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Karte und Fahrplan-Auskunft
Elbe-Weser-Dreieck






















 

Pressetexte 2003 - 2004 - 2005 - 2006 - 2007 - 2008 - 2009 - 2010

Hundert Bilder spiegeln die "malerische Oste" - 1. 1. 2006
"Ein gutes Jahr für die Oste" - AG Osteland mit Riesenprogramm - 2. 1. 2006
Als "Botschafter des Ostelandes" mit der Postkutsche durch Europa - 1. 2. 2006.
Krimiland Kehdingen-Oste macht viel von sich reden - 6. 2. 2006
Minister als Schirmherr der "Malerischen Oste" - 12. 2. 2006
Chefin der Elbfähre als 100. Osteland-Mitglied - 16. 2. 2006
Litera-Tour am "Fluß der großen Dichter" - 16. 2. 2006a
Maritime "Fährienstraße" nun fit für den Frühling - 18. 2. 2006
Ministerpräsident Wulff übernimmt Schirmherrschaft für Weltrekordversuch - 10. 3. 2006
Wer bekommt den Goldenen Hecht? - 24. 3. 2006
Das Osteland feierte den "Goldenen Hecht" - 28. 3. 2006
Großer Bahnhof für eine gelbe Kutsche - 3. 4. 2006
Sondermarke für die Osteland-Botschafter - 12. 4. 2006
Fährverein: 2. Vorsitzender legt sein Vorstandsamt nieder - 24. 4. 2006
Deutsche Fährstraße auch auf Chinesisch - 4. 5. 2006
"Krimiland" soll Besucher locken - 6. 5. 2006
"Fährienstraße" soll noch mehr Touristen anziehen - 18. 5. 2006
Der Fluß der großen Dichter - 21. 5. 2006
Startsignal für 50 Bürgermeister: "Radel mal am Kanal" - 18. 6. 2006
Volksbanken fördern das Osteland - 22. 6. 2006
Elbvertiefung bedrückt auch die Oste-Anrainer - 22. 8. 2006
Osteland-Ausstellungen mit fast 6000 Besuchern -  4. 9. 2006
Japaner studieren die "Fährienstraße"- 5. 9. 2006
Ostener Fähre schwebt auf der Grünen Woche - 24. 9. 2006c
"Oste - Fluß mit Vergangenheit" - 24. 9. 2006b
AG Osteland fährt zur Kanal-Regatta - 24. 9. 2006a
Frau Miwa und Herr Ota lösten Fährmann Plate ab - 1. 10. 2006
"The idyllic Oste" wird international beworben - 11. 10. 2006
Mit der Oste durch 2007 - 24. 10. 2006
"Jeder Ort ein Tatort" - "Krimi-Gipfel" auf dem Ostedeich - 14. 11. 2006
"Fährienstraßen"-Macher nach Japan eingeladen -  25. 12. 2006
Schwebefähre fünftschönstes Bauwerk in ganz Niedersachsen - 26. 12. 2006


Schwebefähre fünftschönstes Bauwerk in ganz Niedersachsen

"Eiffelturm des Nordens" wurde Nummer 9 unter den Top 10 der Küstenländer - noch vor dem Hamburger Michel

26. 12. 2006. Hannover / Kiel / Hamburg. Das nationale Baudenkmal Schwebefähre Osten - Hemmoor, bekannt als der "Eiffelturm des Nordens", ist das fünftschönste Bauwerk Niedersachsens. In ganz Norddeutschland belegt die Fähre über den Elbnebenfluß Oste im Landkreis Cuxhaven den 9. Platz.

Mit diesem Ergebnis endete am 2. Weihnachtstag eine Zuschauerumfrage des NDR-Fernsehens in der Reihe "Hitlisten des Nordens". Zur Wahl standen 100 Bauwerke in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Auf Platz eins rückte das Knochenhauer-Amtshaus in Hildesheim. Besser als die Schwebefähre schnitten in Niedersachsen neben diesem Bauwerk nur noch der Hildesheimer Dom, das Wilhelmshavener Rathaus und die Bauernhäuser im Alten Land ab.

Vor dem filigranen Stahlfachwerkbau in Osten rangieren in Schleswig-Holstein lediglich das Lübecker Holstentor und der Leuchtturm Westerheversand, in Bremen das Rathaus und in Hamburg die Köhlbrandbrücke.

Bemerkenswert, welche 91 zum Teil europaweit berühmten Bauwerke weniger Stimmen als die Schwebefähre bekamen: in Hamburg zum Beispiel das Rathaus, der Michel und das Chilehaus, ferner das Schweriner Schloß, die Kaiserpfalz in Goslar und das Ehrenmal in Laboe.

Begeistert äußert sich der Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren innerhalb der AG Osteland e. V. zu dem Ergebnis. "Das großartige Resultat bestätigt alle, die in den letzten Jahren für die Erhaltung und die Wiederinbetriebnahme des in seiner Art weltweit einzigartigen Baudenkmals an der Oste gekämpft haben," freut sich Sprecher Jochen Bölsche (Osten).

"Die Auszeichnung als fünftschönstes Bauwerk Niedersachsens ist von unschätzbarem Wert für die Förderung des Tourismus im wirtschaftsschwachen Elbe-Weser-Dreieck, speziell für die Propagierung der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, deren überragendes Wahrzeichen die Schwebefähre an der Oste ist."

Bölsche weiter: "Die Popularität der Schwebefähre muß künftig verstärkt genutzt werden, den Bekanntheitsgrad des gesamten Ostelandes zu erhöhen. Das Ergebnis ermutigt dazu, mit Blick auf das 100-jährige Bestehen der Schwebefähre im Jahre 2009 den Aufbau des im Zuge des Ilek-Prozesses und der Ostener Dorfentwicklung geplanten Besucherzentrums mit Fluß- und Fährmuseum beschleunigt in Angriff zu nehmen und auf Landes- und Landkreisebene zügig in die Vorbereitung für angemessene Jubiläumsfeierlichkeiten für dieses Baudenkmal von nationalem und europäischem Rang einzusteigen."


"Fährienstraßen"-Macher nach Japan eingeladen

Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel als Vorbild für neue touristische Routen im Fernen Osten?

25. 12. 2006. Hannover / Kiel / Cuxhaven / Bremervörde. Die japanische Regierung will sich beim Ausbau ihres Ferienstraßen-Netzes an Erfahrungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen orientieren. Zu diesem Zweck hat das Tokioter Verkehrsministerium die Initiatoren der 2004 eröffneten Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel zu einem Symposium nach Japan eingeladen.

Bereits im Frühherbst hatten zwei Beauftragte der japanischen Regierung, Keisuke Ota und Akiko Miwa-Gonlin, Europa bereist, um in Frankreich, Italien und Deutschland diverse Versuche zu studieren, strukturschwache Regionen durch die Einrichtung von Ferienrouten zu stärken.

Auch die rund 150 deutschen Ferienstraßen stießen auf Interesse. Bei ihrem mehrtägigen Deutschland-Besuch richteten die Japaner ihr Augenmerk am Ende aber vor allem auf die 2003 eröffnete, 250 Kilometer lange "Fährienstraße", die von Bremervörde am Elb-Nebenfluß Oste in Niedersachsen bis zur Kieler Förde an der Ostsee führt.

Die länderübergreifende Route verbindet rund 50 Fähren, Brücken, Schleusen und andere maritime Sehenswürdigkeiten und wird mit dem Slogan "Frohe Fährien im frischen Norden" beworben. Wahrzeichen sind die historischen Schwebefähren über den Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Osterrönfeld und über die Oste zwischen Osten und Hemmoor.

Besonders beeindruckt zeigte sich die japanische Delegation auch von der handbetriebenen Prahmfähre in Gräpel an der Oste (Landkreis Stade), die von Gastwirt Helmut Plate wie in alten Zeiten auf den Ruf "Fährmann, hol öber" hin betrieben wird.

In einem Schreiben an den Initiator der Ferienstraße, den Ostener SPIEGEL-Redakteur Jochen Bölsche, hoben die japanischen Experten im November auch den "umfassenden Einsatz von Massenmedien und Internet" zur Propagierung der Route hervor. Im Internet wird die Ferienstraße in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus mittlerweile in zehn Weltsprachen beworben, darunter auch Chinesisch und Japanisch.

Als Besonderheit empfanden die Japaner den Umstand, dass das Ferienstraßenprojekt ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Privatleuten, darunter zunächst vor allem von Mitgliedern der Unternehmergemeinschaft Hemmoor (Kreis Cuxhaven), und ohne staatliche Zuschüsse angekurbelt worden war; zu Beginn standen lediglich Sponsorengelder der Volksbanken Stade/Cuxhaven zur Verfügung.

"Ihr persönlicher Enthuasiasmus wird die japanischen Zuhörer beeindrucken," begründeten die Experten aus Fernost jetzt ihre Entscheidung, Vertreter des Trägervereins der Ferienroute, der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., nach Tokio einzuladen.

Im Rahmen der fünftägigen Reise in der letzten Januarwoche soll der AG-Osteland-Vorsitzende Gerald Tielebörger (Hemmoor) - einer von drei europäischen Gästen - vor allem erläutern, wie der Verein seine "effektive Informationsvermittlung" organisiert und wie er es geschafft hat, "das Engagement der Bürger und der Verwaltungen" in Niedersachsen und Schleswig-Holstein für die Ferienroute wachzurufen, wie Yoshiharu Namikawa vom Tokioter Verkehrsministerium das spezielle japanische Interesse an dem norddeutschen Tourismusprojekt begründet.

Der 2003 gegründeten und in Osten/Oste ansässigen AG Osteland, die sich als Lobby für das 1800 Quadratkilometer große Einzugsgebiet der Oste in den niedersächsischen Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme versteht, gehören mittlerweile 158 Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur sowie Einzelpersonen an, darunter mehr als 20 Bürgermeister von Kommunen zwischen Rendsburg und Bremervörde.

Die Deutsche Fährstraße bündelt entlang der stillen Oste, der mächtigen Niederelbe und des Nord-Ostsee-Kanals (NOK), der meistbefahrenen künstlichen Schiffahrtsstraße der Welt, drei spezielle Routen für Radler, Auto-, Wohnmobil- und Motorradfahrer sowie für Wasserwanderer.

Der Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße, der auch als "NOK-Route" und als "Straße der Traumschiffe" beworben wird, ist nach einer Neugestaltung im vorigen Sommer vom Kieler Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen für die touristische Nutzung freigegeben worden.

Die Infrastruktur des niedersächsische Südabschnitt soll demnächst im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwicklungsplanung (Ilek) des Landes Niedersachsen verbessert werden. Geplant sind Schiffs- und Bootsanleger, Orientierungstafeln und Schutzhütten.


"Jeder Ort ein Tatort"

"Krimi-Gipfel" auf dem Ostedeich / Zehn Organisationen diskutieren über "Krimiland Kehdingen - Oste" / Demnächst Lesungen in Estorf und Osten-Achthöfen

14. 11. 2006. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. Nach der erfolgreichen Etablierung der "Deutschen Fährstraße" hat die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. ein zweites touristisches Großprojekt zur Stärkung der Region an Oste und Niederelbe in Angriff genommen.

Auf Einladung der ehrenamtlich tätigen Arbeitsgemeinschaft kamen Vertreter des Ilek-Regionalmanagements sowie von zehn Kultur- und Tourismusorganisationen aus den Landkreisen Stade und Cuxhaven zu einem "Krimi-Gipfel" im Restaurant "Seefahrer" auf dem Ostedeich in Osten-Achthöfen zusammen. Ziel war es, den einzigartigen Reichtum der Region an Krimi-Autoren und -Schauplätzen unter dem Motto "Krimiland Kehdingen - Oste / Morde zwischen Marsch und Moor" auch touristisch zu nutzen.

Nach dem Auftakt der Osteland-Reihe "Küstenkrimi-Abende" im Sommer mit zwei Lesungen des Aschhorner Autors Thomas B. Morgenstern ("Der Milchkontrolleur") sollen bereits in den nächsten Tagen unter dem Krimiland-Logo zwei weitere Lesungen stattfinden:

> Am Freitag, 24. November, 20 Uhr, liest Wilfried Eggers (Drochtersen) in der Aula der Grundschule Estorf (Samtgemeinde Oldendorf) aus seinem Kehdingen-Krimi "Ziegelbrand" (Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Anmeldung unter 04140-8240).

> Am Freitag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, trägt Dr. Reinhold Friedl (Geversdorf) im Hotelrestaurant Seefahrer in Osten-Achthöfen Auszüge aus seinem Oste-Krimi "Tödliches Tabu" vor (Unkostenbeitrag 2 Euro, Platzreservierung unter 04771-643955).

Für eine Serie weiterer Küstenkrimi-Abende haben mehrere namhafte Regionalkrimi-Autoren, darunter die Osteland-Mitglieder Elke Loewe und Reinhold Friedl sowie Thomas B. Morgenstern und Wilfried Eggers, ihre Mitwirkung zugesagt. Für 2007 ist mit dem Erscheinen mehrerer neuer Regionalkrimis zu rechnen; so will Elke Loewe im Herbst im Kunstraum Hüll den vierten Band ihrer an der Oste spielenden Augustenfleth-Reihe vorstellen.

Organisiert wird die Reihe der Küstenkrimi-Lesungen von der Leiterin des Krimiland-Arbeitskreises der AG Osteland, der Diplom-Bibliothekarin Renate Wendt (Osten), sowie von Sylvia Wolter (Hemmoor) vom Tourismusverein Kehdingen, Inga Hebeiss (Drochtersen) von der Buchhandlung "Buch und Byte", Sigrid Frömming (Großenwörden) vom Tourismus Osten e. V. und von Karin Harms (Hemmoor) vom Osteland-Arbeitskreis Kultur.

In der Diskussion, zu der "Seefahrer"-Wirtin Mathilde Ahlf den 20 Teilnehmern einen Cocktail namens "Blutrausch" servierte, zeigten sich die AG-Osteland-Mitglieder erfreut darüber, dass auch immer mehr andere Institutionen mit eigenen Initiativen die Krimiland-Bewegung stärken.

So haben Heimat-, Landfrauen- und Schulvereine, Verlage und Buchhandlungen zwischen Bremervörde und Neuhaus, Cuxhaven und Stade seit Jahresbeginn bereits drei Dutzend einschlägige Veranstaltungen durchgeführt bzw. geplant, um auf die exzellenten Regionalkrimis aus dem Elbe-Weser-Dreieck hinzuweisen.

Besonders hervorgehoben wurden in diesem Zusammenhang die kürzlich in Drochtersen veranstaltete, hervorragend besuchte "1. Kehdinger Kriminacht" sowie die für Freitag, 17. November, in der Festung Grauerort geplante "Stader Nacht des Krimis".

Unterstützt wird der Krimiland-Gedanke, wie Osteland-Vize Jochen Bölsche vortrug, mittlerweile auch von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die in ihren Publikationen für das "Krimiland Kehdingen-Oste" mit dem Slogan "Geheimnisvoll und gastfreundlich" wirbt.

Der Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e. V. habe jüngst eine Pressemitteilung mit dem Titel "Krimipoeten zwischen Marsch und Moor - Urlaub im norddeutschen Krimiland" an 250 Redaktionen in ganz Deutschland versandt, auch der Cuxland-Tourismus habe starkes Interesse an dem Projekt bekundet. Der sehr aktive Tourismusverein Kehdingen wolle seine bereits angelaufenen "Kehdinger Erlebnistage" mit Krimiautoren 2007 fortsetzen.

Wie Regionalmanagerin Bettina Honemann von der Bremer GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH auf dem "Krimi-Gipfel" in Osten-Achthöfen mitteilte, sind die  Krimiland-Ideen,  die an die 2001 gestartete Literaturinitiative "Deutsche Krimistraße" aus Drochtersen-Hüll anknüpfen, im Zuge des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (Ilek) Kehdingen-Oste im Rahmen des "Regionalen Verbundprojekts Kunst und Kultur" zur Verwirklichung empfohlen worden.

Im Ilek-Abschlußbericht an das niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum heißt es: "Die Kehdingen-Oste-Region verfügt mit ihrer beispiellosen Dichte von Krimi- und Krimidrehbuch-Autoren in diesem Bereich über ein Alleinstellungsmerkmal, das herausgestellt und touristisch beworben werden soll."

Honemann unterstützte das Anliegen der AG Osteland, möglichst viele andere Vereine, Schulen, Theatergruppen und Kulturkreise sowie Hotellerie und Gastronomie anzuregen, sich der "Marke" Krimiland zu bedienen. Mit den Eigentümern von fast zwei Dutzend möglichen Veranstaltungsorten - darunter Kellergewölbe, Kornspeicher, Gutshöfe, Museumsschiffe, Moorhütten und Mühlen - hat die AG Osteland bereits Kontakt aufgenommen.

Ferner ist angedacht, nach dem Vorbild der Eifel eine Krimiroute ("Jeder Ort ein Tatort") und in Kooperation mit einem Verlag eine Art Krimiatlas mit Tourentipps, Autorenporträts, Landschaftsfotos und Leseproben zu entwickeln. Starke Resonanz fand auch die Ankündigung des Pädagogen Dirk Ludewig (Drochtersen), die Schulen einzubeziehen, um - auch im Sinne der Leseförderung - Kinder Kurzkrimis schreiben und vorlesen zu lassen.

Der Einladung zum Ostener "Krimi-Gipfel" waren neben Touristikern auch Vertreter vieler wichtiger kultureller Institutionen an Elbe und Oste gefolgt, so des Kulturraums und des ABC Hüll, der Initiative Theater auf dem Lande (Ahrensflucht), des Kunstvereins Kehdingen und des Fördervereins Historischer Kornspeicher Freiburg.

Die Diskussion über eine Ausgestaltung des Krimiland-Konzepts soll in der nächsten Sitzung des Ilek-Arbeitskreises Tourismus / Freizeit / Kultur am Dienstag, 21. November, 19 Uhr, in der Ostehalle in Geversdorf fortgesetzt werden.


