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Karte und Fahrplan-Auskunft
Elbe-Weser-Dreieck
























 

Pressetexte 2003 - 2004 - 2005 - 2006 -2007 - 2008 - 2009 - 2010

Skipper organisieren maritime Höhepunkte - 9. 1. 2009
Jury im Krimiland untersucht "Mord an der Schwebefähre" - 12. 1. 2009
Bürger-Engagement schafft ein "einzigartiges Netzwerk" - 13. 1. 2009
Döntjes, Musik und Räucherfisch - 29. 1. 2009
Jahresbester Krimi aus dem Kehdinger Moor? - 9. 3. 2009
Mitglieder-Mail 2/2009: Liebe Ostefreundinnen und -freunde - 22. 3. 2009a
"Abwrackprämie" für die Schwebefähre? - 22. 3. 2009b
Zum Festjahr der Oste 33 Morde für 8,88 Euro - 1. 4. 2009
Alte Schätze zum Festjahr der Oste - 6. 4. 2009
Drei Frauen erfinden die bizarrsten Morde - 19. 4. 2009
Fortuna soll die Radler begleiten - 24. 5. 2009
35.000 mal Werbung für die Oste: "Märchenfluss mit Gleisanschluss" - 30. 6. 2009
Jahr der Oste 2009 mit "tollem Halbzeitresultat" - 7. 7. 2009a
Rühmkorf-Gesellschaft steht vor der Gründung - 7. 7. 2009b
Literaturfest Niedersachsen mit zwei Krimiland-Autoren  - 7. 7. 2009c
Schiffsreise zum "Jahr der Oste" - 25. 7. 2009
Störe fühlen sich wohl in der Oste - 2. 8. 2009
"Jahr der Oste" vor neuen Höhepunkten - 11. 8. 2009
Ein Sommertag an der "anderen" Oste - 8. 9. 2009
Neues Lesebuch über "Die Farben der Oste" - 15. 9. 2009
"Kaktusblüte" singt für die hundertjährige Kulturmühle - 6. 10. 2009
"Dieser Fluss hat starke Freunde" - 26. 12. 2009


"Dieser Fluss hat starke Freunde"

Positive Bilanz des "Jahres der Oste" / Auf dem Weg zum touristischen Rückgrat des Elbe-Weser-Dreiecks

26. 12. 2009. Cuxhaven / Rotenburg / Stade. Zum Ausklang des "Jahres der Oste" zieht die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. eine rundum positive Bilanz. Am längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe, der lange im Dornröschenschlaf lag, habe sich 2009 beim Ausbau der touristischen Infrastruktur ein "Sprung nach vorn" ereignet. Die Flußregion sei auf dem  besten Wege, sich zum "touristischen Rückgrat" des Elbe-Weser-Dreiecks zu entwickeln, resümiert der ehrenamtliche Koordinator des Festjahres, Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten), zur Jahreswende.

Am Beginn und gegen Ende des Festjahres stand eine Kunstaktion auf dem Programm, bei der Hunderte von bunten Papierschiffen in den Fluss gesetzt wurden. In den zwölf Monaten dazwischen fanden - großenteils organisiert von den mittlerweile mehr als 370 Mitgliedern der AG Osteland - rund 420 Veranstaltungen mit thematischem oder geographischem Oste-Bezug in den Anrainer-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme statt.

Zu den wichtigsten Entwicklungen im Festjahr zählt die 2004 gegründete Arbeitsgemeinschaft die Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" an die 100 Jahre alte Schwebefähre Osten - Hemmoor, das Symbol der Flussregion; zuvor hatte die Bundesingenieurkammer diesen Titel deutschlandweit erst dreimal vergeben. Von zukunftsweisender Bedeutung sei auch ein "letter of intent", in dem sich die erstmals in Deutschland zusammengetretene Weltschwebefährenkonferenz im Oktober für die Einbeziehung des Baudenkmals in das Unesco-Weltkulturerbe ausgesprochen hat.

Als "Meilenstein von ökologiegeschichtlicher Bedeutung" bewertet die AG Osteland den erfolgversprechenden experimentellen Erstbesatz der Oste mit dem dort vor Jahrzehnten ausgestorbenen Stör. In enger Kooperation mit der "Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste", zu der sich unter dem Vorsitz von Wolfgang Schütz (Osten) 32 Sportfischervereine mit 7700 Mitgliedern zusammengeschlossen haben, will die "Lobby für die Oste" das ehrgeizige Vorhaben unterstützen, nach dem Lachs auch den urtümlichen Kaviarfisch wieder in seinem einstigen Lebensraum anzusiedeln.

Begrüßt werden in diesem Zusammenhang auch die Aktivitäten der Gemeinde Oberndorf, die neben dem im Frühjahr eingeweihten schwimmenden Stördenkmal 2010 ein "Stör-Infozentrum" einrichten will, sowie der Beschluss der Samtgemeinde Sittensen, den Ostelauf im Bereich der dortigen Wassermühle "wanderfischgerecht" zu gestalten. Für das Wehr in Bremervörde erhofft sich die AG eine Lösung, die gleichermaßen den Anforderungen von Artenschutz, Wassersport, Hochwasserschutz und Landwirtschaft gerecht wird.

Einen bedeutsamen tourismuspolitischen Erfolg sieht die AG Osteland darin, dass sich dank EU-Hilfe ihre Forderung erfüllt hat, nach dem Natureum in Balje (Kreis Stade) auch Oberndorf, Osten und Hechthausen-Klint (Kreis Cuxhaven) mit modernen Fahrgastschiff-Anlegern auszustatten. Darüber hinaus ist kurz vor Jahresende auch noch die entscheidende Fördermittelzusage für eine Anlegestelle in Großenwörden (Kreis Stade) erfolgt. Alle neuen und alten Schiffsanleger entlang der Oste, der "Blauen Route" der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, können bis 2010 von der AG Osteland dank einer Großspende der Elbfähre Glückstadt - Wischhafen mit einheitlichen Stationsschildern ausgestattet sein.

Auf gutem Wege sieht die ehrenamtlich tätige Arbeitsgemeinschaft auch die 2008 von ihr konzipierte Verlängerung der "Niedersächsischen Milchstraße" nach Norden. Die Vergabe von Fördermitteln für die Ausschilderung von neuen Routen in der Samtgemeinde Am Dobrock, die Eröffnung des Milchinformationszentrums in der Molkerei Hasenfleet (Gemeinde Oberndorf) im April und der 1. Hasenfleeter Milchtag im Mai bieten beste Voraussetzungen, an der Oste mit dem "Milchtourismus" ein neues touristisches Segment zu etablieren.

Vor allem aber hat nach Beobachtung der Arbeirsgemeinschaft die Förderung des Fährtourismus Fortschritte gemacht. Die AG Osteland nennt in diesem Zusammenhang den Ostener Fährmarkt und den erstmals veranstalteten "Oste-Fährentag", bei dem die Betreiber in Osten sowie in Brobergen und Gräpel (Kreis Stade) zusammengewirkt haben. Hinzu gekommen sind zwei bedeutsame Neueröffnungen im Raum Hemmoor: In der Infomeile der Welt-Schwebefähren im Ortsteil Basbeck und in der museumsähnlichen "Fähr-Stuv" am Ostener Fährplatz sieht die AG Osteland eine "großartige Bereicherung" der Deutschen Fährstraße, deren fünfjähriges Bestehen im Mai im Hafen Hemmoor-Schwarzenhütten mit einem Shanty-Festival mit acht Chören und mit dem Besuch von Traditionsseglern auf der Oste begangen wurde.

Darüber hinaus seien, so die AG Osteland, entlang der Oste 2009 mehr Qualitätswanderrouten konzipiert bzw. eröffnet worden als je zuvor, unter anderem in Selsingen und Bremervörde sowie in Osten, Oberndorf, Geversdorf, Neuhaus und Belum, wo ein "Historischer Deichwanderweg" entsteht. Einen wichtigen Impuls für den Flußtourismus sieht der Verein auch in dem von ihm im Frühjahr im Bielefelder Verlag herausgegebenen neuen Fährstraßen-Radführer.

Begrüßt wird von der AG Osteland der Trend zu größeren Einheiten in der Tourismusförderung. So sind 2009 mit dem Zusammenschluß der Touristiker aus Hemmoor, Osten und Hechthausen zu einem einzigen Verein die Voraussetzungen für eine gemeinsame Vermarktung wichtiger Attraktionen wie der Schwebefähre, des Kreidesees in Hemmoor und des Ferienparks Geesthof in Hechthausen-Klint geschaffen worden. Bedauerlicherweise seien jedoch die Bemühungen um eine weitergehende Kooperation auch mit dem Raum Kehdingen ins Stocken geraten.

Das "Jahr der Oste" hat der Flußregion nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft zu einer "nie dagewesenen Medienpräsenz" verholfen. So sei die Osteregion Thema Dutzender von Funk- und Fernsehsendungen gewesen, von "Stadt gegen Land" über die NDR-"Landpartie" und die NDR-"Sommertour" bis zum Dörfer-Duell "Crazy Competition". Zugleich seien mehr Bücher über die Oste erschienen als je zuvor, darunter die Fährchroniken "Über die Oste" und "Hol över", das Lesebuch "Die Farben der Oste" und der Sammelband "Mord an der Schwebefähre".

Die Bandbreite der kulturellen Veranstaltungen zum Thema Oste reichte vom Marionettentheater über Bläser- und Orgelkonzerte und den Besuch des Hamburger Theaterschiffs bis hin zu einem "Krimi-Gipfel" in Osten und zu einer Reihe von Ausstellungen. Künstler produzierten eine Oste-CD ("Die Klangfarben der Oste"), komponierten mehrere Oste-Lieder und brachten etliche Kalender mit Oste-Motiven heraus. Darüber hinaus kamen Oste-Plakate und -Postkarten auf den Markt, Gastronomen offerieren jetzt Oste-Menüs und Oste-Aquavit, Landfrauen haben ein Rezeptbuch mit Ostelandtorten erarbeitet, und die Obstbauern warben beim ersten norddeutschen Saisonstart im Osteland gemeinsam für die Äpfel vom Fluß.

Mit neuen Veranstaltungsformen haben auch die Sportler aus der Osteregion "Traditionen geschaffen", wie die AG Osteland feststellt: Erstmals wurden am Fluß landkreisübergreifend Volksläufe (Balje - Gräpel), Fußballturniere (in Hollnseth und Oberndorf)und Kanuregatten (ebenfalls in Oberndorf) veranstaltet. Die zum Ostejahr gestifteten Ehrenpreise sind Wanderpokale - um sie soll künftig regelmäßig gerungen werden.

Besonders erfreut zeigt sich die AG Osteland, dass sich auch Schulen - mit Projektwochen unter anderem in Bremervörde, Hemmoor, Oberndorf und Neuhaus - in das Ostejahr eingebracht haben. Am Ende des erfolgreichen Jahres lasse sich feststellen: "Das Wir-Gefühl ist am gesamten Fluss enorm gewachsen." Darauf will der Verein in den kommenden Jahren aufbauen. Der Vorstand um den Hemmoorer Gerhard Tielebörger ist zuversichtlich: "Dieser Fluss hat starke Freunde."


"Kaktusblüte" singt für die hundertjährige Kulturmühle

Deutsch-britische Frauenband gibt Benefiz-Konzert in Osten / Neuer Oste-Song zum Festjahr des Flusses

6. 10. 2009. Osten / Hemmoor. Im "Jahr der Oste" ist nicht nur die Schwebefähre 100 Jahre alt geworden. Im Jahre 1909 wurde auch das Gebäude der alten Kornmühle in der Fährstraße erbaut, das zur Zeit vom Verein Kulturmühle Osten e. V. restauriert wird. Um auch dieses Hundertjährige gebührend zu feiern und zugleich Spenden für die Erhaltung des Baudenkmals zu sammeln, lädt der Verein für Sonnabend, 17. Oktober, 20 Uhr, zu einem Benefiz-Konzert der Spitzenklasse ein.

Zu Gast ist die deutsch-britische Frauenband "Kaktusblüte" aus Buxtehude, die bereits im Sommer an und auf der Prahmfähre im Gräpel ein begeistertes Publikum mit einem Feuerwerk der Melodien verzaubert hat.

In einem Gespräch nach diesem Konzert, zu dem auch Kulturmühlen-Mitglieder nach Gräpel gekommen waren, zeigte sich das Frauen-Quartett von der Arbeit des gemeinnützigen Ostener Vereins ebenso begeistert wie der Vorstand der "Kulturmüller" seinerseits von der Frauenband. So konnte der Kulturmühlen-Vorstand um Dr. Manfred Toborg mit dem Quartett rasch einen Auftritt in Osten vereinbaren, bei dem die "Kaktusblüten" auf Gage verzichten.

Auf diese Weise können auch Musikfreunde aus Osten, Hemmoor und umzu die enorme Bandbreite der Band kennenlernen, die von Heinz Ehrhard bis zu den Beatles reicht. Karibische Klänge, schottische Balladen, französische Chansons, Pop-Klassiker und Country-Songs wechseln sich ab mit plattdeutschen Liedern, darunter Eigenproduktionen der Band wie dem Spottl "Coffee to go", mit dem das deutsch-britische Quartett die deutschen Freunde von Anglizismen veräppelt.

Zugleich findet in Osten die Cuxland-Premiere eines Oste-Songs statt, den die Band eigens zum "Jahr der Oste" getextet und komponiert hat und in dem die Buxtehuderinnen vom "Paradies der Abgeschiedenheit" beiderseits des idyllischen Elbnebenflusses schwärmen (siehe Kasten).

Bereits seit 1996 machen Heidi Evans, Madeleine Yeoh, Christa Ehlers und Elke Fohrmann - zwei Engländerinnen und zwei Norddeutsche - gemeinsam Musik (Gesang mit Gitarren und Percussion). Das Markenzeichen der Kaktusblüte ist ihr mehrstimmiger Harmoniegesang. Den Namen  bescherte ihnen der Evergreen "Mein kleiner grüner Kaktus".

Durch zahlreiche private und öffentliche Auftritte bei Veranstaltungen in Buxtehude, Hamburg und in der weiteren Umgebung (von Kiel bis Hannover) sowie durch eigene Konzerte hat sich die Gruppe mittlerweile einen Namen gemacht. Bereits drei CDs, unter anderem "Plattkonzert", sind veröffentlicht worden. Auftritte bei den Sendern Bremen 1, NDR 90,3 und im Fernsehen N3 zeugen von einem hohen Bekanntheitsgrad.

Viermal bereits wirkte die Gruppe in den letzten Jahren beim Hamburger Hafenkonzert mit. 2006 nahm die Kaktusblüte an der Tournee "Platt is cool" teil, die in verschiedenen norddeutschen Städten plattdeutsche Gruppen wie Godewind und Speelwark auf die Bühne brachte und die von Moderatoren des NDR präsentiert wurde. Seit einiger Zeit wird die Kaktusblüte bei größeren öffentlichen Auftritten von dem Gitarristen Hans-Georg von der Reith begleitet.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden für die Restaurierung der alten Kornmühle sind willkommen. Der Verein Kulturmühle empfiehlt den Besuchern für den Herbstabend in der schwer beheizbaren Mühle warme Kleidung.


Neues Lesebuch über "Die Farben der Oste"

Literatur-Premiere und Vernissage am Sonntag in Neuhaus / Kulturfest mit Film, Musik, Bilderschau und Ostetorte

15. 9. 2009. Tostedt / Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Als "einen der kulturellen Höhepunkte des Jahres der Oste" bewertet die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. ein Kulturfest am Sonntag, 20. September, 15 Uhr, in der kürzlich wiedereröffneten Festhalle in Neuhaus/Oste. Dort - und anschließend im Schleusenhaus am Alten Hafen - wird nicht nur die Premiere eines brandneuen Lesebuchs über die Oste gefeiert, sondern auch die Vernissage einer Ausstellung mit Werken des Oste-Malers Diedrich Rusch. Eingeladen sind neben den Mitgliedern der AG Osteland auch interessierte Gäste; der Eintritt ist frei.

Vorgestellt wird ein druckfrisches Oste-Buch, das die Schriftstellerin Elke Loewe (Drochtersen) und der Maler und Autor Wolf-Dietmar Stock (Fischerhude) für die AG Osteland zusammengestellt haben. "Die Farben der Oste" (der ursprünglich angekündigte Titel "Die Oste von der Eiszeit bis heute" ist kurz vor Herstellung abgeändert worden) enthält Beiträge von 30 Autoren aus den Oste-Landkreisen Harburg, Rotenburg, Stade und Cuxhaven und ist damit ebenso vielfältig wie der 2006 erschienene Vorgängerband "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung".

