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Berichte von Jochen Bölsche auf der
Website www.oste.de seit Dezember 2011




Versammlung des Oberndorfer Schulfördervereins

Hoffnung für
Dorfschulen?


Pro-Grundschul-Demo 2013 in Cadenberge

Pro-Grundschul-Demo 2013 in Bremervörde

4. 1. 2014. Überall in Deutschland entdecken Bildungs- und Strukturpolitiker die Bedeutung der noch vorhandenen Dorfschulen für die Zukunft des ländlichen Raums. Auch im Osteland nimmt die Diskussion offenbar eine neue Wendung.


Aus der Bremervörder Zeitung vom 4. 1. 2014

Ist das Engagement tausender von Eltern doch nicht vergebens gewesen? Am heutigen Sonnabend berichtet die Bremervörder Zeitung über bemerkenswerte neue Überlegungen zur künftigen Schulstruktur der Ostestadt (siehe Ausschnitt oben).
 
 

Bereits im November hatte die Bremervörder Zeitung den schulpolitischen Sprecher der Stadt-SPD, Lars Lust (Foto), mit den Worten zitiert, "nachgedacht" werden sollte noch einmal über die beabsichtigte Schließung der Elmer Schule: "Es ist schade, dass eine sanierte Schule geschlossen werden soll." Diese Aussage "dürfte neue Hoffnungen in Elm wecken", kommentierte damals die Zeitung.

Kurze Beine, kurze Wege - in Hemmoor hat SG-Bürgermeister Dirk Brauer (Foto), wie berichtet, bereits voriges Jahr eine Bestandsgarantie für alle Grundschulen der Samtgemeinde abgegeben. Auch in Schleswig-Holstein hat das Umdenken auf breiter Front begonnen. Letzten Monat meldete der Holsteinische Courier: "Die Zahl der Grundschüler sinkt, Schulstandorte in Schleswig-Holstein geraten immer mehr in Gefahr - besonders in den Dörfern. Ein Bündnis fordert nun ungewöhnliche Lösungen, um dem Trend entgegen zu wirken. Eltern fordern jahrgangsübergreifende Klassen,"

Kritisiert wird vom Landesvorsitzenden der Grundschulelternbeiräte, Kurt Scherbarth, die so genannte Mindestgrößenverordnung. Sie schreibt auch in Zeiten der demografischen Wende vor, dass Grundschulen mindestens 80 Kinder haben müssen, um als eigenständige Einrichtung zu überleben. Scherbarth fordert: "Wir brauchen keine Mindestgrößenverordnung, sondern eine Mindestqualitätsverordnung."  Stimme die Qualität, spiele die Schülerzahl keine Rolle.

Finanzielle Begründungen für Schulschliessungen basieren häufig auf Milchmädchenrechnungen. "Wenn Dörfer gut erhaltene Schulgebäude aufgeben und Schulkostenbeiträge an andere Gemeinden überweisen müssen, wird das oft teurer“, zitiert die Zeitung des schleswig-holsteinischen Gemeindetagschef Jörg Bülow. Die Bürgermeister hätten oft viel Geld in die Schulen gesteckt, "nicht zuletzt, weil sie kultureller Mittelpunkt des Dorfes sind". - Bitte hier weiterlesen.

In seiner Regierungserklärung gab im November der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer für die Landesregierung eine Bestandsgarantie für alle bestehenden Grundschulen ab. Jede rechtlich selbstständige Grundschule im Freistaat werde bestehen blieben, "wo Eltern und Gemeinden dies wünschen". Darüber hinaus werde es bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2018 ein "bedarfsgerechtes Ganztagsangebot in allen Schularten" für jeden Schüler bis 14 Jahre geschaffen, fügte Seehofer hinzu. Mehr...

Auf Facebook schreibt oste.de-Leser Walter Helbling: "Auch Sachsen hat eine Moratorium verabschiedet, wonach pro Gemeinde eine Schule gehalten und zu diesem Zwecke auch mit wenig Schülern und jahrgangsgemischt unterrichtet werden soll. NRW folgt..."

Zum Thema:

> Schulkampf bewegt auch das Allgäu
(youtube.com)

> GEW im Osten für Grundschul-Erhalt
(gew-sachsenanhalt.net)

> Gemeinde-Austritt wegen Schulschließung
(mz-web.de),

> Eltern meiden Bremervörder Schulen
(brv-zeitung.de).


Stirbt die Schule,
stirbt das Dorf

15. 12. 2013. Stirbt die Dorfschule, stirbt das Dorf - dieser Zusammenhang wird überzeugend dargestellt in einer Masterarbeit mit dem Titel "Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Schulinfrastruktur in ländlichen Räumen" von Frank Albert. Auszug:

... Bei allen genannten und zitierten Quellen wurde deutlich, dass die Aufgabe der Schulinfrastruktur im Raum negative Auswirkungen für Dörfer und Gemeinden haben kann. Frank (2010) spricht von 'einem empfindlichen Einschnitt in das Gemeindeleben', für Janke et al. (2007) reduziert die Schließung von Schulen die Attraktivität vieler ländlicher Gemeinden in ohnehin strukturschwachen Räumen oder Favry und Hiess (2008), die darauf hinweisen, dass von Schließung betroffene Dörfer einen Treff- und Mittelpunkt örtlichen Gemeinschaftslebens verlieren.

Der komplette Wortlaut der Master-Arbeit steht hier.

Dank an Ernst Romoser und Petra Reese.


Bildung muss ein Grundrecht
bleiben - auch im ländlichen Raum

oste.de-Leserin Sigrid Beyer (Osten) kommentiert:

Das Thema Schulschliessungen beschäftigt die Gemüter und regt hoffentlich an, über Alternativen - regional - nachzudenken.

Auf jeden Fall muss man Geld in die Hand nehmen, wenn auch für ländliche Regionen ein Bildungsstandard erreicht bzw. erhalten werden soll.

Wenn z.B. eine Honorarkraft in einer Schule 1,5 Stunden im Nachmittagsbereich eine Leistung anbietet und sie wird dafür mit insgesamt 25 € entlohnt, abzüglich z.B. Fahrtkosten, dann kann daraus nichts werden. Einerseits sollen pädagogisch ausgebildete Kräfte in die (Ganztags)Schulen kommen, aber sie werden bezahlt mit dem Stundenlohn einer Putzfrau!

Unsere Politik und mit ihr die Gesellschaft haben anscheinend immer noch nicht begriffen, dass all diese Leistungen, nämlich ein Nachmittagsangebot noch vor 20 oder 30 Jahren i.d.R. von den Müttern erbracht wurde, die auf eine Berufstätigkeit zugunsten der Kinder verzichtet haben, das hat den Stast nichts gekostet! Und so glaubt man heute allen Ernstes immer noch, dass qualifizierte Fachkräfte sich bereit finden, in der Schule die Nachmittage für fast nichts zu gestalten. Das ist weltfremd.

Ja, die jungen Eltern sind heute zumeist beide berufstätig, weil das Budget auch sonst nicht reicht, weil die Mütter in ihren erlernten Berufen arbeiten wollen - alles richtig. Aber die Gesellschaft, die Politik hat dann dafür zu sorgen, dass die Kinder erzogen und ausgebildet (Kitas, Schulen etc.) werden. Dafür zahlen ja dann auch beide Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit Steuern. Die Entscheidung dieser jungen Leute für eine Familie fällt auch deshalb so schwer, weil sie befürchten, die Anforderungen und Erwartungen an sie nicht erfüllen zu können. Eltern sind noch immer, wenn etwas schief läuft, in den Augen der Öffentlichkeit die Schuldigen. Wer will sich das antun?

Die Politik steckt riesige Summen in energetische, wirtschaftliche und soziale Förderungen, wobei Letzteres immer nur das materielle Überleben absichern soll, aber nicht die persönliche Entwicklung dieser Menschen, damit sie wieder in Arbeit und Brot kommen. Aber wenn wir nicht endlich begreifen, dass die Menschen eben nicht alle gleich sind und der eine mehr Förderung braucht als der andere, dann wird sich dieser "Bodensatz" in Zukunft sich noch vergrößern - z.B. um jene, die in ländlichen Regionen abgehängt werden.

Bildung muss auch in ländlichen Regionen ein Grundrecht sein und bleiben. Aber vielleicht gibt es Alternativen?

Ich denke an Schüler - so etwa ab der 6. oder 7. Klasse: wenn nicht alle Fächer vorgehalten werden können, weil die Schule zu klein ist: es gibt ja auch Unterricht aus dem Internet, erfährt in den USA derzeit ein enormes Wachstum. So könnten an den Schulen weitere Fächer angeboten werden über einen virtuellen Unterricht - macht den Kids vielleicht sogar mehr Spaß. Software statt Schulbücher, selbst entdecken und lernen statt der Lehrervorgabe, selbst das Tempo bestimmen und neue Interesse entdecken. Es gilt auch seitens der Schulen mit zunehmendem Alter der Schüler darauf hinzuwirken, dass eigenständiges Lernen immer wichtiger wird.

Unter solchen Umständen können auch auf dem Land Kinder länger gemeinsam unterrichtet werden, denn sie haben in ihren Tablets ihr jeweiliges Lernprogramm, der Lehrer begleitet und unterstützt. In diese Programme lassen sich viel leichter Belohnungen und Lob einbauen als der Lehrer vor der Klasse zu geben vermag, denn er hat eben nicht immer im Blick, was Fränzchen und Lieschen gerade treiben. Über software könnten die Unterrichtsprogramme von der Lehrkraft so überprüft werden, dass sie genau erkennt, wo der Schüler gerade mit seinem Wissens-/Kenntnisstand sich befindet. Jedes Kind hätte sein individuelles Lerntempo und könnte auch seine Talente und Neigungen viel besser entwickeln.

Ich will damit sagen, dass die traditionelle Art (aus dem 19. Jh.!) zu unterrichten im Computerzeitalter immer mehr ins Abseits gerät. Wir brauchen neue, den Kindern und ihren Lebensumständen angepasste Formen des Lernens. Der Lehrer wird immer mehr zum Förderer und Mentor, der sich dann auch für den einen oder anderen Schüler mehr Zeit nehmen kann.
Angesichts der Entwicklung der elektronischen Medien dürfte es heute kein Problem sein, die Kinder im ländlichen Bereich qualifiziert zu bilden - in der kleinen Schule vor Ort, mit allen Altersstufen, denn die Differenzierung würde ja in den unterschiedlichen Lernprogrammen der iPads etc. stattfinden. In so eine Innovation könnte man auch die großen Software-Konzerne und Anbieter von Apple bis Mikrosoft, von Google bis Amazon einbinden. Ein guter Teil ihrer Werbeeinnahmen könnte so in die Bildung der Kinder und Jugend fließen.

Was spricht dagegen?


Studie: Teufelskreis
durch Schließungen

10. 12. 2013. Forscher warnen: Schulschliessungen auf dem Land lösen einen "Teufelskreis" aus. Nicht genügend Beachtung gefunden haben auch in Teilen Niedersachsens in der Politik vor Ort dramatische Warnungen von Wissenschaftlern vor den fatalen Folgen der Schließung von Dorfschulen.

Das Berlin-Institut hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bereits 2009 die Studie "Demografischer Wandel" vorgelegt. Dort heißt es zum Thema "Kleine Schulen" auf Seite 30 f.

"Zum Teil sind heute auch Grundschüler bei ihrem Weg in die Zentralschule schon mit Fahrtzeiten von bis zu zwei Stunden für den Hin- und Rückweg konfrontiert.

Schwindet die kleine Schule aus einem Ort, verliert er schlagartig an Interesse für junge Familien. Dieser Faktor ist gewiss der entscheidende Schlüssel für den Zu- oder Wegzug von Familien und auch von jungen Erwachsenen in dem Alter, in dem sie eine Familie gründen könnten.

Regionen, die ihre Schulen schließen, folgen zwar voll guter Absicht der Notwendigkeit zu sparen – zugleich aber verstärken sie selbst den Sog, der ihre ländlichen Räume dräniert.

Sie beschleunigen einen Teufelskreis: Je mehr Schulen aus der Peripherie verschwinden, desto mehr Familien mit Kindern gehen,  desto mehr Schulen müssen geschlossen werden.

Es muss also darum gehen, kleine Schulen in den Orten zu halten. Das skandinavische Vorbild zeigt, dass eine solche Politik auch mit im Schnitt besseren Leistungen einhergeht. Skandinavische Länder mit ihrer auf Gemeindeebene meist höheren administrativen und finanziellen Autonomie haben in einem höheren Maße als Ostdeutschland die Dorfschule bewahren können. Dieser Faktor ist auch bei uns entscheidend – aber er ist...  in strukturschwachen Räumen auf staatliche Unterstützung angewiesen. Der Staat sichert hier die ihn ermöglichende Kultur ...

Es geht also in diesem Modernisierungsbereich darum, wie staatliche Ausgaben am effizientesten eingesetzt werden können. Wichtig ist dabei ein Vorbehalt: Weiterführende Schulen sind mit einem konkurrenzfähigen Fächerangebot kaum auszustatten, wenn sie nicht über eine Mindestzahl an Schülern verfügen. So ist es möglicherweise sinnvoll, die Bildungspolitik hier entsprechend einer Altersgrenze unterschiedlich zu gestalten: Bis zu einer bestimmten Klassenstufe – höher als vier, vermutlich auch höher als sechs, eher Klassenstufe acht – sollte der Unterricht in einer kleinen Schule im Ort gewährleistet sein. Danach ist des den Schülern freigestellt, ob sie weite Strecken fahren, ein Internat in einer Kreisstadt besuchen oder mit ihrer Familie umziehen wollen.

Eine dermaßen veränderte Perspektive schüfe übrigens genau die Situation, die viele Pädagogen schon länger einfordern: Schüler sollten – wie in Finnland etwa – länger gemeinsam unterrichtet und erst später entsprechend ihrer Fähigkeiten auf die einzelnen Schulformen verteilt werden. ...

Eine erste Möglichkeit, kleine Schulen zu halten, ist eine Erhöhung der standortbezogenen Autonomie, der Entscheidungsfreiheit des Gemeinwesens über Mittelverwendung. Viele Fragen wie „Organisieren wir den Transport der Schüler in die Nachbargemeinde? Oder finanzieren wir die kleine Schule im eigenen Ort?“ können lokal entschieden werden.

Oft ist es bei einer Schulschließung nicht einmal vorher berechnet worden, ob dieser Schritt – mit den dann notwendigen Schülertransporten – wirklich kostengünstiger ist als ein Aufrechterhalten des Unterrichts.

Außerdem sollten die Hürden gesenkt werden, die einer Gemeinschaft im Weg stehen, eine private Schule neben den bestehenden staatlichen Instituten zu gründen. Auch hier könnte wesentlich mehr Autonomie der Gebietskörperschaft beziehungsweise den lokalen Akteuren zugesprochen werden. Lösungen für lokale Probleme werden auf der lokalen Ebene gefunden – von der Verwaltungsinstanz, die die erforderlichen Mittel administriert.

Auch die in einer kleinen Schule nötigen pädagogischen Änderungen – kleine Klassen, jahrgangsübergreifender Unterricht – sind schon lange Gegenstand bildungspolitischer Reformvorschläge.

Eine weitere Möglichkeit, die „Schule im Dorf zu lassen“ und ihren Betrieb gleichwohl effizienter zu gestalten, könnte in mehr Mobilität bei den Lehrern liegen. Warum sollen Massen von Schülern in schweren Bussen über Land gekarrt werden, wenn wenige Lehrer viel leichter zu bewegen sind? Eine Zentralschule – der Kreis gedacht als Schule, die einzelnen Standorte als deren Filialen – könnte so ihre Lehrer in die kleinen Institute überall in den ländlichen Räumen entsenden. Zugleich könnte das eigentliche Schulgebäude dort jeweils zu einem Multifunktionshaus umgewandelt werden und noch mehr Gemeinschaftsdienste (Verpflegung, Betreuung) übernehmen (Bürger-Servicezentrum).

Ergänzend vom selben Institut: S. 9 und S. 38ff in diesem Dokument.


Kiebitzschule jetzt
"Eisbärenschule"


Schulleiterin Möller freut sich über die Hilfe

7. 12. 2013. Enorme Resonanz hat der Aufruf an die Oberndorfer Bürger gefunden, ehrenamtlich die Kiebitzschule energetisch zu sanieren: Drei Dutzend Helferinnen und Helfer machten sich - unter fachkundiger Leitung von Zimmerermeister Jens von See - am Wochenende daran, die Gebäude samt aller Lichtbänder unter den Decken, einfachverglasten Fensterrahhmen und Heinzungsnischen mit Refektorfolien und Schaumplatten zu isolieren und den Kernbereich der Schule mit neuen Türen von der (weniger temperierten) "blaue Zone" abzutrennen.


Unsere Fotos stehen hier

Schulleiterin Christiane Möller freute sich über die Aktion, die bei einem Materialaufwand von gut 2.000 Euro dazu führen soll, dass pro Jahr rund 10.000 Energiekosten gespart werden - und die, so jedenfalls der Wunsch der Aktiven, die Samtgemeinde-Mehrheit dazu bewegt, ihren Schulschließungsbeschluss zu überdenken.

Ziel der Oberndorfer: Keine Entschuldung durch Entschulung!

Dank an die Fa. Frank Meyer und die Helfer: Amthor, Sibyll; Bange, Dieter; Behrens, Günther; Bingemer, Caspar; Carroll, Johanna; Carroll, Julia; Elsen, Kerstin; Elsen, Oliver; Fontara, Axel; Frisch, Bert; Frisch, Marlene; Gertz, Udo: von Glasow, Eibe; Gramm, Marita; Homuth, Tilo; Just, Bodo; Katt, Silke; Köpke, Dieter; Köpke, Inge; Lampio, Jasmin; Medenwald, Lars; Meyer, Klaus; Meyer, Rolf; Möller, Christiane; Möller, Jörn; Möller-Lemk, Claudia; Münch, Sven; Pelz, Eva; Reese, Petra; Säland, Birgit; Säland, Harald; Schubert, Barbara; von See, Jens; Seebeck, Daniel; Seebörger, Karin; Sommer, Bernd; Tamm, Achim; Tiedemann, Annegret.
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Aktion Eisbär
kann anlaufen



Das Eisbären-Team bei der Vorbesprechung

27. 11. 2013. Die Samtgemeinde Am Dobrock hat grünes Licht gegeben: Nachdem die engagierten Eltern der von Schließung bedrohten Oberndorfer Kiebitzschule bereits ein landesweit einzigartiges ehrenamtlich organisiertes Nachmittagsangebot auf die Beine gestellt haben (das den Schulträger keinen Cent kostet!), wollen sie jetzt nach einem Plan von AG-Osteland-Mitglied Bert Frisch mit rund 30 freiwilligen Helfern in Eigenarbeit den Energieaufwand verringern, indem sie den Kernbereich der Schule "wie eine Eisbärenhöhle" isolieren.

Die Samtgemeinde trägt lediglich die Kosten für das Isoliermaterial. Bereits für diesen Winter wird mit einer Energiekosten-Einsparung von mehr als 10.000 Euro gerechnet.

Nächstes Treffen des Eisbären-Teams ist an diesem Donnerstag, 28. November,18.30 Uhr, vor Ort, um letzte Details zu besprechen und alles vorzubereiten, damit am Wochenende 7./8. 12., jeweils ab 8 Uhr, die Kiebitzschule in eine Eisbärenhöhle verwandelt werden kann.


Einbärenhöhle
für Kiebitz-Kids


Oberndorfer Aufruf zur Mithilfe

15. 11. 2013. Entgegen dem Bürgerwillen im Dorf und ungeachtet eines einstimmigen Beschlusses des Oberndorfer Rates besteht im Samtgemeinderat Am Dobrock eine Mehrheit um die Polit-Senioren Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) weiterhin auf einer Schliessung der mehrfach preisgekrönten Kiebitzschule. Die Kinder sollen der Schule Wingst zugeschlagen werden, wie es jetzt in einer Beschlussvorlage heisst.


Bert Frisch erläutert das Eisbär-Konzept

Dennoch kämpfen die Oberndorfer - unter anderem auf dem Klageweg - weiter für ihre Dorfschule, für deren Schließung auch das Land keinen Anlass sieht.

Nachdem die engagierten Eltern bereits ein landesweit einzigartiges ehrenamtlich organisiertes Nachmittagsangebot für die Kiebitzkinder auf die Beine gestellt haben (das den Schulträger keinen Cent kostet!), wollen sie demnächst nach einem Plan von Osteland-Mitglied Bert Frisch mit freiwilligen Helfern in Eigenarbeit den Energieaufwand verringern, indem sie den Kernbereich der Schule wie eine Eisbärenhöhle isolieren.

Das unglaubliche und mustergültige Engagement, das von einer Mehrheit im Samtgemeinderat kaum wahrgenommen wird, erregt überregional  Aufsehen: Mehrfach haben Fernsehsender über die Schule berichtet, die von der AG Osteland auch mit dem Ostekulturpreis 2013 ausgezeichnet worden ist.

Eines von zwei
deutschen Dörfern


Protest-Parole in Oberndorf

Jetzt soll Oberndorf als eine von zwei deutschen Gemeinden in eine Broschüre des "Global Ecovillage Network" aufgenommen werden, wo Beispiele für Orte dargestellt werden sollen, "die sich in einer positiven Entwicklung befinden", wie die Initiatoren mitteilen.

Auf Oberndorf aufmerksam geworden ist auch die Jade-Hochschule, deren Architektur-Professoren den lebendigen Ort, wie berichtet, für ein Vor-Ort-Projekt ausgewählt haben. Am Montag, 9. Dezember, 18 Uhr, findet die offizielle Zwischenpräsentation der Entwürfe der Architektur-Studenten "für ein visionäres Oberndorf" in Oldenburg an der Jade-Hochschule statt.

Mehr auf der vorzüglichen Website die-oberndorfer.de.


Neue Hoffnung in
Bremervörde-Elm


Elmer Bürgerprotest in Bremervörde

16. 11. 2013. Wann der jahrelangen Kampf Hunderter von Elmer Bürgern für die Erhaltung ihrer Dorf-Grundschule doch nicht vergebens? In die schulpolitische Debatte in der Ostestadt scheint Bewegung zu kommen. Die Bremervörder Zeitung zitiert heute den schulpolitischen Sprecher der Stadt-SPD, Lars Lust, mit den Worten, "nachgedacht" werden sollte noch einmal über die beabsichtigte Schließung der Elmer Schule: "Es ist schade, dass eine sanierte Schule geschlossen werden soll." Diese Aussage "dürfte neue Hoffnungen in Elm wecken", kommentiert die Zeitung - und Verdruss in jenen Dörfern, die ihre Schule vorzeitig aufgegeben haben. - Weiterlesen bitte hier. - Auf Facebook kommentiert oste.de-Leser Walter Helbling: "Ja, auch Sachsen hat eine Moratorium verabschiedet, wonach pro Gemeinde eine Schule gehalten und zu diesem Zwecke auch mit wenig Schülern und jahrgangsgemischt unterrichtet werden soll. NRW folgt..."


Das Dorf kann
auf uns zählen"

30. 10. 2013. Zwar hat eine Mehrheit aus CDU und SPD-Vertreten im Dobrocker Samtgemeinderat die Schließung der preisgekrönten Oberndorfer Grundschule beschlossen - doch Lehrer, Eltern und Kommunalpolitiker wollen sich nicht unterkriegen lassen. "Wir geben nicht auf, das Dorf kann auf und zählen" - so klangen jetzt typische Äußerungen in der Versammlung des Fördervereins in der vollbesetzten Pausenhalle der Kiebitzschule in Oberndorf, das andernorts als "das gallische Dorf an der Oste" teils gefürchtet, meist bewundert wird.


Tolle Bilanz: Vorstand des Schulfördervereins

Versammlungsleiter und Ratsherr Oliver Elsen (SPD) konnte auf eine überaus eindrucksvolle Reihe von Protest- und Benefizveranstaltungen zugunsten der Schule zurückblicken. Zurzeit laufen zwei Klagen gegen die Ablehnung des von rund 3000 Unterzeichnern unterstützten Bürgerbegehrens durch die Samtgemeinde, außerdem wird, wie Bert Frisch berichtete, die Schule demnächst in Eigenarbeit nach dem "Eisbärenprinzip" energetisch saniert.

