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Spott über
"Le Waldsterben"


Waldschwärmer Riehl

Im Ausland wurden erste deutsche Berichte über "le Waldsterben"  in den 80er Jahren häufig abgetan als Ausdruck einer nationalspezifischen "German Angst" oder einer typisch deutschen, im Volksgemüt tief verwurzelten Waldschwärmerei


Nazi-Propaganda

Ihre Ursache hatte dieses Mißtrauen im 19. Jahrhundert, als sich der populäre Waldforscher und -autor Wilhelm Heinrich Riehl  nicht nur als Wegbereiter des Naturschutzes, sondern auch des Nationalismus betätigte, dessen Lehren sich später die Nazis zu eigen machten. Ein Riehl-Porträt von Jochen Bölsche steht auf SPIEGEL special.


Waldzustand

Ministerium für
mehr Mischwald

Eine "leichte Verbesserung" des Waldzustandes im Durchschnitt aller Baumarten gegenüber dem Vorjahr kann laut Agrarministerium "angesichts des sich abzeichnenden Klimawandels nicht darüber hinweg täuschen, dass für die Situation unserer Wälder noch immer keine Entwarnung gegeben werden kann".

Weiterhin "vordringlich" sei, die Belastung mit Luftschadstoffen, insbesondere Stickstoffverbindungen, zu vermindern. "Dringend erforderlich" sei auch die weitere Förderung des Umbaus unserer Wälder zu stabileren Mischwäldern, beispielsweise durch die Pflanzung von Buchen in sich auflösende Nadelholzbestände. Der notwendige Waldumbau könne aber nur erfolgreich sein, wenn die in vielen Regionen Deutschlands immer noch zu hohen Schalenwildbestände durch konsequente Bejagung und Erfüllung der notwendigen Abschüsse reduziert werden, um die Pflanzung von Laubbäumen ohne aufwändigen Zaunschutz zu ermöglichen.

Weitere Informationen stehen auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unter www.bmelv.de.



 
Forschung

Deutschland sucht den Superbaum, 
um Klimawandel-Folgen abzufedern

Foto: Freddy Krüger - Wikipedia
Eichen, Palmen, Pinien - wer stoppt das Siechtum?

Die Folgen des Klimawandels - Stürme, Dürre, Käferplagen - treffen auf Wälder, die seit Jahrzehnten durch Luftgifte vorgeschädigt sind. Jetzt stellt sich die Frage: Welche Arten werden in Deutschland noch nach der nächsten Jahrhundertwende gedeihen, wenn die Temperaturen im Schnitt um zwei, drei oder vier Grad angestiegen sind? Forstexperten berichten über gutes Gedeihen verwilderter Palmen in den Bergwäldern der Südschweiz und werfen die Frage auf, ob es in Süddeutschland Zonen geben werde, "in denen die Pinie die beste Wahl ist". SPIEGEL SPECIAL veröffentlichte dazu 2007 den Report "Palmen im Alpenland", der online auch als PDF verfügbar ist.


Fichte

Waldbaum Nummer eins an der 
Grenze seines Toleranzbereichs 

Foto: Wikipedia
Bayerischer Wald: Nach dem Sturm kam der Borkenkäfer

Die schnell wachsende Fichte, Lieblingsbaum der Holzindustrie, ist in der Vergangenheit auf weiten Teilen der deutschen Forstfläche angesiedelt worden – obwohl der feuchtfröhliche und hitzescheue Tellerwurzler von Natur aus gerade mal ein Zehntel dieses Areals bedecken würde, vorzugsweise nasskalte Hochlagen und Hochmoorränder. 

Wie naturwidrig die in Trockenzonen hochgezogenen monotonen Stangenwälder sind, ist unübersehbar, seit nahezu jeder Sommer als Jahrhundertsommer daherkommt. 

Die durstige Fichte ist den sich häufenden Dürreperioden wehrlos ausgesetzt – und damit ihrem schlimmsten Feind, dem wärmeliebenden Borkenkäfer, der seinerseits vom Klimawandel heftig profitiert. Das nimmersatte Krabbeltier, erklärt die Münchner Öko-Klimatologin Annette Menzel, "schafft in den zunehmend wärmeren Jahren statt normalerweise nur zwei nun drei oder sogar vier Generationen“. 

Während sich die Vielfraße mit ihren jeweils bis zu 5000 Nachkommen auf die Fichten-Monokulturen stürzen, versagt zunehmend der Abwehrmechanismus des Baums: Mangels Wasser kann der Flachwurzler in den trockenen Sommern nicht mehr genügend Harz bilden, um die Bohrlöcher der Insekten zu verschließen.

Seit der Klimawandel als unabwendbar gilt, ist die Konsequenz für die Fachwelt zwingend. Weil die Fichte, Waldbaum Nummer eins, "schon heute an der Grenze ihres Toleranzbereichs angelangt ist“, sei in Deutschland ein gigantischer "Waldumbau“ dringlich, mahnt das Umweltbundesamt (UBA). Das Amt hat eigens ein "Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung“ eingerichtet, das kurz "KomPass“ (Website) genannt wird und unter dem Motto arbeitet: "Das Unvermeidbare beherrschen.“ Mehr...


Website zum Thema Zukunftswald

Aktuelle Informationen zum Thema Waldumbau-Forschung bietet die Website www.zukunftswald.de. Zum Download steht die Broschüre "Zukunftsorientierte Waldwirtschaft" im Web bereit.

Waldumbau

Mischwald statt
Fichten-Monotonie

"Der Treibhauseffekt hat bereits begonnen, Deutschlands naturferne
Nadelholzwälder zu schädigen. Was tun? Das Umweltbundesamt empfiehlt, auf den Klimawandel mit einem großflächigen 'Waldumbau' zu reagieren – weg von den monotonen Fichtenplantagen, hin zum wetterfesten Mischwald." mehr im SPIEGEL special 1/2007


Ökologie

Waldumbau
ist möglich

Foto: Nabu
Hoffnungsträger Rotbuche

Deutschlands Wälder müssen umgebaut werden, um in Zukunft bestehen zu können: Aus Monokulturen mit Nadelbäumen sollen Laub- und Mischwälder entstehen. Diese bieten die Chance, ökologische und ökonomische Ansprüche an den Wald gleichermaßen zu sichern. Das ist ein Fazit aus dem Großforschungsprojekt "Zukunftsorientierte Waldwirtschaft", an dem mehr als hundert Wissenschaftler gearbeitet haben. 

Auf diese Weise können Monokulturen aus Nadelbäumen durch Laubbäume erstetzt werden. Aus ökologischer und ökonomischer Sicht der beste Weg zum Umbau des Waldes in Deutschland.

Konkret empfehlen Forstwissenschaftler den verstärkten Anbau der heimischen Rotbuche, die am ehesten den natürlichen Bedingungen hierzulande entspreche. 

Im Anschluss an das Großprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, erarbeitete eine Projektgruppe  das Buch "Ökologischer Waldumbau in Deutschland".  Mehr...


Internet

Links zum
Thema Wald

Eine umfangreiche Linkliste zum Thema Wald hat die Stiftung Wald in Not zusammengestellt. Direkt zu der Liste geht es hier.



 

 

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