Während des Bücherfests werden zunächst die 100 schönsten Oste-Fotos aus dem Buch  mit musikalischer Untermalung von Christian Rüthing in einer Diashow präsentiert, bevor Jochen Bölsche (Osten) von der AG Osteland die Gäste begrüßt. Von den Herausgebern moderiert, werden Ursula Holthausen, Dietrich Alsdorf und Klaus Lefévre stellvertretend für die 30 Autoren des neuen Ostebuches ihre Beiträge vorstellen.

Wolf-Dietmar Stock wird Neues über den Ostemaler Diedrich Rusch vortragen, dessen Werk aus Anlass seines 50. Todesjahres jüngst Gegenstand zweier Ausstellungen in Osten und Bremervörde war und nun im Mittelpunkt einer weiteren Bilderschau in Neuhaus steht. Zu allen Beiträgen werden Dias gezeigt, außerdem wird Hermann Drath (Neuhaus) seinen vor 40 Jahren gedrehten Film über den Bau des Ostesperrwerks vorführen.

Bei der Veranstaltung werden Kaffee und Ostetorte (Gedeck 5 Euro) gereicht; der Vorrat an letzterem ist allerdings begrenzt.


Ein Sommertag an der "anderen" Oste

AG Osteland gibt Tipps für Sonntagsausflüge entlang des Flusses / Viele Denkmäler am Ober- und am Unterlauf öffnen ihre Türen / Beste Gelegenheit für einen ganz persönlichen "Tag der Oste"

8. 9. 2009. Rotenburg / Stade / Cuxhaven. Kein anderer Tag des "Jahres der Oste" eignet sich so gut wie der kommende Sonntag, 13. September, um verborgene Schätze entlang der idyllischen Oste zu entdecken. Weil am "Tag des offenen Denkmals" viele sonst verschlossene Kleinode zugänglich sind, rät die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. den Anwohnern des Oberlaufs wie des Unterlaufs, diesen Spätsommertag zu ihrem ganz persönlichen "Tag der Oste" zu machen und ihn für einen Ausflug an den jeweils "anderen", ihnen vielleicht noch unbekannten Teil des 150 Kilometer langen Flusses zu nutzen.

Viele Anrainer der Oberen Oste, die sich als stiller Wald- und Wiesenfluss durch den Kreis Rotenburg schlängelt, sind, wie die AG Osteland vielfach erfahren hat, noch nie am mächtigen Unterlauf "ihres" Flusses gewesen. Ihnen wird ein Sonntagsausflug zu den "offenen" Denkmälern in Osten, Oberndorf und Geversdorf empfohlen.

Neben einem Besuch der fast 100 Jahre alten Schwebefähre Osten - Hemmoor (Fahrten von  11 bis 17 Uhr) sowie der "Fähr-Stuv" auf der Ostener Seite und der "Internationalen Schwebefähren-Infomeile" auf der Hemmoorer Seite des Flusses lohnt eine Besichtigung der ebenfalls hundertjährigen Kornmühle in der Fährstraße, die zur Zeit liebevoll restauriert wird. In dem historischen Bauwerk bietet der Verein Kulturmühle Osten e. V., wie Vorsitzender Dr. Manfred Toborg mitteilt, am "Tag des offenen Denkmals" von 11 bis 16 Uhr kostenlose Führungen an.

Von 15 bis 18 Uhr geöffnet ist in Oberndorf die "Kirche am Fluß", ein Barockbau von 1650 mit Kreuzigungsgruppe und Posaunen-Engel. Um 15, 16 und 17 Uhr sind Orgelführungen in der St.-Georgs-Kirche vorgesehen, die zur Zeit auch eine Ausstellung des Bildwebers Raimund Adametz beherbergt. Im benachbarten Geversdorf, Niendieck 2, öffnet das denkmalgeschützte Gut Niendieck von 18 bis 18 Uhr seine sonst verschlossenen Türen. Führungen durch den 1905 im Jugendstil erbauten Gutshof werden um 10, 14 und 18 Uhr angeboten.

Eine Fülle von historischen Schätzen läßt sich am Denkmalssonntag an der Mittleren Oste, rund um Bremervörde, besichtigen. Nördlich der Ostestadt ist, rechts des Flusses, in Elm von 11 bis 18 Uhr die wunderschöne Holländer-Galeriewindmühle "Henriette" samt angeschlossenem Bäckerei- und Heimatmuseum  zu besichtigen. Links des Flusses, in Nieder Ochtenhausen, empfiehlt des AG Osteland einen Besuch des historischen Kornspeichers in der Mühlheimer Straße 11, wo von 14 bis 17 Uhr Kaffe, Kuchen und eine Ausstellung "Altes Handwerk" angeboten werden.

Südlich von Bremervörde laden die historische Ziegelei Bevern, Im Ziegelfeld 22 (10 bis 17 Uhr) und das Lagermuseum Sandbostel, Greftstraße 5, zur Besichtigung (Führungen um 11, 13 und 15 Uhr). Weiter flußaufwärts, in Zeven, Klostergang 3, ist  von 11.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr das Museum im ehemaligen Benediktinerinnenkloster aus dem Jahr 1141 geöffnet.

Am Oberlauf der Oste empfiehlt die AG Osteland für den kommenden Sonntag noch zwei weitere reizvolle Ziele. An der Wassermühle in der Ortsmitte von Sittensen wird um 14 Uhr unter Fanfarenklängen und bei Kaffee und Kuchen ein neues Mühlenrad in Betrieb genommen; außerdem kann das Handwerkermuseum im Mühlengebäude besichtigt werden.

Im Klostergut im nahen Burgsittensen - unweit der Tister Moorbahn - öffnet die Familie Schwanholt von 10 bis 17 Uhr das Jagdschloss der ehemaligen Besitzerfamilie Schulte von der Lüh und die nur 350 Meter entfernte Erbbegräbnisstätte. Dazu versprechen die Veranstalter "vielfältige Informationen und Darbietungen aus der 'guten alten Zeit', die alle Sinne berühren. Musik und Tanz, Kunsthandwerk und Kinderspaß sowie Essen und Trinken im alten Kuhstall oder unter großen Bäumen des Gutshofes".


"Jahr der Oste" vor neuen Höhepunkten

Viele maritime und kulturelle Highlights im Spätsommer / Vier Hafenfeste an einem Tag / Obstbauern-Premiere an der Oste / Geversdorf und Hechthausen besonders aktiv

11. 8. 2009. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Nach dem Ende der Sommerpause geht das "Jahr der Oste" neuen Höhepunkten entgegen. In der August-Vorstandssitzung der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. in Wischhafen-Wolfsbruchermoor kündigte der ehrenamtliche Koordinator des Festjahrs, Jochen Bölsche (Osten), eine lange Reihe maritimer und kultureller Highlights an, auf die sich die Anrainer des längsten niedersächsischen Nebenflusses der Elbe in den nächsten Wochen freuen können.

Allein für Sonnabend, den 22. August, sind der AG Osteland vier Hafenfeste entlang der Unteren Oste gemeldet worden. Das "Jahr der Oste" wird jeweils ab 11 Uhr am "Restaurant am Hafen" in der Bremervörder Hafenstraße sowie rund um die Mühle in Hechthausen gefeiert. Höhepunkt in Hechthausen ist gegen 16 Uhr, bei Tidehochwasser, ein "Tauziehen über die Oste" zwischen Hechthausen und Burweg; davor und danach werden ein Flohmarkt, Bootsfahrten, Kulinarisches, Spiele, Musik, Lagerfeuer und ein Ballonweitflug geboten.

Feuchtfröhlich geht es am selben Tag  auch etliche Kilometer weiter flussabwärts in Oberndorf zu. Während eines Deichfestes an der Fährpromenade mit Budenstadt und Hüpfburg messen zehn örtliche Mannschaften bei einem Kanustaffel-Wettbewerb ihre Kräfte. Die beste Oberndorfer Mannschaft kämpft dann am nächsten Tag, dem 23. August, gegen Kanu-Teams aus mindestens sechs Orten an der Oste um den von der "Mocambo"-Reederei gestifteten "Käpt'n-Krock-Pokal". Wassersport mit Fun-Faktor bietet am 22. August schließlich, wie seit vielen Jahren schon, auch der Flecken Neuhaus mit seinem legendären "Internationalen Pappbootrennen".

Das benachbarte Geversdorf spielt seine Trümpfe vom 27. bis zum 30. August aus. Die Oste steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Ein Dorf und sein Fluß", die täglich von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum zu sehen ist. Während dort viele historische Fotos aus dem Dorf gezeigt werden, von dem aus einst Walfänger ins Nordmeer aufbrachen, sind auch Führungen durch das Museum möglich.

Außerdem ist in Geversdorf vom 27. bis 30. August die 1233 erstmals urkundlich erwähnte St.-Andreas-Kirche mit ihrem 1505 gegossenen Taufbecken und ihrer Furtwängler-Orgel geöffnet. Auch eine Besteigung des mächtigen Turms ist möglich. Am Sonntag, 30. August, wollen dann die Landfrauen im Rathaus ihre Osteland-Torten servieren.

Am selben Tag präsentieren die Künstler Fried Wolff (Ratzeburg) und Wolfgang Gellert (Geversdorf) ihr Programm "Mit Ringelnatz unterwegs". Am Freitag und Sonnabend, 28. und 29. August, ist im Geversdorfer Hafen "Tag des offenen Schiffs": Berufsfischer Walter Zeeck zeigt Besuchern seinen Fischkutter "Ostetal".

Hechthausen wird eine Woche nach seinem großen "Oste-Fest" an der alten Mühle noch einmal zum Anziehungspunkt für Ostefreunde. Ebenfalls aus Anlass des "Jahres der Oste" veranstaltet die Gemeinde am Sonntag, 30. August, ab 10 Uhr am Ferienpark Geesthof im Ortsteil Klint, direkt an der Oste, einen "Tag der Blasmusik". Bei dem Open-Air-Konzert musizieren das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Sittensen, die Bremervörder Stadtkapelle und die Hechthausener Oste-Musikanten.

Auch Osten hat bereits in den Wochen vor dem 100-jährigen Bestehen der Schwebefähre, das Anfang Oktober gefeiert wird, etliches zu bieten. Am Freitag, 21. August, 20 Uhr, lädt der neue Verein Kulturmühle Osten zu einem "Wilhelm-Busch-Abend" mit Fried Wolff und Wolfgang Gellert in die alte Kornmühle in der Fährstraße ein. Am Sonnabend, 29. August, steigt abends auf der Oste das Bootslampionfest des Wassersportclubs Osten, tags darauf wird um 11 Uhr am Fährplatz der Informationsraum "Fährstuv" eröffnet.

Und im Schatten der Schwebefähre wird am Freitag, 4. September, von 14 bis 18.30 Uhr auch die norddeutsche Apfelsaison eröffnet (wir berichteten). Wie Mitorganisator Torsten Wichmann, Obstbauer in Osten und Vorstandsmitglied der AG Osteland, mitteilte, sind die Vorbereitungen für das Apfelfest, das aus Anlaß des Festjahres erstmals an der Oste statt im Alten Land gefeiert wird und für das sich auch der niedersächsische Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen angesagt hat, weitgehend abgeschlossen.

Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger wird bei der Eröffnung des Apfelfestes über das "Jahr der Oste" sprechen, die Arbeitsgemeinschaft an einem Stand über das Osteland informieren - ebenso wie am nächsten Tag, dem 5. September, jenseits des Flusses in Hemmoor, wo ab 13 Uhr das große Bahnhofstraßenfest veranstaltet wird, einer des Höhepunkte auf dem Veranstaltungskalender der Ostestadt.

Zur Freude der AG Osteland wird die Region auch in den nächsten Wochen im Fernsehen präsent sein. Nach der vielbeachteten "NDR-Tour" durch die Samtgemeinde Hemmoor ist das Osteland an diesem Sonnabend, 15. August, 18 Uhr, Gegenstand einer N3-Sendung mit dem Titel "Ein Tag an der Oste" innerhalb der beliebten Reihe "Nordtour". Themen sind diesmal, wie Moderatorin Bärbel Fening mitteilt, das Oberndorfer Oste-Fahrgastschiff Mocambo, die Hechthausener Europa-Kutsche, der Kleinwördener Berthof, eine Ihlienworther "Filzerie", eine Hemmoorer Handweberei sowie, natürlich, die  Schwebefähre.

Zu kleinen Volksfesten gestalten könnten sich die Aufzeichnungen der Jux-Wettbewerbe für die Pro7-Sendung "Crazy Competition" am 4. und 5. September in Wingst, Oberndorf und Neuhaus (wir berichteten). Vergnügen ganz anderer Art bereitet die Sommer-Ausstellung über den großen Oste-Maler Diedrich Rusch im Bremervörder Bachmann-Museum, die noch bis zum 30. August besichtigt werden kann (Dienstag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, Dienstag bis Sonntag 14 bis 17 Uhr).

Die Reihe der großen Sportveranstaltungen am Fluß - Oste-Marathon der Ruderer, Tour d'Oste der Radfahrer, Oste-Volkslauf der Leichtathlethen, Osteland-Cup- und Oste-Pokal-Kämpfe der Fußballer - wird auch nach der Sommerpause fortgesetzt. Vom 11. bis 13. September veranstaltet der TSV Osten seine diesjährigen Sporttage unter dem Motto "Sport an der Deutschen Fährstraße", parallel dazu findet die "19. Oberndorfer Herbstregatta" um den Nordsee-Elbe-Cup statt.

Abgerundet wird das Programm der nächsten Wochen entlang Oste durch diverse Theateraufführungen und Konzerte (unter anderem in Hechthausen, Sittensen und Zeven), Krimilesungen (in Oberndorf und Aschhorn). Das komplette Angebot zum Jahr der Oste mit seinen insgesamt mehr als 400 Veranstaltungen steht im Internet unter www.jahr-der-oste.de.


Störe fühlen sich wohl in der Oste

Erstes niedersächsisches Besatz-Experiment mit vielversprechenden Resultaten abgeschlossen / Sportfischer und AG Osteland gründen Wanderfisch-Arbeitsgemeinschaft / Mäander und Sandfänge für die Oste /  5000 Stör-Setzlinge in Frankreich bestellt

2. 8. 2009. Rotenburg / Stade / Cuxhaven. Mit erfolgversprechenden Ergebnissen ist am Wochenende der experimentelle Besatz der Oste mit 55 Exemplaren des nahezu ausgestorbenen Europäischen Störs und eine gut dreimonatige Beobachtungsphase zu Ende gegangen. Die Sportfischer am längsten niedersächsischen Elb-Nebenfluss hoffen nun darauf, dass der urtümliche Kaviarfisch bald in großem Stil in der Oste wieder angesiedelt werden kann.

Zu diesem Zweck haben sich die bislang am Ober- und Unterlauf getrennt agierenden "Besatzgemeinschaften" der Sportfischer in Kooperation mit der gemeinnützigen AG Osteland e. V. jetzt zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Oste unter anderem durch die Anlage von Mäandern und Sandfängen sowie durch die Beseitigung oder Umgehung von Querverbauungen "wanderfischgerecht" zu gestalten.

Die neue Arbeitsgemeinschaft, die 32 Angelvereine mit 7700 Mitgliedern am gesamten Flusslauf zwischen Tostedt (Kreis Harburg) und der Mündung vertritt, erörterte in zwei Sitzungen im Landvolkhaus und im Kreishaus in Bremervörde die Möglichkeiten, ein spezielles Förderprojekt auf den Weg zu bringen. Angestrebt wird, so Sprecher Wolfgang Schütz (Osten), die Entwicklung von "Schutz- und Förderstrategien zum Erhalt und zur Verbesserung der Bestandsentwicklung gefährdeter Wanderfischarten in der Oste unter besonderer Berücksichtigung der Wiederansiedlung des Europäischen Störs", so der offizielle Titel des Vorhabens.

Seine Überzeugung, dass sich die vergleichsweise naturnahe und unverbaute Oste bundesweit als "Paradegewässer" für die Wiedereinbürgerung hochgradig bedrohter Arten erweisen könnte, begründete Dr. Jörn Gessner (Berlin) von der Gesellschaft zum Schutz des Störs unter anderem mit der bereits erfolgreich verlaufenen Wiederansiedlung des Lachses in der Oste. Dank der jahrzehntelangen Bemühungen von Artenschützern wie den Oste-Preisträgern Ernst Peters (Zeven) und Egon Boschen (Lamstedt) gilt die Oste mittlerweile in Fachkreisen als "Deutschlands Lachsgewässer Nummer eins".

