SFV "Oste" e.V.

Start - Verein - Stör - Jugend - Archiv - Fänge - Ostepachtgemeinschaft - Links - Kontakt - Gästebuch
.
 
DIE RÜCKKEHR
DES OSTE-STÖRS

Logo der Oste-Stör-Aktion 2009


Störe in den
Schlagzeilen


Stör-Bericht in der "Angelwoche"

18. 10. 2009. Die von den Sportfischern an der Oste unterstützte experimentelle Wiederansiedlung des Störs trägt dazu bei, den längsten niedersächsischen Elbnebenfluss im Jahr der Oste bundesweit verstärkt als Angelgewässer bekannt zu machen. In ihrer jüngsten Ausgabe berichtet die viel gelesene Zeitschrift "Angelwoche" über das Stör-Projekt, den kürzlich veranstalteten "Tag des Fisches" im Natureum Niederelbe und über die Wanderfisch-AG der beiden Pachtgemeinschaften der Ostefischer, die eng mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland zusammenarbeitet.


Angelwoche-Foto vom "Tag der Fische"

In der "Angelwoche" heßt es: "Der ASV Neuhaus und die Leitung des Natureums an der Ostemündung/Nordniedersachsen zeigten in der Öffentlichkeit, wie eng Angler und Naturschützer zusammengerückt sind. Hier decken sich beim Arten- und Naturraumschutz die Zielsetzungen beider Interessengruppen schon seit vielen Jahren.

Dazu gehört die intensive Wiedereinbürgerung vieler bedrohter Fiseharten wie beispielsweise Meerforelle und Lachs, wobei die Oste schon seit Jahren wegen ihres stabilen Lachsbestandes zum Lachsfluss Nr. 1 in Deutschland aufgestiegen ist. Ganz neu ist jetzt der erste Wiedereinbürgerungsversuch des Störs hinzugekommen. In diesem Jahr wurden 55 Jungstöre von 35 cm Länge in die Tideoste zwischen Bremervörde und der Mündung ausgesetzt. Sie wurden alle markiert und einige mit Sendern bepackt. 

Seither weiß man, dass die Fische im Fluss bleiben und oft nur kleine Wanderungen zur Futtersuche unternehmen. Wolfgang Schütz, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft "Hegeplan Oste", in der 32 Vereine mit rund 8000 Mitgliedern vereint sind, rief alle beteiligten Angler und Berufslischer zur nachhaltigen Mitarbeit auf, denn das Endziel, die Rückkehr der ersten Störe in die Oste, liegt weit voraus, weil die Fische bis zu zwei Meter Länge abwachsen und die Rogner etwa 15 Jahre alt werden müssen, bevor sie in die Oste zum Laichen zurückkehren. Deshalb haben Angler und Naturschützer mit dem Natureum den Schulterschluss gesucht."


Warnung vor
falschem Stör


Schütz-Vortrag am Sonnabend in Balje

19. 9. 2009. Vor Übereifer von Angelfreunden, die Gewässer mit den "in Mode gekommenen Stören" aus obskuren Quellen besetzen, hat der Vorsitzende des Arbeitskreises Hegeplan Oste, Wolfgang Schütz (Osten), gewarnt. Zum Tag des Fisches im Natureum Niederelbe erklärte der Sporecher von 32 Vereinen mit 8700 Anglern, die im Handel angebotenen, nicht heimischen Störzüchtungen hätten "die falsche Genetik": "Sie gehören nicht in unsere Oste." Solche wilden Besatzmaßnahmen machten "nur das großartig angelaufene Experiment zunichte", die nahezu ausgerottete angestammte Stör-Art wieder in der Oste anzusiedeln.

Es gebe, betonte Schütz, in ganz Europa nur noch 100 Europäische Störe, die in Frankreich zwecks Weitervermehrung in Gefangenschaft leben, sowie 11 Exemplare im Berliner Leibniz-Institut, ebenfalls in einer Zuchtstation. Schütz: "Diese 111 absolut letzten Störe sind der Stamm für eine erfolgreiche Nachzucht."


Schütz (l.) mit Europäischem Stör

Artenschützer warnen seit langem vor einer "Faunenverfälschung" durch Aussetzung etwa aus Osteuropa importierter Arten, wie sie zum Beispiel m Internet und in Gartencentern angeboten werden. Die Sportfischerverbände weisen darauf hin, dass Besatzmaßnahmen gemäß dem Niedersächsischen Fischereigesetz genehmigungspflichtig sind.

Unter den Zuhörern des Schütz-Vortrages waren auch die Bürgermeister Carsten Hubert (Osten) und Hans-Wilhelm Saul (Hemmoor) sowie Vorstandsmitglieder der AG Osteland.

.
Der Wortlaut des Schütz-Vortrages zum Thema Oste-Lachse und Oste-Störe sowie Fotos vom Tag des Fisches stehen auf dieser SONDERSEITE.
.
Die Fischpräparatorin Anja Kempf zeigte in Balje eine Ausstellung mit kapitalen Fischen wie Hecht, Zander, Barsch, Lachs, Aal, Brassen und Karpfen. Es gab Aquarien mit einheimischen Fischen und eine Schau von seltenen Präparaten, z. B. einen der letzten in der Oste gefangenen Störe.


Zum "Jahr der Oste"
ein "Tag der Fische"


Stör-Modell im Natureum auf der Oste-Insel

11. 9. 2009. Zu einem bunten Aktivprogramm rund um die Fische, das Angeln und die Fischerei lädt das Natureum Niederelbe aus Anlass des Jahres der Oste am Wochenende 19./20. September ein. Beim ersten "Tag der Fische" im Elbe-Küsten-Park an der Ostemündung gibt es Vorführungen, Beratungen, Vorträge, Aquarien und allerlei Fischspezialitäten vom Grill, aus der Pfanne und dem Räucherofen. Das Programm dauert an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr.


Sportfischer-Vorsitzender Schütz

Um die Wiedereinbürgerung von Stör, Lachs und Meerforelle geht es am Sonnabend und Sonntag, jeweils um 15 Uhr, in einem Vortrag von Wolfgang Schütz, Vorsitzender der Ostepachtgemeinschaft. Gemeinsam mit dem Verein zur Rettung der Störe und dem Berliner Institut für Binnenfischerei war es - wie ausführlich berichtet - kürzlich gelungen, 55 Exemplare des nahezu ausgestorbenen Europäischen Störs in der Oste auszusetzen. Fünf Jungtiere wurden mit einem Funksensor versehen. Ihr Weg wurde mit Hilfe von Funk-Empfängern verfolgt, von denen einer in Balje stand. Ähnliche Bemühungen sind beim Besatz von Lachs und Meerforelle erfolgreich gelaufen.

Die Fischpräparatorin Anja Kempf zeigt eine Ausstellung mit kapitalen Fischen wie Hecht, Zander, Barsch, Lachs, Aal, Brassen und Karpfen. Es gibt Aquarien mit einheimischen Fischen und eine Schau von seltenen Präparaten, z.B. einer der letzten in der Oste gefangenen Störe

Im Rahmen einer Angelgeräteschau präsentieren die Petrijünger ihre neuesten Geräte, Equipment und Angelmethoden, z.B. Angeln mit Futterkorb und Federrute, Gummifisch und Wobbler. Außerdem gibt es einen großen Casting-Wettbewerb mit Ziel- und Weitwurf vom ASV Neuhaus

Auch für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt. Aale und Forellen werden frisch aus dem Räucherofen angeboten, Bratfisch gibt es aus der Pfanne. Ein Reusenfischer aus Neuhaus verkauft Aale fangfrisch aus der Oste. Auch Bratheringe sind erhältlich.

Direkt vom Anleger unterhalb des Elbe-Küsten-Parks fährt das Ausflugsschiff "Mocambo� ab zu einer Tour in die Oste- und Elbmündung mit der Chance, Seehunde zu beobachten. Auch die Mangroventiere und die im alten Sprachgebrauch größten "Fische" aller Zeiten, die Wale, die aber tatsächlich Säugetiere sind, können an beiden Tagen in ihren Ausstellungen bewundert werden.


Besatz-Experiment
ist abgeschlossen


Versuch beendet: Forschungsboot in Elm
.
Vielversprechende Resultate / Sportfischer und AG Osteland gründen Wanderfisch-Arbeitsgemeinschaft / Mäander und Sandfänge für die Oste /  5000 Stör-Setzlinge in Frankreich bestellt
.
3. 8. 2009. Mit erfolgversprechenden Ergebnissen sind am Wochenende der experimentelle Besatz der Oste mit 55 Exemplaren des nahezu ausgestorbenen Europäischen Störs und eine gut dreimonatige Beobachtungsphase zu Ende gegangen. Die Sportfischer am längsten niedersächsischen Elb-Nebenfluss hoffen nun darauf, dass der urtümliche Kaviarfisch bald in großem Stil in der Oste wieder angesiedelt werden kann. Zu diesem Zweck haben sich die bislang am Ober- und Unterlauf getrennt agierenden "Besatzgemeinschaften" der Sportfischer in Kooperation mit der gemeinnützigen AG Osteland e. V. jetzt zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Oste unter anderem durch eine Renaturierung mit Mäandern und Sandfängen sowie durch die Beseitigung oder Umgehung von Querverbauungen "wanderfischgerecht" zu gestalten.