Ungeachtet der Schliessungspläne haben Eltern und Förderer, wie berichtet, ebenfalls in Eigeninitiative und auf eigene Kosten ein Nachmittagsprogramm für alle Kinder organisiert. Und sie haben darüber hinaus rund 10.000 Euro zusammengebracht, um das Angebot der Schule zu unterstützen - zuletzt mit einem Bienenprojekt, demnächst mit einer Zirkuswoche und einem neuen Reitangebot für die Kinder.


Oberndorfer Kiebitz-Kinder (auf N3, siehe unten)

Die drohende Missachtung des Eltern- und Bürgerwillens durch die Samtgemeinde Am Dobrock hat, wie die Versammlung zeigte, dem Wunsch vieler Oberndorfer verstärkt, bei einer kommunalen Neugliederung der Osteregion der Samtgemeinde Hemmoor beizutreten. Erste vertrauliche Gespräche der Verantwortlichen haben, wie berichtet, bereits stattgefunden.

Alles über den Schulkampf an der Oste auf dieser Sonderseite.


NDR-TV präsentiert
Biomeiler an der Oste


NDR-Reportage über die Kiebitzschule - ansehen

29. 10. 2013. Die mehrfach ausgezeichnete, aber skandalöserweise von Cadenberger Samtgemeindepolitikern dem Tod geweihte Oberndorfer Kiebitzschule macht immer wieder durch das beispielhafte Engagement ihrer Lehrer, Eltern, Schüler und Förderer auf sich aufmerksam (siehe Laudatio zur Verleihung des Goldenen Hechts an die Kiebitzschule). Soeben hat das NDR-Fernsehen über das von der Bingo-Lotterie geförderte großartige Biomeiler-Projekt der Kiebitzschule berichtet - ein Vorhaben, auf das die ganze Region stolz sein kann.

Zu Wort kommt in dem Bericht auch Ratsherr Oliver Elsen (SPD), der sich gemeinsam mit über 3000 Unterzeichnern eines Bürgerbegehrens für die Erhaltung der Schule stark gemacht hat und der auch im Förderverein der Schule aktiv ist, der am heutigen Dienstag, 19 Uhr, in der Kiebitzschule tagt. Die Bingo-Sendung ist jetzt hier in der N3-Mediathek verfügbar (der Beitrag mit den Oberndorfer Kindern beginnt in der 34. Minute).


Tombola und
Dankesworte


Die Graffiti sorgen für Stimmung

Auch Rat und Vereine sind vertreten

20. 10. 2013. Bis auf den letzten Platz besetzt war am Sonnabend einer der schönsten Säle an der Oste: Zum Oberndorfer Feuerwehr- und Bürgerball konnte Ortsbrandmeister Thomas Schmidtke (l.) im Gasthaus "Zur Sietwende" am Ostedeich im Ortsteil Niederstrich neben den Feuerwehrfamilien und Vertretern des Rates mit Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) an der Spitze auch viele Mitstreiter der Rettungsinitiative und des Elternrats der in ihrer Existenz bedrohten Kiebitzschule begrüßen. Im Namen der Eltern sagten Oliver Elsen und Claudia Möller-Lemke der Feuerwehr Dank für ihre Mithilfe bei den bisherigen Aktionen zur Erhaltung der mehrfach ausgezeichneten Grundschule. Elsen: "Wir im Dorf müssen zusammenhalten." Der Ortsbrandmeister sicherte der Schule, die durch die Schulleiterin Christiane Möller vertreten war, weitere Unterstützung zu.

Für Stimmung bis lange nach Mitternacht sorgten eine gut bestückte Tombola und die Klänge des bewährten Duos "Graffiti" (Hamburg/Jesteburg).


Eltern danken
der Feuerwehr


Feuerwehrprotest gegen Schulschließung (2013)

17. 10. 2013. An diesem Sonnabend, 19. Oktober 2013, ab 20 Uhr wird im Gasthaus Zur Sietwende (Henning) in Oberndorf-Niederstrich der Feuerwehr- und Bürgerball der Freiwiligen Feuerwehr Oberndorf/Oste gefeiert. Diese Gelegenheit möchten der Förderverein der Kiebitzschule Oberndorf e.V. und die Schulrettungs-Initiative Mitglied der Schulinitiative nutzen, um nicht nur "mal wieder gemeinsam zu feiern", sondern auch um sich "ganz offiziell bei der Feuerwehr und ihren Mitgliedern zu bedanken".

Denn "die Feuerwehr Oberndorf hat uns in den vergangenen Monaten immer wieder aktiv in unseren Aktionen um den Erhalt der Kiebitzschule unterstützt und ist darüber hinaus eine wichtige, ja unentbehrliche Institution für ganz Oberndorf," sagt Elternsprecherin Claudia Möller-Lemke. Auch bei der Gestaltung des nachmittäglichen Betreuungsangebotes "Kiwitte" unterstütze die Feuerwehr die Schule mit einem eigenen Angebot.



Vorführung der Taekwondo-Schule Himmelpforten in Oberndorf

Schulkampf mit
Musik und Hieben


Sorgen für Stimmung: "Ramble-On"

31. 8. 2013. Der Protest der Bürger gegen die drohende Schließung der mehrfach ausgezeichneten Kiebitzschule in Oberndorf wächst. Nach einem eindrucksvollen Protestmarsch, einer Kundgebung, einer Unterschriftensammlung, Erarbeitung eines Finanzierungskonzepts, nach eine Reihe von Politikerdiskussionen, Plakataktionen, einem Benefiz-Lauf und einem Benefiz-Konzert in der Kirche hatten die "Schulretter" vom Förderverein am Wochenende auf den Kiebitzschul-Sportplatz zum Open-Air-Konzert mit "Ramble on" zugunsten der Kiebitzschule eingeladen.


Organisatoren Elsen und Möller-Lemke

Nachdem die Mitorganisatoren Oliver Elsen und Claudia Möller-Lemke die weit über 300 große und kleine Gäste begrüßt und den vielen Helfern aus Sportverein, Schule und Feuerwehr gedankt hatten, boten die Kinder und Jugendlichen der Taekwondo-Schule Himmelpforten unter Leitung von Stefan Meybohm eindrucksvolle Proben ihres Könnens: Unter dem Motto "Gewaltfrei lernen" demonstrierten sie "traditionelles Taekwondo ohne Körperkontakt".


Plakat für das Benefiz-Konzert

Ebenso wie Meybohm versprachen die Musiker der sechsköpfigen Partyband "Ramble-on" - darunter drei Oberndorfer - den "Schulrettern" Solidarität und Beistand im Kampf um die Erhaltung ländlicher Grundschulen und damit des dörflichen Lebens.


Ausstellung zum Schulkampf in Oberndorf

Welchen Einsatz die Oberndorfer für ihre Schule erbringen, zeigte eine von Marita Gramm auf zwei großen Stellwänden zusammengstellte Info-Ausstellung mit vielen Beiträgen der oste.de-Sonderseite "Schule im Dorf".


 Weil und Santjer mit Oberndorfer Schulrettern

Bereits am Dienstag war eine fünfköpfige Delegation aus Oberndorf zum SPD-Strandfest nach Cuxhaven gefahren, um auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten Uwe Santjer den Ministerpräsidenten Stephan Weil über den Schulkonflikt zu informieren. Weil fand Zeit, sich die Argumente der Oberndorfer Grundschulretter anzuhören, und nahm eine umfangreiche Info-Mappe mit nach Hannover.


Schmidt: Fusionsdrama
schreckt Nachbarn ab

16. 8. 2013. Der Kommunalpolitiker Johannes Schmidt, Bürgerforum Hemmoor, ehemaliger Am Dobrocker und seit 15 Jahren Hemmoorer, nimmt auf www.oste.de Stellung zum "Fusionsdrama" am Dobrock, zur Zwangsschliessung der "hervorragend geführten Grundschule" in Oberndorf, zur "unwürdigen Selbstkasteiung" einer intransparent und bürgerfern agierenden Samtgemeinde-Mehrheit und zur fragwürdigen Zuschauerrolle des Dobrocker Fusionswunschpartners Otterndorf. Schmidt schreibt: "Was läßt das politische Otterndorf für das Eingehen einer Partnerschaft zu, wenn es zuschaut und zulässt, dass dabei als Hochzeitsgabe eine hervorragend geführte Grundschule ohne Not und gegen jeden rationalen Sachverstand geopfert werden muß?

Davon habe ich bei der Hochzeitsvorbereitung und der Hochzeitsfeier mit Sietland nichts gehört .

Kinder werden am Anfang ihres Schülerlebens rigoros zur Dispositionsmasse erklärt. Diese Grundschule ist vier Jahre lang neben dem Elternhaus die zweitwichtigste lebensprägende Einrichtung. Die Eltern jedoch werden in ihrer Schutzfunktion gegenüber ihren Kindern geschwächt und von kommunalstaatlicher Seite nicht ernstgenommen. Die Würde ihrer Person, ihre Ansichten und Meinungen werden ignoriert und durch einen Ratsbeschluss in Haft genommen. Unfrieden und Spaltung sind die Folgen.

Dass es auch anders geht, hat Otterndorf doch beispielhaft den umliegenden Gemeinden in Hadeln bewiesen! Wenn die Hauptakteure der Fusionisten mit Otterndorfer Vorgaben argumentieren, sollte Otterndorf auch mal laut sagen, wie sie Oberndorf und die Wingst in einer Großkommune, wie angepeilt, retten und lebenserhaltend ausgestalten wollen.

Oder ist das gegenüber Oberndorf alles eine kalkulierte Provokation mit dem Ziel, dass es sich eigenständig abspaltet, um Anschluß an Hemmoor zu suchen? Nach dem Motto: "Dann geht doch nach drüben!" Dann wären sie "das Problem“ los und könnten durchstarten.

Ist Cadenberge mit den noch guten Einnahmenquellen aus Otterndorfer Sicht eigentlich nur das Ziel und die Wingst mit eingeschränktem Tourismus keine interne Konkurrenz mehr ist das möglicherweise das Ziel kommunalen Monopoli? Die Wingst und Oberndorf sind doch bekannterweise „nur Zuschussgemeinden“.

So ist dieses politische Agieren vor und hinter den Kulissen für eine Gemeindefusion das absolut abschreckendste Beispiel, und es schwappt schon rüber in die Nachbargemeinden. Auch das positive Otterndorfer Image ist jetzt schon in Frage gestellt. Sie waren auch immer Vorbild für offene Bürgerbeteiligungsprozesse!

Bei immer mehr Bürgerinnen und Bürgern wird das Geschehen am Dobrock auf die eigene Samtgemeinde reflektiert und schreckt zunehmend eine manchmal auch sinnvolle Fusionierung ab. Der Bürger ist bis auf die Oberndorfer nur passiver Zuschauer auf den Rängen einer unwürdigen kommunalen Selbstkasteiung.

Unterwürfigkeit kommt langfristig in Otterndorf nicht gut an. Stolz auf das Geschaffte geht verloren, nur wegen der Kohle. Womit hat diese schöne Samtgemeinde Am Dobrock das bloß verdient? Bürgermeisterin Gallinat hat sich verkalkuliert und hätte von Anfang an erst die Bürgerschaft befragen sollen. Das Votum wäre dann der Fahrplan gewesen.

Der Samtgemeinde Hemmoor ist durch das strikte Nein standfester Hechthausener dieses unwürdige Schauspiel erspart geblieben. Der hiesige Samtgemeindebürgermeister hat hier seine Grenzen im Handeln erfahren und, zumindest bis heute, schweren Herzens akzeptieren müssen."


Bürgerschule gar
nicht erst geprüft


Demo am Rathaus Cadenberge (März 2013)

13. 8. 2013. Bestürzt und tief enttäuscht haben Oberndorfer Zuhörer am Montag auf die Sitzung des Samtgemeinderates Am Dobrock reagiert: In der Fragestunde hatten sie erfahren, dass der exklusive Samtgemeindeausschuss es hinter verschlossenen Türen abgelehnt hatte, das Machbarkeitsgutachten die Viadrina-Universität Frankfurt/Oder prüfen zu lassen, das im Auftrag der Ostewert AG Möglichkeiten zur  Rettung der Grundschule durch ein Bürgerschulmodell aufgezeigt hat.

Die Begründung der Samtgemeinde-Mehrheit, die - ebenfalls in vertraulicher Sitzung - ein von rund 3000 Unterzechnern unterstütztes Bürgerbegehren für unzulässig erklärt hatte, lautet sinngemäss: Eine Prüfung sei überflüssig, weil der Rat ja bereits beschlossen habe, die Kiebitzschule zum Schuljahr 2014/15 zu schließen.

Unter Oberndorfer Zuhörern herrschte die Meinung vor, Volksvertreter mit Verantwortungsgefühl hätten vor einer Schulschliessung  jede nur denkbare Alternative sorgfältig und eingehend prüfen müssen. Die Samtgemeinde müsse der Bürgerschule eine Chance geben, damit gezeigt werden könne, dass das Konzept funktioniert. Das wäre nicht allein für die Kiebitzschule in Oberndorf wegweisend, sondern für viele kleine Dorfschulen in ganz Deutschland.


Ungelesen verworfen: Bürgerschul-Gutachten

Für das Gutachten zu möglichen Alternativen zu einer Schließung der Oberndorfer Grundschule hatte die OstewertAG, wie berichtet, den Rechtswissenschaftler Dr. Stephan Breidenbach, Dekan der Humboldt-Viadrina School of Governance Berlin,gewonnen, einen derdeutschen Top-Experten in Sachen Schulorganisation. Breidenbach ist Professor an den Universitäten in Wien, Klagenfurt, Beijing und St. Gallen, EU-Berater der Regierungen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatie und  Koordinator der Arbeitsgruppe "Lernende Gesellschaft" im Dialog über Deutschlands Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Breidenbach hatte in der 18-seitigen Expertise (Wortlaut) den Vorschlag der Oberndorfer Initiative geprüft und als gangbar befunden, die Kiebitzschule durch einen "private partner" zu übernehmen, um die Samtgemeinde finanziell zu entlasten. Als einen solchen Partner "ohne monetäre Interessen" stehe die neue OsteWertAG bereit, hatte Sprecherin Sybill Amthor bei der Übergabe der Breidenbach-Expertise an die Samtgemeinde Am Dobrock erklärt.


"Engagement vom
Feinsten! Weiter so!"

13. 8. 2013. Ein starkes Facebook-Echo hat unser Bericht über die Oberndorfer Ganztagsschule (siehe unten) gefunden. Die Stader Kreistagsabgeordnete Martina Pfaffenberger (SPD, Foto) mailt: "Bürgerschaftliches Engagement vom Feinsten! Weiter so!" oste.de-Leser Nico Bär schreibt: "Ich bin stolz auf Euch!" Uwe Heins aus Kehdingbruch urteilt: "Alle Hochachtung für diese Leistung! Des Volkes Reaktion gegen politischen Scheuklappen-Aktionismus! Der mündige Bürger hat nicht nur das Recht, etwas zu sagen, sondern die Pflicht! Und das tut er denn nun mal auch."

Oliver Elsen aus Oberndorf kommentiert:  "Ich bin stolz, dabei sein zu dürfen! Allen Helfern vielen Dank. Schaut her, was man alles auf die Beine stellen kann. Wir sind meines Wissens die ersten, die ein selbst finanziertes Nachmittagsprogamm in einer Grundschule anbieten . Und die Samtgemeinde braucht keinen Cent dazu zu bezahlen. Wir helfen, wo man kann und wenn man uns lässt. Das sieht man hier.

Es ist wirklich komisch: Die Landespolitiker wollen helfen und haben ein offenes Ohr. Es hat sich noch nie jemand von der Samtgemeinde Am Dobrock mit uns die Schule angeschaut, das wird aber nachgeholt. Schade, dass ein Großteil der Kommunalpolitiker sich nicht so einsetzen."

Sigrid Beyer aus Osten mailt: "Vermittlung zu entsprecheden Behörden ist gut, aber ich glaube, der Konflikt ist vor Ort so festgefahren, dass nur noch eine erfahrene Mediation helfen könnte, dass man (wieder) miteinander offen redet. Damit meine ich in erster Linie die Verantwortlichen in der SG Am Dobrock. Wie sollen sie sich nun verhalten, ohne das Gesicht zu verlieren? Eine dritte neutrale und erfahrene Person könnte vermittelnd es so lenken, dass - einfach ausgedrückt - doch noch alles gut wird. Das Knifflige daran ist, dass die beiden großen Parteien ihre Gründe nicht wirklich offen legen, sondern sich hinter Scheinargumenten verstecken und hinter verschlossenen Türen Absprachen treffen. Das aber durchschauen die Bürger - und früher oder später katapultieren sich solche Ratsleute ins Abseits, spätestens bei der nächsten Kommunalwahl. Ich bin wirklich gespannt, wie es in Oberndorf weitergeht. Ich wünsche den Oberndorfern, dass alle ihre großen Anstrengungen und Engagements gelohnt haben und die Schule erhalten bleibt. Ist doch super, unter diesen Bedingungen eine Ganztagsschule zu initiieren - trotz der ganzen Widerstände und Schließungsvorgaben! Hut ab!"


Historischer Tag
für Oberndorf


Schulförderer: Ein Glas Sekt auf den Erfolg

12. 8. 2013. Seit dem heutigen Montag, 13 Uhr, gibt es in der kleinen Oste-Gemeinde Oberndorf eine Ganztagsschule - allein dank des mustergültigen Bürgersinns der Eltern, der Lehrer und des Fördervereins der Grundschule.


Schulleiterin Möller eröffnet das Büffet

Nicht etwa die zuständige Samtgemeinde Am Dobrock - deren Ratsmehrheit bekanntlich die mehrfach ausgezeichnete Schule gegen den Willen der Gemeinde Oberndorf schließen will - hat den Nachmittagsunterricht organisiert. Stattdessen hat eine Gruppe von Freiwilligen, unter anderem aus Feuerwehr, Sportverein, Ärzteschaft und Kunstszene, das Nachmittagsangebot ("Kiwitte") auf die Beine gestellt und mit Hilfe von Sponsoren sogar für dessen Finanzierung gesorgt.


Viele Mütter ermöglichen das neue Angebot

Um 13 Uhr eröffnete Schulleiterin Christiane Möller das Büffet für die Kiebitzkinder. Bei der Essenausgabe half unter anderem die Oberndorfer Grünen-Ratsfrau Inga Wocker, die sich ebenso wie ihr rühriger SPD-Ratskollege Oliver Elsen über den historischen Tag für das Ostedorf freute.
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Theater, Trommeln
und Taekwon-Do

Aufführung der Oberndorfer Kiebitz-Schüler

Bundesweite Beachtung verdient, was sich zurzeit an der mehrfach ausgezeichneten Oberndorfer Kiebitzschule tut: Dank der kampfesmutigen Oberndorfer und des Bürgersinns vieler Sponsoren hat der Förderverein der Schule jetzt ein komplettes Ganztagsangebot für das Schuljahr 2013/14 aufgestellt, ohne dafür Steuergelder in Anspruch zu nehmen.

"An wahlweise ein bis vier Nachmittagen wählen die Kinder aus einem breit gefächerten Betreuungsangebot ihre Arbeitsgemeinschaft. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und der betreuten Erledigung der Hausaufgaben geht es dann los," heißt es auf der vorzüglichen Dorf-Website die-oberndorfer.de.

Damit ist zum Schuljahresbeginn gelungen, was die Kiebitzschule schon seit zwei Jahren anstrebt: eine qualitativ hochwertige Ganztagsbetreuung, die sowohl berufstätigen Müttern als auch bildungsbenachteiligten Kindern zugute kommt. Die Kinder haben in der "Kiwitte" - so heisst die Nachmittagsschule - vielfältige Möglichkeiten, ihre Interessen zu entwickeln und Neues kennen zu lernen. Die meisten AGs sind kostenlos, bei drei Angeboten ist eine Zuzahlung von einem Euro pro Nachmittag notwendig, die über das Bildungspaket finanziert werden kann.

Turnen, Theater, Trommeln, Taekwon-Do - im Web steht das komplette Programm.

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Ebenso wie die anderen engagierten Eltern um Marita Gramm, Claudia-Möller-Lemke, Kerstin Elsen, Sybill Amthor, Harald Säland und andere hoffen die rund 3000 Unterzeichner des von Samtgemeindeausschuss abgelehnten Bürgerbegehrens noch immer auf ein Einlenken der politisch Verantwortlichen in der Samtgemeinde, deren Wortführer die Ratspolitiker Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) sind.

Santjer bietet sich
als Vermittler an


Claudia Möller-Lemke, Marita Gramm, Santjer

Sichtlich beeindruckt vom Einsatz der Oberndorfer für ihren Ort zeigte sich heute auch der Cuxhavener SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Santjer, der von Beruf Erzieher ist und der zum Ganztagsstart spontan in der Kiebitzschule vorbeischaute. Ohne Versprechungen machen zu wollen und zu können (zuständig für die Zukunft der Schule ist bekanntlich deren Trägerin, die Samtgemeinde), bot sich der Abgeordnete als Vermittler an und erbat von den "Schulrettern" weitere Informationen für bereits anberaumte Gespräche mit der Schulbehörde und Kultusministerium.


Oliver Elsen informiert Uwe Santjer

Schon am Vormittag, bei einem eigentlich zum Thema Tourismus angesetzten Pressegespräch in Osten, war der Schulkampf im Osteland immer wieder zur Sprache gekommen. Ohne die Zukunftsverträge insgesamt in Frage zu stellen, bezeichnete Santjer es als problematisch, wenn sich Kommunalpolitiker durch "Knebelaktionen" gezwungen sähen, "Dinge zu entscheiden, die dazu führen, dass ihnen das Wasser zum Halse steht".

Bei dem selben Anlass unterstrich Cux-Vizelandrat  Gunnar Wegener, der Bundestagskandidat für den Raum Cux- und Osteland, die ungeminderte Bedeutung der Formel "Kurze Wege, kurze Beine". Wegener verhehlte nicht, dass er es für eine "gute Lösung" gehalten hätte, wenn die Dobrocker per Bürgerentscheid über die Zukunft ihrer Schulen hätten urteilen können.


Brauer: Hemmoor steht zu seinen Schulen

Der Hemmoorer Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer ging deutlich auf Distanz zu den Dobrocker Offiziellen, indem er Schulschliessungen ablehnte und - in Anwesenheit von Stadtbürgermeister Hans Wilhelm Saul und dessen Hechthausener Kollegen und SPD-Ortsvorsitzenden Jan Tiedemann - seine Position bekräftigte: "Die Samtgemeinde Hemmoor steht zu ihren vier Grundschul-Standorten."


Thema Schule: Bölsche mit Wegener und Stegner

In der Ostener Touristikveranstaltung (siehe gesonderten Bericht), in der AG-Osteland-Vorsitzender Jochen Bölsche ebenfalls für die Erhaltung der dörflichen Grundschulen plädierte, nahm auch der Kieler SPD-Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende Ralf Stegner - auf Freundschaftsbesuch bei Wahlkämpfer Wegener - zur Schulsituation im ländlichen Raum Stellung. Wenn auch nicht jede Schule erhalten werden könne, gelte generell: "Wenn die Schule aus dem Ort geht, geht auch das Leben aus dem Ort," sagte der langjährige frühere Innen- und Finanzminister sowie Kultus-Staatssekretär aus Kiel.


Rescue-Ini
will klagen


Logo der Oberndorfer Schulretter

9. 8. 2013. Die Oberndorfer Schulinitiative für die Erhaltung aller Grundschulen in der Samtgemeinde Am Dobrock will gegen die Ablehnung des Bürgerbegehrens den Rechtsweg beschreiten. Diese Ankündigung verbindet die Ini in einer heute verbreiteten Presseerklärung mit heftiger Kritik an der Ratsmehrheit der Samtgemeinde, die das Bürgerbegehren zur Erhaltung ihrer vier Grundschulstandorte samt Sportanlagen in nicht öffentlicher Sitzung als unzulässig verworfen und eine Würdigung von Alternativen unterlassen hat.

Wörtlich erklärt das "SOS-Rescue-Team": "Trotz der vorliegenden amtlich geprüften 2.800 Unterschriften - immerhin fast ein Drittel der Wahlberechtigten der Samtgemeinde Am Dobrock - haben sich die Politiker nicht von der Bürgermeinung beeindrucken lassen. Auch das vorgeschlagene Bürger-Schulmodel mit Public-Privat-Partnership-Strukturen wird von der Samtgemeinde nicht geprüft."