Ihre Schlussfolgerung, dass die Oste - ähnlich wie sonst allenfalls der schleswig-holsteinische Fluß Stör - für das Vorhaben besonders geeignet sein könnte, leiten Berliner Fischereibiologen aus ersten Ergebnissen des spektakulären Besatzexperiments ab, das im April in Bremervörde mit der Aussetzung von 55 Jungstören begonnen hatte und jetzt abgeschlossen ist. Am Wochenende wurde das Forschungsboot "Acipenser" aus der Oste geslippt, mit dem der Berliner Störexperte Frank Fredrich über ein Vierteljahr lang den Weg der Fische in der Oste verfolgt hatte.

Besonders gute Erkenntnisse liegen über das Verhalten jener fünf Jungtiere mit Größen zwischen 25 und 35 Zentimetern vor, die mit einem Funksensor versehen worden waren. Ihr Weg wurde nicht nur von Bord der "Acipenser" aus verfolgt, sondern auch mit Hilfe von Unterwasser-Telemetrieempfängern, die unter anderem in Balje (Kreis Stade), Hemmoor-Schwarzenhütten (Kreis Cuxhaven) und nördlich von Elm (Kreis Rotenburg-Wümme) angebracht waren.

Der am längsten verfolgbare Stör mit Sender konnte acht Wochen lang in der Oste geortet werden. Er hielt sich wie andere Artgenossen mit Vorliebe in einer der beim Deichbau entstandenen "Pütten" auf. Die bisherigen Beoachtungen ließen, so Schütz, darauf schließen, "dass die Jungfische die Oste als Lebensraum annehmen" - womöglich eher noch als der Fluß Stör bei Itzehoe, den einige der dort ausgesetzten Fische "leider schon nach einer Woche in Richtung Nordsee verlassen" hätten.

Um auf das Experiment an der Oste eine Wiedereinbürgerung in großem Stil folgen zu lassen, hat die Gesellschaft zur Rettung des Störs inwischen 5000 Setzlinge geordert. Ob und wann Jungtiere in diesem Umfang geliefert werden können, hängt allerdings von der Kooperationsbereitschaft französischer Behörden an. Denn in der Gironde existiert der europaweit letzte Bestand jener Stör-Art, die einst auch in der Oste durch Umweltzerstörung und Überfischung ausgerottet worden ist.

Unterdessen werden in Norddeutschland die Bemühungen intensiviert, geeignete Flüsse wieder so zu gestalten, dass sie für Wanderfische wie Lachs, Meerforelle und  Stör wieder attraktive Lebensräume darstellen. So wird zur Zeit die Mittlere Stör für 1,38 Millionen Euro auf einer Strecke von 10 Kilometern mit Sandfängen, Rampen, Mäandern und Kiesschwellen nach Mitteilung der Unteren Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde wieder so hergerichtet, "wie sie vor 100 Jahren war". Die Kosten tragen die EU und das Land.

Entsprechende Pläne für die Oste werden vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserbau, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)  befürwortet, wie Dr. Ralf Gros von der Betriebsstelle Lüneburg in Bremervörde erklärte. Auch die Oste-Landkreise, die Unterhaltungsverbände, das Landvolk und das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), die in der Konferenz ebenfalls vertreten waren, wollen die Möglichkeit einer Mitwirkung an dem Projekt prüfen.

Ausgeklammert wurde bei den Gesprächen zunächst die Zukunft des Oste-Wehres in Bremervörde. Nachdem Pläne zum Rückbau beziehungsweise zum Bau einer Sohlgleite oder eines Umgehungsgerinnes für Wanderfische kontroverse Reaktionen hervorgerufen haben, hat der niedersächsische Umweltminister Heinrich Sander (FDP) die Erarbeitung einer Kompromisslösung in Auftrag gegeben, die den Belangen von Natur- und Hochwasserschutz, Landwirtschaft und Tourismus Rechnung tragen soll.

Befürwortet wird das Stör-Projekt nicht nur von Sportfischern und Naturschützern, sondern auch von der Arbeitsgemeinschaft Osteland, der 350 Mitglieder starken "Lobby für die Oste". Deren Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten) begrüßte den Beschluss der Gemeinde Oberndorf (Kreis Cuxhaven), mit EU-Hilfe neben dem kürzlich eingeweihren Stör-Denkmal am Ostedeich ein Stör-Informationszentrum einzurichten.

Unterstützung für das Vorhaben, die Oste für Wanderfische attraktiver zu machen, kommt auch von den Berufsfischern, die ebenso wie die Sportfischer mit Sorge den Rückgang der Aal-Bestände registrieren. Schütz: "Dem Aal steht das Wasser bis zum Hals."

Berufsfischer Walter Zeeck aus Geversdorf (Kreis Cuxhaven) brachte in der Bremervörder Wanderfisch-Konferenz eine Hoffnung zum Ausdruck: "Wenn der Stör hier wieder gedeiht, kommt der Aal automatisch wieder her."


Schiffsreise zum "Jahr der Oste"

Sozialverband Osten auf den Spuren des Störs / Mit der Mocambo nach Gräpel

25. 7. 2009. Osten. Am Anleger neben dem neuen Stördenkmal in Oberndorf begann und endete der diesjährige Ausflug des Ostener Sozialverbandes, der aus Anlass des Jahres der Oste den südlichen Unterlauf des Flusses zum Ziel hatte. Nachdem Vorsitzender Jürgen Hein die Teilnehmer - zur Hälfte Gäste - an Bord des Fahrgastschiffs "Mocambo" begrüßt hatte, berichtete Käpt'n Caspar Bingemer mit Humor und Sachkunde über seinen 1872 gebauten Oldtimer sowie über die Geschichte der Ostemarsch und der Flussschifffahrt.

Auf der Oste - ursprünglich ein Teil des Elbwatts - wurden, wie die Fahrgäste von dem Osteland-Preisträger Bingemer erfuhren, in der Mitte des 19. Jahrhunderts pro Jahr bis zu 13.000 Schiffsbewegungen registriert. Nachdem der Bau der Eisenbahn um die vorletzte Jahrhundertwende dem lebhaften Treiben auf dem Fluss ein Ende bereitet hat, werde er nun zunehmend als "Paradies für Naturliebhaber" geschätzt.

Vorbei an der Hexenbucht - auch über die Herkunft des Namens wusste Bingemer zu berichten - und an Osten, dessen derzeitige Wasserfront auch manchem Alteingesessenen nicht vertraut ist, ging die Fahrt bei wechselhaftem Sommerwetter weiter stromaufwärts. Viel gab's zu sehen: die Reparatur des Deichfußes bei Kleinwörden, die noch immer eingleisige Hechthausener Bahn-Behelfsbrücke aus der Nachkriegszeit, wenig später die neuen "Pütten", goßflächige Biotope, die im Zuge von Ausdeichungen entstanden sind und in denen es, wie der Kapitän berichtete, auch den jungen Stören gefällt, die im April in der Oste ausgesetzt worden waren, um den hier vor rund hundert Jahren ausgerotteten urtümlichen Kaviarfisch wieder heimisch zu machen.

In Brobergen und Gräpel konnten die Fahrgäste die historischen Prahmfähren in Betrieb beobachten. Als am Ziel, in "Plates Osteblick" in Gräpel, das schmackhafte Essen - Grillplatte oder Räucherfischteller - auf den Tischen stand, war der erlebnisreiche Ausflug erst zur Hälfte absolviert. Auch auf der Rückfahrt gab es - während sich die Osteschipper an Bord Apeltorte und Kaffee schmecken ließen - rechts und links viel zu sehen von der Flora und Fauna der Flußlandschaft.

Während die Mocambo sich wieder ihrem Heimathafen Oberndorf näherte, dankte Vorsitzender Hein seinem Stellvertreter Heinz Thedrian für die Organisation der Fahrt, die manchen angeregt hat, per Mocambo auch einmal (wieder) die Ostemündung mit ihren Seehundbänken zu besuchen.

Für Anfang Oktober hat Jürgen Hein den Sozialverband aus der Ostener Partnergemeinde Osterrönfeld, zu dem seit Jahren eine herzliche Verbindung besteht, zum Fährjubiläum eingeladen.


Jahr der Oste 2009 mit "tollem Halbzeitresultat"

Rückblick auf rund 200 Veranstaltungen von der Quelle bis zur Mündung / Auch im zweiten Halbjahr viele Hafenfeste, Sportturniere, Regatten und Kulturevents

7. 7. 2009. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. Über ein "tolles Halbzeitresultat" des Jahres der Oste 2009 freut sich die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., deren Vorstand in seiner Juli-Sitzung im Ostener Hotel "Fährkrug" nach Abschluss des ersten Halbjahres Bilanz zog. Rund 200 Veranstaltungen waren der "Lobby für die Oste" für die ersten sechs Monate gemeldet worden. Etwa 200 weitere Hafenfeste, Sportturniere, Regatten und Kulturevents stehen bis zum Jahresende zwischen der Quelle und der Mündung des längsten linkselbischen Nebenflusses auf dem Veranstaltungskalender.

Nie zuvor seien derart viele Presse- und TV-Berichte, Bücher, Reiseführer, Postkarten und Kalender über den Fluss erschienen wie in den letzten Monaten, resümierte Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten), der ehrenamtliche Koordinator des Festjahres.

Zu den Höhepunkten des ersten Halbjahres zählten das am Neujahrstag an der Quelle bei Tostedt (Kreis Harburg) gestartete Kunstevent "Papierbootregatta" und der "Ball der Oste" in Iselersheim (Kreis Rotenburg), die historische Hafenbilderschau von Rainer Brandt und die Ausstellung von Werken des Oste-Malers Diedrich Rusch in Bremervörde, die Eröffnung der Internationalen Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor-Basbeck und der Fährmarkt in Osten, der erstmalige Besatz des Flusses mit Stören in Bremervörde und die Enthüllung eines schwimmenden Stördenkmals in Oberndorf (Kreis Cuxhaven).

Weitere herausragende Ereignisse seien, so Bölsche, das Shanty-Festival zum fünfjährigen Bestehen der Deutschen Fährstraße in Hemmoor-Schwarzenhütten und das Krimi-Festival "Mord an der Schwebefähre" in Osten gewesen, ferner die Einweihung der "Gläsernen Molkerei" in Hasenfleet als Info-Zentrum für neue Routen der Niedersächsischen Milchstraße, Konzerte und Gottesdienste an den Fähren in Osten und Gräpel sowie der erstmalige Besuch der Traditionssegler "Vegesack" und "Albatros" sowie des Hamburger Theaterschiffs auf der Oste.

Zudem habe sich das Osteland weiter als Sportregion etabliert. Dazu beigetragen hätten neben dem "Ostemarathon" der Wasserfreunde Hemmoor und dem "Biking auf der Milchstraße" rund um Himmelpforten auch der erstmals
ausgerichtete Oste-Staffellauf Balje - Gräpel sowie die Radtourenfahrt entlang der Fährstraße ("Tour de Oste") mit über 600 Teilnehmern.

Dass die Oste inzwischen auch die Fußballer zwischen Quelle und Mündung verbindet, zeigt ein Turnier um den "Osteland-Cup", der diesen Sonntag, 12. Juli, auf Initiative des TSV Oberndorf ausgespielt wird; dazu angemeldet haben sich zwölf Mannschaften. Um einen von der AG Osteland gestifteten "Dreiländereck-Pokal" geht es am 7. August auf Einladung der Fußballabteilung des TSV in Hollen, wo die Osteland-Kreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven aneinanderstoßen.

Wichtige wassersportliche Ereignisse im zweiten Halbjahr sind die Kanuwettkämpfe zum Oberndorfer Hafenfest am Sonntag, 22./23. August, für das sich bei Organisator Nils Uhtenwoldt bereits Mannschaften aus diversen Ostegemeinden angesagt haben, sowie das traditionelle Pappbootrennen in Neuhaus am 22. August. Am selben Tag werden Hafenfeste in Bremervörde sowie in Hechthausen gefeiert (mit großem Tauziehen über dem Fluss). Segelsportlicher Höhepunkt wird die Oberndorfer Herbstregatta vom 11. bis 13. September mit Teilnehmern von der gesamten Niederelbe sein.

Traditionelle Termine wie die Wingster Tropennacht (24. Juli) und das Dobrock-Turnier (ab 13. August) sowie kommerziellen Kulturveranstaltungen wie die Aufführung der Oper "Nabucco" in Wingst (16. Juli) und die große Musical-Nacht am Vörder See (31. Juli) werden in den nächsten Monaten ergänzt durch ungezählte kleinere Veranstaltungen mit unmittelbarem Oste-Bezug. Dazu zählen neben mehreren nächtlichen "Mocambo"-Törns mit Autoren aus dem "Krimiland Kehdingen-Oste" auch eine Kriminacht im Natureum Niederelbe (31. Oktober), ferner am 30. Juli die "NDR-Sommertour" zur Schwebefähre Osten-Hemmoor, am 4. September die norddeutsche Apfelsaison-Eröffnung auf dem Fährplatz in Osten und am 5. September das Hemmoorer Bahnhofstraßenfest.

Höhepunkt soll das Ereignis werden, das der AG Osteland den Anlass gab, 2009 zum "Jahr der Oste" auszurufen: das hundertjährige Bestehen der Schwebefähre Osten - Hemmoor, das vom 1. bis zum 4. Oktober gefeiert werden soll. Das Programm für die vier Festtage wird von der Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre aufgestellt.


Rühmkorf-Gesellschaft steht vor der Gründung

Literarischer Verein für den größten Sohn der Stadt Hemmoor

7. 7. 2009. Hemmoor / Hamburg. Auf Initiative der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. soll in Kürze eine Peter-Rühmkorf-Gesellschaft gegründet werden, um an den im vorigen Jahr verstorbenen Dichter zu erinnern und dessen Werk zu pflegen. Als Sitz des literarischen Vereins ist die Stadt Hemmoor vorgesehen, in deren Ortsteil Warstade der "größte Sohn der Stadt Hemmoor", der am 25. Oktober 80 Jahre alt geworden wäre, zwei Jahrzehnte seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte.

Im Juni war das Werk Rühmkorfs aus Anlass seines ersten Todestages in einer Veranstaltung im Literaturhaus Hamburg von Autoren wie Günter Grass und Paul Kersten sowie von der Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck gewürdigt worden.

Anmeldungen zur Gründungsversammlung der Peter-Rühmkorf-Gesellschaft nehmen  Hans-Henning Kruse, Vorsitzender des Presseclubs Cuxhaven, und SPIEGEL-Autor Jochen Bölsche (Osten/Hamburg)unter hhkcux@t-online.de  beziehungsweise boelsche@gmx.de oder über Tel. 04771-887225 entgegen.


Literaturfest Niedersachsen mit zwei Krimiland-Autoren

"Mörderische Nächte" in der Burg Bederkesa / Lesungen auch in Cuxhaven, Stade und Nartum

7. 7. 2009. Cuxhaven / Stade / Rotenburg. "Die Nacht" ist das Thema des diesjährigen "Literaturfests Niedersachsen", in dessen Rahmen vom 10. bis zum 26. September in 26 niedersächsischen Städten Lesungen stattfinden. Mit dabei sind, wie die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. mitteilt, erstmals auch eine Autorin und ein Autor aus dem "Krimiland Kehdingen Oste".

Unter dem Motto "Mörderische Nächte" steht ein langer Krimiabend am Sonnabend, 12. September, ab 19.30 Uhr, in der Burg Bederkesa in Bad Bederkesa, Amtsstraße 17. Dort liest der Drochterser Anwalt Wilfried Eggers aus seinem Politkrimi "Paragraf 301", dessen Handlung in Kehdingen und in der Türkei angesiedelt ist. Die Schriftstellerin Elke Loewe (Geversdorf, früher Drochtersen) präsentiert ihren Wingst- und Oste-Krimi "Schneekamelie". Beide Autoren sind Träger des Oste-Kulturpreises "Der goldene Hecht".

In der von Margarete von Schwarzkopf moderierten Veranstaltung lesen außerdem Claus Cornelius Fischer ("Totenengel"), Elisabeth Hermann ("Die letzte Instanz") und Volker Kutscher ("Der stumme Tod"). Partner des "Literaturfests" in Bad Bederkesa sind der Landkreis Cuxhaven, das Projekt Krimiland Kehdingen-Oste der AG Osteland, die Burggesellschaft Bederkesa und die Öffentliche Versicherung Bremen. Karten gibt es im Vorverkauf in der Burg Bederkesa (Tel. 04745 - 7302) und der Buchhandlung Schließke (Tel. 04745 - 6036).

Schauplätze weiterer regionaler Literaturfest-Veranstaltungen sind unter anderem das Standhotel Duhnen in Cuxhaven (mit Tobias Meister und Tobias Kluckert, 17. September, 20 Uhr), das Haus Kreienhoop in Nartum (mit Ulrike Kolb, Heinrich Steinfest und Denis Scheck, 20. September, 17 Uhr) und die Festung Grauerort in Stade (mit Ruth Meyer, Dietmar Wunder, Heiko Postma, 22. September, 19.30 Uhr).