Mit der Oste durch 2007

Elke Loewe und Wolf-Dietmar Stock gestalten einen Kunstkalender für die AG Osteland

24. 10. 2006. Cuxhaven. Nach dem erfolgreichen Buch "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung" und drei Oste-Kunstausstellungen hat die gemeinnützige AG Osteland e. V. dem Fluß jetzt auch einen prächtigen Kunstkalender gewidmet. Texte der Osteland-Mitglieder Elke Loewe, Schriftstellerin aus Drochtersen-Hüll, und Wolf-Dietmar Stock, Autor und Maler aus Fischerhude, ergänzen zwölf der schönsten Gemälde mit Motiven von dem längsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe.

Vorgestellt wurde der Kalender jetzt von dem Bremervörder Verleger Rolf Borgardt, den Autoren Loewe und Stock sowie von Jochen Bölsche, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Kultur der gemeinnützigen AG Osteland. Titelbild ist ein Werk des Ostener Malers Diedrich Rusch, des "Modersohn von der Oste",  das auch schon die Plakate und Faltblätter zu den Kunstausstellungen in Bremervörde, Neuhaus und Sittensen geziert hat, die in den letzten Monaten über 7000 Besucher verzeichnet haben.

Einen der Schwerpunkte des Kalenders bildet die Region zwischen Osten und Neuhaus. Neben Bildern von Klassikern wie Diedrich Rusch oder Karl Otto Matthaei enthält der Kalender unter anderem auch ein Oberndorfer Motiv des 1947 geborenen Malers, Bildwebers und Organisten Reimund Adametz. Auf jedem Kalenderblatt wird der jeweilige Künstler von Stock vorgestellt, und zu jedem Motiv hat Elke Loewe eine Textstelle aus einem ihrer Oste-Bücher gestellt, der die Bilderfolge auf gelungene Weise um eine literarische Dimension erweitert. Der Text zu Oberndorf etwa beginnt mit Sätzen aus Elke Loewes Regionalkrimi "Rosenbowle": "Weiter links der Deich mit grasenden und blökenden Schafen, darüber dieser Postkartenhimmel, Gärten mit Häusern drin, klein und geduckt, manche mit Reetdach, manche fein herausgeputzt mit blanken roten Ziegeln und grünen oder blauen Fenstern..."

Alle Motive sind, natürlich, abgestimmt auf die jeweilige Jahreszeit. Durch den Sommer etwa führt der Kalender mit den Bildern "Mai am Hamme-Oste-Kanal" (Alfred Wiegmann), "Kühe auf dem Hullen" (Karl Otto Matthaei), "Sommerliches Panorama von Osten" (Diedrich Rusch), "Neuhäuser Werft" (Karl Otto Matthaei) und "Abendliche Ostelandschaft mit ankernden Ewern" (Diedrich Rusch).

Ein Teil des Reinerlöses aus dem Verkauf des großformatigen Kalenders (14,50 Euro) wird für die Finanzierung der Osteland-Kunstausstellung (Schirmherr: Agrarminister Heiner Ehlen) zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll im kommenden Jahr auch im Natureum in Balje (Landkreis Stade) an der Ostemündung gastieren.

Der Kalender ist in Kürze über den hiesigen Buchhandel erhältlich.


Heimatpflege ist mehr als Volkstanz und Volksmusik

"Oste - Fluß mit Vergangenheit" / Kulturkreis der AG Osteland erkundet dunkle Seiten der Regionalgeschichte / Exkursion im Vorfeld der stillen Feiertage /  Anerkennung für Lokalhistoriker / Sandbostel-Pläne begrüßt / Kriegsgefangene bauten Oste-Deiche

12. 10. 2006. Bremervörde / Lamstedt / Cuxhaven. Heimatpflege ist mehr als Volkstanz und Volksmusik. Dazu gehört nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. auch die Erforschung der dunklen Seiten der Regionalgeschichte und die Sicherung ihrer Relikte. Im Vorfeld der stillen Feiertage veranstaltete der gemeinnützige Verein daher im Rahmen der Reihe "Unbekannte Oste" eine ganztägige Exkursion mit dem Titel "Oste - Fluß mit Vergangenheit".

Die Tour unter der Leitung von Heimatpfleger Udo Theuerkauf (Lamstedt) und Curt Schuster (Hemmoor) vom Arbeitskreis Kultur der AG Osteland führte 40 historisch Interessierte aus dem Elbe-Weser-Dreieck zu einstigen Gefangenenlagern, Soldatengräbern und einem alten jüdischen Friedhof.

Hohe Anerkennung zollten die Osteland-Vertreter den von ihnen aufgesuchten Lokalhistorikern Peter Matthiesen (Nieder Ochtenhausen), Erich Müller (Wingst) sowie Dr. Klaus Volland (Bremervörde) für deren Forschungsarbeiten, mit denen vergessene oder verdrängte Kapitel der Geschichte des Ostelandes erhellt worden sind. Der Wissenschaftler Volland war für seine umfangreichen Studien über das Lager Sandbostel bereits im Frühjahr mit dem Oste-Kulturpreis "Der Goldene Hecht" ausgezeichnet worden.

Die stärksten Eindrücke hinterließ an diesem Tag der Rundgang über das Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers nahe der Oste in Sandbostel, das 1945 vorübergehend auch aus Ausweich-KZ verwendet worden war und in dem Zehntausende zu Tode kamen. Begrüßt wurden die Pläne der Stiftung Lager Sandbostel, die noch erhaltenen Baracken zu sichern und auf dem Gelände, am Ort des tragischen Geschehens, langfristig die (zur Zeit in Bremervörde ansässige) Dokumentationsstätte unterzubringen

Erfreut vernahmen die Besucher, dass die Stiftung niedersächsische  Gedenkstätten bereit ist, vom kommenden Jahr an Schulfahrten nach Sandbostel finanziell zu unterstützen.

Im Gasthaus Quell in Nieder Ochtenhausen (Landkreis Rotenburg) und auf Gut Haneworth bei Lamstedt (Kreis Cuxhaven) berichteten der Heimatforscher Peter Matthiesen und der Gutsherr Heinz Christian Gresens über das Schicksal von Kriegsgefangenen, die dort im Ersten Weltkrieg zu Deichbau-, Meliorations- oder Kultivierungsarbeiten eingesetzt worden waren. An beiden Orten kamen Gefangene durch Seuchen oder Entkräftung um, in Nieder Ochtenhausen im Frühjahr 1915 sogar mindestens 140 Menschen.

Verglichen mit der in Sandbostel im Zweiten Weltkrieg betriebenen "Vernichtung durch Arbeit" seien die Deutschen im Ersten Weltkrieg allerdings noch "relativ human" mit ihren Gefangenen umgegangen, urteilte Matthiesen. Seine Forschungsarbeiten über das Nieder Ochtenhausener Lager haben, wie anerkennend bemerkt wurde, dazu beigetragen, dass der Deich- und Sielverband an der ehemaligen Oste-Schiffstelle einen Findling aufgestellt hat, der die Aufschrift trägt: "Zum Gedenken an die russischen Kriegsgefangenen, die in den Jahren 1914 - 1918 unter schwierigsten Bedingungen den Deich der Oste verstärkten."

In der Wingst begegneten die Teilnehmer zum Abschluß der Tour dem Heimatforscher und langjährigen Kommunalpolitiker Erich Müller, der den alten jüdischen Friedhof mit seinen 26 Grabsteine aus den Jahren von 1767 bis 1926 erforscht und betreut. Müller informierte über die Geschichte der Juden im Land Hadeln und trug einige der ins Deutsche übersetzten Grabinschriften vor, "Zeugnisse tiefer Frömmigkeit".

Im Wingster Wald sind unter anderem auch Vorfahren der Ostener Familie Philippsohn bestattet, die von den Nazis nach Minsk verschleppt wurde und dort umkam.

Heimatforscher Müller wurde von Tourenleiter Curt Schuster im Namen der AG Osteland für seine jahrzehntelange Arbeit mit einem Buchpräsent ausgezeichnet.


"The idyllic Oste" wird international beworben

Handbuch "Booking Germany" erscheint mit einem Porträt der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel / Ferienroute jetzt unter den "Top 12" / Versand an Reisebüros in aller Welt

11. 10. 2006. Bremervörde / Stade / Cuxhaven / Kiel. Die Ferienregion an der Oste - dem längsten, aber stillsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe - sowie das Land am Nord-Ostsee-Kanal werden von der wichtigsten deutschen Tourismus-Institution zunehmend international beworben.

Jetzt hat die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel, die jüngste der rund 150 Ferienstraßen in der Bundesrepublik, für eine internationale Werbeaktion ausgewählt. Die "Fährienstraße" ist, zusammen mit elf weiteren deutschen  Urlaubsrouten, für wert befunden worden, in das englischsprachige Planungshandbuch "Booking Germany, Edition 2007" aufgenommen zu werden.

Das 275 Seiten umfassende Handbuch wird in einer Auflage von 32 000 Exemplaren in Buchform und als CD an Reisebüros in aller Welt abgegeben. Es soll den ausländischen Partnern der DZT einen "repräsentativen Überblick über die Angebotsstruktur" in Deutschland geben.

Vorstandssprecher Jochen Bölsche von der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., die ehrenamtlich das Projektmanagement der 250 Kilometer langen, im Mai 2004 eröffneten Ferienstraße betreibt, zeigt sich "hoch erfreut" darüber, dass die "German Ferries Route" von der DZT zu den "Top 12" Ferienrouten in Deutschland gezählt wird.

In dem internationalen Handbuch ist der norddeutschen Ferienstraße eine ganze Seite gewidmet, auf der "the idyllic Oste" ebenso gepriesen wird wie das Land rechts und links der "Straße der Traumschiffe", des Nord-Ostsee-Kanals ("the world's busiest sea canal").

Der Beitrag über die Ferienroute, die 50 Fähren, Brücken, Schleusen und maritime Museen zwischen Oste und Ostsee verbindet und mit dem Slogan "Frohe Fährien im frischen Norden" beworben wird, schließt mit den Worten: "Die Deutsche Fährstraße ist in der Tat einzigartig in der Häufung traditioneller und moderner Methoden der Gewässerquerung."

Als weitere "repräsentative Beispiele" für die Vielfalt der deutschen Ferienstraßen präsentiert die DZT dem ausländischen Publikum neben der Fährstraße die historische Pilgerroute "Benediktweg", die "Sisi-Route" bei Neuschwanstein, die Deutsche Weinstraße, die Europäische Route der Backsteingotik, die Deutsche Alleenstraße, die "Hamaland-Route" bei Münster, die deutsche Limes-Straße, die Oberschwäbische Barockstraße, die ostbayrische Glasstraße sowie die jeweils über 50 Jahre alte Deutsche Burgenstraße und die Romantische Straße.

Vor kurzem bereits hatte die nationale Tourismus-Zentrale neben einer deutschsprachigen Website über die "Fährienstraße" (www.dzt.de) auch neun fremdsprachige Versionen freigeschaltet. So können sich Interessenten in aller Welt auch auf chinesisch, japanisch, englisch, französisch, spanisch, polnisch, niederländisch, dänisch und italienisch ausführlich über die Ferienroute informieren, deren herausragende Wahrzeichen die unter Denkmalschutz stehenden historischen Schwebefähren an der Oste (zwischen Osten und Hemmoor) und am Nord-Ostsee-Kanal (zwischen Rendsburg und Osterrönfeld) sind.


Frau Miwa und Herr Ota lösten Fährmann Plate ab

Tokioter Regierung läßt die "Deutsche Fährstraße" erforschen / Lokaltermine in Osten und Gräpel / Vorbild für neue japanische Ferienrouten?

1. 10. 2006. Bremervörde / Gräpel / Osten. Ein ungewohntes Bild bot sich am Wochenende auf der Prahmfähre in Gräpel (Kreis Stade): Zwei Gäste aus Japan lösten zeitweise Fährmann Helmut Plate ab und manövrierten das historische Wasserfahrzeug mit Muskelkraft über die Oste.

Der Tokioter Architekt und Ingenieur Keisuke Ota und seine Dolmetscherin Akiko Miwa-Gonlin waren eigens angereist, um im Auftrag des japanischen Verkehrsministeriums Entstehung und Effekt der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel zu studieren. Denn die Tokioter Regierung plant die Einrichtung neuer Ferienrouten und will dazu die Erfahrungen einiger ausgewählter ausländischer Tourismusrouten auswerten.

Unter den 150 deutschen Ferienstraßen hatte die japanische Unternehmensberatung Oriental Consultants Co. Ltd. dem Verkehrsministerium drei deutsche Routen als besonders interessant empfohlen: neben einem Klassiker, der Deutschen Burgenstraße, auch die vor zehn Jahren gegründete Sächsische Weinstraße und die erst 2003 durch Privatinitiative entstandene "Fährienstraße", die zwischen Oste und Ostsee rund 55 Fähren, Brücken und Schleusen verbindet, darunter die beiden einzigen deutschen Schwebefähren in Osten und Rendsburg.

Zwei Tage lang ließen sich die Japaner von den Vorsitzenden der gemeinnützigen AG Osteland e. V., Gerald Tielebörger (Wingst) und Jochen Bölsche (Osten), über Details etwa der Routenführung, der Rechtsform und der Werbung für die 250 Kilometer lange Ferienstraße informieren, deren Konzept die Experten als "besonders innovativ" beurteilten.

Beeindruckt zeigten sich die Gäste unter anderem von der Vielfalt der Werbeaktionen für die Fährstraße und für das Osteland - von Fährstraßen-Sonderbriefmarken über die derzeitige Europa-Kutschfahrt der "Botschafter des Ostelandes" bis hin zu Postkarten-Serien, dem alljährlichen "Tag der Oste", den Oste-Kunstausstellungen und der Präsenz im Internet, wo die Route sogar auf Chinesisch und Japanisch beworben wird. Erstaunen rief auch die unbürokratischen Vorbereitung der Ferienroute hervor, von deren Planung bis zur Realisierung nur neun Monate vergingen und die 2003 ohne öffentliche Gelder und allein durch Sponsorenmittel und ehrenamtliche Arbeit gestartet worden war.

An der frisch restaurierten und illuminierten Ostener Schwebefähre ließen sich die japanischen Gäste vom Vorsitzenden des  Vereins Tourismus
Osten e. V., dem Hotelier Horst Ahlf, darüber informieren, wie die diversen Aktivitäten zugunsten der Oste bereits jetzt, gut zwei Jahre nach der Eröffnung der Ferienroute, zu einer deutlichen Zunahme des Tourismus zu Wasser und zu Lande geführt haben.

Natürlich probierten die Kundschafter aus Fernost im Ostener "Fährkrug" ebenso wie im Gräpeler "Osteblick" diverse Köstlichkeiten der Region, darunter Brataal, Saibling, Schlachteplatte und Rührei mit Krabben.

Für die zweitägige Führung bedankten sich die japanischen Gäste mit einer Spende in Höhe von 200 Euro für die Arbeit der AG Osteland.

Im Anschluß an den Deutschland-Besuch sollen noch zwei Ferienstraßen in Frankreich und in Italien studiert werden. Ende Januar ist dann ein internationales Symposium zum Thema Ferienrouten in Tokio geplant, zu dem auch europäische Akteure eingeladen werden sollen.


Ostener Fähre schwebt auf der Grünen Woche

24. 9. 2006c. Osten / Hemmoor. Das nationale Baudenkmal Schwebefähre Osten - Hemmoor wird auf der Berliner Grünen Woche 2007 für das Osteland werben.

Am Niedersachsen-Stand soll über die Restaurierung des Baudenkmals informiert werden. Dazu will das Amt für Landentwicklung, das die Wiederinbetriebnahme der Schwebefähre maßgeblich gefördert hat, unter anderem das Schwebefähren-Modell aus dem Ostener Heimatmuseum zeigen.

Die Vorstellung der Schwebefähre in Berlin soll eingebettet werden in eine Präsentation des Ortes Osten, der vom niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum in das jüngste Dorferneuerungsprogramm einbezogen worden ist. Parallel dazu wird die AG Osteland auf der Grünen Woche  für die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel werben, zu deren herausragenden Wahrzeichen die Ostener Schwebefähre gehört und deren Werbematerialien ebenfalls vom Amt für Landentwicklung mitfinanziert worden sind.

Bildtext: Das Schwebefähren-Modell aus dem Ostener Heimatmuseum soll auf der Grünen Woche 2007 in Berlin für die Oste werben.


"Oste - Fluß mit Vergangenheit"

24. 9. 2006b. Hemmoor / Bremervörde. "Oste - Fluß mit Vergangenheit" ist der Titel einer ganztägigen Exkursion, mit der die AG Osteland e. V. am Sonntag, 8. Oktober, im Rahmen ihrer Reihe "Unbekannte Oste" auf bisweilen verdrängte Teile der Heimatgeschichte aufmerksam machen will.

Die von Udo Theuerkauf (Lamstedt) und Curt Schuster (Hemmoor) geleitete Tour beginnt an der Lagerkirche in Sandbostel bei Bremervörde mit einer zweistündigen Führung durch das ehemalige Gefangenenlager und die Kriegsgräberstätte durch Dr. Klaus Volland. Anschließend wird im Gasthof Quell in Nieder Ochtenhausen über den Einsatz von Kriegsgefangenen bei der Osteeindeichung informiert; Peter Matthiesen stellt das Denkmal für die Opfer vor.

Auf dem im Jahre 1914 erbauten Gut Haneworth bei Lamstedt führt Gutsbesitzer Heinz Christian Gresens die Teilnehmer durch die Parkanlage, zu deren Kultivierung im 1. Weltkrieg Gefangene aus Flamen herangezogen worden waren.

