Neues aus Wassertourismus, Wassersport und Sportfischerei an der Oste

Wolfgang Schütz bilanziert "hervorragende Fortschritte"
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Einsatz für Aal,
Lachs und Stör

Aufmerksame Zuhörer: Blaues Netz Oste

7. 12. 2012. Vor fast hundert Mitgliedern des Blauen Netzes Oste der AG Osteland berichtete Wolfgang Schütz, Sprecher der Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische, im Oberndorfer Gasthaus "Zur Sietwende" über Erfolge auf dem Weg zur Wiederansiedlung des in Deutschland ausgerotteten Europäischen Störs und zur Bestandsstützung von Aal, Lachs und Meerforelle

"Wir stehen am Anfang eines
erfolgversprechenden Projekts"

Aus dem Vortrag von Wolfgang Schütz am 7. 12. 2012 beim Blauen Netz Oste

Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste, mittlerweile ein Teil der AG Osteland, kann auch in diesem Jahr positive Ereignisse verzeichnen. Im Juli haben im Osteland, gemeinsam mit der Besatzgemeinschaft Wümme, 80.000 Farmaale in Oste, Schwinge, Mehe, Wümme und Nebengewässer eingesetzt. Diese Maßnahmeund  die freiwillige Erhöhung des Aalschonmaßes von 40 auf 45 Zentimeter waren dringend notwendig, um den extrem gefährdeten Bestand zu stützen. Die angefallenen Kosten wurden zu 60 Prozent mit Regierungsgeldern bezuschusst. 


Aal-Infoblatt der Oste-Sportfischer

Das von der Regierung verhängte Exportverbot nach Fernost hat den Glasaalbestand an der europäischen Westküste mittlerweile um 7 Prozent gesteigert. Bevor wir dies allerdings hier in der Oste sichtbar spüren, werden aber noch einige Jahre vergehen. 

Im Zuge des Kooperationsvertrages mit Frankreich hat Deutschland im Frühsommer 10.000 Störlarven bekommen. Dies ist die bislang größte Transaktion dieser Art. Leider sind die Störweibchen im Berliner Leibniz-Institut noch nicht geschlechtsreif. Im Rahmen des Naturschutztages der Alfred-Töpfer-Akademie am 16. September wurde durch den Ministerpräsidenten David McAllister der 1000. Stör aus der Nachzucht von 2011 in Oberndorf besetzt. Am gleichen Tag wurden auch ca. 1000 Jungstöre von 10 cm Größe aus der französischen Nachzucht 2012 an der oberen Oste bis hin zum Bootsclub in Elm verteilt. Im Rahmen eines Störfestes in Oberndorf konnte jeder Besucher  Patenschaftsurkunden erwerben und somit das Projekt unterstützen. Aufgrund dieses enormen Besatzes konnten  Berufs- und Krabbenfischer schon zehn Wiederfänge in der Elbe und im nordfriesischen Wattenmeer melden. Die so gewonnenen Daten über die einzelnen Fische und deren Wanderwege lieferten den Experten eine Menge Informationen für die weiteren Arbeiten.


Jetzt fischgerecht: Basbecker Schöpfwerk

Die Bestandsstützung sowie die Wiedereinbürgerung der verschiedensten Wanderfischarten durch die Sportfischer können langfristig aber nur dann erfolgreich sein, wenn deren Wanderwege, beginnend in der Kinderstube der Oste, durchgängig werden, sodass sie ungehindert ins Meer abwandern können und bei Geschlechtsreife auch den selben Weg zurück nehmen können. Zur großen Freude der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische konnte im September ein ökologisches Highlight fertig gestellt und eingeweiht werden. Der Bauherr, der Unterhaltungsverband Untere Oste, konnte nun das umgebaute, fischdurchgängige Basbecker Schleusenfleth seiner Bestimmung übergeben. Die Oste kam damit ein Stück weit der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie näher, die bis 2015 einen "guten ökologischen Zustand" der Gewässer fordert.

Das größte Hindernis in der Oste, das Bremervörder Wehr, soll in naher Zukunft ebenfalls so umgebaut werden, dass auch hier die Wanderfische ungehindert bzw. noch besser aufsteigen können, um ihre Laichplätze zu erreichen. Fünf kleinere Querverbauungen im Bereich der oberen Oste bei Sittensen sind bereits bzw. werden noch fischdurchgängig gestaltet. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Entwicklung unserer Oste zu einem guten ökologischen Zustand raumgreifend hervorragende Fortschritte macht und die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der AG Osteland gemeinsam mit Biologen und anderen Wissenschaftlern in ihrer Arbeit bestätigt wird.

An der Oste und an der Eider lebt es jeweils noch ein Störfischer aus alten Zeiten. Weil es aus der früheren Störfischerei wenige Fotos und sonstige Dokumente gibt, planen wir gemeinsam mit der Gesellschaft zur Rettung des Störs Videointerviews mit diesen beiden Fischern zu führen, um ihnen gezielt detaillierte Fragen zu stellen. Wir hoffen, damit Antworten auf noch offene Fragen zu finden. Der nächste Störbesatz wird am 11. Mai bei einem großen Störfest auf dem Gelände des Bootsclubs Elm stattfinden. Auch dort wird wieder die Möglichkeit bestehen, Patenschaftsurkunden zu erwerben und somit die Wiedereinbürgerung zu unterstützen. Der Vorstand des BC Elm unterstützt dieses neue Projekt gemeinsam mit dem Elmer Bürgermeister in besonderer Weise. 

Die erfolgreiche Wiedereinbürgerung von Lachs und Meerforelle, die zu 600 bis 700 Rückkehreren geführt hat, hatte einen Vorlauf von ca. 10.000.000 aufgelegten Eiern. In unsere Oste haben wir seit dem Beginn des Versuchs, den Europäischen Stör wieder einzubürgern, ungefähr 2.000 Jungstöre eingesetzt. Es ist also noch viel zu tun. Wir stehen erst am Anfang eines erfolgversprechenden Projektes. Packen wir es an.


Viele aktuelle Informationen aus dem Osteland auch auf Facebook, wo u. a. die AG Osteland, das Krimiland, die Schwebefähren, der Oste-Radweg und jetzt auch das Blaue Netz Oste präsent sind.

Großes Störfest
im Mai in Elm


Planungsgespräch beim Bootsclub Elm

16. 11. 2012. Der schön gelegene Oste-Ort Elm, heute Teil von Bremervörde, wird zunehmend zu einem beliebten Anlaufpunkt auch von Radwanderern und Wassersportlern. Der gastliche Bootsclub Elm engagiert sich stark in der Jugendarbeit, trägt im Blauen Netz Oste zur überörtlichen Kooperation der Wasserfreunde bei und unterstützt - unter starker Anteilnahme von Presse, Funk und Fernsehen - die Artenschutzbemühungen der Arge Wanderfische innerhalb der AG Osteland, die in Elm übrigens einen überproportionalen Mitgliederzuwachs verzeichnet hat.


Bürgermeister Gajdzik, Spardel, Reinhard Mayer

Diese Gründe haben dazu beigetragen, dass die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.  zwei ihrer wichtigsten Veranstaltungen 2013 nach Elm gelegt hat, wie Vorsitzender Jochen Bölsche (Osten) am Donnerstag in Anwesenheit des Elmer Bürgermeisters Erich Gajdzik sowie dessen Vize Knud Spardel ankündigte: Am Sonntag, 17. Februar, wird der 9. Tag der Oste in Schomakers Landgasthof stattfinden. Und am Sonnabend, 11. Mai, wird die von Wolfgang Schütz geleitete Osteland-Arbeitsgemeinschaft Wanderfische zum "1. Störfest" des BC Elm auf dessen Hafengelände an der Oste einladen (siehe Kasten unten).


Spardel mit heimatLIVE-Bericht aus Elm

In dem vom 2. BC-Vorsitzenden Hermann Wiebke geleiteten Planungsgespräch hob Ortsbürgermeister Gajdzik die "super Zusammenarbeit" mit der AG Osteland und den "enormen Werbefaktor" hervor, den das Störprojekt für Elm (Wappen lks.) und die Oste bedeute. Sein Stellvertreter Knud Spardel, Manager beim TV-Sender heimatLIVE, überreichte den Organisatoren des Störfests eine Kassette mit der Fernsehreportage über den jüngsten Elmer Störbesatz, in der auch der Berliner Projektleiter, Fischereiwissenschaftler und Ostepreisträger Dr. Jörn Gessner im Interview zu Wort kommt.
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Am 11. Mai werden Hunderte
von Jungstören ausgewildert

Schütz informiert über das Stör-Projekt

Zur Planung des "1. Störfests in Elm" auf dem Hafengelände des Bootsclubs in Elm trafen sich die Vorstände der Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V und ihrer Arge Wanderfische im Bootsclub Elm/Oste e. V. Unterstützt wird das Projekt vom Elmer Ortsbürgermeister Erich Gajdzik sowie dessen Vertreter Knud Spardel. 

Bereits 2010 hatte der Bootsclub im Beisein des NDR-Fernsehens den Besatz des zehnten mit einem Sender versehenen Störs "Wolfgang" organisiert. In diesem Jahr wurden auf dem Elmer Hafengelände 200 weitere Störe in die Oste entlassen. Zahlreiche Besucher wohnten dem Ereignis bei.

Geplant ist nun, im Rahmen des Störfestes am 11. Mai erneut Hunderte von Jungstören im Rahmen des nationalen Besatzprojekts in die Oste auszuwildern.


BC-Vize Wiebke (2.v.l.), Vorstandskollegen

Kooperationspartner sind der Bootsclub Elm und die Arge Wanderfische in der AG Osteland sowie die Gesellschaft zur Rettung des Störs. Dabei soll auf dem Hafengelände des Bootsclubs Elm/Oste, An der Oste 20 a in Elm, ein "Störfest" gefeiert werden, dessen Gäste erneut, wie bereits kürzlich bei der Auswilderung des 1000. Jungstörs durch Ministerpräsident David McAllister in Oberndorf, "Störpatenschaften" erwerben können, wie Bootsclub-Pressesprecherin Hella Neugebauer mitteilt.

Die bisherigen Bemühungen der deutschen Artenschützer zur Wiederansiedlung des nahezu ausgestorbenen Europäischen Störs zeigen erste Erfolge. Wie Projektleiter Dr. Jörn Gessner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei mitteilt, sind aufgrund des bisherigen Besatzes in der Elbe und Nebengewässern wie Oste, Stör und Havel in diesem Herbst bereits 10 Wiederfänge zu verzeichnen, das sind von Fischern  gefangene und wieder zu Wasser gelassene Störe aus dem Besatz. "Eine tolle Sache," freut sich der Ostener "Störvater" Schütz.

Pressemitteilung des BC Elm.

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Am 17. Februar 2013 verleiht im Elmer Landgasthof Schomakers die AG Osteland bei ihrem 9. Tag der Oste erneut den Kulturpreis "Der Goldene Hecht". Nicht jeder weiss, dass die Schriftstellerin Elke Loewe das literarische Vorbild des legendären geflügelten Hechts mit der Krone in Elm angesiedelt hat.

Darüber war bereits 2004 auf oste.de in der Rubrik "Ausflugstipps" dieser Beitrag zu lesen:
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Heimat von Jonni Hecht und 
dem "elmonesischen Kuss"

"Jonni Hecht", die Geschichte über den Hecht mit der goldenen Krone, ist ohne Zweifel das schönste Buch, das je der Oste gewidmet wurde. Jetzt hat Text-Autorin Elke Loewe mitgeteilt, wer Vorbild für die Zentralfigur der "Tante Tine" ist, die Illustratorin Jo du Bosque mit blauer Schürze und blauer Kanne verewigt hat: Modell stand "Tante Sophie" Wöltjen, die inzwischen verstorbene Fährfrau und Gastwirtin aus Elm bei Bremervörde. Dort, an der "Unteren Schiffstelle", wo laut Bilderbuch-Tine schon "mein Ururgroßvater die Fähre über die Oste stakte", betreibt mittlerweile Sophie Wöltjens Sohn die Schankwirtschaft an der ehemaligen Kahn-Fährstelle, an der heute die Deutsche Fährstraße vorbei führt.
Unter einem Gemälde, das den Fährkrug in alten Zeiten zeigt (Foto oben), schmeckt der Kaffee noch immer so gut wie einst aus der blauen Kanne von "Tante Tine". 
Gastwirt Wöltjen, auch nicht mehr der Jüngste, weiss die schönsten Geschichten von der Oste zu erzählen - und auch vom Elmer Karnevalsverein Elmona, in dem schon Mutter Sophie "Elmona tara" rief und wo man den Schlager singt: "In Elm küsst man nur elmonesich..."
In Elm lohnt eine Besichtigung der alten Windmühle "Henriette" ebenso...
... wie ein Spaziergang auf den Elmer Berg mit seiner urtümlichen, in dieser Gegend kaum zu erwartenden Heidelandschaft. 

Quelle: oste.de, 2004


Natureum nutzt
die Winterpause


Zum Umbau wird das Hauptgebäude geräumt

29. 10. 2012. Hunderte von Freunden der AG Osteland, die Initiative "Pro Küstenwelten" und viele Kommunalpolitiker von der gesamten Oste haben im vorigen Winter für eine Zukunft für das Natureums Niederelbe, das "Tor zur Oste", gekämpft (siehe unsere gleichnamige SONDERSEITE). Das von vielen favorisierte Projekt Küstenwelten musste aus Finanzgründen abgespeckt werden, die Alternativlösung wird nun  realisiert: In diesen Tagen startet das Naturkundemuseum in der Ostemündung in die Phase der Umgestaltung. 


Auch der Stör überwintert im Magazin

Über das Winterhalbjahr 2012/13  wird die Dauerausstellung "Landschaften der Niederelbe" im Museumsgebäude komplett erneuert. Daher schließt das Natureum ab 5. November seine Pforten. Das Ergebnis des Umbaus können Besucher ab Mitte März 2013 besichtigen. Im Blickpunkt der neuen Hauptausstellung steht auch in Zukunft die Elbmündung, allerdings unter anderen Akzenten. 

Noch bis zum 4. November bleibt die Sonderausstellung "Abenteuer Erdgeschichte – Expedition in die Urzeit" in der Rundbogenhalle geöffnet. Auch der Elbe-Küstenpark, der Küstenzoo, die Bernsteinausstellung und der Museumsshop sind bis zu diesem Tag noch zugänglich.


Auch das Osteland kämpfte für das Natureum

Die vorbereitenden Arbeiten für das Bauprojekt haben inzwischen begonnen. So sind viele Exponate der alten Dauerausstellung ins Magazin gebracht worden. Was jetzt im Hauptgebäude passiert, ist aber erst der Anfang einer umfassenden Erneuerung im Naturkundemuseum mit dem weitläufigen Erlebnispark an der Ostemündung: Das in diesem Jahr verabschiedete Gesamtkonzept, das noch unter dem Arbeitstitel  "Küstenwelten"  läuft, geht nun in die Umsetzungsphase. Ein wesentlicher Beitrag dazu ist die Modernisierung der in die Jahre gekommenen Dauerausstellung. Im Laufe des Jahres 2013 ist als zweite Stufe  ein Neubau mit Fahrradstation geplant.

Das Projekt "Küstenwelten" sollte - wie ausführlich berichtet - ursprünglich komplett in einem Neubau entstehen, musste aus finanziellen Gründen aber umgeplant werden. "Dankenswerterweise waren alle beteiligten Förderinstitutionen bereit, die Umplanung zu unterstützen", erklärt die Geschäftsführerin des Natureums, Dr. Clivia Häse. Das Ergebnis sei eine Zweiteilung des Vorhabens. Die neue Ausstellung werde nun im bestehenden Museumsgebäude realisiert, das sich von den Räumlichkeiten in idealer Weise dafür anbiete.

Die neue Dauerausstellung stellt den einzigartigen Reiz der Elbmündung mit ihrer faszinierenden Tierwelt in den Mittelpunkt. Dazu zählen Meeressäuger, Wanderfische und Zugvögel. Thematisiert wird u.a. auch die Bedeutung der Elbe als Lebensader für den Seehandel mit seinen Verflechtungen in die ganze Welt. Für die kleinen Besucher gibt es eine eigene Kinderebene mit lehrreichen Aktionszonen.

Direkt am Elberadweg, dem beliebtesten Fernradweg Deutschlands, sowie an der Deutschen Fährstraße und am Oste-Radweg gelegen, soll vor dem Natureum ein Eingangsgebäude mit Kasse, Sanitäranlagen und Fahrradstation errichtet werden. Der Neubau bietet darüber hinaus auch eine Ausstellungsfläche sowie einen dringend benötigten Mitmachbereich für Gruppenaktionen. Losgehen soll es, sobald die letzten Fördermittel bewilligt sind und das Wetter den Baubeginn erlaubt.

Finanzielle Unterstützung erhält das Natureum vom Förderfonds der Metropolregion Hamburg/Niedersachsen, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Kreissparkasse Stade, dem Förderverein des Natureums sowie voraussichtlich von der NBank, bei der das Antragsverfahren noch läuft. "Das Natureum stellt Schülerinnen und Schülern wichtige themenorientierte Lernmodule zur Verfügung, die in den Kontext Bildung für nachhaltige Entwicklung passen", kommentierte der Landtagsabgeordnete Kai Seefried (CDU) die Entscheidung von Kultusministeriums, dass das Natureum jetzt ein offizieller außerschulischer Lernort wird. Seefried hatte sich dafür besonders engagiert. 


Mumienschiff-Film
in der Mediathek


AG-Osteland-Mitglied Leive (l., Foto: ZDF)

29. 10. 2012. Vor zwei Jahren stand die 1822 vor der Ostemündung gesunkene Galeasse "Gottfried" im Blickpunkt einer vielbeachteten Ägypten-Ausstellung im Natureum Niederelbe auf der Osteinsel bei Balje (Motto: "Versunken in der Elbe – Schätze vom Nil"). 


Vor 190 Jahren versank die "Gottfried"

Der Schriftsteller und Oste-Preisträger Dr. Reinhold Friedl setzte dem Schiff soeben mit dem 50. Oste-Krimi "Tödliche Schriftrollen vom Nil" ein literarisches Denkmal (siehe unseren Kanal KRIMILAND). 

Nun kam das Schicksal der "Gottfried" ins Fernsehen: Das ZDF berichtete unter dem Titel "Geisterschiff im Wattenmeer" am Sonntag, 28. Oktober, in der Sendereihe "Terra X" über das Wrack und die Forschungsarbeiten von Männern wie dem AG-Osteland-Mitglied Rainer Leive (Porträt siehe unten), einem langjährigen Vorstandsmitglied im Natureum Niederelbe.

Der Film steht hier in der ZDF-Mediathek zur Verfügung. Ausserdem hat ZDF online ein Interview mit Leive und Karig über ihr "Lebensziel" veröffentlicht, das Auffinden des Wracks - Interview bitte hier lesen.


Mumien-Röntgenbild aus "Terra X"

Leive hat, ebenso wie Dr. Joachim Karig vom Ägyptischen Museum in Berlin, fast dreißig Jahre seines Lebens der Suche nach dem Geisterschiff im Wattenmeer gewidmet  - laut ZDF "nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit": "Sie werten alte Seekarten aus und stellen mit Hilfe von Wind- und Strömungsmodellen zahlreiche Berechnungen der Sturmnacht an, in der das Schiff unterging. Dann glauben sie sich endlich am Ziel. Die Fundstelle liegt inmitten des weiten Mündungstrichters der Elbe, ein gefährliches Suchgebiet mit massenhaftem Schiffsverkehr und ständiger Bewegung des Meeresbodens durch Ebbe und Flut. 

Elbvertiefung gefährdet
Mumienschiff-Bergung


Altägyptische Mumie (aus dem "TerraX"-Film)

Die Zeit drängt, denn wenn mit dem Elbausbau begonnen wird, sind die Schätze aus Ägypten vermutlich endgültig verloren. Im Sommer 2011 ist es soweit. Das Lebenswerk von Joachim Karig und Rainer Leive steht auf dem Spiel. Unterwasserarchäologen unter der Führung von Dr. Martin Segschneider vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein machen die Probe aufs Exempel. Stimmen die Berechnungen der beiden Männer oder entzieht sich die Fracht aus Ägypten für immer dem Zugriff? "Terra X" ist bei der Suche dabei und erzählt die außergewöhnliche Geschichte von zwei gegensätzlichen Männern, die fest entschlossen sind, die kostbare Fracht zu finden." 

Die "Gottfried" war im März 1822 von Triest nach Hamburg unterwegs mit hunderten altägyptischen Kunstgegenständen, die für die Königlich Preußischen Sammlungen in Berlin bestimmt waren. Der Frachtensegler lief auf Grund. Die Besatzung kam in einem schweren Orkan bis auf einen Mann ums Leben, die Ladung ging über Bord. Kurz nach dem Untergang waren zwischen Otterndorf und Balje sieben von acht Mumien sowie andere Ladungsteile angeschwemmt und zunächst in der Nähe des heutigen Natureums verwahrt worden. Am 4. September 1822 wurden die Mumien und ein Prunkzelt in Hamburg versteigert. Sie gelten seitdem als verschwunden. 

Im Laufe der Zeit gerieten Schiff und Fracht in Vergessenheit. Erst in den 1990er Jahren gab es wieder eine heiße Spur: der vergoldete Kopf einer Mumie. Im Sommer 2011 machten Unterwasserarchäologen mit dem Forschungsschiff "Ludwig Prandtl" des Helmholtz-Zentrums Geesthacht die Probe aufs Exempel. Sie gingen der Frage nach: Stimmen die Berechnungen der Forscher oder entziehen sich die Schätze aus Ägypten für immer dem Zugriff? Antworten darauf liefert nun der Film. 

Ein Filmteam von "Terra X" verfolgte die Wracksuche und erzählt nun die außergewöhnliche Geschichte von zwei gegensätzlichen Männern, die fest entschlossen sind, die Kunstgegenstände zu finden. Autoren des rund 45-minütigen Berichts mit Spielszenen sind Robert Schotter und Friedrich Steinhardt, die sich seinerzeit auch im Natureum auf der Osteinsel über die ausgestellten Schätze aus Ägypten informierten. 
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Rainer Leive und die
Schriftrollen vom Nil

AG-Osteland-Mitglied Rainer Leive

Als der Bundespräsident 2004 Rainer Leive die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verlieh, umfasste die Laudatio eine Fülle von "beispielhaften dienstlichen und ehrenamtlichen Engagements" des damaligen Bediensteten der Standortverwaltung der Bundeswehr in Schwanewede. Die Bandbreite reicht vom "leidenschaftlichen" Einsatz des Technischen Regierungshauptsekretärs für Küstenschutz und Sturmflutforschung über seine Unterstützung eines Missionskrankenhauses in Indonesien und die Planung der Vogelstation an der Ostemündung bei Balje bis hin zu seiner langjährigen Arbeit als ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung "Natureum Niederelbe"; er gilt als einer der Väter des Küstenmuseums


Ägypten-Ausstellung 2010 im Natureum

Eng mit dem Natureum verbinden ist auch die wissenschaftliche Arbeit des Freizeit-Küstenhistorikers und Ägyptologen, die in den letzten Jahren mehrfach öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr: Leive und seinen Mitstreitern des Ägyptischen Museums Berlin ist es zu verdanken, dass der Verbleib einer aus Ägypten verschifften Altertümer-Sammlung erhellt werden konnte, die mit der Greifswalder Hukergaleasse "Gottfried" 1822 im Orkan vor der Ostemündung bei Balje versank.