35.000 mal Werbung für die Oste: "Märchenfluss mit Gleisanschluss"

Ausflugstipps für Bahnfahrer / Metronom in Kooperation mit der AG Osteland / Radtouren zwischen Cuxhaven und Himmelpforten

30. 6. 2009. Hemmoor / Uelzen. Über die "bislang umfangreichste Werbeaktion für die Region an der Oste" freut sich die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.: Ab sofort macht die  Bahngesellschaft Metronom den Kunden auf ihren niedersächsischen Bahnstrecken die Reize der Flußlandschaft schmackhaft, die sich zwischen Himmelpforten und Neuhaus in den Landkreisen Stade und Cuxhaven erstreckt.

In einer Auflage von 35.000 Exemplaren ist ein plakatgroßes Faltblatt erschienen, dessen Umfang acht DIN-A-4-Seiten entspricht. Den überwiegenden Teil der Texte und Fotos hat die ehrenamtlich tätige AG Osteland beigesteuert. Deren Vorstandsmitglied Jochen Bölsche zeichnet gemeinsam mit Tatjana Festerling, der Leiterin der Metronom-Unternehmenskommunikation, für die Redaktion der Oste-Spezialausgabe der Kundenzeitschrift "momente" verantwortlich.

Unter der Überschrift "Märchenfluss mit Gleisanschluss" informiert das reich illustrierte Faltblatt darüber, dass die "stille Idylle im Zweistromland zwischen Elbe und Weser" auch per Bahn und Rad erfahren werden kann. Ein Kalender zum "Jahr der Oste" macht auf attraktive Veranstaltungen aufmerksam, eine Landkarte zeigt unter anderem Freizeitrouten von der "Deutschen Fährstraße" bis zur "Tortenstraße" der Landfrauen.

In Rubriken wie "Wasserfreuden", "Naturerlebnisse" oder "Gastronomie" weist die AG Osteland (unter Angabe von Web-Adressen) die niedersächsischen Bahnfahrer auf Kurioses wie Sehenswertes hin. Das Spektrum reicht von "Deutschlands kleinster Lichtdruckerei" in Kleinwörden über die führerscheinfreien Wohnboote aus Klint, die Absinth-Herstellung in Neuhaus, das Natureum in Balje, den familienfreundlichen Zoo am Deutschen Olymp, die Wasserskianlage im Ostesee und das Hemmoorer Zementmuseum bis hin etwa zum "Edelrestaurant am Schienenstrang" direkt am Bahnhof Wingst.

Schwerpunkt des Faltblatts, dessen Untertitel "Tipps für Aussteiger und Entdecker" verspricht, sind Tourenvorschläge von Bahnhof zu Bahnhof entlang der Metronom-Strecke im Cux- und Osteland samt Hinweisen auf stationsnahe, flexible  Fahrrad-Leihmöglichkeiten in Cuxhaven, Otterndorf, Cadenberge, Hemmoor und Himmelpforten. Motto: "Anreisen mit dem Metronom, vor Ort ein Rad mieten und losradeln."

AG-Osteland-Vorstandsmitglied Curt Schuster (Hemmoor) ist des Lobes voll über die "außergewöhnlich fruchtbare Zusammenarbeit" mit der Eisenbahngesellschaft. Deren Managerin Tatjana Festerling habe im Zusammenspiel mit den lokalen Touristikern entscheidend dazu beigetragen, die Fahrradverleihstationen im Cux- und Osteland zu vernetzten, so dass es möglich ist, ein irgendwo an der Strecke geliehenes Rad an einer anderen Station wieder abzugeben.


Fortuna soll die Radler begleiten

Jubiläumstour auf der Deutschen Fährstraße / Ältester Teilnehmer ist 82 Jahre alt / AG Osteland feiert fünf Jahre "Fährienstraße" Bremervörde - Kiel" / 10.000-Euro-Spende aus Glückstadt ermöglicht Beschilderung der "Blauen Route"

24. 5. 2009. Osten / Bremervörde / Kiel. "Mit 17 Fähren musst du fahrn, über 13 Brücken musst du gehn." Mit diesem Slogan war am 26. Mai 2004 die "Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel" eröffnet worden. Am vorigen Wochenende, zum fünfjährigen Bestehen, starteten die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland, die Trägerin der beliebten Themenroute, und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine seit Monaten ausgebuchte fünftägige Jubiläumstour auf der "Fährienstraße".

Am Dienstag, dem Jubiläumstag, wollen die Teilnehmer die Eisenbahn-Hochbrücke zwischen Rendsburg und Osterrönfeld erklimmen, an der die zweitälteste deutsche Schwebefähre über dem Nord-Ostsee-Kanal pendelt. Auf der "Schwesterfähre" zwischen Osten und Hemmoor wurden die Radwanderer, geführt von den Tourenleitern Peter und Monika Prüß (Osten), am Sonntag von Vertretern der AG Osteland begrüßt und mit einem Präsent verabschiedet.

Als Dank für die monatelange Vorbereitungsarbeit überreichte Osteland-Vize Jochen Bölsche den Tourenleitern die Flagge von Glückstadt, der Stadt in der Mitte der 250 Kilometer langen maritimen Route, mit dem Wunsch, die darauf abgebildete Göttin Fortuna möge den Radlern auf der Route von der Oste zur Ostsee "allzeit glückliche Fahrt" bescheren.

Älteste Teilnehmer der Jubiläumstour sind Maria und Karl Kurz, 79 und 82 Jahre alt, aus Bad Bederkesa. Beide hatten bereits 2005 an der offiziellen Erstbefahrung der "Fährienstraße" durch den ADFC teilgenommen. Maria Kurz bedankte sich damals für die erlebnisreiche Tour von Bremervörde an die Kieler Vörde mit einem Gedicht, das mit den Zeilen endete: "Radlspaß, Natur, Kultur - all das bot die Fünf-Tages-Tour."

Die Senioren, beide leidenschaftliche Radwanderer, hatten bereits die 35 Kilometer zwischen ihrem Heimatort und dem Startpunkt der ersten 60-Kilometer-Tagesetappe im Sattel absolviert. Als besonders reizvoll bezeichnen sie den Kontrastreichtum der Route, die von der stillen, idyllischen Oste mit ihren historischen Prahmfähren zur belebten Elbe führt, um dann am Nord-Ostsee-Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Schifffahrtssstraße der Welt, die Hafenstadt Kiel mit ihren gigantischen Skandinavienfähren anzusteuern.

Bereits am Wochenende zuvor war das Jubiläum der Route mit einem Shanty-Festival im Hafen Hemmoor-Schwarzenhütten gefeiert worden, bei dem Chöre mit 100 Sängern von der gesamten "Fährienstraße", darunter auch aus Bremervörde und Kiel, mitwirkten. Im Mai hatte die AG Osteland in Bremervörde und Rendsburg einen neuen Radwanderführer (BLV-Verlag, Bielefeld) für die Themenroute vorgestellt, die 50 Fähren, Brücken, Schleusen und andere maritime Sehenswürdigkeiten verbindet und die voriges Jahr vom mdr-Publikum zur Nummer zwei unter den "Traumstraßen Deutschlands" gewählt worden war.

Die maritime Ferienstraße besteht aus drei verschiedenen Routen für Radwanderer (grün), Autofahrer (rot) Sowie Wasserwanderer und Wassertouristen (blau). Nachdem die Rad- und Autorouten an Oste und Elbe bereits 2004 und 2006 ausgeschildert worden waren, soll nun, im "Jahr der Oste", die Kennzeichnung der "Blauen Route" folgen.

Dank einer 10.000-Euro-Spende der Glückstädterin Hildegard Both-Walberg, Komplementärin der Elbfähre Glückstadt-Wischhafen, können alle Fahrgastschiff-Anleger entlang der Oste mit einheitlichen Stationsschildern versehen werden, die das jeweilige Ortswappen und das Logo der Deutschen Fährstraße sowie die Webadressen zeigen. Das erste Schild soll noch vor Pfingsten in Oberndorf aufgestellt werden, weitere Stationstafeln sind in Balje, Neuhaus, Gräpel, Bremervörde sowie, nach der Einweihung der geplanten Anleger, 2008 oder 2009 in Osten und Hechthausen-Klint vorgesehen.


Drei Frauen erfinden die bizarrsten Morde

Preisverleihung im Kurzkrimi-Wettbewerb "Mord an der Schwebefähre" in Osten / Männer stellen die meisten Opfer / Suppenkelle mit gefrorener Brühe als Tatwerkzeug / Zehnjährige Schülerin als jüngste Teilnehmerin

19. 4. 2009. Stade / Cuxhaven / Rotenburg. Ausschließlich Frauen haben die drei Hauptpreise in einem mit 1800 Euro dotierten Kurzkrimi-Wettbewerb mit dem Titel "Mord an der Schwebefähre" gewonnen. In der vollbesetzten Festhalle von Osten / Oste, unweit des fast 100 Jahre alten nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven, verfolgten am Wochenende rund 200 Krimifreundinnen und -freunde die mit Spannung erwartete Vergabe des Literaturpreises durch den Arbeitskreis "Krimiland Kehdingen - Oste" der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland.

Nach dem Urteil einer fünfköpfigen Jury unter dem Vorsitz der bekannten Krimi- und Historienroman-Autorin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Kreis Stade) hatten drei Frauen die bizarrsten Morde konstruiert. Ausgezeichnet wurden die Arzthelferin Sabine Bartelt aus Deinstedt (Landkreis Stade), die Journalistin Tatjana Gräfin Dönhoff aus Obenaltendorf (Landkreis Cuxhaven) und - in Abwesenheit - die freie Autorin Nana Rademacher aus dem baden-württembergischen Freiburg im Breisgau.

Mit Buchpaketen wurden 30 weitere Einsenderinnen und Einsender aus ganz Deutschland prämiert, deren Kurzkrimis in einem Taschenbuch mit dem Titel "Mord an der Schwebefähre" enthalten sind, das während des Krimi-Festivals von Verleger Wolf-Dietmar Stock hvorgestellt wurde (Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude, 264 Seiten, 8,88 Euro, ISBN 978-3-88132-319-2).

Zu den Verfassern zählen etliche bereits bekannte Autorinnen und Autoren wie Eva Rossberg (Darmstadt), Dr. Peter Schütt (Hamburg), Dietrich Alsdorf (Stade), Jürgen und Marita Alberts (Bremen) und Dr. Reinhold Friedl (Cuxhaven). Ausgewählt wurde für die Buchveröffentlichung aber auch der Text "Blaues Blut im Osteschlick" der zehnjährigen Marie Moje aus Osten. Nach der Veranstaltung signierte Marie - wie ihre erwachsenen Autorenkolleginnen in der eigens angereisten Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven - stolz das neue Taschenbuch; Autogramme erbaten unter anderem der Rektor und die Lehrerin der Zehnjährigen.

Zu den Publikumslieblingen zählte, dem Beifall nach zu urteilen, Studienrat Thomas Stelljes aus Harsefeld (Landkreis Stade), der mit dem humorvoll-hintersinnigen Kurzkrimi "Oma-Schubser" einen von zwei plattdeutschen Texten eingereicht hatte. Der andere Krimi op Platt stammte von Dieter Mehnert  aus Oberndorf (Landkreis Stade).

Mit dem Wettbewerb wolle die AG Osteland, so deren Sprecher Jochen Bölsche in seinem Festvortrag, nicht nur auf die Ferienregion an der Oste hinweisen, sondern auch für die Erhaltung der im Oktober 1909 eröffneten ältesten Schwebefähre Deutschlands kämpfen. Einen jüngst erfolgten Sparbeschluß des Cuxhavener Kreistages, der einen Ausgabenstopp über das kreiseigene Baudenkmal verhängt hat, bezeichnete Bölsche unter dem Beifall des Publikums als "zumindest versuchten Mord an der Schwebefähre".

Der sogenannte "Eiffelturm des Nordens", ein 38 Meter hohes filigranes Stahlbauwerk über dem längsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe, gilt als Wahrzeichen der Ferienregion im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks, in der mehr als ein Dutzend Regionalkrimi-Autoren ansässig sind und die von der AG Osteland mit dem Slogan "Morde zwischen Moor und Meer - Jeder Ort ein Tatort" beworben wird. Im zur Zeit gefeierten "Jahr der Oste" erlebe der Krimitourismus an dem von Ebbe und Flut regierten Fluß, so Bölsche, mit Dutzenden von Krimi-Lesungen, Krimi-Schiffstörns und Krimi-Exkursionen zu fiktiven Schauplätzen seinen bisherigen Höhepunkt.

Weil die überregionale Krimiautoren-Vereinigung "Syndikat" den gut dotierten Wettbewerb unterstützt hat, waren Schwebefähren-Krimis aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich und Spanien eingesandt worden. Unter den 94 eingereichten Beiträgen, berichtet die Jury-Vorsitzende Elke Loewe, hätten Texte von Frauen überwogen. "Wer in den Geschichten ins Gras beißen muss, sind überwiegend die Männer, " resümiert die Jury-Sprecherin weiter: In den für die Anthologie ausgewählten Beiträgen sind in neun Fällen Frauen, aber in 23 Fällen Männer das fiktive Opfer.

"Bei den Tatausübung," so Elke Loewe weiter, "hängt der Strick vorn, gefolgt von bloßen Händen, Gewehren, Gift, Steinen, Messern, einem Bügeleisen und einer Suppenkelle mit gefrorener Brühe - das originellste Tatwerkzeug. Die Mordmotive sind Wut, Rache, Angst, Rassismus, Notwehr, Eifersucht, Habgier und Tatverschleierung."

Die Sprache der Beiträge, fasst die Erfolgsautorin zusammen, sei äußerst vielfältig: "Oft kammerspielartig schön, manchmal etwas ungeübt, dann wieder flott oder journalistisch". Fast immer sei beim Lesen die Lust des Schreibens zu spüren gewesen: "Da hat sich jemand hingesetzt, einen Plot erfunden, eine Geschichte drum herum gestrickt, Herzblut dazu gegeben und vielleicht sogar kriminelle Energie abgeleitet."

An alle Einsenderinnen und Einsender appellierte die Krimiautorin: "Hören Sie nicht auf mit dem Schreiben, auch wenn Sie es nur für sich tun. Schreiben, das ist so wie der Blick auf das Wasser der Tide-Oste. Manchmal fließt es vorwärts, manchmal rückwärts und manchmal steht es still."

Unterstützt worden war Elke Loewe bei der Auswahl der Arbeiten von vier Mitjuroren: der Diplom-Bibliothekarin Renate Bölsche (Osten) vom Vorstand der AG Osteland, der Krimiexpertin Claudia Vogeler (Hamburg), dem Buchhändler Hajo Morgenstern (Bremervörde) und dem Leiter des Krimimuseums Butjadingen, Mirko Schädel (Stolham), der auch als Laudator auftrat. Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von Christian Rüthing (Bremervörde).

Die Geld- und Sachpreise gestiftet haben die Arbeitsgemeinschaft Osteland, die Fördergesellschaft Schwebefähre, die Gästehäuser "Krimiland" (Rönndeich) und "Eulennest" (Großenwörden), die Buchhandlung "Buch & Byte" (Drochtersen), das Hotel "Fährkrug" (Osten), der Verlag Atelier im Bauernhaus (Fischerhude) und die Firma Osteschifffahrt (Oberndorf).

Über die Regionalkrimis aus dem Krimiland Kehdingen-Oste und Termine von Krimilesungen informieren die Websites www.krimiland.de und www.jahr-der-oste.de.


"Sprung nach vorn für die Flußregion"

AG Osteland sieht "überwältigende Resonanz" auf das Jahr der Oste / Bereits über 370 Veranstaltungen angemeldet / Störbesatz, Milchtourismus, Fährentag, Deichweg, Shanty- und Krimifestival als "Meilensteine für den Tourismus" / Förderstopp für die Schwebefähre stößt auf "absolute Verständnislosigkeit"

17. 4. 2009. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. Eine "überwältigende Resonanz" hat der Aufruf der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. gefunden, 2009 als "Jahr der Oste" zu begehen. Dieses Urteil traf der gemeinnützige Verein in seiner April-Vorstandssitzung im Gasthaus Golsch in Hechthausen (Landkreis Cuxhaven), wo die "Lobby für die Oste" nach Abschluß des ersten Festjahrsquartals eine ausgesprochen positive Zwischenbilanz ziehen konnte.