Die letzte Station der Exkursion ist der Jüdische Friedhof für das Land Hadeln im Wingster Wald. Erich Müller führt die Teilnehmer über die Anlage, deren ältester, wallumgebene Teil mehr als 200 Jahre alt ist. Nähere Informationen über die Veranstaltungsreihe stehen im Internet unter www.osteland.de.


AG Osteland fährt zur Kanal-Regatta

24. 9. 2006a. Hemmoor / Rendsburg. Wie bereits im Vorjahr veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. für ihre Mitglieder vom 6. bis 8. Oktober eine dreitägige Fahrt zur "Hansecup"-Regatta auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) zwischen Breiholz und Rendsburg/Osterrönfeld.

Während der Veranstaltung, die als härteste Ruderregatta der Welt gilt und zu der rund 150 000 Besucher erwartet werden, wird die AG Osteland mit einem Info-Stand unter der Rendsburger Schwebefähre für die Deutsche Fährstraße und damit auch für die Ferienregion an der Oste werben. Die AG Osteland und die Tourist-Info NOK betreiben gemeinsam das Projekt Deutsche Fährstraße.

Quartier beziehen werden die Teilnehmer - darunter auch wieder der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert - im Schwebefähren-Ort Osterrönfeld, der Partnergemeinde von Osten. Spitzenvertreter beider Gemeinden arbeiteten gemeinsam mit den Bürgermeistern der Samtgemeinde Hemmoor und der Stadt Rendsburg seit dem Frühjahr in der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Schwebefähren zusammen.

Für die Osteland-Fahrt zur Regatta stehen noch Restplätze zur Verfügung. Auskunft erteilt Renate Wendt (Tel. 04771-887225) vom Osteland-Arbeitskreis Messen und Werbung.


Auch in England kennt man Osten

Schwebefähren-Freunde auf einwöchiger Erkundungstour durch Großbritannien / Zehntausende beim Jubiläumsfestival an der "transporter bridge" in Wales / Ideensammlung für die Hundertjahrfeier der Oste-Fähre 2009 / Ein Thema für die Ilek-Planung

24. 9. 2006. Hemmoor. Eine Fülle von Ideen für die Hundertjahrfeier der Schwebefähre an der Oste, die 2009 gefeiert wird, haben Mitglieder der AG Osteland und der Ostener Fördergesellschaft von einer einwöchigen Erkundungstour zu den Schwebefähren Großbritanniens mitgebracht.

Höhepunkt der Reise war am vorigen Wochenende ein mit enormem Aufwand vorbereitetes und mit großem Erfolg gefeiertes Festival zum hundertjährigen Bestehen der Schwebefähre in der walisischen Hafenstadt Newport. zuvor waren die englischen Fährorte Middlesbrough, Warrington und Widnes-Runcorn besucht worden.

Auch in England und Wales kennt man die Schwebefähre in Osten, wie die Besucher aus Deutschland feststellten. Neben der imposanten und prächtig illuminierten Newporter "transporter bridge" waren rechtzeitig zum Hundertjährigen Tafeln und Wegweiser montiert worden, die auf die weltweit sieben noch erhaltenen "Schwesterfähren" hinweisen, darunter die beiden deutschen in Osten/Hemmoor und in Rendsburg/Osterrönfeld. Auch an der Fähre im nordostenglischen Middlesbrough unterrichtet eine Informationstafel über den "Eiffelturm des Nordens" an der Oste.

Beeindruckt waren die Besucher aus dem Osteland von den Informationszentren und Museen an den Schwebefähren in Newport und Middlesbrough, in denen Interessierte nicht nur Souvenirs und Literatur bekommen, sondern sich auch an Fährmodellen und zum Teil am Computer-Bilschirm ein Bild von der Funktionsweise der technischen Wunderwerke machen können - Möglichkeiten, die nach dem Willen der Fördergesellschaft und der AG Osteland spätestens zum Hundertjährigen auch an der Oste geschaffen werden müssen.

Den Auftakt der Festwoche in der ehemaligen Stahlmetropole Newport bildete - exakt hundert Jahre nach der Inbetriebnahme der dortigen Schwebefähre - die Einweihung einer hypermodernen Fußgängerbrücke über den Fluß Usk durch britische Regierungsvertreter. Im Stadtmuseum illustrierte unterdessen eine umfangreiche Foto- und Dokumentenschau mit dem Titel "Ferdinand's flying ferry" die Geschichte der Fähre, die der französische Ingenieur Ferdinand Arnodin konstruiert hat.

Viel Zuspruch fand ein "zip-slide" genanntes Vergnügen: Gegen eine Spende konnten sich Wagemutige aus etwa 50 Metern Höhe von der Schwebefähre abseilen lassen. Eine lokale Brauerei brachte zum Fest eine neue Biermarke mit Schwebefähren-Logo auf den Markt. Eine Kunstausstellung, eine Bootsregatta, Laientheater-Aufführungen und Darbietungen eines eigens gegründeten Chors namens "Steel Throats" (Stahlkehlen) ergänzten das Jubiläumsprogramm.

Zum Abschluß der Jubiläumswoche feierten Abertausende auf einer riesigen Grünfläche an der Fähre ein Festival mit buntem Programm und prominent besetzten Musikbühnen sowie rund hundert Fahrbetrieben, Imbiß- und Info-Ständen. Ein zwanzigköpfiger, aus Profis zusammengesetzter Organisationsstab sowie britische "bobbies" und an die zweihundert Security-Kräfte sorgten dafür, dass die Jubelfeier den Charakter eines friedlichen und beschwingten Familienfestes behielt.

Vor der Erkundungsreise nach Newport, wo sich unter anderem auch Horst Ahlf, Vorsitzender des Ostener Fährvereins, informierte, hatte  AG-Osteland-Vize Jochen Bölsche, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Schwebefähren, im nordenglischen Middlesbrough Gespräche mit Verwaltungsvertretern über die mit Erfolg betriebene Einbeziehung der dortigen Schwebefähre in das lokale Stadtmarketing geführt. Die von wirtschaftlichem Niedergang betroffene Hafenstadt nutzt ihre mustergültig restaurierte Schwebefähre konsequent für die Imagebildung und für die Touristenwerbung; eine stilisierte Schwebefähre bildet auch das neue Stadt-Logo.

Eher traurig stimmten Besuche in der Chemiestadt Warrington am Mersey, wo eine denkmalgeschützte Schwebefähre auf einem unzugänglichen Industriegelände vor sich hinrostet, und in der benachbarten Doppelstadt Widnes / Runcorn: Dort war 1961, nach Inbetriebnahme einer neuen Brücke, die alte Schwebefähre, eine der schönsten der Welt, verschrottet worden.

Heute erinnern sich viele Einheimische voller Wehmut an die alte "transporter bridge", die liebevoll "trannie" genannt wird, und bedauern die Freveltat von einst. Ein kürzlich eingeweihtes Theater wurde nach einer Umfrage in der Bevölkerung auf den Namen "The Transporter Theatre" getauft. Auch ein Pub namens "The Old Transporter" mit vielen Nostalgie-Fotos hält die Erinnerung an das verschrottete Wunderwerk wach, dessen Schicksal der Schwebefähre an der Oste glücklicherweise erspart geblieben ist.

Im Osteland müßte, meint der Ostener Fährenfreund Bölsche, möglichst bald mit den ersten Überlegungen für das Jubiläum der 1909 eröffneten Schwebefähre begonnen werden: "Die 100-Jahr-Feier dieses nationalen Baudenkmals bietet die einmalige Chance, das Wahrzeichen des Ostelandes und damit die ganze Elbe-Weser-Region durch ein Festjahr mit bundesweiter Ausstrahlung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken."

Schon jetzt sollte diese Thematik in die gerade angelaufenen Ilek-Prozesse im Raum Kehdingen/Oste und in der Region Hadeln einbezogen werden.


Japaner studieren die "Fährienstraße"

Regierungsbeauftragter aus Tokio informiert sich über Tourismusroute an Oste, Unterelbe und Kanal / Werbung im Internet nunmehr in zehn Sprachen

5. 9. 2006. Bremervörde / Kiel. Große Freude unter Touristikern zwischen Bremervörde und Kiel: Die vor zwei Jahren eröffnete Deutsche Fährstraße, die von der niedersächsischen Oste an der Unterelbe und am Nord-Ostsee-Kanal bis zur Ostsee führt, wird von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) im Internet mittlerweile in zehn Sprachen beworben. Die Ferienroute hat sogar das Interesse von Tourismusexperten in Fernost geweckt.

Im Früsommer hatte die DZT nach einer deutschsprachigen Seite auch eine englische, spanische, chinesische, schwedische, niederländische, polnische, dänische und spanische Fassung ins Netz gestellt. Jetzt ist das weltweite Angebot durch die Freischaltung einer japanischen Version komplettiert worden.

Touristen in aller Welt können sich nun in ihrer Muttersprache über die norddeutsche Route informieren, die Gewässerquerungen aller Art - von Fähren über Schleusen und Sperrwerke bis hin zu Brücken - verbindet; Wahrzeichen sind die historischen Schwebefähren in Osten/Oste und zwischen Rendsburg und Osterrönfeld am Nord-Ostsee-Kanal.

Niederländern beipielsweise wird mit Fotos aus Kiel, Rendsburg, Osten und Bremervörde die "Duitse Veerroute" schmackhaft gemacht, Italienern "La ruta alemana de los transbordadores", Polen die "Niemiecki Szlak Promowy", Schweden der "Tyska Färjevägen".

Die rund 250 Kilometer lange Rad-, Auto- und Wasserwanderstrecke war von der DZT bereits Anfang des Jahres in die "Top 50" der einschlägigen deutschen Reiseziele aufgenommen wurde, gemeinsam mit weltbekannten Traditionsrouten wie der Deutschen Weinstraße und der Deutschen Alpenstraße.

Die in Osten ansässige gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., die das Projekt entwickelt hat und vorantreibt, feierte die Freischaltung der zehnten nationalen Website zur "Fährienstraße" im passenden Ambiente, auf dem Restaurantschiff "Ostekieker", einer ausrangierten DDR-Fähre, in Oberndorf (Landkreis Cuxhaven).

Bei dieser Gelegenheit berichtete AG-Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger über ein bemerkenswertes Interesse Japans an der jüngsten deutschen Ferienroute. Die Tokioter Regierung, die zur Zeit die Einrichtung von Ferienstraßen erwägt, läßt durch das Beratungsunternehmen Oriental Consultants Co. Ltd. momentan die Entstehung und die Erfolge europäischer Tourismusrouten recherchieren.

Zu einem Informationsgespräch hat sich ein japanischer Regierungsbeauftragter für Anfang Oktober bei der AG Osteland angesagt. Im Januar soll dann in Tokio ein Ferienstraßen-Symposium mit europäischen Vertretern stattfinden.

Schon jetzt können die "Fährienstraßen"-Organisatoren auf erfreuliche Entwicklungen hinweisen. Entlang der Route, für die 100 000 Exemplare eines mit EU-Hilfe finanzierten Faltblattes werben, hat sich nicht nur der Fahrrad-, sondern auch der Boots- und Bustourismus deutlich verstärkt.

Auf der Website www.deutsche-faehrstrasse.de - die mit sämtlichen fremdsprachigen Seiten verlinkt ist - sind bereits 14 000 Besucher registriert worden; Suchmaschinen nennen nicht weniger als 1300 Websites, auf denen auf die Deutsche Fährstraße hingewiesen wird. An der Ostener Schwebefähre, einer der technikgeschichtlich bedeutsamen Attraktionen der Route, wurden seit der Aufnahme der touristischen Demonstrationsfahrten im April allein 30 000 Bustouristen begrüßt.

Großen Zuspruch meldet auch die Tourist-Info Nord-Ostsee-Kanal für den Nordabschnitt der Ferienstraße, die in Schleswig-Holstein auch als "NOK-Route" beworben wird. Seit der Kieler Ministerpräsident Peter Harry Carstensen kürzlich die komplett neu trassierte und ausgeschilderte Strecke rechts und links der "Straße der Traumschiffe" eröffnet hat, folgen mehr und mehr Touristen dem Slogan "Radel mal am Kanal".

Auch im niedersächsischen Teilabschnitt gibt es Neuerungen: Nach dem Vorbild der Samtgemeinde Kehdingen sollen alle Routenschilder mit einem Zusatzschild mit der Webadresse der Fährstrasse ergänzt werden. Und in weiteren Anrainer-Gemeinden sollen, wie etwa in Hemmoor und Bremervörde, Großplakate im Format zwei mal vier Meter für die "frohen Fährien im frischen Norden" werben.


Osteland-Ausstellungen mit fast 6000 Besuchern

Zwei Finissagen mit Musik und Museumsnacht / Fortsetzung am 10. September in Sittensen / Malerei als Tourismusmagnet / Künstlerorte kommen sich näher / Ehrung für Neuhauser Bürgermeister / AG Osteland plant Kunstkalender mit Flußmotiven

4. 9. 2006. Bremervörde / Neuhaus / Zeven / Hemmoor. Mit zwei Finissagen endete am Wochenende in den Oste-Orten Bremervörde und Neuhaus die erste Etappe der Wanderausstellung "Die Oste - Von der Quelle bis zur Mündung". Die veranstaltende Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. spricht von einem "sensationellen Erfolg": Nahezu 6000 Besucher haben im Bremervörder Bachmann-Museum und in der Kleinen Galerie in Neuhaus über hundert historische und zeitgenössische Bilder von der Oste betrachtet - von den Eisvogelzonen an der Quelle bei Tostedt (Landkreis Harburg) bis zu den Seehundsänden an der Mündung bei Balje (Landkreis Stade).

Die Bilderschau, die unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Lsandwirtschaftsministers und Oste-Anrainers Hans-Heinrich Ehlen steht, ist von dem Fischerhuder Maler und Verleger Wolf-Dietmar Stock kuratiert worden, dem der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur der AG Osteland, Jochen Bölsche, am Sonntag "tief empfundenen Dank für unermüdlichen Einsatz mit Kunstsinn und Kreativität" aussprach. Osteland-Mitglied Stock hat - gemeinsam mit der Schriftstellerin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Landkreis Stade) - auch den 320 Seiten starken Begleitband zur Ausstellung zusammengestellt, der von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen worden ist.

Von Sonntag, 10. September, bis zum 30. Oktober werden erneut ausgewählte Bilder von der Flußlandschaft im Handwerkermuseum in Sittensen an der oberen Oste gezeigt. Weitere Ausstellungen sind für das kommende Jahr geplant; Interesse bekundet haben das Natureum Niederelbe an der Ostemündung bei Balje, die Samtgemeinde Hemmoor und die Stadt Zeven.

In Bremervörde, wo die Ausstellung am Wochenende mit einer Museumsnacht zu Ende ging, verzeichnete das Bachmann-Museum mit weit über 4000 Besuchern innerhalb von gut drei Monaten den bisherigen Rekord. Die Bilderschau, freute sich Bianka Zydek, Fachbereichsleiterin für Wirtschaftsförderung, Kultur, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit in der Bremervörder Stadtverwaltung, habe sich auch als Tourismusmagnet erwiesen.

Während der Finissage in Neuhaus dankte Kurator Stock insbesondere der Galeristin Siw-Evelyn Helenius Scharten und dem Bürgermeister Georg Martens für deren Unterstützung. Die Ausstellung in Neuhaus, die auch der  Vergangenheit des Oste-Fleckens als Künstlerkolonie gewidmet war, habe, so Stock, nebenher eine spezielle Verbindung gestiftet: Bei einem Besuch an der Oste waren 60 Kunstvereinsmitglieder aus dem Künstlerort Fischerhude bei Bremen so sehr von dem malerischen Ort und einer Führung durch Bürgermeister Martens angetan, dass sie ihm die Ehrenmitgliedschaft antrugen.

"Vielleicht entwickelt sich daraus ja eine Art Partnerschaft zwischen den beiden historischen Künstlerorten," sagte Stock bei der Übergabe der Urkunde an Martens.

Stocks Recherchen hatten ergeben, dass sich 1899 sieben Künstler der Karlsruher Malerakademie ins Gästebuch von Ramm�s Hotel in Neuhaus eingetragen hatten: Karl Otto Matthaei, Eduard Euler, Friedrich Mißfeld, Wilhelm Laage, Carl Biese, Ernst Wiemann und Hermann Daur, die auch in Duhnen und Altenbruch im Sommer künstlerische Studien trieben. Zumindest Karl Otto Matthaei (1863-1931) habe eine ganze Reihe von wunderschönen Oste-, Aue- und Neuhaus-Motiven hinterlassen.

Während der kleinen Feierstunde, die von dem Buxtehuder Gitarristen Frank Ahrens mit italienischen Klängen von Scarlatti bis Paganini umrahmt wurde und bei der Weinexperte Heiko Kämmerer (Achthöfen) Spezialitäten kredenzte, trug Kurator Stock eine Hommage an den Ostener Maler Diedrich Rusch vor. Dem lange Zeit vergessenen Künstler, der sechs Jahrzehnte lang an der Oste wirkte, war in den Ausstellungen in Bremervörde und Neuhaus jeweils ein ganzer Raum beziehungsweise eine ganze Wand gewidmet worden.

Das Werk Ruschs - laut Kurator Stock ein "Modersohn von der Oste" - soll ebenso wie das Schaffen elf weiterer Maler mit einem Oste-Kunstkalender gewürdigt werden, der in Zusammenarbeit mit der AG Osteland rechtzeitig vor Weihnachten erscheinen soll.


Elbvertiefung bedrückt auch die Oste-Anrainer

AG-Osteland-Besuch beim Deichverband / Sechzig Teilnehmer auf Tagesfahrt zum Thema Tideflüsse / Labskaus, Lesung, Deichwanderung und Drehorgel-Ständchen / Premiere am neuen Tidenkieker-Anleger

22. 8. 2006. Stade / Cuxhaven / Rotenburg. "Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut allmählich Vernunft annnimmt." So lautet das Motto des Ostedeichverbandes, in dessen Hemmoorer Zentrale die jüngste, wieder mit vielen Attraktionen gespickte ganztägige Themenexkursion der AG Osteland e. V. begann.