Sportfischer-Sprecher Schütz mit Jungstören

Die neue Arbeitsgemeinschaft, die 32 Angelvereine mit 7700 Mitgliedern am gesamten Flusslauf zwischen Tostedt (Kreis Harburg) und der Mündung vertritt, erörterte in zwei Sitzungen im Landvolkhaus und im Kreishaus in Bremervörde die Möglichkeiten, ein spezielles Förderprojekt auf den Weg zu bringen. Angestrebt wird, so Sprecher Wolfgang Schütz (Osten), die Entwicklung von "Schutz- und Förderstrategien zum Erhalt und zur Verbesserung der Bestandsentwicklung gefährdeter Wanderfischarten in der Oste unter besonderer Berücksichtigung der Wiederansiedlung des Europäischen Störs", so der offizielle Titel des Vorhabens.


Markierter Jungstör vor dem Besatz

Seine Überzeugung, dass sich die noch vergleichsweise naturnahe und unverbaute Oste bundesweit als "Paradegewässer" für die Wiedereinbürgerung hochgradig bedrohter Arten erweisen könnte, begründete Dr. Jörn Gessner (Berlin) von der Gesellschaft zum Schutz des Störs unter anderem mit der bereits erfolgreich verlaufenen Wiederansiedlung des Lachses in der Oste. Dank der jahrzehntelangen Bemühungen von Artenschützern wie den Oste-Preisträgern Ernst Peters (Zeven) und Egon Boschen (Lamstedt) gilt die Oste mittlerweile in Fachkreisen als "Deutschlands Lachsgewässer Nummer eins".

Ihre Schlussfolgerung, dass die Oste - ähnlich wie der schleswig-holsteinische Fluß Stör - für das Vorhaben besonders geeignet sein könnte, leiten Berliner Fischereibiologen aus ersten Ergebnissen des spektakulären Besatzexperiments ab, das im April in Bremervörde mit der Aussetzung von 55 Jungstören begonnen hatte und jetzt abgeschlossen ist. Am Wochenende wurde das Forschungsboot "Acipenser" aus der Oste geslippt, mit dem der Berliner Störexperte Frank Fredrich über ein Vierteljahr lang den Weg der Fische verfolgt und die Laichbedingungen analysiert hatte.


Stör-Nachbildung im Natureum Niederelbe

Besonders gute Erkenntnisse liegen über das Verhalten jener fünf Jungtiere mit Größen zwischen 25 und 35 Zentimetern vor, die mit einem Funksensor versehen worden waren. Ihr Weg wurde nicht nur von Bord der "Acipenser" aus verfolgt, sondern auch mit Hilfe von Unterwasser-Telemetrieempfängern, die unter anderem in Balje (Kreis Stade), Hemmoor-Schwarzenhütten (Kreis Cuxhaven) und nördlich von Elm (Kreis Rotenburg-Wümme) angebracht waren.

Der am längsten verfolgbare Stör mit Sender konnte acht Wochen lang in der Oste geortet werden. Er hielt sich wie wohl auch andere Artgenossen mit Vorliebe in einer der beim Deichbau entstandenen "Pütten" bei Hechthausen auf. Die bisherigen Beoachtungen ließen, so Schütz, darauf schließen, "dass die Jungfische die Oste als Lebensraum annehmen" - womöglich eher noch als der Fluß Stör bei Itzehoe, den einige der dort ausgesetzten Fische "leider schon nach einer Woche in Richtung Nordsee verlassen" hätten.


Stör-Forscher Fredrich aus der "Acipenser"

Um auf das Experiment an der Oste eine Wiedereinbürgerung in großem Stil folgen zu lassen, hat die Gesellschaft zur Rettung des Störs inwischen 5000 Setzlinge geordert. Ob und wann Jungtiere in diesem Umfang geliefert werden können, hängt allerdings von der Kooperationsbereitschaft französischer Behörden an. Denn in der Gironde existiert der europaweit letzte Bestand jener Stör-Art, die einst auch in der Oste durch Umweltzerstörung und Überfischung ausgerottet worden ist.

Unterdessen werden in Norddeutschland die Bemühungen intensiviert, geeignete Flüsse wieder so zu gestalten, dass sie für Wanderfische wie Lachs, Meerforelle und  Stör wieder attraktive Lebensräume darstellen. So wird zur Zeit die Mittlere Stör für 1,38 Millionen Euro auf einer Strecke von 10 Kilometern mit Sandfängen, Rampen, Mäandern und Kiesschwellen nach Mitteilung der Unteren Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde so hergerichtet, "wie sie vor 100 Jahren war". Die Kosten tragen die EU und das Land.


Stör-Schützer Boschen, Schütz, Gessner

Ähnliche Pläne für die Oste werden vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserbau, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geprüft, wie Ralf Gros von der Betriebsstelle Lüneburg in Bremervörde erklärte. Auch die Oste-Landkreise, die Unterhaltungsverbände, das Landvolk und das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), die in der Konferenz ebenfalls vertreten waren, wollen die Möglichkeit einer Mitwirkung an dem Projekt prüfen.

Ausgeklammert wurde bei den Gesprächen zunächst die Zukunft des Oste-Wehrs in Bremervörde. Nachdem Pläne zum Rückbau beziehungsweise zum Bau einer Sohlgleite oder eines Umgehungsgerinnes für Wanderfische kontroverse Reaktionen hervorgerufen haben, hat der niedersächsische Umweltminister Heinrich Sander (FDP) die Erarbeitung einer Kompromisslösung in Auftrag gegeben, die den Belangen von Natur- und Hochwasserschutz, Landwirtschaft und Tourismus Rechnung tragen soll.


Stördenkmal-Einweihung in Oberndorf

Befürwortet wird das Oste-Stör-Projekt nicht nur von Sportfischern und Naturschützern, sondern auch von der Arbeitsgemeinschaft Osteland, der 350 Mitglieder starken "Lobby für die Oste". Deren Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten) begrüßte auch den Beschluss der Gemeinde Oberndorf (Kreis Cuxhaven), mit EU-Hilfe neben dem kürzlich eingeweihren Stör-Denkmal am Ostedeich ein Stör-Informationszentrum einzurichten.

Unterstützung für das Vorhaben, die Oste für Wanderfische attraktiver zu machen, kommt auch von Berufsfischern, die zur Zeit ebenso wie die Sportfischer mit Sorge den Rückgang der Aal-Bestände registrieren. Schütz: "Dem Aal steht das Wasser bis zum Hals."


Fischkutter "Ostetal" in Geversdorf

Berufsfischer Walter Zeeck aus Geversdorf (Kreis Cuxhaven) brachte in der Bremervörder Wanderfisch-Konferenz eine Hoffnung zum Ausdruck: "Wenn der Stör hier wieder gedeiht, kommt auch der Aal automatisch wieder her."


Auch die Stör soll
Störfluss werden


Markierter Jung-Stör (aus der Elbe)

27. 7. 2009. Neben der Oste ist auch die schleswig-holsteinische Stör für den experimentellen Besatz mit Stören ausgewählt worden. Die Massnahme wird von aufwendigen Renaturierungsprojekten begleitet, über die jetzt die Kieler Nachrichten berichtet haben.

Für 1,38 Millionen Euro lässt der Bearbeitungsgebietsverband (BGV) Oberlauf Stör die mittlere Stör wieder naturnah herrichten. Auf einer zwölf Kilometer langen Strecke werden sechs der neun Sohlabstürze zu sanft abfallenden Rampen umgebaut, Kiesschwellen aufgeschüttet und Totholz eingebracht. 

"Das Gewässer kann so wieder zum Lebensraum für Kleinstlebewesen wie Köcherfliegen und wandernde Fischarten wie Forellen werden�, zitiert die Zeitung Günter Maaß vom BGV. "Der Fluss soll wieder so hergestellt werden, wie er vor 100 Jahren war�, kommt Hans-Joachim Pauls von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde. "Allerdings muss die Entwässerungsfunktion dabei erhalten bleiben. Es kann nicht angehen, dass wir den Fluss umbauen und anschließend keine Landwirtschaft mehr möglich ist."

Grundlage für die Arbeiten seien die Wasserrahmenrichtlinien der EU. Sie stellen die Gewässerökologie in den Vordergrund. Träger des Vorhabens ist der BGV, für die Kosten komme das Land auf, das sich einen Teil des Geldes allerdings von der EU wiederhole.

An der Oste werden, wie berichtet, von den Sportfischern unter der Federführung von Wolfgang Schütz (Osten) ebenfalls Projekte zur Unterstützung gefährdeter Wanderfischarten geplant. Der vollständige Bericht der Kieler Nachrichten steht hier im Netz.