Schon jetzt zeichne sich ab, dass das "Jahr der Oste" einen "großen Sprung nach vorn für unsere Flußregion" bedeute. Bereits mehr als 370 Veranstaltungen von der Quelle bis zur Mündung seien der Arbeitsgemeinschaft für 2009 gemeldet worden, berichtete der 2. Vorsitzende und ehrenamtliche Koordinator des Festjahrs, Jochen Bölsche (Osten). Mit Großplakaten, gestaltet von dem Ostener Designer Nikolaus Ruhl, will der Verein zum Beginn der Tourismussaison erneut auf das Festjahr hinweisen.

Schon jetzt sei der einstmals "vergessene Fluß", so der Vorstand, verstärkt in regionalen und überregionalen Medien aller Art präsent. Eine stark beachtete Kunstaktion, bei der Anfang Januar rund 500 Papierschiffchen in die Oste gesetzt worden sind, war der Auftakt für einen bunten Reigen von Aktivitäten, bilanzierte der Vorstand in der von Gerald Tielebörger geleiteten Sitzung. Neben eigenen Veranstaltungen des Vereins - vom  "Ball der Oste" bis zur Präsentation des Radreiseführers "Deutsche Fährstraße" - haben Dutzende von Kooperationspartnern Beiträge zum Festjahr geleistet.

Hervorgehoben wurden insbesondere die erfolgreiche Osteland-Tortenaktion der Landfrauen aus den Kreisen Rotenburg, Stade und Cuxhaven, die Hafenbilder-Ausstellung des Bremervörder Heimatforschers und Ersten Stadtrats i. R. Rainer Brandt, Ostefoto-Präsentationen von Hermann Tödter (Zeven) und Volker Born (Geversdorf), Lesungen mit Oste-Autoren wie Grit Klempow, Gisela Tiedemann und Peter Schütt, Oste-Projekte mehrerer Schulen sowie die von der AG Osteland mitgestaltete Internationale Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor als erstes Teilstück des geplanten "Historischen Deichwanderwegs" an der Unteren Oste.

Für das zweite Quartal des Festjahrs zeichnet sich am längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe, so die AG Osteland, eine "zuvor nie dagewesene Veranstaltungsdichte" ab.

Zu den Höhepunkten zählen die Eröffnung des Molkerei-Informationszentrums an der Osteland-Milchstraße in Oberndorf-Hasenfleet am 17. April, der experimentelle Erstbesatz der Oste mit jungen Stören am 18. April in Bremervörde und am selben Tag, ab 15 Uhr, ein Literatur-Festival in der Ostener Festhalle, wo der Osteland-Arbeitskreis "Krimiland Kehdingen-Oste" die Siegerinnen und Sieger des Kurzkrimi-Wettbewerbs "Mord an der Schwebefähre" und eine gleichnamige Taschenbuch-Neuerscheinung vorgestellt.

Am 19. April beginnt im Handwerkermuseum in Sittensen eine Ausstellung über regionale Küche und Kochen in alten Zeiten mit dem Titel "Guten Appetit" (bis 26. Juli). Am selben Tag startet im Natureum Niederelbe bei Balje die Kunstausstellung "Graugans und Hullen" mit Motiven von der Ostemündung (bis 24. Mai).

Weitere "Meilensteine für den Tourismus am Fluß" folgen: Am 1. Mai, der erstmals als "Tag der Fähren" begangen wird, finden in Gräpel, Brobergen und Osten Informationsveranstaltungen und Lesungen statt, unter anderem aus dem dann erscheinenden Buch "Über die Oste" (MCE-Verlag, Drochtersen), in dem AG-Osteland-Mitglieder "Geschichten aus 100 Jahren Schwebefähre Osten - Hemmoor" erzählen. Im selben Monat soll im Fischerhuder Verlag Atelier im Bauernhaus ein weiteres Oste-Buch erscheinen, herausgegeben von Osteland-Kulturpreisträgerin Elke Loewe.

Am 8. Mai, 20 Uhr, leistet der Heimatverein Hechthausen einen wichtigen Beitrag zum Festjahr. Prof. Dr. Norbert Fischer hält im "Raubritter" in Hechthausen-Klint einen Vortrag zum Thema "Der wilde und der gezähmte Fluss: Zur Geschichte der Deiche an der Oste", zu dem Gäste willkommen sind. Wie die Menschen an der Oste früher gelebt haben, demonstriert der Heimat- und Geschichtsverein Hemmoor am 9. und 10. Mai aus Anlaß seines 25-jährigen Bestehens mit einem Mittelaltermarkt.

Ebenfalls im Mai starten eine Serie von mehr als 20 Krimilesungen, -schiffstouren und -exkursionen sowie eine Reihe sportlicher Veranstaltungen entlang der Oste (wir berichteten ausführlich). Am 10. Mai wird in Osten im Haus Am Markt 5 eine Ausstellung mit Werken des großen Ostemalers Diedrich Rusch eröffnet; Anlaß ist der 50. Todestag des sogenannten "Otto Modersohn von der Oste". Eine weitere Rusch-Ausstellung folgt im Sommer im Bremervörder Bachmann-Museum.

Für Mitte Mai erwartet die AG Osteland den "absoluten Höhepunkt" der ersten Hälfte des Festjahrs. Am Sonntag, 17. Mai, findet nicht nur der "Tag der Heimatmuseen" entlang der Unteren Oste statt, zu dem das Fahrgastschiff "Mocambo" einen Shuttle-Verkehr anbietet. Parallel dazu beginnt im Hafen Hemmoor-Schwarzenhütten ein Shanty-Festival mit Chören aus sechs Orten entlang der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel sowie eine Buddel- und Modellschiffsausstellung. Während in Oberndorf an diesem Tag die "Seute Deern II" gastiert, legt in Schwarzenhütten auf Einladung der Hemmoorer Segler der Oldtimer "Vegesack" an.

Der 3. Ostener Fährmarkt am 24. Mai, 11 bis 18 Uhr, gibt wieder Künstlern und Vereinen Gelegenheit, sich vorzustellen. So eröffnet die Malerin Brigitta von Richmar in der Galerie am Fährplatz die Ausstellung "Hochzeit auf der Schwebefähre". Die Ostepachtgemeinschaft, die 5600 Angler vertritt, informiert erstmals öffentlich in drei Zelten über ihr Hobby und speziell über die Bemühungen der Sportfischer an der Oste zur Wiederansiedlung von Lachs und Stör.

Am selben Tag hat auch die AG Osteland etwas zu feiern: Auf der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel, die der Verein vor fünf Jahren eröffnet hat, beginnt in Zusammenarbeit mit dem ADFC eine fünftägige Jubiläumsradtour von der Oste an die Ostsee.

Das Jahr der Oste hat, wie der Vorstand erfreut feststellte, dem Verein schon jetzt eine Reihe neuer Mitsteiter beschert. Allein im ersten Quartal ist die Zahl der Mitglieder der AG Osteland von 300 auf mehr als 350 emporgeschnellt.

Sorge bereiten der AG Osteland im Festjahr, das dem 100-jährigen Bestehen der Oste-Schwebefähre am 1. Oktober gewidmet ist, lediglich einige negative Entwicklungen ausgerechnet im Jubiläumsort Osten.

Mit Bedauern registriert der Verein, dass die Pläne zur Einrichtung eines Ostener Fluß- und Fährmuseums zu scheitern drohen und dass das Schwebefährendorf wegen des vorzeitigen Verkaufs des alten Ostener Schiffsanlegers durch den Tourismusverein aus dem Mocambo-Fahrplan gestrichen werden mußte. Mit "absoluter Verständnislosigkeit" reagiert die AG Osteland, so Vorsitzender Gerald Tielebörger, zudem auf die Entscheidung des Cuxhavener Kreistags, einen Investitionsstopp über das kreiseigene Baudenkmal Schwebefähre zu verhängen.

Alle Veranstaltungen im Festjahr sind im Internet unter www.jahr-der-oste.de aufgeführt.


Alte Schätze zum Festjahr der Oste

6. 4. 2009. Bremervörde. In den Kellern seiner Behörde lagern zuhauf vergilbte �Schätze�, weiß Uwe Lemkau, der Leiter des Katasteramtes Bremervörde. Aus Anlass des �Jahres der Oste� haben er und seine Mitarbeiter Udo Härtelt (Marketing) und Jens von Borstel (Geodaten) die so genannte Urkarten vom Verlauf der Oste gesichtet, die 1873 entstanden sind. Mit aktuellen Luftbildern kombiniert und zu einem großformatigen Poster montiert, zeigen die historischen Kartenausschnitte, wie sich  Niedersachsens längster Elbnebenfluss im Wandel der Zeiten verändert hat.

Die Osteland-Vorstandsmitglieder Johannes Schmidt (links) und Jochen Bölsche (Dritter von links) präsentieren mit den GLL-Vertretern Harald Wilkens (von rechts), Uwe Lemkau, Udo Härtelt und Jens von Borstel das neue Poster �Die Oste im Wandel der Zeiten�. Fotos: bzEntstanden ist auf diese Weise eine �höchst instruktive Gegenüberstellung des Vorher und Nachher an unserem Fluss�, urteilten Jochen Bölsche aus Osten und Johannes Schmidt aus Hemmoor vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Osteland jetzt bei einer Präsentation der jüngsten Veröffentlichung der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) im Bremervörder Kreishaus, wo sie Amtsleiter Lemkau für den �wunderbaren Beitrag zum Oste-Festjahr� dankten.

Das großformatige Poster zeigt anhand von fünf Gegenüberstellungen die Veränderungen des Osteverlaufs am Bremervörder Hafen sowie bei Minstedt, Sandbostel, Volkensen und Tiste. Ergänzt werden soll das Plakat bereits in Kürze durch eine ähnliche Gegenüberstellung von Abschnitten der Unteren Oste, die zur Zeit bei der GLL in Otterndorf vorbereitet wird. Gezeigt werden soll auf dem zweiten Poster unter anderem der Wandel der Ostemündung bei Balje sowie des Osteverlaufs bei Nindorf und am heutigen Vörder See in Bremervörde.

Die jeweils zu Vergleichszwecken herangezogenen �Urkarten� dienten 1873 der preußischen Grundsteuererhebung und wurden zumeist auf Grundlage vorhandener Verkoppelungskarten durch die Technik des Nadelstichkopierens geschaffen. Bei der Verkoppelung handelte es sich um einen Vorläufer der heutigen Flurbereinigung. Um eine bessere Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wurden die teilweise sehr umfangreichen Verkoppelungsgebiete damals in Gemarkungen und Fluren unterteilt, wobei die Urkarte eine Flur darstellt.

Die auf den neuen Plakaten dargestellte Auswahl zeigt auf den Urkarten den ursprünglichen Verlauf der Oste mit vielen Windungen und Schleifen, während die aktuellen Luftbilder den teilweise begradigten, teilweise aber auch verblüffend ähnlichen Verlauf des Flusses nach mehr als 130 Jahren dokumentieren.

Die AG Osteland wird in den kommenden Monaten an ihren Info-Ständen auf Messen, Märkten und Festen für das neue GLL-Produkt werben. Vertreter der Katasterämter sind, teils in historischen Kostümen, im Ostejahr bei einigen Großveranstaltungen mit Infozelten vertreten. Historische und aktuelle Karten, aber auch Luftbilder der Oste-Region, können beim Katasteramt Bremervörde eingesehen und dort in analoger oder digitaler Form bezogen werden.

Karten-Ausdrucke können ab dem Format DIN A 4 auf Fotopapier gefertigt werden. Die Urkarten sind ab 36 Euro und die Luftbilder ab 20 Euro erhältlich.

Das neue DIN-A-1-Plakat �Die Oste im Wandel der Zeiten� gibt es beim Bremervörder Katasteramt für zehn Euro.


Zum Festjahr der Oste 33 Morde für 8,88 Euro

Wettbewerb "Mord an der Schwebefähre" mit starker Resonanz / Die jüngste Autorin ist elf Jahre alt / Siegerehrung und Buchvorstellung am 18. April in Osten bei Kaffee und Krimilandtorte

1. 4. 2009. Cuxhaven / Stade / Bremervörde. Das freundliche Grün der Schwebefähre Osten - Hemmoor hat sich in Schwarz verwandelt, auf das Gerüst fallen drei Blutstropfen � allerdings nur auf dem Buchdeckel eines neuen Paperbacks mit dem Titel "Mord an der Schwebefähre", vorgelegt vom Projekt Krimiland Kehdingen-Oste der Arbeitsgemeinschaft Osteland. Am Sonnabend, 18. April, 15 Uhr, ist es endlich soweit: Das Taschenbuch aus dem Fischerhuder Verlag "Atelier im Bauernhaus", das 33 Oste-Morde für 8,88 Euro bietet, und die Gewinner des gleichnamigen Kurzkrimi-Wettbewerbs  werden in der Ostener Festhalle bei Kaffee und Krimilandtorte vorgestellt.

Auf der Bühne, unter einem monumentalen Wandbild der Schwebefähre, werden fünf Geschichten aus dem neuen Buch vorgelesen, ausgewählt von der Jury des Wettbewerbs, bestehend aus Oste-Kulturpreisträgerin Elke Loewe (Drochtersen-Hüll) als Repräsentantin der schreibenden Zunft, Dipl.-Bibliothekarin Renate Bölsche (Osten) vom Krimiland-Projekt, dem Buchhändler Hajo Morgenstern (Bremervörde) und der Leserin Claudia Vogeler (Hamburg) sowie Mirko Schädel, dem Inhaber des Butjadinger Krimimuseums, der auch die Laudatio halten wird.

Der Krimiwettbewerb - wichtigster Beitrag des Krimiland-Projekts zum "Jahr der Oste" - war ein Experiment. Vorgegeben war kein Thema, sondern ein Ort, an dem Mörderisches geschehen sollte: die Schwebefähre im Dorf Osten, die seit 1909 den Tidefluss Oste überspannt. Aber würde ein technisches Bauwerk aus dem frühen letzten Jahrhundert auch die Fantasie anregen? Würden sich mehr Frauen oder Männer beteiligen? Wo würden die Geschichten spielen, in der Gegenwart oder in der Vergangenheit? Kämen außer Dranhängen und Runterschubsen noch andere Taten ans Tageslicht? Welche Motive würde es geben? Und überhaupt�

Genau 94 Manuskripte erreichten den Verlag, die jüngste Autorin ist elf Jahre alt. Die Einsendungen kamen nicht nur aus Norddeutschland, denn bei der Werbung für den Wettbewerb hatte das �Syndikat�, ein Zusammenschluss von Krimiautoren, geholfen. Die längste Reise unternahm ein Krimi aus Formentera in Spanien. Es gab 55 Einsendungen von Frauen, 36 von Männern, zwei von Familien und eine von einem Autorenpaar.

Aus den Einsendern wurden insgesamt 30 (statt wie ursprünglich vorgesehen 20) für einen Buchpreis ausgewählt. Doch die ersten drei Gewinner sind nach wie vor der Öffentlichkeit unbekannt. Das Geheimnis soll erst in der Festhalle Osten gelüftet werden, wenn aus der neuen Publikation gelesen wird. Herausgeberin ist Elke Loewe, die nicht nur die Idee zu dem Wettbewerb hatte, sondern zu dem Buch auch 33 Schwarzweiß-Fotos beigesteuert hat. Jochen Bölsche (Arbeitsgemeinschaft Osteland) wird den literarischen Nachmittag moderieren. Der in Bremervörde lebende Musiker Christian Rüthing will die Geschichten mit der Blockflöte musikalisch kommentieren.

Nach einer kleinen Pause wird das bekannte Bremer Kriminalautorenpaar Margarete und Jürgen Alberts seine eingesandte Story in verteilten Rollen zum besten geben, außerdem soll eine plattdeutsche Kriminalgeschichte vom Autor vorgelesen werden. Nach der Veranstaltung können die Besucher erstandene Krimibücher von den Hauptgewinnern im Bücherbus der Fahrbücherei des Kreises Cuxhaven signieren lassen, der außer der Reihe zu diesem Anlass in Osten anrollen wird.

Eintritt wird zu dem Krimi-Festival nicht erhoben. Wer die von Gastwirt Sascha Dick zu diesem Anlass eigens hergestellte Krimilandtorte probieren möchte, sollte rechtzeitig in der Festhalle sein und sich eine Portion bestellen.


"Abwrackprämie" für die Schwebefähre?

AG Osteland startet Flugblatt-Aktion gegen Kreistagsbeschluß / Nationales Baudenkmal nicht dem Verfall preisgeben / Weltkonferenz in Frage gestellt?

22. 3. 2009. Hemmoor. Erstmals seit ihrer Gründung vor fünf Jahren hat die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. eine Flugblatt-Aktion gestartet.