Dies sei "für das Team der SOS Schulretter völlig unverständlich": "Auch die Begründung der Ablehnung des Bürgerbegehrens ist für die Schulretter so nicht nachzuvollziehen. Kritisiert wird der Kostendeckungsvorschlag. Da die Oberndorfer trotz wiederholter Nachfrage bei der Samtgemeinde nicht über die verlässlichen Kosten ihrer Schule informiert worden sind, konnte ein Kostendeckungsvorschlag nicht detaillierter erarbeitet werden." Nun soll geklagt werden.


Kiebitzschule
jetzt ganztags


Aufführung der Oberndorfer Kiebitz-Schüler

7. 8. 2013. Bundesweite Beachtung verdient, was sich zurzeit an der mehrfach ausgezeichneten Oberndorfer Kiebitzschule tut, die seit Monaten Schlagzeilen macht, weil sie durch den Starrsinn bürgerferner Politiker zur Schliessung vorgesehen ist: Dank der kampfesmutigen Oberndorfer und des Bürgersinns vieler Sponsoren hat der Förderverein der Schule jetzt ein komplettes Ganztagsangebot für das Schuljahr 201314 aufgestellt, ohne dafür Steuergelder in Anspruch zu nehmen.

"An wahlweise ein bis vier Nachmittagen wählen die Kinder aus einem breit gefächerten Betreuungsangebot ihre Arbeitsgemeinschaft. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und der betreuten Erledigung der Hausaufgaben geht es dann los," heißt es auf der vorzüglichen Dorf-Website die-oberndorfer.de.

Damit ist zum Schuljahresbeginn gelungen, was die Kiebitzschule schon seit zwei Jahren anstrebt: eine qualitativ hochwertige Ganztagsbetreuung, die sowohl berufstätigen Müttern als auch bildungsbenachteiligten Kindern zugute kommt. Die Kinder haben in der "Kiwitte" - so heisst die Nachmittagsschule - vielfältige Möglichkeiten, ihre Interessen zu entwickeln und Neues kennen zu lernen. Die meisten AGs sind kostenlos, bei drei Angeboten ist eine Zuzahlung von einem Euro pro Nachmittag notwendig, die über das Bildungspaket finanziert werden kann.

Turnen, Theater, Trommeln, Taekwon-Do - im Web steht das komplette Programm.


Schulkampf

Open-Air für
Kiebitzkinder


Plakat für das Benefiz-Konzert

4. 8. 2013. Der Protest der Bürger gegen die drohende Schließung der mehrfach ausgezeichneten Kiebitzschule in Oberndorf wächst. Nach einem eindrucksvollen Protestmarsch, einer Kundgebung, einer Unterschriftensammlung, Erarbeitung eines Finanzierungskonzepts, nach eine Reihe von Politikerdiskussionen, Plakataktionen, einem Benefiz-Lauf und einem Benefiz-Konzert in der Kirche planen die "Schulretter" vom Förderverein jetzt für Freitag, 30. August, 18 Uhr, auf dem Kiebitzschul-Sportplatz ein Open-Air-Konzert mit "Ramble on" zugunsten der Kiebitzschule.


Rüge von
Wegener


Gunnar Wegener (M.) mit Schul-Initiativlern

4. 8. 2013. Die Dobrocker Schulschliessungspolitiker - Wortführer sind Titus Nesper (CDU, Foto r.) und Karl-Heinz Linck (SPD) - scheinen nicht nur in der Bevölkerung weitgehend isoliert. Sie müssen jetzt auch Kritik von einem prominenten Sozialdemokraten einstecken: Gunnar Wegener, Cuxhavener Vize-Landrat und SPD-Bundestagskandidat, rügt die gestern bekannt gewordene intransparente Weise, wie am Dobrock in einer geheimen Sitzung das Bürgerbegehren von 3127 Unterzeichnern zurückgewiesen worden ist.

Auf Facebook schreibt der prominente Sozialdemokrat, der auch der AG Osteland angehört: "Ich habe schon mehrmals öffentlich erklärt, dass ich einen Bürgerentscheid begrüße und auch in der Situation für notwendig erachte. Die jetzige Entscheidung ist für mich nicht erklärbar! Nach meinem Demokratieverständnis sollte über die Zulässigkeit eines Bürgerbegehren in öffentlicher Sitzung des Rates diskutiert und entschieden werden. Auch wenn das möglicherweise in der Kommualverfassung anders geregelt ist!"


Die Bürger
brüskiert

3. 8. 2013. Mit Empörung reagieren Betroffene heute auf Inhalt, Stil und Umstände der Entscheidung, das von über 3127 Unterzeichnern getragene Bürgerbegehren für unzulässig zu erklären, alle Grundschulen in der Samtgemeinde Am Dobrock zu erhalten.

Die heute (per Niederelbe-Zeitung) erstmals kommunizierte Entscheidung des geheim tagenden Samtgemeindeauschusses ist, wie zu erfahren ist, bereits vor knapp drei Wochen (!) gefallen, ohne dass die Öffentlichkeit darüber zeitnah unterrichtet worden wäre, die das Thema monatelang bewegt hat.

Gefasst wurde der Ablehnungsbeschluss, dessen detaillierte Begründung dem Zeitungsleser noch immer vorenthalten wird, im Wesentlichen von denselben Politikern, von denen die heftig umstrittene Oberndorfer Grundsschulschliessung durchgesetzt worden war.

Eine Behandlung des Bürgerbegehrens im Plenum des Samtgemeinderat ist offenbar nicht vorgesehen. Auf der heute veröffentlichten Tagesordnung der nächsten Ratssitzung fehlt jedenfalls ein entsprechender Tagesordnungspunkt.
positionen werden ausgenutzt!"



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"Wir machen weiter, 
auf allen Ebenen!"

In der Facebook-Gruppe "Rettet die Dorf-Grundschulen" kommentiert der Oberndorfer Hans Katt heute die Ablehnung des Bürgerbegehrens durch den Dobrocker Samtgemeindeausschuss:

"Keine Sorge. DER Kampf ist noch nicht verloren. Hier wird die ganze Ignoranz der Politik deutlich, für mein Empfinden eine Steilvorlage an UNS. Wenn immer von Politikverdrossenheit die Rede ist, hier zeigt man, wie man dieses Gefühl erzeugt. Wir machen WEITER. Auf ALLEN Ebenen. 

Manche werden sich möglicherweise später wünschen, sich nicht mit uns angelegt zu haben. Einer hat schon jetzt verloren: Der SG-Rat. Warum? Hier wird doch deutlich, dass Bürgerwille schlichtweg ignoriert wird und die zwei bis drei Sprachführer im SG-Rat könnten wir dann auch billiger haben. 

Einzig die Grünen und einige wenige Offene der zwei großen "Fraktionen" hören uns zu verstehen und akzeptieren unsere realistische Sicht. Leider sind die in der Minderzahl. Mein Respekt gebührt Ihnen trotzden ausdrücklich. Macht weiter, wir WERDEN etwas ändern!!!"

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Mehr zum Thema auf www.oste.de und auf facebook.com/landwut.


Abfall von
Cadenberge?


Einladungsplakat des Oberndorf-Forums

2. 7. 2013. Seit dem Mehrheitsbeschluss des Cadenberger Samtgemeinderates, die Grundschule in Oberndorf zu schließen - gegen den erklärten Willen des Samtgemeinde-Schulausschusses, des Samtgemeinde-Elternrates, des kompletten Oberndorfer Gemeinderates sowie von 3127 Unterzeichnern eines Bürgerbegehrens -, stehen die Zeichen auf Sturm (siehe SONDERSEITE). Politisch scheint das Tischtuch zerschnitten zwischen der Gemeinde Oberndorf und der Samtgemeinde Am Dobrock.

Unter Oberndorfer Bürgern wird bereits diskutiert, die Gemeinde möge sich der benachbarten Samtgemeinde Hemmoor anschliesen, mit der enge schulische und medizinische Verbindungen bestehen und die sich in jüngster Zeit als grundschulfreundlich darstellt. Eine noch weitergehende (und noch schwieriger zu realisierende) Lösung soll in der nächsten Sitzung des Oberndorfer Forums am Freitag, 5. Juli, 18.30 Uhr, in der "Kombüse 53 Grad Nord" angesprochen werden.

Thema: "Wie wird aus Oberndorf eine wirtschaftlich und politisch eigenständige Gemeinde?".


Schulerhalt
zugesagt

26. 6. 2013. Während der Rat der Samtgemeinde Am Dobrock unter massivem Protest aus der Bevölkerung mehrheitlich die Schließung der Kiebitzschule in Oberndorf bekräftigte, gab die Nachbar-SG Hemmoor bekannt, die Erhaltung ihrer (vier) Grundschulen garantieren und in den Sommerferien rund eine Million Euro für Sanierungsarbeiten in den Schulen aufwenden zu wollen. "Die Samtgemeinde Hemmoor steht zu ihren Grundschulen", versicherte der parteilose SG-Bürgermeister Dirk Brauer (Foto). Schließungsgerüchte verurteilte er als "Phantomdiskussion".

Im Konflikt um die SPD-intern heftig umstrittene Grundschulschliessung in Oberndorf hat sich der SPD-Bundestagskandidat Gunnar Wegener (Foto) erneut positioniert. Nachdem der Dobrocker SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Linck am Montag Seite an Seite mit der CDU-Mehrheit um Titus Nesper den umstrittene Schliessungsbeschluss bekräftigt hat, verweist Wegener heute auf Facebook "aus aktuellem Anlass" auf eine bereits im Mai veröffentlichte Erklärung, mit der er den "Schulrettern" seine Wertschätzung versichert hat.


Kommunalpolitiker Linck (SPD), Nesper (CDU)

Bei der Initiative "Rettet die Dorfschule" handele es sich, so Wegener wörtlich, um Menschen, "die mit Tiefgang und Engagement für den Erhalt von wichtigen dörflichen Strukturen eintreten": "Dazu gehören auch nach meiner festen Überzeugung Grundschulen im Dorf - die Kiebitzschule in Oberndorf gehört dazu." Wegener weiter: "Beeindruckend ist das Sammeln von 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid. Dies ist gelebte direkte Demokratie. Es darf nicht sein, dass das Spardiktat des Landes in den Kommunen zur Zerstörung von dörflichen Strukturen führt."


Kommunalpolitiker Behrens (CDU), Horeis (SPD)

Unterstützt werden die "Schulretter" außer von Wegener auch von einer Gruppe von SPD-Ratsmitgliedern um den Oberndorfer Bürgermeister und Dobrocker SG-Vizebürgermeister Detlef Horeis und den Ratsherrn Günter Behrens (CDU), die  im März die Bürger-Demonstration für die Schule angeführt hatten (Foto oben).

>>> Zur Schulpolitik am Dobrock schreibt oste.de-Leserin Sigrid Beyer aus Osten (Auszug): "Das ist ja wohl nicht zu fassen, was da gerade abläuft! Haben wir hier türkische Verhältnisse? Das Verhalten des SG-Rats erinnert doch sehr an Erdogan, fehlt nur, dass gegen den Protest noch Polizei und Tränengas eingesetzt werden. Spaß beiseite: Es ist ein Skandal und den Ratsmitgliedern in ihrer Sturheit zu wünschen, dass die Bürger sich an sie bei der nächsten Kommunalwahl erinnern und ihnen die Stimme verweigern."


Brüskieren statt
Brücken bauen...


Nicht publik gemacht: Stellungnahme des Samtgemeinde-Elternrats

25. 6. 2013. Statt Brücken zwischen Wählern und Gewählten zu bauen, leisteten sich am Montag 14 der 25 anwesenden Mitglieder des Dobrocker Samtgemeinderates eine krasse Brüskierung der über 3000 Bürger, die für ein Bürgerbegehren zur Erhaltung aller Grundschulen gestimmt haben:

Die Mehrheit - darunter sämtliche CDU-Ratsmitglieder bis auf die beiden Oberndorfer Horst von Thaden und Günther Behrens - bügelte bei 9 bzw. 10 Gegenstimmen und bei einer Enthaltung (von SG-Bürgermeisterin Bettina Gallinat) zwei Anträge aus den Reihen von Rot-Grün ab, die der Oberndorfer Kiebitzschule zumindest eine vage Überlebenschance gegeben hätten.

Anlass: Der Rat hatte sich nach dem umstrittenen Schließungsvotum vom 23. März mit einer Stellungnahme des Samtgemeinde-Elternrates zu befassen, die denkbar eindeutig ausgefallen ist. Das Papier - das weder in der Sitzung verlesen noch sonstwie dem Publikum zur Kenntnis gegeben wurde! - kommt zu dem klaren Ergebnis, dass die Schließung "nicht zu befürworten" sei (siehe Ausrisse oben und vollen Wortlaut hier).

Der Elternrat verweist auf "konstante Schülerzahlen" und ein "nicht unerhebliches", aber nicht hinreichend geprüftes Einsparpotential sowie auf die Notwendigkeit, die Dörfer "für junge Familien attraktiv" zu halten sowie auf die Aufforderung des seinerzeitigen Ministerpräsidenten David McAllister an den Schulträger, also die Samtgemeinde, eine "offene Diskussion mit allen Beteiligten" zu führen.


Fassungslos: Zuhörer der Ratssitzung

Genau diese offene Diskussion scheute auch die Mehrheit von McAllisters Parteifreunden unter den Ratsmitgliedern offenbar wie der Teufel das Weihwasser. Anträge des SPD-Ratsherrn Detlef Horeis  und der Grünen-Ratsfrau Sabine von Gemmeren, der Rat möge zunächst die Prüfung des laufenden Bürgerbegehrens "abwarten" bzw. den Beschluss "vertagen", wurden abgelehnt. Die CDU-dominierte Mehrheit um Fraktionschef Titus Nesper, unterstützt von einigen SPD-Ratsmitgliedern um deren Vormann Karl-Heinz Link, beschloss, die - inhaltlich gar nicht erörtete - Eltern-Stellungnahme lediglich "zur Kenntnis" zu nehmen und im übrigen das Aus für die Kiebitzschule zu "bestätigen".

Die anwesenden Vertreter der Schulrettungsinitiative reagierten zunächst sprach- und fassungslos, hatten sie doch eben noch auf eigene Kosten ein Gutachten eines renommierten Rechtswissenschaftlers erstellen lassen und eine Reihe von Alternativen zur Schließung erarbeitet.Auch die am Morgen überreichten mehr als 3000 Unterschriften veranlassten die Ratsmehrheit nicht, über mögliche Einsparungen auch nur eine Minute lang zu diskutieren.


Samtgemeinderat am Montag in Cadenberge

Immerhin: Offenbar plagt etliche in der Betonfraktion ein schlechtes Gewissen. Der Rat verhängte jedenfalls über einen anwesenden HeimatLive-TV-Reporter ein Filmverbot, das im Laufe der Sitzung vom Ratsvorsitzenden auf ein allgemeines Fotografierverbot ausgeweitet werden sollte - mit dem kuriosen Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte von fotoscheuen Teilnehmern, die allesamt in Wahlkampfzeiten nichts dabei finden, wenn ihr Konterfei im Großfomat an allen Plakatwänden klebt...



Top-Forscher
prüft Konzept

Breidenbachs Oberndorf-Expertise (lesen)

25. 6. 2013. Einer der deutschen Top-Experten in Sachen Schulorganisation ist dafür gewonnen worden, mögliche Alternativen zu einer Schließung der Oberndorfer Grundschule zu untersuchen: der Rechtswissenschaftler Dr. Stephan Breidenbach, Dekan der Humboldt-Viadrina School of Governance Berlin. Der Mann ist eine Koryphäe: Professor an den Universitäten in Wien, Klagenfurt, Beijing und St. Gallen, EU-Berater der Regierungen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien, Koordinator der Arbeitsgruppe "Lernende Gesellschaft" im Dialog über Deutschlands Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und und und (mehr).

Breidenbach hat in einer 18-seitigen Expertise (privat finanziert) den Vorschlag der Oberndorfer Initiative geprüft und als gangbar befunden, die Kiebitzschule durch einen "private partner" zu übernehmen, um die Samtgemeinde finanziell zu entlasten.

Als einen solchen Partner "ohne monetäre Interessen" stehe die neue OsteWert- Aktiengesellschaft bereit, erklärte Sprecherin Sybill Amthor bei der Übergabe der Breidenbach-Expertise an die Samtgemeinde Am Dobrock.

Riesenenttäuschung dann am gestrigen Montagabend in der Sitzung des Samtgemeinderates: Die auf Schulschließung fixierte Mehrheit um Titus Nesper und Karl-Heinz Link ging mit keinem Wort auf das Gutachten ein - offenbar hatte es niemand auch nur überflogen.

Dass solche Borniertheit selbst bei den engagierten Ehrenamtlichen Bürgerwut und Politikverdrossenheit hervorruft, sollte niemanden verwundern.


Bürgerschule
angesteuert


Schulretter-Team am 24. Juni im Cadenberger Rathaus-Foyer

24. 6. 2013. "Das ist viel", sagte Bettina Gallinat, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Am Dobrock, als ihr am heutigen Montagvormittag 3127 Unterschriften von Bürgern übergeben wurden, die sich für die Erhaltung aller Grundschulen, Schulturnhallen und -sportplätze einsetzen.


Bettina Gallinat mit den 3127 Unterschriften

Gallinat dankte den Initiatoren für ihr Engagement, das sich nicht darauf beschränke, Forderungen zu Lasten Dritter zu stellen, sondern mit dem Einsatz von viel Zeit und Geld verbunden sei. "Richtig stolz" auf seine aktiven Mitbürger zeigte sich auch Oberndorf Bürgermeister Detlef Horeis (SPD), der, ebenso wie sämtliche Ratskollegen, die Schulschließung ebenfalls ablehnt. Horeis (Foto) zu den Unterschriftensammlern: "Sie haben Hervorragendes geleistet." Obwohl für ein Bürgerbegehren nur 10 Prozent erforderlich wären, haben über 25 Prozent der Wahlberechtigten und rund 50 Prozent der Wähler in der Samtgemeinde das Bürgerbegehren unterschrieben und damit dokumentiert, dass sie mit der Politik der Mehrheit der CDU- und SPD-Vertreter im Cadenberger Rathaus nicht einverstanden sind. Mehr hier.

Während Gallinat bei der Übergabe - in Anwesenheit von Presse- und Vorstandsvertretern der AG Osteland - das bürgerschaftliche Engagement der Schul-Retter würdigte und "unverzügliche" Überprüfung des Antrags auf einen Bürgerbescheid zusicherte, erklärten Sprecher des "Rescue-Teams" ihre Bereitschaft, die von Schließung bedrohte Schule Oberndorfer Grundschule gegebenenfalls als "Bürgerschule" fortzuführen. - auf der Basis eines Vertrages mit Elementen einer "public-private partnership".  Als "private partner" stehe die kürzlich gegründete OsteWert-Aktiengesellschaft bereit.

Die OsteWert AG habe "keine monetären Interessen", versicherte Sprecherin Sybill Amthor: "Wir brauchen die Schule als Standortfaktor", damit die Gemeinde weiterhin attraktiv sei für ansiedlungswillige junge Familien. Bettina Gallinat und die "Schulretter" stimmten darin überein, dass die Schulthematik im Zusammenhang mit der übergreifenden Problematik der Zukunft des Ländlichen Raumes zu sehen sei, dem "großen Thema der nächsten Jahre" (Schulretter Bert Frisch).

Der Schulelternrat der Samtgemeinde, der ebenfalls die Schließung der Oberndorfer Schule ablehnt, wird seine Stellungnahme in einer öffentlichen Ratssitzung am heutigen Montag, 20 Uhr, im Cadenberger Rathaus vortragen.

23. 6. 2013. Der Protest gegen eine mögliche Schließung der Astrid-Lindgren- Förderschule in Freiburg/Elbe scheint Wirkung gezeigt zuhaben. Die Landesregierung hat jetzt auf CDU-Anfrage Berichte dementiert, in denen von einem Aus der Schule die Rede gewesen war. Das meldet das Stader Tageblatt (Ausschnitt) in seiner Wochenendausgabe.

Bei einer CDU-Informationsveranstaltung in Gnarrenburg hat Aus- und Weiterbildungsgeschäftsführer Dr. Bodo Stange (Foto) von der Industrie- und Handelskammer Stade klargestellt: "Jede Schule, die geschlossen wird, ist eine zu viel." Ein informativer Bericht über die Versammlung von Aranka Szabó steht jetzt im Bremervörder Anzeiger.



Ziehen an einem Strang: die Schulretter vom "Rescue-Team"


Schulpolitik mit
(alten) Zahlen?


Oberndorfer Hans-Heinrich Katt

17. 6. 2013. Wird in der Samtgemeinde Am Dobrock mit veralteten Zahlen operiert, im Schulschließungen zu rechtfertigen? Diese Frage - aufgeworfen durch Veröffentlichungen über die jüngste Oberndorfer Ratssitzung - bewegt engagierte Bürger von der Oste, die sich für wohnortnahe Grundschulen stark machen (siehe unsere Sonderseite zum Thema). Hans-Heinrich Katt aus Oberndorf schreibt:

"'Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast' -  diese altbekannte Weisheit könnte man im übertragenen Sinne auch auf den Beitrag der NEZ vom 6. Juni zur angeblich abnehmenden Einwohnerzahlvon Oberndorf heranziehen. Die dort angeführten Fakten und Zitate sind inhaltlich korrekt, teilweise im Wortlaut aus dem Haushaltssicherungskonzept 2013 der SG am Dobrock durch die NEZ zitiert. So weit ist alles o.k..

Nun muß man wissen, dass dieses o. g. Dokument wesentlich durch die als 'Oberndorf-Freunde' bekannten Fraktionsvorsitzenden der SPD und CDU formuliert bzw. beeinflusst wurde. Da lohnt es sich dann schon, genauer hinzuschauen. Es ist ja nachgewiesen, dass von dieser Seite nicht immer mit korrekten Fakten argumentiert wird. Offiziell und korrekt sind folgende Faktoren per Juni 2012:

> Oberndorf hatte in den letzten Jahren einen statistischen Einwohnerschwund von 12,7 Prozent, aber:
> Vier weitere Gemeinden der SG hatten ebenfalls Reduzierungen der Einwohnerzahlen um mehr als 10 Prozent.

Oberndorf liegt damit keinesfalls weit abgeschlagen außerhalb eines leider generellen Trends. Man fragt sich, warum jetzt diese isolierte, eher aus dem Zusammenhang gerissene Darstellung? Ein Tor, der in dieser einseitigen Darstellung der SG Böses vermutet?

Noch VIEL wichtiger jedoch: Das sog. Haushaltssicherungskonzept spricht davon, dass 'die außergewöhnlichen Anstrengungen im Bereich Tourismus, Kultur, Gründung einer Genossenschaft und Dorferneuerung noch keine Trendwende herbeigeführt hätten'. Diese Behauptung ist schlicht FALSCH! Per Stand 14. 6. 2013 hat Oberndorf im Vergleich zum 30. 06. 2012 eine ZUNAHME an Einwohnern um netto 10 Personen, was eine Zunahme von 0,7 Prozent  ausmacht. (offizieller Stand Einwohnermeldeamt).

Mein Fazit: Unsere intensiven Bemühungen um die Belebung des Ortes Oberndorf, um die Steigerung der Attraktivität zeigen deutlich Wirkung! Der Trend der Abwanderung ist nicht nur gestoppt, sondern leicht umgekehrt.

Ob das torpedierende Ansinnen des SG-Rates zur beabsichtigten Schließung unserer Grundschule hier das richtige Signal an die Bürger ist, erscheint mehr als äußerst zweifelhaft. Hier wird das Bemühen aktiver Bürger unterminiert, und ich fordere den Rat der SG hiermit auf, über Korrekturen zu diesem Punkt schnellstens zu beraten! Wir Oberndorfer werden in jedem Fall weiter kämpfen, und die Fakten geben uns eindeutig Recht!"