Detektiv mit Entdeckerherz
auf Schatzsuche in der Elbe

Die detektivische Suche nach den einst von Preußen-General Heinrich von Minutoli für das Königshaus zusammengetragenen "Sammlung Minutoli" - darunter Mumien, Stelen, Büsten und ein Granit-Sarkophag - war nicht nicht nur Gegenstand einer von Leive initiierten Ausstellung im Natureum (siehe auch diesen Beitrag von NEZ-Chef Ulrich Rohde). Die Exponate sind  mittlerweile auch in Greifswald gezeigt worden, dem Herkunftshafen der "Gottfried". 

Dort wurde ein Leive-Vortrag im November 2011 mit den Worten angekündigt: "Nicht nur materielle Schätze liegen auf dem Grund der Elbe, sondern vor allem auch Teile des kulturellen Erbes der Menschheit. Die der Minutolischen Sammlung entstammenden ägyptischen Altertümer haben bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Rainer Leive, der seit Jahrzehnten über die Sammlung Minutolis, den Untergang der 'Gottfried' und das weitere Schicksal des Strandungsguts forscht, spannt den Bogen vom Verlauf der Expedition Minutolis in Ägypten bis zum Verlust des größten Teils der Erwerbungen beim Schiffbruch der 'Gottfried' 1822 in der Elbmündung."

Das ZDF zeigt die Fahndung
nach den Pretiosen vom Nil

ILeives abenteuerliche Suche nach den Preziosen vom Nil soll auch Thema in der ZDF-Reihe "Terra X" sein; mehr über den Film steht hier

Dem Mann mit dem "Entdeckerherzen", dessen Verdienste 2010 auch von Landrat Michael Roesberg. gerühmt und von Natureum-Geschäftsführerin Dr. Clivia Häse.gewürdigt worden sind, liegt die Zukunft des Küstenmuseums natürlich ganz besonders am Herzen. Das zeigte er im vorigen Winter mit seiner Teilnahme an den Rettungaktionen von Mitgliedern der Initiative "Pro Küstenwelten" und der AG Osteland. Über die Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft - Mitglied der AG Osteland - ist Leive der "Lobby für die Oste" eng verbunden.

Dieser Text erschien erstmals am 15. 12. 2011 auf oste.de. 


3.465 Gäste auf
dem Leuchtturm


Klitzing bei der Hauptversammlung in Hörne

20.10. 2012. Eine einzigartige Erfolgsgeschichte hat sich in den letzten Wochen - unweit der Deutschen Fährstraße in Nordkehdingen - um den alten Baljer Leuchtturm von 1904 entwickelt, den der Kreis Stade zunächst dem Verfall preisgegeben hatte.


Vom Verein gerettet: Baljer Leuchtturm

Nicht zuletzt dank der Beharrlichkeit einer Baljer Bürgerinitiative - geehrt mit dem Osteland-Kulturpreis "Der Goldene Hecht" - war das maritime Denkmal im Vogelschutzgebiet schließlich restauriert und außerhalb der Brutzeiten für beaufsichtigte Besuchergruppen freigegeben worden.


Osteland-Kulturpreisträger Klitzing (M.) 2009

Die Resonanz war enorm, wie Eckhard Klitzing, der Vorsitzende der Fördergesellschaft zur Erhaltung des Leuchtturms, am Freitag auf der Hauptversammlung des Vereins im Gasthaus "Zwei Linden" in Balje-Hörne berichtete. 

"Die über 50 ehrenamtlichen Leuchtturmwärter konnten in den Monaten Juli und August  insgesamt 3.465 Besucher zählen," meldete bereits vorigen Monat  die von Evelin Helenius-Scharten gepflegte Website des Vereins: "Allein diese Zahl macht deutlich, wie richtig es war, den alten Baljer Leuchtturm vor dem Verfall zu retten und die Möglichkeit zu schaffen, direkt an der Elbe nicht nur die Natur zu genießen, sondern sich auch mit der Leuchtturmtechnik, die für die Schifffahrt von erheblicher Bedeutung war, zu beschäftigen."


Fotoausstellung im "Kleinen Baljer"

Klitzing: "Trotz der großen Zahl der Besucher ist es aus unserer Sicht nicht zu einer Beeinträchtigung der Belange des Naturschutzes gekommen. Eher im Gegenteil. Bei den Diskussionen über die nur beschränkte Öffnungsmöglichkeit des Leuchtturms bestand die Möglichkeit, auf die besondere Lage des Leuchtturms im internationalen Naturschutzgebiethinzuweisen. Darüber hinaus haben sich fast alle Besucher problemlos an die vorgeschriebenen Wege gehalten. Besonders gefreut haben wir uns über die vielen Radwanderer, die zufällig am Turm vorbeikamen und bei uns eine kurze Rast gemacht haben. Gefreut haben sich aber auch die Radwanderer, die völlig überrascht waren, dass ihnen plötzlich die Möglichkeit geboten wurde, die Elbe und die Natur aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und dabei auch noch etwas zu lernen."

Abschließend heisst es: "Besonders stolz sind wir, dass es uns gelungen ist, den Turm in 9 Wochen an 5 Tagen pro Woche von 10 Uhr bis 18  Uhr für Besucher offen zu halten. Dies haben ca. 50 Turmwächter mit je 4-Stunden-Schichten möglich gemacht. Diesem Engagement gilt unser besonderer Dank."


Neues Video wirbt
für Reize der Oste


Maaike Hoop zeigt Hannes die Wingst

5. 10. 2012. Ein knapp fünfminütiges neues Video weckt viel Sympathie für die Untere Oste von Oberndorf bis Neuhaus und für den benachbarten schönen Bergwald. Rahmenhandlung des Films: Maaike Hoop, Wingster Tourismusfee, zeigt einem plietschen kleinen Jungen namens Hannes die Reize der familienfreundlichen und naturreichen Samtgemeinde Am Dobrock.


"Lumpenhunde" auf Schmuggeltour in Neuhaus

Die Deutsch-Holländerin aus Hemmoor im Dienst der Tourismus GmbH Wingst präsentiert nicht nur die "blauen Themen" wie die "Mocambo", die Reeperbahn hinterm Oberndorfer Deich, das Mündungsmuseum Natureum und die vielversprechenden Angelplätze (im Bild: Samtgemeinde-Touristiker Michael Johnen). Gezeigt wird vor allem die lange Zeit imagekranke und - obwohl mittlerweile touristisch aufgewertet -  noch immer von vielen unterschätzte Wingster Waldregion.


Dieter Köpke in der Oberndorfer Reeperbahn

Zu sehen sind in dem Video unter anderem der Zoo mit seinen weißen Tigern, .. .


Maaike Hoop stellt den Wingster Zoo vor

der Spielpark mit dem überraschend vielfältigen Angebot, Wingster Turnierpferde und Streichelponys, der Kameliengarten und ... 


Auf der Riesenrutsche im Spielpark Wingst

... auch ein ganz neue Attraktion: die Neuhäuser "Schmuggeltouren", die szenischen Geschichtsführungen der Initiative "Lumpenhunde".


Zum Abschluss Torte im Kamelienpark

Das Video aus dem Angebot des Internetportals tipdoo kann hier auf Youtube angesehen werden. 


Rekordsaison für
Wassertourismus


"Princess" -Fahrgäste beim Landgang in Oberndorf

23. 9. 2012. Mit vier außerplanmäßig eingeschobenen Touren der "Adler Princess" nach bzw. ab Oberndorf geht die Fahrgastschiff-Saison auf der Oste allmählich dem Ende entgegen. In keinem Jahr zuvor haben so viele Ausflugsdampfer den einstmals "vergessenen Fluss" angesteuert (siehe unten). 


Auch auf der Oste: Adler-Ausflugsfahrten (blau)

Die Adler-Reederei hat die Oste mittlerweile in ihr regulären Ausflugsprogramm aufgenommen (siehe Karte oben). Auf diese Weise haben allein weit über tausend Adler-Fahrgäste in diesem Jahr die Oste kennengelernt. Statt, wie ursprünglich geplant, in Hemmoor legten die Adler-Schiffe in Oberndorf an. 


"Adler Princess" am 22. September in Oberndorf

Aus Witterungsgründen - schwere See vor der Elb- und Wesermündung - wurden zuletzt vier Touren zusätzlich nach Oberndorf gelenkt (mehr in der NEZ).



Vier Wochen
auf der Oste

Die Mocambo vor Großenwörden

21. 9. 2012. Der Herbst hat Einzug gehalten, doch die Schifffahrtssaison auf der Oste dauert aber an. Vier Wochen lang - bis zum 21. Oktober - haben Ostefreunde noch Gelegenheit, fahrplanmäßige Touren mit dem originellen Oberndorfer Oldtimer Mocambo (Fahrplan) zu buchen. Auf unserem Foto passiert das Flussschiff den neuen Anleger Großenwörden, an dem gerade eine Jugendgruppe mit vier Booten Rast macht.

Dank für das Foto an Bernhard Witt.


Der Oste-Beste
ist Dieter Ahlff


Startschuss zur Oberndorfer Regatta

18. 9. 2012. Stürmisch endete in diesem Jahr, wie berichtet, die traditionelle Oberndorfer Regatta, das größte wassersportliche Ereignis auf der Oste. Frischer Wind herrschte beim Startschuss vor, später aber veranlasste eine Starkwindwarnung die Regattaleitung, das Feld aus Sicherheitsgründen zurückzurufen. Eine Wertung für den Nordsee-Elbe-Cup (NEC) konnte aber auf Basis der zuvor erzielten Ergebnisse aus Cuxhaven und Brunsbüttel trotzdem erfolgen. Auf der von Lothar Beisenherz attraktiv gestalteten Website der von Uwe Mählmann und Eddy Uhtenwoldt geleiteten Segler-Gemeinschaft Oberndorf (SGO) sind die Resultate der  NEC-Gesamtwertung 2012 jetzt veröffentlicht worden. Bester Segler von der Oste war Dieter Ahlff ("Carpe Diem") aus Hechthausen.


Abbruch nach Starkwindwarnung

Ohne Spinnaker - Platz 1: Blackout / Jan Lok SVO, Platz 2: Carpe Diem / Dieter Ahlff SVOH, Platz 3: Shaka / Alfred Paulsen SVC. Mit Spinnaker - Platz 1: Fridefix / Tilmann Wiebe SVB, Platz 2: Lofot / Rainer Gosch SVB, Platz 3: Xeleration / Benjamin Arndt SVB.

Dank für Fotos an Eddy Uhtenwoldt.


Weg frei bis
Hackemühlen


Gerdes (l.) beim Festakt im Schöpfwerk

19. 9. 2012. Naturfreunde an der Oste und insbesondere die Aktiven von der Osteland-Arge Wanderfische freuen sich über ein ökologisches "Pioniervorhaben", wie es NLWKN-Vertreter Heinrich Pudimat nennt: Wanderfische wie Aal, Lachs, Meerforelle und Stör können das hiesige Fliessgewässersystem erstmals seit Jahrzehnten zwischen der Elbe und den Laichgründen im Hackemühlener Bach bei Lamstedt barreriefrei passieren.


Oste-Wanderfische Lachs und Meerforelle

Dafür sorgt eine neue, fischdurchgängige Gestaltung des Oste-Mündungsschöpfwerk Basbecker Schleusenfleth in Hemmoor, das am Dienstag offiziell durch Behördenvertreter in Betrieb genommen wurde (siehe auch NEZ-Bericht). Mit einer Druckkammer und einer sogenannten Lockstrompumpe (Gesamtkosten 160.000 Euro, 90 % Landeszuschuss) soll den Fischen der Auf- bzw. Abstieg ermöglicht werden.


Jetzt fischgerecht: Basbecker Schöpfwerk

Für den Unterhaltungsverband Untere Oste hob Geschäftsführer Ulrich Gerdes unter anderem den Einsatz der 7800 Sportfischer an der Oste für die Renaturierung der Fliessgewässer im Einzugsbereich des Flusses hervor.


Wanderfisch-Experten Knoll, Thorhorst (2006)

Bereits Mitte des vorigen Jahrzehnts hatte, wie oste.de damals ausführlich.berichtete, der aus der Wingst stammende Wasserbau-Ingenieur Dr. Sören Knoll (Wiesbaden) mit dem früheren Hemmoorer Dr. Andreas Müller-Belecke (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin-Friedrichshagen) und dem ehrenamtlich aktiven Ostener Artenschützer und AG-Osteland-MitgliedTorsten Thorhorst (SFV "Oste") ein Konzept für fischdurchgängige Ostezuflüsse verfasst, vorgestellt mit einer exzellenten Powerpoint-Präsentation (hier ansehen!).


Bahnbrechend: Powerpoint-Präsentation...

... der Artenschützer von der Oste (ansehen)

Mit der Umgestaltung des Basbecker Schleusenfleths leistet das Land Niedersachsen einschlägigen EU-Richtlinien Folge. Im Zuge der Umsetzung werden derzeit - wie mehrfach berichtet - auch diverse Querverbauungen im Raum Sittensen beseitigt.


Fischbarrieren (kleine Kreise) - vergrössern

Doch viel ist noch zu tun - nicht nur am Fischhindernis Nummer 1, dem Bremervörder Wehr, sondern auch an einer Vielzahl von Zuflüssen der Tide-Oste, an denen künstliche Barrieren Wanderfische hindern, ihre traditionellen Laichgründe zu verlassen bzw. zu erreichen (Liste aller Querverbauungen hier).

Dank für Fotos und Hinweise an Wolfgang Schütz und Kurt Ringen.

Zum Thema:

> Sittensen: Sohlgleite statt Stau
(Zevener Zeitung)


Mit Wind in
den Segeln


Großenwördener Bootsausflug (Foto: Offermann)

3. 9. 2012. Nach einer Phase der Stagnation scheint sich der Wassersport an der Oste wieder zu beleben. Die neue Wassersportsparte des TSV Großenwörden um Heinz Heinsohn, Ewald Romund und Helmut Kammann hat sich mittlerweile konstituiert und jüngst eine Paddeltour mit 30 Teilnehmern zum Grillplatz des Wassersportclubs Osten und zurück absolviert (Kontakt: H. Heinsohn, Tel.: 04775/8166). Viele Fotos von Torben Offermann stehen auf dieser Website.

Auch in Osten tut sich was. Dort lag die Jugend-Segeljolle des WSCO lange auf dem Trockenen. "Seit diesem Sommer hat die Jolle wieder Wasser unterm Kiel, und zur Zeit absolvieren sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren ihren Segelkursus," meldet Karl-Heinz Brinkmann auf de-oestinger.de. Vor kurzem ging es mit zwei Segelbooten zu den Seehundbänken in die Ostemündung. Wer bei der Jugendgruppe mitmachen möchte oder an einem der nächsten Segelkurse interessiert ist, der kann sich bei Segelwart Norbert Gausling (04771/649177 ) oder beim 2. Vorsitzenden Dr. Manfred Toborg (04771/5211) melden. Mehr...

Auch in Oberndorf war der dortige Wanderkutter lange Zeit nicht genutzt worden. Jetzt ist er, wie berichtet, wieder flott gemacht worden. Am 9. September, während der 22. Oberndorfer Herbstregatta "Rund um den Medemgrund", dem Abschlussrennen zum "Nordsee-Elbe-Cup", wird auch die "Onkel Ernst" wieder auf der Oste zu sehen sein - dank des Engagements der Osteland-Mitglieder Harald Säland, Petra Reese, Fred Dobrinkat und anderer Oberndorfer SGO-Mitglieder.

Viel Erfolg mit ihrer Jugendarbeit verzeichnen zurzeit auch der BC Elm (wir berichteten ausführlich) und die Bremervörder Segler, deren Jugend ebenfalls zur Herbstregatta nach Oberndorf vertreten sein wird.


AG-Osteland-Vorstandsmitglied Jürgens

Zurzeit bereitet der Osteland-AK Blaues Netz Oste, so dessen Sprecher Bernd Jürgens, eine große Veranstaltung im nächsten Jahr vor: das "Absegeln" auf der Oste am 20. und 21. September 2013, zu  dem Segler von der gesamten Niederelbe erwartet werden. Beteiligen werden sich die Ostegemeinden Neuhaus, Oberndorf, Hemmoor-Schwarzenhütten und Osten. Jede Gemeinde stellt ein eigenes Besichtigungsprogramm und  eine gemütliche Abendveranstaltung auf die Beine. Jürgens: "Am Freitag werden die Frühankommer in Neuhaus zu einem Willkommensabend begrüßt, für den die Aktiven schon ein nettes Programm vorbereitet haben." - Mehr zum Thema auch in unserem Kanal BLAUES NETZ OSTE.



Die Invasion der
Weißen Flotte

Die MS "Nordstern" besucht Oberndorf

15. 4. 2012. Der Bau der neuen Schiffsanleger an der Oste zahlt sich aus. Nie zuvor waren so viele Fahrgastschiffstouren auf dem Südabschnitt der "Blauen Route" im Zuge der Deutschen Fährstraße  terminiert wie für diese Saison. So hat die Brunsbüttler Reederei PSB Brandt ihr Oste-Angebot stark ausgeweitet: Es gibt in den nächsten Monaten von Brunsbüttel aus  insgesamt elf "Erlebnistouren" in die Ostemündung, zum Natureum oder nach Oberndorf, beispielsweise zu Himmelfahrt und im Advent mit der MS "Nordstern". Hinzu kommen zehn "Entdeckerfahrten" mit der MS "Germania" vom Natureum in die Ostemündung.


Kommt in die Oste: die "Adler Princess"

Darüber hinaus fährt erstmals die Adler-Reedereimmit ihrer "Adler Princess" die Oste an, und zwar im Rahmen einer Fahrt von Hamburg bis Oberndorf. Offeriert wird am Montag, 14. Mai, und am Sonnabend, 8. September, jeweils von 10 bis 18.30 Uhr die Tour "Elbe & Oste" zum Gruppenpreis von 54,90 Euro inkl. Brunch- und Kuchenbuffet.

Am Dienstag, 15. Mai, und am Sonntag, 9. September, 10 bis 17 Uhr, gibt's den Törn "Oste, Elbe & Nord-Ostsee-Kanal" von Oberndorf nach Rendsburg (50,90 Euro; auch die Teilstrecken Brunsbüttel - Rendsburg und Hemmoor - Brunsbüttel sind buchbar). Tipp der Reederei: "Kombinieren Sie eine Fahrt auf der idyllischen Oste mit einer Tour auf der Elbe oder dem Nord-Ostsee-Kanal (Fahrt bis Rendsburg oder Hamburg) und erleben Sie die breite Vielfalt deutscher Wasserstraßen." Mehr auf der Adler-Website und in der Niederelbe-Zeitung.


Fahrgastschiff-Kapitäne Bingemer und Brandt

Das umfangreichste Programm legen die Kapitäne Caspar Bingemer (Osteschifffahrt) und Thorge Brandt (PSB Brandt) vor. Bingemers Fahrgastschiff "Mocambo" offeriert allein 36 "Entdeckerfahrten" vom Natureum in die Elbmündung (Fahrplan hier).

Insgesamt stehen rund 50 fahrplanmäßige Oste-Touren auf dem Mocambo-Programm; angesteuert werden u. a. die neuen Anleger in Osten, Klint und Hechthausen. Darüber hinaus gibt es wieder viele Chartertouren.

Auch Großenwörden wird angesteuert

Die "Germania" bzw. die "Nordstern", bereits in früheren Jahren häufig auf der Oste gesehen, bieten beispielsweise zu Himmelfahrt, 17. Mai, sowie am Sonntag, 22. Juli, und am Adventssonntag 2. Dezember, jeweils 10 bis 17 Uhr, Ausflüge von Brunsbüttel nach Oberndorf mit Landaufenthalt und teilweise Grillbüffet in dem Ostedorf.


Fahrgastschiff "Mocambo" in Oberndorf

An den Adventstouren haben in früheren Jahren auch viele Oberndorfer Interesse gezeigt, die per Bus nach Brunsbüttel und dann per Schiff zum Weihnachtsmarkt in ihrem Heimatdorf gefahren sind (siehe SONDERSEITE).


Die "Germania" kennt man bereits an der Oste

Eine Elbefahrt ab Brunsbüttel mit Aufenthalt im Natureum steht jeweils jeden Dienstag vom 26. Juni bis zum 24. Juli, jeweils 10.30 bis 17.30 Uhr, auf dem Programm der Reederei PSB-Brandt. Eine Zwei-Flüsse-Fahrt auf Elbe und Oste gibt's am Sonntag, 10. Juni, 14.30 Uhr bis 18 Uhr, und am Samstag, 11. August, von 14 bis 17.30 Uhr. Die Reederei verspricht: "Mit etwas Glück sehen wir auch Seehunde." Einzelheiten hier.


Tag der Fische
im Natureum


Tagesprogramm - hier vergrössern

29. 8. 2012.Der September wird zum Monat der 7800 Sportfischer an der Oste! Eine Woche bevor der SFV Oste in Osten sein 75-jähriges Bestehen feiert und David McAllister in Oberndorf den 1000. Stör auswildert, lädt das Natureum Niederelbe zu einer großen Veranstaltung: Für Sonntag, 9. September, 10 bis 17 Uhr, wird in Kooperation mit dem ASV Neuhaus/Oste der 4. Tag des Fisches organisiert. 


Riesenspaß für Jung und Alt im Natureum

Alle Besucher mit gültiger Fischereierlaubnis und deren Familienmitglieder bekommen einen 50-Prozent-Rabatt auf ihre Eintrittskarte.

Spezialisten des ASV Neuhaus/Oste präsentieren ihr neuestes Equipment und informieren über verschiedene Angelmethoden, z. B. Karpfen- und Meeresangeln, Angeln mit Pose, Futterkorb und Feederrute mit Gummifisch oder Wobbler, und geben dabei nützliche Tipps für die Praxis am Gewässer. Der Kettensägenkünstler und Angler Michael Volz schnitzt mit der Motorsäge vor Ort aus ganzen Baumstämmen "große Fische" aus Holz und zeigt einige besonders gelungene Werke“ aus seiner Produktion.


Informationen satt über Wunder der Tierwelt

Angelgeräteanbieter und  Angelfachzeitschriften haben auch in diesem Jahr wieder tolle Preise für die große Tombola bereit gestellt. Es gibt Angeln und Rollen, Fachbücher und Magazine, Kunstköder und Messer und vieles mehr zu gewinnen.

Das Natureum zeigt eine Sonderausstellung zum Thema "Geheimnisvolle Aale" und informiert über Wanderfische in der Oste. Außerdem findet ein großer Ziel- und Weitwurfwettbewerb für Kinder und Erwachsene mit der Angel statt. Als ersten Preis gibt es je einen bunt gefüllten Präsentkorb. Der Kiebitzmarkt Otterndorf und Cadenberge ist mit einem Verkaufstand und Top-Sonderangeboten auf dem Ausstellungsgelände vertreten.

Direkt vom Anleger unterhalb des Elbe-Küsten-Parks fährt am Sonntag  um 14.55 Uhr das Ausflugsschiff „Mocambo“ zu einer Tour in die Oste- und Elbmündung mit der Chance, Seehunde zu beobachten. Natürlich stehen für alle Petrijünger, ihre mitgebrachten Familienmitglieder, Freunde und Bekannte alle Angebote, Dauer- und Sonderausstellungen im Natureum Niederelbe für einen kurzweiligen Besuch zur Verfügung, etwa "Abenteuer Erdgeschichte - Expedition in die Urzeit" und die  Fotoausstellung "Galapagos" in der "Galerie im Turm".


