Oste durch neue Radwege touristisch weiter zu erschließen. "Der Kreis Cuxhaven hat die Anregung der AG Osteland aufgegriffen, die Niedersächsische Milchstraße um Routen durch die Gemeinden Oberndorf, Geversdorf und Osten zu erweitern," hat der Oberndorfer Bürgermeister Detlef Horeis jetzt dem Verein mitgeteilt.

Geladenen Gästen aus Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Tourismus soll das Projekt Milchstraßen-Erweiterung am Sonnabend, 8. September, in der Molkerei Hasenfleet vorgestellt werden. Damit verbunden ist die Demonstration einer  "Milchmagisterprüfung", bei der die Teilnehmer unter anderem ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Schubkarren und Plastikeutern beweisen können.


Segelwelt blickt nach Oberndorf

Abschluß des Kampfes um den Nordsee-Elbe-Cup an der Oste /  Segler-Gemeinschaft bereitet Regattafest in Bentwisch vor / Größte Regatta an der Unterelbe / Werbung für das Sportbootrevier zwischen Bremervörde und Neuhaus

27. 8. 2007. Oberndorf / Glückstadt / Brunsbüttel / Bremervörde. "Das Herz der Oste ist Oberndorf, man fühlt sich einfach wohl," lautet der Refrain des neuen Dorfliedes, das Ende letzten Jahres in der Kirche am Strom vorgestellt wurde. Am Sonnabend, 15. September, steht das Oste-Dorf mit dem maritimen Flair, das auch Heimathafen des beliebten Fahrgastschiffs "Mocambo" und des Restaurantschiffs "Ostekieker" ist, im Blickpunkt der Segelwelt an Niederelbe, Oste und Medem: Die Oberndorfer Regatta schließt dann eine Serie von drei Wettfahrten ab, die dieses Jahr bereits zum neunten Mal in der Region an der Elbmündung um den "Nordsee-Elbe-Cup" ausgetragen wird.

Die Ausrichterin, die Seglergemeinschaft Oberndorf/Oste (SGO), wirbt zur Zeit mit einem bunten Plakat, das Vorstandsmitglied Kerstin Mählmann im Comic-Stil gezeichnet hat, in allen Sportboothäfen an Unterelbe und Oste für die Oberndorfer Wassersportveranstaltung, die wieder mit einem Regattafest im Zelt an der Schützenhalle im Ortsteil Bentwisch und einer Siegerehrung in Anwesenheit von Bürgermeister Detlef Horeis zu Ende geht.

Auch in diesem Jahr, so Vorstandssprecher Henning Kuhne, erfolgt die Gesamtwertung der größten Regatta an der Unterelbe über sämtliche drei Wettfahrten, die von der SGO gemeinsam mit der Seglervereinigung Brunsbüttel (SVB), der Segler-Vereinigung Cuxhaven (SVC), der Seglervereinigung Freiburg (SVF) und der Segler-Vereinigung des TSV Otterndorf (SVO) veranstaltet werden.

Nach dem Abschluß der "Vogelsandregatta" des SVC und der "Brunsbütteler Elbewettfahrt" des SVB wird die Oberndorfer Regatta "Rund um den Medemgrund", die in diesem Jahr zum 17. Mal stattfindet, die Entscheidung im Kampf um den begehrten Cup bringen. Die Wertung erfolgt wie in den Jahren zuvor nach Yardstick in den Klassen mit und ohne Spinnaker.

Im vorigen Jahr war der "Nordsee-Elbe-Cup" in der Klasse mit Spinnaker an die "Papillion" von Rudi Grimmsmann (Seglervereinigung Brunsbüttel) gegangen; es folgten die "Diekerjung" von Ralf Drewes (ebenfalls SVB) und die "Yes" von Hans-Joachim Goldt (Seglergemeinschaft Oberndorf). Bei den Booten ohne Spinnaker lagen die "Carpe Diem" von Dieter Ahlf und die "Strolch" von Michael Langhans (beide Seglervereinigung Oste / Hemmoor) sowie die "Assis" von Hans-Joachim Schröder (SGO) vorn.

Der 1. Vorsitzende der Segler-Gemeinschaft Oberndorf, Uwe Mählmann, wird die Siegerehrung nutzen, um für das Wassersportrevier Oste zu werben. Erst allmählich, so Mählmann, erschließen sich vielen Freizeit-Skippern die Reize des lange Zeit unbekannten Flusses, den die internationale Fachzeitschrift "Sejleren's" mittlerweile als "Kleinod" rühmt. Der Bremervörder Hafen wird von den dänischen Experten als "Geheimtipp" für Wassersportler bezeichnet, über den Hafen in Neuhaus heißt es in "Sejleren's": "Liegeplätze in unverbauter Natur laden zum Verweilen ein."

Um auf die Reize der Oste-Orte zwischen Neuhaus und Bremervörde hinzuweisen, will die SGO im Vorfeld des "Jahres der Oste 2009" im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Osteland die Zusammenarbeit mit anderen Wassersportvereinen an der Tide-Oste suchen. Angedacht ist unter anderem eine Gemeinschaftswerbung für den idyllischen Fluß, die zu einer besseren Auslastung der vereinseigenen Gastliegeplätze führen könnte.

Natürlich sollen auch die Vorzüge Oberndorfs herausgestellt werden, über die es in der vom SGO-Vorsitzenden Mählmann getexteten und komponierten Dorf-Hymne unter anderem heißt: "In Oberndorf am Ostestrand, da ist es wunderschön. An Backbord und an Steuerbord, da gibt es viel zu sehn...  Der Ankerplatz von Oberndorf, der lädt zum Liegen ein. Der grüne Deich umarmet dich und gibt dir Sicherheit... Über Ost' und Elb' nach Helgoland, das ist die wahre Pracht. Neuwerk und Großer Vogelsand, die halten stets die Wacht... Die Leute hier in Oberndorf, die haben Tradition. Die schnacken platt und schippern gern die Oste auf und ab."

Für 2008 plant die SGO die Wiederaufnahme der traditionellen "Matchrace"-Regatten. Gemeinsam mit der Seglervereinigung Oste / Hemmoor e.V. betreibt der Oberndorfer Verein unter der Leitung von Bernd Jürgens eine aktive Jugendarbeit. Kinder und Jugendliche spielerisch an wichtige Themen wie Teamwork, Verantwortung und Eigenverantwortung heranzuführen liegt den Verantwortlichen am Herzen. "Dabei ist und bleibt die oberste Prämisse Fun, denn Spass verbindet und festigt soziale Bindungen", heißt es auf der Website des Vereins (www.sgo-j24.de).

Die Seglergemeinschaft Oberndorf/Oste e.V existiert seit 1978 und ist seit 1987 ein eingetragener Verein. Ihm gehören mittlerweile rund 120 Mitglieder an.


Delegation von der Oste reist zur Rekordregatta nach Rendsburg

AG Osteland wieder zu Gast beim härtesten Ruderrennen der Welt / Anregungen für das "Jahr der Oste" 2009 erhofft / Kontaktpflege an der Deutschen Fährstraße

16. 8. 2007. Hemmoor / Rendsburg. Der Nord-Ostsee-Kanal in Höhe der Schwebefähre Rendsburg - Osterrönfeld ist am 29. und 30. September erneut Austragungsort des härtesten Ruderrennens der Welt, des
EON-Hansecup. Zu Gast bei der Rekordregatta wird zum drittenmal die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. sein.

Der gemeinnützige Verein, der sich als "Lobby für die Oste" versteht, fährt diesmal mit rund zwei Dutzend Vereins- und Ratsvertretern aus dem Umfeld der "Schwesterfähre" Osten - Hemmoor an den Kanal, um das Großereignis mitzuerleben. Zu der AG-Osteland-Delegation zählt neben führenden Mitgliedern von Feuerwehren, Schützen-, Heimat- und Wassersportvereinen auch der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert (CDU).

Der Besuch dient nicht nur der Kontaktpflege mit den Kommunalpolitikern und Touristikern vom Kanal, mit denen die AG Osteland seit Jahren beim Aufbau der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel sowie im Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren zusammenarbeitet. Mit einem Info-Pavillon soll während des Großereignisses erneut auch für die "Fährienstraße" und damit auch für die Oste-Region geworben werden.

"Wenn jeder Rendsburger einmal im Leben die älteste deutsche Schwebefähre an der Oste besucht und jeder Osteländer einmal im Leben auch die Schwebefähre am Kanal gesehen hat, ist viel für die Stärkung des Tourismus in beiden Regionen getan," sagt die Sprecherin des Osteland-Arbeitskreises Messen und Märkte, Renate Wendt (Osten), die den alljährlichen Rendsburg-Besuch organisiert.

Ein Anfang sei bereits mit der Gemeindepartnerschaft zwischen den Schwebefähren-Dörfern Osten und Osterrönfeld gemacht, die auf Anregung der AG Osteland im vorigen Jahr besiegelt worden ist. Seither haben bereits Hunderte von Vereinsmitgliedern an gegenseitigen Besuchen teilgenommen. Auf dem jüngsten Osterrönfelder Dorffest war das Osteland mit einem Info-Stand vertreten, an dem ein Schwebefähren-Quiz mit Oste-Touren als Gewinnen absolviert werden konnte.

In diesem Jahr sollen in Rendsburg auch Ideen für das "Jahr der Oste" 2009 gesammelt werden, das aus Anlaß des 100-jährigen Bestehens der Ostener Schwebefähre unter dem Motto "Ein Fluß feiert seine Fähren und Brücken" stehen soll. Angedacht sind auch ein Bootskorso, Ruderregatten und Stafettenfahrten auf der Oste.

Natürlich werden an dem beschaulichen Fluß bei weitem nicht die Dimensionen der Veranstaltung unter der Rendsburger Schwebefähre erreicht werden können, wo die Veranstalter auf einer Amüsiermeile am Fuße der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke wieder rund 150.000 Besucher erwarten.

Neben der Regatta der weltbesten Ruderer, die über eine Distanz von 12,7 Kilometern ausgetragen wird, stehen in Rendsburg wie in den Vorjahren auch Drachenboot-Rennen mit und ohne VIP-Crews, Auftritte von Musik-Stars und ein Feuerwerk über der illuminierten Schwebefähre auf dem Programm.


Trommler und Gaukler feiern den "Roland von Brobergen"

Broberger Fährverein präsentiert Programm für Mittelalterfest mit Met und Musik  / Landrat als Schirmherr / Umweltminister besucht die historische Burgstelle / Rolandfigur soll neue Attraktion für das Osteland werden / Künstler und Sparkasse spenden für weitere Ausgrabungen und Info-Tafeln an historischen Stätten

2. 8. 2007. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Rund um die Burg- und Fährstelle in Brobergen, exakt im "Dreiländereck" der Kreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg gelegen, überschlagen sich die Ereignisse. Kaum ist, wie berichtet, die Gefahr gebannt, dass die historische Stätte einer Ausdeichung zum Opfer fällt, plant der Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung die nächsten Paukenschläge, um verstärkt auf diesen etwas abgelegenen, aber umso idyllischeren Abschnitt des längsten niedersächsischen Nebenflusses der Elbe aufmerksam zu machen.

Wie die 1. Vorsitzende Corinna Kolf in einer Mitgliederversammlung im Gräpeler Gasthaus "Osteblick" mitteilte, wird der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander bereits am Donnerstag, 9. August, an die Deutsche Fährstraße kommen und die beiden Prahmfähren besuchen, für deren Erhaltung sich neben der AG Osteland nun auch der junge Broberger Verein einsetzt. Die Diplom-Geografin Kolf soll dem Minister, der per Kutsche und DLRG-Schlauchboot von Gräpel nach Brobergen und retour fährt, die Vereinspläne für eine touristische und archäologische Inwertsetzung der Fähren vorstellen.

Am Sonntag, 16. September, erwartet der Fährverein dann beiderseits der Broberger Fährstelle Tausende von Gästen, mit denen - unter der Schirmherrschaft des Stader Landrats Michael Roesberg - ein großes Mittelalterfest mit Met und Marketenderinnen, Trommlern und Gauklern gefeiert werden soll.

Anlaß ist die Aufstellung einer Nachbildung der urkundlich bezeugten Rolandfigur, die um 1500 an der bedeutendsten Burg der Unteren Oste von den Fähr- und Gerichtsrechten der Ritter von Brobergen kündete. Viel Beifall spendete die Versammlung dem Holzbildhauer Nick Blume (Himmelpforten), der erste Fotos von der Statue präsentierte, für deren Finanzierung der Roland-Versicherungsrepräsentant Dietrich Frömming (Großenwörden) gesorgt hat. Blume kündigte an, ein Teil seines Honorar werde dem von ihm ins Leben gerufenen Madagaskar-Hilfsprojekt zugute kommen.

Die historische Bedeutung des wiedererstandenen "Roland von Brobergen" unterstrich in der Mitgliederversammlung der Bremer Roland-Experte Dr. Karl Feldkirch. Das Broberger Standbild sei, weil historisch belegt, ohne Zweifel als "echter Roland" anzusprechen. Von dieser Kategorie gebe es im gesamten Bundesgebiet nur 26 Exemplare, zumeist im Osten. In den alten Bundesländern existierten, neben der Nachbildung für Brobergen, lediglich sechs weitere "echte" Rolande, unter anderem in Bremen und Bad Bederkesa, erklärte der ehemalige Staatsanwalt: "Darauf kann Brobergen stolz sein."

Zur Aufstellung der Rolandfigur plant der neue Verein, dessen Mitgliederzahl binnen weniger Monate auf 90 emporgeschnellt ist, ein Spektakel, wie es das kleine Oste-Dorf Brobergen mit seinen 226 Einwohnern noch nicht erlebt hat.

Wie die 2. Vorsitzende Karin Plate berichtete, werden die benachbarten Schützenvereine zum Fest einen Roland-Pokal ausschießen. In Kindergärten und Schulen werden Rolande gemalt und Burgmodelle gebaut. Die Kirche bietet einen Gottesdienst mit Pastor Ulf Garbe an. Die Gastronomen der Region werden sich am Fest beteiligen, ebenso wie der Heimatverein Estorf mit Holzofenbrot, der Buchhandel mit Mittelalter-Literatur und Landfrauen mit Oste-Torten.

Für historisches Flair wollen nicht nur die Vereinsmitglieder mit einschlägiger Kostümierung sorgen, sondern auch der Mittelaltermarkt-Veranstalter Holger Göbel, der in der Versammlung über das Programmangebot seines Stader "Mittelalter-Stammtischs" berichtete. Dessen 40 Mitglieder stellen unter anderem Bundschuhmacher und Gewandschneider, orientalische Tänzerinnen und die Gruppe "Drachenflug" mit historischen Instrumenten.

Außerdem werden die Mittelalter-Fans zur Roland-Enthüllung historische Gerichtsszenen nachstellen, wie sie für die mittelalterliche Broberger Gerichtsbarkeit überliefert sind. Für Kinder ist ein Ritterturnier mit Steckenpferden angedacht. Die Kleinen sollen sich außerdem im Filzen und Töpfern, Melken und Schmuckbasteln, Bernsteinschleifen und Wappenmalen üben können.

Die Feuerwehr und das Rote Kreuz stehen für technische Hilfen, Verkehrslenkung und Sanitätsdienste zur Verfügung, auch der Maibaum-Klub Brobergen engagiert sich. Weil es am Deich an Parkmöglichkeiten mangelt, werden die Kutschbetriebe Heinbockel und Lehmann einen Shuttle-Service zu den Fährköpfen auf der Broberger und der Lamstedter Seite einrichten. Zwei Fahrgastschiffe wollen Gäste aus Osten und Bremervörde herbeischippern.

Große Fortschritte macht, wie Corinna Kolf berichtete, auch die historische Vereinsarbeit. Dank der Honorarspenden der Autorinnen Elke Loewe und Anke Cibach aus Benefizveranstaltungen im Rahmen der Reihe "Krimiland Kehdingen-Oste" verfüge der Verein über einen finanziellen Grundstock für weitere archäologische Erkundungsarbeiten, für die der Kreis Stade jetzt die Grabungsgenehmigung erteilt habe.

Bereits komplett ausgebucht sei mit über 100 Reservierungen, so Kolf, eine dritte  Benefizveranstaltung mit den Schauspielern Wolfgang Gellert und Fried Wolff, die auf und an der Gräpeler Fähre einen Ringelnatz-Abend veranstalten. Dessen Erlöse sollen ebenso wie eine Spende der Sparkasse Oldendorf unter anderem für zwei Info-Tafeln verwendet werden, die über die Bedeutung des Roland und über die Geschichte der Burgstelle aufklären sollen, wo der Verein bereits jetzt sonntags Führungen für Erwachsene, aber auch für Kinder anbietet.

Nach Abschluß der Erkundungsarbeiten sollen nach dem Muster der Dannseeburg in Beckdorf und des Mittelalterdorfs in Balje-Hörne (beides Kreis Stade) die Konturen der einstigen Burggebäude mit Feldsteinen markiert und ein Diorama und ein Nachbau der einstigen Kapelle auf die  Bedeutung der historischen Stätte hinweisen.

Auf diese Weise will der Verein der Aufforderung des Broberger Ehrenbürgermeisters Helmut Hudaff Rechnung tragen, "die Prahmfähre ständig touristisch zu nutzen". Nur so könne sie auf Dauer erhalten werden, sagte Hudaff, der dem "Realverband Holländer Höfe" vorsteht, dem die Unterhaltung von Fähre und Fährkrug obliegt. Ausdrücklich dankte Hudaff der AG Osteland, ohne deren Hilfe die Erhaltung und Belebung der Prahmfähre nicht möglich gewesen wäre.

Die Werbung für die Oste und ihre Fähren soll künftig noch verstärkt werden. Der in Brobergen ansässige Künstler Dieter Kahlenbach hat für den Geschichtsverein bereits ein Logo mit stilisierter Deichpartie, Fähre und Burgsilhouette entworfen, das in der Versammlung allgemeinen Anklang fand. Außerdem bietet der Verein ab sofort T-Shirts und Buttons an, die für die beiden Prahmfähren werben.

Die Zufahrt zu den Fähren von Westen her und die Ausschilderung sollen in Zusammenarbeit  mit den angrenzenden Gemeinden und den Deichverbänden verbessert werden. Im Internet baut Vorstandsmitglied und Informatiker Marcus Buck (Brobergen) die Web-Präsenz www.faehre-brobergen.de ständig weiter aus.


"Neuhaus ist ein Ort des Glücks"

Starke Resonanz auf die Eröffnung der 5. AG-Osteland-Ausstellung / Erste Bilder des Fleckenmalers Till Warwas vorgestellt / Demnächst weitere Bilderschau im Natureum

26. 7. 2007. Neuhaus/Oste. "So eine Eröffnung haben wir in Neuhaus noch nicht erlebt," freute sich am Sonntag Bürgermeister Georg Martens über die starke Beteiligung von Kunstfreunden und Prominenz - darunter der Bremer Wirtschafts- und Hafensenator Ralf Nagel - an der Vernissage zur 5. Kunstausstellung der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. im Neuhauser Hafenschuppen, die unter der Schirmherrschaft von Landrat Kai-Uwe Bielefeld steht.

"Neuhaus ist auf dem Wege, nicht nur Wassersport-Drehscheibe Nummer eins, sondern auch zum Kulturplatz Nummer eins an der Unteren Oste zu werden," sagte Jochen Bölsche (Osten), 2. Vorsitzender der AG Osteland,  in  seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung "Karl-Otto Matthaei, die Oste und der Fleckenmaler Till Warwas", die gleichzeitig in der Kleinen Galerie von Evelyn Helenius-Scharten und im historischen Kornspeicher gegenüber gezeigt wird.

Der Kurator der Doppelausstellung, der Vorsitzende der mitveranstaltenden Karl-Otto Matthaei-Gesellschaft und Osteland-Kulturpreisträger Wolf-Dietmar Stock (Fischerhude), würdigte Neuhaus als einen "Ort des Glücks", dessen Flair schon um die vorletzte Jahrhundertwende Künstler wie Karl-Otto Matthaei fasziniert habe, dessen Werke es der Vergessenheit zu entreißen gelte.

Bürgermeister Martens hob in seinem Grußwort hervor, dank der AG Osteland  hätten Kunst und kulturelles Leben an der Oste "einen hervorragenden Stellenwert erlangt". Hier zeige sich, welche "ungeheure, unbezahlbare Kraft dem Ehrenamt innewohnt".

Viel Beifall spendete das Publikum - darunter auch Bettina Gallinat, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Am Dobrock - dem plattdeutschen Liedermacher Jan Graf (Kiel), bekannt als Sprecher der NDR-Reihe "Hör mal beten to", der den Festakt im neuen Hafenschuppen musikalisch umrahmte.

Als Glücksgriff empfanden die Vernissagen-Besucher die Berufung des Malers Till Warwas durch die Matthaei-Gesellschaft zum "Fleckenmaler". Während er kürzlich im Flecken Neuhaus gastierte, schuf Warwas zehn Bilder von Neuhaus und der Landschaft an der Ostemündung, die nun erstmals in ser "Kleinen Galerie" von Evelyn Helenius-Scharten am alten Hafen zu sehen sind.