Stör-Gipfel
tagte erneut


Schütz und Boschen (vorn) in Bremervörde

16. 7. 2009. Noch im Jahr der Oste soll ein groß angelegtes Programm anlaufen, um die Oste als Lebensraum für Wanderfische wie Stör, Lachs und Meerforelle zu optimieren. Dieses Ziel haben sich Vertreter von Naturschutzbehörden, Sportfischern und AG Osteland gesetzt, die sich am Mittwoch zum zweitenmal innerhalb weniger Tage zu einem "Stör-Gipfel" in Bremervörde trafen.


Oste - künftig wieder Heimat für Stör & Co.?

Bereits in der Vorwoche hatten die Sportfischer-Besatzgemeinschaften Oste I und Oste II einen gemeinsamen Arbeitskreis unter Federführung von Wolfgang Schütz (Osten) mit dem Ziel der Aufstellung eines gemeinsamen Hegeplanes gebildet (siehe unten). Jetzt wurde erörtert, ob dieser Arbeitskreis gemeinsam mit Vertretern der Oste-Landkreise Rotenburg, Stade und Cuxhaven sowie der Unterhaltungsverbände eine Trägergemeinschaft für das von der EU zu fördernde Projekt bilden kann.


Stör-Experten Geßner (M.), Gros (r.)

Der Vertreter der Gesellschaft zur Rettung des Störs, Dr. Jörn Geßner (Berlin), und Ralf Gros (Lüneburg) vom NLWKN berichteten, dass der im April erfolgte experimentelle Besatz der Oste mit Stören vielversprechende Ergebnisse gezeitigt habe.

Die Untere Oste war bei dem "Stör-Gipfel" unter anderem vertreten durch Wolfgang Schütz (Osten) und Egon Boschen (Lamstedt) von der Oste-Pachtgemeinschaft der Sportfischer, Ulrich Gerdes (Hemmoor) vom Unterhaltungsverband Untere Oste, Werner Rusch (Kreisnaturschutz Cuxhaven), Berufsfischer Walter Zeeck (Geversdorf), Albertus Lemke (Oberndorf) von der IG Stördenkmal und Jochen Bölsche (Osten) von der AG Osteland.

Angedacht haben die Teilnehmer unter anderem eine Renaturierung der Oste und ihrer Zuflüsse durch Anlage von Sandfängen und Laichplätzen in neu geschaffenen Mäandern, den Rückbau von Querverbauungen und die Fischdurchgängigkeit von Tide-Schöpfwerken.


Stör-Projekt
im Fernsehen


Stör-Projektleiter Geßner (r.) an der Oste

13. 7. 2009. Der Leiter des Projekts Stör-Ansiedlung, der Berliner Fischbiologe Dr. Jörn Geßner, hat dieser Tage dem NDR-Fernsehen ein ausführliches Interview über den experimentellen Besatz der Oste und der Stör mit dem urtümlichen Kaviarfisch gegeben. Das Interview kann hier online gesehen werden.


Sportfischer an der
Oste kooperieren


Besatzgemeinschaft-II-Vorsitzender Schütz (l.)

11. 7. 2009. Ein historischer Nachmittag: Seit Freitag haben die Sportfischer von der gesamten, rund 150 Kilometer langen  Oste erstmals eine gemeinsame Vertretung. In einer Sitzung im Bremervörder Landvolkhaus haben die Vorsitzenden der Oste-Besatzgemeinschaften I und II, Ernst Peters und Wolfgang Schütz, vereinbart, zur Erstellung eines Hegeplans für Wanderfische wie Lachs, Meerforelle und Stör  künftig zusammenzuarbeiten. Ansprechpartner der neuen Arbeitsgemeinschaft, die 32 Angelvereine mit 7700 Mitgliedern umfasst und eng mit der AG Osteland e. V. kooperiert, ist der Ostener Schütz.


Besatzgemeinschaft-I-Vorsitzender Peters (l.)

In der Sitzung, an der unter anderem auch die AG Osteland vertreten war, wurde die Ansicht vertreten, dass die neue Hegegemeinschaft als Antragstellerin und Projektträgerin für Maßnahmen zur Optimierung der Oste als Lebensraum für Wanderfische tätig werden könne. Die Sportfischer an der Oste - darunter die mit dem Oste-Kulturpreis "Goldener Hecht" ausgezeichneten Experten Egon Boschen aus Lamstedt (Foto oben r.) und Ernst Peters aus Zeven - haben in mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrungen mit der Wiederansiedlung des ausgestorbenen Lachses in der Oste gesammelt.

Die Verdienste der Artenschützer an diesem "Vorzeigefluss" hätten dazu beitragen, die Oste nun auch für den experimentellen Besatz mit Stören auszuwählen, betonten der Fischbiologe Jörn Gessner (Foto, mit Stör-Anstecknadel) von der Gesellschaft zur Rettung des Störs und Ralf Gros vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg. Hervorgehoben wurden in der Sitzung auch die Aktivitäten der Oberndorfer Interessengemeinschaft Stördenkmal zur Information der Bevölkerung über das landesweit einmalige Projekt zur Wiederansiedlung des urzeitlichen Kaviarfischs.

Begeisterung
im Bundesamt


Taufe des Stördenkmals in Oberndorf

Die Berliner Fischbiologen, die das Besatzexperiment verfolgen, haben inzwischen einen 4. Stör mit Funk-Chip in der Oste ausgesetzt. Alles deute darauf hin, dass die Jungstöre den Lebensraum Oste intensiv nutzten. Im Bundesamt für Naturschutz sei man im Übrigen "absolut begeistert" über die positive Resonanz, die das Vorhaben an der Oste finde. 


"Wir hoffen auf ein
zweites Wunder"


Sportfischer-Vertreter Schütz (mit Stör-T-Shirt)

30. 5. 2009. Dass in der Oste, seit einigen Jahren "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins", die Wiederansiedlung des Lachses, des "Königs der Fische", gelungen ist, wertete die Presse als "Wunder an der Oste". Jetzt hoffen Naturschützer und Sportfischer auf ein "zweites Wunder", nämlich die Wiederansiedlung des urtümlichen Kaviarfisches Stör, sagte Wolfgang Schütz, Vorsitzender der Ostepachtgemeinschaft von 22 Angelvereinen mit 5700 Mitgliedern, am Freitag bei der 1. Kaviar-Nacht der AG Osteland e. V. im Großen Salon des Oberndorfer Restaurantschiffs "Ostekieker".


Delikat: Ostekieker-Fischteller mit echtem Kaviar

Gut einen Monat mach dem "experimentellen Erstbesatz" der Oste mit 50 markierten Jungstören berichtete Schütz, der im T-Shirt mit dem Aufdruck "Die Oste - Fluss der Störe, Fluss der Lachse" erschienen war, über die jahrzehntelangen Bemühungen der Sportfischer um die Rettung verschollener und aussterbender Fischarten. 

Der Wortlaut des Schütz-Vortrages steht als "Osteland-Text 18/2009" hier im Netz (Word-Datei).


Hanni Milan und Hans Bünning spielen "Kalinka"

Bevor die Heimatforscherin und Oste-Kulturpreisträgerin Gisela Tiedemann (Wingst) lebendig und detailreich über die Ausrottung des heimischen Störs (Acipenser sturio) vor rund 100 Jahren berichtete, genossen die Gäste, darunter auch Bürgermeister Detlef Horeis, delikaten Fisch, frisch aus dem Rauch, mit russischem Kaviar und einem Gläschen "Oste-Aquavit" aus der Neuhäuser Firma Ulex. Dazu intonierten Hanni Milan (Schifferklavier) und Hans Bünning (Spoons) das russische Volkslied "Kalinka".


Moderator Bölsche liest aus dem Oste-Buch

Jochen Bölsche von der AG Osteland, der den Abend moderierte, führte in das Thema ein und wies auf das neu erschienene Buch "Über die Oste" hin, das unter anderem einen Beitrag über die Ausrottung und Wiederansiedlung von Lachs und Stör in der Oste enthält.

Der kompletter Wortlaut des Buch-Kapitels steht als Leseprobe hier.

Schütz und Tiedemann verstanden es, die faszinierenden Dimensionen des zur Zeit in der Oste ablaufenden fischbiologischen Experiments zu verdeutlichen: Es wird versucht, einen Fisch, dessen Vorläufer älter als die Saurier sind, der 300 Millionen Jahre lang auf der Erde lebte und der binnen weniger Jahre in der Oste und anderswo ausgerottet worden ist, vor dem endgültigen Verschwinden zu retten.


Gebannte Zuhörer: Stör-Forscherin Tiedemann

Heute existieren, so Schütz, von der einst in der Oste vertretenen Art, die bis zu sechs Metern lang und bis zu sechs Zentnern schwer werden konnte, weltweit kaum mehr als ein Dutzend Elterntiere.


Auch Bürgermeister Horeis (r.) singt mit

Der Abend endete mit maritimer Musik - und mit einer Premiere: Erstmals öffentlich vorgetragen wurde das "Lied vom Stör", das die Hemmoorer Juristin Hanni Milan getextet hat und dessen eingängiger Refrain (Melodie: An der Nordseeküste...) lautet: "In der schönen Oste, im plattdeutschen Land, will der Stör wieder leben, drum gebt ihm 'ne Chance" (VIDEO 1 hier).