Viele engagierte Menschen
wollen den Trend aufhalten

Ebenfalls zum NEZ-Bericht "Schwund an der Oste setzt sich fort" äußert sich Martin Wist aus Oberndorf:

"Der Demografiefaktor schlägt voll durch – doch der Artikel, der interessanterweise aus Oberndorf stammen soll, macht aus Oberndorf den anscheinend einzigen Ort, in dem die Bevölkerung zurückgeht. Nun gibt es im Ort aber viele sehr engagierte Menschen, die versuchen, diesen Trend aufzuhalten. Durch den Artikel werden diese Bemühungen abgestraft und an den Rand gedrängt.

Da haben sich, seit Oberndorf in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen wurde, viele Menschen im Ort zur Genossenschaft, zum Forum oder zur Oste-Wert-AG zusammengeschlossen und entwickeln ständig neue Ideen, wie man den Ort attraktiver und zukunftsfähig machen kann, und dann wird in einem Zeitungsartikel deutlich gemacht, dass all diese Bemühungen nichts wert seien – ohne abzuwarten, ob diese Ideen nicht doch fruchten.

Zu einem Dorf mit Zukunft gehört in jedem Fall auch eine Grundschule. Oberndorf ist ein Dorf, das um seine Einwohner kämpft. Allein in den letzten acht Wochen sind laut Angaben des Oberndorfer Bürgermeisters 15 Neubürger in Oberndorf zugezogen. Was passiert in den anderen Dörfern um Cadenberge? Dem Artikel nach zu urteilen herrscht hier reger Zuzug und Bau- und Babyboom. Welche Chancen hat ein Dorf für die Zukunft?

Wir wissen, dass der Bevölkerungsrückgang in anderen Regionen stärker oder ebenso stark ist. Der Landlust folgt inzwischen eher der Landfrust. Aber warum sind unsere Dörfer nicht mehr attraktiv? Warum versucht niemand, diese Entwicklung aufzuhalten? Dafür haben wir doch unsere politischen Vertreter gewählt. Statt den unaufhaltsamen Untergang zu verwalten und zu beschleunigen, sollten sie eigentlich kreative Ideen für die Zukunft der Samtgemeinde entwickeln.

Wie stellen sich unsere Politiker denn zum Beispiel Dörfer ohne Schulen, Turnhallen und Sportplätze vor?

Natürlich kann man eine große Schule in Cadenberge schön reden – wenn sie denn bezahlbar ist. Doch was passiert, wenn erst eine, dann zwei und dann schließlich drei Schulen geschlossen werden? Das Cadenberger Umfeld bröckelt ab. Weniger Menschen in den Dörfern rundherum bedeutet nicht zwangsläufig, dass Cadenberge wächst. Weniger Menschen im Umfeld bedeutet aber weniger Kaufkraft für Cadenberge, was letztlich einen Rückgang an Lebensqualität zur Folge hat.

Der Immobilienmarkt bricht ein, die Kosten für Wasser, Abwasser, Strom etc. steigen, weil sie von weniger Menschen bezahlt werden müssen. Investitionen werden unmöglich, weil der Abschluss des sogenannten Zukunftsvertrages das unmöglich macht.

In der Samtgemeinde Am Dobrock gibt es jede Menge engagierte Menschen mit tollen Ideen für ihre Dörfer, Vereine und Verbände. Vielleicht sollten sich die verantwortlichen Politiker hier mal ein Beispiel nehmen und auch gegenüber dem Land und dem Bund damit wuchern, statt zu resignieren und den Druck von oben resignierend und unkritisch anzunehmen."


Unruhe in
Kehdingen


Berichte im Stader Tageblatt

8. 6. 2013. Elm, Bevern, Iselersheim, Oberndorf - Meldungen über Schulschliessungen auf dem flachen Land irritieren und mobilisieren seit Monaten die Bürger. Jetzt sorgen Presseberichte für Unruhe, nach denen der niedersächsische Landesrechungshof - im Gegensatz zur Landesregierung - auf Schulschliessungen drängt.

Betroffen sei nicht nur die Freiburger Förderschule (Astrid-Lindgren-Schule), an der dank der Inklusionserfolge von Nachbarschulen nur noch acht Kinder unterrichtet werden, sondern auch die Grundschule im Ostedorf Balje (ebenfalls Samtgemeinde Nordkehdingen) mit 44 Kindern. Jedenfalls hat der Rechnungshof die Schule kurzfristig und ultimativ aufgefordert, über ihre Perspektiven Auskunft zu geben.

Aus Hemmoor schreibt oste.de-Leser Johannes Schmidt: "Ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass die nds. Landesregierung keine Schulen schließen wird!!! Das sollen dann die Gemeinden machen...und sie tun es! Wo bleiben die Bürgermeister der ländlichen Gemeinden? Sie sind doch die gewählten Meister, denen man zutraut, mit den Bürgern gemeinsam Zukunftsmodelle zu entwickeln. Die nächste Stadtflucht kommt bestimmt, nur dann sind Infrastruktur und Dörfer nicht gesundgeschrumpft, sondern weg... und nicht nur mal eben."

Aus Osten schreibt oste.de-Leserin Sigrid Beyer: "Ist der Landesrechnungshof nicht ganz dicht? Die haben in ihren Großstadtsesseln doch keine Ahnung, was es für Grundschüler bedeutet - oder gar unter 3-Jährige zur Kita - mehr als 10 km zur Schule gekarrt zu werden! Eine Schule ist kein Wirtschaftsunternehmen, das sich "rechnet", da geht es um junge Menschen, die einmal für das Land und seinen Fortbestand arbeiten - wenn wir alt und grau sind...

Manche Dorfschule hatte früher weniger als 44 Schüler, und aus denen ist auch etwas geworden. Es kommt gar nicht so sehr auf die Stoffvermittlung an als darauf, dass Erfahrungsräume da sind, dass Erlebnisse stattfinden, die für eine Verankerung in den Gehirnwindungen sorgen. Viel zu früh heute lernen Kinder, dass Lernen kein Spaß macht, dass Lernen eine lästige Pflicht ist - wer so aufwächst, hat später ein Problem im Leben zurecht zu kommen. In Afrika heißt ein Sprichwort: Kinder werden vom ganzen Dorf erzogen. Dir Neurobiologie bestätigt dies inzwischen, weil Lernen nur möglich ist im Zusammenspiel emotionale und kognitiver Erfahrungen.

Wenn die traditionelle Familienform auseinanderbricht, dann ist die nächst größere Gemeinschaft die Kommune, und dort lernt man, dort hat man ein vertrautes Umfeld, d. h. Menschen, denen man vertraut (ist), die Vorbilder sein können, die einem etwas beibringen. Wenn dieses Umfeld aber zunehmend entfremdet wird, weil die Schule viele Kilometer weit weg ist, dann entwickeln diese Kinder keine Wurzeln und damit schon gar nicht Flügel, die sie durch ihr Leben tragen!"


2000 € für
Kiebitz-Kids


Sponsorenläufer in Oberndorf

1. 6. 2013. Über 2000 Euro Spenden erbrachte am Sonnabend ein Sponsorenlauf für die in ihrer Existenz bedrohte Oberndorfer Kiebitzschule. Mit dabei waren unter anderem Bürgermeister Detlef Horeis sowie - siehe Foto - viele engagierte Oberndorferinnen und Oberndorfer wie Kerstin und Oliver Elsen, Antje Remien und AG-Osteland-Vorstandsmitglied Albertus Lemke.


Mitstreiter
mit Einfluss


Gunnar Wegener (SPD) mit Oberndorfer Grundschul-Rettern

30. 5. 2013. Im Schulkampf an der Oste haben die Anhänger der dörflichen Grundschulen einen wichtigen Mitstreiter gefunden. Nach einem Treffen in der Oberndorfer "Kajüte 53 Grad Nord" teilte der SPD-Bundestagskandidat, Gewerkschaftsboss und Kreispolitiker Gunnar Wegener am Mittwoch auf Facebook mit:

"Ich habe mich heute Abend mit der Initiative 'Rettet die Dorfschule' in Oberndorf getroffen. Ich habe Menschen kennengelernt, die mit Tiefgang und Engagement für den Erhalt von wichtigen dörflichen Strukturen eintreten.


NDR-Sendung zur Schulrettung in Oberndorf

Dazu gehören auch nach meiner festen Überzeugung Grundschulen im Dorf - die Kiebitzschule in Oberndorf gehört dazu. Ich werde mich dafür einsetzen, das es wieder zu einem Dialog zwischen Samtgemeindepolitik und der Initiative kommt.

Beeindruckend ist das Sammeln von fast 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid. Dies ist gelebte direkte Demokratie. Es darf nicht sein, dass das Spardiktat des Landes in den Kommunen zur Zerstörung von dörflichen Strukturen führt."


Grundschulschliesser Link, Nesper (1. u. 2. v. l.)

Für die Erhaltung der Schule haben sich einstimmig die Oberndorfer Ratsmitglieder aller Parteien eingesetzt. Im Dobrocker Samtgemeinrat dagegen hatte sich eine Mehrheit aus Vertretern anderer Gemeinden unter Führung von Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) die Schliessung erzwingen wollen, die nun per Bürgerentscheid abgewendet werden soll.

Mehr zum Thema auf unserer Sonderseite SOS Grundschule.

Live aus der
Kiebitzschule


Text und Teilnehmer der Debatte auf ndr.de

23. 5. 2013. Während die Zahl der Unterzeichner des Bürgerbegehrens zur Erhaltung der Dobrocker Grundschulen die 2000er Grenze weit überschritten hat, ist es der Schulretter-Initiative gelungen, den Radiosender NDR Info für den Schulkampf im ländlichen Raum zu interessieren. Live gesendet wurde am Donnerstag per Ü-Wagen vom Schulhof der Kiebitzschule in Oberndorf. Die Hauptbefürworter der Kiebitzschul-Schließung, die Dobrocker Kommunalpolitiker Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD), hatten es allerdings abgelehnt, sich live den Fragen zu stellen, und sich lediglich zur Abgabe vorab aufgenommener Statements bereit erklärt.

Vor Ort äußerten sich im Gespräch mit den NDR-Info-Reportern Kersten Mügge und Carsten Vick unter anderem Schulleiterin Christiane Möller, Aktivbürger wie Bert Frisch, IHK-Geschäftsführer Dr. Bodo Stange (Stade), Elternvertreterinnen wie Anke Rauschenberger (Elm) und Marita Gramm (Geversdorf) sowie der AG-Osteland-Vorsitzende Jochen Bölsche.

In der Diskussion zum Thema "Keine Kinder – kein Unterricht! Ist die Dorfschule ein Auslaufmodell?" ging es nicht nur um die - von kaum jemandem bestrittenen - Vorzüge ortsnaher Schulen für kleine Kinder ("Kurze Beine, kurze Wege"), sondern auch um die Bedeutung der verbliebenen Grundschulen ("Herz des Dorfes") für die Lebensfähigkeit der Dörfer im abgelegenen ländlichen Raum und um die angesichts der Schließung von Dorfläden und Gaststätten, Post- und Verwaltungstellen, Schulen und Jugendzentren zu konstatierende permanente Verletzung des Verfassungsgebotes (Grundgesetz-Artikel 72), für gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu sorgen.

Die gesamte Sendung ist in Form von vier Audiodateien auf der NDR-Website verfügbar.


Das Schulretter-Team vom Dobrock

NDR-Hörer diskutieren seit gestern hier im Internet über die Oberndorfer Schulschließungspläne.


Schulkampf
mit Mozart


Benefizkonzert in der Oberndorfer Kirche

17. 5. 2013. Die unermüdlichen Schul- und Dorfretter vom Dobrock lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um für die Erhaltung ihrer Grundschulen werben. Viel Anklang fand gestern abend das Benefizkonzert mit Liedern von Mozart bis Bernstein, vorgetragen in der Oberndorfer Flusskirche von der Cadenberger Sopranistin Regina Bolten unter Begleitung des Geversdorfer Kirchenmusikers Reinhard Gramm.

Beim Pausenimbiss mit Käsespießen und Rotwein, serviert vom Grundschul-Förderverein, und hinterher am Ausgang flatterten reichlich Spenden in die Sammelkörbchen. Der gesamte Erlös des Konzertes kommt der Arbeit der Kiebitzschule zugute.

NDR-Ü-Wagen kommt
in die Kiebitzschule

Während die Zahl der Unterzeichner des Bürgerbegehrens die 2000er Grenze weit überschritten hat, ist es der Schulretter-Initiative gelungen, auch den Radiosender NDR Info für den Schulkampf im ländlichen Raum zu interessieren. Live gesendet wird am Donnerstag, 23. Mai, aus einem Ü-Wagen vom Schulhof der Kiebitzschule in Oberndorf.

Unter dem Titel "Keine Kinder – kein Unterricht! Ist die Dorfschule ein Auslaufmodell“ wird zwischen 8.00 und 11.30 Uhr über die Schließungen von Schulen in kleinen Orten in Norddeutschland diskutiert. Dazu teilt der Sender mit: "In vielen Dörfern leben immer weniger Kinder. Der Unterhalt der Gebäude wird den Kommunen zu teuer. Daher droht vielen kleinen Schulen das Aus. Andererseits sind kurze Schulwege gerade für Grundschüler von Vorteil. Schulen sind zudem oft sozialer Mittelpunkt des Ortes.

Am Beispiel der geplanten Schließung der Kiebitzschule in Oberndorf werden die NDR-Info-Reporter Kersten Mügge und Carsten Vick mit Kritikern und Befürworter der Schulschließung aus Bremervörde und vom Dobrock sprechen, darunter Vertreter der Elternschaft, der Verwaltung, der AG Osteland und der IHK, die vor großflächigen Schulschliessungen warnt.

NDR Info, das Informationsprogramm des Norddeutschen Rundfunks, ist in Oberndorf und Umgebung auf der UKW-Frequenz 87,9 MHz zu empfangen.


Schon 2332 Dobrocker
haben unterschrieben


Das Schulretter-Team vom  Dobrock

"Da sind Sie ja endlich. Wo kann ich unterschreiben?“ Mit diesen und ähnlichen Worten werden die Schulretter ganz oft empfangen, wenn sie in ihren gelben Warnwesten mit dem SOS-Dorfschulen-Logo an den Haustüren klingeln. Die Sympathiewelle ist auch nach einem Monat seit Beginn der Unterschriften-Aktion zur Erhaltung der Dorfschulen in der Samtgemeinde Am Dobrock ungebrochen.

Die Aktion ist inzwischen überall in der Samtgemeinde bekannt. Klingeln die ehrenamtlichen Helfer an einer Haustür, kommen schon die Nachbarn hinzu, um auch zu unterschreiben. Aber nicht nur in Oberndorf und im Zentrum der Samtgemeinde, sondern auch in den Dörfern sind die "gelben Engel" unterwegs, so zum Beispiel in Sprenge, Bovenmoor und Intzenbüttel.

Am gestrigen Montag, 13. Mai, wurde die stattliche Zahl von 2332 Unterschriften erreicht. Für ein Bürgerbegehren sind nur 997 Unterschriften erforderlich. Doch die Schulretter haben höhere Ziele. Sie wollen die Unterschriften von einem Drittel der Wahlberechtigten in der Samtgemeinde Am Dobrock.

In Einzelgesprächen an Haustüren und im Supermarkt überzeugen sie die Bürgerinnen und Bürger, dass die Dorfschulen und Sportanlagen das Herzstück der Dörfer sind und damit des Lebens im ländlichen Raum.

Auch in hannoverschen Regierungskreisen wird, wie zu hören ist, immer mehr Unverständnis für den Schildbürgerstreich der Dobrocker CDU/SPD-Mehrheit laut.


Schulkampf
nach Noten


Werbung für das Benefiz-Konzert

13. 5. 2013. Die "Rescue Teams" der Schulretter vom Dobrock haben bereits 2000 Unterschriften für ihr Bürgerbegehren gesammelt - nur knapp 1000 wären nötig gewesen. Auch mit anderen Mitteln wird der Kampf um Erhaltung aller vier Grundschulen in der Samtgemeinde fortgesetzt.

Ein Konzert zu Gunsten der Kiebitzschule -Titel: "Fly me to the Sky" - geben an diesem Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr, in der Oberndorfer Flusskirche St. Georg Regina Bolten (Gesang) und Reinhard Gramm (Klavier).

Auch in hannoverschen Regierungskreisen wird, wie zu hören ist, immer mehr Unverständnis für den Schildbürgerstreich der Dobrocker CDU/SPD-Mehrheit laut.

NDR Info plant für Donnerstag, 23. Mai, eine dreistündige Livesendung aus Bremervörde über den Schulkampfin Elmund Oberndorf.


Schulen

IHK-Appell
an das Land


Schulretterin in Aktion (in Neuhaus)

6. 5. 2013. Der Geschäftsführer der Industrie-und Handelskammer Stade, Dr. Bodo Stange, hat im Interview mit der Nordsee-Zeitung an das niedersächsische Kultusministerium appelliert, kleinere Schulen auf dem Land zu erhalten - ganz im Sinne der "Schulretter", die zurzeit in vielen Orten für die Zukunft der Dorfschulen und damit der Dörfer kämpfen (siehe SONDERSEITE Schule im Dorf). Auszug aus dem Stange-Interview:

Frage: Jede zweite Grundschule ist bedroht...

Stange: Ja, wenn wir nichts tun. Wir dürfen nicht hilflos zusehen, wie hier eine Schule geschlossen wird und da eine. Denn wenn die Schulen erst mal weg sind, dann sind sie auch weg. Wir sollten jetzt aktiv eingreifen, um das Beste für die Elbe-Weser-Region herauszuholen.

Frage; Was kann man denn tun?

Stange: Zunächst ist Hannover gefragt. Das Kultusministerium muss den Weg dafür frei machen, dass auf dem Land auch kleinere Klassen und kleinere Schulen existieren können. In ländlichen Regionen müssen die Vorgaben viel weiter heruntergeschraubt werden als in den Ballungsgebieten, wo es genügend Kinder gibt.

Zum Thema:

> Lintig: Schule bleibt im Dorf
(nordsee-zeitung.de).


Schulkampf: Schon
1000 Unterschriften!


Pro-Grundschul-Demo (in Bremervörde)

24. 4. 2013. Massive Unterstützung der Schulretter nicht nur in Bremervörde, wo - wie berichtet - Aberhunderte für die Elmer Schule auf die Straße gingen. dIn der Samtgemeinde Am Dobrock haben bereits eine Woche nach dem Start der Unterschriftenaktion über 1.000 Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift dokumentiert, dass sie für den Erhalt aller Grundschulen in der Samtgemeinde sind. Damit ist, wie die Initiatoren heute mitteilten, die notwendige Anzahl von 997 Unterschriften für das am 16. April bei der Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat eingereichte Bürgerbegehren bereits erreicht.


So sammelt das Team Unterschriften

Doch die Schulretter, ausgestattet mit knallgelben Warnwesten mit "SOS Dorfschulen"-Logo, haben höhere Ziele. Sie wollen den Willen der Bevölkerung zur Erhaltung der Grundschulen und Sportanlagen in der Region eindrucksvoll dokumentieren.


Dobrock-Politiker Linck (SPD), Nesper (CDU)

Sie werden also weiterhin an Haustüren, auf den Straßen, in Geschäften und auf Marktplätzen auftauchen und Unterschriften engagierter Bürgerinnen und Bürger einsammeln, um die Samtgemeinde-Politiker - größere Teile der CDU- und der SPD-Fraktion um Titus Nesper und Karl-Heinz Linck -  von ihrem Kurs zur Grundschul- und Turnhallenschließung abzubringen, der letztlich zum Ausbluten der Dörfer zu führen droht.


Oberndorf

2. Runde im
Schulkampf!


Übergabe des Bürgerbegehrens

16. 4. 2013. Der Schulkampf an der Oste - siehe unsere oste.de-Sonderseite SCHULE IM DORF - geht in die zweite Runde: Schulelternrat und Schulförderverein der Kiebitzschule Oberndorf haben am heutigen Mittwoch bei der Samtgemeinde Am Dobrock ein Bürgerbegehren angezeigt. Damit sollen die Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Am Dobrock über die Erhaltung aller vier Grundschulstandorte in der Samtgemeinde entscheiden und damit den Ratsbeschluss vom 25. März aufheben, der die Schließung der Kiebitzschule Oberndorf zum Schuljahr 2014/15 beschlossen hat.

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Demo für Grundschule in Cadenberge
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Das Bürgerbegehren nach § 32 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes ist ein Instrument der direkten Demokratie auf kommunaler Ebene. In wichtigen Angelegenheiten können die Bürger einer kommunalen Gebietskörperschaft (z. B. Gemeinde, Landkreis, Bezirk etc.) einen Antrag auf Bürgerentscheid stellen. Dieser Antrag, der von einem bestimmten Anteil von Wahlberechtigten unterzeichnet sein muss, wird Bürgerbegehren genannt. Auf Landes- bzw. Bundesebene wird dieses Verfahren als Volksbegehren bezeichnet.
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Elternratsvorsitzende Marita Gramm

Marita Gramm (Schulelternrat), Claudia Möller-Lemke (Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR) und Oliver Elsen (Schulförderverein) übergaben die Unterlagen der Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat.


Bert Frisch erläutert das Bürgerbegehren

Gegenüber Presse und Fernsehen erläuterte Bert Frisch (Schul-Ini, AG Osteland) die Gründe für das Bürgerbegehren. In einer schriftlichen Stellungnahme der Initiatoren heisst es dazu: "Wohnortnahe, kleine Grundschulen sind nicht nur wichtig für die Kinder (kurze Beine, kurze Wege), denn ohne diese Einrichtungen sinkt die Attraktivität, Wohn- und Lebensqualität der gesamten Region drastisch. Ohne sie wird sich der Bevölkerungsschwund weiter verstärken, Zuzug bleibt aus. Hieraus folgt, dass Abgaben zum Erhalt der verbleibenden Infrastruktur auf eine sinkende Bevölkerungszahl umgelegt werden und somit die Lebenshaltungskosten steigen. Grundstücke und Häuser allerdings werden an Wert verlieren.

"Alle Grundschulen
am Dobrock erhalten"


Kiebitzschul-Kinder (beim Tag der Oste 2013)

Schulelternrat, Schulförderverein, Schulinitiative, die Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft Oberndorf GbR und Oberndorfer Bürgerinnen und Bürger haben alternative Modelle erarbeitet, um alle Schulen und die dazugehörenden Sportanlagen zu erhalten und dennoch erhebliche Kosten zu sparen.

Eltern, Bürgerinnen und Bürger haben sich bereit erklärt, unter fachlicher Anleitung Isolierungsmaßnahmen an der Schule vorzunehmen, die sofort beträchtliche Energiekosteneinsparungen bewirken.


Logo der Oberndorfer Grundschulschützer

Ein weiteres Sparmodell ist das "Eisbärenkonzept". Hier werden während der Winterzeit die Klassen in den Kernbereich der Schule zusammengezogen und somit die zu beheizenden Flächen verkleinert - wie in der Natur, bei Kälte kuscheln sich die Tiere in der Höhle eng zusammen. Ebenso können die Belegungszeiten der Sporthalle optimiert werden, um Energiekosten zu senken.

Ein weiteres Sparmodell besteht aus einer selbstverwalteten Schule (PPP - Public-Privat-Partnership), in der Privatinvestoren partnerschaftlich mit der Samtgemeinde und der Landesschulbehörde zusammenarbeiten. Hier ergibt sich eine erhebliche finanzielle Entlastung der Samtgemeinde Am Dobrock."


Pro-Grundschul-Demo in Bremervörde

Ähnliche Empörung wie in Oberndorf herrscht auch in Bremervörde, wo der Rat mit knappster Mehrheit kürzlich die Schließung aller Dorfschulen beschlossen hat


Schulschließungen
machen fassungslos


Gerade saniert: Grundschule in Elm

15. 4. 2013. Die Empörung über die Schulpolitik Am Dobrock und in Bremervörde hält an. Während Oberndorfer Eltern zurzeit eine spektakuläre politische Initiative vorbereiten, hat oste.de-Leserin Sigrid Beyer aus Osten, Personal Coach und pädagogische und psychologische Fachberaterin, zur Schließung der Bremervörder Grundschulen folgende Stellungnahme verfasst:

"Fassungslos lese ich den Bericht im Internet über die Entscheidung in Bremervörde - also auch in Elm wird die Schule nun geschlossen! Arme Kinder! Wer Erstklässler schon zu Fahrschülern macht, in überfüllte Busse stopft (so dass sie nicht mal einen Sitzplatz haben!), zulässt, dass sie von größeren Kindern drangsaliert werden - und wenn es nur beim Einsteigen ist - , der sorgt dafür, dass der Schulstress verstärkt wird (s. aktuelle Studie über die "unglücklichen Kinder" in unserem Land), dass Kinder früh die Freude auf Schule / Lernen / Wissen verlieren, dass sie "zumachen" und in dieser Blockade nichts aufnehmen können, der sorgt auch dafür, dass Chancengleichheit noch mehr untergraben wird.