Beide Ausstellungen sind bis zum 30. September geöffnet. Die Kleine Galerie zeigt ausgewählte Bilder zeitgenössischer Künstler von der Oste donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Kornspeicher - gleich gegenüber - mit Werken von Karl-Otto Matthaei, der um die vorletzte Jahrhundertwende in Neuhaus gemalt hat, kann Sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr besucht werden.

Parallel dazu ist - noch bis zum 12. August - eine weitere Osteland-Ausstellung mit achtzig Bildern von Malern an Oste und Wümme im Bremervörder Bachmann-Museum  zu sehen (Dienstag bis Freitag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 14 bis 17 Uhr).

Eine weitere Oste-Ausstellung der AG Osteland wird am Sonntag, 29. Juli, im Natureum Niederelbe in Balje-Hörne (Kreis Stade) eröffnet.

Im vergangenen Jahr hatte die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland ebenfalls drei Kunstausstellungen veranstaltet, die insgesamt 8000 Besucher anzogen.


AG Osteland präsentiert den "malerischen Fluß"

Vierte diesjährige Kunstausstellung vor der Eröffnung / Malerei aus 100 Jahren im Natureum Niederelbe

23. 7. 2007. Stade / Cuxhaven / Rotenburg. Dass die rund 140 Kilometer lange Oste in jeder Beziehung ein "malerischer Fluß" und das idyllische Osteland zugleich eine Kunstlandschaft ist - das will die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.  mit ihrer vierten diesjährigen Bilderschau erneut beweisen.

"Die Oste von der Quelle bis zur Mündung - Malerei aus einhundert Jahren" heißt eine Ausstellung, die ab Sonntag, 29. Juli, im Natureum Niederelbe in Balje zu sehen sein wird, unmittelbar an der Ostemündung und direkt an der Grenze zwischen den Kreisen Stade und Cuxhaven.

Zur Eröffnung um 15 Uhr sprechen Natureum-Direktor Dr. Reinhard Kölmel und Osteland-Vorstand Jochen Bölsche. Durch die Ausstellung, die von der Neuhäuser Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft mitveranstaltet wird, führt deren Vorsitzender, der Osteland-Kulturpreisträger Wolf-Dietmar Stock (Fischerhude), der die Oste-Schauen auch kuratiert.

Parallel zur Ausstellung im Naturkundemuseum an der Oste (bis zum 30. September, täglich 10 bis 18 Uhr) wird im benachbarten Neuhaus/Oste weiterhin eine ergänzende Doppelausstellung gezeigt: "Karl Otto Matthaei" im historischen Kornspeicher (sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr) und "Die Oste und der Neuhäuser Fleckenmaler Till Warwas" in der Kleinen Galerie am Alten Hafen (donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr).

Die zur Zeit umfangreichste AG-Osteland-Kunstausstellung , die am 4. Juli unter dem Titel "Aus Moor und Heide" im Bremervörder Bachmann-Museum eröffnet worden ist, kann dort noch bis zum 12. August besucht werden (dienstags bis freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr).

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Arbeitsgemeinschaft Osteland in Sittensen, Neuhaus und Bremervörde weit über 100 Bilder gezeigt, die am längsten niedersächsischen Elbnebenfluss entstanden sind. Nachdem die Ausstellungen des Vorjahres insgesamt rund 8000 Besucher angezogen haben, rechnet Osteland-Kultursprecher Bölsche für dieses Jahr mit einer ähnlich erfreulichen Resonanz.

Die derzeit laufenden Ausstellungen der Arbeitsgemeinschaft sind durch eine Reihe von Sponsoren ermöglicht worden. Unterstützung kam vom Landschaftsverband Stade, den Sparkassen Rotenburg-Bremervörde, Stade und Wesermünde, der EWE-Stiftung und dem Flecken Neuhaus.


Burgen und Raubritter im Visier von Forschern und Touristikern

AG Osteland auf den Spuren des "Isern Hinnerk" und der vergessenen Burgen an der Oste zwischen Belum und Sittensen / Fachreferate von Heimatforschern und Archäologen / Für September wird ein Mittelalterfest auf der Burgstelle Brobergen vorbereitet

9. 7. 2007. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. An der Oste standen einst streckenweise so viele Burgen wie am Rhein. An die vergessenen Befestigungsanlagen - die im Gegensatz zu den Felsburgen im Süden häufig aus vergänglichem Material wie Holz und Grassoden gebaut waren - erinnerte die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. während einer achtstündigen Exkursion durch die Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme, die unter dem Motto "Oste - Fluß der Burgen" stand.

Begleitet von ausgewiesenen Fachleuten wie den Archäologen Dr. Stefan Hesse (Rotenburg) und Dietrich Alsdorf (Stade) sowie dem Touristiker Hubertus Freiherr von Marschalck zu Bachtenbrock (Hechthausen), einem Nachfahren einstiger Burgherren von der Oste, gingen die 35 Teilnehmer unter anderem der Frage nach, ob die bewegte Vergangenheit des Ostelandes mit ihren Raubrittern und Burgverliesen, Kriegsmaschinen und Erbfehden auch zur Förderung des Tourismus genutzt werden kann.

Der Ansicht von Osteland-Vorstandsmitglied und Tourenleiter Jochen Bölsche, das Interesse an den Burgen des Mittelalters nehme neuerdings rapide zu, pflichtete auch Kreisarchäologe Dr. Hesse bei. Nachdem das Thema Burgen lange Zeit "in Öffentlichkeit und Fachwelt nicht geläufig" gewesen sei, gelte es mittlerweile als "sehr akut", sagte Hesse.

Ein auf fünf Jahre angelegtes Burgen-Projekt sei zur Zeit Gegenstand von Gesprächen mit dem Stader Landschaftsverband. Ziel sei es, eine "Burgentour" im Elbe-Weser-Dreieck zu entwickeln und möglicherweise einige vergessene oder verborgene mittelalterliche Burgstellen "kulturtouristisch in Wert zu setzen".

Wie das beispielhaft geschehen kann, erfuhren die Exkursionsteilnehmer auf dem Gelände der Dannseeburg in Beckdorf (Kreis Stade), einst Versteck des legendären Raubritters "Isern Hinnerk", an den in Horneburg ein Denkmal aus dem Atelier des Hemmoorer Künstlers Frijo Müller-Belecke erinnert.

Die Burg im Moor, die im Jahre 1311 von erzbischöflichen Truppen mit Hebelwurfgeschützen in Schutt und Asche gelegt worden ist, war noch vor einigen Jahren für Laien kaum auffindbar und erkennbar gewesen.

Mittlerweile haben die Kreisarchäologie und der Heimatverein "Die Kranzbinder" um Bürgermeister Siegfried Stresow den einstigen Palisadenring, die Zugbrücke und den Burginnenraum mit Hecken und Feldsteinen markiert und mit Wegweisern und Informationstafeln ausgewiesen. Und im Beckdorfer Heimathaus "Beeckhoff" sind ein Diorama der Burg sowie einige der zentnerschweren Steingeschosse und eine funktionstüchige Nachbildung jener "Blide" zu sehen, mit der das Versteck des Raubritters einst erobert wurde.

Auf ähnliche Weise wie in Beckdorf, so empfahl Experte Alsdorf, könnte nach dem Abschluß von archäologischen Untersuchungen auch die mittelalterliche Burgstelle an der heutigen Prahmfähre in Brobergen - im "Dreiländereck" der Kreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg - kenntlich gemacht und touristisch genutzt werden.

Entsprechende Überlegungen für das historische Areal, das bis vor kurzem vor einer geplanten Ausdeichung bedroht war, hat bereits der neue Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung angestellt, dessen Vorsitzende Corinna Kolf in der Gaststätte "Fährkrug" und bei einer Begehung der benachbarten Kapellenwurt berichtete.

Bereits am 16. September soll, so die Diplom-Geografin, am Osteufer eine Nachbildung der historischen Rolandfigur aus dem 16. Jahrhundert aufgestellt werden. Dazu ist ein großes Mittelalterfest mit Met und Musik geplant, an dem unter anderem Schützen und  Feuerwehrmänner, Schüler und Kindergartenkinder mitwirken.

Während Kolf mit einer Video-Präsentation den Forschungsstand zur Geschichte der Burg und des Adelsgeschlechts derer von Brobergen darstellte, informierte Hubertus Freiherr von Marschalck in einem brillanten Vortrag über das Schicksal der benachbarten "Cranenburch" im heutigen Kranenburg, auf der seine Vorfahren jahrhundertelang einen wichtigen Oste-Übergang kontrollierten.

Die wechselvollen Beziehungen zwischen den Marschalcken - zu deren Besitz heute der Ferienpark Geesthof und das Gasthaus "Raubritter" zählen - und den Broberger Burgherren könnte, merkte Archäologie-Experte Alsdorf an, "Stoff für einen Hollywood-Film" bieten. Dem Touristiker von Marschalck schwebt vor, wie er sagte, auf Außendeichgewässern ("Pütten") sowie zwischen dem Osteufer beim "Raubritter" und dem früheren Burgsitz Kranenburg ein Fahrgastboot verkehren zu lassen, das "Püttenhüpper" heißen solle.

Im Landkreis Rotenburg wiederum sind, wie Dr. Hesse berichtete, von der Kreisarchäologie bereits 60 historische Stätten ausgeschildert worden, darunter auch die von den Exkursionsteilnehmern besuchten einstigen Burgstellen am Königshof in Sittensen, wo der Legende nach Karl der Große die Oste überquert hat, sowie die Reste der ehemaligen "Heilsburg" bei Weertzen, die von einigen Heimatforschern mit der Gudrun-Saga in Verbindung gebracht wird.

An den bedeutendsten Herrschersitz an der Oste, die Burg Vörde, wo einst der "Isern Hinnerk" im Verlies geschmachtet hat, erinnert nur noch die einstige "Canzley", die heute das Bachmann-Museum beherbergt. In dessen Dependance auf dem Vorwerk erläuterte Hesse an einem Modell der Burg aus dem 17. Jahrhundert die abenteuerliche Geschichte der Befestigungsanlagen an der wichtigsten Oste-Querung.

Nur gestreift werden konnte bei der Exkursion die Vergangenheit anderer einstiger Burgen an der Oste, deren Relikte - sofern vorhanden - teils aus Zeitgründen, teils mangels Zugangsmöglichkeit nicht besucht werden konnten, darunter im Kreis Cuxhaven die sogenannte "Slikborch" (Schlickburg) bei Belum, die Remperburg am Balksee oder die Burg Ostenhagen in Osten-Altendorf, wo laut einer Sage der Schatz des Seeräubers Claus Störtebecker ruht.

Einen Überblick über alle Burgen entlang der Oste bietet die AG Osteland auf ihrer Website  www.osteland.de/exkursionen.htm, wo auch auf die nächsten Exkursionen hingewiesen wird.


Jetzt 200 Mitglieder in der AG Osteland

Umfangreiches Programmangebot auch während der Sommermonate / Drei Kunstausstellungen vor der Eröffnung / Starke Nachfrage nach heimatkundlichen Exkursionen / Krimiland als Tourismusmagnet / Deutsche Fährstraße mit Besucherrekorden / Neue Radlerrouten um Bremervörde und Oberndorf / Im September Ideenwerkstatt für das "Jahr der Oste" 2009

25. 6. 2007. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Im Frühjahr 2004 haben zehn Mitglieder in Osten/Oste die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. als "Lobby für die Oste" gegründet. Jetzt konnte der gemeinnützige Verein, der sich für das 1800 Quadratkilometer große Einzugsgebiet des längsten niedersächsischen Elb-Nebenflusses einsetzt, mit Lisa Karstens aus Hemmoor (Kreis Cuxhaven) sein 200. Mitglied aufnehmen.

Zugleich ist die Zahl der korporativen Mitglieder durch den Beitritt der "Stiftung Lager Sandbostel" (Kreis Rotenburg/Wümme) auf 30 angestiegen. Rund zwanzig Mitgliedsgemeinden sind in dem Verein durch ihren Bürgermeister vertreten.

Wie Vorsitzender Gerald Tielebörger (Wingst) in der jüngsten Vorstandssitzung im Gasthaus Stechmann in Großenwörden (Kreis Stade) weiter mitteilte, macht die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft während des dritten Quartals keine Sommerpause, sondern präsentiert wieder ein umfangreiches Programm mit künstlerischen, heimatgeschichtlichen, touristischen und literarischen Veranstaltungen.

Themenschwerpunkt des Osteland-Arbeitsfeldes Kultur/Natur sind, so dessen Sprecher Jochen Bölsche (Osten), Exkursionen und Kunstausstellungen in drei Oste-Anrainerkreisen. Ähnliche Veranstaltungen haben bereits im vorigen Jahr über 8000 Besucher angezogen.

Ausstellungsorte sind diesmal das Bachmann-Museum in Bremervörde (Kreis Rotenburg), das Natureum Niederelbe in Balje (Kreis Stade) sowie die Kleine Galerie von Evelyn Helenius-Scharten und der Kornspeicher am Alten Hafen in Neuhaus/Oste (Kreis Cuxhaven). Die Bilderschauen werden wieder von dem Fischerhuder Künstler und Osteland-Kulturpreisträger Wolf-Dietmar Stock inszeniert und kuratiert.

Den Auftakt bildet am Mittwoch, 4. Juli, 19 Uhr, im alten Kreishaus in Bremervörde ein Festakt zur Eröffnung der Osteland-Ausstellung "Aus Moor und Heide" (bis 12. August). Dort spricht unter anderem der stellvertretende Rotenburger Landrat Reinhard Brünjes.

In Neuhaus wird vom 15. Juli an die Ausstellung "Die Oste im Spiegel der Kunst" zu sehen sein. Zur Finissage am 30. September wird ein Künstlerfest für jedermann in Ramms Hotel gefeiert; dort hatte vor rund 100 Jahren ein Künstlerkreis um den Maler Karl-Otto Matthaei sein Quartier aufgeschlagen.

Nach dem Auftakt der Ausstellung "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung" im Natureum Niederelbe in Balje (29. Juli bis 30. September) sollen Besucher, vor allem Schulklassen, Gelegenheit haben, Künstlern in drei improvisierten Ateliers auf dem Gelände des Naturkundemuseums beim Malen über die Schulter zu schauen. Die dabei entstehenden Bilder werden anschließend zu Objekten der Osteland-Ausstellung.

Fortgesetzt werden auch während der Sommermonate die Themen-Exkursionen der 2005 gestarteten heimatkundlichen Reihe "Unbekannte Oste". Nach der ersten diesjährigen Tour zum Thema "Fluß der Naturerlebnisse" im Juni folgen in Kürze ganztägige Ausflüge zur Geschichte der Burgen und der Werften an der Oste (ausgebucht) sowie im Spätsommer und Herbst weitere Exkursionen zu den Themen "Die Oste - Fluß der Museen" und "Die Oste - Fluß der Galgen". Buchungshinweise stehen im Internet unter www.osteland.de/exkursionen07.htm.

Wie Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt (Osten) berichtet, hat auch das Echo auf die Osteland-Initiative "Krimiland Kehdingen-Oste" alle Erwartungen übertroffen. Unter dem Logo der Aktion und mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner aus Gastronomie, Touristik und Buchhandel haben bereits 16 ausgebuchte Lesungen stattgefunden; bis zum Jahresende sind zwölf weitere Veranstaltungen geplant.

Als besonders attraktiv haben sich, so die Arbeitskreis-Sprecherin Wendt, die Krimilesungen in der Hexenbucht auf dem Oberndorfer Oste-Schiff "Mocambo" erwiesen - Motto: "Mord an Bord im Abendrot." Nach zwei überbuchten Krimi-Törns mit Elke Loewe im Mai und Juni ist für Sonnabend, 25. August, ein dritter Termin mit der Hüller Autorin an Bord der Mocambo vereinbart worden.

Bereits am 20. Juli liest der Drochterser Krimiautor Wilfried Eggers ("Die Tote, der Bauer, sein Anwalt und andere") und am 14. September dessen Kollege Wolf S. Dietrich ("Der Wattläufer") auf dem ältesten noch im Linienverkehr eingesetzten Motorschiff Deutschlands, das an diesen Abenden das Seehundrevier Ostemündung ansteuern wird (Informationen bei Inga Hebeiss, Tel. 04143-7434).

Als vielversprechend bewertet die AG Osteland auch der Auftakt der Reihe "Kehdinger Krimiland-Erlebnistage", die Arbeitskreis-Mitglied Sylvia Wolter (Hemmoor) für den Tourismusverein Kehdingen entwickelt hat. Eine erste Lesung von Wilfried Eggers ("Ziegelbrand") am Ringofen der Ziegelei Rusch in Drochtersen-Ritsch mit anschließender ziegeleikundlicher Führung hat bereits stattgefunden. Für den 22. Juli und den 19. August sind weitere Krimi-Erlebnistage mit Elke Loewe ("Sturmflut") und Thomas B. Morgenstern ("Der Milchkontrolleur") geplant; Buchungen nimmt Sylvia Wolter unter 04770/831129 entgegen.

Zum dritten Veranstaltungsschwerpunkt im Krimiland entwickeln sich die historischen Prahmfähren auf der Oste. Auf der Fähre in Gräpel veranstaltet Osteland-Mitglied Corinna Kolf, Vorsitzende des neuen Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung, am 7. Juli, 20 Uhr, eine Benefiz-Lesung mit Anke Cibach, der Autorin des Hafen-Krimis "La Paloma für den Mörder" (Informationen bei Corinna Kolf, Tel. 01520-6649736).

Eine positive Entwicklung zeichnet sich nach Feststellung der AG Osteland auch bei der Nutzung der 2004 eröffneten Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel ab. Nachdem bereits im Vorjahr entlang des Südabschnitts der "Fährienstraße" Rekordzuwächse bei den Übernachtungszahlen verzeichnet worden sind, werden an der Oste in diesem Jahr abermals deutlich mehr Radwanderer, aber auch mehr Wohnmobilisten als zuvor registriert.

Darüber hinaus haben sich allein an der 2006 wieder in Betrieb genommenen Schwebefähre Osten - Hemmoor, dem Wahrzeichen der Route, für diesen Sommer bereits mehr als 400 Busse angemeldet; in Osten wird für dieses Jahr mit insgesamt rund 50 000 Fährpassagieren gerechnet.

Schwerpunkt der Werbung für die Oste und die Deutsche Fährstraße, für die der Osteland-Arbeitskreis Messen und Märkte deutschlandweit bereits rund 90 000 Info-Faltblätter verteilt hat, ist nach Auftritten auf der Grünen Woche in Berlin und der Reisemesse in Hamburg in diesem Sommer das Land Schleswig-Holstein.

Kürzlich hat die AG Osteland mit ihrem Info-Pavillion bereits in der Schwebefähren-Gemeinde Osterrönfeld sowie bei den Matjestagen in Glückstadt gastiert. Im Herbst rückt das Werbe-Team des Vereins zur Hansecup-Ruderregatta unter der Schwebefähre in Rendsburg aus, wo rund 150000 Besucher erwartet werden. Als attraktive Werbemittel haben sich bei den Aktionen, so die Arbeitsgemeinschaft, das "Osteland-Magazin" aus dem Verlag der Niederelbe-Zeitung und eine Fährstraßen-Postkartenserie des Ostener Fotokünstlers Nikolaus Ruhl bewährt.

Osteland-Vorstandsmitglied Bianka Zydek, die in der Bremervörder Verwaltung für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus zuständig ist, konnte mitteilen, dass das Netz der Radwanderwege rund um die Oste-Stadt erheblich erweitert worden ist, unter anderem um eine 50 Kilometer lange neue "Oste-Kulturroute" (Bremervörde - Bevern - Hesedorf - Hohenmoor - Elm - Gräpel - Ostendorf - Nieder Ochtenhausen - Bremervörde).

Der Kreis Cuxhaven wiederum hat die Anregung der AG Osteland aufgegriffen, die Niedersächsische Milchstraße, die bisher auf den Kreis Stade beschränkt war, um Routen durch die Ostedörfer Geversdorf, Oberndorf und Osten-Altendorf zu erweitern. Das Projekt, verbunden mit "Milchmagister"-Prüfungen für Touristen, soll am Sonnabend, 8. September, 15 Uhr, in der Molkerei Hasenfleet (Samtgemeinde Am Dobrock) allen Ratsmitgliedern der beteiligten Gemeinden vorgestellt werden; die Kommunalpolitiker werden dabei Gelegenheit haben, ihre Melkqualitäten an einem Plastik-Euter zu demonstrieren.

Bundesweite Aufmerksamkeit wird nach den Vorstellungen der AG Osteland im Jahr 2009 auf die Oste zielen, wenn das Fluss-Wahrzeichen Schwebefähre 100 Jahre alt wird. Die Ausgestaltung des "Jahres der Oste" und des geplanten Oste-Kultursommers 2009 - Motto: "Ein Fluss feiert seine Fähre" - will die Arbeitsgemeinschaft Osteland Anfang September auf ihrer nächsten  Mitgliederversammlung diskutieren, in deren Rahmen eine Ideenwerkstatt erste Projekte für das Jubiläumsjahr sammeln soll.