Den Höhepunkt erreichte die Stimmung , als Uwe Mählmann, Vorsitzender des Oberndorfer Seglervereins, sein "Lied vom Hecht" vortrug, das kürzlich zu einem Plattdeutsch-Liederwettbewerb des NDR eingereicht worden ist: Da wurde aus dem Informations-, Musik- und Schlemmerabend auch noch ein Schunkelabend (VIDEO 2 hier).


Viel bewundert: die 2,50 Meter lange Stör-Statue

Ebensoviel Freude wie die Stör-Statue, die am Vorabend der Enthüllung auf dem Achterdeck erstmals nach Farbgebung in Augenschein genommen werden konnte, lösten andere Kunstwerke aus: 69 Kinder der Oberndorfer "Kiebitzschule" hatten im Unterricht bunte Störbilder gemalt, die an diesem Abend auf dem "Ostekieker" zu sehen waren.


Kiebitzschul-Kinder malten den Kaviarfisch

Weil die "Kaviar-Nacht" kurz nach ihrer Ankündigung ausgebucht war, wird sie am Freitag, 12. Juni, 20 Uhr, wiederholt.

Restkarten sind für 15 Euro (inkl. Fisch- und Kaviarteller mit Oste-Aquavit) ausschließlich im Vorverkauf an Bord des "Ostekieker" erhältlich.


Stör 2 steht
in der Pütte


Großer Stör-Bericht in Bremervörder Zeitung

7. 5. 2009. Auch der zweite "befunkte" Stör, der vorige Woche - wie berichtet - in der Oste ausgesetzt worden ist, fühlt sich im Fluss offenbar wohl. Er ist, wie Wolfgang Schütz von der Ostepachtgemeinschaft mitteilt, in der "Pütte" bei Schönau / Brobergen geortet worden, wo er sich seit Tagen aufhält. Der Forschungsboot "Acipenser" kann daher seine Arbeit auf der Oste untrerbrechen. Das Boot kommt im Laufe des Freitag nach Osten und bleibt dort wahrscheinlich bis zum Ausslippen am Dienstag oder Mittwoch. Die Fischbiologen wollen nun eine Zwischenbilanz ziehen und dann weitere Entscheidungen getroffen. Für Sonnabend, 16. Mai, ist ein weiterer Experimentalbesatz in der Stör bei Itzehoe geplant.

Über die Situation Anfang dieser Woche hat die Bremervörder Zeitung ausführlich in einem Artikel berichtet, in dem es auch das geplante Oberndorfer Stördenkmal (Einweihung am Pfingstsonnabend, 30. Mai) und um die "Kaviarnacht" am 29. Mai auf dem "Ostekieker" geht.

Der Bericht der Bremervörder Zeitung kann hier nachgelesen werden.


Noch 100 weitere
Störe für die Oste


Forschungsboot "Acipenser" auf der Oste

2. 5. 2009. Nach dem bundesweit beachteten experimentellen Erstbesatz der Oste mit 50 jungen Stören sollen noch in diesem Jahr 100 weitere Exemplare des urtümlichen Kaviarfisches im längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe freigesetzt werden. Die Berliner Wissenschaftler, die das Projekt begleiten, zeigen sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Besatzaktion, berichtet der Vorsitzende der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer, Wolfgang Schütz (Osten).

Nach den bisherigen Erkenntnissen von Projektleiter Jörn Gessner (Berlin) von der Gesellschaft zur Rettung des Störs scheint die Oste von den freigesetzten Stören als Lebensraum angenommen zu werden. Ein mit einem Sender versehener Jungstör, dessen Verhalten das Forschungsboot "Acipenser" per Telemetrie-Empfänger rund um die Uhr verfolgt, hat sich tagelang ausschließlich in einem etwa acht Kilometer langen Flußabschnitt bei Gräpel und Hude (Kreis Stade) aufgehalten. Das lasse, so Schütz, die Schlußfolgerung zu, dass der Fisch dort "ausreichend und geeignete Nahrung findet".

Um die bisher gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen, ist am Donnerstag, 30. April, ein zweiter "befunkter" Stör in die Oste gesetzt worden. Das Verhalten auch dieses "Funk-Störs" soll von dem Berliner Fischbiologen Frank Fredrich auf der "Acipenser" bis zum 13. Mai beobachtet werden. Gleichzeitig werden der Oste Bodenproben entnommen, um die Beschaffenheit möglicher Laichgründe zu erkunden. 

Im Herbst ist erneut ein Störbesatz mit Telemetriesender in der Oste geplant, verbunden wiederum mit Bodenproben. Nach einem weiteren Störbesatz in dem schleswig-holsteinischen Fluss Stör soll eine erste Zwischenbilanz über die Eignung der beiden Elbnebenflüsse für eine grösser angelegte Wiederbesiedlungsaktion gezogen werden.


Markierter Jungstör

Die Einweihung eines schwimmenden Stördenkmals an der Fährpromenade in Oberndorf (wir berichteten) soll am Pfingstsonnabend, 30. Mai, ab 15 Uhr mit einem Platzkonzert umrahmt werden, wie Edfried Uhtenwoldt vom Oberndorfer Stör-Initiativkreis mitteilt. Bereits am Vorabend, 29. Mai, ab 20 Uhr, informiert die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. im Großen Salon des Oberndorfer Restaurantschiffs "Ostekieker" während einer "Kaviar-Nacht" über Vergangenenheit und Zukunft der Oste-Störe.

In der von Osteland-Vorstandsmitglied Jochen Bölsche (Osten) moderierten Veranstaltung spricht die Regionalhistorikern und Autorin Gisela Tiedemann-Wingst ("Hamburger Kaviar") über die Ausrottung des Oste-Störs durch Überfischung vor etwa hundert Jahren. Über die aktuellen Bemühungen um den Stör sowie über die erfolgreich vollzogene Wiederansiedlung des vor rund 50 Jahren verschollenen Lachses durch die Artenschützer am Fluß berichtet Wolfgang Schütz von der Ostepachtgemeinschaft, in der über 20 Sportfischervereine mit rund 5600 Mitgliedern organisiert sind; Schütz und Tiedemann-Wingst sind Osteland-Mitglieder.

Karten zur "Kaviar-Nacht", zu der eine Fischplatte samt Stör-Eiern und "Fischerköm" gereicht wird, sind ausschließlich im Vorverkauf (15 Euro) im Restaurant "Ostekieker" erhältlich; die Zahl der an Bord zur Verfügung stehenden Plätze ist begrenzt. 


Die Welt blickt
auf die Oste


Schütz (l.) auf der Website des Weltverbandes

1. 5. 2009. Der Besatz der Oste mit Stören rund hundert Jahre nach deren Ausrottung - wir berichteten ausführlich - wird in Fachkreisen weltweit wahrgenommen. Auf ihrer Website berichtet die Weltgesellschaft zur Rettung des Störs heute wörtlich: 

"Acipenser sturio juveniles released into the Elbe tributaries at Bremervörde (Niedersachsen, northern Germany)... After many years of preparation, the first 50 juvenile European sturgeons have been released in the Oste River (a tributary of the lower Elbe River). For several years the river has been studied and considered to provide suitable habitat for test on re-establishing the European sturgeon in the Elbe River and North Sea.

These juveniles are tagged and a few are equipped also for telemetric monitoring. The activity is mainly carried out by the German Society to Save the Sturgeon with Joern Gessner as the project leader. Besides the local fishery organization (which put much effort and time into this project) the WSCS supported also this activity from the start.

We will report at a later date on the outcome of the project. Those who can master German or wish to see some interesting pictures of the release activity (besides the one depicted here), can click on the following URL for further information. - Link: SFV "Oste" e.V."

Der Beitrag ist mit dem oben wiedergegebenen Foto illustriert, das den Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschsft, Wolfgang Schütz (Osten), zeigt.


Artenschutz

Stör-Statue
ist in Arbeit


Oberndorfer Störfreunde in Nordholz

24. 4. 2009. Die Oste - seit kurzem erster und einziger Stör-Fluss in Niedersachsen - erhält ein Stördenkmal. Die Holzstatue soll, wie berichtet, vor der neuen Oberndorfer Fährpromenade in der Oste derart befestigt werden, so dass der Fisch bei Niedrigwasser auftaucht. Der Oberndorfer Initiatoren- und Sponsorenkreis überzeugte sich am Freitag bei einem Besuch bei den Nordholzer Künstlern Dieter Holst und Sigrid Naujoks vom Fortgang der Arbeit: Die Rohform des 2,50 Meter langen, aus Silberpappelholz gefertigten Störs ist fertiggestellt, in etwa 14 Tagen sollen auch die Feinarbeiten (Flossen, Knochenplatten usw.) abgeschlossen sein.

Wie soll der
Stör heißen?