Sieg im Zeichen
des Oktopus


Event-Erfinder Gerald Bruns

19. 8. 2012. Als vollen Erfolg konnte Event-Erfinder Gerald Bruns das 19. Internationale Pappbootrennen in Neuhaus werten. 

Mit seinem eigenen Boot - Gallionsfigur: ein Oktopus - entschied er das Distanzrennen für sich. 
Bei den Kindern siegte Gerome Perez.
Beim Juxrennen musste sich Favorit Gerald Bruns von Florian Holtz geschlagen geben. Aus der Seeschlacht ging Cordula Clausen als Siegerin hervor. 
Die Siegerehrung nahm Olaf Schlichting vom veranstaltenden Tourismus- und Gewerbeverein vor. Im Rahmenprogramm begeisterten die Oberndorfer "Shantys und Lerchen" und dieGruppe "Nachtalarm".
Für oste.de fotografierte Walter Rademacher.

Beim Tauziehen lag
Hechthausen vorn

Am selben Tag hatten beim Tauziehen zwischen Burweg und Hechthausen die siegverwöhnten Burweger diesmal das Nachsehen. Bei vier Wettkämpfen konnten sie nur einmal gewinnen. 


Frauen, lasst 
uns was trauen


So wird die Demo auf Facebook angekündigt

16. 8. 2012. Cuxhaven wird immer gesichtsloser, den Politikern scheint es zu misslingen, das maritime Erbe zu sichern. Mit dieser Begründung will eine Frauengruppe auf Facebook für die Rettung des Alten Fischereihafens (AFH) demonstrieren. Angeregt von einer Demo südfranzösischer Frauen, planen sie für Sonntag, 26. August, von 15 bis 17 Uhr in Cuxhaven, Alter Fischereihafen, am Zaun bei den Krabbenkuttern, eine Aktion mit Girlanden aus abgelegten BHs. Motto: "Frauen, lasst uns was trauen." 


Werbung für die Cuxhavener BH-Demo

Dazu heißt es auf Facebook: "Unser Protest gegen den Zaun, für unser Fischer, für eine sinnvolle wirtschaftliche Nutzung des Hafens! Die Französinnen machten es uns vor, nehmen wir uns daran ein Beispiel! Wir treffen uns am Zaun und werden diesen mit unseren BHs behängen. Unser Protest - lasst ihn uns gemeinsam verwirklichen :-)"

Auch Männer unterstützen die Aktion für die Rettung des maritimen Erbes "aus voller Brust", wie es auf Facebook heisst. Jan Hamann zum Beispiel schreibt: "Was die BHs angeht, so werden meine weiblichen Verwandten da sicher noch ein paar erübrigen können - und ich schau auch mal hinterm Bett. Vielleicht hat da ne Bekanntschaft einen liegenlassen..."


2 x nasses
Vergnügen


Sonnabend an der Oste: Klick zum Zoomen

13. 8. 2012. Wer die Wahl hat, hat die Qual: An diesem Sonnabend, 18. August, finden an der Unteren Oste - an der Mühle in Hechthausen und im Alten Hafen von Neuhaus - zwei beliebte Veranstaltungen statt, die ein feuchtes Vergnügen versprechen. Unter den Initiatoren sind jeweils Mitglieder der AG Osteland.


Tauziehen über der Oste (Foto: Gäntgen)

Zum 4. Oste-Fest rund um die Mühle Hechthausen mit Flohmarkt, Gewerbeausstellung, Sport, Spaß, Spiel und Unterhaltung lädt der Gewerbeverein Hechthausen um Krista und Gerhard Reibe (Foto) ein - das komplette Programm steht hier. Das Fest beginnt um 10 Uhr. Höhepunkt ist wieder das Tauziehen über der Oste zwischen Hechthausen (CUX) und Burweg (STD), zu dem sich auch das Fernsehen angesagt hat (Archivbilder hier). Die amtlich genehmigte Sperrung der Oste im Bereich der Mühle "Caroline" erfolgt von 17.15 bis 19 Uhr.

Schon das Auslegen des 200-Meter-Seils durch die Boote der Feuerwehren aus Burweg und Osten ist ein Ereignis. "Den Besuchern wird dadurch verdeutlicht, wie stark die Strömung des Oste real ist," sagt Krista Reibe. Vor und nach dem Tauziehen leisten die Feuerwehr-Boote noch den Fährdienst an jener Stelle, an der bis 1936 noch eine Fähre verkehrte.


Pappbootrennen in Neuhaus (Foto: Bölsche)

Im Rahmen des Neuhäuser Hafenfests (am selbenTag ab 13 Uhr), veranstaltet vom Tourismus- und Gewerbeverein Ostemündung um die AG-Osteland-Mitglieder Olaf Schlichting, Annette Minners und Ursula Schröder, beginnt gegen 15 Uhr das 17. Internationale Pappbootrennen. Ideengeber für das Rennen (Archivbilder) wie auch für das traditionelle "Kußschissfelderraten" und viele andere Events war der heutige Osteland-Mitstreiter und Neuhauser Kreative Gerald Bruns, der dieses Jahr übrigens erneut als Schützenkönig amtiert (Foto).

Das umfangreiche bunte Festprogramm, das durch ein Rockkonzert am Abend abgerundet wird, steht hier im Netz.


Nervenkitzel 
am Ostesee


Neue Gastronomie unterhalb der "Datscha"

10. 8. 2012. Zum Anziehungspunkt vor allem für Jugendliche hat sich der Ostesee unweit des Ostesperrwerks bei Neuhaus und Balje entwickelt. Dort ist, unterhalb des alten "Datscha"-Imbisses, ein Wassersportzentrum mit neuer Gastronomie samt Strandcafès entstanden - und einer Atmosphäre fast wie an der Hamburger Außenalster


Vom Café Ausblick auf Artistik

Beliebt sind die Plätze im (mietbaren) Strandkorb und im Anlegercafé auch bei Sehleuten, die bei Kaffee und Kuchen den artistischen Künsten auf Wasserski und Wakeboard zuschauen mögen.


Wasserskizentrum Ostesee bei Neuhaus

Info, Videos und Fotos (s. o.) zum Thema Wasserski und Wakeboarding an der Oste hier.


Dritter Unfall 
auf der Elbe


Lage des havarierten Containerschiffs

31. 7. 2012. Wie erst heute bekannt wird, ist am Montagnachmittag, 30. Juli,  bei Rhinplate in der Nähe von Glückstadt erneut ein Containerschiff auf der Elbe manövrierunfähig geworden. Nach Informationen des Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung kollidierte die aus St. Petersburg kommende "Baltic Stream" (L: 144 Meter, B: 24 Meter) mit einer Fahrwassertonne. Dabei wurde ihre Schiffsschraube beschädigt, so dass sie manövrierunfähig wurde. Zwei Schlepper zogen das Schiff nach Bützfleth. 

Das ist in kurzer Folge der dritte gefährliche Zwischenfall dieser Art im Juli auf der Elbe. Am 12. Juli trieb, wie berichtet, die "MSC Tanzania" (L: 295 Meter, Tiefgang 9,9 Meter) manövrierunfähig vor dem Lüheanleger, und am 23. Juli hatte die "London Express" vor Blankenese einen Maschinenschaden erlitten (294 Meter lang, 12 Meter Tiefgang). In keinem dieser Fälle hatte die Wasser- und Schifffahrtsdirektion es für nötig gehalten, die Bevölkerung zu informieren. 

Verwunderlich ist, dass kurz nach diesem erneuten Unfall das sogenannte Automatic Identification System (AIS) auf der "Baltic Stream" ausgeschaltet wurde, mit dem Daten eines Schiffes automatisch der Öffentlichkeit übermittelt werden. Ein dem Regionalen Bündnis vorliegender Screenshot von einer dynamischen Seekarte zeigt jedoch das fahrunfähige Schiff mit zwei Schleppern vor Krautsand. 

"Vorfälle dieser Art bis hin zu einem Blackout, dem gleichzeitigen Totalausfall von Ruderanlage und Maschine, können jederzeit und an jeder Stelle passieren", sagt Walter Rademacher (Foto), Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung. "Wenn die neue Elbvertiefung es noch größeren Schiffen erlaubt, dann werden die Folgen solcher Unfälle immer unkalkulierbarer." Er hält es daher für sehr besorgniserregend, dass derartige Vorfälle im Planfeststellungsbeschluss für die Elbvertiefung keine Rolle spielten.

Maschinenausfälle auf Schiffen können schwerwiegende Folgen haben: "Je nach Gezeitenströmung, Wind und anderen Umständen besteht bei solchen Unfällen immer die Gefahr, dass sich das Schiff querlegt, mit seinen Enden auf beiden Fahrwasserseiten fest kommt und bei fallendem Wasserstand auseinander bricht“, erläutert der Bündnissprecher. Das Auseinanderbrechen eines Schiffes könnte eine Ölkatastrophe auslösen, da große Schiffe oft mehrere tausend Tonnen Schweröl geladen haben. Weniger bekannt ist, dass nahezu jeder Containerfrachter auch Gefahrgüter an Bord hat. Das sind in unterschiedliche Gefahrenklassen eingeteilte Stoffe und Chemikalien. Es können z. B. Explosivstoffe sein, feste und flüssige brennbare Stoffe, Gifte, Säuren und andere gefährliche Substanzen. 


Havariegefahr an der
Elbe "allgegenwärtig"


Die "Tanzania" liegt quer in der Fahrrinne

25. 7. 2012. Wie berichtet, hat sich am 12. Juli auf dem Containerfrachter "MSC Tanzania" auf der Elbe in Höhe des Lüheanlegers ein technischer Störfall ereignet. Der obige Screenshot der elektronischen Seekarte vom 12. Juli 2012 um 23:44 Uhr beweist: Die "MSC Tanzania" (295 Meter lang, 9,9 Meter Tiefgang) lag bei Stauwasser und schwachem Wind aus westlicher Richtung quer in der Fahrrinne! "Ein Schiff von 366 Metern Länge mit größerem Tiefgang und ungünstigen Wind- oder Strömungsverhältnissen hätte hier - trotz Anker - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Grundberührung gehabt." 

Maschinenschaden vor Blankenese


Großschiffe auf der Niederelbe (Foto: Bölsche)

"Bei starkem Ebbstrom z. B. ist eine Katastrophe dann kaum zu verhindern," sagt AG-Osteland-Vize Walter Rademacher, Sprecher des  Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung: "Der Planbeschluss sieht diesen Fall nicht vor." Dass die Havariegefahr auf der Elbe "allgegewärtig" (Rademacher) ist, zeigte sich auch am Montag, 23. Juli: Gegen 22 Uhr erlitt die "London Express" (294 Meter lang, 12 Meter Tiefgang) vor Blankenese einen Maschinenschaden. Ein in der Nähe auf ein einlaufendes Schiff wartender Schlepper konnte glücklicherweise sofort zu Hilfe kommen und Schlimmeres abwenden.

Alarm am Lüheanleger

22. 7. 2012. Wie erst am Wochenende bekannt wurde, hat sich am 12. Juli auf dem Containerfrachter "MSC Tanzania" auf der Elbe in Höhe des Lüheanlegers, rund sieben Kilometer unterhalb der Hamburger Hafengrenze, ein technischer Störfall ereignet: Die Hauptmaschine des Schiffes fiel aus, so dass es fahrunfähig wurde. Davon hat das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung erst jetzt durch Berichte von Augenzeugen und persönliche Nachfrage bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erfahren.

"Solche Störfälle bis hin zu einem vollständigen 'Blackout' können zu einem kompletten Ausfall der Energieversorgung und damit des Motor und der Steuereinrichtung führen. Dann ist ein Schiff nicht mehr zu manövrieren," sagt Bündnissprecher Walter Rademacher (Neuhaus). Der Zwischenfall an Bord dieses 295 Meter langen und 33 Meter breiten Schiffes geschah gegen 22 Uhr an einer Stelle, an der die Fahrrinne nur 300 Meter breit ist. - Ausführlicher Bericht in unserem Kanal BLAUES NETZ.

Die letzten drei Blackouts auf der Elbe fanden, we das Tageblatt (Montag) schreibt, im Jahr 2008 statt. Zwei davon betrafen Containerschiffe. Am 19. Februar lief die "Maersk Santana" bei Lühesand auf Grund, am 7. März geriet der Frachter "Tampere" unterhalb von Stade an den Elbgrund bei Pagensand, und am 20. Juni 2008 erwischte es die "Chicago Express".


Elbe - erst Kloake,
jetzt Lebensband


Rademacher, Tiedemann (NABU) auf Pagensand

21. 7. 2012. Landschaftliche Schönheiten, aber auch Gefährdungsfaktoren an der Elbe erkundeten fast 50 Freunde des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung am Sonnabend von Stade aus mit dem "Tidenkieker" auf der Elbe und den Nebenelben. Zugleich erhielt das Bündnis Kenntnis von einem - bislang unbekannten  - Störfall am Lüheanleger, der erneut die Risiken einer weiteren Elbvertiefung verdeutlichte (siehe unten).


"Tidenkieker" an der Elbinsel Pagensand

Flankiert von Schilfwäldern, Seehundbänken und Vogelkolonien steuerte das grasgrüne Flachbodenschiff unter anderem die unter Schutz stehende Insel Pagensand mit ihren weißen Stränden und ihrem naturbelassenen Inneren an, um dann die Haseldorfer Nebenelbe zu passieren.


Vogelparadies an der Niederelbe

Gästeführer Rüdiger Ramm beschrieb die Verwandlung der Elbe binnen 30 Jahren von einer Industriekloake zu einem "Lebensband" - für die anwesenden Naturschützer Ermutigung zu weiterem beharrlichem Handeln. Die Wasserqualität sei - auch dank neuer Klärwerke - so gut, dass selbst Störe wieder aufsteigen. Ramm: "Umweltverbesserung ist zu schaffen."


Endloser Strand: Schutzgebiet Pagensand

Über die aktuellen Risiken für die Elbe - etwa weitere Verschlickung und Versalzung des Stroms und seiner Zuflüsse - zeigten sich die Teilnehmer, darunter bekannte Umweltschützer wie der Neuhäuser Elbbündnis-Sprecher, Osteland-Vize und Wasserbauingenieur Walter Rademacher, ohnehin bestens informiert. 


Grünen-Politikerin Peus(r.), Umwelt-Mitstreiter

Unter anderem an Bord: BUND-Kreisvorsitzender Georg Ramm (Oederquart), Kapitän und Kommunalpolitiker Ernst-Otto Schuldt (Neuenschleuse), Energiewende-Expertin und Kreistagsabgeordnete Marianne Peus (Cuxhaven), Törn-Organisatorin Eleonore Lemke (BUND,Hechthausen), Energiewende-Vorkämpfer Uli Beushausen (Wingst), Vize-Bürgermeisterin Inge Massow (Grünendeich), Grünen-Politiker Rudolf Zimmermann (Cuxhaven) sowie NABU-Kreisvize Hans-Hermann Tiedemann (Bremervörde-Elm) und die AG-Osteland-Vorstandsmitglieder Jochen und Renate Bölsche.


Störfall am 
Lüheanleger

22. 7. 2012. Wie erst am Wochenende bekannt wurde, hat sich am 12. Juli auf dem Containerfrachter "MSC Tanzania"  in Höhe des Lüheanlegers, rund sieben Kilometer unterhalb der Hamburger Hafengrenze, ein technischer Störfall ereignet: Die Hauptmaschine des Schiffes fiel aus, so dass es fahrunfähig wurde. Davon hat das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung erst jetzt durch Berichte von Augenzeugen und persönliche Nachfrage bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erfahren. 

"Solche Störfälle bis hin zu einem vollständigen 'Blackout' können zu einem kompletten Ausfall der Energieversorgung und damit des Motor und der Steuereinrichtung führen. Dann ist  ein Schiff nicht mehr zu manövrieren," sagt Bündnissprecher Walter Rademacher (Neuhaus). Der Zwischenfall an Bord dieses 295 Meter langen und 33 Meter breiten Schiffes geschah gegen 22 Uhr an einer Stelle, an der die Fahrrinne nur 300 Meter breit ist. 

Bis der erste Schlepper eintraf, vergingen eine Stunde und 22 Minuten. Mit insgesamt drei Schleppern wurde der Frachter gegen zwei Uhr morgens zuerst gedreht und dann zurück in Richtung Hamburg geschleppt, um in Finkenwerder repariert zu werden. "Das war schon irgendwie gespenstisch anzusehen", berichtet ein Augenzeuge in einem Internetforum. Mit einem Tag Verspätung konnte die "MSC Tanzania" dann ihren Weg in Richtung Rotterdam fortsetzen.

"Leider informiert die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die Bevölkerung nicht von sich aus über solche Vorfälle", bedauert Walter Rademacher. Das hält er für um so bedenklicher, als derartige Maschinenausfälle auf den Schiffen schwerwiegende Folgen haben können: "Je nach Gezeitenströmung, Wind und anderen Umständen besteht bei solchen Unfällen immer die Gefahr, dass sich das Schiff querlegt, mit seinen Enden auf beiden Fahrwasserseiten fest kommt und bei fallendem Wasserstand auseinanderbricht", so Rademacher. 

Das Auseinanderbrechen eines Schiffes könnte eine Ölkatastrophe auslösen, da große Schiffe oft mehrere tausend Tonnen Schweröl geladen haben. Weniger bekannt ist, dass nahezu jeder Containerfrachter auch Gefahrgüter an Bord hat. Das sind in unterschiedliche Gefahrenklassen eingeteilte Stoffe und Chemikalien. Das  können z.B. Explosivstoffe sein, feste und flüssige brennbare Stoffe, Gifte, Säuren und andere gefährliche Substanzen – keine schönen Aussichten.

Rademacher: "Der Vorfall am 12. Juli zeigt erneut, wie hoch die Gefahr von Schiffsunglücken auf der Elbe schon heute ist." Mit der neuen geplanten Elbvertiefung dürfte sie noch steigen. Das liegt vor allem daran, dass für die Zukunft sowohl mehr, vor allen Dingen aber auch größere Schiffe auf der Elbe erwartet werden. Die Fahrrinne soll zwar tiefer werden, aber kaum breiter. Das erhöht das Gefahrenpotenzial für Unfälle enorm. 

"Weltweit gibt es außer Hamburg keine andere Stadt, die solch große Schiffe über ein derart enges Fahrwasser so nah an die Menschen heran lässt", kritisiert Rademacher. Wenn künftig immer mehr und noch größere Containerriesen auf der Elbe fahren, ist es für ihn nur eine Frage der Zeit, bis ein Unglück geschieht. "Deshalb darf es keine Elbvertiefungen mehr geben", sagt der Wasserbau-Ingenieur, der auch 2. Vorsitzender der AG Osteland ist.


Auch die Fischer 
und Jäger klagen


Geversdorfer Fischer Walter Zeeck

13. 7. 2012. Zur angestrebten Elbvertiefung liegen dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig 13 Klagen und ein Eilantrag vor. Ebenso wie die großen Naturschutzverbände haben sich die Städte Cuxhaven und Otterndorf sowie verschiedene Deichverbände, Privatpersonen und Gewerbetreibende zur Klage entschlossen, darüber hinaus ein starkes Aufgebot an Fischern und Jägern.

Zu den Klägern zählen, wie der Fischer Walter Zeeck (Kutter "Ostetal") im Gespräch mit oste.de erklärt, insgesamt 53 Fischereibetriebe zwischen der Region Geesthacht und der Mündung in die Nordsee sowie seine Geversdorfer Firma..

Angriff auf
drei Ebenen

Gleich auf drei Ebenen klagen die Jäger, wie der Vorsitzende der Jägerschaft Hadeln/Cuxhaven, Gerhard Klotz aus Hemmoor (Foto), bestätigt: Zum einen hat der DJV, Dachverband aller jagdlichen Unterorganisationen für ganz Deutschland, eine Klage eingereicht. Zum anderen klagen die Landesjägerschaften Schleswig-Holstein und Niedersachsen als Elbanlieger in eigener Regie. Als Unterkläger treten schliesslich die Anliegerjägerschaften Stade und Land Hadeln/Cuxhaven auf, die von der Landesjägerschaft Niedersachsen hoheitlich mit in die Klage einbezogen sind und die Anliegen vor Ort vertreten.

Klotz und Zeeck sind 2011 bzw. 2012 mit dem Oste-Kulturpreis ausgezeichnet worden und Mitglied der AG Osteland, deren 2. Vorsitzender, der Wasserbau-Ingenieur Walter Rademacher (Foto), zu den mußgeblichen Wortführern des Regionales Bündnisses gegen die Elbvertiefung zählt. Der Zusammenschluss unterstützt die Klage des Aktionsbündnisses "Lebendige Tideelbe", dem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund (Nabu) und der Umweltstiftung WWF angehören.

Zu einer Entscheidung über den Eilantrag könnte es nach Informationen aus Leipzig in drei Monaten kommen - vorher darf keinesfalls gebaggert werden. Mit dem Beginn des Hauptverfahrens wird frühestens in einem Jahr gerechnet.


Besuchermagnet
Alter Leuchtturm


Alter Leuchtturm bei Balje (Foto: Bölsche)

12. 7. 2012. Das jahrelange beharrliche ehrenamtliche Engagement der Fördergesellschaft Baljer Leuchtturm von 1904, Trägerin des Oste-Kulturpreises "Goldener Hecht", trägt reiche Früchte. Das maritime Baudenkmal im Baljer Außendeich - neben dem großen neuen Leuchtturm - hat sich, zuletzt mit Hilfe des Landkreises Stade, zu einer touristischen und kulturhistorischen Attraktion ersten Ranges entwickelt - und das aufgrund kluger räumlicher und zeitlicher Besucherkanalisierung im Einklang mit dem Naturschutz.


Waltr. Gebhardt, Renate Bölsche, Uwe Seggermann

Davon überzeugten sich am Mittwoch vor Ort Experten wie der Stader Kreis-Naturschützer Uwe Seggermann, Initiator vieler beispielhafter Projekte (Tidenkieker, Vogelkieker, Oste-Natur-Navi, Püttenhüpper usw.), Akteure der Interessengemeinschaft Seezeichen sowie die AG-Osteland-Vorstandsmitglieder Albertus Lemke, Renate Bölsche und Jochen Bölsche im Gespräch mit Waltraut und Gerhardt Gebhardt von der rührigen, inzwischen 70 Mitglieder starken Leuchturm-Fördergesellschaft - siehe deren neue Website, die ehrenamtlich von Siw-Evelyn Helenius-Scharten (Foto) gestaltet worden ist.


Nur zu Fuss geht's zum Ziel

Die Leuchtturm-Fördergesellschaft (Vorsitz: Rechtsanwalt Eberhard Klitzing, Foto) hatte anfangs gegen massive politische und bürokratische Widerstände ankämpfen müssen. Letztes Jahr jedoch ist schließlich - auch dank tatkräftiger Unterstützung durch den Baljer Bürgermeister Hermann Bösch (CDU) - die Vision der Leichtturmfreunde wahr geworden: Das Denkmal wurde nicht nur vor dem Verfall bewahrt. Außerhalb der Brutzeiten ist es jetzt, im Juli und August, auch für Besucher geöffnet.