Zunächst in Hemmoor, Osten, Geversdorf und Oberndorf wurde am Wochenende der Wortlaut eines "Offenen Briefes" an den Cuxhavener Landrat Kai-Uwe Bielefeld verbreitet, in dem sich alle vier Bürgermeister aus dem Raum Hemmoor - Dirk Brauer (Samtgemeinde, parteilos), Hans Wilhelm Saul (Stadt Hemmoor, SPD), Carsten Hubert (Osten, CDU) und Bodo Neumann (Hechthausen, SPD) - gemeinsam gegen eine Preisgabe des nationalen Baudenkmals Schwebefähre Osten - Hemmoor durch deren Eigentümer, den Kreis Cuxhaven, aussprechen.

"Diese wichtige Stellungnahme soll möglichst vielen Bürgern im Originaltext zur Kenntnis gebracht werden, weil der Sachverhalt für unsere Region von existenzieller Bedeutung ist," begründet AG-Osteland-Vorsitzender Gerald Tielebörger die Aktion. Die Verteilung der Flugblätter soll in den nächsten Wochen bei Veranstaltungen im Rahmen des "Jahres der Oste" fortgesetzt und auf sämtliche Orte an der Unteren Oste ausgedehnt werden.

Die AG Osteland will auf diese Weise den parteiübergreifenden Vorstoß der vier Bürgermeister unterstützen, die in ihrer gemeinsamen Stellungnahme darauf hinweisen, dass das "möglicherweise absehbare Sterben der Schwebefähre dem Tourismus in der Region schweren Schaden zufügt und zum unwiederbringlichen Verlust eines außerordentlich bedeutsamen kulturhistorischen Objektes führt".

Die AG Osteland als ehrenamtlich tätige Initiatorin und Trägerin des Projekts "Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel" und als Unterstützerin der vor der Eröffnung stehenden "Internationalen Schwebefähren-Infomeile" in Hemmoor unterstreicht die Kritik der Bürgermeister an dem Beschluß der Kreistagsmehrheit, die Schwebefähre aus finanziellen Gründen bei Störungen nicht länger in einem fahrbereiten Zustand zu halten. Die Schwebefähre könne ihre touristische Wirkung nur entfalten, solange sie auch funktionstüchtig ist, heißt es auf dem Flugblatt. Das habe sich "sehr deutlich während der Zeit der Stilllegung gezeigt".

Die Entscheidung der Kreistagsmehrheit konterkariere darüber hinaus "auf eine sehr drastische Art" nicht nur die Bemühungen vieler ehrenamtlich Tätiger, die Osteregion touristisch zu beleben. Durchkreuzt zu werden drohe auch die Absicht, die beiden deutschen Schwebefähren an der Oste und am Nord-Ostsee-Kanal als Unesco-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.

Die AG Osteland teilt die Auffassung der vier Bürgermeister, "kein einziges anderes historisches Bauwerk im Landkreis Cuxhaven und darüber hinaus" komme "für eine derartig bedeutsame Anerkennung in Betracht". Ein Baudenkmal, dessen Träger - wie der Landkreis - ausdrücklich erkläre, er sei zu einer nachhaltigen Sicherung nicht bereit, verspielt, so die Arbeitsgemeinschaft, von vornherein jede Chance auf den begehrten Unesco-Titel.

Sollte die Kreistagsmehrheit ihre Haltung nicht revidieren, ist nach Ansicht der 350 Mitglieder starken Arbeitsgemeinschaft auch der Sinn einer kürzlich beschlossenen Schwebefähren-Weltkonferenz stark in Frage gestellt, auf der vom 1. bis 4. Oktober in Rendsburg, Osten und Hemmoor mit Vertretern der noch existierenden Schwebefähren in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Agentinien nicht nur das das Hundertjährige gefeiert, sondern auch ein etwaiger transnationaler Antrag auf Unesco-Anerkennung erörtert werden sollte.

"Wie es jetzt aussieht, wird es bei den Jubiläumsveranstaltungen an der Oste mehr zu betrauern als zu feiern geben," fürchtet Osteland-Vize Jochen Bölsche, Sprecher des Arbeitskreises deutscher Schwebefähren, in dem unter anderem die Bürgermeister aller deutschen Schwebefähren-Orte vertreten sind. Wenn Deutschland seine älteste Schwebefähre verkommen lasse, könnte eine in der Bundesrepublik abgehaltene Weltkonferenz in eine "Blamage auf internationalem Partett" münden.

Daher müsse jetzt erörtert werden, ob es unter diesem Umständen nicht besser sei, die Einladungen zu einer Weltkonferenz in Deutschland, die den ausländischen Gästen bereits vor Wochen avisiert worden waren, zu stornieren.

Bereits unmittelbar nach dem umstrittenen Kreistagsbeschluß hatte die AG Osteland erklärt, wenn der Landkreis die Fähre tatenlos dem Rostfraß überlasse, werde nicht nur das Wahrzeichen der touristisch aufstrebenden Osteregion kaputtgespart, es drohe auch eine kulturhistorische "Freveltat von nationalen Dimensionen". Die Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre wiederum erklärte, durch drohenden Absprung von Sponsoren sei auch ein Teil der in Osten geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten gefährdet.

Von den Passanten wurde die Protestaktion der AG Osteland in Dutzenden von Gesprächen begrüßt. Es könne nicht angehen, war zu hören, dass der Landkreis die an Sparauflagen gebundene Bedarfszuweisung von Landesgeldern als "Abwrackprämie für die Schwebefähre" mißverstehe.

Als "typisch" bezeichneten es Hemmoorer Bürger, dass der Kreis Cuxhaven "wieder einmal in den armen Grenzgemeinden" an der Oste spare, während die fettesten Brocken aus den erhofften Landeszuweisungen sicherlich anderswo landen würden. "Wenn die Schwebefähre in Bederkesa oder Otterndorf stehen würde, hätte der Kreistag so einen Quatsch nie beschlossen," machte einer seinem Unmut Luft.

Von anderen Passanten hörten die Osteland-Akteure, es sei skandalös, dass der Kreis ein eigenes Baudenkmal - noch dazu von nationalem Rang - offenbar einfach dem Verfall preisgeben dürfe, während er selber als Untere Denkmalschutzbehörde private Besitzer denkmalgeschützter Häuser mit peniblen Auflagen überziehe.


Mitglieder-Mail 2/2009

22. 3. 2009, Liebe Ostefreundinnen und -freunde,

das erste Quartal unseres "Jahres der Oste" endet in Kürze, und schon jetzt läßt sich sagen, dass es nie zuvor in unserem Vereinsleben ein so ereignisreiches Vierteljahr gegeben hat. Die folgenden Kurzberichte und Terminhinweise sollen Sie auf dem laufenden halten.

Mit freundlichem Gruß
aus dem Vorstand

Gerald Tielebörger
Jochen Bölsche

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1. Erste Flugblatt-Aktion der AG Osteland - Bitte um Mithilfe
2. Starkes Medienecho auf den "Ball der Oste"
3. Krimi-Buch und Krimi-Festival in der Ostener Festhalle
4. Osteland-Radreiseführer "Deutsche Fährstraße" im Handel
5. Welt-Schwebefähren-Infomeile vor der Eröffnung
6. Milch-Info-Zentrum Hasenfleet wird eingeweiht
7. Lesung zweimal ausgebucht - jetzt die dritte
8. Baljer Leuchtturm: Aktionstag und erste Erfolge
9. Brobergen: TV-Präsenz und reiches Programm
10. Jahr der Oste: 350 Veranstaltungen, 350 Mitglieder
11. Osteland-Magazin stark nachgefragt
12. Spektakulärer Störbesatz in der Oste
13. Vortragsmarathon zum Jahr der Oste
14. Deutschlands bester Krimi aus Kehdingen?
15. Web-Tipps für Osteland-Mitglieder

1. Erste Flugblatt-Aktion der AG Osteland - Bitte um Mithilfe
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Gegen die Entscheidung der Cuxhavener Kreistagsmehrheit, künftig keine Gelder mehr in die Erhaltung der Fahrbereitschaft der Schwebefähre zu investieren, hat nicht nur die AG Osteland protestiert ("Freveltat von nationalen Dimensionen"). Alle vier Bürgermeister aus dem Raum Hemmoor - Dirk Brauer (Samtgemeinde, parteilos), Hans Wilhelm Saul (Stadt Hemmoor, SPD), Carsten Hubert (Osten, CDU) und Bodo Neumann (Hechthausen, SPD) - haben in einem "Offenen Brief" an den Cuxhavener Landrat Kai-Uwe Bielefeld gegen eine Preisgabe des nationalen Baudenkmals protestiert. Die AG Osteland hat am Wochenende begonnen, den Brief der vier Bürgermeister (alle gehören unserem Verein an) in hoher Auflage im kompletten Wortlaut als Flugblatt der Bevölkerung zugänglich zu machen. Die Verteilung - zunächst in Hemmoor, Osten, Oberndorf und Geversdorf - soll auf andere Orte am Fluß ausgeweitet und fortgesetzt werden

Wer die Möglichkeit dazu hat, wird gebeten, den Brief - ein Dokument von existenzieller Bedeutung für unsere Region - hier

http://www.ostemarsch.de/offener-brief-druckvorlage.htm

herunterzuladen, auszudrucken, gegebenenfalls zu vervielfältigen, zu verteilen, auszuhängen oder mit seiner Website zu verlinken.

2. Starkes Medienecho auf den "Ball der Oste"
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Mit rund 200 Gästen war der "Ball der Oste" in Iselersheim (NEZ: "eine rauschende Ballnacht") ein voller Erfolg. Die Verleihung des Oste-Kulturpreises "Der Goldene Hecht" fand auch in diesem Jahr ein starkes Medienecho mit zum Teil ganzseitigen Presseberichten. Die Liste der Preisträger und alle Laudatio-Texte stehen unter

http://www.tag.der.oste.de .

3. Krimi-Buch und Krimi-Festival am 18. 4. in Osten
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Die nächste große Veranstaltung der AG Osteland wirft ihre Schatten voraus. Nachdem eine Jury unter Vorsitz unseres Mitglieds Elke Loewe die Preisträger unseres Kurzkrimi-Wettbewerbs "Mord an der Schwebefähre" ausgewählt hat, werden die preisgekrönten Texte am Sonnabend, 18. April, ab 15 Uhr in der Ostener Festhalle bei einer Art Krimi-Festival vorgestellt und die Preise (insgesamt 1800 Euro und Sachpreise) vergeben. Zugleich präsentiert Oste-Preisträger Wolf-Dietmar Stock das Taschenbuch "Mord auf der Schwebefähre", das aus dem Wettbewerb hervorgegangen ist. Allen Osteland-Mitgliedern geht in diesen Tagen per Post noch eine schriftliche Einladung zu.

4. Radreiseführer "Deutsche Fährstraße" jetzt im Handel
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Seit Mitte März ist der von der AG Osteland herausgegebene Radreiseführer "Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel", ein sogenannter Kontaktspiralo, im Buchhandel. Die Ag Osteland hat den 72 Seiten starken, ehrenamtlich erstellten Reiseführer, dessen Titelbild die Schwebefähre an der Oste zeigt, kürzlich Bürgermeistern und Touristikern aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen vorgestellt.

Deutsche Fährstrasse: Bremervörde - Kiel. Top-Karte und Tourguide. Radwanderkarte 1:50000 / hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Osteland. Autor: Jochen Bölsche; Bielefelder Verlag, Bielefeld; 72 Seiten mit 26 Karten und 108 Fotos; 9,95 Euro. ISBN 978-3-87073-459-6.
 

5. Welt-Schwebefähren-Infomeile in Hemmoor vor der Eröffnung
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Eine weltweit einzigartige "Internationale Schwebefähren-Infomeile" mit acht türgroßen Infotafeln und vier Rastplätzen mit Tischen, Stühlen und Fahrradständern wird am kommenden Freitag, 27. März., 11 Uhr, auf der Basbecker Fährstraße von unseren Mitgliedern Hans Wilhelm Saul, Bürgermeister, und Dirk Brauer, Stadtdirektor der Stadt Hemmoor, eröffnet. Konzeption und redaktionelle Umsetzung der Tafeln hat Jochen Bölsche vom AG-Osteland-Vorstand übernommen, die Gestaltung lag in den Händen von Oste-Kulturpreisträger Nikolaus Ruhl.
 

6. Milch-Info-Zentrum Hasenfleet wird eingeweiht
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Die von der AG Osteland seit zwei Jahren propagierte Idee, den Milchstraßen-Tourismus vom Kreis Stade auf den Kreis Cuxhaven auszuweiten und in Hasenfleet ein Milch-Infozetrum zu schaffen, ist von Kommunalpolitikern, Touristikern und vor allem von den Milchbauern in der Region aufgegriffen worden, unter anderem von unseren Mitgliedern Horst von Thaden, Detlef Horeis, Wilhelm Hottendorf und anderen. Nach Abschluß der Bauarbeiten wird sich Hasenfleet am Freitag, 17. April, unter Beteiligung der AG Osteland geladenen Gästen als "gläserne Molkerei" präsentieren, am 2. Mai wird mit der Öffentlichkeit der 1. Hasenfleeter Milchtag veranstaltet. Der von unserem Mitglied Carola Maas, der neuen PR-Frau der Molkerei, miterdachte Web-Auftritt kann besichtigt werden unter

http://www.molkerei-hasenfleet.de
.
7. Zwei Lesungen ausgebucht - demnächst die dritte
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In Kooperation mit dem Heimatverein Oberndorf und mit Hilfe unserer Mitglieder Albertus Lemke, Henning Kuhne sowie Hans und Christiane Bünning hat die AG Osteland dieser Tage im Oberndorfer "Störtebeker" zwei Lesungen mit der Oste-Kulturpreisträgerin Grit Klempow ("Hol över - Von Fähren und Menschen an der Oste") veranstaltet. Beide Abende fanden - auch wegen der musikalischen Umrahmung und des lukullischen Rächerfischtellers - sehr viel Anklang und waren binnen kurzem ausverkauft. Eine dritte Klempow-Lesung, die der Heimatverein und die AG Osteland für Freitag, 24. April, 19.30 Uhr, auf dem Oberndorfer Restaurantschiff "Ostekieker" angesetzt haben, ist ebenfalls bereits bis auf wenige Restplätze ausgebucht. Letzte Anmeldungen für den 24. April  (Kostenpunkt: 15 Euro inkl. Räucherfischteller und Fährmannsköm) nimmt Henning Kuhne unter Tel. 0152-21309470 entgegen.

8. Baljer Leuchtturm: Aktionstag und erste Erfolge
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Unsere Freunde von der Fördergesellschaft Baljer Leuchtturm von 1904 - befeuert von Oste-Kulturpreisträger Eberhard Klitzing mit Gerhard und Waltraut Gebhardt - hat nicht nur einen glänzend organisierten resonanzstarken "Aktionstag" zur Rettung des maritimen Seezeichens veranstaltet, sondern kann auch einen wichtigen Erfolg melden: Die nicht eben finanzstarke Gemeinde Balje hat 20.000 Euro für die Erhaltung des Leuchtturmes - unweit unserer "Fährienstraße" - bewilligt. Einzelheiten können hier nachgelesen werden:

http://www.niederelbe.de/balje.doc

9. Brobergen: TV-Präsenz, Fährentag und reiches Programm
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Osteland-Mitglieder aus den Vorständen des Ostener Fährvereins und des Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen und Umgebung um Karl-Heinz Brinkmann (Osten) und Corinna Kolf (Brobergen) haben erreicht, dass sein seit langem angedachtes Projekt im Jahr der Oste realisiert wird: Der 1. Mai soll als "Tag der Fähren" begangen werden, an dem in Osten, Brobergen und Gräpel gefeiert und alle drei Fähren mit einem Ticket (Fähr-Card) genutzt werden können. Mehr über die Broberger Fahrzeiten, die Öffnungszeiten des Fährkrugs und das Programm des sehr aktiven Broberger Vereins, der kürzlich wieder Thema von NDR-TV-Dreharbeiten war, steht auf dieser
Website:

http://www.faehre-brobergen.de

10. Jahr der Oste: 350 Veranstaltungen, 350 Mitglieder
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Der Mitglieder-Zustrom zur AG Osteland hält an. Nachdem im Januar erst das 300. Mitglied begrüßt werden konnte, wurde vorige Woche mit Pastor Dieter Ducksch (Osten) das 350. Mitglied registriert. Nahezu gleichzeitig wurde dem Ostejahr-Organisationsbüro in Osten (osteland@gmx.de) die 350. Veranstaltung gemeldet. Alle Termine im Jahr der Oste auf einen Blick bietet diese Website:

http://www.niederelbe.de/ostemarsch/termine010109.htm

Täglich frische Informationen zum Jahr der Oste und einen Kalender mit komfortablen Sucfunktionen bietet die von der AG Osteland und vom Ostener Fährverein gemeinsam beschickte Website

http://www.jahr-der-oste.de

11. Osteland-Magazin stark nachgefragt
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Das von unserem Mitglied Ursula Holthausen zusammengestellte und in einer Auflage von über 30 000 Exemplaren erschienene "Osteland-Magazin" (Niederelbe-Zeitung, Stader Tageblatt, Bremervörder Zeitung), das dem Jahr der Oste gewidmet ist, eignet sich hervorragend hervorragend zur Werbung für unsere Region und für unseren Verein. Das Magazin sollte bei Samtgemeinden und Tourismus-Infos noch vorrätig sein. Es wird aber auch von den Aktiven unseres Arbeitskreises Messen und Märkte an diversen Info-Ständen abgegeben, solange der Vorrat reicht, unter anderem am 2. Mai beim Hasenfleeter Milchtag, am 16. Mai bei der Gutspark-Eröffnung in Cadenberge, und am 17. Mai beim Hafenfest in Schwartenhütten.