Schwerpunkt waren diesmal die teils verblüffenden Wechselwirkungen zwischen den Tidegewässersystemen Unterelbe und Untere Oste in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg, die auf vielfache Weise ökologisch und wasserbautechnisch miteinander vernetzt sind.

In Hemmoor wurden die Teilnehmer der Osteland-Tour, die erstmals in Kooperation mit dem Tourismusverein Kehdingen stattfand, von Oberdeichgräfe Hans Wilhelm Saul sowie von Ulrich Gerdes begrüßt, dem Geschäftsführer des Ostedeichverbandes und des Unterhaltungsverbandes Untere Oste.

In einem hochinformativen einstündigen Referat ging Gerdes auf die diversen Risiken für den Hochwasserschutz entlang der Oste ein - von der noch immer nicht ganz ausgeräumten verbotswidrigen Beweidung der Deiche durch Großvieh von mehr als 350 Kilogramm über den Rückzug des Bundes aus der Ufersicherung bis hin zu den Auswirkungen der globalen Meeresspiegelanstiegs und vor allem zu den absehbaren Auswirkungen weiterer Elbvertiefungen auf die Oste.

In diesem Zusammenhang nannte Gerdes, dessen Verband auch für einen Teil des Elbdeichs zuständig ist, kostspielige Uferschäden am Sommerdeich, eine weitere Zunahme der Wasserstände, die zu zusätzlichen Deicherhöhungen zwinge, die Bedrohung der Standsicherheit des Ostesperrwerks, vermehrte Verschlickung von Sielausläufen, eine Beeinträchtigung der Ufersicherung durch eine erhöhte Oste-Fließgeschwindigkeit (etwa im Ostebogen bei Kleinwörden) sowie Unterhaltungsmehraufwendungen unter anderem durch zusätzlichen Treibsel-Anfall.

Anschaulich stellte Gerdes das Zusammenwirken diverser klimatischer und wasserbaulicher Faktoren in den drei Anrainer-Landkreisen Rotenburg, Stade und Cuxhaven dar. Die Entscheidung etwa, wann das Ostesperrwerk bei Neuhaus geschlossen wird, hängt ab vom Stand sowohl des Elbwasserpegels bei Otterndorf als auch des Binnenpegels in Rockstedt bei Selsingen (Kreis Rotenburg), deren Daten automatisch ins Internet eingespeist werden. Wenn hohe Niederschlagsmengen im 1800 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Oste zusammentreffen mit Elb-Hochwasser, "dann schrillen bei uns alle Alarmglocken", erläuterte Gerdes.

Der Deichexperte ging nicht nur auf die Bedeutung der rund 50 Mündungsschöpfwerke und Siele an der Oste sowie der über 100 Polder- bzw. Stufenschöpfwerke im Tiefland an der Unteren Oste ein, wo rund 73 000 Hektar nicht mehr natürlich entwässert werden können. Eigens ausgewiesene Überflutungsflächen wie nördlich des Vörder Sees bei Bremervörde und bei den Deichneubauten bei Laumühlen (Gemeinde Hechthausen) reduzierten das Hauptrisiko für die Anrainer der Unteren Oste: Hochwasser, das bei geschlossenem Sperrwerk längere Zeit gegen die Deiche drückt.

Um gewappnet zu sein für Extremsituationen, statistisch gesehen "alle 200 Jahre, aber theoretisch auch schon morgen" eintreten können, und um Hochwasser-Katastrophen wie etwa 1962 vorzubeugen, müßten Teile der die Oste-Schutzdeiche um 75 Zentimeter, im Extremfall sogar um einen Meter erhöht werden. Bei anhaltendem Klimawandel jedoch müßten alle bisher diskutierten Deichhöhen, aber auch die Höhe des Ostesperrwerks "in Frage gestellt werden".

Wie mörderisch in früheren Zeiten Sturmfluten gewütet haben, erschloß sich den rund 60 Teilnehmern das Tagesfahrt in Wischhafen, wo die Osteland-Kulturpreisträgerin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) im Buch des Museumsschiffs "Iris-Jörg" aus ihrem historischen Roman "Sturmflut" las. Volker von Bargen vom Küstenschifffahrtsmuseum spannte in einem fachkundigen Referat den Bogen von der faszinierenden Geschichte der Bauernschiffahrt auf der Tideelbe über die Küstenmotorschiffe der Nachkriegszeit bis hin den heutigen Containerriesen.

Zuvor hatten sich die Teilnehmer auf einer Wanderung mit Gästeführerin Brigitte Woetzel (Neuland) über die Geschichte des Deich- und Schleusenbaus in Kehdingen informiert.

In der Nähe der frisch restaurierten Ziegeleischleuse in Neuland, nach einem zünftigen Laubskaus-Essen im Gasthaus Kurbjuweit, bot die Kehdinger Touristik-Geschäftsführerin Sylvia Wolter den Gästen ein besonderes Erlebnis: Begrüßt mit einem Drehorgel-Ständchen von Bürgermeister Heinrich von Borstel ("Eine Seefahrt, die ist lustig"), bestiegen sie als erste Gruppe am soeben fertiggestellten Schiffsanleger Neuland das Flachbodenschiff "Tidenkieker" zu einem Törn mit Rüdiger Ramm vom Verein zur Förderung von Naturerlebnissen durch die tidengeprägte Schilf-Idylle der Krautsander Süderelbe, über die einst Elb-Ewer mit Obst, Gemüse und Ziegelsteinen nach Hamburg geschippert waren.

Die Reihe der Osteland-Exkursionen wird, wie Tourenleiter Jochen Bölsche (Osten) ankündigte, im Herbst mit drei weiteren Veranstaltungen zu den Themen "Oste - Fluß der Genüsse", "Fluß der Naturerlebnisse" und "Fluß mit Vergangenheit" fortgesetzt. Restkarten sind nur noch für eine Tagesfahrt am 17. September an die Obere Oste verfügbar. Buchungshinweise stehen im Internet unter www.osteland.de/exkursionen.


Volksbanken fördern das Osteland

VR-Stiftung spendet 6000 Euro für Oste-Buch und -Wanderausstellung / Anerkennung für das Engagement der AG Osteland / Demnächst Vernissage in Neuhaus/Oste

22. 6. 2006. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Mit einer Spende in Höhe von 6000 Euro hat die "VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland" am Donnerstag im Bremervörder Bachmann-Museum das Engagement der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. anerkannt. Mit dem Betrag sollen die Osteland-Ausstellung "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung" und das gleichnamige Begleitbuch gefördert werden, erklärten Volksbank-Vorstand Georg Langer, Regionaldirektor Frank Wassermann und Marketingleiter Werner Jaursch bei der Übergabe eines symbolischen Schecks an den Schatzmeister der AG Osteland, Johannes Schmidt (Hemmoor).

Schmidt erinnerte in seinen Dankesworten daran, dass die Volksbanken bereits vor über zwei Jahren als Hauptsponsoren der AG Osteland mit einer Anschubfinanzierung die Einrichtung der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel ermöglicht haben. Nun zeigten sie, dass sie dem Vorhaben, das Osteland wirtschaftlich, kulturell und touristisch zu fördern, weiterhin verbunden seien.

Osteland-Vize Jochen Bölsche (Osten) erklärte, in Zeven und in der Samtgemeinde Hemmoor bestehe Interesse, die Kunstausstellung, deren Schirmherr der niedersächsische Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen ist, im kommenden Jahr ebenfalls zu beherbergen.

Zur Zeit findet die Bilderschau nach Angaben von Ulrich Schliemann, dem Geschäftsführer der Stiftung Bachmann-Museum, zur Zeit sehr viel Widerhall in Bremervörde, wo sie noch bis zum 3. September zu sehen ist.

Parallel dazu wird unter gleichem Titel eine andere Auswahl von Ostebildern - mit dem Themenschwerpunkt Untere Oste - vom 2. Juli bis zum 3. September täglich von 11 bis 18 Uhr in der Kleinen Galerie im Alten Hafen von Neuhaus /Oste gezeigt.

Dritte Station der Osteland-Ausstellung ist, wie Kurator Wolf-Dietmar Stock (Fischerhude) ankündigte, vom 10. September bis zum 30. Oktober das Handwerkermuseum in Sittensen.

Außer durch die Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken ist die Osteland-Ausstellung auch vom Landschaftsverband Stade, der EWE-Stiftung, dem Kulturförderverein des Landkreises Rotenburg/Wümme und der Stadt Bremervörde ermöglicht worden.


Startsignal für 50 Bürgermeister: "Radel mal am Kanal"

Kieler Ministerpräsident Carstensen gab den neu gestalteten Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel  frei / Gäste aus Niedersachsen testeten die neue Route am Nord-Ostsee-Kanal / Über 340 000 Euro in Planung und Beschilderung investiert / Noch Nachholbedarf im Osteland / Bürgermeister beiderseits der Elbe vertiefen Freundschaft im Zeichen der Schwebefähren

18. 6. 2006. Kiel/Bremervörde. Im Mai 2004 hatte die Geschäftsführerin der Tourist-Info Nord-Ostsee-Kanal, Monika Heise, in Bremervörde gemeinsam mit Gerald Tielebörger von der Arbeitsgemeinschaft Osteland die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel eingeweiht. Am Wochenende gab die Touristikerin aus Rendsburg gemeinsam mit dem Kieler Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen eine Teilstrecke der "Fährienstraße" beiderseits des Nord-Ostsee-Kanals frei, die für 340 000 Euro völlig neu gestaltet worden ist. Touristen können nun bequem entlang der Wasserstraße radeln und gleichzeitig Traumschiffe und Frachter beobachten.

Das auch als "NOK-Route" mit dem Slogan "Radel mal am Kanal" vermarktete touristische Großprojekt an der meistbefahrenen künstlichen Schiffahrtsstraße der Welt werde den zumeist ländlich geprägten Anrainerregionen im Binnenland zu einem "wirtschaftlichen Schub" verhelfen, erklärte Carstensen bei einem Festakt an der Fähre in Breiholz, die genau in der Mitte des 98 Kilometer langen Kanals liegt.  Carstensen hob hervor, dass der vom Land und von der EU geförderte Fernradwanderweg ein Gemeinschaftsprojekt von 47 Städten, Dörfern und Kreisen am Kanal sei.

Nach der Feierstunde, bei der die AG Osteland unter anderem durch den Ostener Bürgermeister Carsten Hubert vertreten war, schwangen sich rund 50 Kommunalpolitiker auf ihre Fahrräder, um einen Teilabschnitt der neuen Strecke zu testen, die einschließlich etlicher touristisch reizvoller Abstecher ins Umland insgesamt 325 Kilometer lang ist. Den niedersächsischen Vertretern stachen besonders der komfortable Fahrradverleih- und Buchungsservice, ein neuer Fahrrad-Reiseführer sowie die hervorragende Ausstattung der schleswig-holsteinischen Route mit Informationstafeln ins Auge.

Damit sich die Touristen entlang der Strecke problemlos zurechtfinden, sind in Abständen von zehn bis zwölf Kilometern ansprechend gestaltete dreiteilige Infotafeln aufgestellt. Neben dem Routenverlauf erfährt der Gast unter anderem allgemeine Daten über den Kanal. Im zweiten Teil der Dreibein-Tafeln stehen historische und touristische Informationen über den Ort, in dem sich der Radler gerade befindet. Der dritte Teil ist nützlichen Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten oder den nächsten Bus- oder Bahnstationen vorbehalten.

Der hohe professionelle Standard der schleswig-holsteinischen Angebots verdeutlicht nach Ansicht der Vertreter der ehrenamtlich tätigen AG Osteland den noch immer erheblichen Ausbaubedarf entlang des niedersächsischen Teilabschnitts der Deutschen Fährstraße an Oste und Unterelbe, wo der Nachholbedarf nicht zuletzt mit mit Hilfe von EU-Geldern und einer 2. Ausbaustufe der Route reduziert werden müsse. So mangele es im Südabschnitt zur Zeit noch an buchbaren Pauschalangeboten und an Informationstafeln zu den vielen Sehenswürdigkeiten im Osteland.

Der Sprecher der Bürgermeister am Nord-Ostsee-Kanal, der Breiholzer Otto Struwe, betonte in einem Grußwort, dass Schleswig-Holstein die Bedeutung des Fahrradtourismus für die Entwicklung des ländlichen Raums deutlich erkannt habe. Die Rendsburger Touristikerin Heise erklärte, der Landstrich am  Kanal sei im schleswig-holsteinischen Binnenland schon jetzt die "Top-Region" und die Kanalroute sogar weltweit einzigartig: "Kein anderer Weg führt an einem Wasser vorbei, das so stark von Traumschiffen befahren
ist."

Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert nutzte die Feierlichkeiten am Kanal, um den Kontakt zu seinen Kollegen aus den Schwebefähren-Kommunen Rendsburg und Osterrönfeld, Andreas Breitner und Jörg Sibbel, zu vertiefen, mit denen er im Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren zusammenarbeitet.

In Osterrönfeld, das jüngst eine kommunale Partnerschaft mit Osten eingegangen ist, stellte Hubert erfreut fest, dass sich dort neuerdings in der Ortsmitte ein Hinweis auf sein Schwebefährendorf an der Oste findet: Ein großer Findling inmitten eines Verkehrskreisels trägt die Aufschrift "Osten/Oste 88 km".


Der Fluß der großen Dichter

AG Osteland entdeckte "literarischen Goldstaub" entlang der Oste / Auf den Spuren von "Giganten der Geisteswelt" / Zehnstündige Literatur-Exkursion von Hemmoor über Bremervörde nach Gyhum und Nartum / Zu Gast in Walter Kempowskis "Haus Kreienhoop"

21. 5. 2006. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. "Oste - Fluß der großen Dichter" war der Titel einer zehnstündigen Exkursion der AG Osteland. Die "Literatour" führte am Wochenende vierzig Kulturinteressierte unter der Leitung von Renate Wendt und Karin Harms von Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) über Bremervörde bis in das "Haus Kreienhoop" des Schriftstellers Walter Kempowski in Nartum (Kreis Rotenburg/Wümme).

Das Osteland ist, so das Fazit von Jochen Bölsche, dem Vorsitzenden des Osteland-Arbeitskreises Kultur, nicht nur Heimat von "Giganten der Geisteswelt" wie Walter Kempowski oder dem in Warstade aufgewachsenen Dichter Peter Rühmkorf. Vielmehr sei überall im Einzugsbereich der Oste "literarischer Goldstaub" zufinden. Bisweilen jedoch seien die Schätze, wie in der Stadt Hemmoor, vom "Zementstaub der Kulturvergessenheit" überlagert.

In der Hemmoorer Kulturdiele gab der pensionierte Oberstudienrat Heiko van Dieken, Spiritus rector der Hemmoorer Literaturszene, einen temperamentvoll vorgetragenen Überblick über das örtliche Kulturschaffen. Während andere Orte, wie beispielsweise Otterndorf, ihre Geistesgrößen ehrten, sei in der "kuriosen Dörferstadt" Hemmoor das literarische Werk etwa von Rühmkorfs Mutter, der schreibenden Dorfschullehrerin Elisabeth Rühmkorf, oder das Leben des Warstader Müllersohns, pazifistischen Dichters und Geschichtswissenschaftlers Alfred Vagts weithin in Vergessenheit geraten. An Vagts erinnere nicht einmal ein Straßenname. Kommentar van Diekens: "Hemmoor ist, wenn man trotzdem lacht."

Nachdem der Pädagoge und Literat über Begegnungen mit dem "großen Peter" Rühmkorf, "dem Vielgepriesenen", berichtet hatte, stellte er dem Publikum den "kleinen Peter" vor: den in Basbeck aufgewachsene Lehrersohn Peter Schütt, den er "den Unterschätzten" nannte. Tatsächlich war die anschließende Schütt-Lesung für viele Zuhörer einer der Höhepunkte der Literatour.

Den stärksten Beifall erntete Schütt, ein Wanderer zwischen vielen ideologischen Welten, für seine Prosatexte und Gedichte über die Oste und über die Schwebefähre, darunter der Achtzeiler: "Die mich liebkoste / kam aus Osten an der Oste. / Tief im hohen Schilfe / bat sie mich um Hilfe. / Löse mir die Zöpfe, / Öffne mir die Knöpfe. / Und so machte sie mich reich / gleich hinter dem Ostedeich."

Eine Hommage an die Oste trug auf der nächsten Station der Reise, im Bremervörder Bachmann-Museum, auch Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Kreis Stade) vor. Die Schriftstellerin, weithin bekannt geworden als Autorin von historischen Romanen sowie von Regional-Krimis, präsentierte Texte aus dem soeben erschienenen Buch "Die Oste - von der Quelle bis zur Mündung".

Nachdem Verleger und Kurator Wolf-Diemar Stock durch die gerade eröffnete gleichnamige Oste-Kunstausstellung der AG Osteland im Bachmann-Museum geführt hatte, galt der letzte Teil der Exkursion dem Wirken Walter Kempowskis.

Nach einer Lesung in der Gemeinde Gyhum, die den Schriftsteller zu ihrem Ehrenbürger ernannt hat, fuhren die Teilnehmer ins "liebliche Nartum" - so nennt der gebürtige Rostocker Kempowski das Dorf, das ihm seit 1965 zur zweiten Heimat geworden, in seinem jüngsten Roman "Hamit". In Nartum ließen sich die Teilnehmer von dem Schriftsteller und dessen Ehefrau Hildegard durch das berühmt gewordene Dichterheim "Haus Kreienhoop" führen.

Im Rahmen der Reihe "Unbekannte Oste - Expeditionen in die Nachbarschaft" veranstaltet die AG Osteland in diesem Jahr vier weitere sonntägliche Exkursionen. Informationen über Termine und Buchungsmöglichkeiten stehen im Internet unter www.osteland.de.