Turmwärter Joh. von Bargen (r.), Gast Lemke

Für Aufsicht und Besucherbetreuung sorgen im Wechsel nicht weniger als vierzig ehrenamtliche Leuchtturmwärterinnen und -wärter aus den Reihen der Fördergesellschaft - alles in allem ein beglückender Triumph der Bürgerwillens und des Bürgerengagements.


Im Schutzgebiet: Baljes Leuchttürme

Der Leuchtturm liegt mitten im Naturschutzgebiet und ist nur zu bestimmten Zeiten zugänglich. Von der oberen Plattform, wo Ferngläser zur Verfügung stehen, streift der Blick über die faszinierende Natur und das Panorama der Elb- und Ostemündung, bis hin zu der Brunsbütteler Kanalschleuse.


Im Turm: Informationen auch über die Oste

Auf den beiden Ebenen darunter gibt es kleine Ausstellungen zu den Themen "Leben im Röhricht" und "Leuchttürme", an deren Gestaltung auch der Fotokünstler und Ostepreisträger Nikolaus Ruhl (Osten) und der Fachjournalist und Biologe Christian C. Schmidt beteiligt waren.


Gerhard Gebhardt präsentiert seine Ausstellung

Die Leuchtturm-Schau mit Originalrelikten, prächtigen Fotos und einem instruktiven Unterelbe-Modell ist von den Osteland-Mitgliedern Gerhard und Waltraud Gebhardt (Fördergesellschaft Baljer Leuchtturm) ehrenamtlich und zugleich mit professioneller Anmutung zusammengestellt worden - sehenswert!


Gästebuch: Die Besucher ist begeistert

Auf diese Weise ist bei Balje, vor einer überwältigenden Naturkulisse und unmittelbar an der Deutschen Fährstraße, eine Art Mini-Leuchtturmmuseum entstanden, das im Sommer entscheidend zur Attraktivität der abgelegenen Region beiträgt.


Der Bus steuert auch den Leuchtturm an

Auch das Natureum Niederelbe unter der Leitung von Dr. Clivia Häse und der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen haben den Leuchtturm inzwischen in ihre Programme eingebaut. Der bunt bemalte "Vogelkieker"-Bus, dessen Passagiere sich auf dem Oberdeck fast Auge in Auge mit Nonnengans, Goldregenpfeifer und Kiebitz bewegen, steuert in nächster Zeit auch den Alten Baljer Leuchtturm an.

Abfahrt ist am Donnerstag, 19. Juli, 10 Uhr, am Oste-Sperrwerk. Alle Interessierten treffen sich vorher am Eingang zur Rundbogenhalle. Ein Guide führt die Vogelfreunde. Da der Bus nicht direkt vor den Turm fahren kann, müssen die Teilnehmer einen kleinen Fußweg in Kauf nehmen.


Gästeführer Thomas Bock im Baljer Leuchtturm

Die Fahrten finden bei Niedrigwasser statt, damit auch eine gute Chance besteht, Vögel in den Wattgebieten beobachten zu können. Unterwegs erklärt Thomas Bock vom Natureum die Besonderheiten der Landschaft und die Vogelarten. Die Fahrten dauern bis 12.30 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder. Mit den Tickets erhalten Teilnehmer den Eintritt ins Natureum zum Gruppenpreis.


Butterkuchen und
Seemannslieder


Chorleiter Kupke (r.) mit Hemmoorer Sängern

13. 7. 2012. Das zweite diesjährige Backfest des Geschichts- und Heimatvereins Hemmoor am Sonntag, 22. Juli, ab 14 Uhr wird vom Shantychor Hemmoor ausgerichtet. Als Gastchor haben sich "Die Jeetzelstaker" aus Hitzacker eingeladen, bei dem die Hemmoorer Himmelfahrt zum Hafenfest aufgetreten waren. Beide Chöre verstanden sich auf Anhieb, so dass die Gegeneinladung zum Backfest eine Selbstverständlichkeit war. Die Jeetzelstaker, benannt nach dem Fluß, der durch Hitzacker fliesst, sind in den 25 Jahren seines Bestehens unter anderem bei der Grünen Woche in Berlin und der Kieler Woche aufgetreten und haben vier CDs aufgenommen. Innerhalb der Jeetzelstaker hat sich eine kleine Gruppe von Instrumentalisten und Sängern, "Die Seelords", gebildet, die neben Shantys auch Volksmusik im Repertoire haben.

Bei Butterkuchen aus dem Steinofen können die Hemmoorer am 22. Juli dem maritimen Liedgut beider Chöre lauschen. Neben Kaffee, Kuchen und selbstgebackenem Brot bietet der Geschichts- und Heimatverein an einem Bratwurst- und Bierstand auch deftigere Kost an. Bei den Auftritten der beiden Shantychöre ist Mitsingen und Schunkeln ist nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht.

Demnächst folgt für die Hemmoorer Shantysänger der nächste große Auftritt: Vom 3. bis zum 6. August reist der Chor nach Saarbrücken, wo er 
am "Saarlandspektakel" teilnimmt.

Dank für Informationen an Rainer Kupke.


Kanuregatta mit 
Seefahrtschülern


Acht Teams liefern sich spannende Rennen

7. 7. 2012. Zum vierten mal in Folge gewann am Sonnabend das Team der Deichstraße das alljährliche Kanurennen in Oberndorf


Feuerwehr im Regattaeinsatz (Foto: B. Gehring)

Als Nummer zwei ehrten Regatta- und Touristikchef Nils Uhtenwoldt und Eibe von Glasow (Firma Oste-Schifffahrt / Mocambo) als Stifterin des "Käpt'n-Krock-Pokals" die knapp geschlagene Mannschaft der Kurt-Engmann-Straße. 


Manuel Bünning von der Seefahrtschule Cuxhaven

Am Start waren acht Mannschaften, darunter erstmals ein Team der Seefahrtsschule Cuxhaven um den Oberndorfer Manuel Bünning.


Eibe von Glasow überreicht den Wanderpokal

Gelegentliche Schauer und einige misslungene Wechselmanöver hatten am Nachmittag für feucht-fröhliche Regattaatmosphäre gesorgt. 


Begeistern immer wieder:Tim Swan, Patricia Salas

Nach der Siegerehrung durch Nils Uhtenwoldt, Chef des Touristikvereins und routinierter Regattasprecher, sogten Patricia Salas und Tim Swan im Zelt der Segler-Gemeinschaft wieder für Begeisterungsstürme.


Einsatz-Ende für die Feuerwehr

Nils Uhtenwoldt konnte am Abend auf ein gelungenes Fest zurückblicken, zu dem wieder Dutzende von ehrenamtlichen Helfern in den Begleitbooten der Feuerwehr sowie in den Bier- und Kuchenzelten und hinter den Kulissen beigetragen hatten.


Plakat zum Kanufest 2012
Blick zurück auf youtube.com:

> Kentern entschied das Kanurennen 2011


Mostenjoy
mit "oste"


Neuer Bootsname (in Oberndorf)

10. 7. 2012. Die Liebe einiger Wassersportler zu ihrem Heimatfluss äußert sich auch im Namen ihrer Boote. In Oberndorf wurde in dieser Saison eine J24 auf den Namen "Mostenjoy" getauft - einen Namen, der, wie die Farbgebung verdeutlicht, das Wort "Oste" enthält. Auf der Website der Segler-Gemeinschaft Oberndorf ist die gereimte Taufrede von Bernd Salaiski nachzulesen, in der es über den Bootsnamen unter anderem heisst:

...englisch soll er klingen,
weil die J ist dort gebaut,
und wer auf diesen Schriftzug schaut,
der sieht die Oste mit verbaut.
"Mostenjoy" heisst grösster Spass,
und gleich werden wir hier alle nass,
so wird mein Sohn mit Druck im Glas,
alles gleich bespritzen...

Mehr über den Wassersport auf der Oste auf der AG-Osteland-Website blaues-netz-oste.de.


10.000 Larven
für Oste & Co.


Stör-Nachwuchs: Nachschub aus Frankreich

11. 7. 2012. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen Frankreich und Deutschland ist jetzt die bislang größte Menge an Stör-Setzlingen aus der Gironde-Region übergeben worden, wo die letzten Wildbestände des hochgradig bedrohten, früher auch in der Oste heimischen Europäischen Störs (Acipenser sturio) existieren. Das französische Forschungsinstitut Irstea (Institut de recherche pour l'ingénierie de l'agriculture et de l'environnement, früher Cemagref) hat 10.000 Störlarven an das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin geliefert. Auch diese Störe sollen der Wiederansiedlung des in Deutschland vor Jahnzehnten ausgestorbenen Kaviarfischs in Oste, Stör, Mittelelbe, Havel und Mulde sowie für den Aufbau eines nachhaltigen Elterntierbestandes in Berlin dienen, wie Wolfgang Schütz (Osten) von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der AG Osteland mitteilt.

Unsere Berichte zum Thema Oste-Stör (seit 2001) stehen hier im ARCHIV.


Absegeln Herbst
2013 im Osteland


AG-Osteland-Vorstandsmitglied Bernd Jürgens

7. 7. 2012. Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus: Zum "Absegeln mit Freunden" will der Arbeitskreis Blaues Netz Oste der AG Osteland am 21./22. September 2013 Wassersportler von der gesamten Niederelbe und ihren Nebenflüssen an die Oste einladen. 


Geversdorf (Foto: Walter Rademacher, Wikipedia)

Eine Projektgruppe unter Leitung von Osteland-Vorstandsmitglied Bernd Jürgens hat bereits mehrfach getagt. Zur Teilnahme an den Beratungen willkommen sind Vertreter der Wassersportvereine und Touristiker an der Oste. Nächster Termin: Donnerstag, 26. Juli, 19.30 Uhr, auf dem Restaurantschiff "Ostekieker" in Oberndorf.


23.000 Jungaale
für das Osteland


Osteland-Wanderfischexperte Schütz

2. 6. 2012. "Dem Aal steht das Wasser bis zum Hals." Das ist der Titel einer Broschüre, mit der die Sportfischer an der Oste seit drei Jahren auf die Bedrohung dieses Wanderfischs hinweisen. Am Freitag, 6. Juli, starten die Artenschützer der beiden Oste-Besatzgemeinschaften sowie mehrerer Angelvereine  in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg an der Schwebefähre Osten - Hemmoor eine großangelegte Aktion zur Stützung der Aalbestände im Osteland.

Wie Wolfgang Schütz (Osten), Wanderfisch-Experte und Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V., mitteilt, werden 23.000 sogenannte Farmaale à 10 Gramm in die Oste und angeschlossene Stand- und Fließgewässer eingesetzt. Dazu zählen unter anderem Mehe, Wallbeck, Mühlenbach und Horster Beck. Außerdem wird im Zuge dieser Aktion auch die Schwinge mit Aalnachwuchs versorgt.

Für den Rückgang der Aalbestände auch in der Oste gibt es verschiedene Ursachen, darunter Verschiebungen atlantischer Strömungen infolge der Klimaveränderung, der Export von Glasaalen als Delikatesse nach Asien, natürliche Feinde wie den Kormoran, eingeschleppte Parasiten sowie Wasserkraftwerke, die den Wanderfischen den Weg vom Meer in die Binnengewässer versperren. Bereits 2009 ist der Aal auf die sogenannte CITES-Liste gesetzt worden, die den internationalen Handel mit gefährdeten Arten regelt.

Um dazu beizutragen, die Aalbestände wieder zu stablisieren, haben Vertreter von 22 Sportfischervereinen mit rund 5700 Mitgliedern bereits im Februar - wie berichtet - bei der jüngsten Jahresversammlung der Ostepachtgemeinschaft(OPG) in Osten/Oste eine freiwillige Selbstbeschränkung beschlossen. Im längsten Nebenfluss der Niederelbe werden seither nur noch Aale mit einem Mindestmaß von 45 Zentimetern
gefangen.


Besatzaale sollen die gefährdete Art stabilisieren

Der nun als zusätzliche Stützungsmaßnahme geplante Jungfisch-Besatz wird überregional organisiert von dem Biologen Ralf Gerken vom Landessportfischerverband in Hannover. Finanziert wird die Aktion von den Sportfischern an der Oste und dem Geversdorfer Berufsfischer Walter Zeeck mit Zuschüssen des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Wenn die jungen Aale in die Osteregion gelangen, haben sie einen weiten Weg hinter sich: Begonnen hat die Reise vor der Küste von Florida in der Sargassosee. Von dort aus drifteten sie als "Weidenblattlarven" bis zu drei Jahre lang mit dem Golfstrom ostwärts. Als sie schließlich nach über 5.000 Kilometern die europäischen Küsten erreicht hatten, gingen sie Fischern als Glasaale in die Netze, die sie in Aalfarmen brachten. Dort wurden die Tiere gehegt, bis sie per Spezialtransporter an die Oste gelangten. In sechs bis zehn Jahren werden sie zu großen Blankaalen herangewachsen sein und in ihre Kinderstube in der Sargassosee zurückkehren, um dort zu laichen und damit den Fortbestand der Art sichern.

Unterstützt wird die Besatzaktion an der Oste von den regionalen Pachtgemeinschaften unter Leitung von Ernst Peters (Zeven) und Wolfgang Schütz (Osten) sowie vom Angelverein Alfstedt, zuständig für den Bereich Mehe/Wallbeck, vom ASV Börde (Mehe/Mühlenbach zwischen Iselersheim und Brobergen), vom Verein "He bit" Himmelpforten (Horster Beck) und vom Sportanglerverein Stade (Schwinge).


Rademacher setzt
auf Kompromiss


Eindrucksvoll: Armada der Fischkutterauf der Elbe

19. 5. 2012. Gute Aussichten für eine Klage gegen die Elbvertiefung sieht Walter Rademacher vom Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung, der zugleich 2. Vorsitzender der AG Osteland ist. In einer Erklärung im Vorfeld der Kutter-Demo kritisiert Rademacher außerdem die Erteilung des Einvernehmens zur geplanten neunten Elbvertiefung durch das Land Niedersachsen. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme: "Es gab viele wichtige und teils zwingende Gründe, das Einvernehmen zu versagen." 

Rademacher widerspricht auch der Darstellung, ein Kompromiss (Elbvertiefung "light") wäre rechtlich nicht möglich gewesen: "Bei der letzten Elbvertiefung war das sehr wohl möglich." Bei der achten Elbvertiefung im Jahre 1997 waren 1,50 m geplant, die Länder verständigten sich dann im Verfahren aber auf 90 cm.

In Punkt 3 der Otterndorfer Erklärung, die 2008 nach einer Podiumsdiskussion von allen Landtagskandidaten unterschrieben worden war, heißt es: "Die von den Vorhabensträgern der Elbvertiefung vorgelegten Gutachten sind in wesentlichen Punkten mangelhaft, einseitig und zeigen weiteren Klärungsbedarf. Zu wesentlichen Fragen (z. B. Deichsicherheit, Naturschutz) sind unabhängige, neue Gutachten erforderlich." Auch Ministerpräsident McAllister gehört zu den Unterzeichnern. Im Amt des Ministerpräsidenten wäre das Versprechen sicher umsetzbar gewesen, aber es ist unterblieben. 

Bedarf für eigene Gutachten sieht Rademacher z. B. bei so wichtigen Fragen wie einer größeren Gefährdung der Deiche durch größere Schiffe. Durch die Zerstörung von Wattflächen aufgrund der neuen Elbvertiefung werden Flächen fehlen, die bisher als Wellenbrecher dienen (Verlust der Außensände). Ziel der Elbvertiefung ist, die Elbe für noch größere Schiffe befahrbar zu machen. Die Auswirkungen der von ihnen verursachten Wellen auf die Ufer, Deiche und Siele wurden aber überhaupt nicht untersucht. 

Rademacher: "Die Gefährdung der Ufer durch erhöhte Strömungsgeschwindigkeit, höhere Erosion und Sedimentation, die Vernichtung von wertvollen Flachwasserzonen und Fischbrutplätzen, Versandung von kleinen Häfen, Kostenexplosion, Existenzbedrohung der Fischerei, nachteilige Auswirkungen auf die Binnenentwässerung, weiter zunehmende Unterhaltungsbaggerung mit Beeinträchtigung der Fischerei, Erhöhung des Tidehubs um 8 cm, Verstärkung der Grundwasserversalzung im Bereich Stade/Altes Land - das alles ist nur ein Auszug aus der langen Liste der Beeinträchtigungen und Risiken durch die neue Elbvertiefung für die Region an der Unterelbe."

"Nun bleibt nur noch der Weg zum Bundesverwaltungsgericht," bilanziert das Bündnis: "Vor allem den Umweltverbänden BUND, NABU und WWF werden dabei aufgrund der vielfältigen negativen Auswirkungen auf wertvolle Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiete und den Verstoß gegen die Wasserrahmenrichtlinie, das Wasserhaushaltsgesetz und die Landeswassergesetze gute Aussichten eingeräumt."

Rademacher abschliessend: "Auch hier ist ein Kompromiss rechtlich noch möglich, wenn das Gericht beschließt, dass dadurch unnötige Naturzerstörung vermieden werden könnten. Das Regionale Bündnis ruft deshalb die Bevölkerung auf, die teuren Klagen durch Spenden zu unterstützen."


Geheimpapier zur
Elbfischer-Zukunft


Elbfischer und Ostepreisträger Zeeck

13. 5. 2012. Wenn die Elbfischer am Sonnabend, 19. Mai, 12 Uhr, in Cuxhaven zu ihrer großen Kutterdemonstration auf der Elbe auslaufen, geht es um Folgen der Elbvertiefung, die in einem zunächst unveröffentlichen ergänzenden fischereiwirtschaftlichen Gutachten beschrieben sind, das im Juli 2011 den Planunterlagen nachträglich hinzugefügt worden ist. Ans Licht kam das Papier auf gezielte Anfrage der Anwaltskanzlei Michael Günther. "Die Begleitumstände des Gutachtens sind fragwürdig und der Inhalt ist brisant, denn die Gutachter sehen die Existenz der Elbfischerei grundsätzlich in Frage gestellt," erklärt Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung und 2. Vorsitzender der AG Osteland. 

Der Verlust vieler wichtiger Fangplätze und der Einsatz von Hopperbaggern führten zu erheblichen Fangverlusten. Das Gutachten prognostiziert bereits ohne Berücksichtigung aller negativer Umstände in der Bauzeit Gewinneinbußen von bis zu 22 Prozent, danach immerhin noch bis zu 15 Prozent: "Damit ist die Grenze der Wirtschaftlichkeit des Fischfangs erreicht oder schon unterschritten." 

Rechtlich sei der Vorgang "in mehrfacher Hinsicht zumindest überprüfungsbedürftig". Da das Gutachten nicht vorschriftsmäßig veröffentlicht worden ist, hatten die Betroffenen nicht die gesetzlich vorgeschriebene Gelegenheit, Einwendungen zu erheben. Daneben stehe diese Vorgehensweise im krassen Widerspruch zur Vereinbarung der Fischer mit der Wasserstraßenverwaltung und den Hamburger Behörden von 1998. Die Vereinbarung ist eine Selbstverpflichtung der Behörden zur Erhaltung der Fischerei und zur vertrauensvollen Zusammenarbeit, die sich aus § 8 des Wasserstraßengesetzes herleitet. Rademacher: "Jetzt wird sie entgegen den Bestimmungen einseitig und still aufgekündigt."


Zeeck-Fischkutter "Ostetal" in Geversdorf

"Für die Wiederansiedlung des Störs werden Hunderttausende investiert, und ein paar Kilometer weiter werden die wertvollen jungen Störe von den Baggern unkontrolliert geschreddert. Uns schreibt man alles haarklein vor, aber die Hopperbagger dürfen ohne Umweltverträglichkeitsgutachten und ohne dessen Überwachung arbeiten", sagt der Geversdorfer "Ostetal"-Eigner, Elbfischer und Ostepreisträger Walter Zeeck. "Dafür hätte das Land Niedersachsen niemals sein Einvernehmen erteilen dürfen," so der Fischwirtschaftsmeister. 

"Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist offensichtlich kein verlässlicher Vertragspartner, sie stellt damit alle Vereinbarungen und Verträge in Frage", sagt Rademacher: "Nemand weiß, wie lange sich die WSV an vertragliche Verpflichtungen hält."

Unterstützt wird die Elbfischer-Demo auch von den Sportbootfahrern. Das Motto der Protestveranstaltung  - "Das Wasser steht uns bis zum Hals!" -  soll mit einem blauen Schleifenband um den Hals symbolisiert werden. Wenn die Kutter am Sonnabend in Cuxhaven auslaufen, wird der Demonstrationszug vom Alten Fischereihafen zur Alten Liebe gehen, wo die Demonstration mit einer Kundgebung fortgesetzt wird. 


Über den Ozean
nach Oberndorf


Gäste Mary Anne und Larry auf dem "Ostekieker"

25. 4. 2012. Weitgereisten Besuch empfingen diese Woche die Oberndorfer Transatlantiksegler und Osteland-mitstreiter Bert und Marlene Frisch: Zwei andere Extremskipper, Mary Anne Unrau und Larry Roberts aus Kanada, waren mit ihrem 15-Meter-Stahlschiff "Traversay III" (Website) nach mehrfachen Weltumseglungen die Oste hinauf nach Oberndorf gekommen. 


Die "Traversay III" in Oberndorf

Dort bereiteten Bürgermeister Detlef Horeis und Vorstandsvertreter der Seglergemeinschaft Oberndorf und der AG Osteland ihnen am Mittwoch einen herzlichen Empfang.


Oste-Gäste Mary Anne Unrau und Larry Roberts

Nach einem Essen im Gasthaus "53° Nord" - dieses geografische Datum haben die Kanadier und die Oberndorfer gemeinsam - klang der Mittwoch in maritimer Atmosphäre an Bord des Restaurantschiffs "Ostekieker" mit Döntjes aus aller Welt und mit der gemeinsam gesungenen Oberndorf-Hymne "Das Herz der Oste" aus. 

Der Besuch weckte auch das Interesse von NEZ-Reporter und "Osteland-Magazin"-Macher Thomas Schult, dem Larry auf einem aufblasbaren Globus die bereits zurückgelegten Strecken demonstrierte und über das nächste Ziel berichtete: Spitzbergen.


NEZ-Reporter Schult (l.) beim Bordbesuch

Wie es zu der transatlantischen Skipper-Freundschaft gekommen ist, haben Bert und Marlene Frisch in ihrem digitalen Logbuch festgehalten: "Wir haben nebeneinander geankert, in Bermuda. Das ist ziemlich genau ein Jahr her. Natürlich haben wir von Oberndorf geschwärmt, wie wir das immer tun. Nun sind die beiden hier, Mary Anne und Larry, nachdem sie in London überwintert haben. Sie sind auf dem Weg nach Spitzbergen, und außer in Tromsö wollen sie nirgendwo festmachen. 


Instrument an Bord: Klavierlehrerin Mary Anne

Das ist typisch für ihre Art zu segeln. So sind sie, die Pianistin mit Klavier an Bord und  er, der Ex-Airline-Pilot, auch nonstop von Seattle nach Neuseeland und ebenso von Neuseeland  nach Chile gesegelt. Patagonien ist eines ihrer liebsten Segelreviere. Ihr letzter Wohnort Edmonton in Kanada liegt übrigens auf dem gleichen Breitengrad wie Oberndorf. Klar, dass wir im Oberndorfer Restaurant '53° Nord' gegessen haben. Spargel mit Schnitzel und Bratkartoffeln. Lecker."