Nach einem naturgetreuen Anstrich soll die Stör-Statue am Pfingstsonnabend, 30. Mai, gegen 15 Uhr enthüllt werden. Um 17 Uhr folgt ein Platzkonzert. Die Oberndorfer können an diesem Nachmittag das Gewicht des Stör-Denkmals schätzen und Vorschläge für die Namensgebung machen. Wenn das Wasser steigt (Hochwasser gegen 20.30 Uhr), kann beobachtet werden, wie der Oberndorfer Stör langsam in den Ostefluten versinkt.

Ausrottung und
Wiederansiedlung


Störverarbeitung an der Oste (vor 1909)

In der Nähe des Stör-Denkmals ist eine Informationsstelle vorgesehen. Im Winterhalbjahr soll in Oberndorf ein Vortragsabend stattfinden, bei dem Fachleute über die Ausrottung und die Wiederansiedlung des Kaviarfischs in der Oste berichten.

Die Stör-Sponsoren - auf unserem Foto oben v. l. n. r. - Albertus Lemke (AG Osteland), Edfried Uhtenwoldt (Tourismus Oberndorf), Uwe Mählmann (Segler-Gemeinschaft Oberndorf) und Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) ließen sich von Holzbildhauer und Dachdeckermeister Holst (r.) den Stör zeigen; mit dabei - nicht im Bild - waren Henning Kuhne (Heimatverein Oberndorf) und Jochen Bölsche (AG Osteland).

"Ehrenmal für
die Sportfischer"

Die Initiatoren erhoffen sich von dem wahrscheinlich ersten deutschen Stördenkmal eine weitere Belebung des Oste-Tourismus, nicht zuletzt des Angeltourismus. Außerdem soll mit der Statue auf die Artenschutzbemühungen der Sportfischer an der Oste hingewiesen werden, denen  bereits die Wiederansiedlung des Lachses gelungen ist. Insofern, so der Initiatorenkreis, sei die künftige Oberndorfer Stör-Statue "auch ein Ehrenmal für die vielen tausend Sportfischer an der Oste".


Artenschutz

Stör fühlt
sich wohl


Biologe Fredrich auf der Oste

23. 4. 2009. Die über 50 Störe, die am Wochenende bei Bremervörde versuchsweise in die Untere Oste eingesetzt worden sind, scheinen sich wohlzufühlen. Diesen Eindruck gewann der 1. Vorsitzende der Ostepachtgemeinschaft, Wolfgang Schütz (Osten), am Mittwoch bei einer Fahrt auf dem Messboot "Acipenser" (lateinisch für Stör).


Messboot "Acipenser" auf der Oste

"Der Stör mit dem Sender befindet sich zur Zeit in Höhe der Ortschaft Hude," meldet Schütz aus der Gegend von Gräpel. "Das heißt, er wandert relativ wenig. Dies lässt darauf schließen, dass er hier ausreichend und gute Nahrung findet."


Peilung 360°: Monitor zeigt den Stör-Standort

An seinem Messplatz auf dem Boot kann der Berliner Fischereibiologe Frank Fredrich mit Hilfe eines Telemetrieprogramms und eines Gerätes zur Messung von Wassertiefe, Bodenbeschaffenheit, Wassertemperatur usw. Erkenntnisse über die bevorzugten Aufenthaltsorte des "befunkten" Störs sammeln.


Ein Laptop dient als Bord-Messplatz

Da der Funk-Stör nur wenig wandert, wird Anfang der Woche beraten und entschieden, ob nicht noch ein weiterer Fisch mit Sender in die Oste entlassen werden soll. 

Möglicherweise wird es in diesem Jahr nochmals einen Besatz mit Stören geben, wobei die Stückzahl allerdings noch nicht fest steht. - Mehr zum Thema im Stör-Archiv, das alle seit 2001 auf www.ostemarsch.de von Jochen Bölsche veröffentlichten  Beiträgen zum Thema Oste-Stör enthält.


Lob und Dank
vom Weltverband


Schütz mit Welt-Präsident Rosenthal

22. 4. 2009. Der Präsident des Weltverbandes zur Rettung des Störs, Prof. Dr. Harald Rosenthal, hat dem Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer, Wolfgang Schütz, zur Wiederansiedlung des Kaviarfischs in der Oste gratuliert. In dem Schreiben der World Sturgeon Conservation Society heißt es unter anderem:

"Viele Jahre haben wir darauf gewartet. Die Geduld wurde belohnt. Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen und drücken alle Daumen für weitere Erfolge. ... Der Anfang ist gemacht. Jetzt heißt es mit Kontinuität dabei bleiben.  Besonders die Arbeit zur Wiedereinbürgerung der langlebigen Störe benötigt langfristige Unterstützung. Wir wissen alle, wie schnell der anfängliche Enthusiasmus an Kraft verlieren kann. Das wäre der Sache leider nicht dienlich. Ich weiß, dass Sie großes Durchhaltevermögen haben. Dies brauchen wir, um die Arbeit nachhaltig mit Erfolg zu krönen. Wir werden Sie dabei nach besten Kräften unterstützen.

Nochmals herzlichen Glückwunsch an Sie und alle Beteiligten, die sich mit viel Energie und Begeisterung eingesetzt haben. Wenn Sie es gestatten, würde ich gern 2 bis 3 Fotos aus Ihrem Webseiten-Berichtin einer Rundnachricht der Weltgesellschaft WSCS mit einem kurzen englischen Text auf der Nachrichtenseite der WSCS einstellen. Ich finde, die Neuigkeit sollte nicht nur in deutschen Landen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden." 


Der Mann, der
den Stör küßt


Ostener Artenschützer Wolfgang Schütz

18. 4. 2009. Mehr als 50 Reporter von Fernsehen, Hörfunk, Zeitschriften und Zeitungen sowie Naturschützer und Fischexperten aus ganz Deutschland waren am Sonnabendmittag Zeugen eines historischen Augenblicks: Der Berliner Fischereiwissenschaftler Jörn Geßner und der Vorsitzende der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer, Wolfgang Schütz (Osten), setzten in Bremervörde 50 junge Störe in der Oste aus - zweieinhalb Jahrzehnte, nachdem der letzte Atlantische Stör aus der Oste verschwunden war. Damit ist die Oste Niedersachsens erstes und einziges Störgewässer.


Schütz und Geßner bei TV-Aufnahmen

Das Regionalmagazin "buten und binnen" von Radio Bremen berichtete am Samstagabend über den Störbesatz.


Schütz als Stör-Küsser im TV-Beitrag - ansehen

Der Film, in dem Wolfgang Schütz einen der Störe mit einem Kuss verabschiedet, kann hier online angesehen werden.


Störbesatz-Mitinitiator Gros (NLWKN)

Die Oste gelte "historisch als einer der wichtigsten Störflüsse Norddeutschlands�, sagte Ralf Gros vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg. 


Bürgermeister Horeis und Saul

Mit Spannung verfolgten auch der Oberndoerfer Bürgermeister Detlef Horeis sowie sein Hemmoorer Kollege und Oberdeichgrefe Hans-Wilhelm Saul die Aktion. Horeis kündigte gegenüber Pressevertretern an, dass in Oberndorf in Kürze ein schwimmendes Stör-Denkmal in der Oste verankert werden soll, dazu ist ein Info-Häuschen zum Thema Stör geplant.


Oste-Kulturpreisträger Egon Boschen

Ein gefragter Interviewpartner war Egon Boschen aus Lamstedt, der sich in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam mit Ernst Peters aus Zeven um die Wiederansiedlung des Lachses in der Oste verdient gemacht hat. Beide sind dafür von der AG Osteland mit dem Oste-Kulturpreis Goldener Hecht ausgezeichnet (Begründung hier).


Oste-Kulturpreisträger Peters (l.) und Dr. Tent (r.)

Auch der Tostedter Gewässerkundler Dr. Ludwig Tent - ebenfalls einer der Osteland-Preisträger (Begründung hier) - verfolgte die Besatzaktion. Tent weist immer wieder darauf hin, dass es nicht genüge, einfach nur Jungfische in den Fluß einzubringen, um den Europäischen Stör dauerhaft in der Oste anzusiedeln. Zugleich müsse "die von uns allen subventionierte Landwirtschaft endlich ihre Umweltleistungen erbringen", fordert der Tostedter Gewässerkundler und Ostepreisträger Dr. Ludwig Tent in seinem Blog.

Dort heißt es, mit nützlichen Links unterlegt, weiter: "Aus ... dränierten Flächen fließt der Niederschlag inzwischen fast so schnell ab wie aus dem versiegelten bebauten Raum. Gülle und Mais haben längst in frühere großflächige Weidelandschaften Einzug gehalten. Gewässer- und Wegeränder sind frei von Bewuchs - wenn es sie überhaupt noch als Freiraum zwischen Nutzfläche und Bach oder Weg gibt. Die Anwendung guter fachlicher Praxis und geltenden Rechts in unseren Landkreisen und Ländern lässt mehr als zu wünschen übrig."


Das Telemetrieboot verfolgt den "befunkten" Stör

Nach der Besatzaktion am TSV-Anleger in Bremervörde nahm ein Forschungsboot die Beobachtung der Störe auf, von denen einer mit einem Mini-Sender versehen ist, dessen Ultraschallsignale der Fischbiologe Frank Fredrich mit einem Telemetriegerät empfangen kann.