McAllister will Unesco-Ehren für deutsche Schwebefähren

Niedersächsischer CDU-Fraktionschef unterstützt Forderung nach Weltkulturerbe-Titel für technische Baudenkmale in Osten und Rendsburg / Fähre in Bilbao als Vorbild

15. 6. 2007. Hannover / Kiel. Das Land Niedersachsen soll sich dafür einsetzen, dass die beiden einzigen historischen Schwebefähren Deutschlands am niedersächsischen Elbnebenfluß Oste und am schleswig-holsteinischen Nord-Ostsee-Kanal zum Weltkulturerbe der Unesco erhoben werden. Dafür hat sich der Vorsitzende der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, David McAllister, in Briefen an den hannoverschen Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) und an den stellvertretenden Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor, Johannes Schmidt (SPD), ausgesprochen.

McAllister unterstützt damit die Forderung des im niedersächsischen Osten ansässigen Arbeitskreises deutsche Schwebefähren, den beiden Bauwerken aus der Kaiserzeit denselben Status zu verleihen wie der ältesten Schwebefähre der Welt im spanischen Baskenland. Die 1893 in Portugalete bei Bilbao erbaute Fährbrücke war im Juli vorigen Jahres nicht zuletzt dank der Fürsprache des spanischen Königs Juan Carlos I. von einer Unesco-Konferenz im litauischen Vilnius mit dem begehrten Weltkulturerbe-Status ausgezeichnet worden.

Für die einzige außereuropäische Schwebefähre in Buenos Aires läuft seit Anfang vorigen Jahres ein entsprechendes Antragsverfahren.

Parallel zu der niedersächsischen Initiative für die 1909 erbaute Schwebefähre zwischen Osten und Hemmoor (Kreis Cuxhaven) - eines von weltweit nur noch acht erhaltenen Bauwerken dieser Art - setzt sich die schleswig-holsteinische Landesregierung für die Vergabe des Unesco-Titels auch an die Schwebefähre unter der Hochbrücke zwischen Rendsburg und Osterrönfeld ein.

Nach Angaben des Sprechers des Arbeitskreises Deutsche Schwebefähren, Jochen Bölsche (Osten), wirkt zur Zeit auf Initiative des Rendsburger Bürgermeisters Andreas Breitner auch der Chef der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei, Heinz Maurus, auf eine Einbeziehung der Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal in das Weltkulturerbe der Unesco hin. Bei der Rendsburger Hochbrücke handelt es sich nach dem Urteil des Kieler Landeskonservators Dr. Michael Paarmann um das bedeutendste technische Baudenkmal in Schleswig-Holstein.

In seinem Brief an Wissenschaftsminister Stratmann schreibt McAllister: "Die beiden letzten Schwebefähren in Deutschland sind wie die älteste Schwebefähre bei Bilbao technische Denkmäler von nationaler Bedeutung. Sie zeugen von einer technischen Meisterleistung in der Vergangenheit und sind Wahrzeichen sowie Alleinstellungsmerkmale in der jeweiligen Region. Es gilt, diese auch für die zukünftigen Generationen zu bewahren. Der Status als Weltkulturerbe hilft darüber hinaus, langfristig den Erhalt der Schwebefähren zu garantieren und das technische Denkmal noch bekannter zu machen. Außerdem können Fördermittel der Europäischen Union leichter eingeworben werden, wenn es sich um die Bewahrung eines Weltkulturerbes handelt."

In seinem Brief hebt McAllister die touristische Bedeutung des sogenannten "Eiffelturms des Nordens" hervor, der laut einer Abstimmung unter ZDF-Zuschauern zu den  vier schönsten Baudenkmalen Deutschlands zählt und nach mehreren Instandsetzungen seit April 2006 wieder für touristische Zwecke in Betrieb ist.

Die Bauwerke bei Osten und Rendsburg lägen, so McAllister, "beide an der sogenannten Fährstrasse Bremervörde - Kiel", die im Mai 2004 eröffnet wurde und rund 50 maritime Sehenswürdigkeiten verbindet. "Im Interesse des Arbeitskreises Deutsche Schwebefähren/German Transporter Bridges Association hoffe ich auf Ihre wohlwollende Unterstützung," heißt es abschließend in dem Brief an den Wissenschaftsminister.

Dem im April 2006 gegründeten Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren, einer Untergliederung der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., gehören unter anderem die Bürgermeister Andreas Breitner (Rendsburg), Bernd Sienknecht (Osterrönfeld), Dirk Brauer (Hemmoor) und Carsten Hubert (Osten) sowie als Vertreterin des Landkreises Cuxhaven, des Trägers der Oste-Fähre, die Denkmalschützerin Birgit Greiner an. Im Weltverband der Schwebefähren / World Transporter Bridges Assiciation arbeitet die deutsche Dachorganisation mit Vertretern der Schwebefähren-Städte Rochefort (Frankreich), Portugalete (Spanien), Buenos Aires (Argentinien) sowie Newport, Middlesbrough und Warrington (Großbritannien) zusammen.

Dokumentation

"Die Menschen sind sehr stolz darauf"

Auszüge aus dem Brief McAllisters an den niedersächsischen Wissenschaftsminister Stratmann

Die Schwebefähre in Osten/Hemmoor kenne ich sehr gut. Sie führt im Landkreis Cuxhaven über den linkselbischen Fluss Oste und wurde im Jahre 1909 in Betrieb genommen. 1974 stellte die Schwebefähre ihren Betrieb ein, da in der Nähe flussabwärts eine Brücke gebaut wurde. Zunächst sollte die Fähre abgerissen werden. Doch die zuständige Denkmalschutzbehörde verhinderte diesen geplanten Abriss und stellte in demselben Jahr die Schwebefähre als technisches Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Zunächst hatte der Altkreis Hadeln, nach der Kreisreform dann der Landkreis Cuxhaven die Fähre übernommen und 1988 der �Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Oste e.V.� zur Nutzung übertragen. Das Land Niedersachsen hat zwischenzeitlich mehrere Instandsetzungen der Anlage übernommen, bevor die Schwebefähre für touristische Zwecke von 1994 bis 2001 wieder in Betrieb war. Nachdem 2001 mehrere erhebliche Mängel festgestellt werden mussten, wurde die Schwebefähre erneut saniert. Seit einem Jahr ist sie wieder für touristische Zwecke in Betrieb.

Bei der erneuten Inbetriebnahme Mitte April 2006 hat auch die Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Frau Dr. Christiane Segers-Glocke, teilgenommen. Die Vierteljahreszeitschrift �Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen� widmete ihre Titelgeschichte der Schwebefähre in der Ausgabe 01/2006.

Diese Schwebefähre zwischen Oste und Hemmoor ist das einzige Baudenkmal im Landkreis Cuxhaven mit dem Prädikat �nationale Bedeutung�. Die Menschen im Landkreis Cuxhaven sind alle sehr stolz darauf, dass die Schwebefähre nicht wie die meisten Schwebefähren der Welt abgerissen wurde, sondern erhalten werden konnte. Diese sowie die Schwebefähre in Schleswig-Holstein sind die einzigen deutschen der nur noch insgesamt acht weltweit erhaltenen Schwebefähren. Sie liegen beide an der so genannten Fährstrasse Bremervörde - Kiel.

Die älteste Schwebefähre der Welt, nämlich die in Portugalete bei Bilbao aus dem Jahre 1893, zählt seit Sommer 2006 zum Unesco-Weltkulturerbe. Für die einzige außereuropäische Schwebefähre in Buenos Aires läuft ein entsprechendes Antragsverfahren seit Jahresbeginn 2006.

Die beiden letzten Schwebefähren in Deutschland sind wie die älteste Schwebefähre bei Bilbao technische Denkmäler von nationaler Bedeutung. Sie zeugen von einer technischen Meisterleistung in der Vergangenheit und sind Wahrzeichen sowie Alleinstellungsmerkmale in der jeweiligen Region. Es gilt, diese auch für die zukünftigen Generationen zu bewahren. Der Status als Weltkulturerbe hilft darüber hinaus, langfristig den Erhalt der Schwebefähren zu garantieren und das technische Denkmal noch bekannter zu machen. Außerdem können Fördermittel der Europäischen Union leichter eingeworben werden, wenn es sich um die Bewahrung eines Weltkulturerbes handelt.

Aus den dargestellten Gründen bitte ich um wohlwollende Prüfung des Vorschlags, die beiden letzten deutschen Schwebefähren in das Unesco-Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen. Im Interesse des Arbeitskreises Deutsche Schwebefähren/German Transporter Bridges Association hoffe ich auf Ihre wohlwollende Unterstützung.


Die Kuh als Zugpferd - Niedersächsische Milchstraße

Die erste Cuxland-Route "steht" / AG Osteland, Bürgermeister und Touristiker bereisen neue Radler-Trasse / Faßbutter-Molkerei Hasenfleet soll Info-Zentrum werden / Ausweitung auf den Kreis Rotenburg in Vorbereitung

8. 6. 2007. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Auch im Cuxland soll die Kuh künftig als touristisches Zugpferd dienen. Nach einer vierstündigen Bereisung der Milchregion rund um die ländliche Molkerei Hasenfleet (Gemeinde Oberndorf) und dem Besuch von Milchbetrieben zwischen Osten und Oberndorf konnten kommunale Spitzenpolitiker am Donnerstag ein erfreuliches Fazit ziehen: Die Grobtrassierung für die erste Route der "Niedersächsischen Milchstraße" außerhalb des Landkreises Stade "steht".

Wenn es nach den Bürgermeistern von Geversdorf und Oberndorf, Wilhelm Hottendorff (CDU) und Detlef Horeis (SPD), sowie den Ostener  Vize-Bürgermeistern Gerd Wichers (CDU) und Silke Mahler (SPD) geht, können Radtouristen künftig rund um die einzige niedersächsische Faßbutter-Molkerei in Hasenfleet Informationen über den Weg der Milch von den Schwarz- und Rotbunten auf den Weiden und Höfen bis hin zum Endverbraucher erfahren.

Wie der Geschäftsführer der Molkerei Hasenfleet und Oberndorfer Ratsherr Horst von Thaden der zwölfköpfigen Expertengruppe bei Erdbeer- und Zitronenmilch erläuterte, könnte, sobald entsprechende Fördermittel etwa im Rahmen des Leader-Programms  bewilligt sind, in dem Betriebsgebäude ein Informations- und Probierraum für rund 50 Besucher eingerichtet werden. Schon in Kürze sollen zwei künstlerisch gestaltete überlebensgroße Kuh-Figuren die Aufmerksamheit auf die Molkerei lenken.

Bei Hof- und Stallbesuchen entlang der Route bekundeten Landwirte wie der Geversdorfer Herman van Rossum Interesse, Besucher durch ihren Milchbetrieb zu führen. Der van Rossumsche Hof im Geversdorfer Ortskern wäre nach dem Urteil der Cuxland-Tourismusexpertin Sabine Gütlein (Cuxhaven) durchaus als Standort eines weiteren "Melkhus" geeignet.

Alle Milchstraßen-Routen im Kreis Cuxhaven würden, so Gütlein, sorgfältig mit dem vorhandenen Radwege- und Melkhus-Netz abgestimmt; die fachgerechte Ausschilderung sei Sache des der Kreises. Die Federführung für die Vermarktung neuer Routen der Niedersächsischen Milchstraße, deren Erfolgskonzept im Kreis Stade entwickelt worden ist,  wird voraussichtlich in den Händen der Tourismusverbandes Landkreis Stade / Elbe bleiben, der bei der Bereisung durch  Geschäftsführerin Nicole Brüchmann und Fahrradtourismus-Expertin Andrea Grimm vertreten war.

Wie Nicole Brüchmann mitteilte, ist eine weitere Ausdehnung der Milchstraße in den Kreis Rotenburg derzeit in Vorbereitung. Im Zuge des "ILEK Moorexpress - Stader Geest" sei vom dortigen Tourismus-Chef Udo Fischer bereits ein Projektsteckbrief in Sachen Milchstraße / Melkhus erstellt worden. Darin heißt es unter anderem: "Die Melkhuser bieten eine ideale Verknüppfung zwischen sanftem Tourismus und der Landwirtschaft."

Über milchwirtschaftlichen Informationen hinaus bietet die etwa 38 Kilometer lange neue Route an der Oste, wie Jochen Bölsche vom Vorstand der AG Osteland hervorhob, Touristen auch ein reichhaltiges gastonomisches Angebot.

Entlang der Strecke, die am Hotelrestaurant "Seefahrer" in Osten-Achthöfen beginnt und endet, liegen mit  Gasthöfen in Osten-Schüttdamm und in Niederstrich, Oberndorf und Geversdorf insgesamt ein halbes Dutzend gastronomischer Betriebe.

Darüber hinaus biete die landschaftlich reizvolle Strecke, die entlang der Oste teilweise dem Verlauf der Deutschen Fährstraße folgt und über eine Zufahrtsstrecke quer durch Osten mit dem vorhandenen Stader Milchstraßen-Netz verbunden ist, viele maritime und sonstige Attraktionen.

In Geversdorf wies Bürgermeister Hottendorff auf die ehemalige Werft, die historischen Fähr-Deichlücken, den Fischereibetrieb Zeeck und die attraktiven  Bestände des Heimatmuseum hin. In Oberndorf präsentierte sein Kollege Horeis  den Besuchern den Sportboothafen mit  "Ostekieker"- und "Mocambo"-Anleger, die schöne Flußkirche, die Heimatsube, das Dorfgemeinschaftshaus und den neuen Rast- und Wohnmobilplatz mit Servicegebäude.

Der stellvertretende Ostener Bürgermeister Gerd Wichers, der zuvor schon mit seiner Kollegin Silke Mahler die gesamte Route inspiziert hatte, hob neben der enormen Dichte an Milchbetrieben im Ortsteil Altendorf unter anderem den Weinhaus-Rastplatz in Achthöfen sowie die gemeindeeigene Grillhütte und die neue "Radler-Tankstelle" in Isensee als bereits vorhandene Bestandteile fahrradtouristischer Infrastruktur hervor.

Nach Ansicht der AG-Osteland-Vertreter Albertus Lemke und Henning Kuhne (beide Oberndorf) böte es sich an, als nächste Milchstraßen-Route im Cuxland eine Trasse rund um die Wingst in der Samtgemeinde Am Dobrock in Angriff zu nehmen, die durch den stellvertretenden Samtgemeinde-Bürgermeister Lothar Kelch und Tourismus-Manager Michael Johnen vertreten war.

Auf dem Gebiet der Samtgemeinde, in Süderbusch, ist auf dem Hof von Ute und Claus Reyelt bereits ein Melkhus eröffnet worden.

Schon in Kürze soll, wie Bürgermeister Horeis ankündigte, ein Informationsgespräch für alle an einer Mitarbeit interessierten Landwirte und Landfrauen stattfinden.

Auch die Prüfungen für den Erwerb des sogenannten "Milchmagisters" - unter anderem Melken an einem Plastik-Euter - werden demnächst erstmals auch im Cuxland demonstriert.


Das Land der vergessenen Maler

AG Osteland lädt zu Kunstausstellungen in drei Landkreisen ein / Bilderschauen in Bremervörde, Balje und Neuhaus / Wegen großer Nachfrage zusätzliche Krimi-Lesungen auf den Wogen der Oste / Noch Restplätze für Tages-Exkursion zum Thema Botanik

3. 6. 2007. Bremervörde / Cuxhaven / Stade. Die Künstler von der Oste brauchen - obwohl viele in Vergessenheit geraten sind - den Vergleich mit ihren berühmteren Kollegen aus Worpswede kaum zu scheuen. Den Beweis hat die Arbeitsgemeinschaft Osteland voriges Jahr mit einem Buch, einem Kunstkalender und drei Ausstellungen in Bremervörde, Sittensen und Neuhaus erbracht, die mehr als 8000 Besucher angezogen haben. In diesem Sommer will die ehrenamtlich tätige "Lobby für die Oste", so Jochen Bölsche vom Arbeitskreis Kultur der AG Osteland, die Reihe der Kunstveranstaltungen am längsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe fortsetzen.

Kuratiert wird die Ausstellungsserie erneut von dem Fischerhuder Künstler und Maler Wolf-Dietmar Stock, der beim jüngsten "Tag der Oste" im März für seine Verdienste mit dem Osteland-Kulturpreis "Goldener Hecht" ausgezeichnet worden ist.

Die Veranstaltungsreihe beginnt im Bremervörder Bachmann-Museum, wo vom 1. Juli bis zum 12. August unter dem Titel "Aus Moor und Heide - Künstler an Oste und Wümme" acht teils vergessene Maler vorgestellt werden; die offizielle Eröffnung wird drei Tage nach dem Start, am 4. Juli um 19 Uhr, nachgeholt. In der Vernissage spricht neben den Osteland-Vertretern Stock und Bölsche auch der Rotenburger Vize-Landrat Reinhard Brünjes.

Zu sehen sind unter anderem rund zwanzig Arbeiten des Kuhstedter Malers  Alfred Wiegmann (1886-1973), darunter freundlich-impressionistische Bilder von Birkenwegen und Torf-Kanälen. An der Oste kaum bekannt ist Richard Eggers aus Jork, vom dem erlesene Landschaften, Stilleben und Holzschnitte gezeigt werden. Der malende Bremervörder Arzt Detlef Schweckendieck (1916-2004) hat ein reichhaltiges Werk mit Zeichnungen und Tuschen hinterlassen. Heinrich Jaacks (1896-1954), ein Hamburger, dem Rotenburg zur zweiten Heimat wurde, malte mit der farbensprühenden Begeisterung des Expressionisten.

Der in Hemsbünde (Landkreis Rotenburg) lebende Alfred Eversmeyer, Jahrgang 1928, führt mit seinen gegenständlichen Öl-Bildern den Reigen der heute noch lebenden Künstler an. Werner Zöhl (geb. 1926) aus Quelkhorn ist in jungen Jahren von Feininger und Klee stilistisch beeinflusst worden. Der 90-jährige Christian Modersohn aus Fischerhude, ein Sohn Otto Modersohns, ist mit zehn Aquarellen vertreten, die mit ihrer Leichtigkeit und Treffsicherheit an japanische Künstler erinnern. Hans-Gerd Rehpenning (Jahrgang 1953) aus Kutenholz trägt eine Reihe von Skulpturen bei. Seine schlanken Holzfiguren fügen sich unaufdringlich in die Gemäldeschau ein.

Nach der Bremervörder Ausstellung, dem Schwerpunkt des Osteland-Kultursommers, folgt am 15. Juli, 15 Uhr, in der Kleinen Galerie von Siw-Evelyn Helenius-Scharten am alten Hafen in Neuhaus/Oste die Eröffnung einer Sammlung mit dem Titel "Die Oste", die bis zum 30. September zu sehen sein wird. Damit verbunden ist während derselben Zeit im benachbarten Kornspeicher eine Ausstellung der kürzlich gegründeten Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft zum Thema "Wasser und Wolken". Matthaei war die zentrale Figur des Künstlerkreises, der um die vorletzte Jahrhundertwende Neuhaus als Quartier und die Oste als Motiv entdeckt hatte.

Eine weitere Ausstellung mit dem Titel "Die Oste" wird vom 19. Juli an im Natureum Niederelbe an der Ostemündung in Balje zu sehen sein.

In enger Zusammenarbeit mit der AG Osteland werden für den Sommer auch wieder eine Reihe literarischer Veranstaltungen vorbereitet. Wegen der großen Nachfrage nach Krimi-Lesungen (wir berichteten) werden in der Reihe "Krimiland Kehdingen - Oste" nun noch einige zusätzliche Termine angeboten.

Osteland-Mitglied Corinna Kolf, die Vorsitzende des neuen Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung, hat die Autorin Anke Cibach für Sonnabend, 7. Juli, auf die historischen Seilfähre in Gräpel eingeladen. Ab 21 Uhr liest die Schriftstellerin Krimigeschichten "von Schrumpfköpfen, Moorleichen, Weinleichen und Verbrechen, die das Leben diktiert".

Zuvor gibt es ab 20 Uhr ein Krimi-Buffet im Gasthaus "Zum Osteblick". Die  Autorin verzichtet zugunsten des erst im März gegründeten Fähr- und Geschichtsvereins auf ihr Honorar. Die Karten kosten einschließlich Buffet 17 Euro (Anmeldungen und Informationen bei Corinna Kolf unter Tel. 01520-66 49 736).

Nach zwei ausverkauften abendlichen Lesungen auf dem Oste-Schiff "Mocambo" lädt Osteland-Mitglied Inga Hebeiss, Buchhändlerin ("Buch & Byte") in Drochtersen, für Freitag, 20. Juli, 20 Uhr, erneut auf das älteste Motor-Fahrgastschiff Deutschlands. Diesmal liest der Drochterser Krimi-Autor Wilfried Eggers, Verfasser unter anderem von "Ziegelbrand". Eine Mocambo-Lesung mit Wulf S. Dietrich ("Der Wattläufer) folgt am 14. September, 20 Uhr (Anmeldung unter Tel. 04143-7434).

Eine weitere Lesung mit Wilfried Eggers findet am Sonntag, 24. Juni, im Rahmen eines Kehdingen-Erlebnistages statt (10 bis 16 Uhr), der bei Osteland-Mitglied Sylvia Wolter von der Tourist-Info Kehdingen gebucht werden kann. An weiteren Erlebnistagen lesen Thomas B. Morgenstern und Elke Loewe (Information und Anmeldung unter Tel. 04770-831129).