"Lachsvater" sieht
"herben Rückschlag"


"Lachsvater" und Ostepreisträger Peters

13. 4. 2012. "Ein herber Rückschlag für unsere langjährigen Wiederansiedlungsbemühungen" - so kommentiert Ernst Peters (Zeven), Vorsitzender der Besatzgemeinschaft Oste und Osteland-Kulturpreisträger, die Agrar-Havarie am Oste-Zufluss Bade, die zwischen Badenstedt und Bademühlen zu einem Fischsterben geführt hat: "Die Bade ist eines der besten Aufwuchsgewässer für unsere Meerforellen, das wir im oberen Ostegebiet haben," urteilt Peters, der als "Lachsvater" benannt geworden ist.


N3 über das Bade-Fischsterben - ansehen

Der Landessportfischerverband Niedersachsen wies gestern erneut auf die skandalösen Umstände des Störfalls hin: Der havarierte Güllebehälter stehe direkt auf der Tal-Kante der Bade-Niederung und weise keinerlei Rückhalteeinrichtungen auf, die den Gülleeintrag in den Bach hätten verhindern könnten. 

Zweifel an der Kompetenz
der ROW-Kreisverwaltung


Pils-Leserbrief (Ausschnitt)

Unterdessen wachsen Zweifel an der Kompetenz der Baubeamten in der Rotenburger Kreisverwaltung. Wie Wilfried Pils von der BUND-Kreisgruppe Rotenburg per Leserbrief an die Zevener Zeitng publik macht, hat die Behörde die vom BUND geforderte "Verwallung" eines Gülletanks in "unmittelbarer Nähe" eines Oste-Zuflusses abgelehnt (siehe Ausschnitt oben). Der Kreis habe "kein Gefahrenpotential an diesem Standort" gesehen.

Lesermeinung:


Opfer der Havarie: unzählige wertvolle Fische.

Aus Osten schreibt Sigrid Beyer: Innerhalb weniger Tage gleich 2 Unfälle mit Gärstoffen und Gülle - das macht jahrelange Arbeit der Wiederansiedlung bedrohter und ausgestorbener Fischarten zunichte! Ganz zu schweigen von seltenen Pflanzen - Wildorchideen überstehen z. B. solche Vorfälle nicht. Die Verursacher müssen mit Strafen, die wirklich weh tun, sowie Schadensersatzansprüchen überzogen werden, damit andere Landwirte und Biogasanlagenbetreiber für die Gefahren sensibilisiert werden.

Diese Vorfälle passen in das Bild einer Landwirtschaft, die sich in den letzten fünf Jahrzehnten vom verantwortungsvollem Umgang mit Tieren, Pflanzen, der Erde und dem Wasser zur rücksichtslosen, lebenswidrigen Ausbeutungs- und Argrarindustrie entwickelt hat. Aber auch der Gesetzgeber ist mit diesen wertvollen Ressourcen leichtfretig umgegangen, wie sonst erklärt es sich, dass die Bau- und Genehmigungsrichtlinien so wenig die Fließgewässer und das Grundwasser durch entsprechende Auflagen schützen?

Die Betreiber von Hauskläranlagen in unserem Landkreis haben sehr hohe Auflagen zu erfüllen und stehen unter ständiger Kontrolle - warum nicht die Biogasanlagen und Güllebehälter der Landwirte? 

Zum Thema:

> Forellenbestände ausgelöscht
(Zevener Zeitung),

> Landkreis Rotenburg überfordert?
(NDR online),

> Wie sicher sind Biogasanlagen?
(Zevener Zeitung),

> Biogas-Havarie kein Einzelfall
(Radio Bremen),

> Gratis-Öko-Beratung für Bauern
(Landkreis Rotenburg),

> Energiewende an Oste und Wümme
(Rotenburger Rundschau)


"Schlichtweg 
ein Skandal"


Entsetzt: Sportfischer Wenneholz und Behrens

11. 4. 2012. Wie bereits gemeldet, ist es im Kreis Rotenburg binnen weniger Tage zu einem zweiten schweren Fischsterben infolge landwirtschaftlicher Einleitungen gekommen. Jetzt werden die skandalösen Details bekannt: Nach Angaben des Landessportfischerverbandes Niedersachsen sind durch eine Gülleflut nach einer Havarie auf einem landwirtschaftlichen Betrieb unter anderem die wertvollen Meerforellenbestände in dem kleinen Oste-Zufluss Bade ausgelöscht worden. 

Die Polizei hat die Ermittlungen gegen den Badenstedter Anlagenbetreiber wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung aufgenommen, wie der Fischereibeauftragte für den Landkreis Rotenburg, Ralf Gerken, mitteilt. 

Die AG Wanderfische Oste innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Osteland hat sich den Forderungen der Naturschützer nach gesetzgeberischen Konsequenzen angeschlossen. 


An diesem Silo hing die Sicherheit des Baches

Am Dienstag sind nach Angaben der Unteren Wasserbehörde des Kreises Rotenburg etwa 200 Kubikmeter Gülle in das Flüsschen Bade bei Zeven geflossen. "Wir sind fassungslos", sagt Hans-Peter Wennholz, 1. Vorsitzender des Angelvereins Badenstedt-Bademühlen, der zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern den Unfall aufgedeckt hat. 

"In den frühen Abendstunden bemerkten wir an der Brücke in Badenstedt zahlreiche tote Fische, eine starke Trübung und einen beißenden Güllegeruch." Nach kurzer Suche konnten die  Angler die Ursache der Gewässerverschmutzung ausfindig machen: Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe ist infolge mechanischer Einwirkung ein Verschlussschieber an einem Güllebehälter abgerissen, so dass große Mengen des Schadstoffs über einen kleinen Graben in den Bach mit seinen wertvollen Fischbeständen flossen.


Silo ohne Rückhaltevorkehrung an der Talkante

Die sofort eingeschaltete Polizei und die Untere Wasserbehörde konnten nur noch den entstandenen Schaden dokumentieren und zahlreiche Wasserproben sicherstellen. Nach den ersten Ergebnissen der Untersuchungen deutet vieles darauf hin, dass durch den Gülleeintrag auf mehreren Kilometern tödliche Ammoniakkonzentrationen auftraten, die nach Angaben der Angler vermutlich alle Fische in diesem Bereich getötet haben. Am Tag nach der Havarie konnten zwischen Badenstedt und Bademühlen unzählige tote Fische gefunden werden.

"Vor allem kleine Meerforellen und Bachforellen, aber auch Häslinge, Gründlinge, Barsche und Rotaugen wurden Opfer der Ammoniakwelle," sagt "Lachsvater" Ernst Peters, Oste-Kulturpreisträger und Vorsitzender der Besatzgemeinschaft Oste, der über das Ausmaß des Schadens erschüttert ist. 

"Die Bade ist eines der besten Aufwuchsgewässer für unsere Meerforellen, das wir im oberen Ostegebiet haben", sagt Peters: "Der Unfall ist ein herber Rückschlag für unsere langjährigen Wiederansiedlungsbemühungen."

Für den Landessportfischerverband Niedersachsen, der von den Anglern unverzüglich in die Schadensregulierung einbezogen wurde, sind die Umstände des Gülleunfalls, "schlichtweg ein Skandal": "Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wurden im Landkreis Rotenburg große Fischpopulationen mit zahlreichen gefährdeten und geschützten Arten durch unzureichend gesicherte Gülle- und Gärrestbehälter ausgelöscht," sagt Fischereibeauftragter Gerken (Foto). 


Einst ein Idyll: Ostezufluss Bade (Foto: Bölsche)

Der in Badenstedt havarierte Güllebehälter steht nach Gerkens Angaben direkt auf der Talkante der Badeniederung und weist keinerlei Rückhalteeinrichtungen auf, die den Gülleeintrag in den Bach hätten verhindern könnten. 

"Für uns ist es unfassbar, dass derart gewässergefährdende Anlagen immer noch ohne irgendwelche erkennbaren behördlichen Gewässerschutz-Auflagen unbehelligt weiterbetrieben werden. Das sind skandalöse Zustände, die Konsequenzen nach sich ziehen müssen." Mehr...



Reet-Idylle an der Rönne 
Ferien zwischen Elbe und Oste
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Staatsanwalt ermittelt

Austritt des Gülle/Gärrückstand-Gemischs

11. 4. 2012. Die verheerende Maisgas-Havarie im Heidekreis, die letzte Woche im Wümme-Einzugsbereich im Kreis Rotenburg ein Fischsterben ausgelöst hat, war am heutigen Mittwoch um 7.45 Uhr Thema eines Beitrags auf Nordwestradio. Beitrag anhören hier.

Jürgen Cassier vom Rotenburger Kreisnaturschutz teilte mit, rund 600 großenteils geschützte Fische seien an Ammoniakvergiftung eingegangen. Die defekte Biogasanlage war - obwohl im Überflutungsgebiet gelegen - war nicht mit Rückhaltevorrichtungen versehe (siehe auch Pressemitteilung des Kreises Rotenburg).

Jährlich ereigneten sich in Deutschland 40 bis 60 Biogas-Havarien, sagte der Nabu-Biogas-Experte und -Kreisvorsitzende Uwe Baumert, der den niedersächsischen Umweltminister Stefan Birkner (FDP) zum Handeln aufforderte.

Nachdem die Linken-Fraktion eine parlamentarische Anfrage formuliert hat und wissen will, warum eine solche Anlage in Gewässernähe überhaupt genehmigt worden ist, wird der Fall nun auch zum Thema im Landtag. 

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen gegen den Anlagenbetreiber eingeleitet.


NABU für nationales
Havariekommando


N3-Bericht über Biogas-Unfall: ansehen

"Es reicht! Das Maß ist übervoll! Die tickenden Zeitbomben Biogasanlagen müssen entschärft werden. Die aktuelle Vernichtung eines ganzen Flusssystems auf rund 10 Kilometern Länge ist nur die Spitze eines Eisbergs! Drastische Maßnahmen sind erforderlich!", fordert NABU-Bioenergieexperte Uwe Baumert (Foto), Mitglied der AG Osteland. "Nur eine sofortige umfassende Risikoanalyse, der Aufbau einer Datenbank zur Risikovorsorge und die Gründung eines bundesweiten 'Havariekommandos' nach Vorbild der marinen Einsatzstelle an der Küste können den verheerenden Auswirkungen bei defekten Biogasanlagen jetzt und in der Zukunft schnell und effektiv entgegentreten", so Baumert weiter.


N3-Interview zur Biogas-Havarie - ansehen

Durch Defekte im Pumpensystem hat ein Gemisch aus ca. 400 Kubikmetern Gärresten und Gülle Anfang April einen Bach und viele Kilometer der Veerse, eines ökologisch wertvollen, artenreichsten Gewässersystems in Nordniedersachsen, regelrecht erstickt. Besonders geschützte Fische wie Bachneunauge, Elritze, Stichling, Meer- und Bachforelle starben an Ammoniakvergiftung und Sauerstoffmangel; weitere Schäden an Fauna und Flora sind zu erwarten.

Die Naturschutz- und Wasserbehörde des Landkreises sind zwar sofort tätig geworden, konnten die Katastrophe jedoch nicht verhindern. Die verstärkte Verlagerung der Verantwortung auf Behörden des Landkreises insbesondere nach Abschaffung der Bezirksregierungen, ohne entsprechende Aufstockung des Personals in diesen Bereichen, führt zu einer dauerhaften Überlastung, durch die eine ausreichende Kontrolle nicht mehr gegeben ist.

Die unterschiedlichen Vorschriften auf Landkreis-, Landes- und Bundesebene erleichtern diese Aufgabe nicht. Für alle Biogasanlagen, nicht nur die Großanlagen, müssen daher übergeordnete verlässliche Maßnahmen zur Verhinderung von Umweltschäden gleichermaßen gelten. Deshalb fordert der Naturschutzbund Niedersachsen

>  ein Havariekommando mit Durchgriffsregelungen bis zur Einzelanlage,

> eine  Risikopotenzialanalyse,

> Meldepflicht für alle Störfälle,

> die Erstellung einer zentralen Datenbank,

> einheitliche Sicherheitsstandards mit mindestens zwei Vorsorgeebenen,

> die Ausrüstung mit einheitlicher Überwachungs- und Sicherheitstechnik,

> Schutzwälle, -mauern oder  -gräben und

> die Nachrüstung bestehender Biogasanlagen.

"Manche Biogasbetreiber haben nach Bekanntwerden erster Unfälle bereits reagiert und schon vor Jahren vorsorglich Schutzwälle und zusätzliche Pflanzenkläranlagen gebaut", nennt Bioenergieexperte Baumert als positive Beispiele und ergänzt: "Dieses vorbildliche Handeln muss Schule machen und zum Regelfall werden. Dafür ist jedoch leider in den meisten Fällen Zwang erforderlich; denn es geht ums Geld, um Investitionen. Dem NABU geht es um Mensch, Natur, Umwelt und die Akzeptanz von Bioenergie! Unfälle wie gerade an der Veerse geschehen gefährden dies alles."


Dieses Fischsterben
war kein Einzelfall


Haarsträubend: TÜV-Biogas-Bericht - lesen

4. 4. 2012. Die Biogas-Havarie in der Wümme-Region, die ein weiträumiges Fischsterben ausgelöst hat, war kein Einzelfall. Das zeigt eine alarmierende Studie des TÜV Süd über eine Kette von Störfällen bei der Biogas-Produktion. 80 Prozent der Anlagen weisen demnach bedeutsame Mängel auf. Die haarsträubende Auflistrung steht hier im Netz (PDF-Datei). Zum jüngsten Störfall schreibt die AG der Angelvereine an der Wümme auf ihrer hochaktuellen Website

"Zwei Tage nach der Biogas-Havarie ist das Medienecho unerwartet groß: "Zahlreiche regionale und überregionale Printmedien berichteten umfassend über den katastrophalen Biogasunfall in Schultenwede, z. B. die Rotenburger Rundschau, die Rotenburger Kreiszeitung, die Schneverdinger Zeitung, aber auch HAZ, NWZ und v.m. Auch die TAZ recherchiert in dem Fall und hinterfragt insbesondere die vielfach fragwürdige und skandalöse Genehmigungs- und Überwachungspraxis bei Biogasanlagen."

Weiter heißt es: "Die Brisanz des Vorfalls ist inzwischen auch beim NiedersächsischenUmweltministerium erkannt worden: Die betroffenen Landkreise Rotenburg und Heidekreis wurden aufgefordert, umfassend über die Umstände und die geplanten Maßnahmen zu berichten. Ein Verschleiern und Verharmlosen des Vorfalls ist damit nun wohl unmöglich geworden. Auch die Fraktion der LINKEN im Nds. Landtag stellte heute eine Anfrage an die Landesregierung."


TV-Bericht über die Biogas-Havarie- VIDEO

Aufgegriffen wird der Vorfall auch von der in Berlin ansässigen Grünen Liga, die dazu schreibt: "Der stark geförderte Biomasseanbau bleibt nicht ohne Folgen für den Gewässerschutz und die Biodiversität. Mit den hier gezahlten Prämien können nicht einmal die EU-Direktzahlungen aus der Landwirtschaftsförderung mithalten. Der Anbau von Mais-Monokulturen wuchs sprunghaft an, Stillegungsflächen wurden wieder unter den Pflug genommen, Pestizide und Düngemittel verstärkt eingesetzt. Die Einträge in Grundwasser und Kleingewässer nehmen zu. Betriebsunfälle an Biomasseanlagen können schwerwiegende ökologische Folgen haben, wie ein aktuelles Beispiel aus Niedersachsen zeigt. 

Es ist Zeit umzusteuern; bei der Biomasseförderung, aber auch bei der EU-Agrarreform, die derzeit gerade auf EU-Ebene verhandelt wird für den Zeitraum 2014-2017. Das Scheitern von Reformansätzen liegt allerdings nicht immer automatisch in unzureichenden Vorschlägen der EU-Kommission begründet. Häufig genug werden positive Ansätze von den Mitgliedsstaaten torpediert oder in den operationellen Programmen nicht umgesetzt. Den Zusammenhang zwischen Subventionen, Landwirtschaft und Gewässerschutz wollen wir auf unserem 40. GRÜNE LIGA WRRL-Seminar am Mittwoch, dem 9. Mai 2012 in Hamburg-Harburg thematisieren (Programm)".


Wird rar: Hase an der Oste (Foto: Bertholdt)

Parallel zu den Havarie-Meldungen häufen sich in der Regionalpresse weiterhin Berichte über indirekte Folgen der Maisvergasung: Die damit verbundene Monotonisierung der Landschaft hat - siehe unseren Bericht weiter unten über den jüngsten Hadler Kreisjägertag - zu einem verheerenden Rückgang des Niederwilds geführt. So ist der Hasenbestand um 25 Prozent zurückgegangen, wie Kreisjägermeister Ahrend Müller aus dem Streckenbericht. 2010/2011 (siehe Abbildung, hier vergrößern) zitierte 3272 Hasen zur Strecke gebracht worden. 2011/12 waren es nur noch 2535. Ein weiteres Sorgenkind sei der Fasan (Zahlen ebenfalls hier). 
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Aus den Leserreaktionen:

> Man fragt sich, wie so etwas möglich ist! Da haben wir die "Abwasserjahrzehnte" lange hinter uns gelassen, chronische Effekte immerhin halbherzig angegangen, da kommt eine Großtechnik, als habe es noch nie vorsorgende Sicherheitsaspekte gegeben. Deutschland, lange Vorreiter in Ingenieurwesen und Verfahrenstechnik, versagt hier auf das Kläglichste!

> Jeder Misthaufen wird geprüft, ob er der JGS-Anlagenverordnung unterliegt (Jauche - Gülle - Silosickersaft).

> Biogasanlagen mit ihrem hohen Umweltgefährdungspotential und die Riesen-Güllespeicher gehören standardmäßig mit mehrfacher Sicherheit ausgestattet. Es wird Zeit, dass unsere überblinde, Umweltgefahren sträflich vernachlässigende Agrar-fördernde Politik das endlich merkt. 

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Mehr über die Folgen der Vermaisung der Osteregion steht auf unserer MAIS-SONDERSEITE.

Dank für Hinweise an Wolfgang Röhl, Kurt Ringen, Wolfgang Schütz, ralf Gerken, Dr. Ludwig Tent u. v. a.


"Das ist ein
Super-Gau"


AG-Osteland-Mitglied Jürgen Cassier

2. 4. 2012. "Das ist ein Super-Gau." Mit diesen Worten reagiert Jürgen Cassier(Foto), Leiter der Naturschutzbehörde des Landkreises Rotenburg, in der Kreiszeitung auf ein weiträumiges Fischsterben. "Wir sind schockiert," sagte er vor der NDR-Kamera (VIDEO). 


Austritt des Gülle/Gärrückstand-Gemischs

Ursache ist die technische Panne in einer Biogasanlage, bei der Gülle und Gärrückstände aus der Maisvergasung in die Umwelt ausgetreten sind. "Der Schaden für die Umwelt ist massiv und besonders tragisch, da es sich um ein naturgeschütztes Gewässer handelt, in dem für die Region sehr seltene Fische beheimatet sind," erklärte Cassier, der auch Mitglied der AG Osteland ist.

Die Naturschutzarbeit von Jahrzehnten könnte mit einem Schlag zunichte gemacht worden sein, befürchtet Ralf Gerken (Foto) vom Landes- Sportfischerverband Niedersachsennach dem Störfall im Landkreis Rotenburg: "Wenn sich die ersten Erkenntnisse bewahrheiten, sind ganze Populationen bedrohter und geschützter Arten im fischökologisch wertvollsten Gewässer des Landkreises und des Wümmegebietes vernichtet worden."

Gewässer bald
biologisch tot?

Große Mengen Gülle und Gärreste seien in den Lünzener Bruchbach sowie in das Flüsschen Veerse geströmt, teilte der Verband in Scheeßel heute mit. Ein Sprecher des Landkreises Rotenburg bestätigt den Vorfall. Der Landes- Sportfischerverband befürchtet, dass das Gewässersystem auf einer Strecke von 20 Kilometern biologisch tot sein könnte.
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Warum keine
Rückhaltung?

Zu der Biogas-Havarie im Kreis Rotenburg schreibt uns der Tostedter Gewässerkundler Dr. Ludwig Tent (Universität Hamburg-Harburg), der 2008 von der AG Osteland mit dem Goldenen Hecht in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet wurden ist: "Liebe Freundinnen und Freunde der Bäche und kleinen Flüsse, es ist so weit - musste es so weit kommen? Man sollte meinen, unsere Vorschriften zu hoch umweltgefährdenden Stoffen wären so, dass Rückhalteeinrichtungen jeglicher Art eine Mindestforderung wären. Möge dieser Fall dazu führen, dass Unterlassenes flächenhaft greift!"

Dr. Tent online:

> Blog zum Gewässerschutz

> Gewässerschutz für Bäche und kleine Flüsse

> Der Forellenbach in der Großstadt

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Kürzlich erst hatte, wie berichtet, der Verein VSR Gewässerschutz über die Gefahr einer Schädigung der Gewässerqualität der Oste durch Biogas-Rückstände berichtet (Wortlaut).

"Ohne Wasser, merkt Euch das, ist unsere
Welt ein leeres Fass" (Quelle: VIDEO)

Unser Leser Gerd Bertholdt, AG-Osteland-Mitstreiter und Handpressendrucker aus Kleinwörden, schreibt zu der Biogas-Havarie: "Der Super-Gau hat uns ganz schön aufgeschreckt! 'Wasser, Lebensmittel oder Handelsware!?' - unter diesem Titel druckte ich schon einmal ein Blatt, mit dem wir an die Wichtigkeit des Wassers appellieren wollten. Auch wenn wir im feuchten Elbe-Weser Dreieck leben und uns manchmal mehr Wasser beschert wird als uns lieb ist, müssen wir auf die Reinhaltung des Wassers achten, denn das ist das wichtigste Lebensmittel. So ein 'Unfall' muß eine Warnung sein und darf nie wieder vorkommen."

Mehr zum Thema:

> LESETIPP: Massive Schäden für die Umwelt
(Kreiszeitung; mit vielen Fotos),

> Katastrophe durch Biogas-Havarie
(AG der Angelvereine, mit Fotos),

> Großes Fischsterben im Kreis Rotenburg
(NDR online),

> Biogas-Gärreste als Ursache
(Radio Bremen),

> Vermaisung als Umweltbedrohung
(Sonderseite von www.oste.de),

> Biogas stört den Oste-Stör
(taz, Hamburg),

> Oste-Belastung durch Gärrückstände
(Verein VSR-Gewässerschutz).
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"Regierung
hat versagt"

13. 4. 2012. In einer am heutigen Freitag verbreiteten Erklärung hat das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung das jüngst erteilte niedersächsische Einvernehmen mit dem Projekt scharf kritisiert. oste.de dokumentiert den Wortlaut der Stellungnahme, die Bündnis-Sprecher Walter Rademacher unterzeichnet hat, der auch 2. Vorsitzender der AG Osteland ist.