Grußwort von Bürgermeister Gummich (2. v. r.)

Der Bremervörder Bürgermeister Eduard Gummich appellierte in einem Grußwort an alle Sport- und Berufsfischer, den experimentellen Störbesatz zu unterstützen. Die Ostepachtgemeinschaft, die 21 Vereine mit 5600 Sportfischern vertritt, hat im Internet ihren Mitgliedern konkrete Anweisungen für den Umgang mit markierten Stören erteilt: fotografieren, einsetzen, melden (mehr hier)


So berichten die Medien
über den Oste-Störbesatz

Eine Presseschau mit Fotos von Jochen Bölsche


Viele Zuschauer verfolgen die Aktion

Stader Tageblatt

Wieder Störe in der Oste

24 Jahre, nachdem in der Oste der letzte Artgenosse beobachtet worden ist, leben in dem idyllischen Nebenfluss der Elbe jetzt wieder Europäische Störe. 50 Exemplare der als besonders urtümlich geltenden Knochenfische sind am Sonnabend bei Bremervörde im Fluss ausgesetzt worden. Die markierten Tiere sind Teil eines Experiments, das letztlich zur Wiederansiedlung der bedrohten Fischart im Nordseeraum führen soll. Ziel sei es zunächst, so der Biologe Dr. Jörn Geßner vom Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei, das Verhalten der ausgesetzten Fische in der Oste zu untersuchen, und zu ermitteln, welche Lebensräume die Störe im Fluss aufsuchen.

Die Oste gilt �historisch als einer der wichtigsten Störflüsse Norddeutschlands�, sagte Ralf Gros vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Lüneburg. Der Naturschutzexperte und Initiator des Oste-Experiments: �Der Europäische Stör ist eine bedrohte Art, die nach der europäischen FFH-Richtlinie besonders zu schützen ist.�


NDR

Nordsee-Stör kehrt in
heimische Flüsse zurück

Wolfgang Schütz und Jörn Geßner

50 Störe wurden in der Oste ausgesetzt. Tierschützer haben am Sonnabend in der Oste bei Bremervörde (Landkreis Rotenburg/Wümme) 50 der in Deutschland seit langem ausgestorbenen Nordsee-Störe ausgesetzt. Dadurch will die Gesellschaft zur Rettung des Störs Erkenntnisse darüber gewinnen, ob die Elbe und ihre Nebenflüsse heute einen Lebensraum für die Fische bieten. Stör-Experte Jörn Geßner: "Die Fische sind vor so vielen Jahren ausgestorben, dass wir nur wenig über sie wissen. Wir wollen sehen, welche Voraussetzungen für eine Wiederansiedlung nötig sind."

Die ausgesetzten Jungfische sind an der Flosse markiert. "Wenn Fischer sie fangen, können sie uns Bescheid sagen, wo sie das Tier gefunden haben und wie groß es ist", erläuterte Geßner. Den seltenen Fang müssten sie aber sofort zurück ins Wasser werfen. Mit Hilfe dieser Informationen können die Tierschützer sehen, wie weit die Fische wandern und wie schnell sie wachsen. Ein Tier erhält zusätzlich einen Funksender, um die Wanderbewegung aufzuzeichnen.

Vergangenes Jahr wurden schon einige Störe in der Mittelelbe ausgesetzt. Im Hamburger Hafen verloren die Tierschützer jedoch das Signal. Deshalb starten sie nun einen neuen Versuch in der Oste, die weiter nördlich in die Niederelbe mündet und eine überdurchschnittliche Wasserqualität aufweist.


Die Jungstöre werden zur Oste gebracht

Störe können bis zu acht Meter lang und 150 Jahre alt werden.Bereits 1920 hatte der deutsche Fischereiverband Teile des Flusses als Schongebiet für den Nordsee-Stör ausgewiesen. Überfischung, Umweltverschmutzung und Gewässerbebauung ließen die uralte Fischart aber aussterben. Heute leben nur noch wenige Exemplare in Frankreich, die Tierschützer zur Wiederaufzucht nutzen.

Störe können bis zu acht Meter lang und 150 Jahre alt werden. Sie gehören zu den ältesten Tierarten der Welt. Die Verwandten von Rochen und Haien kommen Wissenschaftlern zufolge seit 300 Millionen Jahren auf der Erde vor. Von den weltweit 27 Arten sind fast alle vom Aussterben bedroht. Dazu gehört der Europäische Atlantische Stör, der früher auch in der Nordsee und ihren Zuflüssen wie der Elbe lebte. Bis zu einem Alter von etwa vier Jahren leben junge Störe in Flüssen. Dann wandern sie ins Meer, kehren zum Laichen aber immer in ihre Heimatgewässer zurück.


Tagesspiegel (Berlin)

Nordsee-Stör schwimmt
wieder in seiner Heimat

Der Berliner Stör-Schützer Dr. Geßner

Bremervörde - Der Nordsee-Stör kehrt in seine Heimat zurück. Tierschützer haben am Samstag in der Oste bei Bremervörde 50 der in Deutschland seit langem ausgestorbenen Fische ausgesetzt. Die Gesellschaft zur Rettung des Störs erhofft sich Erkenntnisse darüber, ob die Fische heute wieder in der Elbe und ihren Nebenflüssen überleben können. �Wir wollen sehen, welche Voraussetzungen für eine Wiederansiedlung nötig sind�, sagte Stör-Experte Jörn Geßner. �Die Fische sind vor so vielen Jahren ausgestorben, dass wir nur wenig über sie wissen.� Alle ausgesetzten Jungfische tragen eine Markierung an der Flosse.

�Wenn Fischer sie fangen, können sie uns Bescheid sagen, wo sie das Tier gefunden haben und wie groß es ist�, erläuterte Geßner. Den seltenen Fang müssten sie aber sofort zurück ins Wasser werfen. Die Informationen sollen den Tierschützern zeigen, wie weit die Fische wandern und wie schnell sie wachsen.

2008 hatten die Tierschützer schon einige Störe in der Mittelelbe ausgesetzt. Im Hamburger Hafen verloren sie jedoch das Signal des Funksenders. Deshalb starten sie nun einen neuen Versuch in der Oste, die weiter nördlich in die Niederelbe mündet und eine überdurchschnittliche Wasserqualität aufweist. 

Weitere Berichte stehen auf dieser SONDERSEITE der Ostener Website www.ostemarsch.de


Wenn ein Stör an
die Angel geht...

24. 3. 2009. Zum Störbesatz in der Oste am 18. April in Bremervörde informiert die Ostepachtgemeinschaft ihre Mitglieder, wie zu verfahren ist, wenn ein Angler einen Atlantischen Stör in der Oste fängt:



Bilder 1 � 3 zeigen einen A. oxyrinchus, Bild 4 zeigt einen A. sturio (Ostebesatz). In diesem Jahr wird von der Gesellschaft zur Rettung des Stör eine gelbe Markierung verwendet. Die Markierungsmöglichkeiten sind bei allen Arten gleich, siehe Fotos.

Wie ist nun zu verfahren:

� Fisch schonend abhaken,
� Länge messen,
� Wenn möglich Gewicht bestimmen,
� ggf. Foto machen,
� anschließend sofort zurück setzen,
� Marke am Fisch unbedingt belassen,
� Fangdaten (Tag, Zeit, Ort, Köder, Lange, Markennummer) notieren und an die Gesellschaft zur Rettung des Störs oder an den Vorsitzenden der OPG durchgeben. 
� Kontaktadressen: 

Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V., Fischerweg 408 in 18069 Rostock. Tel.: 0381/8113429 oder 030/64181626.

Vorsitzender OPG: Wolfgang Schütz, Tel: 0172/4264094, Mail WolfgangSchuetz@gmx.net 


Oste-Störe als
Medienthema


Ostener Störschutz-Pioniere Thorhorst, Schütz

18. 3. 2009. Die spektakuläre Aussetzung von Stören in der Oste am Wochenende nach Ostern - hundert Jahre nach dem Aussterben der heimischen Art Acipenser sturio - macht den einstmals "vergessenen Fluss" im Jahr der Oste erneut zum Medienthema. Der Störbesatz (siehe unten) wird weit über das Osteland hinaus registriert. Am Dienstagmorgen führte Radio ffn ein Live-Interview mit Wolfgang Schütz (Osten), dem Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer. Schütz hatte sich als Vorsitzender des SFV Oste bereits vor 14 Jahren - gemeinsam mit dem damaligen Gewässerwart Torsten Thorhorst - für eine Unterstützung der Gesellschaft zur Rettung des Störs eingesetzt.


Artikel in der Bremervörder Zeitung (Ausschnitt)

In großer Aufmachung berichtete unter anderem die Bremervörder Zeitung. Das Hamburger Abendblatt widmete den Oste-Stören mehrere Artikel.