12. Spektakulärer Störbesatz in der Oste
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Rund 100 Jahre nach dem Zusammenbruch der Störfischerei in der Oste beginnt am Sonnabend nach Ostern bei Bremervörde ein spektakuläres Experiment: In der Oste werden 55 Jungstöre der hier früher heimischen, aber ausgestorbenen Art aus französischer Nachzucht versuchsweise ausgesetzt. Dass die Oste als einziger niedersächsischer Fluss für dieses Projekt ausgewählt worden ist, begründen die Initiatoren unter anderem mit den Verdiensten der Ostepachtgemeinschaft - Vorsitzender ist unser Mitglied Wolfgang Schütz - um die erfolgreiche Wiederansiedlung des Lachses und mit der am Fluss seit Jahren betriebenen Öffentlichkeitsarbeit für den Fischartenschutz. Mehr über die Besatzmaßnahme auf den Websiten der Ostener Sportfischer:

http://www.sfv.oste.de
 

13. Vortragsmarathon zum Jahr der Oste
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Das Jahr der Oste hat das Interesse an unserem Fluß und an der AG Osteland enorm belebt. In den vergangenen Wochen referierte Jochen Bölsche über die Osteland-Aktivitäten unter anderem vor dem Runden Tisch Kultur (Bremervörde), dem ADFC Cuxhaven (Osten), Landwirtschaftsschulabsolventen (Ihlienworth), Seglern (Oberndorf) und dem Arbeitskreis "Kirche und Tourismus" (Osten). Am Sonnabend, 28. März, ist er eingeladen, vor den Gästeführerinnen und Gästeführern des Kreises Rotenburg/Wümme in Sittensen über die AG Osteland und touristische Perspektiven über die Untere und Obere Oste zu referieren.

14. Jahresbester Krimi aus Kehdingen?
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Kommt der beste Krimi, der 2008 in den deutschsprachigen Ländern erschienen ist, aus dem Krimiland Kehdingen-Oste? Das gleichnamige Osteland-Projekt hat dem Drochterser Anwalt Wilfried Eggers gratuliert, dessen Kehdingen- und Türkei-Roman "Paragraf 301" jüngst als einer von 5 Titeln für den renommierten Glauser-Preis nominiert worden ist. Eggers war beim Ball der Oste mit dem "Goldenen Hecht" der AG Osteland in der Kategorie Literatur ausgezeichnet worden. Mehr auf unserer Website

http://www.krimiland.de

Am 1. März wurde dem Alfstedter Pädagogen Hans-Hinrich Kahrs der Hermann-Allmers-Preis für Heimatforschung 2009 verliehen; Kahrs war bereits 2007 mit dem Osteland-.Kulturpreis ausgezeichnet worden. Wir gratulieren zu der neuerlichen Ehrung. Mehr über Hans-Hinrich Kahrs hier:

http://www.gymnasium-warstade.de/kahrs-allmers-preis.html
 

15. Web-Tipps für Osteland-Mitglieder
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Neben den "offiziellen" Netzwerk von Websites der AG Osteland e. V., bestehend aus

> http://www.osteland.de
> http://www.deutsche-faehrstrasse.de
> http://www.krimiland.de
> http://www.jahr-der-oste.de
> http://www.tag.der.oste.de

gibt es eine Reihe häufig aktualisierter privater Seiten zum Thema Oste, die von Mitgliedern unseres Vereins betrieben werden:

> http://www.osteportal.de (Gerd Tielke aus Neuhaus),
> http://www.ostemarsch.de (Renate und Jochen Bölsche aus Osten)
> http://www.ostechronik.de (Hartmut Jungclaus aus Boßel)
> http://www.oberndorf-oste.de (Detlef Horeis aus Oberndorf)
> http://www.schwebefaehre-osten.de (Karl-Heinz Brinkmann aus Osten)


Jahresbester Krimi aus  dem Kehdinger Moor?

"Paragraph 301" von Wilfried Eggers für die höchstdotierte deutschsprachige Auszeichnung nominiert / AG Osteland gratuliert dem Drochterser Autor und Anwalt

9. 3. 2009. Stade / Cuxhaven / Bremervörde. Kommt der beste deutschsprachige Kriminalroman des Jahres aus dem Krimiland Kehdingen-Oste? Der Drochterser Rechtsanwalt und Schriftsteller Wilfried Eggers ist soeben als einer von fünf Autoren für den renommiertesten und höchstdotierten Krimipreis im deutschsprachigen Raum nominiert worden.

Der voriges Jahr erschienene, in Kehdingen und der Türkei spielende Eggers-Roman "Paragraf 301" wurde für den "Glauser"-Hauptpreis als bester Kriminalroman des Jahres 2008 in deutscher Sprache nominiert. Der Preis wird einmal jährlich vom "Syndikat", der Vereinigung deutschsprachiger Kriminalschriftssteller, verliehen.

Der Gewinner wird am 9. Mai 2009 in Singen am Bodensee im Rahmen einer festlichen Gala bekannt gegeben. Der Preis in der Sparte "Roman" ist, wie die Jury  mitteilt, mit 5.000 Euro dotiert - "in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen", wie es augenzwinkernd weiter heißt.

Eingereicht für den begehrten Preis wurden in diesem Jahr 247 Titel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Unter die ersten Fünf zu kommen, ist schon ein großartiger Erfolg", gratulierte die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. jetzt dem Kehdinger Autor. Die AG Osteland, die auch Trägerin des Literaturprojekts "Krimiland Kehdingen-Oste" ist, hatte Eggers erst Ende Februar, wie berichtet, mit dem Oste-Kulturpreis "Der goldene Hecht" ausgezeichnet.

Auch bei Literaturkritikern hat der Eggers-Roman ein exzellentes Echo gefunden. "Paragraf 301", urteilte "Die Welt" zur Frankfurter Buchmesse 2008, sei "der brisanteste Türkei-Krimi des Herbstes". Wilfried Eggers habe sich, rühmte ein anderer Rezensent, "endgültig in die Spitze der deutschen Krimiautoren geschrieben".

Von der Autoren-Vereinigung Syndikat wird die Nominierung Eggers' für den "Glauser" - benannt nach dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896 in Wien - 1938) - mit den Worten begründet, es handele sich um eine "angenehm unprätentiöse, mit Menschenfreundlichkeit und leisem Humor gewürzte Prosa, die den Figuren die ihnen zustehende Gerechtigkeit widerfahren lässt".

Hauptfiguren des Romans sind ein des Totschlags verdächtigter illegaler türkischer Hilfsarbeiter, ein in der Türkei verurteilter Demonstrant und ein Kehdinger Rechtsanwalt in Gewissenskonflikten, "konfrontiert mit den Abgründen norddeutscher Provinz und auf den Spuren eines verdrängten Völkermordes", wie die Jury resümiert.


Döntjes, Musik und Räucherfisch

Heimatverein und AG Osteland laden zum maritimen Abend mit Buchautorin Grit Klempow / Fähren-Geschichten und -Bilder zum "Jahr der Oste"

29. 1. 2009. Oberndorf/Oste. Hafenkneipen-Atmosphäre wird am Freitag, 13. März, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Störtebeker in der Oberndorfer Hauptstraße herrschen. An diesem Abend präsentiert der Heimatverein Oberndorf in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. maritime Leckerbissen literarischer und kulinarischer Art.

Bei Räucherfisch und "Fährmannsköm" wird die Journalistin und Oste-Kulturpreisträgerin Grit Klempow Döntjes aus ihrem jüngst erschienenen Buch "Hol över! - Von Fähren und Menschen an der Oste" vortragen, für das sie über ein Jahr lang an der Unteren Oste mit vielen Zeitzeugen gesprochen, Dokumente gesichtet und Fotos gesammelt hat, unter anderem in Osten, Oberndorf, Geversdorf und Neuhaus.

Das Buch ist von Publikum und Presse äußerst positiv aufgenommen worden. Der Stader Landschaftsverband lobt, die Fährgeschichte der Osteregion werde von Grit Klempow als "Geschichte der kleinen Leute" erzählt, die "nachts für 20 Pfennig raus mußten". Klempows Buch sei ein "Tränen ins Auge drückender Beitrag zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte unserer Heimat".

Maritime Klänge von Hanni Milan (Schifferklavier) und Hans Bünning (Spoons) werden die Lesung umrahmen, die dem "Jahr der Oste" gewidmet ist. Darüber hinaus zeigt Henning Kuhne, Vorsitzender des Heimatvereins Oberndorf, Bilder von alten Ostefähren. Kuhne empfiehlt allen Osteliebhabern, sich wegen der begrenzten Platzzahl rechtzeitig bei ihm unter Tel. 0152-21309470 anzumelden.


Bürger-Engagement schafft ein "einzigartiges Netzwerk"

AG Osteland feierte fünfjährige Erfolgsgeschichte / Über 180 Veranstaltungen zum "Jahr der Oste" angekündigt / Open-air-Fährmuseum für Hemmoor-Basbeck / Sorge um den Zustand des Flusses

13. 1. 2009. Bremervörde / Stade / Kiel. Aus kleinen Anfängen ist mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. ein "einzigartiges Netzwerk" von Bürgern entstanden, die sich über die Grenzen von vier Landkreisen hinweg für die rund 150 Kilometer lange "Lebensader des Elbe-Weser-Dreiecks" engagieren. Diese Bilanz zog die vor fünf Jahren gegründete gemeinnützige AG Osteland am Dienstag in ihrer Mitgliederversammlung in der Ostener Festhalle.

Vorsitzender Gerald Tielebörger (Wingst) berichtete, dass die Zahl der Mitglieder seit der Gründung von zehn auf 312 gestiegen sei. Als 300. Mitglied wurde Thomas Oldhafer aus Oberndorf von ihm mit Blumen begrüßt.

Während die Gründer überwiegend in der Samtgemeinde Hemmoor ansässig waren, verteilen sich die Mitglieder heute auf das gesamte Osteland, von der Quelle bis zur Mündung. Mittlerweile haben sich, so Tielebörger, auch die Samtgemeinden am Oberlauf des längsten niedersächsischen Elbzuflusses der "Lobby für das Osteland" angeschlossen.

Ehrgeizige Ziele hatten sich die Gründungsmitglieder bereits Anfang 2004 in die Satzung geschrieben, wie der 2. Vorsitzende Jochen Bölsche (Osten) in seinem mit Digitalbildern illustrierten Festvortrag über die fünfjährige "Erfolgsgeschichte" des Vereins ausführte.

Die Strategie der Gründer, die in ihrer Existenz gefährdete Schwebefähre Osten-Hemmoor touristisch in eine länderübergreifende Ferienstraße einzubinden, sie zum Wahrzeichen des Ostelandes aufzuwerten und mit dem "Eiffelturm des Nordens" für die idyllische, aber weithin unbekannte Region zu werben, habe mit dem Aufbau der Deutschen Fährstraße Bremervörde-Kiel mittlerweile verwirklicht werden können.

Im vorigen Jahr wurde die weltweit in zehn Sprachen beworbene Themenroute vom mdr-Fernsehpublikum zur zweitbeliebtesten "Traumstraße Deutschlands" gewählt. Mitte März wird in einem Bielefelder Verlag ein von Bölsche für die AG Osteland verfaßter, bundesweit vertriebener Radreiseführer über die maritime "Fährienstraße" erscheinen.

Einen weiteren Schub für das 1400 Quadratkilometer große, überwiegend  strukturschwache Einzugsgebiet der Oste verspricht sich der Verein vom "Jahr der Oste 2009", das er aus Anlaß des bevorstehenden 100-jährigen Bestehens der Schwebefähre ausgerufen hat. Das Festjahr war zum Jahrebeginn von Osteland-Vorstandsmitglied Sigrid Frömming (Großenwörden) mit einer dreitägigen Papierschiff-Kunstaktion eröffnet worden.

Bislang seien dem Verein für das Ostejahr bereits über 180 Termine gemeldet worden, teilte Bölsche mit. Ein "kunterbunter Veranstaltungsmarathon" werde eindrucksvoll "die Kraft des Ehrenamtes und die Vielfalt unserer Region" unter Beweis stellen. Das auf der Website www.jahr-der-oste.de einsehbare Programm umfasse schon jetzt Windjammerbesuche, Apfelfeste, Krimitörns, Kanurennen, Angelvorführungen, Segelregatten, Orgelexkursionen, Fußballturniere, Staffelläufe, Mittelaltermärkte, Kunstausstellungen sowie Blasmusik-, Orgel- und Shantykonzerte.

Ein weiteres in der Vereinsatzung verankertes Ziel, die Gründung eines "Fähr- und Flußmuseums", lasse sich zwar - anders als bis vor kurzem geplant - in der finanzschwachen Gemeinde Osten nicht realisieren, wo nunmehr lediglich ein "Shop mit musealem Charakter" im Gespräch ist. Am gegenüberliegenden Ufer, in Hemmoor-Basbeck, werde jedoch bereits im Frühjahr eine  Art "Open-air-Fährmuseum" entstehen.

Dort sollen an vier Info-Punkten mit Stühlen, Tischen und Fahrradständern acht von der AG Osteland redaktionell gestaltete türgroße Tafeln die weltweit acht noch exisierenden Schwebefähren vorstellen, darunter beispielsweise die 2006 zum Weltkulturerbe erhobene "Mutter aller Schwebefähren" im spanischen Bilbao.

Erfreut zeigt sich der Verein über die von ihm konzipierte Erweiterung der Niedersächsischen Milchstraße über den Kreis Stade hinaus auf die Gemeinden Osten, Oberndorf, Geversdorf und Wingst (Kreis Cuxhaven) sowie die damit verbundene Aufwertung der Molkerei Hasenfleet zum Milchinformationszentrum. Ein Erfolg sei auch der für 2009 erwartete Bau weiterer Fahrgastschiffsanleger in Osten und Hechthausen-Klint sowie die starke Resonanz auf den im Rahmen des AG-Osteland-Projekts "Krimiland Kehdingen-Oste" veranstalteten Kurzkrimi-Wettbewerb "Mord an der Schwebefähre"; die Preisträger werden im April in Osten geehrt.

Allerdings habe die AG Osteland, bilanzierte Bölsche, "nicht nur Erfolge" zu registrieren: "Viele von uns sehen mit Sorge die negative demographische Entwicklung unserer abgelegenen Region außerhalb der Speckgürtel, die Abwanderung junger Menschen, das galoppierende Gaststättensterben, die ungelösten Verkehrsprobleme wie etwa das eingleisige Nadelöhr der Bahnbrücke über die Oste in Hechthausen, die überzogenen, wucherähnlichen Bahntarife für Fahrgäste aus Orten außerhalb des HVV, die Finanznot vieler Gemeinden im Armenhaus Osteland und ihre Probleme, siehe Fährmuseum Osten, wichtige Ilek- und Leader-Projekte gegenzufinanzieren."

Auch der Zustand der Oste selber bereite einigen Anlass zur Sorge. Bölsche nannte "die kaum absehbaren Auswirkungen der Elbvertiefungen und des geplanten Wegfalls der Bundeswasserstraßen-Eigenschaft, die Folgen weiterer extremer Hochwasserlagen wie im Januar vorigen Jahres in Bremervörde, die nur schleppend voran kommende Beseitigung von Querverbauungen und von Einleitungen im Oberlauf, das Erlensterben, den Rückgang der Aalbestände und vieles mehr."

Schatzmeister Johannes Schmidt (Hemmoor) konnte anschließend über eine positive Kassenlage berichten, die es ermöglicht, den mit 3000 Euro dotierten Oste-Kulturpreis "Der goldene Hecht" auch in diesem Jahr zu vergeben; der sogenannte Oste-Oscar soll am 28. Februar bei einem "Ball der Oste" in Bremervörde-Iselersheim in sechs Kategorien verliehen werden.