Ja und nun ganz provokativ und überspitzt: der sorgt auch dafür, dass es mittel- und langfristig noch mehr Langzeitarbeitslose gibt!


Slogans der Elmer Grundschul-Demonstration

Ich habe beruflich hin und wieder mit Langzeitarbeitslosen in Fördermaßnehman zu tun und bin immer wieder erschüttert: Da sind nicht nur große Bildungslücken, da ist auch Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel, Resignation, da ist oft gar kein Selbstwertgefühl mehr vorhanden. Nicht wenige von ihnen liegen seelisch am Boden... Soll es nun schon den Kindern so ergehen?

Und weiter: Da wird eine Schule, völlig intakt und frisch renoviert, geschlossen - aber für den Bau einer großen Schule ist Geld vorhanden! Wie passt das zusammen?

Es ist hinlänglich bekannt und in zahlreichen Studien bewiesen, dass diese großen Massenschulen Vandalismus, Kriminalität, Gewalt und Mobbing fördern, weil die Anonymität groß ist. Im Süden unserer Republik werden nach und nach die Masssenschulen, aufgrund dieser Erfahrungen, geschlossen, um kleinere, übersichtlichere Einheiten zu schaffen - und hier macht man es umgekehrt!
(Auch aus Cadenberge habe ich von Gerüchten gehört, dass eine neue große Schule gebaut werden soll.... Dafür ist dann das Geld vorhanden, aber nicht für den Erhalt der bestehenden Schulen?)

Eigentlich müsste man die Rathäuser besetzen! Je länger ich darüber nachdenke, desto wütender werde ich!

Vielleicht sollten die Eltern zum allerletzten (Druck-)Mittel greifen: Schulverweigerung! Das heisst: die Kinder nicht in die vorgesehene Schule schicken, sondern sie zu Hause lassen, bis die alte Schule für ihre Kinder wieder öffnet. Wenn die Elternschaften von Elm und Oberndorf das gleichzeitig geschlossen und konsequent durchziehen, interessieren sich die großen Medien dafür - und damit entsteht Druck auf die Kommune.

Was ich in dieser Debatte überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass das Landesschulamt sich nicht einmischt. Es müsste ein gesteigertes Interesse daran haben, dass die Situation an den Schulen optimal den Bedürfnisse der jeweiligen Altersstufen entspricht.

Es könnte - spekulativ gesagt - aber auch anders sein: Je größer die Schulen, desto größer die Klassenstärke und umso wirtschaftlicher zu betreiben für das Land und die Kommune, weil weniger Lehrer zu bezahlen sind. Entschließen sich die Kommunen für Schulschließungen, sind die Kommunalpolitiker die Buhmänner, das Landesschulamt aber ist fein heraus und hat seine Ziele trotzdem erreicht: Lehrer einsparen!

So eine "Lösung" geht aber nach hinten los, denn die Zukunft wird von den Sozialkosten dann teuer - und sozialer Sprengstoff ist es auch!


Schließungsorgie
mit bösem Echo


Für die Schule: Bürgermeister Erich Gajdzik

12. 4. 2013. Die Serienschließung von Grundschulen in der Stadt Bremervörde (ausführliche Berichte der Lokalpresse hier,hier und hier) und das Aus für die Kiebitzschule in Oberndorf haben bei vielen Bürgern Verdruß und Verärgerung hinterlassen, die - so ist zu erwarten - für die politisch Verantwortlichen spätestens bei den nächsten Kommunalwahlen ein Nachspiel haben werden.

Empörung über die Bremervörder Politiker, die mit hauchdünner 17:16-Mehrheit die Schliessung der Dorfschulen zugunsten eines Schulzentrums im Ortsteil Engeo beschlossen haben, schlägt sich auch im Internet nieder. Dort kommentierte Holger Burfeindt: "Ein rabenschwarzer Tag für die Ortschaften!" Torsten Buck äußert bestürzt: "Gekämpft, gehofft und doch verloren."

In den Leserbriefspalten der Bremervörder Zeitung werfen die Elmer BI-Sprecher Mike Schrudde und Anke Rauschenberger der Lokalpresse "Manipulation" vor (siehe Kasten unten). Andere Leser kritisieren den Beschluss, eine neue Schule an einem Standort zu bauen, "den wirklich niemand öffentlich favorisiert hat" und damit "fast alle Grundschüler zu 'Fahrschülern' zu machen, die täglich mit dem (überfüllten) Bus zur Schule fahren müssen".

"Negatives Signal für
den ländlichen Raum"

In der Ratsitzung hatte der Elmer Bürgermeister und CDU-Politikers Erich Gajdzik erneut gemahnt, Schulschließungen seien die falsche Reaktion auf den Schülerrückgang: "Wir sollten uns nicht hinter dem demographischen Wandel verschanzen, kleine Klassen bieten hohe Chancen."

Der parteilose Ratsherr Knud Spardel aus Elm ist, wie er gegenüber oste.de erklärt, "überzeugt, dass die Ratsentscheidung fatal für Bremervörde ist und insgesamt ein negatives Signal für den ländlichen Raum".

Zum Thema:

> Filmbericht von HeimatLIVE über die
Grundscchulschließungen in Bremervörde
(facebook.com)


SPD: Unmut über Bürgerferne,
Schweigepflicht und Drohungen


Dobrock-Politiker Linck (SPD), Nesper (CDU)

Unmut herrscht auch innerhalb des SPD-Ortsvereins Am Dobrock, deren Ratsmitglieder um Fraktionschef Karl-Heinz Linck mehrheitlich mit der von Titus Nesper angeführten CDU-Fraktion für die Schließung der Oberndorfer Schule gestimmt hatten, ohne dass die für das Dorf schicksalhafte Entscheidung mit den Bürgern oder der Parteibasis zuvor erörtert worden wäre - entgegen allen Transparenzversprechen im Wahlkampf.

Vorgespräche seien "nicht öffentlich" geführt worden, kritisiert das Bülkauer SPD-Mitglied Helmut Küver in einem Leserbrief an die NEZ, "aber was noch viel schlimmer ist, war die verhängte Schweigepflicht der Samtgemeinderatsmitglieder mit Androhungen von Folgen", so der langjährige Gewerkschafter und Sozialdemokrat.
 

Schulkampf: Wie viele 
Elmer haben protestiert?

Die Demonstranten füllen den Rathausplatz

10. 4. 2013. Über die Aufsehen erregende Pro-Grundschul-Demonstration Hunderter von Bürgern der Ortschaft Elm (die nur gut 1400 Einwohner hat)  berichtet der Bremervörder Anzeiger in seiner jüngsten Ausgabe. Laut Anzeiger-Reporterin Aranka Szabó "demonstrierten rund 800 Menschen, vorrangig Elmer Bürgerinnen und Bürger", am Sonnabend in Elm. 

Auf unserer Website www.oste.de war bereits am Tag der Demonstration vor dem Bremervörder Rathaus die Rede von "weit über 700 Bürgern der benachbarten Ortschaft Elm". 

Die Bremervörder Zeitung hingegen, deren bisherige schulpolitische Berichterstattung von einem Redner der Bürgerinitiative am Sonnabend heftig kritisiert worden war ("nicht objektiv"), schreibt in ihrer Montagausgabe, es hätten "am Sonnabend annähernd 350 Einwohner aus Elm in Bremervörde für den Fortbestand ihrer Grundschule demonstriert". 

"Rund 800", "weit über 700", "annähernd 350" - Journalismus ist halt kein einfaches Geschäft. Über jeden Zweifel erhaben ist allein die Angabe des HeimatLive-Reporters Steed Brook: Laut seinem sehr farbigen und informativen TV-Kurzbericht zogen durch Bremervörde "mehr als nur eine Handvoll besorgter Eltern und Lehrer"...


Dörfler in
Bewegung


Oberndorfer Demonstrant Frisch in Elm

6. 4. 2013. In Deutschland entsteht, von den Politikern in den Metropolen und den Medien kaum bemerkt, eine neue soziale Bewegung: Immer häufiger gehen auf dem flachen Land Menschen zu Hunderten auf die Straße, um gegen den Abbau von Lebensqualität im abgelegenen ländlichen Raum zu demonstrieren, vor allem gegen die dutzendfache Schließung von Dorfschulen. Die neue Landbewegung ist gerade im Begriff, sich eng zu vernetzen: So sprachen und marschierten kürzlich einer Demonstration für die Schule in Oberndorf kürzlich Bürger aus Bremervörde-Elm, bei deren Kundgebung an diesem Sonnabend vor dem Bremervörder Ratshaus wiederum der Oberndorfer Bert Frisch (AG Osteland) zu den Demonstranten redete (siehe unten). Ein gemeinsames Logo (lks.) ist bereits entwickelt, eine gemeinsame Website zum Schulkampf wird in Kürze freigeschaltet.


... weil ihr uns
die Schule klaut


Die Demonstranten füllen den Rathausplatz

6. 5. 2013. Das hat die Ostestadt Bremervörde noch nie erlebt: In der Innenstadt brach am Samstagmittag zeitweise der Verkehr zusammen, weil über 700 Bürger der benachbarten Ortschaft Elm gegen Pläne von Stadtpolitikern demonstrierten, ihre gerade erst sanierte und ausgelastete Grundschule zu schließen.


Demo-Redner Rauschenberger, Schrudde, Gajdzik , Frisch (r.)  - VIDEO

Mit im Demonstrationszug und auf der Tribüne vertreten: AG-Osteland-Mitglieder, die gegen die Schwächung des ländlichen Raums kämpfen wie der Oberndorfer Bert Frisch, der die Grüße vieler Menschen seiner Gemeinde überbrachte, die kürzlich in Cadenberge ebenfalls gegen Schulschließungspläne auf die Straße gegangen waren.


Osteland-Mitstreiter Bert Frisch im HeimatLive-Interview

Ein Video der kämpferischen, mit viel Beifall aufgenommenen Frisch-Rede steht hier.


Vorneweg: Bürgermeister Erich Gajdzik (M.)

Auch in den Reden des Elmer Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU) sowie der Aktivbürger und Protest-Organisatoren Anke Rauschenberger und Mike Schrudde klang immer wieder der Verdruß über beabsichtigte Sparmaßnahmen zu Lasten der Jüngsten auf - und vor allem die Sorge, dass nach der Schließung der Dorfschulen auch das Dorfleben stirbt.


Der Zug blockiert zeitweise die Ostebrücke

Diese Befürchtung wurde auch auf vielen Transparenten und in Sprechchören geäußert: "Ohne Schule stirbt das Dorf!" Orte in der Größenordnung Elms büssen zur Zeit hundertfach Poststellen, Jugendtreffs und Verwaltungsfilialen ein - der periphere ländliche Raum blutet aus.


Elmer Mike Schrudde, Anke Rauschenberger

Dabei lebt auch die Stadt Bremervörde - das machten die Demonstranten wiederholt deutlich - von ihrem ländlichen Umland lebt. Typische "Slogans": "Bremervörde, hör uns zu, ohne Dörfer bist du zu!" oder "Ohne Dörfer, ohne Leben wird's kein Bremervörde geben!"


Jung und Alt sind einig im Protest

Am häufigsten skandiert wurde in Bremervörde ein Spruch, den der Oberndorfer SPD-Ratsherr Oliver Elsen kürzlich zum Protestmarsch nach Cadenberge kreiert und der mittlerweile seinen Weg die Oste hinauf gefunden hat: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Schule klaut," schallte es, begleitet von Vuvuzela-Tröten und dumpfen Paukenschlägen, über den Bremervörder Ratshausplatz.


Zuhörer im Hintergrund: Bürgermeister Gummich

Bremervördes Bürgermeister Eduard Gummich (CDU), einer der Verfechter des Schließungsplanes, beobachtete die Demo aus dem Hintergrund; er hielt einen Abstand von 50 Metern - trotz der Sprechchöre: "Bürgermeister, wo bist Du? Hör uns doch mal endlich zu!"


Mit dabei: die Oberndorfer Kiebitzschul-Freunde

Auch abseits des Getümmels entging dem Stadtoberhaupt nicht, was die laut protestierenden Bürger von der Stadtpolitik halten, die funktionierende Dorfschulen zugunsten einer Zentralschule schließen, deren Standort umstritten und deren Finanzierung noch ungesichert ist: "Seht euch doch die Stadt mal an - ohne Geld und ohne Plan!" - "Werft Ihr Geld zum Fenster raus, hört bei uns die Freundschaft auf!" - "Der Stadtrat hat's noch nicht kapiert, deshalb wird heut demonstriert" - "Fakten zählen! Elm erhalten. Ihr wollt nur die Dörfer spalten!"


Prügel für Gallinat


Dobrocker SG-Bürgermeisterin Gallinat

5. 4. 2013. Die Dobrocker Samtgemeinde-Bürgermeisterin Bettina Gallinat findet nach einem NEZ-Bericht, der am Freitagabend vorab online verbreitet wurde, keinen Rückhalt mehr in den großen Parteien. Die parteilose Kommunalexpertin hatte sich - wie berichtet - bei der Abstimmung über die von einer CDU/SPD-Mehrheit betriebene Schließung der Oberndorfer Grundschule der Stimme enthalten und Bedenken gegen den Antrag geäußert. Zuvor war die Schulschließung vom Oberndorfer Rat einstimmig abgelehnt worden, weit über 300 Bürger hatten degegen protestiert.


Demo gegen Oberndorfer Grundschul-Schließung

Jetzt soll sie dafür offenbar politische Prügel beziehen. Der SPD-Ratsvorsitzende Michael Schlobohm und der CDU-Fraktionschef Titus Nesper "sprachen sich gegenüber der Niederelbe-Zeitung gegen Gallinat aus", berichtet die NEZ: "Sie verfüge über keine Unterstützung in den Parteien."



Iselersheim

Einstimmig
pro Schule


Heimatvereinsvorsitzender Röttjer

5. 4. 2014. Neue Etappe im Kampf um die Dorfschulen an der Oste: Vor über 100 Zuhörern hat - nach Elm - auch der Ortsrat des Ostedorfes Iselersheim für eine Erhaltung seiner Grundschule plädiert; der Neubau eines Grundschulzentrums in Bremervörde wird abgelehnt.

Die Grundschule gehöre zum Dorf und sei fester Bestandteil einer noch funktionierenden Infrastruktur, vertrat Ostekulturpreisträger Hermann Röttjer, Vorsitzender des Iselersheimer Heimatvereins, die Meinung der Anwesenden.


Protest-Transparent (in Bremervörde-Elm)

Anders als von der Stadtverwaltung veranschlagt, sei eine Sanierung der vorhandenen Grundschule bereits für 1 Million Euro (statt für 3 Millionen) möglich, erklärte ein Sprecher zweier Baufirmen.



Oberndorf / Cadenberge

Schulkampf
in TV & Funk


Protestparole an Oberndorfer Schaufenster

27. 3. 2013. "Oberndorfer kämpfen um ihre Schule" - unter diesem Titel berichtet der TV-Sender HeimatLive jetzt  auch auf Facebook über den Schulkampf an der Oste.


Hörfunkbeitrag hier anhören

26. 3. 2013. Ein Hörfunk-Beitrag von Jasmin Schönberger für Nordwestradio über die gestern beschlossene Schliessung der Kiebitzschule in Oberndorf steht hier im Netz. In der Ankündigung heisst es: "Eltern, Vereine und Kinder haben gekämpft und demonstriert - genützt hat es am Ende wenig. Die Kiebitzschule Oberndorf in der Samtgemeinde Am Dobrock wird geschlossen. Das beschloss der Samtgemeinderat am 25. März 2013 und machte damit den Weg für einen Zukunftsvertrag mit dem Land Niedersachsen frei. Rund 60 Kinder sind von der Schulschließung betroffen."



Seit langem vorhersehbar: der Niedergang
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Nachschlag
im Netz


Protest gegen Politik à la Nesper, Link & Co.

26. 3. 2013. Nach dem Cadenberger Schulschließungsbeschluss am Montagabend ist eine heisse Debatte entbrannt. Die langjährige Elternvertreterin Sigrid Beyer (Osten) etwa äußert sich in unserer rechten Spalte zu der Frage, wie es in Oberndorf weitergehen soll. Auf Facebook zollt heute die Kehdinger SPD-Kreistagsabgeordnete Martina Pfaffenberger (Foto) den protestierenden Eltern Respekt für ihren Einsatz für die Erhaltung der Kiebitzschule: "Engagierte Bürger wehren sich," schreibt die Sozialdemokratin aus Wischhafen: "Tolles Beispiel!"

Ebenfalls auf Facebook geht der Cuxhavener SPD-Kreispolitiker und Bundestagskandidat Gunnar Wegener (Foto) auf die Wurzel des Übels ein, zu unzureichende Finanzausstattung des abgelegenen ländlichen Raums: "Ich glaube nicht, dass Rot-Grün in Niedersachsen den Zukunftsvertrag fortsetzen wird. Wir brauchen aber eine Antwort auf die Frage, wie wir in unseren Dörfern und Städten abseits von Metropolen gleichwertige Lebensverhältnisse sichern.

Und wir brauchen dafür eine andere Finanzausstattung gerade in den Regionen, die vom demografischen Wandel besonders betroffen sind. Dazu gehört neben Südniedersachsen auch unser Landkreis Cuxhaven. Der Abbau von kommunaler Infrastruktur kann immer nur ein Mittel sein!"


Enttäuscht: Oberndorfer Bürgermeister Horeis

Hans-Jürgen Priess bemerkt auf Facebook: "Kurzfristiges Denken hat viele Lokalverwaltungen in die jetzige finanzielle Lage gebracht. Nun soll der 'Zukunftsvertrag' als alternativlose Möglichkeit dazu dienen, kurzfristig weiter zu stümpern. Hier handelt es sich nicht mehr um Verwaltung, das ist einfach nur noch Abwicklung. Zu befürchten ist, das nur die Kurzfristigkeit des Denkens in den Verwaltungen ALTERNATIVLOS ist.“

Ebenso "tief enttäuscht" wie bereits in der Sitzung der Oberndorfer Bürgermeister Detlef Horeis äußert sich heute auf Facebook Peter Stock (Foto), seit 2006 Neubürger in Oberndorf. Er schreibt auf Facebook: "Mein Leben lang bin ich Lehrer gewesen und wollte eigentlich zu dem, was bei der Sitzung des Samtgemeinderates der Samtgemeinde am Dobrock vom 26. 3. 2013 passiert ist, nichts sagen; aber das geht nicht! Die Vorgänge sind einfach zu schlimm.

Es sollte über ein „Eckpunkte-Papier“ abgestimmt werden, das dazu bestimmt war, Kosten der Samtgemeinde einzusparen. Schon die Anlage des Eckpunkte-Papiers schreit zum Himmel. Allein die Idee, die Schließung einer Grundschule als eine „Ecke“ in einem Atemzuge mit der Schließung von Außenstellen der Verwaltung (eine Lappalie) zu nennen, zeigt eine bodenlose Ignoranz von betonköpfigen Abgeordneten in Bezug auf die Kinder unserer Gemeinde. Während der ganzen Debatte über die Schließung der Grundschule Oberndorf ist 23-mal (wirklich gezählt) das Wort „ Kind“ gefallen, dafür aber mehr als
150- mal (dann habe ich aufgehört zu zählen) das Wort „Euro“. Nichts dokumentiert besser das Menschenbild der beiden großen Ratsfraktionen, was das Kostbarste angeht, das wir haben, unsere Kinder. Es sollte für jeden, besonders für jeden Abgeordneten, der sich dafür hat wählen lassen, für andere Menschen zu sorgen, ein Tabu sein, sich an dem Wohl von Kindern zu vergreifen.

Wenn man schon meint, über eine Schule sprechen zu müssen, dann bitte nicht in einem Unterpunkt zum 6. Tagesordnungspunkt, sondern getrennt von allem anderen in einer separaten Sitzung. Es ist wohl selbstverständlich, dass man sich hierzu besonders gut vorbereitet, alle Konsequenzen überlegt und alle Alternativen auslotet. Das Wort „alternativlos“ ist ein sehr beliebtes Politikerwort und zeugt nur von deren Denkfaulheit oder Machtbewusstsein.

All das Selbstverständliche ist hier nicht geschehen; erst während laufender Sitzung hat man die zur Schließung anstehende Schule benannt (warum wohl?) und dabei die wohlbegründete Meinung eines Fachausschusses mit Hilfe der Niedersächsischen Gemeindeordnung ausgetrickst.

Ich denke, die meisten Abgeordneten haben Kinder, die eine Grundschule besuchen oder besucht haben. Wissen sie denn nicht mehr, wie gern sich ein Kind mit seiner Schule identifiziert, mit einer Schule im unmittelbaren Bereich seines kleinen Lebens, ist stolz darauf und möchte vielleicht auch einmal am Nachmittag hingehen, wenn etwas los ist. Es gibt keine bessere Vorraussetzung für ein stressfreies Lernen, wenn eine Schule so etwas, wie eine zweite Heimat für das Kind wird. Wissen das Abgeordnete nicht oder wollen sie es nicht wissen? Sie wollen es wohl nicht wissen; früher hat man Menschen mit ausschließlich auf das Geld fixiertem Blick als Pfeffersäcke bezeichnet.

In der pädagogischen Literatur wird zur Zeit die Idee propagiert, den seit langem überkommenen Brauch des morgendlichen Schulbeginns um 8.00 Uhr nach hinten zu verlegen, um den Lernprozess besser dem biologischen Rhythmus des Menschen anzupassen. Was wird mit den Oberndorfer Kindern gemacht, man zwingt sie zu noch früherem Tagesbeginn, nur um sie in stundenlanger Zickzacktour (der Transport soll ja möglichst niedrige Kosten verursachen) durch die Gegend zu fahren! So etwas überlegt man vorher und nicht im Nachhinein!!

Alle politischen Parteien haben sich Bildung auf ihre Fahnen geschrieben: „Wir müssen mehr Geld für Bildung zur Verfügung stellen.“ - Richtig – Es gibt auch Geld in der Samtgemeinde am Dobrock, man muss nur die Prioritäten anders setzen. Aber ich wiederhole mich, wenn ich sage: Kinder sind TABU! Kinder haben keine Lobby, nur ihre Eltern und denen droht man mit dem Hausrecht, wenn sie ihren Unwillen kundtun.

Es gibt eine Untersuchung aus 2011, darin wird den Kindern im Landkreis Cuxhaven gute Medienkompetenz, aber schlechte kulturelle Kompetenz bescheinigt. Medienkompetenz ist im Beruf unverzichtbar, kulturelle Kompetenz aber macht den Menschen zum Menschen. So etwas erwirbt man im Allgemeinen in der Schule, einer Schule die alles nur Denkbare auf diesem Gebiet leistet. Das ist oberste Priorität, nicht ein Schwimmbad, „in dem wir nachmittags auch mal baden können“. Und damit das so finanziert werden kann, nehmen wir lieber den Cadenberger Schülern ihre Schulbibliothek weg – sie haben ja genug Medienkompetenz!"


Fatale
Folgen


Ausschnitt aus LandInForm 1/2013

27. 3. 2013. Fatale Folgen von Schulschliessungen auf dem Land beschreibt die gestern erschienene neue Ausgabe der Vierteljahrszeitschrift LandInForm, herausgegeben  von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Dazu schreibt oste.de-Leser Hans-Jürgen Pries (Wingst) auf Facebook:

"Was nutzen Forschungsergebnisse, wenn sie den zeitlichen/geistigen Horizont von Ratsmitgliedern nicht berücksichtigen, die allenfalls noch den nächsten finanziellen Engpass hinauszögern wollen? Eine Erforschung der Logikfähigkeit politischer Entscheider wäre nützlicher. Ich benutze hier bewusst den Begriff 'Entscheider' und nicht 'Verantwortlicher', was in Cadenberge entschieden wurde, ist nicht zu verantworten. Ein halbwegs logisch denkender Mensch benötigt kein Forschungsergebnis, um die Fatalität des Verlustes der einzigen Grundschule in einem Ort zu erkennen."