"Fährienstraße" soll noch mehr Touristen anziehen

Deutsche Fährstraße wird zwei Jahre alt / AG Osteland legt der Landesregierung Bilanz und Konzept für zweite Ausbaustufe vor / Sanierungsarbeiten in Osten und Gräpel werten die Ferienroute auf / Grüne, blaue und rote Route sollen noch attraktiver werden

18. 5. 2006. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Als "erfreuliche Attraktivierung" der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel hat die Arbeitsgemeinschaft Osteland den Bau dreier neuer Wohnmobilstellplätze und die Sanierung des historischen Prahmfähren-Anlegers in Gräpel (Kreis Stade) bezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft, die sich als "Lobby für die Oste" versteht, hat die Freigabe der Anlagen durch den niedersächsischen Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) am Wochenende zum Anlaß genommen, Bilanz zu ziehen und der Landesregierung  ihr Programm für die zweite Ausbaustufe der  jüngsten deutschen Ferienroute zu übermitteln, die am 26. Mai zwei Jahre alt wird.

Die erste Aufbaustufe des niedersächsischen Teils der "Fährienstraße" - Trassierung, Beschilderung und bundesweite Propagierung eingeschlossen - ist, so die AG Osteland, vor kurzem erfolgreich abgeschlossen worden: An der Unteren Oste war nach Angaben des Landkreises Cuxhaven bereits 2005 eine stark überdurchschnittliche Steigerung der Übenachtungszahlen zu verzeichnen.

Auch in Schleswig-Holstein wird in Kürze ein wichtiges Etappenziel erreicht sein: Am 17. Juni will der Kieler Ministerpräsident Peter Harry Carstensen in Breiholz am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) die sogenannte NOK-Route, den Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße, der Öffentlichkeit übergeben. Das Streckennetz rechts und links der "Straße der Traumschiffe" ist unter der Regie des Kooperationspartners der AG Osteland, der Touristischen Arbeitsgemeinschaft NOK, für rund 330 000 Euro völlig  neu gestaltet worden.

Bis 2008 gilt es laut AG Osteland, auch den niedersächsischen Teilabschnitt der neuen Ferienstraße noch attraktiver zu machen, die aus drei verschiedenen Trassen besteht: Es gibt für Wassersportler eine "blaue Route", für Radfahrer eine "grüne Route" und für Auto-. Motorrad- und Wohnmobilfahrer eine separate "rote Route" .

Bereits in den letzten Wochen sind in Niedersachsen laut AG Osteland wichtige Fortschritte gemacht worden, vor allem mit der Sanierung und Illuminierung des nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor und durch die jetzt im Rahmen des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (Ilek) Kehdingen - Oste mit EU-Geldern mitfinanzierten Arbeiten in Gräpel.

Dank etlicher neuer Stellplätze - außer in Gräpel seit kurzem auch in Oberndorf (Landkreis Cuxhaven) - verfüge die Route nunmehr über ein derart engmaschiges Netz von Wohnmobilstationen, dass der Slogan "Deutsche Fährstraße -  Straße der Wohnmobile" vollends gerechtfertigt sei.

Auf dem Gebiet des Wassertourismus sind hingegen - trotz der kürzlich erfolgten Eröffnung eines Fahrgastschiffanlegers am Natureum in Balje und geplanter kommunaler Anleger in Osten und Großenwörden - noch Wünsche offen, wie es in dem von Vorstandssprecher Jochen Bölsche (Osten) unterzeichneten Bericht für die Landesregierung heißt.

Während zwei der vier Flußgastronomien an der Oste - der "Fährkrug" in Osten und der "Osteblick" in Gräpel - von Fahrgastschiffen angefahren werden können, verfügen der "Seefahrer" in Achthöfen und der "Raubritter" in Hechthausen-Klint (beides Samtgemeinde Hemmoor) bislang über keine entsprechende Anlegemöglichkeit. Eine Förderung von Anlegern an diesen Gasthäusern, etwa im Rahmen von Ilek- oder Dorferneuerungsprogrammen, dient nach Ansicht der AG Osteland der Sicherung einer  leistungsfähigen Flußgastronomie, die wiederum eine unverzichtbare Veraussetzung für die Stärkung des Sportboot- und Fahrradtourismus sei.

Darüber hinaus strebt die ehrenamtlich tätige, gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft an, in den kommenden Jahren die Touristen entlang der Deutschen Fährstraße intensiver über die Attraktionen der Themenroute zu informieren, die rund 50 Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke und sonstige maritime Sehenswürdigkeiten zwischen Oste und Ostsee verbindet. Dazu sind Orientierungstafeln mit historischen Angaben ebenso vorgesehen wie die für März 2007 mit einem Bielefelder Verlag geplante Herausgabe  eines speziellen Fahrradführers für die Lenkradtasche.

Noch für diese Saison will der vom Osteland-Vorsitzenden Gerald Tielebörger (Hemmoor) geleitete Arbeitskreis Tourismus mit Unterstützung insbesondere der Stadt Bremervörde eine Reihe von touristischen Pauschalangeboten für den Südabschnitt der Fährstraße vorstellen. Diese sogenannten "Packages" sollen mit entsprechenden schleswig-holsteinischen Angeboten, etwa einer Pauschal-Offerte "Kanal total", kombinierbar sein.

Wichtigste und aufwendigste Projekte der AG Osteland sind die - gemeinsam mit der Gemeinde Osten angestrebte - Einrichtung eines Besucherzentrums mit einem kleinen Fähr- und Flußmuseum zum 100-jährigen Bestehen der 1909 gebauten Schwebefähre und der Aufbau einer professionellen Tourist-Info für das Osteland, etwa in einem Raum des leerstehenden und ohnehin sanierungsbedürftigen historischen Hemmoorer Bahnhofsgebäudes.

Generell strebt die AG Osteland mit der Propagierung der insgesamt 250 Kilometer langen Deutschen Fährstraße allerdings an, dass die Besucherströme nicht allein an Tourismusmagneten wie etwa dem Natureum in Balje oder, neuerdings wieder, der Schwebefähre hängen bleiben, sondern verstärkt der gesamten strukturschwachen Region zugute kommen. Daher will der Verein mit speziellen Zielgruppen-Faltblättern auch auf Attraktionen abseits solcher Brennpunkte hinweisen.

Informationen zur Deutschen Fährstraße enthält ein 16-seitiges Informationsblatt, das gegen 90 Cent Rückporto bei der AG Osteland (Fährstraße 3, 21756 Osten) kostenlos erhältlich ist.


"Krimiland" soll Besucher locken

AG Osteland gibt Anstoß für neue Projekte im Elbe-Weser-Dreieck / Neu im Mai: Oste-Buch, Oste-Ausstellung und Oste-"Literatour" / AK Schwebefähren reist nach Spanien

6. 5. 2006. Osten / Drochtersen / Bremervörde. Die "Deutsche Fährstraße", das bekannteste touristische Produkt der im Frühjahr 2004 in Osten ins Leben gerufenen AG Osteland e. V., wird diesen Monat zwei Jahre alt. Zugleich beginnt in Niedersachsen und Schleswig-Holstein die zweite Ausbaustufe für die länderübergreifende Ferienstraße. Darüber hinaus startet die gemeinnützige AG Osteland diesen Monat vier neue Projekte: eine Aktion "Krimiland Kehdingen / Oste", die Kunstausstellung "Die Oste - Von der Quelle bis zur Mündung", die Präsentation eines gleichnamigen Oste-Buches und die erste Veranstaltung ihrer Exkursionsreihe "Unbekannte Oste 2006".

Das Krimi-Projekt soll bereits am Sonnabend, 13. Mai, ab 10 Uhr in der Himmelpfortener Eulsete-Halle dem niedersächsischen Minister für den ländlichen Raum, Hans-Heinrich Ehlen, vorgestellt werden. Im Rahmen der "Projektmesse" zum Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (Ilek) Kehdingen / Oste will die AG Osteland die Idee präsentieren, die Region  zwischen Elbe und Oste als "Krimiland" zu vermarkten.

Mit den Slogans "Morde zwischen Marsch und Moor" und "Jeder Ort ein Tatort" soll darauf hingewiesen werden, dass in Kehdingen und in der Ostemarsch "mehr Krimis und Krimi-Drehbücher geschrieben worden sind als irgendwo sonst". Um das Konzept zu komplettieren, das Lesungen, Krimiwanderungen und andere Events umfaßt, hat sich kürzlich im Ostener Hotel-Restaurant "Seefahrer" eine neue Projektgruppe der AG Osteland gebildet.

Gründungsmitglieder sind die Autorin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll), die Bibliothekarin Renate Wendt (Osten), die Touristikerin Sylvia Wolter (Hemmoor/Wischhafen), die Künstlerin Sigrid Frömming (Großenwörden), die Gastronomin Mathilde Ahlf (Osten), der Ex-Kriminalist und Veranstalter Egon Henschel (Engelschoff) und der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur der AG Osteland, der Journalist Jochen Bölsche (Osten/Hamburg).

Bei der Projektmesse in Himmelpforten soll auch das Logo des Projekts "Krimiland Kehdingen-Oste" vorgestellt werden, das auf Vorschlag von Elke Loewe ein Fadenkreuz zwischen zwei Kopfweiden zeigt. Am Info-Stand werden vier der wichtigsten Krimi-Autoren der Region zugegen sein: neben Elke Loewe auch Wilfried Eggers (Drochtersen), Thomas B. Morgenstern (Aschhoff) und Dr. Reinhold Friedl (Geversdorf).

Vorbilder für das Krimiland-Projekt sind Aktionen des britischen Tourismusbüros, das Besucher "auf den Spuren von Sherlock Holmes" wandeln läßt, und die äußerst erfolgreichen Bemühungen des Eifel-Landkreises Daun, die strukturschwache Region mit Unterstützung von Bund, Land, Banken, Stiftungen, Kammern und Medien unter der Marke "Tatort Eifel" zu vermarkten. Die AG Osteland ist sicher, dass ein ähnliches Konzept auch an Elbe und Oste greift: Ein Vorläufer, das seit 2001 bestehende private Literaturförderungsprojekt "Krimistraße" Rönndeich/Hüll, hat bereits vielfach Resonanz in Presse, Funk und Fernsehen gefunden.

An einem weiteren Stand stellt die AG Osteland ihr Konzept für den zweiten Ausbauabschnitt der Deutschen Fährstraße vor, der im April mit der Wiederinbetriebnahme und Illuminierung der Schwebefähre Osten - Hemmoor begonnen hat und zur Zeit dank Ilek mit der Anlage von drei Wohnmobil-Stellplätzen und der Modernisierung des Fähr-Anlegers in Gräpel (Kreis Stade)fortgesetzt wird; Minister Ehlen am 13. Mai auch das Gräpeler Projekt besichtigen.

Nach dem Abschluß der Ausschilderung der "Fährien"-Route wirbt die Arbeitsgemeinschaft Osteland nun dafür, im Rahmen eines Ilek-Leitprojekts an der Schwebefähre ein Besucherzentrum mit Fähr- und Flußmuseum in Osten einzurichten und in dem zur Modernisierung vorgesehenen Bahnhofsgebäude im Hemmoor auch eine Tourist-Infostelle anzusiedeln. Die Zahl der Sportboot- und Fahrgastschiffanleger an der Oste soll erhöht, für Radfahrer sollen buchbare Pauschalreisen ("Packages") entwickelt werden.

Im schleswig-holsteinischen Nordabschnitt der Deutschen Fährstraße, am Nord-Ostsee-Kanal (NOK), laufen derzeit die Abschlußarbeiten für den Ausbau der Strecke, die dort auch "NOK-Route" heißt und am 17. Juni von Ministerpräsident Carstensen in Breiholz bei Rendsburg freigegeben werden soll. Dann steht Radfahrern zwischen Bremervörde und Kiel eine perfekt ausgeschilderte, rund 250 Kilometer lange Strecke zur Verfügung, die durch Alternativrouten auf 450 Kilometer ausgeweitet werden kann.

Ebenfalls im Juni wird der kürzlich gegründete, von Jochen Bölsche geleitete Osteland-Arbeitskreis "Deutsche Schwebefähren" aktiv werden: Bei einem Arbeitstreffen in Bilbao wollen die Mitglieder des nationalen Schwebefähren-Dachverbandes - darunter die Cuxhavener Denkmalschützerin Birgit Greiner und mehrere Bürgermeister - gemeinsam mit Vertretern spanischer, französischer und britischer Schwebefähren deren kulturelle und touristische Inwertsetzung erörtern. Eingeladen zu der Arbeitskonferenz ist auch der Ehrenpräsident des Weltverbandes der Schwebefähren, der spanische König Juan Carlos I.

Einen weiteren Höhepunkt im Programm der AG Osteland bildet die Eröffnung der Ausstellung von rund 100 Oste-Gemälden im Bremervörder Bachmann-Museum (die später auch in Neuhaus und Sittensen gezeigt werden soll)durch Minister Ehlen am 19. Mai. Am selben Tag soll ein rund 320 Seiten starkes, von dem Fischerhuder Künstler und Verleger Wolf-Dietmar Stock und Elke Loewe zusammengestelltes neues Buch über das Osteland vorgestellt werden.

Einen Tag darauf startet die - seit Monaten ausgebuchte - Osteland-Exkursion "Die Oste - Fluß der Dichter", die über Schriftsteller wie den in Hemmoor aufgewachsenen Peter Rühmkorf informiert und außer nach Hemmoor auch nach Bremervörde sowie nach Nartum führt. Dort werden die Teilnehmer von Walter Kempowski empfangen. Über weitere Exkursionen im zweiten Halbjahr informiert die AG Osteland auf ihrer Website www.osteland.de.


Deutsche Fährstraße auch auf Chinesisch

Nationale Tourismus-Zentrale will "Fährienstraße" Bremervörde - Kiel in zwölf Sprachen präsentieren / "German Ferries Route" unter den "Top 50" / Tipps bald auch auf Chinesisch und Japanisch / Hinweis im Service-Handbuch zur WM

4. 5. 2006. Bremervörde / Kiel / Cuxhaven. Große Freude bei den Touristikern an Oste, Unterelbe und Nord-Ostsee-Kanal: Die im Mai 2004 eingeweihte, 250 Kilometer lange Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel rangiert erneut unter den einschlägigen "Top 50"-Angeboten der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Jetzt soll sie auch international beworben werden.

Nachdem die "Fährienstraße" ("Slogan: "Frohe Fährien im frischen Norden") erstmals im vorigen Jahr im Internet-Angebot des nationalen Tourismus-Dachverbandes ausführlich präsentiert worden war, wird die Routenbeschreibung zur Zeit "in zwölf Sprachen übersetzt und anschließend weltweit in unseren Märkten ins Netz gestellt". Das hat jetzt die DZT-Verantwortliche Erika Melsbach der in Osten ansässigen AG Osteland e. V. mitgeteilt, die ehrenamtlich das Projektmanagement betreibt.

Neben der Website www.deutschland-tourismus.de unterhält die DZT eine Reihe von nationalen Portalen, die nicht nur in europäischen Sprachen wie Spanisch, Italienisch, Französisch, Dänisch oder Holländisch für das Reiseland Deutschland werben, sondern beispielsweise auch auf Chinesisch und Japanisch.

Als erste fremdsprachige Darstellung der Deutschen Fährstraße hat die DZT zum 1. Mai unter www.germany-tourism.de eine englische Version freigeschaltet, die unter der Rubrik "scenic routes" ausführlich die "German Ferries Route" vorstellt. Demnächst soll die Route mit ihren rund 50 Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerken und Museen zum Beispiel auch unter "strade a tema" (für Italien),  "Routes touristiques" (Frankreich) und "Rutas turísticas" (Spanien) beworben werden.

Mit Fotos von der Spielfähre in Bremervörde, dem Ostedeich bei Osten, der Schwebefähre in Rendsburg und der Hörnbrücke an der Kieler Förde illustriert die "Official Tourism Website of Germany" bereits jetzt eine umfangreiche Darstellung des "250 kilometre waterside museum between Bremervörde and Kiel".

Hingewiesen wird auf Dutzende von maritimen Sehenswürdigkeiten an der Oste, die als "idyllic", "tranquil" und "picturesque" gerühmt wird, sowie an der Unterelbe und am Nord-Ostsee-Kanal, dem meistbefahrenen Schiffahrtskanal der Welt.

So erfährt der Leser zum Beispiel von der Möglichkeit, in Hechthausen an der Oste führerscheinfreie Motorboote zu chartern oder den Schleusenmuseen in Brunsbüttel und Kiel einen Besuch abzustatten. Hervorgehoben werden die Wahrzeichen der Route, die beiden einzigen Schwebefähren Deutschlands zwischen Osten und Hemmoor sowie zwischen Rendsburg und Osterrönfeld.

Natürlich verweist die nationale Tourismuszentrale Interessenten auch auf die seit über zwei Jahren existierende Website www.deutsche-faehrstrasse.de und auf die Möglichkeit, bei der AG Osteland (c/o Bölsche, Fährstraße 3, 21756 Osten) gegen 90 Cent Rückporto kostenloses Informationsmaterial mit Routentipps anzufordern.

Bis zur Branchenmesse GTM (German Travel Mart) soll die Deutsche Fährstraße auch in den übrigen elf Sprachen vorgestellt werden. Aufgeführt ist die Ferienstraße bereits jetzt im neuen DZT-Schulungshandbuch "Album der Gastfreundschaft" im Rahmen der  Fifa-Freundlichkeitskampagne zur Fußball-WM 2006.

Die Einrichtung der Deutsche Fährstraße war im Herbst 2003 vom Weltverband der Schwebefähren angeregt worden, um die beiden einzigen deutschen Bauwerke dieser Art gemeinsam touristisch zu vermarkten und die küstenfernen, strukturschwachen Regionen an der Oste und am Nord-Ostsee-Kanal durch eine länderübergreifende Ferienstraße wirtschaftlich zu stärken.