Den ganzen Sommer über veranstaltet die AG Osteland darüber hinaus wieder ganztägige Themen-Exkursionen, die überwiegend bereits ausgebucht sind. Restkarten gibt es nur noch für die Veranstaltung "Fluß der Naturerlebnisse" zm Thema Botanik am Sonntag, 10. Juni. Zu den Stationen zählen ein Spargelhof, ein Reetdachdeckerbetrieb, ein Heilkräutergarten und der berühmte Kamelienpark in der Wingst (Anmeldungen bei Tourenleiterin Sigrid Frömming unter Tel. 04775-898654).


Gemeinsam zum Unesco-Prädikat

Deutsche Schwebefähren wollen kooperieren / Kieler Staatskanzlei eingeschaltet / Jung-Architekten zeigen Visionen / Ausstellung in Rendsburg

15. 5. 2007. Rendsburg / Hemmoor.  Die Stadt Rendsburg will Seite an Seite mit Osten und Hemmoor das Weltkulturerbe-Prädikat der Unesco für die beiden einzigen deutschen Schwebefähren anstreben. Das kündigte der Rendsburger
Bürgermeister Andreas Breitner am Montag bei einer Schwebefähren-Konferenz im Kulturzentrum seiner Stadt an.

In die Bemühungen um eine Aufwertung des "bedeutendsten technischen Baudenkmals in Schleswig-Holstein" habe sich bereits die Kieler Staatskanzlei eingeschaltet, berichtete Breitner vor rund 100 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Touristik.

In der Konferenz zogen Vertreter der Landesinvestitionsbank Schleswig-Holstein ein Fazit ihrer zweijährigen Arbeiten an einer "Machbarkeitsstudie" zur touristischen "Inwertsetzung" der Rendsburger Schwebefähre. Einem Antrag an die Unesco in Sachen Weltkulturerbe würden, so die Bank-Experten, "von der internationalen Fachwelt gute Chancen eingeräumt".

Die diesbezüglichen Schritte würden, erklärte Breitner, mit dem in Osten (Kreis Cuxhaven) ansässigen Arbeitskreis deutsche Schwebefähren in der Arbeitsgemeinschaft Osteland abgesprochen, der er selber angehört und der das Projektmanagement der Deutschen Fährstraße obliegt; die Ferienstraße verbindetr die beiden einzigen deutschen Schwebefähren.

In einer ersten Stufe sollte die Schwebefähre an der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal nach Ansicht der Kieler Bank durch ein "Welcome-Center", ein Restaurant, einen Brücken-Aufzug und einen Hochseilgarten aufgewertet werden. Über eine zweite Ausbaustufe mit Erlebnis- und Bikezentrum sowie einem Jugendhotel könne später entschieden werden, rieten die Fachleute der Landesinvestitionsbank.

Wie enorm das touristische Potential Rendsburgs sei, demonstriere der starke Ansturm auf das jährliche Eon-Hansecup-Ruderrennen mit mehr als 100 000 Besuchern an der Schwebefähre.

Die Gestaltung des Umfeldes der Rendsburger Schwebefähre war zugleich Gegenstand  von Visionen, die 18 Architekturstudenten der Hamburger Hafencity-Universität mit den Professoren Klaus Sill und Klaus Schlabbach entwickelt haben. Die Arbeiten sind zur Zeit in der Rendsburger Stadtbibliothek ausgestellt.

Die Studenten hätten, so Professor Sill, mit ihren Entwürfen - zum Beispiel Sporttribünen, Jugend- und Luxushotels, Wellness-Einrichtungen sowie ein Science-Center und ein Fährmuseum - dem Umstand Rechnung getragen, dass immer mehr Touristen im Urlaub Interesse für Technik und Kultur bekundeten.

Tagungsteilnehmer aus Niedersachsen, darunter der stellvertretende  Hemmoorer Samtgemeindebürgermeister Johannes Schmidt, AG-Osteland-Vize Jochen Bölsche sowie Renate Wendt vom Osteland-Arbeitskreis Messen und Märkte, nutzten die Konferenz, um mit Bernd Sienknecht, dem neuen Bürgermeister der Schwebefähren-Gemeinde Osterrönfeld, den Aufbau eines Osteland-Informationstandes beim nächsten Fest am Kanal zu verabreden.


Mord an Bord bei Abendrot

Stimmungsvoller Krimi-Törn auf der Oste wird wiederholt / Projektgruppe Krimiland wirbt für neun weitere Lesungen / In der Saison 2006/2007 insgesamt zwei Dutzend Veranstaltungen / Vier neue Krimis in Arbeit / "Jeder Ort ein Tatort"

13. 5. 2007. Cuxhaven / Stade. Die Oste erglühte im Abendrot, in der Hexenbucht schwojte die schneeweiße "Mocambo" bei Stauwasser geräuschlos um ihren Anker, während die rund 50 Passagiere an Bord in atemloser Stille verharrten: An der Bar von Deutschlands ältestem Motor-Fahrgastschiff las die Schriftstellerin Elke Loewe aus ihren erfolgreichen Krimis und Kriminalerzählungen, die allesamt im "Krimiland Kehdingen-Oste" spielen, wo laut Tourismus-Werbung "jeder Ort ein Tatort" ist.

Als die "Mocambo" gegen Mitternacht schließlich in ihrem Heimathafen Oberndorf  am Restaurantschiff "Ostekieker" anlegte, hatten die Fahrgäste nicht nur einen besonders idyllischen Fluss zu abendlicher und nächtlicher Stunde erlebt, sondern im Kerzenschein auch Elke Loewes Lieblingsschauplätze kennengelernt: den fiktiven Giftmord-Tatort "Augustenfleth", hinter dem sich der Rönndeich zwischen Drochtersen-Hüll (Kreis Stade) und Osten-Altendorf (Kreis Cuxhaven) verbirgt, eine namenlose Sandbank in der Elbe, auf der sich ein besonders grauenvoller Mordfall ereignet, und natürlich die Oste, die in den Loewe-Krimis "Stinte" heißt.

So begeistert waren die Passagiere von dem stimmungsvollen Oste-Törn, der schon seit Wochen ausgebucht war, dass in der Reihe "Krimiland Kehdingen - Oste" gleich zwei weitere abendliche Krimifahrten auf der Oste angeboten werden. Am Donnerstag, 30. Juni, ab 20 Uhr, liest Elke Loewe erneut auf der "Mocambo". Und am Freitag, 14. September, 20 Uhr, kommt Wolf S. Dietrich an Bord, um seinen Cuxland-Krimi "Der Wattläufer" vorzustellen. Anmeldungen nimmt die Drochterser Buchhandlung Buch & Byte (Tel. 04143-7434)  entgegen, deren Chefin, Osteland-Mitstreiterin Inga Hebeiss, die beiden Touren ausrichtet.

Für die Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt, Sprecherin der Krimi-Projektgruppe in der AG Osteland, war die Mocambo-Tour der Höhepunkt unter den 15 Veranstaltungen, die in der Saison 2006/2007 bereits unter dem Krimiland-Logo stattgefunden haben. Außer den Werken von Elke Loewe wurden dabei Krimis von Wilfried Eggers (Drochtersen), Thomas B. Morgenstern (Aschhorn), Anke Cibach (Buxtehude), Wolf S. Dietrich (Göttingen) und Dr. Reinhold Friedl (Geversdorf) vorgestellt.

Dabei hat sich die AG Osteland um möglichst originelle Veranstaltungsorte bemüht. Dazu zählten unter anderem, neben der "Mocambo", auch der Gewölbekeller der Schlachterei Pupke in Neuhaus/Oste, das maritime Deichrestaurant "Seefahrer" in Osten-Achthöfen, der gerade restaurierte Hafenspeicher in Freiburg/Elbe und das prächtige schloßartige Gut Hörne in Balje (Nordkehdingen).

Besonders erfreut zeigt sich die AG Osteland, dass die im Ilek-Prozeß zum "Leuchtturmprojekt" erhobene Krimiland-Idee von vielen Mitveranstaltern aufgegriffen worden ist, die nun ihrerseits unter dem gemeinsamen Logo - einer Zielscheibe zwischen zwei Kopfweiden - Lesungen offerieren. Dazu zählen der Förderverein der Grundschule Estorf, der Tourismusverein Kehdingen in Wischhafen sowie die Galerie "Oste-Huus" und das Gasthaus "Zum Osteblick" in Gräpel (alle Kreis Stade).

Als besondere Bereicherung der Krimiland-Bewegung empfindet die AG Osteland, dass immer mehr Theatergruppen in Kehdingen und an der Oste Krimi-Stoff auf die Bühne bringen. Nachdem bereits im Vorjahr die Baljer Dorfjugend "Die Mausefalle" von Agatha Christie im Dorfgemeinschaftshaus aufgeführt hatte, zeigten zu Jahresbeginn die "Nordkehdinger Komödianten" in Oederquart achtmal den Krimi  "Een Arvschop to'n gniggern" und im März der Tanzkreis Engelschoff fünfmal die Kriminalkomödie "Kommissar Botterbrod und die Slachthusmorde" aus der Feder des Autors Frank Auf dem Felde (Osten).

Im zweiten Halbjahr geht es Schlag auf Schlag weiter. Das soeben neu erschienene Informationsblatt "Fleetenkiller", das von der AG Osteland herausgegeben wird und unter www.krimiland.de aus dem Internet heruntergeladen werden kann, nennt neun weitere Termine.

Neben den beiden weiteren Kriminächten auf der Mocambo stehen allein drei sogenannte Krimi-Erlebnistage auf dem Programm: Im Rahmen von sonntäglichen Exkursionen, die Osteland-Mitglied Sylvia Wolter für den Tourismusverein Kehdingen organisiert,  finden am 24. Juni, 22. Juli und 19. August, jeweils von 10 bis ca. 16 Uhr, Touren zu den Themen "Land der Ziegel", "Land des Wassers" und "Land der Moorhöfe" statt, bei denen Wilfried Eggers ("Ziegebrand"), Elke Loewe ("Sturmflut") beziehungsweise Thomas B. Morgenstern ("Der Milchkontrolleur") aus ihren Kehdingen-Büchern lesen (Anmeldung unter 04770 - 831129).

Für Freitag, 5. Oktober, bereitet die Buchhandlung Buch & Byte in Drochtersen (Tel. 04143-7434) eine große Kriminacht mit mehreren Autoren vor. "Dine & Crime" heißt das Motto einer Lesung von Anke Cibach ("La Paloma für den Mörder") im Oktober im Gräpeler "Oste-Huus" mit anschließendem Krimi-Dinner im Gasthaus "Zum Osteblick" (Informationen: 01520-6649736).

Der Herbst steht im Übrigen im Zeichen einer Neuerscheinung, die von den Fans mit Spannung erwartet wird:  Elke Loewe stellt ihren neuen Krimi aus der Augustenfleth-Reihe - Titel: "Die Schneekamelie" - erstmals am Sonntag, 14. Oktober, 15 Uhr, im KunstRaum in Drochtersen-Niederhüll vor. Eine weitere Lesung aus der "Schneekamelie" findet am Freitag, 2. November, 19.30 Uhr, auf der Diele des  Heimathofs Hüll statt, dem liebevoll restaurierten Moorbauernhof des Heimatvereins Hüll und Umgebung (Anmeldung: 04143-7434).

Der AG Osteland wird auch danach der Stoff nicht ausgehen. Krimiland-Sprecherin Renate Wendt freut sich, dass sowohl Elke Loewe als auch ihre Kollegen Morgenstern und Eggers bereits wieder an neuen Romanen über die Region arbeiten. Und Verstärkung naht: Der Verfasser des Oste-Thrillers "Der Herbst der Amateure" und ehemalige  Stern-Redakteur Jürgen Petschull, der lange in Großenwörden, Drochtersen und Osten lebte, hat nach mehrjähriger Abwesenheit soeben wieder ein Haus hinterm Ostedeich bezogen und ein neues Manuskript in der Schublade.

Noch in diesem Sommer will die AG Osteland die Krimiland-Lesungen durch eine Krimi-Route durch Kehdingen und das Osteland ergänzen. Denn die Krimiland-Aktion, so Initiator und Osteland-Vize Jochen Bölsche, sei nicht nur als Literaturförderungs-, sondern auch als Tourismusförderungsprojekt konzipiert. Gerade der Kulturtourismus sei nach Expertenansicht ein stark boomendes Segment, von dem auch die Region an Oste und Niederelbe profitieren könne.

Vertreten sein wird die AG Osteland daher auch bei einer Tagung der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur zum Thema Kulturtourismus am Mittwoch, 30. Mai, im KunstRaum Drochtersen-Hüll. In der Einladung zitiert die Landesarbeitsgemeinschaft eine Studie des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums.

Darin heißt es: "Im Wettbewerb der touristischen Angebote kommt dem Kulturtourismus eine immer größere Bedeutung zu. ... Dabei gilt das Interesse neben den Objekten und Veranstaltungen der Hochkultur gleichermaßen der Alltagskultur, der zeitgenössischen Kunst und anspruchsvoller Unterhaltung. Kulturtourismus wird zunehmend als Erlebnis nachgefragt, oft in Kombination mit anderen Freizeitangeboten wie z. B. Wellness, Sport und Gastronomie."


Taucher erkunden Oste in Brobergen

Über 20 000 Euro für Erforschung der einstigen Burgstelle / Vortrag über historische Rolandfiguren / Gespräch mit dem Ostedeichverband

4. 5. 2007. Stade / Cuxhaven / Bremervörde. Im Elbe-Weser-Dreieck ist die Existenz historischer Rolandfiguren nur an drei Orten belegt: in Bremen und in Bad Bederkesa, wo sie noch erhalten sind, und in dem kleinen Dorf Brobergen, das an der Oste im Dreiländereck zwischen den Kreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg liegt. Mit diesem Hinweis unterstrich der Rolandforscher Dr. Karl Feldkirch aus Ottersberg bei Bremen in der Mitgliederversammlung des neuen Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen die Bedeutung der 1525 urkundlich erwähnten hölzernen Roland-Statue an der Oste.

Das Broberger Standbild, sagte der pensionierte Staatsanwalt, sei eine Rarität. Deutschlandweit seien nur 25 Statuen dieser Art nachgewiesen. Einige symbolisierten beispielsweise Bürger- und Marktrechte, andere die Blutgerichtsbarkeit der herrschenden Adelsgeschlechter.

Der "Roland von Brobergen" soll, wie gemeldet, im Vereinsauftrag von dem Himmelpfortener Holzbildhauer Nick Blume nachempfunden und Ende August bei einem "Rolandfest" feierlich aufgestellt werden. Der Sockel wird von der  Broberger Firma Hagenah gestiftet.

Im Mittelpunkt der Versammlung in den frisch renovierten Räumen des Broberger "Fährkrugs" stand ein Bericht der 1. Vorsitzenden Corinna Kolf über die neuesten Aktivitäten und Pläne des rasch wachsenden Vereins, dessen Mitgliederzahl inzwischen bei rund 70 liegt.

Nicht zuletzt dank einer Spende der Schriftstellerin Elke Loewe (Dochtersen-Hüll) können Forschungstaucher der Universität Kiel - wahrscheinlich noch im Mai - den Grund der Oste in Höhe der ehemaligen Burganlage erkunden, wo im Mittelalter unter anderem ein Bergfried, eine Kapelle, eine Zugbrücke und ein Palisadenzaun standen.

Wie die Diplom-Geografin Kolf weiter berichtete, strebt der Verein angesichts neuer Spendenzusagen und der inzwischen vorliegenden Genehmigung der Stader Kreisarchäologie Grabungsarbeiten und Bodenradaruntersuchungen mit einem Gesamtvolumen von 21 000 Euro an. Dabei werde der Fährverein Eigenleistungen im Gegenwert von 13 000 Euro erbringen.

In einem Gespräch mit Oberdeichgrefe Hans Wilhelm Saul und Geschäftsführer Ulrich Gerdes vom Ostedeichverband in Hemmoor habe der Verein, so Kolf weiter, dafür plädiert, bei der Trassierung des geplanten neuen Ostedeichs bei Brobergen und Nindorf nicht nur, wie kürzlich angekündigt, die Fährstelle selber auszusparen. Erhalten werden sollte auch das unmittelbar angrenzende Areal der ehemaligen Vorburg derer von Brobergen, des sogenannten Kapellenhügels. Die Gesprächsatmosphäre beim Deichverband sei freundlich, aufgeschlossen und konstruktiv gewesen.

Erfreulich seien die Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft Osteland, die den Fährverein von der Gründung an unterstützt habe. Auch für die gemeinnützige AG Osteland, Träger der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, sei die Erhaltung und touristische Nutzung der Fährstelle und des Fährhauses an der Oste ein zentrales Anliegen.

Im Broberger "Fährkrug", dem neuen Vereinslokal, und an der ehemaligen Burgstelle wird die Vorsitzende Kolf schon in Kürze Führungen und Vorträge über die einstigen Burgen an der Oste anbieten; die Termine stehen auf der Vereinswebsite faehre-brobergen.de. Die nächste Mitgliederversammlung soll am Donnerstag, 12. Juni, 19.30 Uhr, im "Fährkrug" stattfinden.

Die einstigen Burgen an der Oste sind auch Thema einer ganztägigen Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Sonntag, 8. Juli, die außer nach Brobergen  auch nach Sittensen, Weertzen, Bremervörde sowie zur Dannseeburg des legendären Ritters "Isern Hinnerk" bei Beckdorf führt.

Referieren werden unter anderem, neben der Broberger Vereinsvorsitzenden Kolf, auch Dr. Stefan Hesse (Kreisarchäologie Rotenburg), Dietrich Alsdorf (Kreisarchäologie Stade) und Hubertus Freiherr von Marschalck (Hechthausen).


Raubritter, Reet und alte Radios

AG Osteland auf den Spuren des Isern Hinnerk / Neue "Expeditionen in die Nachbarschaft" zu Werften, Burgstellen, Museen und Gärten / Informationen aus erster Hand von Sachkennern aus drei Landkreisen

30. 4. 2007. Bremervörde / Cuxhaven / Stade. "Unbekannte Oste" heißt eine Reihe ganztägiger "Expeditionen in die Nachbarschaft", zu denen die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. erstmals 2005 eingeladen hatte. Jetzt legt die "Lobby für die Oste" ein abwechslungsreiches Programm für den Sommer 2007 vor.

Bei einer Reihe neuer Themen-Exkursionen können die Teilnehmer - unterstützt von einer großen Zahl exzellenter Sachkenner aus den Oste-Anrainerkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg - alte Werften und einstige Burgen, Museen und Gärten entlang des 150 Kilometer langen Flusses kennenlernen.

"Die Oste - Fluß der Burgen" ist ein Thema, das manchen verblüffen mag, zumal der Laie den Begriff Burg eher mit Strömen wie dem Rhein verbindet.

Der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse und sein Stader Kollege Dietrich Alsdorf wollen die Teilnehmer der Osteland-Exkursion am Sonntag, 8. Juli, eines besseren belehren - zum Beispiel an den Burgwällen am Königshof in Sittensen, an der "Heilsburg" bei Weertzen und den Relikten der einstigen Burg Vörde in Bremervörde (alle Kreis Rotenburg/Wümme).

Am Bachmann-Museum in Bremervörde und bei einem Abstecher nach Beckdorf (Kreis Stade) begibt sich die Gruppe auf die Spuren des sagenumwobenen "Isern Hinnerk", eines skurrilen Ritters, der, so Archäologe Alsdorf, im Film "nur durch einen Schauspieler wie Klaus Kinski" hätte verkörpert werden können.

An einem Diorama und einer nachgebauten Steinschleuder ("Blide") im schönen Beckdorfer Heimathof "Beekhoff" sowie an der Ausgrabungsstätte der Dannsee-Burg im nahen Moor wird Bürgermeister Siegfried Stresow erläutern, wie die Befestigungsanlage des "Isern Hinnerk" - eigentlich Heinrich von Borch - einst erobert und zerstört und erst in der jüngsten Vergangenheit ausgegraben, gesichert und markiert wurde.

Als Vorbild dient die lange Zeit vergessene Burgstelle Dannsee dem Fähr- und Geschichtsverein in Brobergen am "Dreiländereck" der Kreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg. Der erst kürzlich gegründete Verein betreibt die Erforschung und touristische Inwertsetzung der Burgrelikte an der dortigen Oste-Fähre.

Im Broberger "Fährkrug" werden die Osteland-Mitglieder Dipl.-Geografin Corinna Kolf (Gräpel) und Hubertus Freiherr von Marschalck zu Bachtenbrock (Hechthausen-Klint) über die abenteuerliche Geschichte der Burg Brobergen sowie der nahen Kranenburg berichten, die ebenfalls direkt an der Oste lag und jahrhundertelang Sitz des Adelsgeschlechts derer von Marschalck war.

Gestartet wird die Reihe der diesjährigen Osteland-Exkursionen bereits am Sonntag, 10. Juni, mit der Tour "Fluß der Naturerlebnisse" mit dem Themenschwerpunkt Nutz- und Zierpflanzen. Über Spargelanbau, Energiepflanzen, Heilkräuter, Schilf und Kamelien informieren sich die Teilnehmer aus erster Hand bei Otto von Gruben (Gut Kuhla), Apothekerin Doris Hesper (Himmelpforten), Reetdachdecker Herbert Seebeck (Großenwörden) und Gärtner Peter Fischer (Wingst). Anne und Wulf Barthel (Burweg) werden während einer Mittagspause ihre Gartenkunstprojekte vorstellen.