Schulkampf

Biene im
Bärenpelz


Schule vor der Schießung: Oberndorfer Kinder

27. 3. 2013. Ein beachtenswertes Plädoyer für die Erhaltung der Lebensqualität im abgelegenen Ländlichen Raum, das an intellektueller Brillanz und sprachlicher Qualität kaum zu übertreffen ist, hat die Oberndorfer Landwirtin und Grünen-Ratsfrau Inga Wocker in ihrem Blog veröffentlicht.

Anlass war für die Kommunalpolitikerin, die mit der CDU-dominierten Bürgerliste Oberndorf kooperiert, die von einer gemischten CDU/SPD-Mehrheit um die Fraktionschefs Titus Nesper und Karl-Heinz Link am Montag beschlossene Abschaffung der preisgekrönten Oberndorfer Kiebitzschule - gegen den starken, gut begründeten Widerstand von Grünen, Freien Wählern und fünf Abweichlern aus den beiden großen Parteien.

Samtgemeinde- Bürgermeisterin Bettina Gallinat hatte Bedenken geäußert und sich der Stimme enthalten.

Der Wocker-Text dürfte wegen seiner gedanklichen Präzision und seiner politischen Leidenschaftlichkeit in die Geschichte der neuesten sozialen Bewegung in Deutschland, der Dorfschulbewegung, eingehen.

Wocker und Mitstreiter wollen ihren Kampf für die Grundschule und das Dorf fortsetzen: "Oberndorf ist die Biene im Pelz des Samtgemeindebären und jetzt erst recht gereizt."


Dobrock-Politiker Linck (SPD), Nesper (CDU)

Der vollständige Wortlaut steht hier im Netz.

Die grauen Herren -
längst eingezogen

Auf Facebook kommentiert oste.de-Leser Rainer Schurr aus Kehdingbruch die Bezugnahme der Autorin auf "Momo": "Die grauen Herren sind längst eingezogen in die Verwaltungen. Und bis wir's erkennen, haben sie ihre Arbeit längst getan."

Anerkennung vom
SPD-Spitzenmann

Ebenfalls auf Facebookzollt der Cuxhavener Vize-Landrat, Kreistagsabgeordnete, Stadt-Fraktionsvorsitzender und SPD-Bundestagskandidat Gunnar Wegener der Grünen-Ratsfrau aus Oberndorf-Hasenfleet hohe Anerkennung: "Der Text von Frau Wocker ist brillant. Er beschreibt mit sprachlicher Präzision die Probleme des ländlichen Raumes im Kampf um Erhaltung einer dörflichen, ländlichen Infrastruktur."


Alle Reden
dokumentiert

G-Osteland-Mitglied Gerd Bertholdt vom Kleinwördener Berthof hat verdienstvollerweise die Redebeiträge der jüngsten Cadenberger Demonstration gegen die geplante Grundschul-Schliessung in Oberndorf aufgezeichnet. Die 20-minütige Dokumentation ist hier über Facebook abrufbar.


Dokumentiert: Alle Reden aus Cadenberge

Zum Thema:

> Kiel: CDU will Geld für kleine Schulen
(shz.de),

> Niedersachsen: Schulkampf weitet sich aus
(ndr.de).


Schulkampf

Wir brauchen
1.000 Mann!


Gefährdet: die Grundschule in Elm

4. 4. 2013. Wie in Oberndorf kämpfen auch in Bremervörde-Elm die Bürger für ihre Grundschule. Die Elmer gehen diesen Sonnabend, 6. April, in Bremervörde auf die Strasse. "Wir brauchen 1000 Mann" ist der Demo-Aufruf überschrieben.

Überall in Elm verkünden Dutzende vonTransparenten zurzeit die Forderung nach Erhaltung der gerade erst sanierten Schule.

.
Protest-Transparent in Bremervörde-Elm

Der Protestmarsch beginnt um 10 Uhr am Schützenplatz. Bei der Kundgebung um 12 Uhr vor dem Rathaus wird unter anderem auch Osteland-Mitglied Bert Frisch (Oberndorf) sprechen, der Grüsse der Mitstreiter im Cuxland überbringt.


Oberndorfer Grundschul-Freund Bert Frisch

Am Montag soll der Bremervörder Rat über die Schulzukunft entscheiden. - Mehr zum Thema auf unserer SONDERSEITE.

25. 3. 2013. Trotz eines Bremervörder Ratsbeschlusses über fünf Grundschulschliessungen kämpfen mehrere Dörfer weiter für den Erhalt. Elm demonstriert am 6. April, jetzt meldet sich auch Iselersheim zu Wort und fordert Sanierung vorhandener Grundschulen statt eines - teureren - zentralen Neubaus. Bericht in derBremervörder Zeitung.


BUND: Region wird
entdemokratisiert


Protestkundgebung am Rathaus Cadenberge

29. 3. 2013. Aus aktuellem Anlass - Schulschließungen und Fusionsdruck - hat der Bund für Umwelt und Naturschutz der Politik und der Verwaltung vorgeworfen, unsere Regionen durch Gebietsreformen, Schulschließungen etc. zu entdemokratisieren". In einer heute veröffentlichten  Stellungnahme des Cuxhavener BUND-Kreisvorsitzenden Georg Ramm (Foto), zugleich Mitglied der AG Osteland, heisst es wörtlich: "Die Zusammenlegung der Gemeinden, nun auch die Fusion von Landkreisen, zu riesigen Flächeneinheiten führt zu viel Fahrtaufwand für den Bürger, mehr Anonymität, mächtigerer Verwaltungsstruktur und immer größerer Bürgerferne.

Die Bezeichnung 'Zukunftsvertrag' ist schon ein Hohn für die honorierten Prozesse zur Entdemokratisierung. Kommunale Strukturen sollten übersichtlich bleiben und durch Eigeninitiativen und Bürgerbeteiligung Zukunftsentscheidungen und –entwicklungen herbeiführen. Dies wird umso bürgerferner, je weniger Bürger beteiligt sind.

Gemeinden sind als kleinste (man sollte nicht sagen: unterste) Flächen-Einheit in diesem Staat mit einem Parlament versehen. Hier wird mit hohem Anteil und Einfluss des Bürgers entschieden, und hier wird und kann auch eine wirtschaftliche Einheit angestrebt werden.

Eine Gemeinde sollte so bemessen sein, dass Bürger sich kennen und hier auch Probleme vor Ort im Einvernehmen geregelt werden. Dies geht mit großen Einheiten, wie sie bei der Zusammenlegung von Gemeinden (oder Kreisen) erfolgen, verloren. Bürokratisierung und Anonymisierung nehmen zu, gleichfalls geht Eigenständigkeit (und Verantwortung vor Ort) verloren.

Dass sich in kleinen Einheiten viel bewegen lässt, zeigen inzwischen viele Gemeinden mit Eigenleistungen in der Energie- und Schulpolitik, im Nahverkehr und im Aufgabenbereich des kommunalen Bauamtes.

Auch die Beteiligung der Bürger an konkreten Maßnahmen ist in kleineren überschaubaren Einheiten besser akzeptiert und praktiziert. Aus der Praxis der Naturschutzverbände hat sich ebenfalls eine größere Einbeziehung aktiv Mitwirkender bei kleineren Einheiten gezeigt.

Der derzeitige Prozess der Zentralisierung ist als antidemokratisch zu sehen und das Angebot finanzieller Vorteile hat einen leichten Anstrich von Korruption.

Vernetzungen und Kooperation sind eine bessere Zukunftsinvestition als honorierte Zukunftsverträge mit Entscheidungsentzug, wie in Cadenberge/Oberndorf derzeit gut zu beobachten ist.

Die neue Regierung in Niedersachsen sollte sich überlegen, ob sie diesen Prozess der Zentralisierung fortsetzen will."


Aber Geld für
Ungewolltes...


Politiker-Starrsinn und kein Ende

27. 3. 2013. Zu jüngsten Veröffentlichungen in der Niederelbe-Zeitung (NEZ) bemerkt oste.de-Leser und Osteland-Mitglied Hartmut Behrens aus Oberndorf: Ist es Zufall? Auf Seite 15 der heutigen NEZ der Bericht über die Schließung der Kiebitzschule, auf Seite 27 eine großformatige Bekanntmachung über Vorarbeiten zur Ortsumgehung Cadenberge! Also einerseits Schließung einer Grundschule inklusive Turnhalle, um eine relativ geringe Summe einzusparen, andererseits Vorarbeiten für eine überflüssige Straße, die mindestens das Tausendfache der eingesparten Schulmittel kosten wird. Und beides gegen den eindeutig erklärten Bürgerwillen.

Während die Cadenberger Herren Nesper und Heß sich in geheuchelter Anerkennung der Oberndorfer Initiativen öffentlich über uns lustig machen, will gleichzeitig Staatssekretär Ferlemann nicht nur die Elbvertiefung durchdrücken, sondern auch noch das unsinnigste Straßenbauprojekt dieser Region. Da muss sich doch niemand wundern, dass Politiker von allen Berufsgruppen in Deutschland das geringste Ansehen haben.

Noch eine Anmerkung zu den Schulden: Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung neue Staatsanleihen in Höhe von 5 Milliarden versteigert - also neue Schulden gemacht - zu einem Zinssatz von 0,06%, d.h. praktisch zinsfrei. Ein Supergeschäft bei einer Inflationsrate von ca. 2%! Wenn also die Öffentliche Hand in Deutschland auf diese Art Geld geschenkt bekommt, dann frage ich mich doch, warum nichts davon in unserer Samtgemeinde ankommen kann. Vielleicht kann das mal jemand erklären? Oder geht es gar nicht ums Geld?

Zu diesem Beitrag schreibt Hans-Heinrich Katt auf Facebook:

"Man kann´s nicht glauben, dort wird unnötig, auch gegen den Willen der betroffenen Bürger, Geld verplempert, bei uns schließt man die Schule..."


Demo-TV-Bericht
jetzt auch online

"Oberndorfer kämpfen um ihre Schule" - unter diesem Titel berichtet der TV-Sender HeimatLive auch auf Facebook über den Schulkampf an der Oste.


Ein Lichtblick!
Bleibt aktiv!


Schul-Demo in Cadenberge (Foto: Wolfgang Röhl)

27. 3. 2013. Zum Schulkampf an der Oste schreibt Harald Müller (Lamstedt / Hildesheim) auf der Osteland-Seite auf Facebook: "Die Tragödie um die Schule in Oberndorf ist sicher für viele Vor-Ort-Aktive ein Schlag ins Gesicht und die Politik hat sich mit dieser Art von Interessenentscheidung einen Bärendienst erwiesen und ein denkbar schlechtes Bild in der Öffentlichkeit abgegeben. Partizipation sieht sicher anders aus.

Ich komme gebürtig aus der Börde Lamstedt und muss, wenn ich meine 28 Lebensjahre zurückschaue, feststellen, dass dies eine der wenigen, wenn nicht sogar einzigen Momente war/ist, wo sich Bürger der Hadler Region zusammentun, für eine Sache leidenschaftlich kämpfen und nicht alles hinnehmen. Das hat meinen allergrößten Respekt verdient.

Daher bin ich der Meinung, dass nicht unbedingt die Niederlage der Bürgerbewegung in Oberndorf und die damit verbundene Wut und Enttäuschung im Vordergrund stehen sollte. Die Energie, die durch die Schulschließungspläne frei gesetzt wurde, ist die, die eigene Strukturen schaffen kann. Diese Energie darf jetzt nicht in der Enttäuschung untergehen.

Wenn die Politik es schon nicht für uns Menschen auf dem Land richten kann, dann sind wir es selber, die es tun können (und auch müssen). Die Akteure sollten sich weiter vor Ort für Ihren Ort, für Ihre Heimat einsetzen.

Für mich ist Oberndorf ein Lichtblick in der doch so in Meinungseinheit verschlafenen Hadler Region. Mein Wunsch: Wandelt den Wut und Entäuschung in positive Energie um. Das wäre mal nachhaltig.

Die Frage der Entwicklung des ländlichen Raumes wird in unserer Region viel zu träge und passiv angegangen, gerade von der Politik. Oberndorf wird aktiv, das sollte es auch bleiben."


Oberndorfer Demo-Redner Bert Frisch

oste.de-Leser Bert Frisch aus Oberndorf schreibt auf Facebook: "Buuh! Buuh! Selbst das Rascheln mit den Buuh-Schildern wollte man uns mit dem Hinweis auf das Hausrecht verbieten. Diese Samtgemeinde ist nicht bereit für Bürgerbeteiligung. Aber wir haben weiter gute Chancen, den Erhalt der Kiebitzschule durchzusetzen".



Oberndorfer Bürgermeister Horeis (3. v. l.) bei der Demo - VIDEO

Sternstunde und
Schwarzer Tag


Protestsong vor der Ratssitzung - VIDEO

25. 3. 2013. Für Oberndorf war es eine Sternstunde - und zugleich ein Schwarzer Tag: Mit einer bunten, friedlichen Demonstration - der grössten, die der Ort je erlebt hat - protestierten weit über 300 Menschen am Montag in Cadenberge für eine Erhaltung der Oberndorfer Grundschule (VIDEO). Doch wenig später beschloss der Samtgemeinderat die Schließung der mehrfach ausgezeichneten Kiebitzschule zum Schuljahr 2014/15 - bei nur acht Gegenstimmen.


Das Publikum zeigt sich enttäuscht

Bis auf die beiden wackeren Oberndorfer Ratsherrn Günter Behrens und Horst von Thaden ("Man kann sich auch kaputtsparen") stimmten alle CDU-Ratsmitglieder für das Aus für Schule samt Schulsporthalle und Schulplatz.


Elternratsvorsitzende Marita Gramm

Auf der Gegenseite gab es immerhin die sechs Gegenstimmen des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis (SPD) und seiner Parteifreunde Alfred Hennig aus Cadenberge, Ralf Müller aus Neuhaus sowie der Kehdingbrucherin Sabine van Gemmeren und des Geversdorfer Knut Schaeper von den Grünen sowie des Neuhäusers Walter Rademacher (Freie Wähler).


Hennig, van Gemmeren, Schaeper, Rademacher

Bei einer ähnlich gelagerten Abstimmung scherte auch die Sozialdemokratin Annemarie Tiedemann aus dem Mehrheitslager aus, dessen Wortführer die Fraktionsvorsitzenden Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Link (SPD) waren.


Beifall für Oberndorfs Bürgermeister Horeis

Auf deren Debattenbeiträge reagierte das Publikum mit Emporheben von "Buh"-Schildern, während die Ausführungen von Detlef Horeis mit "Bravo"-Bekundungen quittiert wurden.


Gastrednerin aus Elm: Anke Rauschenberger

Zu Beginn der Sitzung im rappelvollen MarC-5-Saal hatten die Zuhörer den Rat mit der neuen Schulretter-Hymne "Hier auf dem Lande..." begrüsst, die zuvor auch schon bei einer Kundgebung am Rathaus intoniert worden war.


Trifft den Nerv: Oberndorfer Bert Frisch

Dort sprachen Bert Frisch, Claudia Möller-Lemke, Marita Gramm und Oliver Elsen, außerdem als Gast von der Elmer Initiative deren Sprecherin Anke Rauschenberger.


"Der  Zug ist noch nicht abgefahren"

Der lange Demonstrationszug hatte bei der Firma Krethe Aufstellung genommen. Die Teilnehmer skandierten unter anderem"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Schule klaut" und zeigten Schilder und Transparente mit Aufschriften wie "Wir sind das Volk" und "Kurze Wege für kurze Beine".


Oberndorfer vor dem Cadenberger Rathaus

Claudia Möller-Lemke deren Rede (siehe unten) auf dem Marktplatz mit viel Beifall bedacht worden war, zog nach der Ratssitzung Bilanz: "Ich bin noch immer ganz platt, geschockt, enttäuscht, aber auch fassungslos über diese Milchmädchenrechnungen, die da aufgestellt werden, die falschen Zahlen, diese Ideenlosigkeit und diese Frechheit ... und sehr müde, vom Kämpfen, vom Taktieren, vom wieder aufstehen und weitermachen. Aber morgen ist ein neuer Tag - und dann stehen wir wieder auf und dann geht es weiter!"

Für oste.defotografierten Gundula Ida Gäntgen, Renate Bölsche, Peter Wortmann, Walter Rademacher u. a.

Viele Demo-Fotos von Walter Rademacher stehen in diesem Album.

Ein weiterer Bericht über die Ratssitzung folgt auf dieser Website.


Oberndorf / Cadenberge

Schulkampf
im Radio


Hörfunkbeitrag hier anhören

26. 3. 2013. Ein Hörfunk-Beitrag von Jasmin Schönberger für Nordwestradio über die gestern beschlossene Schliessung der Kiebitzschule in Oberndorf steht hier im Netz. In der Ankündigung heisst es: "Eltern, Vereine und Kinder haben gekämpft und demonstriert - genützt hat es am Ende wenig. Die Kiebitzschule Oberndorf in der Samtgemeinde Am Dobrock wird geschlossen. Das beschloss der Samtgemeinderat am 25. März 2013 und machte damit den Weg für einen Zukunftsvertrag mit dem Land Niedersachsen frei. Rund 60 Kinder sind von der Schulschließung betroffen."

Nachschlag
im Netz


... doch erstmal hat der Starrsinn gesiegt


26. 3. 2013. Nach dem Cadenberger Schulschließungsbeschluss am Montagabend ist eine heisse Debatte entbrannt. Die langjährige Elternvertreterin Sigrid Beyer (Osten) etwa äußert sich weiter unten zu der Frage, wie es in Oberndorf weitergehen soll. Auf Facebook zollt heute die Kehdinger SPD-Kreistagsabgeordnete Martina Pfaffenberger (Foto) den protestierenden Eltern Respekt für ihren Einsatz für die Erhaltung der Kiebitzschule: "Engagierte Bürger wehren sich," schreibt die Sozialdemokratin aus Wischhafen: "Tolles Beispiel!"


Ebenfalls auf Facebook geht der Cuxhavener SPD-Kreispolitiker und Bundestagskandidat Gunnar Wegener (Foto) auf die Wurzel des Übels ein, zu unzureichende Finanzausstattung des abgelegenen ländlichen Raums: "Ich glaube nicht, dass Rot-Grün in Niedersachsen den Zukunftsvertrag fortsetzen wird. Wir brauchen aber eine Antwort auf die Frage, wie wir in unseren Dörfern und Städten abseits von Metropolen gleichwertige Lebensverhältnisse sichern.

Und wir brauchen dafür eine andere Finanzausstattung gerade in den Regionen, die vom demografischen Wandel besonders betroffen sind. Dazu gehört neben Südniedersachsen auch unser Landkreis Cuxhaven. Der Abbau von kommunaler Infrastruktur kann immer nur ein Mittel sein!"


Enttäuscht: Oberndorfer Bürgermeister Horeis

Hans-Jürgen Priess bemerkt auf Facebook: "Kurzfristiges Denken hat viele Lokalverwaltungen in die jetzige finanzielle Lage gebracht. Nun soll der 'Zukunftsvertrag' als alternativlose Möglichkeit dazu dienen, kurzfristig weiter zu stümpern. Hier handelt es sich nicht mehr um Verwaltung, das ist einfach nur noch Abwicklung. Zu befürchten ist, das nur die Kurzfristigkeit des Denkens in den Verwaltungen ALTERNATIVLOS ist.“


Ebenso "tief enttäuscht" wie bereits in der Sitzung der Oberndorfer Bürgermeister Detlef Horeis äußert sich heute auf Facebook Peter Stock (Foto), seit 2006 Neubürger in Oberndorf. Er schreibt auf Facebook: "Mein Leben lang bin ich Lehrer gewesen und wollte eigentlich zu dem, was bei der Sitzung des Samtgemeinderates der Samtgemeinde am Dobrock vom 26. 3. 2013 passiert ist, nichts sagen; aber das geht nicht! Die Vorgänge sind einfach zu schlimm.

Es sollte über ein „Eckpunkte-Papier“ abgestimmt werden, das dazu bestimmt war, Kosten der Samtgemeinde einzusparen. Schon die Anlage des Eckpunkte-Papiers schreit zum Himmel. Allein die Idee, die Schließung einer Grundschule als eine „Ecke“ in einem Atemzuge mit der Schließung von Außenstellen der Verwaltung (eine Lappalie) zu nennen, zeigt eine bodenlose Ignoranz von betonköpfigen Abgeordneten in Bezug auf die Kinder unserer Gemeinde. Während der ganzen Debatte über die Schließung der Grundschule Oberndorf ist 23-mal (wirklich gezählt) das Wort „ Kind“ gefallen, dafür aber mehr als
150- mal (dann habe ich aufgehört zu zählen) das Wort „Euro“. Nichts dokumentiert besser das Menschenbild der beiden großen Ratsfraktionen, was das Kostbarste angeht, das wir haben, unsere Kinder. Es sollte für jeden, besonders für jeden Abgeordneten, der sich dafür hat wählen lassen, für andere Menschen zu sorgen, ein Tabu sein, sich an dem Wohl von Kindern zu vergreifen.

Wenn man schon meint, über eine Schule sprechen zu müssen, dann bitte nicht in einem Unterpunkt zum 6. Tagesordnungspunkt, sondern getrennt von allem anderen in einer separaten Sitzung. Es ist wohl selbstverständlich, dass man sich hierzu besonders gut vorbereitet, alle Konsequenzen überlegt und alle Alternativen auslotet. Das Wort „alternativlos“ ist ein sehr beliebtes Politikerwort und zeugt nur von deren Denkfaulheit oder Machtbewusstsein.

All das Selbstverständliche ist hier nicht geschehen; erst während laufender Sitzung hat man die zur Schließung anstehende Schule benannt (warum wohl?) und dabei die wohlbegründete Meinung eines Fachausschusses mit Hilfe der Niedersächsischen Gemeindeordnung ausgetrickst.

Ich denke, die meisten Abgeordneten haben Kinder, die eine Grundschule besuchen oder besucht haben. Wissen sie denn nicht mehr, wie gern sich ein Kind mit seiner Schule identifiziert, mit einer Schule im unmittelbaren Bereich seines kleinen Lebens, ist stolz darauf und möchte vielleicht auch einmal am Nachmittag hingehen, wenn etwas los ist. Es gibt keine bessere Vorraussetzung für ein stressfreies Lernen, wenn eine Schule so etwas, wie eine zweite Heimat für das Kind wird. Wissen das Abgeordnete nicht oder wollen sie es nicht wissen? Sie wollen es wohl nicht wissen; früher hat man Menschen mit ausschließlich auf das Geld fixiertem Blick als Pfeffersäcke bezeichnet.

In der pädagogischen Literatur wird zur Zeit die Idee propagiert, den seit langem überkommenen Brauch des morgendlichen Schulbeginns um 8.00 Uhr nach hinten zu verlegen, um den Lernprozess besser dem biologischen Rhythmus des Menschen anzupassen. Was wird mit den Oberndorfer Kindern gemacht, man zwingt sie zu noch früherem Tagesbeginn, nur um sie in stundenlanger Zickzacktour (der Transport soll ja möglichst niedrige Kosten verursachen) durch die Gegend zu fahren! So etwas überlegt man vorher und nicht im Nachhinein!!

Alle politischen Parteien haben sich Bildung auf ihre Fahnen geschrieben: „Wir müssen mehr Geld für Bildung zur Verfügung stellen.“ - Richtig – Es gibt auch Geld in der Samtgemeinde am Dobrock, man muss nur die Prioritäten anders setzen. Aber ich wiederhole mich, wenn ich sage: Kinder sind TABU! Kinder haben keine Lobby, nur ihre Eltern und denen droht man mit dem Hausrecht, wenn sie ihren Unwillen kundtun.

Es gibt eine Untersuchung aus 2011, darin wird den Kindern im Landkreis Cuxhaven gute Medienkompetenz, aber schlechte kulturelle Kompetenz bescheinigt. Medienkompetenz ist im Beruf unverzichtbar, kulturelle Kompetenz aber macht den Menschen zum Menschen. So etwas erwirbt man im Allgemeinen in der Schule, einer Schule die alles nur Denkbare auf diesem Gebiet leistet. Das ist oberste Priorität, nicht ein Schwimmbad, „in dem wir nachmittags auch mal baden können“. Und damit das so finanziert werden kann, nehmen wir lieber den Cadenberger Schülern ihre Schulbibliothek weg – sie haben ja genug Medienkompetenz!"