Das kurz vor Ostern erteilte Einvernehmen des Landes Niedersachsen zur geplanten Elbvertiefung hat viele Menschen an der Unterelbe am Ende nur hinsichtlich der Frühzeitigkeit überrascht. "Der Verdacht des Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung, dass seit Jahren nicht ergebnisoffen, sondern gezielt auf die Erteilung des Einvernehmens hin gearbeitet worden ist, hat Ministerpräsident McAllister im Oster-Interview bestätigt," sagte Dipl.-Ing. Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung, der das als großen Fehler und Verrat an den Interessen der Region bezeichnete.

Der niedersächsischen Landesregierung zufolge sind nach dem Grundsatz "Gründlichkeit vor Eile" Lösungen für alle Probleme gefunden worden. "Alle wasserwirtschaftlichen und landeskulturellen Einwände konnten seitens des Bundes ausgeräumt werden, so dass letztendlich das Einvernehmen zu erteilen war", so die Aussage von Landesumweltminister Birkner bei der Bekanntgabe. Dem widerspricht das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung entschieden und sieht darin eine leicht widerlegbare Schutzbehauptung. Das Bündnis verweist dabei auf etliche ungeklärte Fragen und unzulänglich gelöste Bereiche. 

"Schreiben an McAllister
blieb unbeantwortet"


Hochwassermarke in Geversdorf

So hatte z. B. die Gemeinde Jork Umweltminister Birkner eine Liste noch klärungsbedürftiger Punkte wie beispielsweise die Auswirkungen von Schiffswellen der größten Containerschiffe auf Ufer und Deiche, das Ausmaß der Verschiebung der Brackwasserzone elbaufwärts im ungünstigsten Fall und die Auswirkungen auf das Grundwasser zugesandt, hat aber bis heute keine Antwort erhalten. Die Grundwasseruntersuchung an der Unterelbe ist noch nicht ausgewertet, und auch das Schreiben des Regionalen Bündnis an David McAllister von Ende letzten Jahres blieb unbeantwortet. 

Dass es zu einer Verschiebung der Brackwasserzone kommt, bestreiten auch die Planer nicht, halten das aber für unbedeutend. Unabhängige Umwelt- und Verwaltungsjuristen sehen in dieser und weiteren hydrologischen, morphologischen und ökologischen negativen Veränderungen der Elbe aber einen Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der EU sowie des Bundes- und Landesrechts. Diese Vorschriften sind verbindlich und dürfen daher nicht durch eine alternative Süßwasserversorgung umgangen werden. 

"Die berechtigten und schutzwürdigen Interessen des Landes und seiner Bürger wahrzunehmen ist in der Einvernehmensprüfung offensichtlich nicht erfolgt. Die Landesregierung hat sich einige Schwerpunktthemen abkaufen lassen, der nicht unbedeutende Rest blieb einfach außen vor", so Kerstin Hintz vom Regionalen Bündnis.

"Landesregierung wird ihrer 
Verantwortung nicht gerecht"

Die Landesregierung hatte zu prüfen, ob "das Vorhaben Belange der Landeskultur oder der Wasserwirtschaft berührt", wie es in § 14 Abs. 3 des Wasserstraßengesetzes heißt, darüber herrscht Einigkeit. Wie aber mit den erwarteten Beeinträchtigungen umgegangen wird, darüber sind Regionales Bündnis und Landesregierung geteilter Meinung. "Die Erleichterung des Verkehrs der bereits fahrenden Schiffe kann kein Grund für die langfristige Verschlechterung eines Grundwasserkörpers von über 100 Quadratkilometer Fläche allein in Niedersachsen sein," sagte der Bündnissprecher, "hier hat die Landesregierung nicht nur ihre Möglichkeiten nicht genutzt, sondern sie hat versagt und ist ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden."

Einer Kompromisslösung, wie mit dem Vorschlag einer Elbvertiefung "light", hätte rechtlich nichts entgegengestanden. Die amtierende Landesregierung hat aber den zur Verfügung stehenden Spielraum auch in dieser Hinsicht nicht genutzt und der mit Abstand größten Vertiefung aller Zeiten unnötig im vollen Umfang zugestimmt. Das Umweltrecht gibt der Vermeidung von Schäden und Risiken den Vorrang vor der Entschädigung. Dieser Leitlinie wurde offenkundig im Falle der geplanten Elbvertiefung generell nicht gefolgt.



Reet-Idylle an der Rönne 
Ferien zwischen Elbe und Oste
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Paddel-Gipfel
sucht Lösungen


Paddler auf der Oberen Oste

13. 4. 2012. Überwiegend nichtorganisierte Kanuten, die trotz Niedrigwassers auf der Oberen Oste und der Wümme paddeln und dabei Ufer, Sohlgleiten  und Laichbetten lädieren, sind ein Ärgernis im Kreis Rotenburg. Im Rotenburger Kreishaus suchten jetzt 80 Vertreter von Wassersport, Naturschutz, Polizei, Touristik und Bootsverleihern nach Lösungen. 

Bei dem "Paddel-Gipfel" kritisierte unter anderem "Lachsvater" und Ostepreisträger Ernst Peters von der Besatzgemeinschaft Oste private Ausflügler, die an Spitzentagen zu Hunderten auf der Oste paddelten und das (allerdings nicht strafbewehrte) Fahrverbot bei rotem Pegelstand oft missachten, obwohl die Wasserstände sogar im Internet ablesbar sind.


Oste- und Wümme-Pegelstände im Internet

Ein gererelles Paddelverbot stand nicht zur Diskussion. Der Umweltausschuss des Landkreises Rotenburg werde sich aber am 8. Mai mit dem Entwurf einer (Bussgeld-) Verordnung für das Befahren von Oste und Wümme beschäftigen, teilte der Leiter der Kreis-Naturschutzbehörde und AG-Osteland-Mitstreiter Jürgen Cassier mit. 

Ein ausführlicher Bericht über den Rotenburger "Paddel-Gipfel" steht in der Zevener Zeitung.


Flut-Ausstellung
mit starkem Echo


Am Sonntag endet die Sturmflut-Ausstellung

12. 4. 2012. Erfreut über das "große Echo in der Öffentlichkeit", das die Sturmflut-Ausstellung "Land unter an der Oste" gefunden hat, zeigt sich in einer Pressemitteilung das Natureum Niederelbe. Die Bilderschau war unter Regie von AG-Osteland-Vize Walter Rademacher von den Ortsheimatpflegern am Fluss zusammengestellt worden. Demnächst wandert die Ausstellung weiter nach Hemmoor und Nieder Ochtenhausen.


Sandsackfüllstation des THW Stade

Zum Abschluss der Ausstellungstage im Natureum wird an diesem Sonntag, 15. April, 15 Uhr, in Zusammenarbeit mit dem THW Stade ein 16 mm-Film mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen vor allem über die Deichbrüche an der Unterelbe gezeigt. 


THW Stade im Natureum (Foto: W. Rademacher)

Zuvor hatten THW-Jugendliche aus Stade an einem Aktionstag im Natureum ihr Können demonstriert und eine Sandsackfüllstation aufgebaut. Besucher erhielten Gelegenheit, selber mit anzupacken - mehr auf unserer Sonderseite WILDE OSTE.


Der Blanke Hans
kam bis Hemmoor

6. 4. 2012. Die Orkanflut vor 50 Jahren zählt zu den Themen, die dieses Jahr die Menschen am Fluss besonders stark bewegen. Demnächst sind teils unbekannte Bilddokumente von der Februarflut 1962 in einer Ausstellung zu sehen, die am Freitag, 11. Mai, 17 Uhr, in der Hemmoorer Kulturdiele eröffnet wird. Veranstalter ist die städtische AG Kunst und Geschichte, der unter anderem die Ortsheimatpfleger Heino Grantz und Tjark Petrich angehören.

Hemmoorer Heimatpfleger Petrich und Grantz

Schwerpunkt werden Fotos aus Hemmoor sowie viele Bilder vom Flusslauf sein, die für die Sturmflut-Ausstellung der AG Osteland zusammengestellt worden sind, die noch bis zum 15. April im Natureum Niederelbe zu sehen ist und die, wenn sie in Hemmoor Station gemacht hat, nach Nieder Ochtenhausen (bei Bremervörde) weiterwandert.

Sturmflut-Ausstellungen mit lokalem Akzent waren im Februar unter starker Beteiligung von AG-Osteland-Mitgliedern bereits in den Heimatmuseen in  Geversdorf (mit Begleitbuch) und in Neuhaus eröffnet worden.


Sturmflut-Ausstellung in der FährStuv Osten

Seit dem 1. April ist nun auch in der Ostener Fährstuv eine Ausstellung mit dem Titel:"Die Fähre in den Fluten" zu sehen, die von der dortigen Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre zusammengestellt worden ist. Außerdem steht das Ostener Sturmflut-Gedenken - neben Neuwahlen und Regularien - auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung des Heimatvereins Osten am Mittwoch, 25. April, 19.30 Uhr, im Ostener Hotel "Fährkrug". Zum Thema "Schwere Sturmflut 1962 in Osten" wird dort Meike Brinkmann (Foto) sprechen, die sich u. a. auf den Augenzeugenbericht des damaligen Einsatzleiters der Bundeswehr stützen kann.


Die Schwebefähre im Februar 1962

Gestartet worden war das Sturmflut-Projekt "Wilde Oste" - das durch die Elbvertiefungsdebatte an Aktualität gewonnen hat - im vorigen Herbst mit dem Aufruf der AG Osteland an Zeitzeugen, Berichte und Dokumente beizusteuern.


Rademacher (l.) mit Deichbau-Experten

Die Februarflut 1962 war bereits Schwerpunktthema beim Tag der Oste 2012 der AG Osteland, auf dem der Deichforscher Prof. Dr. Norbert Fischer (Hamburg) den Festvortrag hielt, sowie in der Jahresversammlung der AG Osteland. Dort moderierte der Wasserbau-Ingenieur und AG-Osteland-Vize Walter Rademacher (Neuhaus) eine Expertendiskussion zur Deich- und Sperrwerksicherheit.


Deichverteidigung 1962 in Bremervörde-Elm

Mehr zum Osteland-Jahresprojekt "Wilde Oste" steht auf der Website www.wilde.oste.de.


Auch Landratten
schätzen Shantys


Freunde des Ostelandes: Shanty-Chor Bielefeld

1. 4. 2012. Shantys stiften Freundschaften und finden nicht nur an der Küste Gefallen. Das erfuhr Osteland-Mitglied Gerd Bertholdt an diesem Wochenende bei einem Besuch in Bielefeld, wo der Chor der dortigen Marine-Kameradschaft sein 40-jähriges Bestehen feierte - Motto: "40 Jahre und kein bisschen leise." Die Oetker-Halle war mit 1500 Gästen bis auf den letzten Platz besetzt. Der 1. Vorsitzende des Bielefelder Chors, Klaus Kugelmann, seit langem ein Fan des Ostelandes, erwies sich, so Bertholdt, dank www.oste.de "bestens informiert" über die Osteregion. Schon im Jahr der Oste 2009 hatte Kugelmann mit seinem Chor auf der Schwebefähre gesungen. 


Frühjahrskur für
Schiff und Seehund


Der namenlose Seehund wird aufgefrischt

27. 3. 2012. Frühjahrsputz allerorten an der Oste: Unter fachkundiger Aufsicht der Yachtwerft Glückstadt haben die Oberndorfer Segler Bert und Marlene Frisch am Wochenende dem Oberndorfer Seehund, einer von Dieter Holst und Sigrid Naujoks gestifteten Holzfigur, die Risse zugespachtelt. Der Freund der Oberndorfer Kinder hatte arg unter der Witterung gelitten, große Risse hatten sich gebildet, der arme Kerl drohte sogar auseinanderzubrechen. Nach dieser Verjüngungskur soll er bald wieder seinen Platz am Anleger der Oste-Touristik in Oberndorf einnehmen. 


Mocambo in der Werft (Foto: Helenius-Scharten)

Als der Meister in der Glückstädter Werft die Oberndorfer "Heimkehr"-Segler fragte, wie der Seehund eigentlich heißt, da wussten sie keine Antwort. "Hat er keinen Namen, dann muss Oberndorf aber schnell einen finden," meinen die Frischs.


Mocambo-Käpt'n Caspar Bingemer (in Gräpel)

Einer Frühjahrskur hat sich auch die "Mocambo" unterzogen. Nach dem Wartungsaufenthalt in der Skadow-Werft in Neuhaus starten die Ostepreisträger Caspar Bingemer und Eibe von Glasow mit ihrem Oste-Oldtimer im Heimathafen Oberndorf am Ostersonntag, 8. April, 10.05 Uhr, in die neue Saison.

Die vor 140 Jahren vom Stapel gelassene Mocambo (Daten zur bewegten Geschichte hier) ist das älteste noch im regulären Betrieb fahrende Passagierschiff Deutschlands. Der Gesamtfahrplan 2012 steht hier im Netz.


Lesung beim
Binnenhafenfest


Geffken-Buch über Seemannsschicksale

28. 3. 2012. Vielleicht schon mal vormerken: Der Cadenberger Anwalt und Autor Rolf Geffken (Website) will beim Harburger Binnenhafenfest am 2. Juni seine Erinnerungen als "Seeleuteanwalt" in authentischer Umgebung vorstellen, nämlich auf dem ehemaligen Hadag-Dampfer "Stadersand" (Website). Geffken hat als Arbeitsrechtsanwalt viele deutsche und ausländische Seeleute vor Gericht und bei Behörden sowie gegenüber Reedereien vertreten. Das Buch enthält vor allem Berichte über Fälle und reale Geschehnisse an Bord von Seeschiffen und über die damit verbundenen sozialen Probleme von Seeleuten. Die Teilnehmer können entweder direkt zum Schiff am Harburger Hauptdeich (hinter der Wassserschutzpolizei) fahren oder den Bootsshuttle benutzen, der regelmässig vom Kanalplatz in Harburg zum Schiff fährt. Vor und nach der Lesung erwartet die Besucher Musik.

> TV-Bericht zum Geffken-Buch
(Video von Radio Bremen)


So geht's weiter 
mit dem Natureum


Im Hauptgebäude entsteht eine neue Ausstellung

15. 3. 2012. Das Natureum Niederelbe erhält eine neue Dauerausstellung: Im Hauptgebäude des Museums können Besucher künftig eine begehbare Landschaft der Elbmündung erkunden und die Routen der heimischen Zugvögel an ferne Küsten verfolgen. Auch der Eingangsbereich zum Gelände wird attraktiver gestaltet. Direkt am Elberadwanderweg gelegen, soll dort eine Fahrradstation für Radwanderer entstehen. 

Nachdem das neue Konzept für die Weiterentwicklung des Natureums bereits vom Kuratorium grünes Licht erhielt, stellte Geschäftsführerin Dr. Clivia Häse es am Mittwoch dem Kulturausschuss des Landkreises Stade in seiner jüngsten Sitzung vor. "Der neue Entwurf ist ein Gesamtkonzept für die ganze Einrichtung Natureum Niederelbe und bezieht auch das Gelände und den jetzigen Bestand mit ein", betonte Häse, die das Konzept gemeinsam mit ihrem ehrenamtlich tätigen Vorstandskollegen Eike Ingwer Schmidt entwickelt hat. 


Natureum-Leiterin Dr. Clivia Häse

Das Projekt, das noch den Arbeitstitel "Küstenwelten" trägt, werde fortgesetzt, so Häse. Der Plan, einen Neubaufür die geplante Ausstellung zu errichten, sei nun aber endgültig aufgegeben worden. Stattdessen werde die attraktive neue Ausstellung im bestehenden Gebäude realisiert. Alle Fraktionen im Ausschuss sicherten ihre Unterstützung für den neuen Kurs zu.

Für das Kuratorium und den Kreiskulturausschuss hatte Häse eine gute Nachricht: "Alle Geber von Fördergeldern sind weiterhin grundsätzlich bereit, Mittel für das Projekt auch bei geändertem Konzept zur Verfügung zu stellen." Das Konzept sieht vor, die in Aussicht gestellten Fördergelder auch künftig für die touristische Aufwertung der strukturschwachen Region einzusetzen. Als besonders reizvoll für den Standort des Natureums zeige sich die einmalige Kombination von Vogelbeobachtung, Schiffstourismus und Radwandern

Die Pläne für die neue Fahrradstation vor dem Eingang würden mit dem Tourismusverband des Landkreises abgestimmt, sagte Häse. Darüber hinaus werde der gesamte  Eingangsbereich zum Gelände, zu dem künftig  auch Kasse und Shop gehören, verbessert. 

Im übrigen soll die pädagogische Arbeit des Natureums durch zusätzliche Maßnahmen gestärkt werden. In diesem Zusammenhang werden ein Schülerlabor sowie ein attraktiver Mitmachbereich auf dem Gelände entstehen.  Momentan laufe ein Antrag auf Anerkennung als außerschulischer Lernort, berichtete Häse den Kulturausschussmitgliedern.

Doch zunächst geht die Leitung des Natureums an die Umsetzung des Konzepts. Im Herbst dieses Jahres soll der Umbau starten. Dafür muss das Museum im Winter 2012/13 voraussichtlich komplett geschlossen werden. Im Frühjahr 2013 soll das Natureum nach erfolgtem Um- und  Ausbau wiedereröffnet werden. Voraussetzung dafür sei die zügige Realisierung der einzelnen Planungs- und Bauschritte, sagte Clivia Häse: "Wir dürfen nun keine Zeit mehr verlieren."


Erzählnachmittag
zur Sturmflut 1962

9. 3. 2012. Die Eröffnung der unter Federführung von Walter Rademacher (Neuhaus) zusammengetragenen Osteland-Ausstellung zum Thema Sturmflut im Natureum Niederelbe hat es deutlich gezeigt: Die Menschen im Land zwischen Elbe und Oste haben viele, zum Teil dramatische Erinnerungen an die Ereignisse vor 50 Jahren. Sie möchten darüber sprechen und ihre Erfahrungen gern mit anderen Betroffenen austauschen. Diesem Bedürfnis möchte das Natureum Rechnung tragen: Darum gibt es am Sonntag, 18. März, um 15 Uhr, im Vortragssaal des Museums einen Erzählnachmittag unter dem Motto "Schicksale im Katastrophenwinter 1961/62". 

Vor Balje gestrandet: der Frachter "Silona"

Natureums-Mitarbeiter Gustav Hillebrecht moderiert die Veranstaltung und wird den historischen Verlauf der Geschehnisse darstellen. Er beginnt mit der Strandung der "Ondo" im Dezember 1961 und der "Fides" im Januar 1962. Kurz vor der großen Sturmflut waren diese beiden Frachter hintereinander auf dem Großen Vogelsand, einer berüchtigten Sandbank in der Elbmündung, gestrandet. Heute, nach 50 Jahren, ist von den Schiffen so gut wie nichts mehr übrig, aber an der Küste gehört der Todeskampf der Dampfer immer noch zu den ganz großen Schiffskatastrophen.

Im Blickpunkt des Interesses wird dann einmal mehr die Chronologie der Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 in der Stadt Cuxhaven, dem Altkreis Land Hadeln und dem Landkreis Stade stehen. Beginnend mit dem 12. Februar, wirft Hillebrecht  einzelne Schlaglichter der Katastrophe in den Raum. Spannend wird es dann, wenn Zeitzeugen zu Wort kommen wie Irmtraut Frankenberg, Cuxhaven, Tochter des Seelotsen Erich Mehlert, der mit dem schwedischen Frachter "Silona" unterwegs war. Das Schiff strandete in der Nacht der großen Flut auf einer Elbwiese vor Balje. 


Vor Balje: Die "Silona" wird abgewrackt

Maren Schütt aus Rellingen/Kreis Pinneberg, schildert die  Erlebnisse des Leuchturmwärters Walter Drygalla im Baljer Leuchturm, als der Turm von der Silona fast gerammt wurde. Exponate von dem damals an Ort und Stelle abgewrackten Havaristen sind in einer Vitrine der Sturmflut-Ausstellung im Natureum zu sehen, so ein Hilfssteuerrad, Geschirr von Bord und weitere Gegenstände. 


Flutschäden in Oberndorf-Bentwisch

Der Gesprächsfaden zieht sich dann weiter entlang der Deichbrüche an der Oste, so wie sie auch in der Ausstellung dargestellt sind. Jörg von See (Foto) aus Cadenberge berichtet über die katastrophalen Ereignisse der Ostedeichbrüche in Bentwisch. Die Besucher der Veranstaltung sollen in die geschilderten Ereignisse mit einbezogen werden und selbst erlebte oder von Eltern und Großeltern erfahrene Geschehnisse berichten. Auf diese Weise werden im Erzählcafe wertvolle Erinnerungen, die seit einem halben Jahrhundert im Gedächtnis der Menschen fest eingeprägt sind, wieder wach. 

Mehr auf unserer Sonderseite www.wilde.oste.de.


Erstmals Funktest
in Elm an der Oste


Premiere: Funkprüfung beim Bootsclub Elm/Oste

4. 3. 2012. Erstmals hat der Bremer Prüfungsausschuss für amtliche Sportbootführerscheine und Funkzeugnisse die Abnahme der Prüfung in die Räumlichkeiten des Bootsclubs Elm/Oste e. V. vorgenommen. Durch die erforderliche Teilnehmerzahl war durch die Zusammenlegung des Elmer und des Hamburger Kurses von Joachim Hill erzielt worden. 


Weitere Kurse sind in Planung

Überglücklich nahmen die neuen Besitzer den für Küste, Oste und Elbe notwendigen Funkschein SRC (Short Range Certificate) entgegen: Wolfgang Scholl, Bremervörde, Jürgen Paetzold, Bremervörde, Marlies Kramski, Stade, Klaus Kramski, Stade, Carsten Kohlmeier-Beckmann, Buxtehude, Peter Mertgen, Gnarrenburg, Henry Müller, Ahrensmoor, sowie neun Prüfungsteilnehmer aus Hamburg. Den Funkschein UBI (UKW Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk Deutschlands und Europas) erwarben Wolfgang Scholl, Bremervörde, Carsten Kohlmeier-Beckmann, Buxtehude, Peter Mertgen, Gnarrenburg, Henry Müller, Ahrensmoor und acht Hamburger Teilnehmer.

Der Bootsclub Elm/Oste offeriert, wie Pressesprecherin Hella Neugebauer mitteilt, weitere Funk- und Bootsführerscheinkurse. Interessenten kontaktieren den 1. Vorsitzenden Hauke Storm (Tel. 04762/8130, ab 19.30 Uhr).


Osten feiert 34.
Ball der Skipper


Skipperchor Osten::Video 1, Video 2, Video 3

4. 3. 2012. Das Rezept ist bewährt: Grünkohl vom Feinsten aus der Küche der WirtsleuteSascha und Imke Dick, Shantys vom Ostener Skipper-Chor um Dr. Manfred Toborg, Tanzmusik von Jürgen Grell und Herger Franz ("Combo petite") und dazu eine gut ausgestattete Tombola - auch der 34. Skipperball in der Ostener Festhalle kam folglich gut an bei den rund 80 Gästen des Wassersport-Clubs Osten (WSCO).


Auch Bürgermeister Hubert und Frau gefällt's

Mit einem dreifachen "Godewind ahoi" eröffnete WSCO-Vorsitzender Niels Dehde (Foto) den Ball im maritim geschmückten Saal. Als Ehrengäste begrüßte er Bürgermeister Carsten Hubert, Wolfgang Schützvon der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer und Vorstandsvertreter der AG Osteland sowie Delegationen von Wassersport-Clubs aus Hechthausen, Freiburg, Wischhafen und Bremervörde.