"Oste - Fluß der Schiffbauer" ist das Thema einer sonntäglichen Tour am 9. September zu Werften an der Oste, in denen früher die großen Ewer vom Stapel gelassen wurden. Vor Ort informieren die bekannten Regionalhistoriker Gisela Tiedemann-Wingst (Am Dobrock) und Rainer Brandt (Bremervörde), der Kapitän und Heimatforscher Holger Kuhne (Oberndorf), Ex-Werftbesitzer Günter Dodegge (Geversdorf) und Schiffbauer Martin Skadow (Neuhaus). Bei einem kontrastreichen Abstecher nach Kehdingen präsentiert Arne Nagel (Osten) den Teilnehmern mit der Krautsander Hatecke-Werft einen hochmodernen Betrieb von internationalem Rang.

Nachdem im vorigen Jahr unter dem Motto "Oste - Fluß der Museen" die Stadt Hemmoor sowie das Mühlendorf Elm (Kreis Rotenburg) besucht worden waren, stehen am 7. Oktober Besichtigungen des Privatmuseums Schwieger in Hollen sowie des "Bördehuus Loomst" und des Radiomuseums Lamstedt (Kreis Cuxhaven) auf dem Programm.

Auch das Programm dieser Exkursion wird durch ein regionaltypisches Gericht und durch kulturelle Darbietungen abgerundet, in diesem Fall durch eine Hochzeitssuppe nach Lamstedter Art und einen Auftritt der Kinderabteilung der örtlichen Trachtengruppe.

Konzipiert worden sind die Touren wieder von den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Osteland-Arbeitskreises Kultur/Natur unter Vorsitz von Jochen Bölsche (Osten). Beteiligt waren die Heimatpfleger Udo Theuerkauf (Lamstedt) und Heino Grantz (Hemmoor) sowie Harald Sträter (Wingst), Curt Schuster (Hemmoor), Sigrid Frömming (Großenwörden) und Renate Wendt (Osten).

Alle Fahrten werden mit eigenem Wagen zurückgelegt. Teilnehmer zahlen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 25 Euro (Erwachsene) bzw. 15 Euro (Kinder).

Unter www.osteland.de/exkursionen07.htm sind aktuelle Informationen über noch verfügbare Plätze sowie genaue Termine und Treffpunkte abrufbar.

Nach den Erfahrungen der Vorjahre empfiehlt sich rechtzeitige Anmeldung; die vorangegangenen neun Veranstaltungen waren schnell ausgebucht.


Schwebefähre Bilbao auf neuer Briefmarke

AG Osteland: Deutsche Post soll spanischem Beispiel folgen / Auch Margrit Wetzel für Sondermarke zum "Jahr der Oste" 2009 / Cuxland-Kreistag soll Vorschlag unterstützen / Postwertzeichen als "Werbeträger für die gesamte Flußregion" von Tostedt bis Neuhaus

28. 4. 2007. Madrid / Cuxhaven. Mit einer neuen Sondermarke, erschienen am 26. April, hat die spanische Post die älteste Schwebefähre der Welt in Portugalete bei Bilbao gewürdigt. Das Postwertzeichen zeigt ein Segelschiff unter dem 1893 eröffneten Baudenkmal, das seit vorigen Sommer zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hat aus diesem Anlass erneut an die Deutsche Post appelliert, zum hundertjährigen Bestehen der Schwebefähre Osten - Hemmoor im geplanten "Jahr der Oste" 2009 dem nationalen Baudenkmal eine Sondermarke zu widmen.

Einen entsprechenden Antrag hatte der Ostener Jochen Bölsche, Sprecher des Arbeitskreises deutsche Schwebefähren in der AG Osteland, bereits 2004 an mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2009 an den zuständigen "Programmbeirat für Sonderpostwertzeichen" beim Bundesminister der Finanzen gerichtet. Damals konnte das Ministerium dem deutschen Vertreter des Weltverbandes der Schwebefähren nur mitteilen, der Antrag sei "für die Planung des Sonderpostwertzeichen-Programms 2009 vorgemerkt worden", eine Entscheidung werde im November 2007 fallen.

Mittlerweile hat der Ostener Vorstoss gewichtige politische Unterstützung erfahren. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Margrit Wetzel (Horneburg), die dem Sondermarken-Beirat angehört, hat sich am Wochenende bereit erklärt, "all ihre Überzeugungskünste einzusetzen, um das Gremium auf ihre Seite zu bringen"

"Wir sollten es nicht allein den Österreichern überlassen, unsere nationalen Kulturdenkmäler durch Sonderpostwertzeichen zu würdigen�, verweist die Wahlkreisabgeordnete in einer Presseerklärung auf eine sogenannte "personalisierte Briefmarke" mit der Schwebefähre, die am April 2006 gemeinsam von der Post Austria und der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. herausgegeben worden ist.

"Kräftigen Rückenwind" verspricht sich die Abgeordnete durch die wachsende Beliebtheit des Osteland-Wahrzeichens, das seit April 2006 nach aufwendiger Sanierung wieder für touristische Demonstrationsfahrten zur Verfügung steht und jüngst von den ZDF-Zuschauern zum viertbeliebtesten Baudenkmal in Deutschland gewählt worden ist.

Der Wunsch nach einer Sondermarke für den "Eiffelturm des Nordens", der von dem Eiffel-Schüler Louis Pinette konstruiert worden ist, soll auch vom Landkreis Cuxhaven, dem Eigentümer der Schwebefähre, unterstützt werden. Der Kreistagsabgeordnete Uwe Dubbert (Hechthausen) hat gegenüber der AG Osteland angekündigt, einen entsprechenden Antrag einbringen zu wollen. Fürsprache durch positive Stellungnahmen gegenüber dem Berliner Sondermarken-Beirat erhofft sich die AG Osteland auch vom Land Niedersachsen und der Maritimen Landschaft Unterelbe.

Als bemerkenswert bezeichnet es die AG Osteland, dass Spanien - dessen König Juan Carlos I. Ehrenvorsitzender des Weltverbandes der Schwebefähren ist - der "Puente Vizkaya" an der Biskaya nun sogar schon zum zweitenmal eine Briefmarke widmet; ein erstes Wertzeichen mit dem Bauwerk an der Biskya war bereits 1997 erschienen.

Auch die französische Post hat die einzige erhalten gebliebene Schwebefähre ihres Landes in Rochefort mit einer Sondermarke gewürdigt. Ebenso ist die zweitälteste deutsche Schwebefähre an der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Osterrönfeld bereits Motiv einer offiziellen deutschen Sondermarke gewesen.

Die AG Osteland, die sich als "Lobby für die Oste" versteht, argumentiert, eine Sondermarke mit der Schwebefähre Osten - Hemmoor könnte sich als wichtiger Werbeträger für die gesamte landschaftlich reizvolle, aber weithin unbekannte lange Zeit touristisch vernachlässigte strukturschwache Flussregion beiderseits der 150 Kilometer langen Oste erweisen, die in Tostedt (Kreis Harburg) entspringt und bei Neuhaus (Kreis Cuxhaven) in die Elbe mündet.


Nick Blume schnitzt Roland für Brobergen

Rund 500 Jahre alte Tradition wird belebt / Prahmfähren auf der Oste trotz des Todes der beiden Fährleute wieder in Betrieb / Vereine planen
Führungen und Exkursionen zu historischen Stätten an der Oste

18. 4. 2007. Bremervörde / Stade /Cuxhaven. Im Dreiländereck der Kreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg, an der historischen Fährstelle an der einstigen Oste-Burg Brobergen, soll in diesem Sommer eine rund 500 Jahre alte Tradition wiederbelebt werden. Der Künstler Klaus (genannt Nick) Blume aus Neuland bei Himmelpforten ist vom Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung beauftragt worden, eine mannshohe Nachbildung der hölzernen Roland-Statue zu schnitzen, wie sie laut einer Gerichtsakte vor einem halben Jahrtausend am Ufer der Oste gestanden hat.

Für diesen Zweck hat der Broberger Landwirt, Ehrenbürger und Altbürgermeister Helmut Hudaff (79) der Vereinsvorsitzenden Corinna Kolf und dem Künstler Blume jetzt eine Eiche mit einem Stammdurchmesser von 60 Zentimetern zur Verfügung gestellt.

Hudaff, der als Vorsitzender des zuständigen Realverbandes "Holländer-Höfe" für den Betrieb der letzten motorisierten Prahmfähre auf der Oste zuständig ist, will dazu beitragen, die historische Bedeutung der Fährstelle verstärkt ins Bewußtsein zu rücken, deren Existenz bis vor kurzem durch Ausdeichungspläne gefährdet war.

Außer Brobergen sind nach Angaben des kürzlich gegründeten Fähr- und Geschichtsvereins nur 29 weitere Orten in Deutschland als Standorte von Rolandfiguren bekannt, die im Mittelalter - so wie die bekannteste Statue dieser Art am Rathaus zu Bremen - die Marktfreiheit oder aber die Gerichtshoheit des jeweils herrschenden Adelsgeschlechts symbolisiert haben.

Die Chronik der Dörfer Kranenburg und Brobergen ("Roland und die Kraniche") zitiert eine Passage aus einer Akte aus dem Jahre 1525, in der als Standort der Statue der zur mittelalterlichen Burg Brobergen führende Damm zwischen dem heutigen Dorf und der Ostequerung genannt wird: "Ist allda ufm Damm für wenig jaren ein geschnitztes Bilde gestanden, das man Rolandi geheißen, welches Leute noch gedenken können."

Weil eine bildliche Darstellung der Figur nicht überliefert ist, orientiert sich die Nachbildung des Roland von Brobergen an erhalten gebliebenen Statuen, die im selben Zeitraum anderswo entstanden sind, in besonders großer Zahl vor allem im heutigen Sachsen-Anhalt. Als Sponsor für die Anfertigung der Figur, die mit einem Schwert und einem Schild mit dem Wappen der Burgherren von Brobergen versehen sein wird, betätigt sich die Roland-Rechtsschutzversicherung. Mit einem "Rolandfest" soll die Statue aufgestellt werden, wenn die zur Zeit bei Brobergen noch laufenden Deichbauarbeiten abgeschlossen sind.

Auch noch mit weiteren Werbeaktivitäten will der Broberger Fährverein ebenso wie die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. die Betreiber der beiden letzten Prahmfähren auf der Oste unterstützen, die, wie gemeldet, durch zwei Schicksalsschläge heimgesucht worden waren: Binnen weniger Tage waren der Broberger Fährmann Willi Obenhaus und der Gräpeler Fährmann Helmuth Plate nach langer Krankheit beziehungsweise durch einen tragischen Unglücksfall verstorben.

Trotz der tragischen Todesfälle sind die beiden Fähren jetzt betriebsbereit. Als Fährmann springt in Brobergen Maik Obenhaus ein, der Sohn des Verstorbenen, und in Gräpel Helmuth Plates Schwiegersohn Stefan Elfers-Plate.

Schon in Kürze soll der "Fährkrug" im Fährhaus von Brobergen, der von Witwe Ursula Obenhaus weitergeführt wird, mit Hilfe des Fährvereins teilweise neu gestaltet werden und Ziel von Exkursionen und Veranstaltungsort von historischen Vorträgen sein, die von der Fährvereinsvorsitzenden und Diplom-Geografin Corinna Kolf angeboten werden. Die Arbeitsgemeinschaft Osteland startet im Fährkrug Anfang Juli eine ganztägige Veranstaltung zum Thema "Die Oste - Fluss der Burgen".

Ebenfalls im Gasthaus Fährkrug findet am Donnerstag, 3. Mai, 19.30 Uhr, die nächste Mitgliederversammlung des Broberger Fährvereins statt, dessen Mitgliederzahl sich mittlerweile auf 65 erhöht hat.

Einen Tag darauf, am Freitag, 4. Mai, 20 Uhr, ist die Vereinsvorsitzende Kolf zu Gast beim Heimatverein Hechthausen. In dessen Jahresversammlung im Gasthaus "Raubritter" in Hechthausen-Klint spricht sie über das Thema: "Von Otto de Brocberge bis Gothard von Brobergen - Geschichte einer Burg an der Oste". Der Eintritt ist frei, Nichtmitglieder sind willkommen.


Brobergens Ostebogen - ein "Troja des Nordens"?

Fähr- und Geschichtsverein beantragt Grabungen, Einsatz von Bodenradar und archäologische Tauchgänge in der Oste / Fülle von Funden schon bei einer ersten Begehung der historischen Fährstelle / Broberger Burg einst "so bedeutsam wie die Hammaburg" / "Rolandfest" mit Mittelaltermarkt für den Sommer geplant

5. 4. 2007. Stade / Cuxhaven / Bremervörde. Ist der Ostebogen bei Brobergen, im Dreiländereck der Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg, ein "Troja des Nordens"? Diese Frage stellt sich die Vorsitzende des neugegründeten Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung, Diplom-Geografin Corinna Kolf, nach einer ersten "obertägigen" Untersuchung der historischen Fähr- und Burgstelle, die erst kürzlich vor der drohenden Überflutung im Zuge einer Ausdeichung bewahrt worden ist.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gasthaus "Zum Osteblick" in Gräpel (Kreis Stade) teilte der Vorstand des mittlerweile auf 50 Mitglieder angewachsenen Vereins am Mittwoch mit, er werde in Kürze bei der Stader Kreisarchäologie offiziell die Genehmigung für Grabungen und Bodenradareinsatz sowie für archäologische Tauchgänge von Kieler Spezialisten am Ostebogen beantragen. Erste Gespräche über eine Mitfinanzierung des Forschungsvorhabens durch die Bürgerstiftung der Kreissparkasse seien erfolgversprechend verlaufen.

Mit den geplanten Untersuchungen soll die genaue Lage der einstigen Broberger Burg mit Bergfried, Palisaden und Zugbrücke, der früheren Kapelle mit dem "Friedhof der Namenlosen" sowie der hölzernen Rolandfigur ermittelt werden, deren Existenz urkundlich belegt sind. Während der kürzlich beendeten Auseinandersetzung um eine Flutung der Fährstelle sei viel "verschüttetes Wissen" über die "uralte Kulturlandschaft" wieder zu Tage getreten, freute sich Corinna Kolf, deren Verein die historischen Stätten durch Markierung mit Feldsteinen, durch Modelle und Schautafeln touristisch nutzbar machen will.

Auf einem Tisch im Versammlungssaal hatte der Vorstand bereits einige Dutzend Fundstücke ausgebreitet, die unmittelbar zuvor bei einer Begehung der alten Fährstelle mit Dietrich Alsdorf, einem Mitarbeiter der Stader Kreisarchäologie, gefunden worden waren. Offen zu Tage lagen dort unter anderem Reste von grünen Bodenfliesen aus der einstigen Kapelle, "Mönch und Nonne"-Dachziegel des Burggebäudes und ein auf 1600 datiertes Teilstück eines Ofens.

Schon jetzt steht für den Verein fest, dass die "mächtige, große, reiche Burganlage" derer von Brobergen im geschützten Winkel zwischen Mehe und Oste für die Region "historisch so bedeutsam wie die Hammaburg für Hamburg" ist. Archäologie-Mitarbeiter Alsdorf hatte die Anlage bereits in einem Referat in der Gründungsversammlung des Vereins als "wichtigste Burg an der Tideoste" nördlich von Bremervörde bezeichnet.

Der Fähr- und Geschichtsverein will den bisherigen Erkenntnisstand, den Corinna Kolf den Mitgliedern mit einer Videopräsentation vermittelte, in Kürze auch einem größeren Publikum vorstellen: Auf der Ilek-Projektmesse für die Hadler Region am Sonnabend, 14. April, in der Lamstedter Bördehalle wird der Verein mit einem Informationsstand vertreten sein.

Besonders begrüßen konnte die Vorsitzende in der Mitgliederversammlung drei Mitglieder des Vereins:

>>> Die Roman- und Krimiautorin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) will bei ihrer nächsten Lesung in Gräpel zugunsten des Fährvereins auf ihr Honorar verzichten.

>>> Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Helmut Hudaff (79) hat eine Hofeiche von 60 Zentimetern Stammdurchmesser gestiftet, aus der eine Nachbildung der hölzernen Roland-Figur geschnitzt werden soll, die um 1500 an der Fährstelle stand.

>>> Der in Großenwörden ansässige Dietrich Frömming, Vertriebsdirektor der Hamburger Roland-Rechtsschutzversicherung, hat zugesagt, den Holzbildhauerarbeiten am Roland sowie ein Faß Met für ein "Roland-Fest" mit Mittelaltermarkt zu spendieren, das für den Sommer an der Fähre geplant wird.

Als Abzeichen dient dem neuen Fährverein der "silberne Fährmann", der zugleich Kennzeichen der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel und Vereinsnadel der Arbeitsgemeinschaft Osteland ist, die mit dem jungen Verein eng zusammenarbeitet. Noch während der Versammlung wurden von den Anwesenden 55 Fährmann-Abzeichen erworben.

Auch über eine erfreuliche juristische Entwicklung konnte der Vorstand berichten: Nach einer einstimmig verabschiedeten redaktionellen Änderung der Satzung steht der Bescheinigung der Gemeinnützigkeit und der Eintragung ins Vereinsregister nichts mehr im Wege.

Die nächste Mitgliederversammlung findet bereits am Donnerstag, 3. Mai, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Fährkrug" unmittelbar an der Fähre Brobergen statt.


Broberger Fährverein in Rekordtempo gegründet

Vorstand mit Frauenmehrheit / Auf Anhieb 40 Mitglieder / "Schwimmendes Denkmal" und "uralte Kulturlandschaft" sollen Touristenattraktion werden / "Wichtigste Burg der Tideoste" / Dank an den Ostedeichverband / Website des Vereins bereits online / Enge Verzahnung mit der AG Osteland / Benefizlesung mit Elke Loewe / Im Sommer soll ein "Rolandfest" steigen / NDR-Fernsehen berichtet

29. 3. 2007. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. Die Zukunft der historischen Prahmfähre auf der Oste in Brobergen, des "schwimmenden Denkmals" im "Dreiländereck" zwischen den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme, scheint gesichert. Nachdem der Ostedeichverband, wie berichtet, am Wochenende überraschend mitgeteilt hatte, aus finanziellen Gründen auf eine Ausdeichung der erstmals 1284 erwähnten Fährstelle verzichten zu wollen, hat sich am Mittwoch im Broberger Sport- und Kulturzentrum ein "Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung" gegründet, dem spontan 40 der 55 Anwesenden beitraten.

Nachdem in der Rekordzeit von nur vier Wochen alle organisatorischen und juristischen Vorarbeiten abgeschlossen worden waren, steht nun ein Verein zur Verfügung, der laut Satzung auf gemeinnütziger Ebene das Fährwesen an der Unteren Oste fördern, dessen Geschichte erforschen, gegebenenfalls Fähren, Fährhäuser und Informationszentren betreiben und mit anderen historischen Fährvereinen zusammenarbeiten will; in Frage käme unter anderem die Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre in Osten.

Der neue Verein, dessen Satzung einstimmig verabschiedet wurde, wählte ebenfalls einmütig - unter Leitung von Altbürgermeister und Mitinitiator Helmut Hudaff - einen Vorstand, in dem die beiden Standorte der beiden letzten Personen-Prahmfähren auf der Oste ebenso vertreten sind wie die Regionen rechts und links des Flusses.

Frauen stellen die Mehrheit im fünfköpfigen Vorstand des Vereins, der einen Jahresbeitrag von 10 Euro erhebt (juristische Personen 100 Euro). Erste Vorsitzende ist die Diplom-Geografin Corinna Kolf aus Brobergen, 2. Vorsitzende die Gastronomin Karin Plate aus dem benachbarten Gräpel, deren Gasthaus "Zum Osteblick" Betreiber der dortigen handbetriebenen gemeindeeignenen Prahmfähre ist; die beiden Vorsitzenden sind zugleich in der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. aktiv.

Zur Schatzmeisterin wurde Antje Rieckmann gewählt, zum Schriftführer Markus Buck (beide Brobergen). Als Beisitzer fungiert mit Hans-Heinrich Baack, dem Initiator des  "Prahmweges" Bremervörde - Stade, ein Lamstedter.

Tatkraft und Ideen prägten die Diskussion über die künftige Arbeit des Vereins, dem unter anderem auch die Vorstandsmitglieder Jochen Bölsche (Osten) und Johannes Schmidt (Hemmoor) vom Vorstand der AG Osteland angehören, die ihrerseits den Fährfreunden enge Zusammenarbeit und Unterstützung zusagte; die Fähren in Gräpel und Brobergen sind nach Ansicht der "Lobby für die Oste" unverzichtbare Bestandteile der "Deutschen Fährstraße", des touristischen Rückgrats der Osteregion.

Unterstützung versprachen auch die beiden Hauptautoren des neuen Oste-Buches der AG Osteland, die Drochterser Schriftstellerin Elke Loewe und der Fischerhuder Künstler und Verleger Wolf-Dietmar Stock. Die Krimi- und Historienroman-Autorin Loewe steht dem Verein bereits in Kürze für eine Benefiz-Veranstaltung im "Oste-Huus" und im Gasthaus "Zum Osteblick" in Gräpel zur Verfügung.