Bei den turnusgemäßigen Teilneuwahlen wurden die Vorstandsmitglieder Tielebörger und Schmidt in ihren Ämtern bestätigt, Bölsche, Frömming und Curt Schuster (Hemmoor) amtieren weiter. Für zwei ausgeschiedene Beisitzer rücken der Obstbauer Torsten Wichmann und die Bibliothekarin Renate Bölsche (beide Osten) in den Vorstand nach.

Zu Beginn der Versammlung hatte Gründungsmitglied Carsten Hubert, Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Osten, in einem Grußwort die Arbeit der AG Osteland gewürdigt. Zugleich dankte Hubert den örtlichen Vereinen, die dazu beigetragen hätten, dass Osten im jüngsten Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" den zweiten Platz errungen hat.


Jury im Krimiland untersucht "Mord an der Schwebefähre"

Autorenwettbewerb mit Rekordbeteiligung / Wieder Lesungen in der Hexenbucht / Kriminacht erstmals an der Oste

12. 1. 2009. Bremervörde / Stade / Cuxhaven. In der jüngsten Vollmondnacht standen fünf Frauen und Männer in einem Reetdachhaus nahe der Oste vor einer schwierigen Aufgabe: Es galt, aus einem riesigen Stapel eingesandter Kurzkrimis zum Thema "Mord an der Schwebefähre" die besten Beiträge auszuwählen. Der Wettbewerb, ausgeschrieben zum "Jahr der Oste 2009" und zum 100-jährigen Bestehen der Schwebefähre Osten-Hemmoor, bildet den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen im "Krimiland Kehdingen-Oste", wie die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. ihr vor zwei Jahren gestartetes Literatur- und Tourismusförderungsprojekt nennt.

Erfreut zeigte sich die Vorsitzende der Kurzkrimi-Jury, die Erfolgsautorin Elke Loewe aus Drochtersen-Hüll (Landkreis Stade), über die hohe Zahl von Einsendungen: Nicht weniger als 94 Autorinnen und Autoren aus den Oste-Landkreisen Rotenburg, Stade und Cuxhaven, aber auch aus anderen Bundesländern und sogar aus Österreich und Spanien hatten spannende Mordfälle konstruiert, die rund um das nationale Baudenkmal über der Oste spielen.

Außer Elke Loewe hatten vier weitere Juroren die 94 Mordfälle zu prüfen: Diplom-Bibliothekarin Renate Bölsche vom Arbeitskreis Krimiland aus Osten/Oste (Landkreis Cuxhaven), der Buchhändler Hajo Morgenstern aus Bremervörde (Landkreis Rotenburg), der Krimimuseumsleiter Mirko Schädel aus Stollhamm-Butjadingen (Landkreis Wesermarsch) und - als Krimi-Fan - Claudia Vogeler aus Hamburg, Witwe des Autors Volker Vogeler, der an der Oste eine dreistellige Zahl von Drehbüchern für TV-Krimis verfaßt hat.

Die Jury hat sich zu strengstem Stillschweigen verpflichtet. Erst bei der Preisverleihung am Sonnabend, 18. April, unter der Schwebefähre sollen die Namen der Preisträger bekannt gegeben werden. Rund zwei Dutzend der besten Kurzkrimis werden, wie der Mitveranstalter Wolf-Dietmar Stock ankündigt, im Verlag Atelier im Bauernhaus in Fischerhude (Landkreis Verden) als Taschenbuch mit dem Titel "Mord auf der Schwebefähre" erscheinen.

Bereits im Februar starten Mitglieder der AG Osteland an Elbe und Oste wieder eine Reihe von Krimilesungen, -führungen und -schiffstouren. So stellt der Drochterser Autor Wilfried Eggers sein neuestes Werk "Paragraph 301" am 18. Januar, 19.30 Uhr, im Buxtehuder "Et-ce-Tee-ra" und am 30. Januar, 19 Uhr, in der Gemeindebücherei in Ritterhude bei Bremen vor.

Corinna Kolf vom Fähr- und Geschichtsverein Brobergen konzipiert neue Exkursionen zu den Original-Schauplätzen des Historienkrimis "Anna aus Blumenthal" von Dietrich Alsdorf; unter anderem nach Hammah, Himmelpforten, Burweg-Horst, Bützflether Moor und Blumenthal im Kreis Stade (Termine werden auf www.faehrverein-brobergen.de veröffentlicht). Am Mittwoch, 18. März, 14.30 Uhr, liest der Autor Dr. Reinhold Friedl im Dorfhaus in Bülkau (Kreis Cuxhaven) in einer Veranstaltung der Industriegewerkschaft Bau aus seinem Oste-Krimi "Tödliches Tabu".

Auch 2009 wird die Reihe der abendlichen Krimilesungen in der Hexenbucht, an Bord des Oberndorfer Oste-Oldtimers "Mocambo", fortgesetzt. Veranstalterin Inga Hebeiss aus Drochtersen (Kreis Stade) hat zum "Mord an Bord im Abendrot"  Elke Loewe, Wilfried Eggers, Thomas B. Morgenstern, Wolfgang Röhl, Wolf S. Dietrich, Nana Rademacher und Alexandra Kui eingeladen (Termine unter www.osteschifffahrt.de, Buchung über Buchhandlung buch & byte, Tel.  04143 / 7434 ).

Die herbstliche Regionalkrimi-Nacht, die von Buchhändlerin Hebeiss bislang alljährlich in Drochtersen veranstaltet wurde, soll im Jahr der Oste erstmals an der Mündung des Flusses, im Natureum Niederelbe auf der Osteinsel zwischen Neuhaus und Balje, gefeiert werden. Etliche weitere Veranstaltungen, darunter Radtouren zu den fiktiven Tatorten im schaurig-schönen Krimiland Kehdingen-Oste, sind zur Zeit noch in Vorbereitung. Über aktuelle Termine informiert die Website
www.krimiland.de.


Skipper organisieren maritime Höhepunkte

Im "Jahr der Oste" 2009 beleben über ein Dutzend Segelregatten, Ruderrennen, Windjammertreffen, Shantykonzerte und Hafenfeste den lange Zeit vergessenen Fluß

9. 1. 2009. Bremervörde / Himmelpforten / Osten. Jahrzehntelang galt die Oste, die sich durch das grüne Dreieck zwischen Elbe und Weser schlängelt, als "vergessener Fluß" und als Geheimtipp für Kanuten, Segler und Motorbootfahrer. Im "Jahr der Oste" 2009 jedoch, ausgerufen von der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland  e .V., wird der längste niedersächsische Nebenfluß der Elbe so belebt sein wie lange nicht mehr:

Vereine und Gemeinden organisieren an dem rund 150 Kilometer langen Fluß aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens der ältesten deutschen Schwebefähre in Osten/Oste das ganze Jahr über Segelregatten, Ruderrennen, Windjammertreffen, Shantykonzerte, Hafenfeste und andere Höhepunkte.

Wo früher dörfliche Werften Großsegler bauten und Frachtschiffe Torf und Ziegelsteine transportierten, ist die Berufsschifffahrt in den letzten Jahren fast zum Erliegen gekommen; das Attribut Bundeswasserstraße gilt daher als gefährdet. Nun aber könnte dem stillen Strom ein zweiter Frühling als Freizeitrevier bevorstehen: Mehr und mehr Hobbyschiffer, aber auch Sportfischer entdecken das idyllische Osteland - ein sanfter Trend, der sich im Festjahr noch verstärken soll.

"Die Terminplanung für die maritimen Veranstaltungen ist weitgehend abgeschlossen," sagt der ehrenamtliche Koordinator des Festjahrs, Jochen Bölsche (Osten) vom Vorstand der AG Osteland. Einer der Höhepunkte des Jahres wird das Wochenende 16./17. Mai sein, wenn örtliche Vereine zu Hafenfesten und Museumstörns einladen und stolze Traditionssegler auf der Oste aufkreuzen.

So wird die 1939 erbaute Gaffelketch "Seute Deern II" den Hafen von Oberndorf ansteuern, wo der Segelschoner bei einem "Open Ship"-Nachmittag besichtigt werden kann und wo bei maritimer Musik an der Fährpromenade unterhalb der Flußkirche gefeiert wird.

Am selben Wochenende wird in der benachbarten Marina Schwarzenhütten, dem Vereinshafen der Seglervereinigung "Oste" Hemmoor, der Oldtimer "Vegesack" erwartet, ein Fischereifahrzeug aus dem Jahr 1895 mit mehr als 400 Quadratmetern Segelfläche. Empfangen wird das Schiff am 17. Mai mit einem Hafenkonzert von sechs norddeutschen Shantychören und einer gemeinsamen Schauveranstaltung von Schiffsmodellbauclubs aus der Region.

Am selben Tag offeriert das 1872 gebaute älteste dienstbereite Motorfahrgastschiff Deutschlands, der einstige Alsterdampfer "Mocambo", Sonderfahrten zu Heimatmuseen und Heimatstuben entlang des Flusses. In den Oste-Orten Neuhaus, Geversdorf, Oberndorf und Osten werden maritime Exponate präsentiert. Im nahen Hemmoor, in einer ehemaligen Zementschute, sind den ganzen Sommer lang  Schaustücke zur Schifffahrts- und Industriegeschichte des Ostelandes zu sehen.

Wer bereits am Ostersonntag, 12. April, erfahren will, welche Schiffe einst die Oste und andere Nebenflüssen der Niederelbe befahren haben, kann ab 10 Uhr das Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseums in Wischhafen besuchen. Im dortigen alten Hafen, findet zur Saisoneröffnung des mehrfach ausgezeichneten Museums wieder ein Oldtimer-Schiffstreffen statt.

Wassersportliche Höhepunkte auf der Oste sind 2009 eine Rekordzahl von Regatten. Auf dem von Ebbe und Flut regierten Unterlauf, an der historischen Schwebefähre, dem sogenannten "Eiffelturm des Nordens", startet der Verein Wasserfreunde Hemmoor vom 5. bis zum 7. Juni einen maritimen "Ostemarathon" über 86 Kilometer sowie zwei Trimmregatten für Ruderer und Kanuten aus ganz Deutschland. Ebenfalls aus Anlaß des Festjahrs hat der Deutsche Ruderverband für den 20. Juni eine bundesweite Gemeinschaftsfahrt über 100 Oste-Kilometer ausgeschrieben.

Der 22. August, ein Sonnabend, wird der Tag der Paddler sein. Während anläßlich eines Sommerfests am Gemeindeanleger in Oberndorf Kanuten vom gesamten Fluß ihre Kräfte messen können, beginnt beim traditionellen Hafenfest in Neuhaus, nahe der Ostemündung, wieder ein Wassersport-Event mit Spaßfaktor: Bei einem "Internationalen Pappbootrennen" werden die aus Papier und Klebstoff gebastelten skurrilen Wasserfahrzeuge strapaziert bis zum Untergang.

Romantisch wird es eine Woche später, am 29. August, ab 19 Uhr zugehen: Dann gibt der Wassersportclub Osten an seinem Vereinsanleger unweit der Schwebefähre den Startschuß zu einem abendlichen Bootskorso aller Motor- und Segelboote, die aus diesem Anlaß liebevoll mit Lampions geschmückt werden. Der Abend endet mit einem Skipperfest am Clubhaus hinterm Ostedeich.

Vom 11. bis zum 13. September wiederum steht die Oste im Blickpunkt der Segelwelt rechts und links der Niederelbe. An diesen Tagen endet mit der traditionellen Herbstregatta "Rund um den Medemgrund" der Segler-Gemeinschaft Oberndorf (SGO) eine Serie von drei großen Wettfahrten um den begehrten "Nordsee-Elbe-Cup".

Veranstaltet wird die größte Regatta an der Unterelbe von der SGO gemeinsam mit der Seglervereinigung Brunsbüttel (SVB), der Segler-Vereinigung Cuxhaven (SVC), der Seglervereinigung Freiburg (SVF) und der Segler-Vereinigung des TSV Otterndorf (SVO). Aus Anlaß des Oste-Festjahrs verlängert die SGO ihr Regattafest, bei dem wieder der beste Skipper als "König der Elbmündung" ausgezeichnet wird, um einen dritten Tag; erstmals wird auch die Seglervereinigung "Oste" Hemmoor teilnehmen.

Am 1. Oktober werden dann die Böllerschüsse einer Salutbatterie, die aus dem ostfriesischen Leer anrückt, nicht nur den Beginn der viertägigen Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Schwebefähre zwischen Osten und Hemmoor signalisieren, sondern auch ein Geschwader von Oldtimern begrüßen, das aus diesem Anlaß herbeischippert.

Angesagt haben sich in Osten und Hemmoor für die Zeit zwischen dem 1. und 4. Oktober nicht nur Fischkutter von der Elbmündung und Torfkähne aus dem Teufelsmoor. Auch der Besan-Ewer "Möwe" und die Tjalk "Hoop op Welvaart" aus dem Hamburger Museumshafen Övelgönne werden erwartet, dazu ein Wasserschutzpolizeiboot aus alten Zeiten. Die Krautsander Werft Hatecke, Weltmarktführer auf ihrem Gebiet, will nicht nur ein Rettungsboot neuester Bauart präsentieren, sondern auch einen antiken Vorläufer.

Das gesamte Jahr über werden Freizeitskipper für ihr Hobby werben und Heimatfreunde über die reiche Schifffahrtsgeschichte des Flusses informieren, auf dem früher Walfänger zu Fangreisen bis nach Grönland aufbrachen. Der Regionalhistoriker Rainer Brandt etwa eröffnet am Montag, 9. März, 18 Uhr, in der Volksbank-Schalterhalle in Bremervörde, Alte Straße 17, eine Fotoausstellung mit dem Titel "Der Bremervörder Hafen auf alten Fotografien" eröffnen. Gezeigt werden 60 Exponate aus der Sammlung des Heimatforschers, der auch den Festvortrag über den einstmals größten Stackbuschhafens Europas halten wird.

Im Heimatmuseum des früheren Werft-Orts Geversdorf informiert Ortsheimatpfleger Günter Lunden vom 27. bis zum 30. August mit einer Ausstellung unter dem Titel "Ein Dorf und sein Fluss" über den Wandel an der Oste. Im Geversdorfer Hafen lädt der letzte Berufsfischer am Fluß, Walter Zeeck, zur Besichtigung seines Kutters "Ostetal" ein, mit dem er und seine Söhne Aale und Stinte aus Elbe und Oste holen.

Andere Fischarten waren in den vergangenen Jahrzehnten aus der Oste völlig verschwunden, vor allem Lachs und Stör. Um die Bemühungen zur Wiederansiedlung informiert die Ostepachtgemeinschaft (OPG), zu der sich über 20 Angelvereine mit 5600 Mitgliedern zusammengeschlossen haben, in einem Info-Zeit auf dem Fährmarkt, der am 24. Mai an der Ostener Schwebefähre gefeiert wird. Die beharrlichen Artenschutzbemühungen der Angelvereine waren, so OPG-Vorsitzender Wolfgang Schütz, so erfolgreich, dass die Oste seit einiger Zeit als "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins" gelte.

Gefeiert wird 2009 nicht nur an der 100 Jahre alten Schwebefähre, sondern auch an den beiden letzten historischen Prahmfähren, die auf den Ruf "Fährmann, hol över" noch immer den Fluß queren. An der Fähre in Brobergen steigt Pfingsten ein zweitägiges Mittelalterfest, an der benachbarten Fähre in Gräpel (ebenfalls Kreis Stade) findet am 20. Juni ein Open-Air-Konzert und am 6. September ein Fischerfest statt.

Einen spürbaren Schub erhoffen sich die Veranstalter des Festjahres für die Fahrgastschiffahrt auf der Oste. Nach der Inbetriebnahme moderner Oste-Anleger in Balje (Kreis Stade) und Oberndorf (Kreis Cuxhaven) sollen 2009 mit EU-Unterstützung neue Anlegemöglichkeiten auch in Osten und Hechthausen geschaffen werden; am künftigen Anleger im Hechthausen-Klint plant die Gemeinde für den 30. August ein Blaskonzert mit Musikanten von allen Flußabschnitten.

Während die Mündung mit dem Natureum, einem Naturkundemuseum zum Thema Elbe und Oste, seit einiger Zeit verstärkt auch von Fahrgastschiffen aus Brunsbüttel und Cuxhaven angesteuert wird, lädt die in Oberndorf/Oste beheimatete "Mocambo" 2009 zu einer Rekordzahl von Fahrten zwischen Bremervörde und den Seehundbänken im Ostewatt ein (Infos: www.osteschifffahrt.de). Zu dem Mocambo-Angebot zählen auch sieben abendliche Krimilesungen unter dem Motto "Mord an Bord im Abendrot" in der Hexenbucht bei Hemmoor.



 
 
 
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