Auch die Polonäse gehört wieder dazu

Bevor der Ball nach Mitternacht mit dem traditionellen Schweinebackenbrot allmählich ausklang, sorgte die Tombola für Freude. Der Hauptgewinn, ein Ostseeurlaub in Kühlungsborn, ging an Inge Schlobohm.


Immer bleibt 
ein Restrisiko


Rademacher, Prof. Schirmer, Dipl.-Ing. Friedrich

28. 2. 2012. Sorgen weckte im zweiten Teil der Jahreshauptversammlung der AG Osteland im Großenwördener Hof eine Podiumsdiskussion über den Hochwasserschutz an der Oste. Aus Anlass des 50. Jahrestages der verheerenden Februarflut 1962 hatte die AG Osteland diesem Thema bereits die Ausstellung "Land unter an der Oste" gewidmet, die zurzeit im Natureum Niederelbe zu sehen ist und anschließend in Hemmoor und Nieder Ochtenhausen bei Bremervörde gezeigt wird. Gemeinsam mit Osteland-Vize und Wasserbau-Ingenieur Walter Rademacher erörterten drei Experten die an der Oste existenziell wichtigen Fragen der Deichsicherheit.


Osteland-Mitglieder in der Hauptversammlung

Der Bremer Deichhauptmann und Klimaforscher Prof. Dr. Michael Schirmer umriss die wachsenden Risiken durch Flussvertiefungen ("Die Flutwelle wird schneller") und durch den Meeeresspiegelanstieg: "Der Klimawandel nimmt Fahrt auf." Mit Oberdeichgrefe Hans Wilhelm Saul (Hemmoor) vom Ostedeichverband zeigte sich Schirmer einig über die Notwendigkeit weiterer Deicherhöhungen und -verstärkungen. 

Dipl.-Ing. Guido Friedrich (Cadenberge), Sperrwerksexperte beim Germanischen Lloyd, berichtete über Möglichkeiten, durch Inspektionen etwa per Laserscan und mit regelmäßigen Notstrom-Testläufen den Hochwasserschutz zu verbessern. Allerdings: "Ein Restrisiko bleibt" - überall an der Küste und an den küstennahen Strömen.


Oberdeichgrefe Saul (r.) mit Diskussionspartnern

Osteland-Vize Rademacher, zugleich kundiger Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung, hob die Chance hervor, im Küstenschutz "aus den Fehlern anderer zu lernen". Professor Schirmer unterstrich die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bremsen. Oberdeichgrefe Saul räumte "Nachholbedarf" an der Oste ein: "Die Samtgemeinden müssen Deichschutztrupps benennen. Das ist noch nicht überall geschehen."

Zum Thema:

> AG Osteland diskutiert über Deichsicherheit
(Stader Tageblatt),

> Deichhauptmann Dr. Schirmer im Interview
(Aktuell: Nordwestradio, 6 Minuten),

> Kampf um die Deiche
(Archiv: SPIEGEL online über Schirmer, 2007)


Preis für Retter der
Barkasse "Bärbel"


Laudator Jürgens mit Preisträgern

14. 2. 2012. Anerkennung erfuhr die "Barkassengemeinschaft Bärbel" aus Neuhaus durch die Vergabe des Goldenen Hechts 2012 in der Kategorie Heimatpflege. In der Laudation von Bernd Jürgens (Blaues Netz Oste) hiess es, dem "kleinen, aber sehr aktiven Verein" um Hans-Joachim Frank, Alfred Bücker und Herms Pröpper sei es gelungen, die letzte auf der Oste verkehrende Barkasse zu restaurieren und der Nachwelt zu erhalten. 

Die rund 75 Jahre alte frühere Werftbarkasse "Bärbel" wurde von den Aktiven in mehrjähriger Arbeit auf der Neuhäuser Lühmannwerft komplett entkernt und vollständig restauriert. Seit der Wiederindienststellung im Rahmen eines Hafenfests im Sommer 2011 steht das Traditionsschiff wieder für Gäste- und Demonstrationsfahrten zur Verfügung. 


Alfred Bücker als Spendensammler

Mit der einstigen Werftbarkasse wurde nicht nur ein schifffahrtshistorisch bedeutsames Wasserfahrzeug erhalten und eine touristische Attraktion geschaffen, sondern zugleich die Erinnerung an die Geschichte des Schiffbaus an der Oste wachgehalten, wo einst Werften in Bremervörde, Gräpel, Großenwörden, Laumühlen, Achthöfen, Oberndorf, Geversdorf und Neuhaus existierten. Die Barkassengemeinschaft "Bärbel" hat sich um das Osteland verdient gemacht."

Preis-Sponsoren waren Guido Griemsmann (Lütt Mandus) und Ulf Jacobi (Versicherungen, Hemmoor).


Sturmflut-Schau
auch im Natureum


Bundeswehr in Osten 1962 (Foto: Erich Meyer)

12. 2. 2012. Die große Sturmflut-Ausstellung der AG Osteland erlebte ihre Premiere am Sonntag beim Tag der Oste in Geversdorf mit einem Vortrag des Deichforschers und Ostepreisträgers Prof. Dr. Norbert Fischer. In Kürze sind die über 100 Bilddokumente auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich: Eine erweiterte Version der Ausstellung "Land unter an der Oste" wird am Sonntag, 19. Februar, 14.30 Uhr, im Natureum Niederelbe in einer Veranstaltung vorgestellt, in der ebenfalls Prof. Fischer zum Thema spricht. Die unter der Federführung von Osteland-Vize Walter Rademacher organisierte Ausstellung bleibt bis zum 15. April im Natureum Niederelbe und wandert anschließend in die Kulturdiele Hemmoor und in den Kornspeicher Nieder Ochtenhausen


Ausstellungsteam Heino Grantz, Dorothee Fetz,
Renate Schnabel, Ursula Schroeder, Günter 
Lunden, Gisela Tiedemann, Walter Rademacher

Die Ausstellung zeigt mehr als 100 bisher teilweise unveröffentlichte Fotos von Zeitzeugen von Sturmflut und Deichbrüchen entlang der Oste. 


Website zum Osteland-Sturmflutprojekt hier

Die Besucher erhalten einen guten Einblick in das damalige Leben. Dazu gibt es Radio- und Zeitzeugenberichte, Original-Schulaufsätze von 1962 über die Sturmflut sowie Informationen über den Katastrophenschutz heute und das Sturmflut-Warnsystem.


Stader Sturmflut-Programm (Ausschnitt)

10. 2. 2012. Nicht nur an der Oste wird der Februarflut des Jahres 1962 gedacht. Für die niedersächsische Unterelbe hat der Stader Geschichts- und Heimatverein zum 50. Jahrestag der Katastrophe ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm vorgelegt. Ein Flyer mit vielen Terminen steht hier zum Download bereit.
 .
Der "Blanke Hans"
kam bis in die Oste

Die Sturmflut von 1962 zählt zu den schwersten Naturkatastrophen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Sie forderte 347 Todesopfer, davon allein 315 in Hamburg, sowie 4000 Stück ertrunkenes Vieh. 75 000 Menschen wurden obdachlos, und es entstand ein Sachschaden von fast drei Milliarden Mark. Als "Hamburger Flut" ist die Katastrophe in die Geschichte eingegangen. Doch nicht nur in der Hansestadt  waren die Schäden groß und viele Einwohner betroffen. Auch in den Kreisen Stade und Cuxhaven kam es zu verheerenden Überschwemmungen. Die Flut wirkte damals wie ein Schock mitten in der Zeit des so genannten Wirtschaftswunders. Die Oste wurde besonders schwer getroffen. Es gab zahllose Deichbrüche, weite Flächen der Flussmarschen wurden überschwemmt. Sogar die obere Tideoste bei Bremervörde war noch betroffen. 

Als Lehren aus der Sturmflutkatastrophe wurden die Deiche erhöht und verstärkt sowie das 1968 eröffnete Sperrwerk an der Oste-Mündung errichtet. Im Zuge dieser Arbeiten ist übrigens auch das Natureum Niederelbe entstanden.  Außerdem haben die Behörden das Frühwarnsystem erheblich verbessert. Doch eine absolute Sicherheit vor dem "Blanken Hans" wird es wohl nie geben. Der steigende Meeresspiegel als Folge des Klimawandels erfordert auch in Zukunft gewaltige Anstrengungen beim Küstenschutz. 

Zum Thema:

> Youtube-Video "Die Nacht, als die Deiche brachen"

Teil 1, Teil 2


Ostener Skipper mit
buntem Programm


Hält Vortrag: Segler Dr. Manfred Toborg

16. 2. 2012. Ein buntes Jahresprogramm hat der Wassersportclub Osten (WSCo) unter dem Vorsitz von Niels Dehde vorgelegt. Neben den Routineterminen sind zwei Vortragsabende vorgesen. Am Freitag, 24. Februar, 19 Uhr, spricht im Klubhaus unter der Ostener Brücke der "Palstek"-Redakteur Michael Hermann (Foto) über "Gefahren von Kraftstoffanlagen durch Mikroben", anschließend hält Dr. med. Manfred Toborg einen Bildervortrag über eine Segelreise von Island über die Westmänner, Färöer und Shetland-Inseln nach Bremerhaven.

Am Sonnabend, 3. März, 19.30 Uhr, folgt in der Festhalle Osten der 34. Skipperball des WSCO mit Grünkohlessen, Tombola und Livemusik (Unkostenbeitrag 16 Euro, Anmeldung bis zum 27. Februar unter Tel. 04771-5395 / Dehde).

Zur Jahreshauptversammlung lädt Niels Dehde zu Mittwoch, 14. März, 20 Uhr, in das WSCO-Clubhaus. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Wahlen.

Am Freitag, 23. März, 19 Uhr, spricht Ortsheimatpfleger Frank Auf dem Felde über "Schifffahrt und Werften an der Oste im Wandel der Zeiten" (mit Räucherfischteller, Unkostenbeitrag ca. 12.50 Euro, Anmeldung erforderlich unter Tel. 04771-2025 oder 5211 / Toborg).


Das Wasser stand bis
"Oberkante Oberlippe"


Uhtenwoldt (l.) am Sturmflut-Denkmal (größer)

4. 2. 2012. Die Idee, Einheimischen und Oberndorf-Besuchern die Macht der Fluten bildhaft vor Augen zu führen, hatte Eddy Uhtenwoldt schon länger. Jetzt, im Vorfeld des 50. Jahrestages der Februarflut von 1962, hat der Mitbegründer des Arbeitskreises Blaues Netz Oste der AG Osteland und Vizevorsitzende der Segler-Gemeinschaft Oberndorf (SGO) seinen Plan verwirklicht: Am Wochenende wurde im Oberndorfer Vordeich zwischen "Ostekieker" und "Mocambo"-Anleger mit Hilfe des Bauunternehmers und Ratsherrn Günther Behrens ein Stahlmast errichtet, an dem Schilder über die Wasserstände der Oste bei früheren Sturmfluten informieren.


Katastrophengebiete bei der Februarflut 1962

Im März 1906 zum Beispiel reichte das Hochwasser den Anrainern bis zum Hals, wenn nicht gar, je nach Körpergröße, bis "Oberkante Oberlippe", wie die ersten Betrachter staunten, darunter Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche. Im Januar 1976 (Wasserstand vor der Mündung 6,10 Meter über NN) verhinderte nur das acht Jahre zuvor eingeweihte Ostesperrwerk eine erneute Katastrophe. 


Wenn es das Sperrwerk nicht gäbe...

Am Sonnabend stellte Eddy Uhtenwoldt den von ihm gespendete Flutmast seinen Mitstreitern von der AG Osteland vor. Besonders informativ: eine spezielle Alu-Tafel mit Angaben über alle früheren Sturmfluten in Oberndorf zwischen 1539 und 1976 - hier ansehen.

FOTO: BERT FRISCH
Osteland-Vorsitzender Bölsche am Info-Mast

Mehr zum Thema auf unserer Sonderseite zum Flutjubiläum: www.wilde.oste.de.


Ins Jubiläumsjahr
mit frischem Team


Im Mittelpunkt: Wanderfische in Trophäen

29. 1. 2012. In das 75. Jahr seines Bestehens geht der Sportfischerverein (SFV) Oste mit einem frisch gewählten Vorstand, einer gut gefüllten Kasse, viel Idealismus und einem überaus ehrgeizigen Ziel: Nachdem es der Vorgänger-Generation in jahrzehntelanger Artenschutzarbeit gelungen war, die Oste wieder zum "Fluss der Lachse" zu machen, soll im längsten Nebenfluss der Niederelbe langfristig auch der hier ebenfalls ausgestorbene Europäische Stör wieder angesiedelt werden. 
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Das ist der neue Vorstand

Gruppenbild im Fährkrug - größer

SFV-Urgestein, Naturschützer und Ostepreisträger Berthold Polnau (Foto) aus Großenwörden bescheinigte dem einstimmig entlasteten alten Vorstand "vorzügliche Arbeit", dann übernahm er die Leitung der Neuwahl. 

Wiederum für drei Jahre wurden - einstimmig wie alle anderen Vorstandskollegen - der 1. Vorsitzende Wolfgang Schütz und sein Stellvertreter Horst Ahlf in ihren Ämtern bestätigt. Kassenwart bleibt Thorsten Stobbe, Schriftführer Andreas Meyer (Foto), Jugendwart Mirco Wassermann und Sportwart Günter Kück, über den Wolfgang Schütz sagt: "Keiner kennt die Oste so wie er."

Neu im Vorstand ist Gewässerwart Karl Heinz Lengner, der langjährige Erfahrung als Landesgewässerwart in Brandenburg sammeln konnte und dort für sein Umweltengagement ausgezeichnet worden ist. Pressewart bleibt Lothar Dekarski, als Beisitzer amtieren künftig Michael Witt, Manfred Papke, Sina Lengner und Jens Borchers

Die Kassenprüfung obliegt weiterhin Helga Günther und Renate Bölsche, Stellvertreter Berthold Polnau und Neumitglied Carsten Hubert

Dem Ehrenrat gehören Didi Meyn, Torsten Thorhorst und Herbert Günther an.

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Das international beachtete Jahrhundertprojekt, in dem die Sportfischer von der Oste als Motor wirken, bescherte der SFV-Jahreshauptversammlung am Wochenende hohen Besuch: Als Ehrengast war der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Sportfischer (VDSF), Matthias Ripperger, ins Schwebefährendorf gereist. Dort konnte Schütz mit drei erfreulichen Nachrichten aufwarten:

> Wissenschaftlern in Südfrankreich, wo die letzten Exemplare des Europäischen Störs (Acipenser sturio) in freier Natur leben, ist es gelungen, von mehreren Störweibchen und Störmännchen insgesamt 240.000 Larven zu reproduzieren. Aufgrund eines deutsch-französischen Kooperationsvertrages sind 3000 Jungstöre von 7 bis 18 cm Länge an das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei abgegeben worde, das wiederum 1000 dieser Tiere für die Oste reserviert hat. 

Die ersten 500 Jungstöre wurden am 15. Oktober in Berlin in Gegenwart des SFV-Vorsitzenden Schütz ("ein historisches Datum") und des AG-Osteland-Vorsitzenden Jochen Bölsche für den Wiederansiedlungsversuch in der Oste übergeben; weitere 500 Jungtiere sollen im Frühjahr in die Oste eingesetzt werden. 


AG-Osteland-Vorsitzender Bölsche

> Wie Bölsche in seinem Grußwort hervorhob, unterstützt die AG Osteland die aktuellen Bemühungen der EU, des NLWKN, der Gemeinden und der Unterhaltungsverbände an der Oberen Oste, den  Flusslauf zwischen Sittensen und Bremervörde wanderfischgerecht zu gestalten und Querverbauungen wie etwa Wehre zu entschärfen und passierbar zu machen für Stör, Lachs, Aal und Meerforelle, aber auch für Kleinlebewesen. 

Um die Kräfte zu bündeln, ist die Arbeitsgemeinschaft Wanderfische Oste zur Jahreswende in der AG Osteland verankert worden. Diese organisatorische Straffung sei, so Schütz, auf Vorschlag des deutschen Stör-Projektleiters und Ostepreisträgers Dr. Jörn Geßner vom Berliner Leibniz-Institut erfolgt und "für das Wanderfisch-Projekt von großer Bedeutung", weil die "Ämter und Verbände, die das Projekt unterstützen sollen und auch wollen, allesamt der AG Osteland angehören". Schütz: "Das erleichtert die Zusammenarbeit enorm."


Im Amt bestätigt: Vorsitzende Ahlf und Schütz

> Die Bemühungen um eine dauerhafte Wiederansiedlung des Störs im Osteland sind, wie Schütz mitteilte, Thema eines landesweiten Naturschutz-Aktionstages am 16. September an der Oste: "Gemeinsam mit dem Landessportfischerverband Niedersachsen und der Alfred-Töpfer-Akademie soll das Störprojekt dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Mit einer Radtour entlang der Oste werden die Teilnehmer des Aktionstags die Wanderung der Fische aktiv nachvollziehen können." Als Höhepunkte des Aktionstages geplant sind der Besatz von 50 Jungstören in Oberndorf in Anwesenheit aus Vertretern aus Politik, Naturschutz und Sportfischerei sowie eine Informationsveranstaltung. Dabei wird der Wissenschaftler Dr. Geßner die Gesellschaft zur Rettung des Störs vorstellen und Wolfgang Schütz über die bisherigen Wiedereinbürgerungsversuche berichten.
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Ehrengäste würdigen
gute Vereinsarbeit

Zuvor hatte die Versammlung des verstorbenen Mitglieds Siegfried Thorhorst gedacht, der in der Hauptversammlung 2011 noch für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt worden war und tags darauf verstarb, und die Grüße der Ehrengäste entgegengenommen. 


Ripperger zeichnet Torsten Thorhorst aus

Der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Sportfischer, Matthias Ripperger, zugleich Hamburger Sportfischer-Präsident, stellte seine Landesorganisation als den "größten Umweltverband im Hamburger Raum" vor und dankte Wolfgang Schütz, der in der jüngsten Hauptversammlung in Hamburg in Anwesenheit ranghoher Vertreter des Senats das Stör-Projekt im Osteland vorgestellt hatte (Wortlaut des Hamburger Schütz-Vortrags hier). 

Ripperger nutzte die Gelegenheit, den Ostener Torsten Thorhorst auszuzeichnen, der über 29 Jahre lang als Geräte- und Gewässerwart oder als Beisitzer im SFV-Vorstand aktiv war.


Carsten Hubert mit "Ehren-Aal"

Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert - dem der Verein wie auch den anderen Ehrengästen einen "Ehren-Aal" spendierte - würdigte das vorbildliche Engagement des SFV bei Unratsammelaktion, Kinderferienspaß, Vereinsschießen und Adventstreff und erinnerte an die  kürzlich erfolgte Verleihung der goldenen Ehrennadel der Gemeinde an Wolfgang Schütz. Als frisch gebackenes SFV-Mitglied kündigte der Bürgermeister an, demnächst die Sportfischerprüfung absolvieren zu wollen, um seinen beiden Enkeln das Angeln beibringen zu können.

Geesthof wartet mit
neuer Attraktion auf


Demnächst im Einsatz: der "Püttenhüpper" 

Der Vorsitzende des Vereins Tourismus an der Oste e. V., Clemens Freiherr von Marschalck (Foto), nannte das Angeln - neben der Oste und der Ruhe - einen der drei wichtigsten Faktoren, die sich touristisch vermarkten lassen. Marschalck äußerte sich erfreut über die "sehr gute Zusammenarbeit" mit dem SFV "Oste" und kündigte die Indienststellung des Flachbodenschiffs "Püttenhüpper" an, mit dem außerhalb der Brutzeit auch die Oste-Pütten befahren werden können, so dass die Besucher die Schönheit der Landschaft auch vom Wasser her erfahren können. Erstmals werde der Ferienpark Geesthof in der neuen Saison auch zwei führerscheinfrei nutzbare Angelboote mit 4,9-PS-Motor vermieten (Am Ferienpark 1, 21755 Hechthausen, Tel. 0 47 74 - 3 60 77 62).

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In seinem Rechenschaftsbericht legte Schütz ein Bekenntnis zum Naturschutz ab, wie es auch in der Vereinssatzung festgeschrieben ist ("Der Naturschutz ist ein vorrangiges Anliegen des Vereins"). 

Schale einer Teichmuschel aus dem Osteland

Dazu zählt auch der behutsame Umgang mit etwa fünfzig Teichmuscheln, die bei Baggerarbeiten im Moorkanal von den Mitgliedern Jens Borchers und Günter Kück sowie dem Gewässerwart Andreas Ucke geborgen und wieder ihrem Element übegeben wurden. Schütz: "Wir wissen natürlich alle, dass die Teichmuscheln unter Naturschutz stehen und als Lebensraum der Bitterlinge für deren Laichgeschäft unersetzlich sind."
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Torsten Thorhorst: Viele Jahre unschätzbare Hilfe geleistet

Als Dank ein Präsentkorb vom Verein

Nicht nur vom VDSF-Vizepräsidenten Ripperger (siehe oben), sondern auch vom SFV-Vorsitzenden Schütz wurde die Leistung des Ostener Sportfischers Torsten Thorhorst gewürdigt. Mit Ehrennadel und Präsentkorb dankte der Vorstand dem Mann, der mit 23 Jahren in den SFV eintrat und, so Schütz, längst zum "lebenden Inventar" gehört. Als  Gerätewart (1967 bis 1970), Gewässerwart (1970 bis 1973, 1991 bis 1997), Schriftwart (1995 bis 2006) und Beisitzer (seit 2006) habe er "unschätzbare Hilfe" geleistet. 

Verlässlich und kompetent habe er als Vorstandsmitglied der Oste- Pachtgemeinschaft (OPG) einen gemeinsamen Fischereierlaubnisschein für die Oste zwischen Brobergen und dem freien Küstengewässer sowie eine mustergültige  OPG-Geschäftsordnung erstellt und frühzeitig dafür geworben, Barrieren für  Wanderfische zu beseitigen und an der Tide-Oste fischdurchgängige Schöpfwerke zu schaffen.

"Auch die Realisierung der vereinseigenen Teichanlage in Hackemühlen wurde von ihm planerisch vorbereitet, wobei er bei den Kaufverhandlungen entscheidend dazu beigetragen hat, dass diese Anlage heute unser Eigentum ist," hob Schütz hervor. Und  bei der jetzt erstmals erstellten Vereinschronik war er dem Vorstand ebenfalls mit Rat und Tat behilflich.


Ehrennadel auch für Heinz Heinsohn

Mit Ehrennadeln und Präsenten zeichnete der Vorstand auch weitere verdiente Mitglieder aus. Die Silbernadel tragen können nun Jens Borchers ("vorbildliche Tätigkeit" bei den Arbeitsdiensten) sowie Schriftführer Andreas Meyer und Beisitzer Heinz Heinsohn ("viele Jahre der Vorstandsarbeit"). Der Vorstand dankte darüber hinaus Jörg Reimann ("Gerätewart seit 1994 und maßgeblich am Aufbau der Teichanlage Hackemühlen beteiligt") und den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Peter und Andreas Ucke sowie Uwe Dreyer.