Als Vorsitzender des Realverbandes "Holländer Höfe", der die Broberger Fähre zur Zeit noch betreibt, sagte Altbürgermeister Hudaff dem neuen Verein enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung touristischer und gastronomischer Konzepte für die Fährstelle zu.

Ausdrücklich dankte Hudaff dem in Hemmoor ansässigen Ostedeichverband für die Änderung seiner Ausdeichungspläne. "Nach einer gewaltigen, aber immer sachlichen Diskussion ist jetzt Friede eingekehrt," blickte der 79-jährige Broberger Ehrenbürger auf die Diskussion über die Deichplanung zurück, die in dem kleinen Dorf so etwas wie eine Volksbewegung für die Erhaltung der Fähre ausgelöst hatte.

Nachdem der Verein eine informative, von Webmaster Markus Buck entwickelte Homepage bereits freigeschaltet hat (www.faehre-brobergen.de), soll an der Fähre noch im Sommer bei einem "Rolandfest" die Nachbildung einer hölzernen Roland-Statue aufgestellt werden, wie sie für den Beginn des 16. Jahrhunderts als Zeichen der Gerichtsbarkeit des Adelsgeschlechts derer von Brobergen urkundlich nachgewiesen ist. Eine Spendenzusage der Roland-Rechtsschutzversicherung liege bereits vor, berichtete Corinna Kolf.

Mit der Statue des Schwertträgers sowie mit einer Markierung der Umrisse der früheren Burgstelle mit Findlingen, einer Rekonstruktion der mittelalterlichen Kapelle "Zum Heiligen Kreuz" und mit der Aufstellung von Schautafeln will der Verein darauf hinweisen, dass es sich bei der Fährstelle um ein Stück "uralter Kulturlandschaft" handelt, wie Dietrich Alsdorf, Mitarbeiter der archäologischen Denkmalpflege im Kreis Stade, in einem Referat darlegte.

Die einstige Burg an der Oste - mit dreifachem Palisadenring, Bergfried, Herrenhaus, Zugbrücke sowie Kapelle mit Schifferfriedhof - sei aus historischer Sicht neben der Burg Vörde in Bremervörde (Kreis Rotenburg/Wümme) "die wichtigste Burg der Tideoste", führte Alsdorf aus.

Der Bedeutung dieser Fundstätte - in unmittelbarer Nähe des heutigen Fährhauses  - sollte auch der Ostedeichverband bei der angekündigten Neutrassierung des Deichverlaufs Rechnung tragen, regte der Archäologe an.

Die Fährstelle, bei deren touristischer Inwertsetzung der Verein auch auf Hilfe von Ilek und der Metropolregion setzt, weckt allerdings schon jetzt überregionales Interesse, wie sich unmittelbar vor der Vereinsgründung zeigte. Das NDR-Fernsehen zeichnete auf der Fähre ein Interview mit Fährbetreiber Hudaff auf, das zusammen mit Aufnahmen von einer Radtour der AG Osteland von Brobergen nach Oberndorf am 15. April im Rahmen der Sendung "Hallo Niedersachsen - op Platt" ausgestrahlt werden soll.

Verabschiedet wurden die Gründungsmitglieder mit einem originellen Präsent des "Oste-Huus" in Gräpel: einer Mini-Flasche "Fährschluck", die mit einem Foto der Broberger Prahmfähre auf dem Etikett für Urlaub im Osteland wirbt.


"Was wäre die Deutsche Fährstraße ohne ihre Fähren und Leuchttürme?"

AG Osteland will "touristische Erfolge nachhaltig sichern" / Sechs "Goldene Hechte" für die Bewahrung der Kulturschätze und des Naturerbes verliehen / Sorge um Seeadler und Seezeichen / 2009 soll von der Quelle bis zur Mündung als "Jahr der Oste" gefeiert werden

25. 3. 2007. Stade / Cuxhaven / Bremervörde / Osterholz. Die idyllische, 155 Kilometer lange Oste gilt nicht länger als der "vergessene Fluß", sondern mehr und mehr als touristische Lebensader des Elbe-Weser-Dreiecks. Mittlerweile aber sei es erforderlich, die "touristischen Erfolge" der letzten Jahre nachhaltig zu sichern, forderte Jochen Bölsche vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Wochenende beim 3. "Tag der Oste" im Hotel "Zwei Linden" in Balje-Hörne (Landkreis Stade).

Unter der Schirmherrschaft der drei Landräte der Osteanrainer-Kreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme vergab die seit 2004 aktive "Lobby für die Oste" zum drittenmal ihren mit 3000 Euro dotierten Osteland-Kulturpreis "Goldener Hecht". Der sogenannten "Oste-Oscar" geht an Männer und Frauen, die sich um die Bewahrung der Kulturschätze und des Naturerbes sowie die Förderung des Tourismus im 1800 Quadratkilometer großen Einzugsbereich des längsten niedersächsischen Elbnebenflusses verdient gemacht haben.

In seinem Festvortrag "Das Jahr an der Oste" sagte Osteland-Sprecher Bölsche, nur durch Bürger-Engagement sei es gelungen, die 2004 eröffnete "Deutsche Fährstraße" Bremervörde - Kiel zum Tourismusmagneten aufzubauen und deren überragendes Wahrzeichen, das nationale Baudenkmal Schwebefähre Osten - Hemmoor, 2006 wieder in Betrieb zu nehmen.

So wie auch der historische Hafenspeicher in Freiburg (Samtgemeinde Nordkehdingen) seine Erhaltung einer Bürgerinitiative verdanke, gelte es nun, den alten Leuchtturm in Balje (ebenfalls Nordkehdingen) vor dem Verfall sowie die letzte motorbetriebene Prahmfähre auf der Oste bei Brobergen (Samtgemeinde Oldendorf), auf deren Ausdeichung der Ostedeichverband kurz zuvor verzichtet hatte, dauerhaft zu sichern: "Was wäre unsere maritime Fährstraße ohne die Vielfalt ihrer Fähren, ohne die Hafenspeicher und ohne die alten Leuchttürme?"

Nicht zuletzt dank der "Ideenwerkstätten" in den vier Ilek-Regionen entlang der Oste (Kehdingen-Oste, Hadelner Region, Börde Oste/Wörpe und  Moorexpress/Stader Geest)seien etliche Projekte, darunter neue Fahrgastschiff-Anleger, auf den Weg gebracht worden. Dennoch gelte es, den Entwicklungsrückstand gegenüber anderen touristischen Regionen verstärkt weiter abzubauen und nicht zurückzufallen in dem Bemühen, die Oste bekannt zu machen.

Zu diesem Zweck regt die AG Osteland an, 2009 zum �Jahr der Oste� zu erklären und das dann anstehende hundertjährige Bestehen der Schwebefähre  zum Anlaß zu nehmen, unter dem Motto "Ein Fluß feiert seine Fähre" einen Oste-Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung zu organisieren. Bölsche: "Ein Festjahr an der Oste - das wäre ohne jeden Zweifel ein Ereignis von landesweiter Ausstrahlung und aller Mühen auch der AG Osteland wert. Lassen Sie uns daran arbeiten."

In Anwesenheit von rund 150 geladenen Gästen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Verbänden überreichte der Vorsitzende der AG Osteland, Gerald Tielebörger (Hemmoor), die sechs Goldenen Hechte diesmal an insgesamt sieben Preisträger.

In der Kategorie Tourismus ehrte der Verein das Reisejournalisten-Ehepaar Jürgen und Christine Reimer aus Hechthausen (Landkreis Cuxhaven), die als "Botschafter des Ostelandes" auf einer weltrekordträchtigen 6000-Kilometer-Kutschreise sechs Monate lang in sechs europäischen Ländern für ihre Heimat geworben haben.

Mit dem Medienpreis wurde der Fotokünstler Nikolaus Ruhl (Osten-Achthöfen) ausgezeichnet, der es als begnadeter "Porträtist der Landschaft" verstehe, Einheimischen wie Fremden die Augen für die Reize der Region an Niederelbe und Oste zu öffnen.

Der Literaturpreis ging an den Autor und Landwirt Thomas B. Morgenstern aus Aschhorn (Gemeinde Dochtersen) für dessen erfolgreichen, zur Zeit ins Chinesische übersetzten Regionalkrimi "Der Milchkontrolleur". Der Bestseller hat sich laut Jury als "wirkungsmächtiger Werbeträger" für das Osteland erwiesen.

Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises Cuxhaven und Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) im Land Hadeln, Fritz Bechinger aus Wingst (Samtgemeinde Am Dobrock), wurde für die Bemühungen seines Verbandes insbesondere um den Schutz des Seeadlers geehrt. Der Symbolvogel der Ostemündung war in den letzten Jahren mehrfach Anschlägen mit Giftködern ausgesetzt gewesen.

Der Denkmalschutz-Preis ging an Ulrike Pape, die Vorsitzende der Landfrauen in Selsingen (Landkreis Rotenburg), für deren Bemühungen, die von einem Mühlenschutzverein gerettete Oste-Wassermühle in Eitzte mit einem Landfrauencafé mit Leben zu erfüllen.

In der Kategorie Kunst wurde der Maler und Autor Wolf-Dietmar Stock aus Fischerhude (Landkreis Osterholz-Scharmbeck) ausgezeichnet, der gemeinsam mit der Schriftstellerin Elke Loewe aus Niederhüll (Kreis Stade) das Buch "Die Oste" und einen Oste-Kunstkalender kreiert sowie die gleichnamige Kunstausstellung kuratiert hat, die in Neuhaus (Kreis Cuxhaven) sowie in Bremervörde und Sittensen (Kreis Rotenburg) insgesamt über 8000 Besucher angezogen hat.

Ausdrücklich sagten die Veranstalter den vielen Sponsoren Dank, die neben dem Ausbau der Deutschen Fährstraße und den Oste-Kunstausstellungen auch die Vergabe des Kulturpreises ermöglicht haben.

Als "Freunde der Oste" zeichnete Schatzmeister Johannes Schmidt, 2. Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor, den Hauptsponsor der AG Osteland, die Volksbanken Cuxhaven/Stade, aus. Weitere "Goldene Hechte" stifteten in diesem Jahr die Oste-Landräte aus Cuxhaven, Stade und Rotenburg, die Firma Oellrich und die Unternehmensgruppe Pagel (beide Hemmoor) sowie die Unternehmerin Christiane Pape ("Stoffart", Cadenberge).

Zu Beginn der Festveranstaltung, der ein Sektempfang vorausging, war Vorsitzender Tielebörger in seinem Grußwort unter anderem auf die Elbvertiefung eingegangen: Die Elbe und ihre Nebenflüsse dürften nicht überfordert werden.

Der neue Landrat Michael Roesberg überbrachte nicht nur die Grüße des gastgebenden Landkreises Stade, sondern, um die Schirmherrschaft der drei Oste-Landräte zu unterstreichen, einen bunten Sonnenschirm mit. Die Arbeitsgemeinschaft Osteland, wichtige Klammer zwischen den Kreisen, habe dazu beigetragen, dass die Menschen in der Region "noch nie ein so ausgeprägtes Selbstbewußtrsein gezeigt haben". Roesberg: "Dem Osteland gehört die Zukunft."

Als Vertreter der Kommunen rechts und links der Ostemündung präsentierten Samtgemeindebürgermeister Edgar Goedecke (Nordkehdingen) und der Erste Samtgemeinderat Lothar Kelch (Am Dobrock) die Reize der Landschaft östlich und westlich des Oste-Ästuars. Beide betonten die Möglichkeit, durch gemeinsame, flußübergreifende  Werbung den Tourismus zu stärken.

Bevor die von den "Jazz-Duo and friends" umrahmte Veranstaltung mit dem mittlerweile traditionellen Fischessen ausklang, erörterten Landkreis-Vertreter - neben dem Stader Roesberg auch der Rotenburger Vize-Landrat Reinhard Brünjes und dessen Cuxhavener Kollege Hans-Volker Feldmann - in einer Talkrunde unter der Moderation von Johannes Schmidt das Thema "Osteland - Zukunftsland?"

Deutschlandtourismus, erklärten sie übereinstimmend, liege im Trend, allerdings müßten die Regionen ihr Angebot verbessern. "Was nützt uns ein Museum, das nur sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet ist," fragte Brünjes.

Feldmann dankte der AG Osteland, deren Bandbreite von der Werbung für Regionalliteratur bis zum Natur- und Denkmalschutz reiche, dafür, die Vielfalt der Osteregion dargestellt zu haben. Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft zeige, welche "ungeheure, unbezahlbare Kraft dem Ehrenamt innewohnt".

�Touristische Erfolge nachhaltig sichern�

2006/07 - Das Jahr an der Oste

Festvortrag von Jochen Bölsche, 2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., am �3. Tag der Oste� der AG Osteland am 25. März 2007 im Gasthaus �Zwei Linden� in Balje.

Zum drittenmal gilt es heute, beim 3. Tag der Oste, Rückschau zu halten auf die vergangenen zwölf Monate an unserem Fluß.

Beim erstenmal lautete das Fazit: �Das Jahr 2004 war ein Jahr des Aufbruchs�. Beim 2. Tag der Oste konnten wir nicht ohne Stolz berichten, dass �die ersten Früchte des Aufbruchjahres 2004� geerntet wurden. Heute allerdings � um mein Resümee vorwegzunehmen � muß auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen werden, die noch immer anhaltend positive Entwicklung nachhaltig zu sichern.

Der überragende Erfolg des vorigen Jahres war ohne Zweifel die Wiederinbetriebnahme der Schwebefähre Osten � Hemmoor, für deren Sanierung und Illuminierung sich die AG Osteland von Anbeginn an auf vielfache Weise eingesetzt hat; bei der Finanzierung der Beleuchtung waren wir mit Sammlungen und Sondermarkenverkauf der größte Einzelspender. Heute kann sich jedermann allabendlich von der � im Wortsinne � enormen Strahlkraft dieses Bauwerks überzeugen, das zum unbestrittenen Wahrzeichen der gesamten Osteregion und der von uns 2004 eröffneten Deutschen Fährstraße geworden ist.

Eine ähnliche Ausstrahlung erhoffen wir uns von einem Projekt, das gleich vornan in unserer Satzung � unter �Vereinsziele� � verankert ist: die Schaffung eines Fluß- und Fährmuseums. Die Aufnahme der Gemeinde Osten in das Dorfentwicklungsprogramm hat uns der Verwirklichung auch dieses Ziels ein Stück näher gebracht.

Um das 1700 Quadratkilometer große, weithin strukturschwache Einzugsgebiet der Oste für Touristen und Investoren attraktiv zu machen, ist eines fraglos dringlicher als alles andere: die Oste, die lange Zeit als �der vergessene Fluß� galt, überhaupt erst bekannt zu machen. Auch auf dem Weg zu diesem Ziel sind wir � dank der wachsenden Popularität der Fähren und der Fährstraße � erneut ein ganzes Stück weit voran gekommen. Das Presseecho allein aus dem Jahre 2006 füllt vier Aktenordner, ganz zu schweigen von einer Vielzahl von Funk- und Fernsehbeiträgen über die Oste; ein besonders erfreulicher Fortschritt war die Herausgabe des bereits zweimal erschienenen �Osteland-Magazins� durch unsere Präsentationspartner, die Heimatzeitungen in den Osteanrainer-Kreisen.

Besonders gefreut hat uns natürlich, dass die Öffentlichkeitsarbeit der AG Osteland auch im Ausland Beachtung findet. Der uns von der japanischen Regierung bescheinigte �full use of mass media and internet� (mit 13000 Google-Nennungen für �deutsche fährstrasse�) hat uns zu einer Einladung zu einem Ferienstraßen-Symposium nach Tokio verholfen.

Im Sommer hatte bereits die Deutsche Zentrale für Tourismus die Deutsche Fährstraße für wert befunden, im Rahmen ihres �Top Ten�-Programms in zehn Weltsprachen beworben zu werden, darunter auch auf Japanisch und Chinesisch � ein schönes Kompliment für eine Ferienstaße, die wohl als einzige deutschlandweit von Ehrenamtlichen und ganz ohne Steuergelder ins Leben gerufen worden ist.

Natürlich waren wir � dank unseres neuen, von Renate Wendt geleiteten Arbeitskreises Messen und Märkte � mit unserem Werbematerial auch wieder auf diversen Ausstellungen und Festen präsent; unter anderem in Rendsburg und Bremervörde sowie auf der Reisemesse in Hamburg und auf der Grünen Woche in Berlin.

Die mit Abstand spektakulärste Werbeaktion allerdings verdanken wir unseren Mitgliedern Christine und Jürgen Reimer aus Hechthausen. Sie haben ihre sechsmonatige Weltrekord-Kutschtour durch sechs europäische Länder genutzt, um dort als touristische �Botschafter des Ostelandes� tätig zu werden.

Fortgesetzt wurden 2006 die Bemühungen unseres Arbeitskreises Kultur/Natur, mit den sonntäglichen Themenexkursionen in der Reihe �Unbekannte Oste� von der Quelle bis zur Mündung so etwas wie ein Oste-Bewußtsein zu schaffen. Die stärkste öffentliche Beachtung unter den fünf � sämtlich ausgebuchten � Veranstaltungen des Jahres 2006 fanden der �Fluß der Genüsse� und der �Fluß mit Vergangenheit� sowie die Tour �Der Fluß der großen Dichter�, deren Teilnehmer von Walter Kempowski in dessen Haus in Nartum empfangen wurden.

Geradezu bahnbrechende kulturelle Aktivitäten verdanken wir unserem Mitglied Wolf-Dietmar Stock aus Fischerhude. Die von ihm kuratierte Gemäldeausstellung �Die Oste von der Quelle bis zur Mündung� � Schirmherr war der niedersächsische Agrarminister Heiner Ehlen � hat in Bremervörde, Sittensen und Neuhaus mehr als 8000 Besucher angezogen; zwei weitere Ausstellungen veranstalten wir diesen Sommer im Netureum hier in Balje und in Bremervörde.

Parallel zu den Kunstausstellungen hat Wolf-Dietmar Stock gemeinsam mit Elke Loewe für die AG Osteland einen Kunstkalender und vor allem das großartige Buch �Die Oste� herausgebracht, in dem unser Fluß erstmals in seiner gesamten Länge und mit all seinen Facetten behandelt wird. Eine weitere höchst erfreuliche Folge all dieser Aktivitäten ist die kürzlich von Stock initiierte Gründung einer Karl-Otto-Matthaei-Gesellschaft in Neuhaus, wo ein Matthaei-Museum entstehen soll.

Wer sich mit Tourismus befaßt, weiß, daß der Kulturtourismus zu den am stärksten wachsenden Segmenten dieses Marktes gehört. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die AG Osteland im vorigen Jahr eine � neben der Fährienstraße � zweite Säule ihrer touristischen Aktivitäten entwickelt: das Projekt �Krimiland Kehdingen-Oste�.

Unterstützt von vier namhaften Regionalkrimi-Autoren, nämlich Elke Loewe, Wilfried Eggers, Thomas B. Morgenstern und Reinhold Friedl, wurde dieses Projekt zunächst mit Erfolg auf der Ilek-Ideenmesse in Himmelpforten präsentiert. Mittlerweile wird es als Ilek-Leitprojekt gefördert, ein Flyer wird in einer Auflage von 10 000 Exemplaren liegt bereits vor. In diesem Jahr werden gemeinsam mit diversen Kooperationspartnern 16 Krimilesungen, -aufführungen und -erlebnistage unter dem Krimiland-Logo veranstaltet. Und das ist erst der Beginn -  touristische Krimirouten und ein Krimiatlas sollen folgen.

All die genannten Aktionen haben dazu beigetragen, nicht nur die Oste bekannt zu machen, sondern auch die AG Osteland, deren Mitgliederzahl in den letzten zwölf Monaten von 100 auf sage und schreibe 170 angestiegen ist. Besonders freut uns, dass gerade eben mit Osterrönfeld, der Schwebefähren-Gemeinde am Nord-Ostsee-Kanal, nach Brunsbüttel und Burg eine weitere schleswig-holsteinische Kommune vom Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße Mitglied bei uns geworden ist.

Bereits am 28. Mai, beim 1. Ostener Fährmarkt, ist auch eine von uns angeregte kommunale Partnerschaft zwischen Osten und Osterrönfeld besiegelt worden. Auch dieser Schritt hat dazu beigetragen, die anfangs noch relativ schwache Verklammerung des Nord- und Südteils der Deutschen Fährstraße weiter zu verstärken - ganz im Sinne der Strategieempfehlung einer geografischen Studie der Universität Kiel. Das Resultat ist erfreulich: Während wir an der Oste auch für Urlaub am Kanal werben und � wie beim eon-Hansecup 2005 und 2006 � als AG Osteland selber Reisen an den Kanal organisieren, wird in schleswig-holsteinischen Veröffentlichungen wiederum für die Oste geworben.

Verstärkt worden ist diese Achse in jüngster Zeit auch durch neue, gemeinsame Angebote der Touristik-Unternehmen in Kehdingen und Glückstadt (hier gilt unser Dank unserem Mitglied Sylvia Wolter) und nicht zuletzt durch die Gründung des nationalen Schwebefähren-Dachverbandes, der sich im April in Form eines Arbeitskreises innerhalb unserer AG Osteland konstituiert hat.