Oberndorf - was nun?

Zur Demo und zum Schließungsbeschluss schreibt
oste.de-Leserin Sigrid Beyer aus Osten:

Der Auflauf der vielen Bürger gestern war sehr beeindruckend ... Die Entscheidung ist gefallen - wie geht es nun weiter? Die Oberndorfer Schule ist ein denkwürdiges Exempel, nämlich was auch anderen Orten unserer Region mittelfristig blüht, die sich derzeit noch weit entfernt von Oberndorfs Lage empfinden - Osten hat z.B. auch "nur" eine einzügige Schule. Und ob es die Hechthausener Schule in 50 Jahren wirklich noch gibt? (bis dahin ist der, der es sagte ohnehin schon im Himmel, wie wir auch, wer soll ihn beim Wort nehmen ;-)

Dieses Exempel zeigt aber noch etwas viel deutlicher: wir Bürger können protestieren, können uns Gedanken um die Zukunftsfähigkeit machen, können praktikable Lösungen dazu erarbeiten (in unserer freien Zeit!) - die Entscheidungen von "oben" werden davon nicht beeinflusst. Das ist eine bittere Erkenntnis, hinter der sehr viel Ohnmacht und Verzweiflung stehen.

Ein bisschen werden sich die Oberndorfer wie die Zyprer fühlen, mit dem Unterschied, dass sie nicht Rettungsgelder beanspruchen, sondern bereits Lösungen erarbeitet haben, Gelder einzusparen. Das Gefühl, der Willkür "von oben" ausgeliefert zu sein, ist gleich.

Das derzeitige Fazit ist ein weiterer Stein im Gebäude der Politikverdrossenheit, diesmal aber am Fundament, der Kommunalpolitk.

Ich kann das nicht ganz ohne Sorge sehen, denn wenn Bürgerengagement so ignoriert wird, resigniert der Bürger, gleichzeitig wird er anfällig für Thesen der "Problemlöser" - so ein österreichischer Schreihals hat schon einmal das Land in den Abgrund geführt... So weit wird es nicht kommen, aber eine gesunde Kritik- und Widerstandsfähigkeit, eigenverantwortliches Denken und Handeln werden durch Resignation massiv untergraben: es hat doch alles keinen Zweck, egal wer regiert.

Um so wichtiger ist es, sich jetzt die Fragen zu stellen: die Entscheidung ist gefallen, welche Optionen hat Oberndorf jetzt? Kann die Gemeinde aus dem SG-Verbund austreten? Kann sie einem anderen Kommunalverbund beitreten? Welche Konditionen bestehen in so einem Fall, wer kann die Bürger unterstützen? Ist das erarbeitete PPP-Konzept eine "Mitgift" für den Anschluss an eine andere Kommune?

Ist das der Anfang, dass die SG Am Dobrock auseinanderbricht? Und zwar in einen Teil, der sich Hadeln angliedert und einen Teil, der sich Hemmoor angliedert - mit der Option einer neuen SG Osteland?

So bitter diese Entscheidung gestern Abend ist, so sehr kommt nun etwas in Bewegung, das zu steuern auch der Bürger in der Hand hat.

Es ist aber auch ein Signal nach Hannover, dass nämlich ein Zukunftsvertrag nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern weitere Optionen ermöglicht werden müssen, um Strukturveränderungen infolge des demografischen Wandels zu ermöglichen - z.B. Fusionen oder Gebietsreformen - und zwar mit den Bürgern zusammen (so wie jetzt angeblich der Bürger bei der atomaren Endlagersuche (endlich!) beteiligt werden soll).

Auch Kreis- und Kommunalgrenzen werden sich für die neuen Möglichkeiten öffnen müssen, ebenso die Köpfe der Verwaltungen/Bürokraten, der Kirchturm ist schon lange nicht mehr das Maß aller Dinge: wenn die Menschen weniger werden, wird das Land größer und der Horizont weiter. Dem können sich Bürger anpassen, wenn sie beteiligt werden an den Veränderungen, an der Neustrukturierung und Gestaltung ihrer Region. Das Potential, die Ressource "Bürger" wird in den Parlamenten viel zu wenig in Betracht gezogen, und wenn, dann nur über die "Steuern- und Abgabenschiene". Das ist so, als wenn ich im Auto immer nur im zweiten Gang fahre - so kommt man nicht vorwärts. Bürgerengagement kann für die Politik wie der dritte, vierte, fünfte und sechste Gang im Auto sein. Ich warte noch auf diese Erleuchtung der Politik!

Die Zeit für Oberndorf drängt, in knapp eineinhalb Jahren ist die Schule laut Ratsentscheidung dicht, um dies rückgängig zu machen, wäre ein Riesenkraftakt nötig. Besser ist es, wenn vorher eine Lösung in Sicht ist. Wirkungsvolle Unterstützung sehe ich eigentlich nur in Hannover, von wo aus die Bemühungen des Ortes tatkräftig unterstützt werden müssten - Herr Weil, wir nehmen Sie jetzt beim Wort!


"Hat man Sie gefragt?"

Rede von Claudia Möller-Lemke auf dem Marktplatz in Cadenberge


Claudia Möller-Lemke mit Oliver Elsen

Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, eigentlich fällt mir nichts mehr ein, was ich hier sagen könnte. Angesichts eines „Zukunftsvertrages“, der ein jahrelanges Spardiktat auf Kosten aller hier Anwesenden zur Folge hat, bin ich eigentlich sprachlos. Sprachlos über die Politiker, die uns diesen Zukunftsvertrag als alternativlos verkaufen wollen. Sprachlos angesichts der Ideenlosigkeit dieser unserer sogenannten Volksvertreter. Sprachlos über die Kurzsichtigkeit dieser Politiker, deren Denken anscheinend kaum über die eigene Amtszeit hinausreicht.

Ich bin aber auch wütend! Wütend darüber, dass engagierte Bürger, die sich auch Gedanken um die Zukunftsfähigkeit dieser Region machen, von den Politikern, die schließlich unsere Interessen vertreten sollten, offenbar nicht gewünscht sind. Im Gegenteil, sie werden eher als störend und unbequem empfunden.

„Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, die Identifikation der Menschen mit der Heimat, der Samtgemeinde und der Region zu stärken. Wir unterstützen und fördern Eigenverantwortung, Initiative und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.“ – so steht es im Leitbild der Samtgemeinde Am Dobrock.

Da frage ich doch mal in die Runde: Sind Sie in die Diskussion um den Zukunftsvertrag mit einbezogen worden? Fühlen Sie sich ausreichend über diesen Zukunftsvertrag informiert? Hat man Sie gefragt, welche Vorschläge Sie zum Thema Zukunftsfähigkeit Ihres Dorfes machen könnten? Ob Sie Ideen haben, wie man gemeinsam dem demografische Wandel begegnen kann? Was Ihnen in Ihrem Wohnort wichtig und erhaltenswert ist und wie man – unter Einbeziehung möglichst vieler – zu konstruktiven und zukunftsweisenden Lösungen kommen kann?

Oder wissen Sie wirklich was in diesem schönen Vertrag steht, der uns, die Bürger der Samtgemeinde Am Dobrock auf Jahre hinaus einem rigorosen Spardiktat unterwirft, das uns von den dort drinnen versammelten Politikern wiederholt als alternativlos verkauft wurde?

Schulen werden geschlossen werden – die Kiebitzschule in Oberndorf ist hier nur den Anfang -, Gemeindebüchereien werden geschlossen, und die Aussenstellen der Samtgemeinde in den jeweiligen Orten haben schon längst die Türen zu. Aber auch die Feuerwehren und die  Jugendarbeit bekommen den finanziellen Kahlschlag zu spüren. Die Schließung weiterer Schulen ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, da brauchen wir uns nichts vormachen.

All diejenigen, die sich jetzt in Sicherheit wiegen, weil ihre Schule, ihr Kindergarten vor Ort, ihre Ostehalle noch nicht im Eckpunktepapier wiederzufinden sind, sollten sich darauf einstellen, daß sich diese Sicherheit als trügerisch erweisen wird. Denn die bisher zusammengestellten Einsparungspotentiale reichen bei weitem noch nicht aus, um „zukunftsfähig“ im Sinne von vertragsfähig zu sein. Weitere Einrichtungen werden dem Rotstift zum Opfer fallen! Und nicht nur das wird Ihnen heute verschwiegen!

Auch die Tatsache, daß eine geschlossene Schule ja auch weiterhin Kosten verursacht, das nicht mehr stattfindende Jugend und Bildungsarbeit nicht absehbare Folgen haben wird, spricht hier keiner laut und ehrlich aus!

Wo Schulen, Turnhallen und Sportplätze geschlossen werden, verschlechtert sich die Lebensqualität der Bürger vor Ort erheblich. Und wo schulische und außerschulische Bildung weggespart wurde, wo Jugend und Vereinsarbeit nicht mehr stattfinden kann, da ist die Abwärtsspirale nicht mehr aufzuhalten. Mangelnde Bildungsmöglichkeiten vor Ort erweisen sich letztendlich immer als wesentlich kostspieliger, als eine gute Schule zu erhalten. Und sie bietet Nährboden für radikalere Denkansätze und Aktivitäten! Ich frage Sie: Wie können wir „gut aufgestellt sein für die Zukunft“ - um mit den Worten eben dieser Politiker zu sprechen -  wenn alles, was für unsere Zukunft wichtig ist, zusammengestrichen und weggespart wird?

„Demokratie heißt Entscheidung durch die Betroffenen“ so hat es Carl Friedrich von Weizsäcker einmal gesagt. Wer, wenn nicht wir alle sind betroffen von diesem Vertrag? Und wenn dies eine Demokratie ist, in der wir leben, dann wollen wir auch mitentscheiden über unsere Zukunft! Wir fordern die Anwesenden nochmals auf im Interesse der Bevölkerung diesem Zukunftsvertrag so nicht zuzustimmen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu erarbeiten, die nachhaltig und wirklich zukunftsorientiert sind!


Oberndorf / Dobrock

Feuerwehr
rückt aus


Protest-Aufkleber für die Montagsdemo

22. 3. 2013. An der Demo am Montag in Cadenberge für die Zukunft der Grundschulen und damit der Dörfer beteiligt sich auch die Oberndorfer Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen. Auch in der weiteren Umgebung findet die Aktion Interesse.


Ostepreisträger Peter Wortmann

Aus Oldendorf schreibt Ostepreisträger Peter Wortmann, früher Lehrer an der preisgekrönten Grundschule in Estorf, an die "lieben Oberndorfer": "Ich bewundere euren Schwung beim Kampf gegen die unzulänglichen Sparversuche der Samtgemeinde, die in dem 'Zukunftsvertrag' die Zukunft Oberndorfs kaputtsparen wollen. Ich bin am Montag gegen 18 Uhr zur Demo in Cadenberge (Fa. Krethe) dabei und bringe vier tragbare Tafeln eines Zuges mit, Motto: 'Der Zug ist noch nicht abgefahren - wir behalten unsere Schule!'"

Aus Kehdingbruch schreibt Uwe Heins auf Facebook: "Hierfür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen! Wenn der heutigen Regierung schon das allgemeine Wohl des Volkes nicht interessiert,so sollte sie NIE vergessen, daß die Kinder - und nur diese - unsere ZUKUNFT bedeuten! Hier zeigt der BÜRGER seinen Willen! Er lebt selbst und will nicht mehr gelebt werden!"

Hans-Jürgen Pries kommentiert ebenfalls auf Facebook: "Die kommunale Selbstverwaltung hat sich durch übermäßigen Gebrauch von Kassenkrediten selbst ihrer Handlungsfähigkeit beraubt. Das ist unstrittig. Auch wir Bürger haben da nur zugesehen. Dass sich die gleiche Verwaltung nun kreativlos durch das Schliessen von Dorfschulen auch noch selbst ad absurdum führt, darf vom Bürger nicht mehr übersehen werden. Bei Knappheit der finanziellen Möglichkeiten bleibt doch nur noch das Engagement der Bevölkerung, und das wird hier mittels Schulschliessungen von Volksvertretern mit Füssen getreten."


IHK: Dörfer ohne Schule bluten aus
(zevener-zeitung.de)


Einladung zur
Performance


Aufruf zur Demonstration in Cadenberge

22. 3. 2013. Als "Open-Air-Mitmach-Performance" bezeichnet der Oberndorfer Theatermacher Hartmut Behrens die geplante Demonstration für die Zukunft der Dörfer am Montag, 25. März, in Cadenberge. In einem Aufruf des Vereins Kultur auf dem Lande e. V. heisst es wörtlich:

Liebe Mitmenschen, denen Kultur und Bildung und ein lebendiges Miteinander wichtig ist, in unserer Samtgemeinde Am Dobrock wollen Betonköpfe aus CDU und SPD alle Grundschulen schließen für einen sogenannten Zukunftsvertrag. Nächstes Jahr schon wollen sie unsere Kiebitzschule in Oberndorf inklusive Turnhalle dicht machen, für die anderen Schulen wurde noch kein Termin genannt, um Protest zu vermeiden.

Die Frage, welche Zukunft ein Dorf ohne Schule in diesen Zeiten noch haben kann, wird von diesen Herren nicht beantwortet. Die diversen Initiativen aus Oberndorf zur Verbesserung der Situation werden von ihnen blockiert. Menschen sind ihnen egal und Argumente auch. Starrsinniger geht es wirklich nicht mehr. Dass auch die Mittel für Jugendhilfe gestrichen werden sollen und auch bei der Feuerwehr gekürzt wird, sei nur nebenbei erwähnt. Und das alles wird längst nicht ausreichen, um die Kriterien des sog. Zukunftsvertrages zu erfüllen. Was aber noch alles gestrichen werden soll, wird uns wohlweislich verheimlicht.

An der TU Berlin wird aus Steuermitteln schon daran geforscht, wie man "unattraktive Orte" per behördlichem Dekret aufgeben und deren Bewohner zwangsumsiedeln kann, um Flächen für andere Zwecke zu erschließen. (Ablagerung von Hafenschlick?) Ist das die für uns vorgesehene Zukunft?

Bei unserem Protest gegen die geplante Schließung der Kiebitzschule geht es ja nicht nur um verlängerte Schulwege für die Kinder. Die Schule ist durch ihre vielfältigen Kontakte ein wichtiger Dorfmittelpunkt und es ist zu befürchten, dass ihre Schließung nur der Einstieg sein wird zu beschleunigtem Einwohnerschwund, an dessen Ende dann in zehn oder zwanzig Jahren die Zwangsumsiedlung der verbliebenen Alten steht.

Deshalb demonstrieren wir am 25. März um 18:30 Uhr in Cadenberge vom Ortseingang (Fa. Krethe Wintergärten) zum Marc5, wo die entscheidende Sitzung des Samtgemeinderats stattfinden wird.

Oberndorf ist kein kleines gallisches Dorf und die sog. Zukunftsverträge werden auch viele andere Orte hart treffen. Deshalb ist Eure Unterstützung wichtig - lasst uns viele werden, um zu zeigen, dass wir diese Kaputtsparpolitik nicht wollen!

Herzliche Grüße
Hartmut Behrens, Kultur auf dem Lande e.V.


BUND würdigt
Dorfschulen

22. 3. 2013. In die Debatte um die Zukunft der Dorfschulen (und damit der Dörfer) an der Oste hat sich gegenüber der Presse auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eingeschaltet. Der Cuxhavener Kreisvorsitzende Georg Ramm (Foto) schreibt aus Anlass der Schliessungspläne für die Oberndorfer Kiebitzschule (Umweltschule in Europa) wörtlich: "Schulen sind für viele Orte in der Fläche nicht nur Lernort für Kinder, sie bringen 'Leben' in den Ort. Gerade in kleinen Orten profitieren die noch verbliebenen Geschäfte hiervon. Zudem öffnen sich derzeit kleinere Schulen und werden zu Kultur- und Bildungsstätten für Erwachsene. Ein flächendeckendes, ortsnahes Schulangebot eröffnet zudem viele Initiativen einerseits durch Einbeziehung örtlicher Kompetenz andererseits durch den Schulunterricht in der Heimat.

Die Mittelknappheit vor Ort hat zudem viel Eigeninitiative generiert, und viele Bürger die Schule zu ihrem Projekt werden lassen. Mit Initiativen wie 'Schüler-Uni' und 'Grünes oder blaues Klassenzimmer', Ferienspaß-Aktionen u. v. a. m. ist viel Potential einer Weiterentwicklung gegeben.

Jede Schule, die geschlossen wird, ist eine zuviel, gilt auch hinsichtlich der Dorf (Gemeinde-) Gemeinschaft, denn von hier aus können solidarische Entwicklungen einsetzen bei zunehmender Knappheit öffentlicher Mittel, zu geringer Einkommen und Herausfall aus dem sozialen Netz.

Der BUND sieht in der Schließung von Schulen, genauso wie in der Zusammenlegung von kommunalen Einheiten, einen Verlust demokratischer Strukturen."



Lesetipp: Bericht der Niederelbe-Zeitung


Lamstedt

SPD kämpft
gegen Fusion


Wahlwerbung für Andreas Wehber

22. 3. 2013. Während die Samtgemeinde Am Dobrock für eine Fusion kämpft und dafür sogar eine Grundschule opfern will, besteht die benachbarte Samtgemeinde Börde Lamstedt auf ihrer Selbstständigkeit. Dafür streitet auch der parteilose Kreisbeamte Andreas Wehber, der im Wahlkampf um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters von der SPD unterstützt wird - siehe den neuen Lamstedter SPD-Bürgerbrief.

Kleine Dörfer -
nicht mehr gewollt?

22. 3. 2013. Das Handelsblatt berichtet über Forschungsarbeiten an der TU Berlin, bei denen es darum geht, abgelegene Dörfer aufzugeben und ihre Bewohner zwangsumzusiedeln. Auszüge aus dem Handelblatt-Interview:

Wie kann man solche [finanzschwachen] Regionen wieder attraktiv machen?

In der Praxis ist das vielfach gar nicht möglich. Wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass es in Deutschland bald Wüstungen geben wird.

Trotzdem müssen Wüstungen heutzutage nichts Schlimmes sein. Es hat keinen Sinn, das Sterben von Orten mit Subventionen zu verlangsamen. Die Kassen der Kommunen sind leer und die Kosten für Infrastruktur hoch.

Bislang gilt in Deutschland das Credo: Die Versorgung soll überall gleich gut sein.

Das lässt sich aber in Zukunft nicht halten. Es wird Regionen geben, wo es weniger Bäcker, Metzger, Ärzte oder Schulen geben wird. Schon jetzt fließen millionenschwere staatliche Förderungen in Orte, die schon längst verloren sind. Der Sterbeprozess lässt sich nicht aufhalten.

Ab wann sollte ein Ort aufgegeben werden?

Wir unterstützen gerade eine Forschungsarbeit an der Technischen Uni Berlin, die das feststellen soll. Ideal wäre ein Internettool, mit der Stadtplaner ausrechnen können, ob ein Fortbestand lohnt. Kriterien könnten die Bevölkerungsentwicklung, aber auch technische und soziale Indikatoren sein. Von der Fließgeschwindigkeit in den Abwasserkanälen über die Ärztedichte bis hin zur Auslastung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Einige Bürgermeister in den Regionen überlegen bereits, wie sich eine Ortsaufgabe in der Praxis durchführen ließe. Der Druck nimmt zu. Es wird Schrumpfungen und Wüstungen geben!

Wie könnte ein solcher kontrollierter Rückzug in der Praxis aussehen?

Eine Behörde erkennt, dass ein Ort keine Zukunft hat. Ein Prozess der Umsiedlung startet, mit Bürgerbeteiligung und interessanten Wechselofferten für die Betroffenen. Nach Abschluss wird der ehemalige Ort abgerissen und die Flächen anders genutzt.


"Das ist
völlig absurd"

Zum Kampf um die Kiebitzschule schreibt Kapitän Caspar Bingemer, Oberndorf:


Mocambo-Käpt'n und Ostepreisträger Bingemer

"Sie nehmen einen Kredit über 3.000 Euro auf, der mit 12% pro Jahr verzinst wird - und zahlen jeden Monat 30 Euro ab. Wann ungefähr haben Sie Ihre Schuld getilgt?“

Noch nicht einmal 3 von 10 Teilnehmern einer kürzlich veröffentlichten wissenschaftlichen Studie wussten die richtige Antwort.

Von insgesamt 24 einfachen Fragen über wirtschaftliches Basiswissen zu den Themen Eurokrise, Geldanlage, Verbraucherschutz in Deutschland konnten die Probanden im Schnitt nur 14 beantworten. Noch ein Tick schlechter als in einer ähnlichen Studie vor 3 Jahren.

Da wundert man sich doch über Garnichts mehr. Wer einem Menschen, der nicht über das notwendige Grundwissen verfügt - unserem Bildungssystem sei es gedankt - solch einen Kredit aufschwatzt, wird gemeinhin als Hai bezeichnet. Wer sie der öffentlichen Hand großzügig gewährt, ist ein Experte. Das ist er in der Tat. Denn er weiß ganz genau, dass er uns Steuerzahler dafür in die Haftung nehmen kann. Und dass wir auch brav zahlen, dafür sorgt am Ende die Staatsgewalt. Aber so etwas hat uns in der Schule niemand beigebracht. Warum eigentlich nicht?

Und dann stellt sich ja auch die bange Frage, ob die Statistik aus der Studie auch bei denjenigen ihre Bestätigung findet, die den Experten in unser aller Namen jahrelang ein dankbares Ohr geschenkt haben. Geld in Hülle und Fülle für all die schönen Dinge, mit denen man sich vor uns für die nächste Wahl ins rechte Licht setzen konnte. Und was war mit den Kontrollinstanzen? Konnten die auch nicht rechnen oder unterlagen(-liegen) sie möglicherweise politischem Proporz, der ihre Augen mit Blindheit schlug?

Und was ist mit den teuren Pflichten, die den Kommunen ohne adäquaten Finanzausgleich per Gesetz und Verordnung von oben aufoktroyiert werden? Warum muckt da keiner unserer gewählten Volksvertreter auf? Wir wären sofort an seiner Seite. Wird hier womöglich übergeordnetes Parteiinteresse in braver Vasallentreue über das Bürgerinteresse gestellt? Ist es nicht bezeichnend, dass der Einzige, der in dieser Frage den Rücken überzeugend gerade macht, ein parteiloser Samtgemeindebürgermeister ist?

Die Gleichen, die das Desaster angerichtet haben, schwenken ihre Fähnlein heute um 180 Grad und drohen dem sprachlosen Bürger arrogant mit dem Zeigefinger. Sie lassen uns alle von einem Herrn aus Hannover zu hochverschuldeten Deppen herabwürdigen, die jetzt sehen sollen, wie sie klar kommen. Irland, Griechenland, Portugal, Spanien und Zypern lassen schön grüßen. Plötzlich sind all die Errungenschaften, mit denen man sich vorher gerne vor uns gebrüstet hat, „Freiwillige Leistungen“.

Die Karre steckt tief im Dreck. Keine Frage. Viel tiefer leider, als das Vielen heute schon bewusst sein mag.

Unsere gemeinsame Zukunft wird in den kommenden Jahren dringend intelligente Lösungen brauchen. Wenn wir uns einem demografischen Wandel einfach fatalistisch beugen, ihn gar als Begründung dafür akzeptieren, unsere noch vorhandenen Ressourcen ohne tragfähiges Konzept kampflos aufzugeben, statt ihm mit cleveren Lösungen zu begegnen, dann geben wir uns selbst und unsere Zukunft auf. Eine Kapitulation mit fliegenden Fahnen. Dann setzen wir uns alle in unsere Waggons und tuckern nach Otterndorf in der Hoffnung, dass deren Lokomotive stark genug ist, uns mitzuziehen? Als Otterndorfer würde ich mich da aber recht herzlich bedanken. Und als Oberndorfer tue ich das auch. Ich möchte nämlich nicht passiv in einem Waggon irgendwo hin gekarrt werden, derweil das, was mir lieb und teuer ist, Stück für Stück demontiert wird. Und dass es Alternativen gibt, lässt sich überall aufzeigen, wo Menschen die Ärmel aufkrempeln, um ihre Karre gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen und wieder fit für die Zukunft zu machen. Es ist eine positive Kraft, die uns mit Einfallsreichtum, Fleiß und Mut schon immer wieder nach oben gebracht hat. Genau das treibt uns hier in Oberndorf an und jeder, der diesen Weg mit uns beschreiten möchte, den heißen wir willkommen.