Fährverein: 2. Vorsitzender legt Vorstandsamt nieder

24. 4. 2006. Der 2. Vorsitzende der Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Osten - Hemmoor, Jochen Bölsche, hat sein Amt niedergelegt. Zur Begründung schrieb er am 21. April in einem Brief an den 1. Vorsitzenden Horst Ahlf: "Mit der heutigen Wiederinbetriebnahme ist das Ziel erreicht, das ich mir vor vier Jahren selbst gesetzt habe: die Fähre wieder zum Schweben zu bringen. Weil meine Kräfte begrenzt sind, konzentriere ich sie jetzt auf meine Arbeit als 2. Vorsitzender der AG Osteland."


Sondermarke für die Osteland-Botschafter

Österreichische Post würdigt Start der Hechthausener Europakutscher

12. 4. 2006. Hechthausen. In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hat die österreichische Post eine Sondermarke zur  Europa-Kutschreise des Ehepaars Christine und Jürgen Reimer herausgegeben, die am Ostermontag in Hechthausen als "Botschafter des Ostelandes" zu einer sechsmonatigen 6000-Kilometer-Tour durch sechs europäische Länder starten.

Das Land Österreich, das mit der Sondermarke die "längste Kutschfahrt seit Erfindung des Automobils" würdigt, soll im Sommer auf dem Weg von München über Innsbruck nach Verona durchquert werden.

Die 55-Cent-Marke, die in Österreich als amtliches Postwertzeichen gilt, ist in Deutschland exklusiv beim Start der Kutschtour am  Ostermontag von 10 bis 11.30 Uhr am Info-Stand der AG Osteland beim Reitverein Bornberg erhältlich. Die Marke wird - zusammen mit  einem Falt-Schmuckblatt - gegen eine Spende von 5 Euro zugunsten der Kulturarbeit der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft abgegeben.

Die Marke ist auch auf einem Blanko-Umschlag erhältlich, der vom Spender an die eigene Anschrift adressiert werrden kann und von der AG Osteland nach Wien weitergeleitet wird. Von dort aus erreicht der Brief etwa vier Tage später mit österreichischem Poststempel den deutschen Sammler.


Großer Bahnhof für eine gelbe Kutsche

Minister verabschiedet am Ostermontag die "Botschafter des Ostelandes" zur 6000-Kilometer-Reise durch Europa / AG Osteland empfiehlt Kommunalpolitikern tageweise Mitfahrt auf der Werbetour für die Elbe-Weser-Region / Österreichische Post gibt Sondermarke zur "längsten Kutschfahrt seit der Erfindung des Automobils" heraus

3. 4. 2006. Hechthausen. Mit einem "Großen Bahnhof" soll am Ostermontag, 17. April, in Hechthausen (Kreis Cuxhaven) die vierspännige gelbe Kutsche des Ehepaars Jürgen und Christine Reimer zu einer 6000-Kilometer-Tour auf alten Postrouten durch das historische Europa verabschiedet werden. Unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff wollen die beiden Reisejournalisten - wie berichtet - als "Botschafter des Ostelandes" sechs Monate lang in sechs Ländern für die Region zwischen Elbe und Weser und für das "Pferdeland Niedersachsen" werben.

Wie die Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. als Kooperationspartner der Veranstalter mitteilt, wird der hannoversche Minister für den ländlichen Raum, Hans-Heinrich Ehlen, beim Start des gelben Wagens anwesend sein. Angesagt haben sich ferner Repräsentanten aus Kommunalpolitik und Reiterei, darunter die regionalen Landräte beziehungsweise ihre Stellvertreter sowie die Vorsitzende des Pferdesportverbands Hannover-Bremen, Erika Cordts, der Vorstandsvertreter der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer, Christian Raapke, und der Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Stade, Wolfgang Hahl.

Speziell für die Reise, die als "längste Kutschfahrt seit der Erfindung des Automobils" ins Guinness-Buch der Rekorde eingehen soll, ist ein Faltblatt entwickelt worden, das überall auf den Marktplätzen und in den Raststätten entlang der gesamten Route durch Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn und Tschechien verteilt werden soll, wo der herrschaftliche "Omnibus" (so die Originalbezeichnung aus der Postkutschen-Ära) Station macht.

Der Flyer stellt nicht nur die Reimers und deren Mitreisenden Erich Ramm, die Alt-Oldenburger Pferde und das nach einem Original aus dem Jahre 1890 gebaute Gefährt vor, sondern auch die Heimat der Kutscher, das "malerische Osteland". Mit einer Landkarte und Bildern des Ostener Fotokünstlers Nikolaus Ruhl wird die Oste bei Großenwörden, Gräpel und Hemmoor präsentiert, und neben dem Logo und der Internet-Adresse der AG Osteland schildert der Text die Reize des "idyllischen Gewässers", "eingerahmt von grünen Deichen und Fachwerk-Bauernhäusern, Obsthöfen und Pferdekoppeln", und seine Sehenswürdigkeiten, etwa die historische Schwebefähre zwischen Osten und Hemmoor.

Weil für einige Tagestouren noch Plätze frei sind in der komfortablen Kutsche, hat Gerald Tielebörger, Vorsitzender der AG Osteland, in einem Brief an die Gemeinden der Region appelliert, die Werbetour auf besondere Weise zu würdigen: "Könnten nicht auch ein oder mehrere Vertreter von Rat und/oder Verwaltung die Kutschreise auf der einen oder anderen Etappe begleiten, um - zum Beispiel durch Bereithalten von örtlichem Prospektmaterial - die Werbebemühungen für die Oste-Region zu verstärken?" Ob der Unkostenbeitrag (80 Euro für einen Kutschtag) von den Gemeindevertretern selber oder den Kommunen getragen werden soll, läßt der Brief offen.

Mit Spannung erwartet die AG Osteland das Erscheinen einer 55-Cent-Sondermarke mit dem Bild der Kutsche und der Aufschrift "6 Länder - 6000 km / Botschafter des Ostelandes / www.europa-kutsche.de", mit der die Österreichische Post in den nächsten Wochen das Kutsch-Abenteuer würdigen will. Österreich soll im Sommer auf der Reise von München über Innsbruck nach Verona durchquert werden.

Ein kostenloses Info-Paket zur Kutschtour ist gegen Einsendung von Rückporto (90-Cent-Marke) bei der AG Osteland, Fährstraße 3, 21756 Osten, erhältlich. Es enthält zusätzlich Lesestoff über zwei weitere große Projekte der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft: ein 16-seitiges Faltblatt mit der Auto-, Boots- und Fahrradroute der Deutschen Fährstraße von Bremervörde bis Brunsbüttel sowie einen neuen sechsseitigen Flyer mit Gemälde-Reproduktionen und Texten der Schriftstellerin Elke Loewe zur Kunstausstellung "Die Oste - von der Quelle bis zur Mündung", die im Mai in Bremervörde eröffnet und auch in Neuhaus/Oste und Sittensen gezeigt wird.


Das Osteland feierte den "Goldenen Hecht"

"Oste-Oscar" für Verdienste um die Flußlandschaft vergeben / Vertreter aus rei Landkreisen würdigen die Arbeit der "Lobby für die Oste"

28. 3. 2006. Bremervörde. "Sie haben sich um die Oste verdient gemacht." Mit diesen Worten ehrte die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. am Wochenende beim "2. Tag der Oste" im Bremervörder Oste-Hotel vor 170 geladenen Gästen neun Frauen und Männer aus den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg mit dem Oste-Kulturpreis "Goldener Hecht", der mit insgesamt 3000 Euro dotiert ist.

Wem der gemeinnützige Verein, der sich als "Lobby für die Oste" versteht, in diesem Jahr den so genannten "Oste-Oscar" zugedacht hatte, war bis zuletzt geheim gehalten worden.

Der Preis in der Kategorie Medien ging an den ARD-Mitarbeiter Jürgen Deppe für seinen mehrfach gesendeten Fernsehfilm "Die Oste - zwischen Moor und Marsch". Für ihre Verdienste im Denkmalschutz wurden Uwe Hildebrandt und Günther Ropers von der historischen Ziegelei Pape in Bevern (Kreis Rotenburg) geehrt.

Eibe von Glasow aus Oberndorf (Kreis Cuxhaven), Betreiber des Oste-Fahrgastschiffs "Mocambo", erhielten den Preis in der Gruppe "Tourismus und Unternehmertum". Für die Förderung des Plattdeutschen wurde der Pädagoge und Schriftsteller Hans-Hinrich Kahrs aus Alfstedt (Kreis Rotenburg) mit dem Literaturpreis geehrt.

Berthold Polnau und Diedrich Meyn von der Angelkameradschaft Großenwörden (Kreis Stade) erhielten den "Goldenen Hecht" für ihre Verdienste um den Naturschutz und die Förderung von Naturerlebnissen durch die Schaffung von Wanderwegen auf der Oste-Deichkrone. Der Preis in der Kategorie Wissenschaft wurde Dr. Klaus Volland zuerkannt, der mit seinen regionalgeschichtlichen Forschungsarbeiten das Schicksal der Kriegsgefangenen im einstigen Lager Sandbostel (Kreis Rotenburg) der Vergessenheit entrissen hat.

Während des Oste-Festes, das unter der Schirmherrschaft der Landräte aus den Anrainer-Kreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg stand, würdigte der Bremervörder Bürgermeister Eduard Gummich die "Erfolgsgeschichte" der 2004 in Osten gegründeten gemeinnützigen AG Osteland, der das Projektmanagement der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel obliegt und die mit ihrer Exkursionsreihe "Expeditionen in die Nachbarschaft" dazu beitragen will, dass der längste niedersächsische Elb-Nebenfluß nicht länger als "unbekannter Fluß" gilt.

Auch für die kommenden kündigte die AG Osteland vielfältige Aktivitäten an - von einer Kunstausstellung "Malerische Oste" mit Begleitbuch, für die Kurator Wolf-Dieter Stock und die Schrifztstellerin Elke Loewe verantwortlich zeichnen und die von Mai an unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen in Bremervörde, Neuhaus/Oste und Sittensen gezeigt werden soll, bis hin zur "längsten Kutschfahrt seit Erfindung des Automobils", auf der das Ehepaar Jürgen und Christine Reimer aus Hechthausen als "Botschafter des Ostelandes" sechs Monate lang in sechs europäischen Ländern für die idyllische Region zwischen Elbe und Weser werben will; Schirmherr ist der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff.

In seinem Festvortrag "Das Jahr an der Oste" berichtete der 2. Vorsitzende Jochen Bölsche (Osten) über Fortschritte in der touristischen Erschließung des Einzugsgebietes der Oste, das mit 1700 Quadratkilometern größer ist als die Stadtstaaten Hamburg und Berlin zusammen. Sorge bereiteten allerdings der demografische Wandel und die extreme Finanznot in Teilen der idyllischen, aber strukturschwachen Region, deren Wirtschaftskraft sich ostdeutschen Verhältnissen nähere. Bölsche forderte daher - analog zum "Aufbau Ost" - einen "Aufbau Oste".

Als positiv bewertete Dorothea Altenhofen vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Hauptreferat des Tages die Aussichten, für weite Teile des Ostelandes bis 2015 den von der EU geforderten "guten ökologischen Zustand" zu erreichen. Die Gewässerqualität des Flusses hat dazu beigetragen, dass die Oste unter Sportanglern als "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins" gilt.

Im kommenden Jahr soll der "Tag der Oste", an dem neben allen vier Bundestagsabgeordneten der Region auch mehr als 20 Bürgermeistern teilnahmen, im Landkreis Stade gefeiert werden, wie Vorsitzender Gerald Tielebörger (Hemmoor) ankündigte.


Wer bekommt den Goldenen Hecht?

24. 3. 2006. Hemmoor. Gerade rechtzeitig zum 2. Tag der Oste, der am Sonntag unter der Schirmherrschaft dreier Landräte mit 180 geladenen Gästen in Bremervörde begangen wird, nahm Johannes Schmidt, Schatzmeister der AG Osteland e.V., am Freitag von dem Hemmoorer Künstler Mike Behrends dieTrophäen entgegen, die für Verdienste um das Osteland vergeben werden. Die in einer Feingießerei hergestellte Bronzefigur "Goldener Hecht", der sognenannte "Ost-Oskar", ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert, die Sponsoren aus den Kreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg aufgebracht haben. Wer in diesem Jahr den Oste-Kulturpreis bekommt, soll bis Sonntag geheim bleiben.


Ministerpräsident Wulff übernimmt Schirmherrschaft für Weltrekordversuch

Christian Wulff  unterstützt längste Kutschreise seit Erfindung des Automobils / "Botschafter des Ostelandes" wollen 6000 Kilometer durch sechs europäische Länder rollen

10. 3. 2006. Hannover. Bei dem Ehepaar Christine und Jürgen Reimer in Hechthausen (Landkreis Cuxhaven) ist die Freunde groß. Soeben hat ihnen der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff mitgeteilt, dass er bereit ist, die Schirmherrschaft für ein beispielloses Abenteuer zu übernehmen: Mit der längsten Kutschfahrt seit Erfindung des Automobils - 6000 Kilometer in sechs Monaten durch sechs Länder - wollen die beiden Reisejournalisten nicht nur ins Guinness-Buch der Rekorde eingehen, sondern auch als "Botschafter des Ostelandes" für ihre Heimatregion im Elbe-Weser-Dreieck werben - und zugleich für das Pferdeland Niedersachsen.

Christian Wulff, der Chef des Landes mit dem Roß im Wappen, hat Gefallen gefunden an der Idee, die dem Duo bereits vor zwölf Jahren gekommen ist:"1994 trafen wir auf einer Radreise entlang der Elbe nach Prag auf eine Kursächsische Postmeilensäule", erzählt Jürgen Reimers. "Hier entstand ein Traum: der Gedanke, uns mit einer herrschaftlichen Kutsche auf die Spuren von Goethe, Caspar David Friedrich und Heinrich Heine zu begeben und abseits der großen Autorouten durch Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn und Tschechien zu reisen."

Vier Rappen mit einem weißen Stern auf der Stirn, reinrassige Alt-Oldenburger Karossiers (Kutschpferde), werden einen vier Meter langen sogenannten "Reiseomnibus" ziehen, den die Reimers nach Vorlagen aus dem vorletzten Jahrhundert in einem Spezialunternehmen in Polen haben nachbauen lassen. Der gelbe Wagen bietet insgesamt 14 Personen Platz. Ausgestattet ist der "Omnibus" wie sein historisches Vorbild mit behaglichen, roßhaargepolsterten Sitzen, Fenstern zum Herunterlassen für luftige Fahrten, drei Metern Blickhöhe auf dem bequemen Dachsitz sowie genügend Stauraum für Heu, Wasser und Gepäck.

Bei dem Weltrekordversuch, der am 17. April beginnt und bei dem als Dritter im Team der Rentner Erich Ramm teilnimmt, werden Tausende von Faltblättern an Bord sein: Die Prospekte, auf deren Titelbild der idyllische Oste-Fluß mit seinen traditionellen Prahmfähren und der fast hundert Jahre alten historischen Schwebefähre Osten - Hemmoor zu sehen ist, sollen in den sechs bereisten Ländern für die Heimatregion der Kutschfreunde werben, das abgelegene Land an der rund 150 Kilometer langen Oste, die bei Tostedt entspringt und bei Neuhaus in die Elbe mündet.

Der Öffentlichkeit vorgestellt wird die Kutsche beim diesjährigen "Tag der Oste", den die Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. am Sonntag, 26. März, in Bremervörde (Kreis Rotenburg/Wümme) veranstaltet. In der Ostestadt dreht das historische Gefährt eine Ehrenrunde mit den Landräten der Oste-Anrainerkreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven und sechs verdienten Bürgerinnen und Bürgern, denen an diesem Tag der Osteland-Kulturpreis "Goldener Hecht" verliehen wird.

Wenn drei Wochen später das große Reiseabenteuer beginnt, wird Schirmherr Wulff allerdings nicht mit auf dem gelben Wagen sitzen können: Er bedaure, an der "tollen Reise" nicht teilnehmen zu können, hat der Ministerpräsident mitgeteilt: "Andere terminliche Verpflichtungen hindern mich daran."


Maritime "Fährienstraße" nun fit für den Frühling

Autoroute entlang der Oste bis Bremervörde jetzt ausgeschildert / Neue Fahrradwege und -karten auch an der "Straße der Traumschiffe" / Deutsche Fährstraße bald im Autoatlas

18. 2. 2006. Bremervörde / Stade / Kiel. Die jüngste deutsche Ferienstraße macht sich fit für den Frühling. Mit neuer Ausschilderung und neuen Karten lädt die rund 250 Kilometer lange Deutsche Fährstraße zwischen Bremervörde und Kiel dazu ein, per Rad, Boot, Auto, Motorrad oder Wohnmobil die maritimen Sehenswürdigkeiten des Nordens zu entdecken, darunter 17 Fähren, 13 Brücken und viele Schleusen und Sperrwerke.

Am Montag, 20. Februar, steht der Abschluß der Autorouten-Ausschilderung durch den Bremervörder Bürgermeister Eduard Gummich auf dem Programm. In der Stadt an der Oste, die nach einer historischen Furt ("vörde") benannt ist, war im Mai 2004 die neue Ferienstraße eröffnet worden, die mit dem Slogan "Frohe Fährien im frischen Norden" beworben wird und vom Tunnel bis zur Hochbrücke sämtliche Möglichkeiten präsentiert, die der Mensch je ersonnen hat, ein Gewässer zu queren.

Zu den Höhepunkten der Route zählen so originelle Verkehrsmittel wie die letzte handbetriebene Fähre in Gräpel (Landkreis Stade), die wie in alten Zeiten mit dem Ruf "Fährmann, hol över" herbeigeholt wird. Das andere Extrem bilden die luxuriösen "Kreuzfährschiffe" skandinavischer Reedereien in der Kieler Förde.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., der das Projektmanagement obliegt, den niedersächsischen Radwege-Abschnitt ausgeschildert. In diesem Frühjahr schließt nun der Kooperationspartner des länderübergreifenden Projekts, die Tourist-Info Nord-Ostsee-Kanal (NOK), die Markierung des schleswig-holsteinischen Streckenteils zwischen Brunsbüttel und Kiel ab.