Dieser Arbeitskreis, dem unter anderem unsere Mitglieden Andreas Breitner und Bernd Sienknecht, die Bürgermeister von Rendsburg und Osterrönfeld, angehören, strebt auch für die  beiden deutschen Schwebefähren langfristig den Weltkulturerbe-Status der Unesco an, der im Juli � und das ist ein weiteres Highlight des vorigen Jahres � bereits der Schwebefähre im spanischen Bilbao zuerkannt worden ist.

Öffentliche Aufmerksamkeit für unseren Fluß erhoffen wir uns auch für den kommenden Sommer, wenn, wie angekündigt, zwei unserer Mitglieder, die Vizebürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor und der Gemeinde Osterrönfeld, Johannes Schmidt und Klaus Ströh, einen Kombinationslauf von Schwebefähre zu Schwebefähre absolvieren werden.

So wichtig Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für unsere Region sind � über den touristischen Erfolg entscheidet langfristig die Leistungsfähigkeit der touristischen Infrastruktur an der Oste. Hier hat sich mit diversen Ausbaumaßnahmen auch im vergangenen Jahr erneut der Kreis Rotenburg mit seinem Tourow-Vorsitzenden, dem stellvertretenden Landrat Reinhard Brünjes, als Vorreiter betätigt.

Entlang der Unteren Oste dagegen, die lange Zeit im touristischen Dornröschenschlaf und im toten Winkel der Landkreise Stade und Cuxhaven lag, gibt es nach wie vor viel aufzuholen. Aufmerksamkeit hat im vorigen Jahr unsere Forderung erregt, ähnlich dem �Aufbau Ost� müsse nun ein �Aufbau Oste� folgen.

Das letzte Jahr hat gezeigt: Zu diesem �Aufbau Oste� könnte es kommen, wenn die angekündigten Millionen aus dem EU-Armutsbekämpfungsprogramm für den Altbezirk Lüneburg dort landen, wo diese Region wirklich arm dran ist � und das sind weite Teile des Ostelandes, etwa das schöne Nordkehdingen, wo wir heute tagen und wo SG-Bürgermeister Edgar Goedecke Pionierarbeit für die Installierung einer der ersten Ilek-Regionen geleistet hat.

Was wird Ilek uns bringen? Festzuhalten ist, dass die Einrichtung der mittlerweile vier Ilek-Regionen im Osteland (Kehdingen-Oste, Hadelner Region, Börde Oste/Wörpe und  Moorexpress/Stader Geest) eine Fülle von Ideen und beachtliches  Bürgerengagement freigesetzt hat. Auch viele unserer Mitglieder arbeiten sehr aktiv in Ilek-Arbeitskreisen mit; eine Reihe der dort diskutierten Projekte zielt auf eine touristische Inwertsetzung der Osteregion und auf die Bewahrung der Naturschätze und des maritimen Erbes � also genau das, wofür auch die AG Osteland angetreten ist.

Wir verkennen nicht, dass im Vor- und im Umfeld der Ilek-Aktivitäten im vergangenen Jahr bereits das eine oder andere auf den Weg gebracht worden ist � vom modernen Fahrgastschiff-Anleger in Balje (und hoffentlich noch in dieser Saison auch in Osten) über die Sanierung des alten Hafens in Neuhaus und neue Wohnmobilplätze in Oberndorf und Gräpel bis hin zu den Naturbeobachtungstürmen in Hechthausen, Freiburg und Wischhafen, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Und sicherlich hat auch die überall im Osteland spürbare Aufbruchstimmung dazu beigetragen, private Investoren zu beflügeln, neue Projekte zu entwickeln, sei es in Hechthausen-Klint, sei es am Kreidesee in Hemmoor. Auch das gerade eröffnete, von Stadt Bremervörde, Nabu und Lebenshilfe getragene, vorbildliche Oste-Jugendhostel namens Ostel wertet die Region in dem von uns gewünschten Sinne auf.

Aber täuschen wir uns nicht. Jeder Blick in die mit uns konkurrierenden Regionen, sei es in Mecklenburg, im Emsland oder in Ostfriesland, zeigt: Vor allem an der Unteren Oste bleibt noch unendlich viel zu tun, bis wir mit einer vergleichbaren Infrastruktur etwa für Radfahrer oder Wassersportler, mit einer durchgängig leistungsfähigen Gastronomie und mit attraktiven, komfortablen Package-Angeboten für Touristen aufwarten können.

So bleibt nur zu hoffen, dass � nachdem viele hundert Teilnehmer der Ilek-Runden entlang der Oste nur so gesprüht haben vor Ideen � nun auch wirklich Fördergelder anrollen. Wenn das nicht geschieht, wird es wohl auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein, vergleichbar viele Menschen für eine Mitarbeit in Zukunftswerkstätten zu mobilisieren. Die Region würde in Resignation zurückfallen.

Wie unverzichtbar aber gerade das Engagement der Bürger ist, zeigt sich, wann immer das Alleinstellungsmerkmal unserer Heimat gefährdet ist, das maritime Erbe.

Allein die Initiative von Bürgern hat die drohende Einstellung des Schwebefährbetriebs in Osten, aber auch den Abriß des Kornspeichers in Freiburg verhindert. Uns bleibt nun zu hoffen, dass dem neuen Förderverein um Gerhard Gebhardt hier in Hörne die Erhaltung des alten Baljer Leuchtturms gelingt und unsere Mitglieder Helmut Hudaff und Corinna Kolf mit ihren Mitstreitern die historischen Prahmfährstelle in Brobergen retten können � in unser aller Interesse; denn was wäre unsere maritime Fährstraße ohne die Vielfalt ihrer Fähren, ohne die  Hafenspeicher und ohne die alten Leuchttürme?

Es gilt also künftig, das in den letzten Jahren Erreichte nachhaltig zu sichern. Dazu zählt der Kampf gegen die 7. Elbvertiefung mit ihren negativen Auswirkungen auch auf die Nebenflüsse, in dem wir den betroffenen Gemeinden, den Bauern- und Deichverbänden, Fischern und Seglern unsere Solidarität zugesichert haben.

Dazu zählt auch, dass wir die Planung der Küstenautobahn A 22 weiterhin kritisch begleiten, damit nicht ausgerechnet die ökologisch und touristisch wertvollsten Teile der Flußlandschaft zerstört werden. Und dazu zählt schließlich die Unterstützung der Sportfischer, die für die Erhaltung des Symbolfische der Oste, des Lachses, kämpfen, und der Naturschützer, die sich um den Symbolvogel der Ostemündung bangen, den immer wieder von Giftanschlägen bedrohten Seeadler.

Dazu zählt vor allem aber auch, nicht zurückzufallen in unserem Bemühen, die Oste bekannt zu machen � am besten mit einem �Jahr der Oste 2009�, in dem das hundertjährige Bestehen unseres Flußwahrzeichens, der Oste-Schwebefähre, zum Anlaß genommen werden kann, einen Oste-Kultursommer von der Quelle bis zur Mündung zu organisieren � unter dem Motto: Ein Fluß feiert seine Fähre;

Anregungen geben könnte die überwältigende 100-Jahr-Feier der Schwebefähre im britischen Newport, an der wir 2006 teilgenommen haben. Ein Festjahr an der Oste: Das wäre ohne jeden Zweifel ein Ereignis von deutschlandweiter Ausstrahlung  und aller Mühen auch der AG Osteland wert. Lassen Sie uns daran arbeiten.


"Freudentag für Ostefreunde"

Historische Fährstelle vor Flutung bewahrt / AG Osteland begrüßt "salomonische Entscheidung" des Deichverbandes / Dank an den Broberger Initiativkreis

24. 3. 2007. Stade / Cuxhaven / Bremervörde. Als "Freudentag für alle Ostefreunde" empfindet die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. den heutigen Sonnabend (24. 3.). Am Nachmittag gab der in Hemmoor ansässige  Ostedeichverband seine Entscheidung bekannt, sich mit einer Teilausdeichung des Ostebogens am "Dreiländereck" zwischen den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg zu begnügen. Damit kann die dort verkehrende historische Prahmfähre samt Fährdamm und Fährhaus für touristische Zwecke erhalten bleiben.

Der Ostedeichverband hatte mitgeteilt, dass die Planung zur Deicherhöhung "nur noch mit einer Ausdeichung des halben Ostebogens und damit dem Erhalt des Fährhauses und der Fährstelle weiterverfolgt werden soll". Die AG Osteland, Projektträger der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, begrüßte diese Entscheidung als "salomonische Lösung", die gleichermaßen Belange des Naturschutzes, des Tourismus, der Landwirtschaft und der Deichsicherheit berücksichtige.

Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft, die sich als "Lobby für die Oste" versteht und sich für die Erhaltung des maritimen Erbes im Elbe-Weser-Dreieck einsetzt, dankte zugleich dem Broberger Initiativkreis um Altbürgermeister Helmut Hudaff, der seit längerem mit viel Zuspruch aus der Bevölkerung gegen eine Flutung der historischen Fährstelle kämpft.

Durch die erfreuliche Entscheidung des Deichverbandes sei nun der Weg frei für die Suche nach neuen touristischen und gastronomischen Konzepten zur Bewahrung und Bewirtschaftung von Fähre und Fährhaus, die im Schnittpunkt mehrerer beliebter Fernradwanderwege liegen. Zu diesem Zweck soll, wie gemeldet, am Mittwoch, 28. März, 20 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Brobergen ein "Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung" gegründet werden.

Hinweis für die Redaktion:

Der Geschäftsführer des Ostedeichverbandes, Ulrich Gerdes, hat am 24. 3. 2007 die folgende Erklärung abgegeben:

"Der Vorstand des Ostedeichverbandes hat sich in seiner letzten Sitzung eingehend mit der Planung der Deichbaumaßnahme Nindorf-Ostendorf befasst. Nachdem der Bauabschnitt Laumühlen-Nindorf im vergangenen Jahr zum Abschluss gebracht werden konnte, muss der Ostedeich jetzt noch in diesem ca. 6 km langen Abschnitt aufgrund einer Fehlhöhe von bis zu 90 cm erhöht und verstärkt werden. Im Rahmen der Vorplanung wurden verschiedene Varianten untersucht, die sich insbesondere auf die Möglichkeiten einer Verkürzung der Deichstrecke bezogen. Damit könnten nicht unerhebliche Kosten, insbesondere für die spätere Unterhaltung, eingespart werden.

Außerdem könnte so dem überwiegend sehr eng eingedeichten Fluss wieder mehr Raum gegeben werden, was sowohl dem Hochwasserschutz als auch dem Ökosystem Oste im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie zugute kommen würde. Im Juni 2005 wurden dazu erste Gespräche mit dem Realverband Gutsinteressenten des vormaligen Gutes �Die Holländer Höfe� aufgenommen. Dieser Verband ist u.a. Eigentümer der Fähre Brobergen und des Fährhauses und damit hängt eine Ausdeichung des dortigen Ostebogens von seiner Zustimmung ab.

Aufgrund des anhaltenden Rückzugs der Broberger Landwirte aus diesem Bereich und der zeitweise sehr hohen Hektarbelastung, die sich aus den Kosten für die Unterhaltung und den Betrieb der Fähre und des Fährhauses ergibt, schien die Zukunft des Realverbandes sehr ungewiss. Der Ostedeichverband sah es deshalb als seine Pflicht an, mit dem Verband in Verhandlungen zu treten und zumindest zu prüfen, ob mit einem Ankauf der Liegenschaften des Verbandes im Rahmen der Deichbaumaßnahme auch eine Lösung für eine nicht auszuschließende und mittlerweile von der Mehrheit der Mitglieder geforderte Verbandsauflösung in naher Zukunft ohne finanziellen Schaden für die Verbandsmitglieder gefunden werden kann.

Nach knapp zwei Jahren muss jetzt festgestellt werden, dass dieser Versuch gescheitert und eine Verhandlungslösung nicht in Sicht ist. Der Vorstand des Ostedeichverbandes hat deshalb entschieden, dass die Planung nur noch mit einer Ausdeichung des halben Ostebogens und damit dem Erhalt des Fährhauses und der Fährstelle weiterverfolgt werden soll.

Die Entscheidung war jetzt auch notwendig, um die künftige Finanzierung des Vorhabens aus Küstenschutzmitteln mit einem Volumen von ca. 10 Mio Euro nicht zu gefährden und zügig in das Planfeststellungsverfahren eintreten zu können. Der notwendige Grunderwerb ist bereits weit fortgeschritten. Mit einem Baubeginn ist evtl. noch im Jahre 2008 zu rechnen."


Fährverein kämpft um ein "schwimmendes Denkmal"

Gründung am 28. März in Brobergen / Hölzerne Roland-Säule soll Wacht an der Oste stehen / Altbürgermeister stiftet Eichbaum / Unterschriften für die letzte motorisierte Prahmfähre auf der Oste

17. 3. 2007. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. Die Freunde der historischen Prahmfähren an der Oste wollen sich organisieren. Ermutigt durch das enorme Echo - auch im Rundfunk und in der Presse - auf den Aufruf zur Rettung der Prahmfähre Brobergen im "Dreiländereck" zwischen den Kreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg, laden die Initiatoren, Altbürgermeister Helmut Hudaff und Diplom-Geografin Corinna Kolf, jetzt zur Gründung eines gemeinnützigen Fährvereins ein.

Bereits am Mittwoch, 28. März, 20 Uhr, soll im Dorfgemeinschaftshaus von Brobergen in der Schulstraße 6 der "Fähr- und Geschichtsverein Brobergen und Umgebung e. V." ins Leben gerufen werden. "Alle Interessierten sind herzlich eingeladen", sagt Corinna Kolf.

Ziel des Vereins soll, wie es im Satzungsentwurf heißt, "die Erhaltung und Förderung des Fährwesens in der Samtgemeinde Oldendorf, insbesondere des maritimen Denkmals Fährstelle Brobergen" sein. Die Existenz des schwimmenden Denkmals - der einzigen motorisierten Prahmfähre auf der Oste - sowie des Fährhauses Brobergen ist durch Ausdeichungspläne gefährdet.

Der neue Verein soll sich, wie im Satzungsentwurf weiter steht, wenn nötig auch den "Betrieb von Prahm- und Bootsfähren einschließlich Fährhäusern bzw. Besucherzentren an der Oste" übernehmen können. Darüber hinaus will er auf die historisch bedeutsame, ebenfalls von Überflutung bedrohte Umgebung der Fährstelle hinweisen, wo in früheren Jahrhunderten eine Burg, eine Kapelle, eine Klappbrücke und ein "Friedhof der Namenlosen" existierten.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts stand dort sogar eine hölzerne Roland-Figur, wie eine Gerichtsakte aus dem Jahr 1525 bezeugt, in der es heißt: "Ist allda ufm Damm für wenig jaren ein geschnitztes Bilde gestanden, das man Rolandt geheißen, welches Leute noch gedenken können."

Um auf die bewegte Vergangenheit der Fährstelle hinzuweisen, plant der Verein noch für diesen Sommer die Aufstellung einer Nachbildung der einstigen Rolandstatue. Ähnliche Standbilder - Originale wie in Bremen und Bad Bederkesa oder vorbildgerechte Repliken - existieren deutschlandweit in 29 Orten.

Damit ein hölzerner Roland möglichst bald an der Oste Wacht halten kann, hat sich der Broberger Landwirt und Altbürgermeister Hudaff bereiterklärt, das Holz einer Eiche von 60 Zentimetern Stammdurchmesser für das
Roland-Standbild zu stiften.

Ein Holzbildhauer steht schon bereit, und auch erste Spendenzusagen liegen vor. "Der Roland von Brobergen wird eine zusätzliche Attraktion für die vielen Radwanderer an der Oste," sagt Helmut Hudaff, der ebenso wie seine Mitstreiterin Corinna Hudaff auch in der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. aktiv ist.

Bereits in einer mit über 100 Interessierten hervorragend besuchten Informationsveranstaltung  am 1. März hatten mehr als 40 Teilnehmer ihr Interesse an einer Vereinsgründung bekundet. Auch die Schriftstellerin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) und der Maler und Verleger Wolf-Dietmar Stock (Fischerhude), Herausgeber des Osteland-Buches "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung", haben ihre Unterstützung angekündigt.

Die Fähre Brobergen liegt im Schnittpunkt vieler Radwanderwege, zum Beispiel des Prahmweges von Bremen nach Stade, der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel und einer Route der Niedersächsischen Milchstraße. Zur Erhaltung der Fähre plant der Verein, zum Beginn der Tourismussaison im gesamten Elbe-Weser-Dreieck sowie in Hamburg und Bremen eine Unterschriftensammlung zu starten.


"Oste-Oscar" wird in Kehdingen verliehen

Drei Landräte als Schirmherren / Dritter "Tag der Oste" mit über 100 geladenen Gästen / Kulturpreis "Goldener Hecht" wieder mit 3000 Euro dotiert

15. 3. 2007. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Die 153 Kilometer lange Oste - der große, stille Fluß im Elbe-Weser-Dreieck - schlängelt sich durch drei Landkreise. Deren Landräte Michael Roesberg (Stade), Kai-Uwe Bielefeld (Cuxhaven) und Hermann Luttmann (Rotenburg/Wümme) sind die Schirmherren eines Ereignisses, zu dem sich am Sonntag, 25. März, weit über hundert geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur  und Verbänden im Kehdinger Land versammeln: Beim 3. "Tag der Oste" wird im Hotel "Zwei Linden" in Balje-Hörne im festlichen Rahmen der Kulturpreis "Goldener Hecht" verliehen, im Volksmund "Oste-Oscar" genannt.

Mit dem Kulturpreis, der wieder mit 3000 Euro dotiert ist und zu dessen Stiftern unter anderem die regionalen Volksbanken und die Landräte der Osteanrainer-Kreise zählen, zeichnet die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. zum drittenmal Frauen und Männer aus, die sich um das ländlich-idyllische Einzugsgebiet der Oste verdient gemacht haben, das mit 1700 Quadratkilometern größer ist als Hamburg und Bremen zusammen.

Umrahmt von den Klängen der Hamburger Gruppe "Jazzduo & friends", läßt Osteland-Vize Jochen Bölsche (Osten) in seinem Festvortrag das "Jahr an der Oste" Revue passieren, bevor sechs Goldene Hechte für Verdienste in den Kategorien Literatur, Medien, Naturschutz, Denkmalschutz, Kultur und Tourismus vergeben werden.

Regionales Schwerpunktthema sind in diesem Jahr, nach Grußworten des Osteland-Vorsitzenden Gerald Tielebörger (Hemmoor) und des Stader Landrats Roesberg, die touristischen Chancen der Landschaft beiderseits der Ostemündung. Zu diesem Thema nehmen Samtgemeindebürgermeister Edgar Goedecke (Nordkehdingen) und Erster Samtgemeinderat Lothar Kelch (Am Dobrock) Stellung.

Bevor die Veranstaltung mit dem traditionellen Fischessen ausklingt, widmet sich eine "Talkrunde mit Landräten", moderiert von Osteland-Vorstandsmitglied Johannes Schmidt, 2. Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor, dem Thema "Osteland - Zukunftsland".

In den Vorjahren war der "Goldene Hecht" in Hechthausen (Kreis Cuxhaven) und Bremervörde (Kreis Rotenburg/Wümme) verliehen worden.

Die Anfang 2004 in Osten/Oste gegründete AG Osteland versteht sich als "Lobby für die Oste" und ist Träger der Deutschen Fährstraße Bremervörde-Kiel und des Projekts Krimiland Kehdingen-Oste.

Die Mitgliederzahl des ehrenamtlich tätigen Vereins hat sich seit der Gründung von 10 auf 170 erhöht, darunter zwei Dutzend Bürgermeister aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie viele Vertreter von Naturschutz-, Tourismus-, Angel-, Wassersport-, Kunst- und Heimatvereinen entlang der Oste.


Wer fischt sich die Goldenen Hechte?

AG Osteland stellt ihr Jahresprogramm vor / Kulturpreis-Vergabe im März an der Ostemündung / Weitere Kunstausstellungen im Natureum Niederelbe  und im Bremervörder Bachmann-Museum / Neue touristische Angebote zwischen
Hemmoor und Glückstadt

6. 2. 2007. Himmelpforten / Bremervörde / Osten. Mit einem prallen Programm geht die 2004 gegründete Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. in das dritte Jahr ihres Bestehens. In der Jahreshauptversammlung der "Lobby für die Oste" am Donnerstag, 15. Februar, 20 Uhr, im Bremervörder Oste-Hotel sollen die Schwerpunkte der künftigen Arbeit vorgestellt werden, darunter der 3. "Tag der Oste" mit der Vergabe des Osteland-Kulturpreises "Der goldene Hecht" sowie die Fortsetzung der erfolgreichen Krimiland-Lesungen, der Fluss-Exkursionen und der Oste-Kunstausstellungen, bei denen voriges Jahr weit über 6000 Besucher gezählt wurden.