Premiere im April:
Störe für die Oste


V. l.: Egon Boschen (Lamstedt), Wolfgang Schütz
(Osten) und Jörn Gessner (Berlin) beim Stör-Gipfel

17. 3. 2009. Die Oste wird als erster Fluß in Niedersachsen versuchsweise mit dem seit Jahrzehnten in Deutschland verschollenen Europäischen Stör besetzt. Am Sonnabend, 18. April, gegen 12.30 Uhr sollen 55 Jungfische nördlich von Bremervörde in der Unteren Oste ausgesetzt werden. Das wurde bei einem "Stör-Gipfel" im Bremervörder Kreishaus bekannt, bei dem der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) rund 20 Vertreter der Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg sowie der Sportfischer- und der Naturschutzverbände des Ostelandes begrüßen konnte.


Telematik-Forschungsboot der Stör-Retter

Die Entscheidung, gerade die Oste für einen "experimentellen Besatz" mit dem urtümlichen Kaviarfisch auszuwählen, begründeten Fachleute von der Gesellschaft zur Rettung des Störs, Sitz Rostock, mit der Gewässer- und Strukturgüte der Oste, der geringen Beeinträchtigung durch die Schifffahrt und mit der geplanten Beseitigung von Wanderhindernissen wie dem Wehr in Bremervörde.


Hinweis auf Artikel dieser Website

Ausschlaggebend für die Wahl der Oste seien aber auch die Verdienste der hier ansässigen Sportfischervereine um die erfolgreiche Wiederansiedlung des Lachses gewesen, ferner die intensive Öffentlichkeitsarbeit für den Artenschutz, erklärte Projektleiter Jörn Gessner (Berlin) unter Hinweis auf die Stör-Artikel dieser Website, die auch in Berlin und Rostock wahrgenommen worden waren.

Im Übrigen, so Gessner, stelle das "Jahr der Oste" einen guten Zeitpunkt für den "Startschuß" an der Oste dar.


Jahr der Oste gut für den Startschuß

Als "Ritterschlag für die Oste" empfanden die Vertreter der Ostepachtgemeinschaft (OPG) der Sportfischer sowie der Arbeitsgemeinschaft Osteland die Entscheidung der Experten, den längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe für das spektakuläre Experiment auszuwählen. Die OPG, der 22 Vereine mit 5600 Sportanglern angehören, unterstützt bereits seit 1995 die Arbeit der Stör-Gesellschaft, der sie, so Vorsitzender Wolfgang Schütz (Osten), als erste deutsche Sportfischervereinigung beigetreten war.


Preisträger Peters (4.v.r.) auf dem "Stör-Gipfel"

Die Sportfischer an der Oste hätten, wie Projektleiter Gessner hervorhob, bei der Nachzucht von Lachsen einen großen Erfahrungsschatz gesammelt. Den aktiven Sportanglern rund um die Zuchtanlagen in Lamstedt, Sittensen und Zeven ist es zu verdanken, dass die Oste seit Jahren als "Deutschlands Lachsfluss Nummer eins" gilt. Zu den Teilnehmern des "Stör-Gipfels" zählten auch die für ihre Wiederansiedlungserfolge mit dem Osteland-Kulturpreis ausgezeichneten Sportfischer Egon Boschen (Lamstedt) und Ernst Peters (Zeven).

Um das Verhalten der Oste-Störe nach der Besetzmaßnahme erforschen zu können, sollen alle Jungfische markiert und einige zusätzlich mit Ultraschallsendern ausgestattet werden, deren Signale von stationären Bojen und von einem Forschungsboot aus telemetrisch erfasst werden können. Wenn das Experiment positiv verläuft, soll der Fluß, sobald genügend Besatzmaterial verfügbar ist, in eine größer angelegte Einbürgerungsaktion einbezogen werden - mit dem Ziel, in der Oste einen "sich selbst etablierenden Bestand" zu schaffen.


Solche Störe schwammen einst in der Oste

Scharf kritisierten die Experten Versuche von Anglern, exotische Störe, die in Baumärkten, Gartencentern und im Internet frei erhältlich sind, in heimischen Gewässern auszusetzen. Solche Faunenverfälschung durch konkurrierende Arten könne Fischkrankheiten auslösen und gefährde die jetzt betriebene Ansiedlung des Europäischen Störs, der bis vor knapp 100 Jahren im Einzugsbereich der Elbe heimisch war und von dem nur noch ein winziger Bestand in der französischen Gironde existiert und in begrenztem Umfang Nachzuchten ermöglicht.


Für den Besatz vorgesehene Jungstöre

In Flüssen wie der Oste hätten sich bereits seit einem halben Jahrhundert keine heimischen Störe mehr vermehrt, erklärte Gessner. Gesichtet würden allenfalls von Laien eingesetze Exemplare fremder Herkunft. "Diese Leute müssen zur Räson gebracht werden," kritisierte der Projektleiter die schwarzen Schafe unter den Anglern, die beispielsweise Gewässer im Einzugsbereich der Ucker und der Ems mit exotischen Stören besetzt hätten. 


Stör-Besatzaktion an der Oberelbe

Oft würden solche Tiere in dem Irrglauben ausgesetzt, auf diese Weise ließen sich die überhand nehmenden Wollhandkrabben in den Vereinsgewässern reduzieren.


Junger Stör (Foto: Gessner)

Zu Beginn der Sitzung hatte NLWKN-Vertreter Ralf Gros mitgeteilt, die experimentelle Besatzmaßnahme werde vom Bund mitfinanziert und sei Teil nationaler und internationaler Aktionspläne zum Wiederaufbau von Störbeständen. Die Oste sei auch aus seiner Sicht prädestiniert für eine Einbeziehung in Besatzprogramme. Wichtig sei, dass auch hier Hindernisse für Wanderfische beseitigt würden, so wie derzeit auch an der Elbschleuse in Geesthacht der Bau einer störgerechten Fischtreppe angestrebt werde.


Artenschutz

Über 1000 Störe für Elbe, Stör und Oste


Störschützer Rosenthal und Schütz in Osten

14. 3. 2009. Alljährlich sollen 1000 bis 2000 junge Störe in Elbe, Stör und Oste testweise wiederangesiedelt werden. Ein ausführlicher Bericht darüber steht jetzt im Hamburger Abendblatt.


In der Oste gefangener Stör (um 1900)

Ein Porträt des in Neu-Wulmstorf lebenden Fischereiwissenschaftlers und Meeresbiologen Dr. Harald Rosenthal, Vorsitzender der Weltgesellschaft zur Rettung der Störe, steht hier in der Stader Ausgabe des Abendblatts.

Prof. Rosenthal steht seit Jahren in Kontakt mit dem Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschaft, Wolfgang Schütz (Osten), der - ebenso wie AG-Osteland-Vize Jochen Bölsche - an diesem Montag, 16. März, an einer Konferenz in Bremervörde teilnimmt, in der das Niedersächsische Landesamt für Wasserbau, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) über die im Jahr der Oste geplante Stör-Ansiedlung in der Oste berichtet.


Artenschutz

Der Kaviarfisch
soll heimkehren


Ostener Störfischer (um 1900)

Als "schönstes Geschenk" zum Jahr der Oste begrüßt die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. aktuelle Pläne, den vor rund hundert Jahren ausgerotteten Stör im längsten niedersächsischen Nebenfluß der Elbe wieder anzusiedeln. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) plant für das Oste-Festjahr erstmals einen "experimentellen Besatz mit Stören in der Oste". Zu einem Informationsgespräch über die Wiederansiedlung des urtümlichen Kaviarfisches in der Oste hat die Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN zum 16. März Vertreter der Landkreise Cuxhaven, Stade und Rotenburg/Wümme sowie von Sportfischer- und Naturschutzverbänden nach Bremervörde eingeladen.


Ostestör in Osten um 1900

Die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. hofft auf ein zweites "Wunder in der Oste", wie die Presse vor einigen Jahren die Wiederansiedlung des hier ebenfalls ausgestorbenen Lachses kommentierte.

Beim "König der Fische"
funktionierte das Wunder

Quelle: LAVES 2005
Lachsvorkommen (rot) heute: Obere Oste vorn

Den Sportfischern an der Oste war es nach jahrzehntelangen Versuchen mit Import-Lachsbrut und mit Hilfe von Brutstationen in Zeven, Sittensen und Lamstedt gelungen, den seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts verschollenen "König der Fische" wieder in der Oste heimisch zu machen, die inzwischen laut Fachpresse als "Deutschlands Lachsfluß Nummer eins" gilt.


Oste-Lachs auf der Website des ASV Zeven

Auch der Verein deutscher Sportfischer bezeichnet den Fluß als "Paradegewässer für die Wiedereinbürgerung von Großsalmoniden".

Für ihre Verdienste um die Wiederansiedlung des Lachses in der Oste waren Egon Boschen (Lamstedt) und Ernst Peters (Zeven) 2005 mit dem Osteland-Preis "Der Goldene Hecht" ausgezeichnet worden. Inzwischen kehren nach Schätzungen des Vorsitzenden der Ostepachtgemeinschaft, Wolfgang Schütz (Osten), jährlich rund 600 hier aufgewachsene Lachse von ihrer langen Wanderung nach Island und Grönland wieder in die Oste zurück. 