Im Mai wird die Fahrradroute im Zuge der Ferienstraße, die im Norden "NOK-Route" heißt, komplett ausgeschildert und darüber hinaus mit 28 Informationstafeln an allen Sehenswürdigkeiten ausgestattet sein. Der Radweg führt dann nicht mehr, wie bisher, nur über Wirtschaftswege unmittelbar am "Kanal der Traumschiffe", sondern bietet auch eine Reihe von Abzweigungen zu Sehenswürdigkeiten.

Zu den Stationen zählen Gutshöfe, Schlösser und viele Zeugen der Technik-, Kultur- und Fischereigeschichte der Region. damit ist es möglich, statt wie bisher rund 100 Kilometer bis zu 375 Kilometer in der Umgebung der meistbefahrenen Schifffahrtsstraße der Welt zurückzulegen.

Wahrzeichen der Deutschen Fährstraße sind zwei Baudenkmale: die aus der Kaiserzeit stammenden Schwebefähren über den Nord-Ostsee-Kanal (zwischen Rendsburg und Osterrönfeld) und über die Oste (zwischen Osten und Hemmoor). Die stählerne Oste-Fähre, "Eiffelturm des Nordens" genannt,  wird nach einer mehr als vierjährigen Pause und einer 1,4 Millionen Euro teuren Sanierung ab Mitte April wieder für touristische Demonstrationsfahrten zur Verfügung stehen.

Die Tourist-Info Nord-Ostsee-Kanal (Altstädter Markt 1, 24768 Rendsburg, info@tinok.de) hat zum Saisonbeginn neues Info-Material zu den Erlebnistouren am Kanal aufgelegt, dessen Fähren kostenlos benutzt werden können. Am Nord-Ostsee-Kanal können Urlauber auch neue Pauschalangebote wie "Kanal Biking", "Kanal Pur", "Kanal Pur Plus" oder "Kanal Total" buchen.

Einen 16-seitigen Flyer mit einer Tourenkarte für den Südabschnitt der Deutschen Fährstraße mit dem Land Kehdingen und der idyllischen Oste gibt es - auch in größeren Stückzahlen - kostenlos bei der AG Osteland (Fährstraße 3, 21756 Osten, osteland@gmx.de).

Demnächst wird die Route, wie der Verlag Mair-Dumont mitteilt, in allen neuen Kartenwerken und Falk-Routenplanern des Hauses verzeichnet sein. Für 2007 plant die Bielefelder Verlagsanstalt einen speziellen Radwanderführer zur "Fährienstraße".


Litera-Tour am "Fluß der großen Dichter"

AG Osteland zu Besuch bei Walter Kempowski / Rühmkorf-Präsentation in der "heimlichen literarischen Hochburg" Hemmoor / Fünf neue Exkursionen in der Reihe "Unbekannte Oste"

16. 2. 2006. Hemmoor / Bremervörde / Nartum. Im Rahmen ihrer Reihe "Unbekannte Oste" veranstaltet die AG Osteland in diesem Jahr wieder fünf "Expeditionen in die Nachbarschaft", für die der Vorverkauf jetzt begonnen hat. Den Auftakt bildet am Sonnabend, 20. Mai, eine "Litera-Tour", die zu Walter Kempowskis "Haus Kreienhoop" in Nartum (Kreis Rotenburg) führt und mit der die AG Osteland darauf hinweisen will, dass das 1700 Quadratkilometer große Einzugsgebiet der Oste auch eine bedeutende Literaturlandschaft ist.

Die Erkundungsreise beginnt in der Kulturdiele der einstigen Zementstadt Hemmoor, von der kaum bekannt ist, dass ihr auch der Titel einer "heimlichen literarischen Hochburg" des Ostelandes gebührt, wie der dort geborene, heute in Hamburg lebende Schriftsteller Peter Schütt einmal geschrieben hat.

Schütt wird in Hemmoor aus eigenen Werken mit Oste-Bezug lesen. Die Autoren Heiko van Dieken (Hemmoor) und Jochen Bölsche (Osten) wollen einen Überblick über das Schaffen anderer Schriftsteller aus dem Raum Hemmoor präsentieren. Dazu zählen allen voran der Dichter Peter Rühmkorf sowie der Lyriker und Militärwissenschaftler Alfred Vagts, aber auch der niederdeutsche Theaterautor Hermann Boßdorf, dem die Boßdorf-Stube im Hemmoorer Museum gewidmet ist.

Zweite Station der "Litera-Tour" ist das Bachmann-Museum in Bremervörde, wo die Schriftstellerin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Landkreis Stade) ein von ihr mit herausgegebenes neues Oste-Buch vorstellen wird. Im Museum besteht außerdem Gelegenheit, die von der AG Osteland veranstaltete Gemäldeausstellung "Malerische Oste" zu besichtigen, durch die der Organisator, der Maler und Schriftsteller Wolf-Dietmar Stock aus Fischerhude, führen wird.

Abends werden die Teilnehmer nach einer kulinarischen Pause im "Landhaus" in Gyhum (Kreis Rotenburg) an einer Kempowski-Lesung teilnehmen, bevor der Schriftsteller ihnen sein Haus im benachbarten Nartum zeigt und zu einem Gespräch zur Verfügung steht. Geleitet wird die Litera-Tour von Renate Wendt (Osten) und Karin Harms (Hemmoor). Die AG Osteland gibt zu  der Tour ein Begleitheft mit dem Titel "Fluß der großen Dichter" heraus.

Weitere Oste-Exkursionen werden in der zweiten Jahreshälfte von den Osteland-Mitgliedern Curt Schuster, Heino Grantz und Heinrich Heinbockel (Hemmoor), Harald Sträter (Wingst),  Sigrid Frömming (Großenwörden) und Udo Theuerkauf (Lamstedt) geleitet. Themen sind "Fluß der Gezeiten" (27. August), "Fluß der Naturerlebnisse" (17. September), "Fluß mit Vergangenheit" (8. Oktober) und "Fluß der Genüsse" (5. November).

Die Teilnahmegebühr (einschließlich Essen und Eintrittsgeldern) beträgt jeweils 25 Euro. Informationen über Reservierungs- und Zahlungsmöglichkeiten stehen auf der Website www.osteland.de des gemeinnützigen Vereins.


Chefin der Elbfähre als 100. Osteland-Mitglied

16. 2. 2006. Cuxhaven / Stade / Glückstadt. Die vor zwei Jahren gegründete Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hat dieser Tage ihr 100. Mitglied begrüßen können: Die runde Mitgliedsnummer ging an  Hildegard Both-Walberg, die Geschäftsführerin und Komplementärin der Elbfähre Glückstadt -Wischhafen GmbH.

Der Schatzmeister des Vereins,  Johannes Schmidt, drückte bei der Entgegennahme des Beitrittsdokuments seine Freude darüber aus, dass die 100. Aufnahme von besonderem Symbolwert sei: Die Elbfähre stelle einen der touristischen Höhepunkte der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel dar. Außerdem bilde sie gleichsam das Scharnier zwischen dem  schleswig-holsteinischen Nordabschnitt und dem niedersächsischen Südteil der im Mai 2004 eröffneten Ferienroute, deren Projektmanagement der AG Osteland obliegt.

Hildegard Both-Walberg verband ihren Beitritt mit der Zusage, einen der sechs "Goldenen Hechte" samt Preisgeld für den mit insgesamt 3000 Euro dotierten Oste-Kulturpreis zu stiften, der beim 2. "Tag der Oste" am Sonntag, 26. März, im Bremervörder Oste-Hotel verliehen wird.

Vier weitere Neumitglieder haben die "runde 100" nur ganz knapp verfehlt: Kurz vor oder nach der Elbfähren-Chefin traten der Cuxhavener Landrat Kai-Uwe Bielefeld, der Hemmoorer Erste Samtgemeinderat Dirk Brauer, die Schriftstellerin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll sowie die Oste-Pachtgemeinschaft bei, der 19 Sportfischer-Vereine mit insgesamt rund 6000 Mitgliedern angehören.


Minister als Schirmherr der "Malerischen Oste"

Heiner Ehlen eröffnet Bilderschau der AG Osteland / Ausstellungen in Bremervörde, Sittensen und Neuhaus / Kunstdetektiv entdeckt vergessene Schätze / "Virtuelle Galerie" im Internet

12. 2. 2006. Hannover. Der niedersächsische Minister für den ländlichen Raum, Heiner Ehlen (CDU), hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft über die Ausstellung "Malerische Oste" der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. zu übernehmen. Der Politiker wird die Ausstellung von nahezu 100 weithin unbekannten Oste-Bildern am 19. Mai im Bremervörder Bachmann-Museum eröffnen.

Wie die AG Osteland weiter mitteilt, stehen inzwischen auch die weiteren Stationen fest: Vom 16. Juli an werden die Bilder in der Kleinen Galerie in Neuhaus/Oste (Landkreis Cuxhaven) zu sehen sein, anschließend vom 12. September an im Handwerkermuseum in Sittensen (Kreis Rotenburg/Wümme). Weitere Ausstellungen, unter anderem im Raum Hemmoor, sind für 2007 geplant.

Parallel zur Ausstellung wird  ein 320 Seiten umfassendes Buch mit dem Titel ?Die Oste von der Quelle bis zur Mündung? erscheinen, das die Schriftstellerin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Kreis Stade) gemeinsam mit dem Organisator der Ausstellung herausgibt, dem Künstler und Verleger Wolf-Dietmar Stock aus Fischerhude (Kreis Verden).

Mehrere Monate lang hat sich AG-Osteland-Mitglied Stock im 1700 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Oste zwischen der Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) und der Mündung bei Balje (Kreis Stade) als eine Art Kunstdetektiv betätigt. Überall an dem stillen Fluß, der seit der letzten Eiszeit der Landschaft zwischen Elbe und Weser ihr reizvolles, abwechslungsreiches Gesicht gibt, spürte Stock in Privatsammlungen, Antikläden, Museen und Gasthäusern fast vergessene Kunstwerke auf.

Zur Ausstellungseröffnung, so verspricht er, werden sich die ehemaligen Archivräume des Bremervörder Amtshauses in "eine Schatztruhe mit kostbaren Gemälden" verwandeln. Bei seinen Recherchen in dem "einzigartigen Naturraum" zwischen dem renaturierten Tister Bauernmor mit dem Rastplatz von Tausenden von Kranichen bis zu den Seehund-Bänken auf dem Hullen bei Balje hat Stock gleich vier vergessene Künstlerorte entdeckt:

Zeven war um die vorletzte Jahrhundertwende Sitz einer "Sommerakademie" von Künstlern. Nachdem der Fotograf, Kunstliebhaber und Heimatforscher Ernst Müller-Brauel (1867-1940) im Jahr 1896 zusammen mit dem von ihm verehrten kunstsinnigen Marschendichter Hermann Allmers (1821-1902) das Künstlerdorf Worpswede kennengelernt hatte, beschäftigte ihn der Gedanke, auch sein 1899 fertiggestelltes Zevener "Sachsenheim" zum künstlerischen Zentrum werden zu lassen.

Himmelpforten war über viele Jahre eine Niederlassung des jungen "Hamburgischen Künstlerclubs". Hier schufen die jungen Talente noch vor ihrem Bekanntwerden die Bilder, die sie 1896 erstmals in einer Ausstellung des Hamburger Kunstvereins zeigten. Ihre freundlichen impressionistischen Farben titulierten die Kritiker als "Spinat mit Ei". Die Himmelpfortener Künstlerkolonie auf Zeit wird mit ausgewählten Bildern von Julius Wohlers (1867-1953) und Julius von Ehren (1864-1944) vertreten sein.

Auch Osten/Oste hält eine Überraschung bereit: In dem ehemaligen Gerichtort wurde der Maler Diedrich Rusch (1863-1959) als Sohn eines in den Walfang investierenden Kaufmanns geboren. Nach seinem Studium in Weimar kehrte Rusch in seinen Heimatort zurück und schuf hier bis zu seinem Tod beeindruckende Panoramen von dem malerischen Flecken am Ostedeich.

Neuhaus an der Oste, wo der Fluß dem Meer zuströmt, war Arbeitsplatz und Motiv von sieben Künstlern der Karlsruher Malerakademie, die sich 1899 ins Gästebuch von Ramm's Hotel eintrugen: Karl Otto Matthaei, Eduard Euler, Friedrich Mißfeld, Wilhelm Laage, Carl Biese, Ernst Wiemann und Hermann Daur, die auch in Duhnen und Altenbruch im Sommer künstlerische Studien trieben. Zumindest Karl Otto Matthaei (1863-1931) hinterließ eine Reihe von wunderschönen Oste-, Aue- und Neuhaus-Motiven.

Bremervörde schließlich ist ein weiterer Brennpunkt des künstlerischen Schaffens an der Oste. Dass der aus Scheeßel stammende Bremer Maler Professor Ernst Müller-Scheeßel (1863-1936) auf seinen malerischen  Entdeckungstouren wiederholt in Bremervörde Station machte und den Hafen künstlerisch verarbeitete, gehört zu den Neuigkeiten der Ausstellung, ebenso wie die Hafenbilder des Worpsweder Malers Paul Ernst Wilke (1894-1972) und ein elegisches Bild von Heinrich Köster (1883-1909).

Aber auch die Gegenwartskunst an der Oste wird nicht zu kurz kommen. So läßt zum Beispiel der orgelspielende Maler und poetische Bildweber Raimund Adametz aus Oberndorf in einer originellen Darstellung Hausfenster zu Augen werden, die neugierig über den Deich schauen.

Einen Vorgeschmack auf die Ausstellung bietet die AG Osteland mit einer "virtuellen Galerie", in der einige ausgewählte Werke in hoher Auflösung betrachtet werden können und die unter der Adresse www.osteland.de aufgerufen werden kann.


Krimiland Kehdingen-Oste macht viel von sich reden

"Morde zwischen Moor und Meer" / Im Mittwoch im Deutschland-Radio / Ostener Bibliothekarin lädt zur Lesung am Kamin / Als ILEK-Leitprojekt nominiert

6. 2. 2006. Drochtersen / Himmelpforten / Hemmoor. Das schöne, herbe Land zwischen Elbe und Oste ist, im Gegensatz beispielsweise zum benachbarten Alten Land, anderswo wenig bekannt. Das ändert sich gerade - nicht zuletzt dank der vielen Krimis und Thriller, die in Kehdingen und in der Ostemarsch geschrieben worden sind und die zum Teil hier auch spielen. Autorinnen und Autoren wie Elke Loewe, Wilfried Eggers, Thomas B. Morgenstern oder Reinhold Friedl, aber auch Filme wie derin Großenwörden, Hüll, Aschhorn und Oberndorf produzierte "Tatort"-Krimi "Schwarzes Herz" tragen auf ihre Weise dazu bei, den reizvollen Landstrich überregional bekannt zu machen.

Bereits im vorigen Herbst hatte das NDR-Fernsehen dem 2,5 Kilometer langen Rönndeich in Drochtersen-Hüll, im Volksmund "Deutsche Krimistraße" genannt, einen Beitrag gewidmet: Dort hat nicht nur der 2005 verstorbene Autor Volker Vogeler weit über hundert Krimi-Drehbücher verfaßt, auch ein Oste-Thriller von Jürgen Petschull und die "Augustenfleth"-Krimis von Elke Loewe sind hier entstanden. Der fiktive Tatort Augustenfleth - das weiß jeder Einheimische - vereint Motive aus Osten und Hüll, und bei dem Roman-Fluß Stinte handelt es sich natürlich um die idyllische Oste.

Am Mittwoch, 8. Februar, 13.05 Uhr, wird das Krimiland Kehdingen-Oste abermals bundesweit von sich reden machen: Dann strahlt DeutschlandRadio Kultur einen viertelstündigen Beitrag aus, der den Titel "Die Morde hinterm Rönndeich" trägt und in dem neben den Autoren Loewe, Morgenstern und Eggers auch der Ostener "Fährkrug"-Wirt Horst Ahlf sowie ein  fachkundiger Polizeibeamter und, als Volkes Stimme, eine Bäckersfrau aus Drochtersen zu Wort kommen.

Aufmerksam geworden waren die Rundfunk-Autoren Petra Marchewka und Knut Benzner durch Presseveröffentlichungen über den Rönndeich im Reiseteil der "Zeit" und im "Hamburger Abendblatt". Bei ihren Recherchen kamen sie,  natürlich, zu dem Schluß, dass die Landschaft in Kehdingen zwar die Kreativität von Autoren fördert, aber keineswegs die Kriminalität der Einheimischen. Ein Kriminalist aus Drochtersen berichtete den Reportern, dass er in seiner bisherigen Dienstzeit gerade mal zwei Morde erlebt habe.

Dass Regionalkrimis als "moderne Form des Heimatromans" (Elke Loewe) dennoch dazu beitragen können, anderswo Neugierde auf eine weithin unbekannte Region zu wecken, glauben auch einige Touristiker. Geschäftsführerin Sylvia Wolter von der Tourist-Info Kehdingen zeigt auf Messen und Ausstellungen bereits seit vorigem Jahr ein Regal mit all den spannenden Krimis, die in der Region entstanden sind, und Ferienhausvermieter haben begonnen, für das "deutsche Dartmoor" zu werben und darauf hinzuweisen, dass sie die entsprechenden Bücher als Lektüre für ihre Gäste bereithalten.

Für die Regionalliteratur setzt sich auch die Ostenerin Renate Wendt ein, von Beruf Diplom-Bibliothekarin. Unter dem Motto "Krimiland Kehdingen/Oste: Morde zwischen Moor und Meer" möchte die Bücherfreundin, die auch im Arbeitskreis Kultur der AG Osteland aktiv ist, die heimischen Autoren einem größeren Publikum bekannt machen.