In der bevorstehenden Jahreshauptversammlung, in der sich der Vorsitzende Gerald Tielebörger (Wingst) und der Schatzmeister Johannes Schmidt (Hemmoor) turmusgemäß der Wiederwahl stellen, soll der Vorstand wegen der Vielzahl der geplanten Aktivitäten per Satzungsänderung von vier auf sechs Sitze erweitert werden. Die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Geschäftsjahr von 103 auf 164 gestiegen, darunter rund 20 Bürgermeister.

Höhepunkt der Vereinsarbeit wird wieder der "Tag der Oste" sein, der in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft dreier Landräte am Sonntag, 25. März, im Gasthof "Zwei Linden" in Balje-Hörne (Samtgemeinde Nordkehdingen) stattfindet und speziell dem Landstrich rechts und links der Ostemündung gewidmet sein wird. Der mit insgesamt 3000 Euro dotierte, von Sponsoren gestiftete Kulturpreis "Goldener Hecht" wird wieder in den Kategorien Literatur, Kunst, Medien, Naturschutz, Denkmalschutz und Tourismus/Unternehmertum "für Verdienste um die Oste" verliehen.

Wie der Vorstand der AG Osteland in seiner jüngsten Sitzung in Witts Gasthof in Himmelpforten beschloß, wird der gemeinnützige Verein die Reihe seiner Kunstausstellungen zum Thema "Die Oste" - bislang gezeigt in Bremervörde, Neuhaus und Sittensen - um Sommer im Natureum Niederelbe an der Ostemündung fortsetzen. Kurator wird wieder der Fischerhuder Künstler und Verleger Wolf-Dietmar Stock sein, der die Ausstellung um Künstlergespräche und um eine zehntägige Freilicht-Malaktion ergänzen will, deren Resultate im Natureum sowie in der Kleinen Galerie in Neuhaus gezeigt werden sollen.

Darüber hinaus veranstaltet die AG Osteland im Juli und August in Bremervörde eine große Sommer-Ausstellung mit dem "Titel Zwischen Moor und Heide - Malerei links und rechts der Oste", die Einheimischen und Besuchern die Malerei der letzten hundert Jahre im Raum zwischen Elbe und Weser nahebringen soll. Dabei will Kurator Stock unter anderem Werke von Christian Modersohn (Fischerhude), Tetjus Tügel (Bremervörde) und Ernst Müller-Scheeßel (Bremen) zeigen.

Ebenfalls fortgesetzt werden im Frühjahr im Rahmen des Osteland-Projekts "Krimiland Kehdingen- Oste" die Lesungen bekannter Regionalkrimi-Autoren wie Elke Loewe, Wilfried Eggers und Thomas B. Morgenstern. Wie der Vorsitzende des Osteland-Arbeitskreises Kultur/Natur, Jochen Bölsche, weiter mitteilte, sind in der beliebten Reihe "Exkursionen in die Nachbarschaft" für den Sommer und den Herbst vier weitere heimatkundliche Oste-Exkursionen durch die Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg  vorgesehen.

Die Werbung für die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel, deren Projektmanagement der AG Osteland obliegt, wird nach einem Auftritt auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin auch auf der Hamburger Reisemesse vorangetrieben. Aber auch auf kleineren Veranstaltungen wie den Glückstädter Matjestagen wird das Osteland vertreten sein.

Als besonders erfreulich wertet es der Verein, dass Veranstalter von Busreisen in der Tourismus-Saison 2007 erstmals ein länderübergreifendes Pauschalpaket buchen können, das den Teilnehmern die attraktivsten Punkte im Mittelabschnitt der Deutschen Fährstraße Bremervörde � Kiel nahebringt.

Das siebenstündige Programm führt entweder von der Schwebefähre Osten � Hemmoor über Wischhafen in die Matjesstadt Glückstadt oder umgekehrt von Glückstadt nach Osten. Inbegriffen sind jeweils Fahrten mit der Schwebefähre und der Elbfähre, ein Mittagessen und ein Kaffeetrinken.

In Glückstadt steht ein Stadtbummel ("Matjesgang") auf dem Programm, in Wischhafen kann das "Matrosenpatent" erworben werden. Während der Busfahrt informiert ein Kehdinger Reiseführer über die Sehenswürdigkeiten im Mittelabschnitt der "Fährienstraße". Das länderübergreifende Programm wurde von  Osteland-Mitglied Sylvia Wolter von der Tourist-Info Kehdingen und ihrer Glückstädter Kollegin Sandra Kirbis (Glückstadt Destination Management GmbH) erarbeitet.


Sushi, Sake und Karaoke für den Mann von der Oste

Arbeitsgemeinschaft Osteland informierte die japanische Regierung über den Aufbau der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel

3. 2. 2007. Hemmoor / Tokio. Begeistert über die Professionalität, Herzlichkeit und Freundlichkeit seiner japanischen Gastgeber ist der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., Gerald Tielebörger, am Wochenende von einer fünftägigen Fernost-Reise in seinen Heimatort Wingst (Landkreis Cuxhaven) zurückgekehrt. Die AG Osteland war von der Tokioter Regierung eingeladen worden, über den Aufbau der ehrenamtlich von ihr konzipierten, im Mai 2004 eröffneten Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel zu berichten, die den Japanern als Vorbild für eigene Themenrouten in strukturschwachen Regionen dienen soll.

Kaum war Tielebörger wieder an der Oste eingetroffen, erreichten ihn und seinen Mitvorsitzenden Jochen Bölsche (Osten) E-Mails der japanischen Gastgeber. Der Regierungsbeauftragte Keisuke Ota bedankte sich für den Vortrag in Tokio ("a great success") und für eine von Bölsche zusammengestellte Dia-Präsentation mit 65 Fotos von der maritimen Ferienroute ("a delightful scenario"), die von der Oste bis zur Ostsee führt. Ota: "Wir verstehen jetzt, warum die Fährstraße so gut angenommen wird."

Im Zentrum eines fünftägigen Programms mit Stadtrundfahrten, einem Karaoke-Abend und mit Spezialitäten von Sushi bis Sake stand ein ganztägiges Fach-Symposium mit rund 60 Teilnehmern, je zur Hälfte Mitarbeiter von Consulting-Firmen und hohe Beamten des japanischen Verkehrsministeriums. Aufmerksam verfolgten die Experten den Bericht des AG-Osteland-Mitbegründers Tielebörger, der im Hauptberuf das Reisebüro Hemmoor leitet, über die Bemühungen der gemeinnützigen "Lobby für die Oste", Wirtschaft und Tourismus im Elbe-Weser-Dreieck zu beleben.

Assistiert von einer Deutsch-Japanisch-Dolmetscherin, nannte Tielebörger zum Abschluß seines Vortrages die "Hauptgründe unseres bisherigen Erfolges": Es sei gelungen, "die richtigen Mitstreiter zu finden", eine "vortreffliche PR für das Vorhaben" zu organisieren und "Stetigkeit und Kontinuität" unter Beweis zu stellen. Tielebörgers Abschiesworte: "Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg für ihre Arbeit, und � den gleichen Spaß, den wir dabei haben."

Bereits im vorigen Herbst hatten Beauftragte der japanischen Regierung Europa bereist, um in Frankreich, Italien und Deutschland diverse Versuche zu studieren, strukturschwache Regionen durch die Einrichtung von Ferienrouten zu stärken. Auch die rund 150 deutschen Ferienstraßen stießen auf Interesse. Bei ihrem mehrtägigen Deutschland-Besuch richteten die Japaner ihr Augenmerk am Ende aber vor allem auf die 250 Kilometer lange "Fährienstraße", die rund 50 Fähren, Brücken, Schleusen und andere maritime Sehenswürdigkeiten verbindet und mit dem Slogan "Frohe Fährien im frischen Norden" beworben wird. Wahrzeichen sind die historischen Schwebefähren über den Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Osterrönfeld und über die Oste zwischen Osten und Hemmoor.

Besonders beeindruckt zeigte sich das japanische Vorauskommando auch von der handbetriebenen Prahmfähre in Gräpel an der Oste (Landkreis Stade), die von Gastwirt Helmut Plate wie in alten Zeiten auf den Ruf "Fährmann, hol öber" hin betrieben wird. In einem Schreiben an den Initiator der Ferienstraße, den Osteland-Vize Bölsche, hoben die japanischen Experten im November vor allem den "umfassenden Einsatz von Massenmedien und Internet" zur Propagierung der Route als beispielhaft hervor. Im Internet wird die Ferienstraße in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus mittlerweile in zehn Weltsprachen beworben, darunter auch in Chinesisch und Japanisch.

Als bemerkenswert empfanden auch die Zuhörer des Tielebörger-Vortrages in Tokio den Umstand, dass das Ferienstraßenprojekt ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Privatleuten - darunter zunächst vor allem Mitglieder der Unternehmergemeinschaft Hemmoor - und ohne staatliche Zuschüsse angekurbelt worden ist; zu Beginn stand den Initiatoren lediglich eine Starthilfe der Volksbanken Stade/Cuxhaven zur Verfügung.

"Ihr persönlicher Enthuasiasmus wird die japanischen Zuhörer beeindrucken," begründeten die Experten aus Fernost ihre Entscheidung, Vertreter des Trägervereins der Ferienroute, der AG Osteland, nach Tokio einzuladen.

Das Interesse der Gastgeber zielte unter anderem darauf, wie der in Osten ansässige Verein seine "effektive Informationsvermittlung" organisiert und wie er es geschafft hat, "das Engagement der Bürger und der Verwaltungen" in Niedersachsen und Schleswig-Holstein für die Ferienroute wachzurufen, wie Yoshiharu Namikawa vom Tokioter Verkehrsministerium das spezielle japanische Interesse an dem norddeutschen Tourismusprojekt begründet.

Der 2004 gegründeten AG Osteland, die sich als Lobby für das 1800 Quadratkilometer große Einzugsgebiet der Oste in den niedersächsischen Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme versteht, gehören mittlerweile rund 170 Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur sowie Einzelpersonen an, darunter mehr als 20 Bürgermeister von Kommunen zwischen Rendsburg und Bremervörde.

Die Deutsche Fährstraße bündelt entlang der stillen Oste, der mächtigen Niederelbe und des Nord-Ostsee-Kanals (NOK), der meistbefahrenen künstlichen Schiffahrtsstraße der Welt, drei spezielle Routen für Radler, Auto-, Wohnmobil- und Motorradfahrer sowie für Wasserwanderer.

Der Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße, der auch als "NOK-Route" und als "Straße der Traumschiffe" beworben wird, ist nach einer Neugestaltung im vorigen Sommer vom Kieler Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen für die touristische Nutzung freigegeben worden.

Die Infrastruktur des niedersächsische Südabschnitt soll demnächst im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwicklungsplanung (Ilek) des Landes Niedersachsen verbessert werden. Geplant sind Schiffs- und Bootsanleger, Orientierungstafeln und Schutzhütten.


"Schwebefähre bedeutsam für die ganze Oste-Region"

Internationalen Grüne Woche stellt "beste Projekte der Landentwicklung" vor / Talk-show live im Berliner Rundfunk / "Der Oste-Stand - das attraktivste Angebot in der Niedersachsen-Halle" / McAllister betont "hohe Bedeutung" der Deutschen Fährstraße

28. 1. 2007. Berlin / Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Aus der Sicht der niedersächsischen Landesregierung ist das 2006 restaurierte nationale Baudenkmal Schwebefähre Osten - Hemmoor nicht nur für die Anrainer-Gemeinden von hoher Bedeutung, sondern für die gesamte Flußregion in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme. Daher müsse das Wahrzeichen des Ostelandes, dessen 100-jähriges Bestehen in zwei Jahren ansteht, "für die Region als Ganzes in Wert gesetzt werden", erklärte Regierungsdirektor Siegfried Dierken vom Amt für Landentwicklung in Bremerhaven am Wochenende auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

In einer Rundfunk-Talkshow, die live vom Messegelände übertragen wurde, unterstrich auch der Cuxhavener Kreisrat Günter Jochimsen, das technische Baudenkmal sei ein "besonderes Kleinod". Die Schwebefähre, die seit 2004 touristisch in die länderübergreifende Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel eingebunden ist, sei hervorragend geeignet, "Touristenströme in die gesamte Region zu leiten", urteilte der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert.

Seit der Wiederinbetriebnahme der für 1,6 Millionen Euro sanierten Stahlfachwerkbaus im März 2006 hätten bereits rund 40 000 zahlende Fahrgäste die Schwebefähre genutzt, berichtete der Vorsitzende des Ostener Betreibervereins, Horst Ahlf, in der Talk-Runde.

Nach den Worten der Cuxhavener Denkmalschützerin Birgit Greiner sollte für sämtliche acht noch existierenden Fähren dieser Art der Status des Unesco-Weltkulturerbes angestrebt werden, der voriges Jahr der ältesten Schwebefähre der Welt bei Bilbao (Spanien) verliehen worden war.

Die Restaurierung der Schwebefähre war auf der Grünen Woche Bestandteil einer Sonderausstellung des Landes Niedersachsen mit dem Titel "Beste Projekte der Landentwicklung". Ein über drei Meter langes motorisiertes Modell der Schwebefähre, betreut von den Modellbauern Horst Kröncke und Herbert Dodegge, zog ebenso viele Besucher an wie eine Reihe von Bildwänden mit Fährstraßen-Motiven des Ostener Fotokünstlers Nikolaus Ruhl.

Regen Zuspruch fand auch ein Glücksrad, an dem es Gutscheine für Oste-Urlaube und -Schiffstouren zu gewinnen gab, außerdem, als Trostpreise, Rollmöpse und Postkarten.

Angetan von der bunten, lebendigen Präsentation des Ostelandes war nicht nur der Hemmoorer Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Brauer, sondern auch dessen Stellvertreter Johannes Schmidt. "Dieser Mitmach- und Erlebnisstand ist das attraktivste Angebot in der gesamten Niedersachsenhalle," freute sich Schmidt, der seit kurzem auch Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus der Samtgemeinde ist.

Dass die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., die auf der Grünen Woche auch für ihr neues Projekt "Krimiland Kehdingen-Oste" warb, in Hannover besondere Wertschätzung genießt, zeigt ein jetzt eingegangenes Schreiben des niedersächsischen CDU-Fraktionsvorsitzenden David McAllister an die beiden Osteland-Vorsitzenden Gerald Tielebörger (Wingst) und Jochen Bölsche (Osten).

Darin teilt McAllister mit, dass im jüngsten Bericht der Landesregierung zur Verbesserung der wassertouristischen Infrastruktur in Niedersachsen ausdrücklich auch die Deutsche Fährstraße genannt wird. "Das verdeutlicht die hohe Bedeutung, die Ihrer Arbeit für den Wassertourismus in Niedersachsen landesweit beigemessen wird," schreibt der CDU-Politiker.

Die AG Osteland hatte im Mai vorigen Jahres die Landesregierung darauf hingewiesen, dass es im niedersächsischen Abschnitt der Deutschen Fährstraße - die aus einer Auto-, einer Fahrrad- und einer Bootsroute besteht - noch an Oste-Anlegern für die Sportboot- und Fahrgastschiffahrt mangele, und zwar insbesondere in Oberndorf, Hemmoor, Osten und Hechthausen-Klint.

Ferner seien die Einrichtung eines Besucherzentrums mit Fährmuseum an der Schwebefähre Osten, eine Tourist-Info in Hemmoor und der Ausbau der Radwege-Infrastruktur entlang der Oste erforderlich, um das strukturschwache Osteland für den immer schärferen Wettbewerb mit anderen Tourismusregionen zu wappnen.

Die meisten der angeregten Vorhaben seien mittlerweile in die einschlägigen Planungen im Zuge der "Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte" (Ilek) einbezogen worden, resümiert die AG Osteland.


10 000 mal Werbung für das  "schaurig-schöne" Krimiland

ILEK-Unterstützung für das Literatur- und Tourismusförderungsprojekt der AG Osteland / Demnächst stimmungsvolle "Küstenkrimi-Lesungen" in Gewölbe, Schloß und Hafenspeicher / Neue Werbeaktionen in Hamburg und Berlin für die Region an Oste und Niederelbe

14. 1. 2007. Landkreis. Der Auftritt paßte zum Anlaß: Drei Frauen mit schwarzen Sturmhauben präsentierten am Wochenende zu mitternächtlicher Stunde im Wingster Wald ein neues Werbemittel für Kehdingen und das Osteland.

Die vermummten Vertreterinnen der Projektgruppe "Krimiland" der Arbeitsgemeinschaft Osteland stellten dem Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins, Gerald Tielebörger (Wingst), ein sechsseitiges Glanzpapier-Faltblatt vor, das in Kürze unter anderem auf der Reisemesse in Hamburg und auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin für "Urlaub im Land der Krimi-Poeten" an Oste und Niederelbe werben soll.

Das Faltblatt macht mit idyllischen Landschaftsfotos und mit Zitaten aus Fernsehen und Presse ("Deutschlands Krimi-Mekka") neugierig auf den Landstrich zwischen Neuhaus und Freiburg, Großenwörden und Aschhorn, "wo jeder Ort ein Tatort ist": Obwohl die "reale Verbrechensrate denkbar niedrig" sei, breche die Zahl der fiktiven Tatorte in der Gegend, in der über 200 Krimis und Krimi-Drehbücher entstanden sind, alle Rekorde.

"Gruselig. Gastfreundlich. Großartig" - unter dieser Überschrift informiert das Faltblatt darüber, dass nicht nur die (erdachten) Verbrechen für die "schaurig-schöne" Urlaubsregion typisch sind. Hervorgehoben wird: "Die Menschen sind gastfreundlich, die Natur ist großartig, die stille, von Ebbe und Flut bewegte Oste ebenso wie Kehdingen mit seinem reichen maritimen Erbe." Aufgeführt sind Hinweise auf Sehenswürdigkeiten wie etwa das Natureum in Balje, die Schwebefähre in Osten und das Küstenschifffahrtsmuseum in Wischhafen sowie die Adressen und Websites aller Tourist-Infos und Buchhandlungen in der Region.

Finanziert wurde der Druck der ersten 10 000 Exemplare des Werbeblattes aus Mitteln des Regionalmanagements für die ILEK-Region Kehdingen-Oste. Zuvor hatten sich die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden in der ILEK-Steuerungsgruppe dafür ausgesprochen, dem von der gemeinnützigen AG Osteland entwickelten Krimiland-Projekt "alle mögliche Unterstützung" zukommen zu lassen.

Als "Leuchtturm-Projekt" habe das Krimiland-Konzept "pilothaften Charakter" und biete eine gute Chance, "kurzfristig etwas für die Region aufzubauen", begründet Regierungsdirektor Siegfried Dierken vom Amt für Landentwicklung in Bremerhaven die Förderung des Vorhabens, das bereits im vorigen Sommer auf der ILEK-Ideenmesse in Himmelpforten das Interesse von Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen erregt hatte.

Aus Anlaß der Vorstellung des Faltblatts kündigte die Leiterin der zwölfköpfigen Projektgruppe Krimiland, Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt (Osten), eine Reihe weiterer "Küstenkrimi"-Lesungen an originellen Schauplätzen an, die von den bekanntesten Autoren von Regionalkrimis unterstützt werden:

>>> Auf dem schloßartigen Gut Hörne in Balje (Landkreis Stade) liest Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) am Freitag, 9. Februar, 19.30 Uhr, unter anderem aus ihrer Krimi-Erzählung "Sieh, eine Sandbank", deren Handlung am Kehdinger Elbufer angesiedelt ist.

>>> Im Gewölbekeller der Schlachterei Pupke in Neuhaus/Oste (Landkreis Cuxhaven), Deichstraße 23, trägt der Autor und Landwirt Thomas B. Morgenstern aus Aschhorn (Kreis Stade) am Freitag, 16. März, 19.30 Uhr,  aus seinem Moor-Krimi "Der Milchkontrolleur" vor.

>>> Im wiederhergestellten historischen Kornspeicher im Hafen von Freiburg/Elbe (Landkreis Stade) liest der Drochterser Schriftsteller und Rechtsanwalt Wilfried Eggers am Freitag, dem 27. April, 19.30 Uhr, unter anderem aus einem noch unveröffentlichten neuen Krimi.

Die "Küstenkrimi"-Reihe war bereits am 1. Dezember im ausverkauften Hotelrestaurant "Seefahrer" in Osten-Achthöfen (Kreis Cuxhaven) mit einem Auftritt des Geversdorfer Autors und ehemaligen Uno-Beamten Dr. Reinhold Friedl eröffnet worden, der seinen Oste-Krimi "Tödliches Tabu" präsentierte.

Karten für die nächsten drei Lesungen (6 Euro, Abendkasse 8 Euro), bei denen auch ein Imbiß geordert werden kann, sind in der Drochterser Buchhandlung "Buch & Byte", in der Otterndorfer Altstadt-Buchhandlung und im Freiburger Schuhhaus Krüger sowie in weiteren Vorverkaufsstellen erhältlich, die auf der Website www.krimiland.de aufgeführt sind.

Erfreut zeigt sich die AG Osteland darüber, dass die "Krimiland-Bewegung" an Oste und Elbe mittlerweile viele andere Vereine, aber auch Einzelpersonen, Verleger, Buchhändler und Autoren umfaßt, die mit eigenen Veranstaltungen das Kultur- und Tourismusförderungsprogramm zur Nutzung freigegeben sei, damit die touristische "Marke Krimiland Kehdingen-Oste" möglichst rasch weithin bekannt wird.



 
 
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