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In der Brutanlage in Kleinmühlen, die vom ASV Lamstedt unterhalten wird, sind voriges Jahr 28.000 Meerforellenbrütlinge aufgelegt worden. Mit Geldern des Sportfischer-Landesverbandes Hamburg wurden in die Nebengewässer der Oste erneut 10.000 Nordseeschnäpel eingesetzt, in den SFV-Pachtgewässern u. a. wieder Hechte, Barsche, Schleien und Schuppenkarpfen
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50 von 90 Jahren dabei

Horst Ahlf ehrt August von der Lieth (90)

Er ist 90 Jahre alt und seit 50 Jahren Mitglied im SFV: Dafür wurde August von der Lieth vom 2. Vorsitzenden des SFV, Horst Ahlf, ausgezeichnet. Die Ehrennadel für 40-jährige Mitgliedschaft können Heinz Kunde und Hans Joachim Rettig tragen, die Nadel für 25-jährige Mitgliedschaft Günter Iburg, Wilfried Jaeck, Werner Nagel, Manfred Papke, Helmut Raschke und Josef Wirth.

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Sorge bereitete im Herbst massiver Sauerstoffmangel im Ziegelkamper See in Hemmoor, der laut Umweltamt durch externe Einflüsse verursacht worden war und nur durch den Einsatz von Wasserkanonen und Belüftern behoben werden konnte.
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Das sind die Jahresbesten

Punktgleich: Willi Kroisandt und Peter Ahlf

Über viele gut besuchte Gemeinschaftsveranstaltungen - vom Hege- über das Königs- bis zum Abangeln - berichtete Sportwart Günther Kück (Foto), unter anderem an der Oste, am Hadelner Kanal und den Vereinsseen. Erfreulich war auch die Beteiligung am traditionellen Angeln der Damen.

Den Titel des Jahresbesten unter den Erwachsenen teilen sich Willi Kroisandt und Peter Ahlf, die beide 495 Punkte erzielt haben. Auf weiteren Plätzen folgen ermittelte: 2. Reiner Thöse, 490 Punkte, 3. Reiner Draack, 430 Punkte, 4. Didi Meyn, 380 Punkte, 5. Sebastian Schmarje, 365 Punkte, 6. Günter Kück, 340 Punkte, 7. Mirco Wassermann, 325 Punkte, 8. Thorsten Stobbe, 320 Punkte, 9. Jens Wenhold, 315 Punkte, 10. Uwe Wolfkühler, 285 Punkte. 

Sie fingen die größten Fische

Größte Brasse: Reiner Thöse, 1940 gr., Oste; größter Zander: Thorsten Schild, 9000 gr., Oste; größter Hecht: Mirco Wassermann, 7400 gr., Dorffleth; größte Schleie: Frank Hamann, 2100 gr., Dorffleth; größter Barsch: Linda Lengner, 850 gr., Dorffleth; größter Döbel: Jürgen Schilde, 600 gr., See Bleicher; größte Güster: Peter Ahlf, 730 gr., Oste; größter Aland: Reiner Draack, 1180 gr., Dorffleth; größter Aal: Günter Kück,  670 gr., Oste; größter Karpfen: Otto Heinsohn, 3180 gr., Hackemühlen.

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Erfolgreich waren neben der Ferienspaßaktion auch die Bemühungen um gehbehindertengerechte Angelplätze in Großenwörden, die Absolvierung des Sportfischerlehrgangs durch alle 33 Teilnehmer und die Vorarbeiten für die 75-Jahr-Feier am 15. September in der Festhalle in Osten, die der Verein mit Empfang, Essen, Festball und Herausgabe einer Chronik feiern will.
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Die Jahresbesten der Jugend

Jugendwart Wassermann ehrt Kai Horeis

Als Jahresbesten unter den Junioren zeichnete Jugendwart Mirco Wassermann aus Großenwörden Kai Horeis aus (500 Punkte), gefolgt von 2. Philip Horeis, 450 Punkte, 3. Jonas Henning, 390 Punkte, 4. Tobias Zöner, 330 Punkte, 5. Marc Philip Brandt, 270 Punkte, 6. Lennert Raap, 190 Punkte, 7. Kevin Heinsohn, 140 Punkte, 8. Carsten Behn, 60 Punkte, 9. Julian Heinsohn, 20 Punkte, 10. Mika Schulz, 20 Punkte.

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Schütz beendete seinen Bericht mit dem Aufruf zur verstärkten Beteiligung an den Pflege- und Erhaltungsarbeiten an dem gemeinsam mit dem ASV Hemmoor gepachteten Heidestrandbad und dem Ziegelkamper See. Die Ergebnisse des Arbeitseinsatzes - neue Angelplätze, Stege und Steigen sowie Treppen - kämen schliesslich allen Mitgliedern zugute. 

Neu gestaltete Sportfischer-Websites

Der Vorsitzende dankte Jochen Bölsche, der die Websites des Vereins (www.sfv-oste.de), der Ostepachtgemeinschaft und des Wanderfischprojekts seit zehn Jahren (siehe auch STÖR-ARCHIV) ehrenamtlich redaktionell betreut, und dem Webdesigner Karl-Heinz Brinkmann, der die Internet-Präsenzen optisch attraktiv gestaltet hat.


Bombenjahr hingelegt: Kassenwart Stobbe 

Kassenwart Thorsten Stobbe berichtete, finanziell habe der Verein ein "Bombenjahr hingelegt". Zum Jubiläumsjahr verfüge der SFV daher über ein gutes Finanzpolster. Er und allen anderen Vorstandsmitgliedern wurde einstimmig Entlastung erteilt.

Zum Thema:

> Grußwort der AG Osteland zum 
Jubiläumsjahr des SFV "Oste"


Störe, Pütten und
fliegende Fische


Jürgens dankt dem Skipper-Ehepaar Frisch
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Info-Abend des "Blauen Netzes" mit breitem Themenspektrum / Weltumsegler und Artenschützer berichten / In Vorbereitung: Sturmflut-Gedenken, Hafen-Wanderung und landesweiter Aktionstag 
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22. 1. 2012. Für die über 100 Gäste lag Kaugummi mit Salzwassergeschmack bereit, den Saal schmückten die bunten Flaggen von 42 Staaten - so viele Gastländer hat die Oberndorfer Segelyacht "Heimkehr" seit 2009 angelaufen. Deren Eigner Bert und Marlene Frisch berichteten am Wochenende vor dem Arbeitskreis "Blaues Netz Oste" der AG Osteland mit mehr als 700 Farbfotos, Videosequenzen und Originaltönen über die spannendsten Etappen ihrer abenteuerlichen zweifachen Atlantik-Überquerung.

Über 100 Zuhörer im Gasthaus Henning

Vom Hochseesegeln, über das auch Andreas Hülsenberg (Neuhaus/Oste) vom Vorstand des Cuxhavener Vereins "Trans-Ocean" referierte, reichte die Themenpalette des Abends bis hin zur Erfolgsbilanz 2011 der Schiffahrt- und Gewässersparte der Arbeitsgemeinschaft Osteland, die sich seit 2004 um eine ökologische sowie wassersportliche und wassertouristische Stärkung der Flussregion im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks bemüht.

Als eines der "historischen Daten" des vergangenen Jahres bezeichnete der Ostener Sportfischer-Vorsitzende Wolfgang Schütz, Sprecher des Osteland-Arbeitskreises Wanderfische, die erstmals in großem Stil angelaufene Wiedereinbürgerung des Europäischen Störs, der nur noch in der französischen Gironde überlebt hat. Im kommenden Frühjahr soll das weltweit beachtete Artenschutzprojekt an der Oste mit der Freisetzung von weiteren 500 Jungtieren aus französischer Nachzucht fortgesetzt werden. 


Am Rednerpult: Hülsenberg, Jürgens, Schütz

Wie "Störvater" Schütz weiter mitteilte, sind die Bemühungen um eine dauerhafte Wiederansiedlung des Kaviarfischs im Osteland Thema eines landesweiten Naturschutz-Aktionstages am 16. September. Gemeinsam mit dem Landessportfischerverband Niedersachsen und der Alfred-Töpfer-Akademie soll das Störprojekt dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Mit einer Radtour entlang der Oste werden die Teilnehmer des Aktiontags "die Wanderung der Fische aktiv nachvollziehen" können.

Über das "blaue Erfolgsjahr 2011" berichtete der Vorsitzende der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft Osteland, Jochen Bölsche. Mitglieder der "Lobby für die Oste" und speziell des von Bernd Jürgens (Hemmoor) betreuten "Blaues Netzes" hätten "enorm viel erreicht". So konnte auf Betreiben der im Arbeitskreis vereinten Wasserwanderer, Naturschützer und Sportfischer ein Verbot des Jetski-Fahrensauf der Oste erzielt werden.

Als weitere Beispiele erfolgreicher Aktivitäten von Mitgliedern nannte Bölsche die Fertigstellung eines Schiffsanlegers in Großenwörden (Landkreis Stade), die Einweihung einer Modellfähre und von Fährmann- und Fährgast-Statuen in Oberndorf (Landkreis Cuxhaven), die Wiedereröffnung der Ostebrücke in Granstedt (Landkreis Rotenburg) sowie die Freigabe des "Historischen Deichwanderwegs" Osten - Belum und der "Oste-Natur-Navi-Route" Bremervörde - Hechthausen

Von der AG Osteland herausgegeben wurden ein "Oste-Hafenführer" für Wassersportler und eine von Oste-Kulturpreisträgerin Gisela Tiedemann (Wingst) verfasste "Geschichte der Fähren an der Oste".

Das neue Jahr steht, so Bölsche, zunächst im Zeichen des 50. Jahrestages der Februarflut von 1962. Aus diesem Anlass stellen der AG-Osteland-Vize und Wasserbau-Ingenieur Walter Rademacher (Neuhaus) und die Ortsheimatpfleger von der Unteren Oste zurzeit eine Wanderausstellung mit Fotos und Dokumenten zusammen, die in Geversdorf, Balje und Hemmoor gezeigt werden soll.


Für maritime Saaldekoration ist gesorgt

Weiterhin plant die AG Osteland einen Festvortrag des Hamburger Deichhistorikers Prof. Dr. Norbert Fischer über "Die wilde und die gezähmte Oste" im Rahmen des 8. "Tages der Oste" am Sonntag, 12. Februar, in der Ostehalle in Geversdorf. 

Eine Expertendiskussion zum Thema "50 Jahre Februarflut an der Oste - Rückschau und Folgerungen" findet in der Hauptversammlung der AG Osteland am Montag, 25. Februar, in Großenwörden (Landkreis Stade) statt. Teilnehmer sind der Bremer Deichhauptmann Dr. Michael Schirmer, der Hemmoorer Oberdeichgrefe Hans-Wilhelm Saul und der Cadenberger Sperrwerksexperte Dipl.-Ing. Guido Friedrich.

Im Frühjahr folgen einige touristische Höhepunkte. Eröffnet wird der 145 Kilometer lange neue "Oste-Radweg" von der Quellregion bei Tostedt (Landkreis Harburg) bis zum Natureum Niederelbe in Balje (Landkreis Stade), den AG-Osteland-Mitglied Klaus Feldmann aus Grasberg (Landkreis Osterholz-Scharmbeck) konzipiert hat und der zurzeit vom Tourismusverband Rotenburg (TouROW) ausgeschildert wird. 

Außerdem steht die Einweihung einer fünften Ostefähre an: Das Flachbodenschiff "Püttenhüpper" soll Touristen vom Ferienpark Geesthof in Hechthausen-Klint nach Kranenburg (Samtgemeinde Oldendorf) übersetzen und außerdem Erkundungstouren in die benachbarten "Pütten" mit ihrer reichen Flora und Fauna anbieten. Und am 1. Mai veranstaltet Wanderführer Albertus Lemke (Oberndorf) eine Schiffs- und Wandertour zu Ostehäfen im Raum Bremervörde / Oldendorf.


Immer mit an Bord: der Oberndorf-Wimpel

Der zweite Teil des Info-Abends des "Blauen Netzes" führte die Teilnehmer in wärmere Gefilde. "Zwischen Vulkan und Hurrikan" hiess der mit starkem Beifall bedachte Bericht über die Etappe Karibik - New York der 27 Monate dauernden 30.000-Kilometer-Reise, mit der sich das Ehepaar Frisch einen Lebenstraum erfüllt hat. 

Begleitet von springenden Delfinen und fliegenden Fischen, erlebten sie mit ihrem "schönsten Schiff der Welt" auf Kolumbus' Spuren die Reize der tropischen Inselwelt und amerikanisches Südstaaten-Flair, durchfuhren die Lavastaubwolken und Alligatorensümpfe und entgingen mit viel Glück einem verheerenden Wirbelsturm. 

Der mit Döntjes und Logbuch-Zitaten gespickte, ebenso fachkundige wie humorvolle Vortrag kam derart gut an, dass er in Zusammenarbeit mit dem Verein Oste-Touristik am Freitag, 10. Februar, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Zur Sietwende" in Oberndorf-Niederstrich wiederholt werden soll; der Eintritt ist frei.

Was "Langfahrtsegler" wie die Frischs antreibt, hatte einleitend "Trans-Ocean"-Vorstand Hülsenberg beschrieben, dessen Verein gut 6.000 Mitglieder umfasst, darunter einige hundert Weltumsegler, und rund 200 Stützpunkte in aller Welt unterhält. 

Das Weltbild der Extremskipper, die Hülsenberg liebevoll "'ne Menge Verrückter" nennt, charakterisiert er mit den Worten: "Vier Fünftel der Erde sind Wasser, der Rest ist zum Anlegen da."


Eine unglaubliche Nähe in 
der großen blauen Einsamkeit


Das Motto des Segelabenteuers

Über ihre doppelte Atlantik-Überquerung haben die Frischs den folgenden Bericht verfasst.

Wir haben uns zur frühzeitigen Pensionierung entschlossen, weil wir nicht jünger, nicht mutiger und auch nicht gesünder werden  -  um unseren Lebenstraum zu erfüllen: Wir wollen mit unserer "Heimkehr", die sechs Jahre lang ein gründliches Refit erhalten hat, über den Atlantik in die Karibik segeln. Der Spruch: "Wenn Du keine Träume hast, wie sollen sie dann wahr werden" hat uns dabei geholfen, die sechs langen Jahre Bauzeit durchzuhalten. Die Entscheidung, dieses Abenteuer im Jahr 2009 zu starten, fiel endgültig im Januar 2009 auf der Rückfahrt von der Düsseldorfer Bootsmesse nach Oberndorf. 

Ok, das haben wir gemacht. Wir sind am 16. 6. 2009 mit einem rührenden Überraschungsabschied unserer Oberndorfer Freunde ausgelaufen. Von Helgoland nach England, dort der Kanalküste folgend von den Kreidefelsen bei Dover bis kurz vor Land's End nach Falmouth. Von hier der Sprung über die schwierige Biskaya, die sich aber uns gegenüber gut betragen hat. Kurz vor dem spanischen Nordwest-Kap Finistere treffen wir die erste große Delfinschule. Langsam an der wunderschönen galizischen Küste runter bis nach Lissabon und von dort über Porto Santo nach Madeira und weiter zu den Kanaren.

Im Rahmen einer Rally (ARC = Atlantic Rally for Cruisers) starteten wir von Las Palmas aus die erste Atlantiküberquerung der "Heimkehr", etwa 3000 Seemeilen (ca. 5.500 km), für die wir 22 Tage gebraucht haben. Ein unglaubliches Erlebnis in der unendlichen Weite des Ozeans. Wir wissen jetzt, dass der Atlantik ziemlich groß ist. Technische Kreativität war gefordert, als uns bei immerhin sechs Metern Dünung ein Schäkel für die Vorsegel (Passatsegel) brach und wir eine schwierige Reparatur erfolgreich durchführen konnten. Wir spüren auch eine unglaubliche Nähe in der großen blauen Einsamkeit. 


Ehepaar Frisch in der Karibik

Von St. Lucia in der Karibik sind wir Anfang 2010 die Windward Islands ein Stückchen runter und dann wieder rauf und haben eine Reihe von Inseln, Buchten und Staaten besucht, auch die in der zweiten Reihe kaum besuchten Inseln wie Saba, Nevis und Eustatia. Wir haben gelernt, die einzigen Ausländer und die einzigen Weißen zu sein. 

Kristallklares Wasser und wunderschöne Tauchplätze auf den Bahamas verlocken zum Dableiben. Dennoch schleicht sich immer wieder Heimweh nach Oberndorf und der Oste in unsere Herzen. 

Im Mai 2010 erreichten wir Amerika. Wir sind die Ostküste raufgesegelt von Florida über South Carolina, die Chesapeake Bay, New York, und schließlich war Newport in Rhode Island im Oktober 2010 unser Drehpunkt. Ein Hurrikan (Earl) hat uns bis nach New York verfolgt, und wir haben die ungewöhnlich harten Wetter des nordamerikanischen Sommers kennengelernt.

Im April 2011 sind wir von Charleston / South Carolina aus nach Bermuda ausgelaufen. Ein schwieriges Gewässer mit Flauten, Gegenwind und riesigen Wasserwirbeln, die der Golfstrom erzeugt. Nach 7 Tagen erreichten wir Bermuda, den schönsten Platz unserer zweieinhalbjährigen Reise.

Oberndorf bereitete uns 
einen umwerfenden Empfang

Unsere 2. Atlantiküberquerung über knapp 2000 Meilen (ca. 3.700 km) zu den Azoren war auch ein Erlebnis der besonderen Art. Der Atlantik war völlig still, 1000 Seemeilen ohne einen Windhauch. Die "Heimkehr" auf einer blau spiegelnden Glasplatte. Wir waren glücklich, so große Dieseltanks zu haben. Nach 15 Tagen erreichen wir die westlichste Azoreninsel Flores. 

Nach mehreren Azoreninseln schließlich das letzte Stück Atlantik in 9 Tagen nach Camaret (bei Brest) in Frankreich. 3 Tage vor Frankreich haben wir erstmals wieder lange Hosen angezogen. Von dort über Guernsey im Zickzack zwischen Frankreich und England durch den Englischen Kanal. Ende August 2011 sind wir wieder in Deutschland, auf der Insel Borkum (Berts Geburtsinsel).  Anfang September sind wir nach Helgoland gesegelt, von dort über Cuxhaven in die Oste nach Oberndorf. Am 24. 9. 2011 haben wir unsere Heimkehr vor der Kirche in unserem geliebten Oberndorf festgemacht. Familie und Freunde bereiteten uns einen umwerfenden Empfang.

Die große blaue Zweisamkeit hat uns beide tief beeindruckt. Diese unendliche blaue Weite, wo der Blick nirgendwo anstößt. Irgendwann hat sich in uns eine innere Ruhe und Gelassenheit eingestellt. Wir waren uns sehr, sehr nahe, haben uns auf See nie gezankt. Ganz im Gegenteil. Dieses große Abenteuer erfüllt uns mit Stolz, und wir sind froh, dass wir es geschafft haben, Familie und Freunde schweren Herzens zurückzulassen, um uns dieser großen Herausforderung zu stellen. Wir haben viele Segler kennengelernt und neue Freunde fürs Leben gefunden. Die Erlebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir während dieser Reise gesammelt haben, kann uns niemand nehmen.

>>> In Kürze folgt ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung des Blauen Netzes, in der unter anderem Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche (Osten), Trans-Ocean-Vorstand Andreas Hülsenberg (Neuhaus), Arbeitskreis-Sprecher Bernd Jürgens (Hemmoor) und Sportfischer-Vertreter Wolfgang Schütz (Osten) referiert haben.


Erfolge auf
Elmonesisch


BC-Aktive Hermann Wiebke, Hauke Storm,
Hella Neugebauer, Reinhold Grasbeunder,
Reinhard Mayer und Uwe Neugebauer

22. 1. 2012. Der Oste-Ort Elm bei Bremervörde ist bekannt durch seine historische Windmühle, die karnevalistischen "Elmonesischen Nächte" und einen außerordentlich aktiven Wassersportverein. Der Bootsclub (BC) Elm (Website) hielt jetzt unter dem Vorsitz von Hauke Storm in der Jahreshauptversammlung seinem schmucken Klubhaus an der Oste Rückschau auf ein ereignisreiches Jahr. Zu den Höhepunkten zählten eine Stör-Besatzaktion mit einem Drehtermin des NDR-Fernsehens und ein Bootstörn nach Oberndorf, der durch die guten Kontakte zur AG Osteland zustande gekommen war. - Ein ausführlicher Bericht über die Versammlung steht hier.

Dank für Hinweise an Hella Neugebauer.


MLU-Manager ist
Wassersportfreund


Geschäftsstellenleiter Bunzel in Grünendeich

11. 1. 2012. Der neue Geschäftsstellenleiter der Maritimen Landschaft Unterelbe (MLU), Matthias Bunzel, 33, ist Wassersportfreund. Demnächst wolle er den Sportbootführerschein machen, sagte Bunzel dem Stader Wochenblatt. "Mir kommt es darauf an, dass die Häfen an der Unterelbe und an den Nebenflüssen sowohl für den wasser- als auch für den landseitigen Tourismus Anziehungspunkte sind. Häfen sind nur dann für Tagesausflügler attraktiv, wenn sie auch von Wassersportlern frequentiert werden. Die Inwertsetzung der Häfen ist also kein reiner Selbstzweck, sondern hat auch eine Bedeutung darüber hinaus", fügt er hinzu.

Der neue Mann in der Grünendeicher Geschäftsstelle ist neuer Ansprechpartner für die 24 Mitgliedskommunen der Arbeitsgemeinschaft aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg. Er denkt unter anderem an eine Wiederholung des erfolgreichen Leuchtturmtages an der Niederelbe und will die beiden am stärksten nachgefragten MLU-Publikationen ausbauen: die Niederelbe-Freizeitkarte und den "Skipper-Guide" für Wassersportler

Die AG Osteland hatte kürzlich an die MLU appelliert, bei einer Neuauflage des Skipper-Guides verstärkt die Oste zu berücksichtigen.


Bald Bußgeld
für Flachpaddler


Wassersportler auf der Oberen Oste

4. 1. 2012. Der Landkreis Rotenburg will sich für einen besseren Interessenausgleich zwischen Wassersport und Naturschutz einsetzen. Weil Kanuten häufig das Fahrverbot auf der Oste bei rotem Pegelstand (Niedrigstwasser!) missachten, sollen Zuwiderhandlungen künftig als Ordnungswidrigkeit geahndet werden können. Das kündigt Landrat Hermann Luttmann heute in der Bremervörder Zeitung an, nachdem der Artenschutzbeauftragte der Sportfischer, Ostepreisträger Ernst Peters (Zeven), darüber Klage geführt hat, dass zahlreiche Bootstouristen sich über die eindeutige Regelung hinwegsetzen. 


Obere Oste (Ausschnitt aus Tourow-Faltblatt)

Begrüßt wird die Ankündigung des Landrats, der im Frühjahr ein Gespräch mit allen Beteiligten führen will, auch von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische innerhalb der AG Osteland. Durch das verbotswidrige Paddeln bei Niedrigwasser in Flachwasserzonen werden in der Oste, die durch die Wiederansiedlung von Lachs und Stör international bekannt geworden ist, Laichgründe für Fische zerstört und Uferzonen beschädigt. 

Über die "Goldenen Regeln für naturverträgliches Wasserwandern", die an Oste und Wümme gelten, informiert der Tourismusverband des Landkreises in einem Flyer (PDF hier), über den aktuellen Pegelstand auf dieser Website



Bitte weiterlesen auf www.blaues-netz-oste.de
blaues-netz-oste.de

Immer aktuell: die Website des Arbeitskreises Schifffahrt und Gewässer der AG Osteland.


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