Zu diesem Zweck hat sie zunächst den Aschhorner Biobauern und Autor Thomas B. Morgenstern für Freitag, 24. Februar, 19.30 Uhr, zu einer Lesung aus seinem Krimi "Der Milchkontrolleur" an den Kamin im "Flußhotel Seefahrer" am Achthöfener Deich in Osten eingeladen. Wegen begrenzter Platzzahl erbittet die Wirtin, AG-Osteland-Mitglied Mathilde Ahlf, um Reservierung unter Tel. 04771-643955. Der Eintritt ist frei.

Darüber hinaus gibt es erste Überlegungen, die wohl beispiellose Krimi-Dichte in Kehdingen und an der Oste verstärkt in den Dienst der Werbung für die Region zu stellen. Im Arbeitskreis Touristik/Kultur des Integrierten Entwicklungskonzepts Kehdingen-Oste (Ilek) hat die Großenwördener Künstlerin Sigrid Frömming, Ferienhaus-Vermieterin und Vorstandsmitglied der AG Osteland, bereits diverse Aktivitäten zum Thema "Krimiland" als mögliches kulturtouristisches Leitprojekt ins Gespräch


Als "Botschafter des Ostelandes" mit der Postkutsche durch Europa

 Ehepaar rollt sechs Monate durch sechs Länder und wirbt für die Ferienregion zwischen Elbe und Weser und das Pferdeland Niedersachsen / AG Osteland als Partner / Präsentation vor drei Landräten beim "Tag der Oste" in Bremervörde / Begleitprojekt in der Grundschule Hechthausen

1. 2. 2006. Rotenburg / Stade / Cuxhaven. Es wird eine Tour der Superlative: Zur "längsten Kutschenfahrt seit es Autos gibt" - 6000 Kilometer, sechs Monate, sechs Länder - startet das Ehepaar Christine und Jürgen Reimer im April in Hechthausen an der Oste. Während ihrer Reise auf alten Postwegen durch Deutschland, Tschechien, Österreich, Italien, Slowenien und Ungarn wollen sie als "Botschafter des Ostelandes" für die Ferienregion an der stillen Oste werben, dem noch weithin unbekannten längsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe.

Beim diesjährigen "Tag der Oste" ihres Projektpartners, der AG Osteland e. V., am 26. März im Bremervörder Oste-Hotel wird das Reisejournalisten-Ehepaar das Vorhaben präsentieren, in Gegenwart der Landräte der Oste-Anrainerkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme. Die gelbe Postkutsche, ein originalgetreuer Nachbau eines Reise-"Omnibusses" aus dem Jahr 1890, wird mit dem Logo der "Lobby für die Oste" versehen  und wird Werbematerial an Bord haben, mit dem das Land der Fähren und der Pferde in allen sechs besuchten Ländern vorgestellt wird.

Wenn die Kutsche Osnabrück passiert, ist Ministerpräsident Christian Wulff eingeladen, mit seiner Familie an einer Sonderfahrt teilzunehmen. Denn neben der Werbung für die AG Osteland, der die beiden Pferdefreunde als aktive Mitglieder angehören, liegt es den Kutschfahrern aus Hechthausen am Herzen, im In- und Ausland auch auf die Reize des Pferdelandes Niedersachsen aufmerksam zu machen.

Begleitet wird die Rekord-Tour von einem spannenden Unterrichtsprojekt der Grundschule Hechthausen, die als "Ostelandschule" mit der AG Osteland kooperiert: Die Schülerinnen und Schüler werden sechs Monaten lang aus Stadt und Land Postkarten von der Kutschfahrt erhalten die Europatour im Rahmen des Unterrichts verfolgen. Nach der Rückkehr gibr es einen Workshop zum Thema Europa per Kutsche.

Mit ihrem weltweit wohl einzigartigen Vorhaben erfüllen sich Christine und Jürgen Reimer einen alten Traum. Bekannt geworden durch Fahrradtouren um die halbe Welt, haben die beiden im Wortsinne umgesattelt. Nach alten Plänen ließen sie zu diesem Zweck in Polen die vier Meter lange und fast drei Meter hohe und mehrere hundert Kilo schwere Kutsche fertigen, die miit Ledersitzen, Stoßdämpfern, Scheibenbremsen und Beleuchtung ausgestattet wurde.

Die halbjährige Fahrt - "eine echte Herausforderung mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Eventualitäten", so Jürgen Reimer - bedurfte langwieriger Vorbereitung und Organisation. Schon für die Planung der Route haben die beiden Profis monatelang recherchiert. Die Beschaffenheit der Strecke war ebenso zu erkunden wie Unterkunft und Verpflegung für Kutscher und Pferde.

"Hinzu kommen behördliche Genehmigungen, die zu erhalten sich als äußerst langwierig herausgestellt hat", erzählt Reimer. Dafür erhofft sich das Paar - ebenso wie seine Mitfahrer, die Teilstrecken buchen können - sechs Monate Postkutschenromantik, wie sie so anders kaum erlebt werden kann. Benutzt werden, wo immer möglich, historischen Postwege, von der Niederelbe über den Spessart bis nach Budapest, auf den Spuren Theodor Fontanes und auf der von den Römern gebauten Via Claudia Augusta.

Im September wollen die Botschafter des Ostelandes mit ihrer "Europa-Kutsche" wieder am idyllischen Oste-Fluß eintreffen, wo sich die vielgereisten Journalisten zwischen grünen Deichen, Obsthöfen und Pferdekoppeln letztlich doch wohler fühlen als in der großen weiten Welt.

Bevor die Reimers nach Hechthausen rollen, sind die drei Landräte der drei Oste-Kreise eingeladen, in Stade noch einmal den hohen gelben Wagen zu besteigen und den Kutscher und seine Frau auf einem stück ihrer letzten Etappe zu begleiten


"Ein gutes Jahr für die Oste"

AG Osteland mit Riesenprogramm / Kunstausstellungen, Ostebuch, Exkursionen, Kulturpreise / "Tag der Oste" 2006 in Bremervörde / Hoffen auf einen "Aufbau Oste" mit Hilfe von ILEK und EU

2. 1. 2006. Rotenburg / Stade / Cuxhaven. Mit einem Riesenprogramm zur Förderung der Oste-Region im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks geht die AG Osteland e.V. ins neue Jahr. Der 2004 gegründete gemeinnützige Verein, der sich als Lobby für den "vergessenen Fluß" und sein 1700 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet in den Landkreisen Cuxhaven, Stade, Rotenburg und Harburg versteht, setzt 2006 einen Hauptakzent seiner Arbeit auf das weithin unbekannte Kulturschaffen rechts und links des größten niedersächsischen Elbnebenflusses.

Höhepunkt im Programm des Osteland-Arbeitskreises Kultur/Natur wird, so dessen Sprecher Jochen Bölsche (Osten), im Mai 2006 im Bremervörder Bachmann-Museum die Eröffnung einer Ausstellung "Malerische Oste" sein, die der Fischerhuder Künstler und Verleger Wolf-Dieter Stock in Zusammenarbeit mit der AG Osteland zusammengetragen hat.

Mit Hilfe erfolgreicher Aufrufe in der Heimatpresse hat Stock bisher über 100 teils vergessene Kunstwerke mit Motiven von der Ostequelle bei Tostedt bis zur Mündung bei Balje aufgetan. Die Kunstwerke aus drei Jahrhunderten sollen im Laufe des Jahres 2006 unter anderem auch in Selsingen (Kreis Rotenburg/Wümme) und Neuhaus (Kreis Cuxhaven) ausgestellt werden.

Parallel zu der Kunstausstellung entsteht zur Zeit unter Mitwirkung der AG Osteland als Begleitband ein umfassendes Buch über die gesamte Oste. Als Herausgeberin und Autorin konnte der Fischerhuder Verlag "Atelier im Bauernhaus" die Schriftstellerin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll gewinnen, die sich als Autorin von Fernsehserien, historischen Romanen und Regionalkrimis einen Namen gemacht hat.

Rund 200 prominente Vertreter aus Kultur, Politik und Vereinsleben der Oste-Region werden erneut beim "Tag der Oste" erwartet, der nach der Premiere 2005 in der "Ostekrone" in Hechthausen (Kreis Cuxhaven) nun am Sonntag, 26. März, im "Oste-Hotel" in Bremervörde stattfinden wird. Im Mittelpunkt steht wieder der Osteland-Kulturpreis "Goldener Hecht". Der in sechs Kategorien verliehene "Oste-Oskar", wie er scherzhaft genannt wird, ist mit 3000 Euro dotiert.

Fortgesetzt werden soll im neuen Jahr die erfolgreich angelaufene Veranstaltungsreihe "Unbekannte Oste". Die sonntäglichen Exkursionen zu Themen wie "Fluß der Moore", "Fluß der Ziegeleien", "Fluß der Naturerlebnisse" oder "Fluß der Museen", bei denen Schiffe, Planwagen, Museumsbahnen und Doppeldeckerbusse benutzt und jeweils Ziele in mehreren Oste-Anrainerkreisen besucht werden, waren 2005 sämtlich binnen kurzem ausgebucht. Das zur Zeit vorbereitete neue Jahresprogramm soll im März präsentiert werden.

Den Auftakt zur Vereinsarbeit bildet am Donnerstag, 26. Januar, die Jahreshauptversammlung des Vereins, zu der Vorsitzender Gerald Tielebörger (Hemmoor) in den Gasthof Witt in Himmelpforten (Kreis Stade) einlädt. Dort will der Verein Rückblick halten auf "ein gutes Jahr für die Oste" und die Zukunft der strukturschwachen Region beleuchten.

Gute Perspektiven für die touristische Weiterentwicklung des Ostelandes böten die von der AG Osteland initiierte und beworbene Deutsche Fährstraße sowie die Wiederherstellung des nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor, zu dessen Illuminierung der Verein 2005 mit dem Vertrieb von Sonderbriefmarken und der Spendenaktion "Die Oste leuchtet" finanziell beigetragen hat.

Positiv zu bewerten seien auch die neue "Wassersport-Drehscheibe" im alten Hafen von Neuhaus, die bereits beschlossenen Fahrgastschiffanleger am Natureum Niederelbe und in Osten und die professionell betriebene Forcierung des Fahrradtourismus im Kreis Rotenburg, während die Zukunft der Prahmfähre in Brobergen noch ungesichert sei.

Sorgen bereiten der AG Osteland auch die mangelhafte Infrastruktur für Wasserwanderer an der Unteren Oste, der Zustand einiger Deichwanderwege und das Stocken der Bemühungen um eine Tourist-Info im alten Bahnhof in Hemmoor und ein Besucherzentrum am Tourismusmagneten Schwebefähre.

Um solche und ähnliche Mängel zu beseitigen, hofft der Verein auf eine Art "Aufbau Oste" - vor allem mit Hilfe Brüsseler Fördergelder und der in Hadeln, Kehdingen und an der Unteren Oste 2005 abgelaufenen Arbeiten im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwickluungsplanung (ILEK).


Hundert Bilder spiegeln die "malerische Oste"

Aufruf in der Lokalpresse förderte vergessene Kunstwerke zutage / Die Oste lockte Maler mit Motiven von der Quelle bis zur Mündung / Kunstschätze auch aus Himmelpforten, Osten, Oberndorf und Neuhaus

1. 1. 2006. Bremervörde / Zeven / Neuhaus / Himmelpforten. Wenn das Bremervörder Bachmann-Museum im Mai 2006 die oberen Räume des Westtraktes, die bisher  Archivzwecken dienten, erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert, werden viele wunderschöne Ostebilder durch diese Räume fließen. Von der Quelle bis zur Mündung der Oste hat der Fischerhuder Verleger Wolf-Dietmar Stock in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. gut hundert Kunstwerke aus drei Jahrhunderten aufgetan.

Das unerwartet starke Echo auf einen Aufruf in der Heimatpresse belegt die These des Fischerhuder Kunstvereinsvorsitzenden Stock, dass die Oste "ein malerischer Fluss" ist. Kunstschätze fanden sich auch in Himmelpforten, Osten, Oberndorf und Neuhaus.

Himmelpforten etwa war über Jahre eine Niederlassung des jungen "Hamburgischen Künstlerclubs". Hier schufen die jungen Talente noch vor ihrem Bekanntwerden die Bilder, die sie 1896 in einer Ausstellung des Hamburger Kunstvereins in Hamburg zeigten. Ihre freundlichen impressionistischen Farben titulierten die Kritiker als "Spinat mit Ei". Die Himmelpfortener Sommerkolonie wird mit ausgewählten Bildern von Julius Wohlers (1867-1953) und Julius von Ehren (1864-1944) vertreten sein.

Eine weitere Überraschung hält die Untere Oste bereit: Im ehemaligen Gerichtort Osten wurde der Maler Diedrich Rusch (1863-1959) als Sohn eines in den Walfang investierenden Bürgers geboren. Nach seinem Studium in Weimar kehrte der Kaufmannssohn in seine Heimatstadt zurück und schuf hier bis zu seinem Tod beeindruckende Panoramen von dem malerischen Ort am Ostedeich.

Von Diedrich Rusch existieren so viele gute Oste-Bilder, dass Stock ihm ein eigenes Zimmer mit Staffelei, Palette, Farben und Malhut einrichten wird. Es sei "überfällig, dass dieser gute Maler außerhalb Ostens bekannter wird", sagt Stock über den "Otto Modersohn an der Oste".

Auch Dieter Loewe (1930-1998), der verstorbene Ehemann der Schriftstellerin Elke Loewe, der in den vierziger Jahren als malender Vagabund mit dem Fahrrad die Oste auf- und abwärts radelte, hinterließ ein besonders gelungenes Bild der Oste bei Osten.

Dieter Glasmacher (Oberndorf) setzt mit einem Kuhbild einen Kontrapunkt zu einem Landschaftsbild mit Kühen von Hermann Kaufmann (1808-1889). Der orgelspielende Maler und poetische Bildweber Raimund Adametz (Oberndorf) lässt in einer originell-naiven Darstellung Hausfenster zu Augen werden, die neugierig über den Deich blicken.

Nur Eingeweihten ist bekannt, dass auch Neuhaus an der Oste über Jahre ein beliebter Rückzugsort für Künstler war. Im Jahre 1899 trugen sich sieben Künstler der Karlsruher Malerakademie ins Gästebuch von Ramm's Hotel ein: Karl Otto Matthaei, Eduard Euler, Friedrich Mißfeld, Wilhelm Laage, Carl Biese, Ernst Wiemann, Hermann Daur. Es sind die Namen jener Maler, die auch in Duhnen und Altenbruch im Sommer künstlerische Studien trieben. Zumindest Karl Otto Matthaei (1863-1931) hinterließ eine ganze Reihe von wunderschönen Oste-, Aue- und Neuhaus-Motiven.

Die Obere Oste ist durch herausragende Maler wie Johann Viebrock (1872-1955)und Karl Holleck-Weithmann (1872-1952) vertreten, der von 1905 an die Zevener Malerschule leitete. Den von Heide umsäumten Fluss hielt er in anspruchsvollen Ölbildern und Pastellen fest, die zum Teil im Klostermuseum Zeven aufbewahrt werden.

Etliche Jahre lang war Zeven Malerkolonie an der Oste. Die vom umtriebigen Heimatforscher Ernst Müller-Brauel (1867-1940) berufenen Lehrer gehörten zur künstlerischen Spitze ihrer Zeit; die von ihnen ausgebildeten "Malhühner" gingen anschließend erfolreich in die weite Welt hinaus. Der malende Selsinger Lehrer Heinrich Meyer (1913-2003) präsentiert den Bereich der malerischen oberen Oste wie sein Sittenser Kollege Wilhelm Thies (1894-1972) jeweils mit einem Bild.

Zu den Neu- und Wiederentdeckungen zählt der Kuhstedter Maler Alfred Wiegmann (1886-1973), der die Augen mit zwei faszinierenden Bildern vom Hamme-Oste-Kanal hin zum Fluss leitet, dessen Furt Bremervörde den Namen gab. Dass der aus Scheeßel stammende Bremer Maler Professor Ernst Müller-Scheeßel (1863-1936) auf seinen malerischen Entdeckungstouren wiederholt in Bremervörde Station machte und den Hafen künstlerisch gestaltete, gehört zu den Neuigkeiten ebenso wie die Reihe der Hafenbilder des Worpsweder Malers Paul Ernst Wilke (1894-1972). Auch der verstorbene Dr. Detlef Schweckendiek (1916- 2004) wird mit Bildern zum Hafen vertreten sein.

Ein dem Bachmann-Museum gehörendes Bild von Heinrich Köster (1883-1909) bildet unzweifelhaft den Höhepunkt der Vörder Hafenbilder. Von dem Fotografen Ludwig Seebeck sind eine Reihe naiver, aber in der malerischen Auffassung anmutig-romantische Oste-Bilder aufgetaucht, die für Bremervörder Augen echte Novitäten darstellen. Sie werden für die Ausstellung neu gerahmt und gereinigt.

Zu den lebenden Künstlern, die ihre Teilnahme an der Oste-Ausstellung zugesagt haben, gehören unter anderem der in Forstort-Anfang arbeitende Peter Fricke sowie Tetjus Tügel jun., Gun Streland, Horst Bierkardt und seine Frau Hannelore. Auch der Fischerhuder Organisator Stock, der die Oste seit den siebziger Jahren gemalt hat, ist mit Bildern vertreten. Extra für die Ausstellung hat er die Quelle der Oste in Schillingsbostel beiTostedt gemalt.

Die Ausstellung "Malerische Oste" wird nach der Eröffnung im Mai in Bremervörde auch in Selsingen und Neuhaus gezeigt. Weitere Termine in den Kreisen Stade und Cuxhaven sind für 2007 geplant.



 
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