Sensationelle Fotos vom Aufstieg der Lachse in der Oberen Oste stehen hier.


Lachs auf der Website der Wümme-Angler

Der sehr viel empfindlichere Stör war bereits vor rund hundert Jahren durch Überfischung und Umwelteinflüsse aus der Oste verschwunden, nachdem die Störfischerei dort zuvor einer der wichtigsten Wirtschaftszweige gewesen war.

Die "friedlichen Wale"
wogen bis zu 6 Zentner


Präparierter Störkopf (im Fährkrug)

So gewaltige Schwärme zogen alljährlich von Mai bis Juli aus der Nordsee in die Laichgebiete in der Elbe und ihren Zuflüssen, dass allein das Hamburger Fischgeschäft Hagenbeck Mitte des 19. Jahrhunderts jeden Sommer um die 5000 Störe verarbeitete. Aus der Oste wurden beispielsweise zwischen Rönndeich und Achthöfen, unmittelbar ober- und unterhalb von Osten, jedes Jahr 80 bis 100 der im Volksmund so genannten "friedlichen Wale" gezogen, die bis zu drei Meter lang und sechs Zentner schwer werden können.


Störverarbeitung in Osten um 1900

Der Fisch war allein schon wegen seines Fleischs beliebt. Auf dem Ostener Schützenfest wurde er, wie die Regionalhistorikerin Gisela Tiedemann-Wingst berichtet, an Ort und Stelle geschlachtet und pfundweise als Delikatesse verhökert. Vor allem aber war der Stör wegen seines Rogens begehrt: Aus einem einzigen weiblichen Tier ließen sich bis zu 30 Kilo Kaviar gewinnen, mit dem die Dörfer an der Oste jahrzehntelang Hamburger Feinschmecker belieferten.

Selten wie die
Blaue Mauritius

Im Jahre 1911 jedoch, so die Heimatforscherin Tiedemann-Wingst, war die "erwerbsmäßige Berufsfischerei so gut wie am Ende" und der Großfisch einer "erbarmungslosen Jagd" zum Opfer gefallen. In einem Aquaristik-Portal ist über den Stör ("Panzerkreuzer in heimischen Gewässern") zu lesen, dieser Urzeitfisch, der die Saurier überlebt hat, sei heute "in Deutschland selten wie die Blaue Mauritius, wertvoll wie die englische Königskrone".

Der "Russenstör" aus
dem Zierfischhandel

Zwar ging den Sportfischern an der Oste - zuletzt in Ahrensflucht, Hemmoor und Brobergen - später immer mal wieder ein Stör an die Angel, doch dabei handelte es sich kaum je um den verschollenen Europäischen Atlantische Stör (Acipenser sturio), sondern meistens um verirrte oder ausgesetzte Exemplare etwa des sogenannten Russenstörs oder Waxdick (Acipenser gueldenstaedti), der bei Gartenteichfreunden beliebt ist und zu Preisen zwischen 50 und 100 Euro im Zierfischhandel gekauft werden kann.

Seit Jahren bereits sondiert die Ostepachtgemeinschaft (OPG), in der 21 Sportfischervereine mit 5800 Mitgliedern zusammengeschlossen sind, die Möglichkeiten einer Wiederansiedlung des Europäischen Atlantischen Störs in der Oste. Dazu führte der OPG-Vorsitzende Schütz in Osten unter anderem Fachgespräche mit dem dem Ichthyologen Prof. Dr. Harald Rosenthal, dem Präsidenten der Weltgesellschaft zum Schutz der Störe (WSCS), der auch die OPG als förderndes Mitglied angehört.

Nachdem mit finanzieller Unterstützung auch der Oste-Sportfischer in den vergangenen Jahren zunächst in der Oder versuchsweise Jungstöre ausgesetzt worden waren, wurde am 4. September 2008 erstmals eine experimentelle Wiederansiedlung von Stören im deutschen Nordsee-Einzugsgebiet versucht, in der Nähe der brandenburgischen Elbgemeinde Lenzen.

Stör- und Lachsschützer
beim Ostener Fährmarkt

Vor dem Beginn des nun geplanten Versuchsbesatzes in der Oste will das NLWKN bei dem bevorstehenden Fachgespräch in Bremervörde über "nationale Strategien zur Umsetzung des Internationalen Aktionsplans zur Rettung des Störs" und über "Ergebnisse aktueller Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Wiedereinbürgerung des Störs an der Oder" informieren. Außerdem soll das konkrete Vorgehen beim Versuchsbesatz in der Oste erörtert werden.

Die Ostepachtgemeinschaft wird ihre Bemühungen um Artenschutz und Wiedereinbürgerung von Lachs und Stör im Rahmen des "Jahres der Oste" erstmals in drei Info-Zelten und -Pavillons beim Ostener Fährmarkt am 24. Mai einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Frühere Beiträge der Website www.oste.de zum Thema Stör stehen auf dieser SONDERSEITE.

.
"Fang streng 
verboten"

Präparierter Stör im Natureum Niederelbe

Die Rückkehr des Störs wird zunehmend auch zum Medienthema. Ausführlich berichtete unter anderem die Niederelbe-Zeitung am 12. 2. 2009 (Abb. unten links). Gleichzeitig wirken viele Organisationen auf die Berufsfischerei ein, zum Schutz des Störs beizutragen - unter anderem mit einem Flyer und einem Aufruf, dem der folgende Text entnommen ist:

Der Europäische Atlantische Stör ist der größte Wanderfisch Westeuropas. Er laicht im Süßwasser und verbringt bis zu sieben Jahre in den Flussmündungsgebieten, bevor er ins Meer abwandert. Auf seinen Wanderungen im Meer legt er zum Teil mehr als 3000 km zurück, bis er im Alter von 12 bis 15 Jahren zur Vermehrung wieder in sein Heimatgewässer zurückkehrt. Während dieser langen Zeit gilt es, das Überleben der letzten Tiere trotz der hohen Fischereiintensität in den europäischen Meeren und Küstengewässern zu sichern. Zu diesem Zweck koordiniert die Gesellschaft zur Rettung des Störs, die sich mit ihren Projektpartnern seit vierzehn Jahren für die Erhaltung und Wiederansiedlung des Störs in Deutschland einsetzt, die Kampagne des französischen Fischereiverbandes in Deutschland. Gemäß vieler wichtiger internationaler Vereinbarungen zum Natur- und Artenschutz (CITES, Washingtoner Artenschutzabkommen, Bonner Konvention zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tiere, Berner Konvention, OSPAR-Konvention zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks) gehört der Europäische Atlantische Stör heute zu den am meisten bedrohten Tierarten Europas. Darüber gehört er seit 1992 zu den streng geschützten Arten, für die entsprechend der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von der Europäischen Union vorrangig Arterhaltungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen gefordert werden. Frankreich und Deutschland haben seine Erhaltung zu einer der wichtigsten Herausforderungen ihrer nationalen Strategien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt erklärt.


Störschutz-Flyer - Download hier

Zurzeit laufen umfangreiche Maßnahmen, um die Art in europäischen Gewässern wieder anzusiedeln. Eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen ist dabei die Einbeziehung aller Fischer in Europa. Zwar sind Fang, wie auch Transport und Verkauf der national und international geschützten Art streng verboten, doch kommt es jedes Jahr in der Fischerei zu einer Vielzahl von unbeabsichtigten Stör-Beifängen. Um den Stör zu erhalten und zu schützen, ist es daher von grundlegender Bedeutung, dass der verantwortungsvolle Fischer jedes noch lebende Exemplar nach dem Fang wieder freilässt.

Mehr zum Thema unter www.sturgeon.de.


Stör

Rückkehr des
Kaviarfischs?


Störfang in Osten (um 1905)

1. 10. 2008. Durch Überfischung wurde der Stör gegen 1910 auch in der Oste ausgerottet. Jetzt soll das lebende Fossil in den Einzugsbereich der Elbe zurückkehren. Die Sportfischer aus Osten, das bis vor rund hundert Jahren Hamburg mit Störfleisch und Kaviar versorgt hat, gehören heute über ihre Mitgliedschaft in der Oste-Pachtgemeinschaft (OPG) zu den Förderern des Versuchs, deutsche Flüsse wieder mit Stören zu bevölkern, über den die Süddeutsche Zeitung (hier) berichtet.


Stör-Präparat im Natureum Niederelbe

Wie einst der Kaviarfisch einst erbeutet wurde, zeigt ein jetzt aufgetauchter alter Amateurfilm von der Eider, den der OPG-Vorsitzende Wolfgang Schützhier im Web aufgestöbert hat. - Die OPG, Mitglied der Gesellschaft zur Rettung des Störes, will im Jahr der Oste 2009  beim Fährmarkt in Osten, wie berichtet, unter anderem über das Thema Artenschutz informieren.



 



Start - Verein - Stör - Jugend - Archiv - Fänge - Ostepachtgemeinschaft - Links - Kontakt - Gästebuch



Impressum und Datenschutz