Was kann ein „Zukunftsvertrag“ wert sein, der die Augen beharrlich vor richtungsweisenden Lösungsvorschlägen und professionell erstellten Konzepten verschließt und komplett ausklammert, weil man sie offensichtlich lästig findet? Von welchem Wert kann ein Vertrag für uns alle sein, der uns verpflichtet, auch noch die letzten brauchbaren Teile von unserem Karren abzuschrauben? Und wer um Himmels Willen ist bereit, für einen Vertrag zu votieren, dessen genauen Inhalt man ihm erst nach der Unterzeichnung präsentiert? Das ist völlig absurd!

Wem auch langsam mulmig wird, bei dieser suspekten Entwicklung, der ist herzlich eingeladen, uns am 25. 3. 2013 zum Cadenberger Marktplatz zu begleiten. Dort werden wir dem Samtgemeinderat zeigen, was wir von „Alternativ(Phantasie-)losigkeit“ halten und ganz besonders von dem Plan, drei Grundschulen der Reihe nach dicht zu machen. Beginn 18:30 Uhr in Cadenberge, Voigtdinger Geest in Höhe der Fa. Krethe.
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Mitfahrmöglichkeit zur Demo am 25. März in Cadenberge ab Grundschule Oberndorf, Abfahrt 18 Uhr. Anmeldung bitte bei Harald und Birgit Säland, Tel. 04772-860564, damit die Busgröße geplant werden kann.


"Ein gesundes Dorf lässt
sich nicht alles gefallen"

Aus der Rede von Bert Frisch in der Oberndorfer
Bürgerversammlung am 19. 3. 2013

... Wir wohnen in einem kreativen Dorf. Die Mitbürgerinnen und Mitbürger sind da, wenn sie gebraucht werden, und packen mit an. Diese Dorfgemeinschaft ist einmalig.
Schulschließung bedeutet für unser Dorf: Häuser und Grundstücke verlieren an Wert. Steuerzahler gehen weg, weil die Samtgemeinde ein unzuverlässiger Partner ist. Kein Zuzug von jungen Familien nach Oberndorf. Doch lieber gleich dahin, wo eine Schule ist... Wenn nur über Schulschließung gesprochen wird, will doch keine Familie mit schulpflichtigen Kindern nach Oberndorf ziehen. Unser Dorf stirbt.

Wir wollen junge stadtmüde Familien ansiedeln, die ein Leben auf dem Land suchen. Wir wollen berufstätigen Eltern mit einer Ganztagsschule die Chance geben, Job und Kind unter einen Hut zu bekommen. wir wollen allen älteren Mitbürgern die Möglichkeit geben, in ihren eigenen vier Wänden alt zu werden, ohne zu vereinsamen.

Ein gesundes Dorf hat einen Tante-Emma-Laden (oder sollte ich sagen: Onkel-Albertus-Laden), eine Sparkasse, eine Post, Restaurants, einen Bäckerladen, einen Arzt. Und ein gesundes Dorf lässt sich auch nicht alles gefallen.

>>> Kiebitzschule - die kreativste Schule der Welt

Die Kiebitzschule hat 62 Kinder, Tendenz steigend, und tolle engagierte Lehrer. Wir kriegen noch mehr, wenn wir die Kinder nachmittags betreuen können. Woanders werden Schulen mit nur 12 Kindern betrieben. Unsere Schule ist fertig für die Inklusion. Die kreative Kiebitzschule in Stichworten: Streuobstwiesen - Apfelsaft, Einbaum nach Neuseeland, Blaues Klassenzimmer am Ostedeich, Bienenprojekt, Schulgarten, Schulhund, Biomeiler...

Wird unsere Schule geschlossen, müssen die kleinen Kinder in irgendeine Schulfabrik. Das bedeutet: Bustransport, Fahrzeiten, frühes Aufstehen, spätes Heimkommen und immer Warten auf den Bus.

Wir wollen den kurzen Beinen kurze Wege ermöglichen. Wir wollen den kleinen Kerlen das Wichtigste in diesem Alter geben: Geborgenheit, Vertrautheit, Sicherheit. Und Spaß am Lernen. Kleine Kinder vertragen diese Schulfabriken nicht. Sie können das nicht überblicken.

Wird die Schule geschlossen, wird auch die Turnhalle geschlossen - tschüss, TSV-Vereinsheim. Was für ein Schildbürgerstreich, wie die Cadenberger sich scheinheilig als Retter aufspielen und dabei die Dorfgemeinschaft zerstören.

Wir sind ein hyperaktives Dorf mit kreativen und engagierten Bürgern, die mitdenken und sofort mit anpacken - deswegen wohl unbequem für die Samtgemeinde, die die Schulschließungspläne lange geheimgehalten hat. Wir sind nicht dumm und lassen uns nichts gefallen.

Wir haben einen starken Gemeinderat im Dorf, alle Mitglieder stehen hinter der Schule. Und damit stehen wir hinter unserem Gemeinderat.
Unser Gemeinderat wird bei der Demo ganz vorne mitmarschieren. Wir wollen, dass unser Gemeinderat Verhandlungen mit der Samtgemeinde Hemmoor aufnimmt. Dort denkt man anders über kleine Schulen.

Stirbt unsere Schule, stirbt unser Dorf. Für mich ist der Zukunftsvertrag ein Lügenvertrag. Entschuldung? Die Schulden sind ruckzuck wieder da, aber die Schule ist dann weg.

Unsere Angebote an die Samtgemeinde Am Dobrock sind brüsk zurückgewiesen worden:

> Ganztagsschule in Eigeniniative, kostenneutral für die Samtgemeinde = abgelehnt.

> Eisbärenschule (Energetische Sanierung durch die Bürger in Eigenleistung, Einsparung 30.000 €/Jahr) = abgelehnt, interessiert niemanden, ist ja nur Geld.

> PPP-Projekt (Übernahme des Schulgebäudes durch Oberndorfer Bürger) = abgelehnt wegen zu hohen Prüfaufwands....

Hier aber wird eine mit vielen Preisen ausgezeichnete Schule kaputtgespart. Aber auch mit dieser Kaputtsparpolitik lässt sich die Samtgemeinde nicht sanieren.

Nachbargemeinden träumen noch davon, dass ihre Schulen erhalten bleiben. Geplant ist aber in Wahrheit eine Riesenschule in Cadenberge, die so nach und nach alle kleinen Schulen auffrisst.

Die Misswirtschaft, die jetzt beseitigt werden soll, ist von genau den Politikern erzeugt worden, die heute dafür unsere Schule opfern wollen. Was Intelligenteres ist den Betonköpfen nicht eingefallen. Auf den Vorschlag, 30.000 Euro einzusparen, hat noch niemand reagiert, im Gegenteil: Auch hier sucht man Gründe, warum das alles nicht geht.

Das Leitbild der Samtgemeinde am Dobrock:Gemeinsam mit Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung ein familienfreundliches Klima schaffen. Alles nur wertloses Papier.

Die Bürger von Oberndorf hatten die Hoffnung, dass nach der Wahl die Bildung einen höheren Stellenwert haben wird. So hatte es die SPD vor der Wahl versprochen. Wir haben den Verdacht, dass hier in dieser Samtgemeinde noch schnell, bevor die neue Regierung in Hannover sich richtig etabliert hat, Fakten geschaffen werden sollen. ...

Verehrte Samtgemeinde: Wir sind das Volk! Lassen Sie uns aufstehen gegen den Starrsinn der Politiker, lassen Sie uns aufstehen für Oberndorf
und nächste Woche demonstrieren für den Schulerhalt, für unser Dorf.

Am Montag, dem 25. März um 18.30 Uhr treffen wir uns bei Fa. Krethe an der B 73 in Cadenberge und laufen zum Marc 5, wo die Samtgemeinderatssitzung stattfindet...

Die Bürgerinnen und Bürger von Elm an der Oste kämpfen genau wie wir um ihre Schule. Wir kämpfen mit den Elmern gemeinsam gegen die Kaputtsparer!


Eine demokratische Wahl
zwischen Pest und Cholera

SPD-Fraktionschef Manfred Dobrinkat begründet
vor dem Rat der Gemeinde Oberndorf sein
"kompromissloses Nein" zum sog. Zukunftsvertrag

Ratsherr Dobrinkat (2. v. l.) am 19. März 2013 - VIDEO


Einstimmig hat der Rat der Gemeinde Oberndorf seine Zustimmung zu einem sogenannten Zukunftsvertrag verweigert, den die strukturschwache Samtgemeinde Am Dobrock zwecks Teilentschuldung und Fusion mit der Nachbar-SG Hadeln mit dem Land abschließen soll und der die Schließung der vielfach ausgezeichneten Oberndorfer Kiebitzschule (Grundschule) vorsieht. 

oste.de dokumentiert die mit großen Beifall aufgenommene Rede des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dobrinkat:

In einer sogenannten Entschuldunghilfe über den Weg eines Zukunftsvertrages und der dazu benötigten Fusion sehe ich keine wirkliche Hilfe für unsere finanzschwache Kommune zur Lösung der finanziellen Probleme. Ich sehe darin eher das Mittel zum Zweck, sich über eine Vertragsregelung aus der Verantwortung zur Fürsorgepflicht für die Kommunen zu stehlen. 

Bei Nichterfüllung des Vertrages drohen Sanktionen. Gegebenenfalls könnte die Zahlung von Bedarfszuweisungen erschwert oder  ganz  eingestellt werden. So will man dem Austeritätsdiktat (Einsparen auf Teufel komm raus) der Bundesregierung folge zu leisten. 

Fakt ist: Die Staatsverschuldung der Bundesrepublik liegt derzeit bei etwa 81% des Bruttoinlandsproduktes im Gegensatz zu den erlaubten 60 % aus dem Maastrichter Vertrag. Bürgschaften aus der galopierenden Eurofinanzkrise drohen eingefordert zu werden. Ab 2016 tritt die Verfassungsregelung der Schuldenbremse in Kraft.

Seit 1965 fand vom Staat keine wirkliche Schuldentilgung mehr statt. Jede fällige Rückzahlung wurde durch Umschuldung mit einem neuen Kredit bezahlt. Kapital muss dringend beschafft werden, und gebende Banken müssen um jeden Preis bei Laune gehalten werden. Sollte ein Folgekredit verweigert werden, so platzt die ganze Seifenblase.

Dazu kommt, dass wegen anstehender Wahl die eigene Bevölkerung auch noch gestreichelt werden muss. Die Kosten aus vollmundigen Versprechungen - wie z. B. garantierte Kitaplätze, Herdprämie oder ähnliches - werden an die Länder weitergereicht. 

Natürlich nachdem man sehr demokratisch darüber abgestimmt hat. Hinzu kommt der erhobene Zeigefinger der Bundesregierung.

Fakt ist aber auch: Das Land ist ebenfalls verschuldet, kann diesen „Schwarzen Peter“ auch nicht behalten und versucht solche Verpflichtungen an die Kreise oder Gemeinden weiterzugeben. Wiederum wird darüber sehr demokratisch abgestimmt.

Um Geld zu beschaffen, müssen rigorose Einsparungen gemacht werden. Die Bedarfszuweisungen des Landes an die Gemeinden einzusparen ist da ein Weg. Sicher, nicht immer sind die Gemeinden Schuld an ihrer misslichen finanziellen Lage, aber was soll's - im Landes-Etat ist kein Platz für Befindlichkeiten. 

Ein weiterer Schritt ist, die Gemeinden dazu zu bewegen, größere Einheiten zu bilden, um dadurch Synergieeffekte  nutzen zu können, wie es in der Wirtschaft üblich ist.

Das heisst: auf unterster Ebene kürzen, streichen, einsparen, damit eine Etage höher mehr übrig bleiben kann.- Wie sich das auf die Gemeinden und auf das Leben in den Gemeinden auswirkt, ist eher nebensächlich.
Ein Gesamtpaket zu schnüren, ist da eine geniale Idee: einen Zukunftsvertrag. 

Solche Namen sind kein Zufall. Zukunft ist immer gut, wer kann schon gegen Zukunft sein? Ein Vertrag der verspricht der Wiederherstellung der finanziellen Leistungsfähigkeit zu dienen. Das Bonbon in diesem Paket ist die in Aussicht gestellte Entschuldungshilfe von 75 % der bis Ende 2009 aufgelaufenen Liquiditätskredite. - Wie soll das finanziert werden? - Aus Einsparungen? - Neue Kredite?

75 % - das ist genau das richtige Maß, um Begehrlichkeiten zu wecken. 50 %  ist zu wenig und 100 % , da könnten sich die Gemeinden ja eventuell wirklich aus der Schuldenfalle befreien.

Darüber wird dann wieder mal demokratisch abgestimmt. und dann wird es den Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden als „Gute Tat“ angeboten. 

Ein bißchen drohen, den Ratsleuten ein schlechtes Gewissen einreden, hochqualifiziertes, teuer bezahltes Fachpersonal samt Dienstwagen und Fahrer durch die Lande schicken, das muss doch klappen. - Welch ein Aufwand für eine gute Tat!-  Notfalls nochmals drohen, Anweisung an die Kommunalaufsicht geben, noch strenger zu „beaufsichtigen“ - nochmals Schwarz in Schwarz schildern, was geschieht, wenn man die ausgestreckte Hand ausschlägt. Nach dem Motto: Ihr Ratsleute der SG Am Dobrock habt soo viel Schulden angehäuft. aber wir bieten Euch 6,5 Millionen als Hilfe an. Natürlich müsst ihr etwas dafür tun. 

Die Gewährung einer Entschuldungshilfe knüpft an den Abschluss eines Entschuldungsvertrages an, in dem verbindliche Maßnahmen vereinbart werden, die zum dauerhaften Haushaltsausgleich führen. Der Vertrag hätte eine Laufzeit von 10 Jahren. Was genau in diesem Vertrag steht, das seht ihr, wenn der Vertrag unterschrieben wird. Die notwendigen Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes werden bis zum Abschluss eines konkreten Entschuldungsvertrages zu definieren sein. Aber am 31. März müsst ihr sagen , dass ihr einen solchen Vertrag wollt...

Grundsätzlich ist anzumerken, dass der dauerhafte Haushaltsausgleich für die SG Am Dobrock und ihre Mitgliedsgemeinden und damit der Erhalt einer Entschuldungshilfe nur durch Fusion mit anderen (Samt-) Gemeinden wegen der sogenannten Einwohnerveredelung im Niedersächsischen Finanzausgleichgesetz zu erreichen ist. 

6,5 Millionen machen jeden Gemeinderat nachdenklich. - Wir wollen das Geld!!!

Frage: Wie kann man der SG Hadeln eine Fusion mit der SG Am Dobrock nochmals schmackhaft machen? Nun, darüber wurde in der Lenkunggruppe und auf Samtgemeindeebene ausführlich diskutiert. „Wir müssen zeigen, dass wir zu Opfern bereit sind und auf dem Vorwege schon mal Ausgaben streichen.“ - Ein Eckpunkteprogramm wurde erstellt und natürlich wieder ganz demokratisch darüber abgestimmt.

Und heute ist für den Oberndorfer Rat der Tag X. Jetzt sollen auch hier die Ratsdamen und -herren ganz demokratisch der ganzen Geschichte ihr „Ja“ geben. Das nennt man dann Basisdemokratie.

Das heißt: Ich soll mit meiner Stimme vor meinen Wählern legitimieren, was auf diesem ganzen Staffellauf von oben nach unten ausgemickelt wurde. Ich kann wählen zwischen Pest und Cholera. Zwischen rigidem Zukunftsvertrag, der eventuell nicht zu erfüllen ist, oder einer Haushaltsverweigerung durch die Kommunalaufsicht. Alles zum Wohle der Bürger, versteht sich.

Stimme ich der vorliegenden Beschlussvorlage zu, stelle ich außerdem morgens in aller Frühe sechsjährige Pökse an die Straße, um sie erstmal mit dem Bus eine Rundreise durch die Gegend machen zu lassen. Die nächste Generation Erstklässler wird man dann irgendwann in eine noch zu schaffende Lernfabrik - sprich Zentrumschule - karren. Dann sage ich: So, mein Kind, das ist die Zukunft, die wir für dich ausgehandelt haben. Aber sei nicht traurig, hundert andere Kinder werden auch schon rumkutschiert... Dafür waren wir ungefähr eine Stunde lang in dem Besitz von 6,5 Mio Euro. Wir haben dir zwar immer noch Schulden hinterlassen, aber die sind immerhin um 6,5 Mio geringer. Für die brauchst Du keine Zinsen mehr zu bezahlen. 

Deine Pro-Kopf-Verschuldung von 24.607 € im Staat hat sich dadurch vielleicht sogar um 1 Cent verringert.

Grundschulen schließen - egal wo, heute wir, morgen ihr -  ist das Allerletzte, aber es steht im Eckpunkteprogramm an erster Stelle!

Seit Jahrzehnten klagen Kinder und Eltern über die Zustände in den Schulbussen. Rangeleien, Mobbing und solche Kleinigkeiten sind immer noch aktuell. Das Argument "Hundert andere Kinder werden schon gefahren" und "Andere Orte haben schon länger keine Grundschule mehr" ist ein Armutszeugnis. Denn auch diese Schulschließungen waren ein Fehler, wenn noch ausreichend Kinder vorhanden waren.

Vermutlich wurden die damaligen Gemeinderäte genauso überfahren und von dem ungeheueren Sparpotential überzeugt wie 2003 der Oberndorfer Rat bei der Übergabe der Jugendpflege an die SG. Damals glaubte ich noch an die Politik. Nach Punkt 2 des Programms gibt es hier in Oberndorf faktisch keine Jugendpflege mehr. 

Fehler werden nicht automatisch richtig, wenn man sie nur oft genug wiederholt.

Kosten, Kosten, Kosten. Noch nie wurde und wird so intensiv von Seiten der Elternschaft und  Bevölkerung an Sparmodellen gearbeitet. Aber die Oberndorfer könnten die Grundschule auf einem silbernen Tablet kostenfrei der Samtgemeinde anbieten. Man will sie nicht! - Man will eine tolle, große Zentrumsschule, vielleicht sogar mit eigenem Busbahnhof.

Dass die Schließung einer Grundschule als unabdingbar für das Abenteuer Entschuldung, Zukunftsvertrag und spätere Fusion angesehen wird, bestärkt mich, kompromisslos Nein zu sagen zu diesem vorliegenden Beschlussvorschlag.

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Private wollen
sich engagieren

20. 3. 2013.  Zu einem bemerkenswerten Schritt haben sich Oberndorfer Privatleute entschlossen, um zur Rettung der schliessungsbedrohten Grundschule beizutragen. In einem Brief der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR an den Samtgemeinderat Am Dobrock heißt es:

Sehr geehrte Samtgemeindepolitikerinnen und -politiker!

Vertreter der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR, die Samtgemeindebürgermeisterin Frau Gallinat sowie die Politikspitzen der Samtgemeinde trafen sich gestern Nachmittag zum Gespräch.

Sibyll Amthor und Caspar Bingemer von der Investorengemeinschaft präsentierten einen ersten Zwischenstand der Expertise der Humboldt-Viadrina School of Governance. Diesem ist zu entnehmen, dass es in Literatur und Praxis bereits verschiedene Modelle gibt, die vergleichbare Gestaltungselemente aufweisen. Das aktuell vorgeschlagene PPP-Modell ist im juristischen Sinne eine Koppelung aus 3 Verträgen:

a) Notarieller Kaufvertrag über Gebäude + Grundstück, gebunden an den Abschluss eines Mietvertrages.
b) Mietvertrag zwischen Samtgemeinde + Käufer (Investorengemeinschaft), der sowohl die Kosten als auch die Nutzungsart und Nutzungsdauer festschreibt.
c) Dienstleistungsvertrag zwischen Samtgemeinde + einer juristischen Person (ggf. Investorengemeinschaft) über die Erbringung von Schulmanagementleistungen (Koordinierung Schultransport, Reinigungs- und Erhaltungsleistungen, Sekretariat).

Das juristische Regelwerk bleibt also überschaubar. Die Samtgemeinde bleibt Trägerin der Schule. Die Kosten aber würden langfristig festgeschrieben und damit für die Samtgemeinde in einem Höchstmaß kalkulierbar. Sie würden erheblich unterhalb der jetzigen Kosten liegen (im Haushaltsjahr 2013 sind 220.000 Euro für Schule, Turnhalle und Sportplatz eingestellt). Auf steigende Energiepreise oder Sanierungsbedarf zu reagieren, läge in der Verantwortung der Investorengemeinschaft.

Die Samtgemeindeverwaltung ist sich im Klaren, dass sie auch bei Schließung der Schule einen beträchtlichen jährlichen Sockelbetrag – sowohl bei Abriss als auch bei Fortbestand des Gebäudes – in den Haushalt der nächsten Jahre einräumen müsste. Die geplante gleichzeitige Abwicklung von Schule, Sporthalle und Sportplatz dürfte die Akzeptanz bei den Bürger_innen weiterhin schmälern.

Die Landesregierung / das Kultusministerium Niedersachsen hat auch Dank der vehementen Unterstützung durch Petra Tiemann und Uwe Santjer Interesse am Oberndorfer PPP-Modell bekundet.

Die Investorengemeinschaft bietet der Samtgemeinde an, die für die Vertragserstellung und -abwicklung anfallenden Anwaltskosten von ca. 30.000 EUR zu übernehmen. Das komplett ausgearbeitete PPP-Modell würde die Investorengemeinschaft für weiteren Bedarf dem Land kostenlos zur Verfügung stellen.

Mit freundlichen Grüßen
für die Investorengemeinschaft:
Barbara Schubert
einfach schön Design Entwicklungen


Hier auf 
dem Lande...

Protestlied Oberndorfer Bürger, März 2013

Text: Marita Gramm
Melodie: "Über den Wolken"

Hier auf dem Lande
Sollte Leben noch lebenswert sein
Wenn hier morgens die Sonne aufgeht
Auf dem Deich dann das erste Schaf steht
Willst Du nirgendwo anders mehr sein
Auf dem Land lebt sich's fein

ln Hannover ist es schön 
Auch in Hamburg oder Bremen.
Hier kann man die Städter sehn
Die sich mal nach Ruhe sehnen
Nach der Ruhe hinterm Deich
Und dann kommen sie gefahren
Zur Erholung hier zu uns
Viele kommen schon seit Jahren

Hier auf dem Lande...

Wir sind hier nicht hinterm Mond
Wir sind hier nur auf dem Lande
Und wir sind hier auch nicht blöd
Werden oft nur so behandelt
Wir sind stark für die Region
Für ein lebenswertes Leben
Eine Zukunft auf dem Dorf
Muss es für uns alle geben

Immer hängt alles am Geld
An den wackligen Finanzen
An der Bildung wird gespart
Packt's den Kindern in den Ranzen
Ja - sie tragen alle Last
Auch für ihre eigne Zukunft
Doch hier setzen wir den Punkt
So was macht ihr nicht mit uns

Soll in der Zukunft
denn das Leben hier bildungsfrei sein?
Kleine Dorfschulen gibt's dann nicht mehr
Und noch mehr Häuser stehen hier leer
das kann niemal die Zukunft hier sein:
los stimmt alle mit ein:

Hier auf dem Lande
Sollte Leben noch lebenswert sein
Wenn hier morgens die Sonne aufgeht
Auf dem Deich dann das erste Schaf steh
Willst du nirgendwo anders mehr sein
Auf dem Land lebt's sich fein
.

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Am Vortag waren die Schulschließungen an der Oste auch Thema der Generalversammlung der AG Osteland in Gräpel gewesen - Bericht in unserem Kanal OSTELAND.

Frühere Beiträge stehen auf dieser SONDERSEITE.


"Begeistert von
den Oberndorfern"

Pflichtlektüre: IHK-Schulatlas - PDF online

oste.de-Leser Sönke Franz schreibt auf Facebook: "Im Rahmen von SOS Dorfschule hat Jochen Bölsche ja gestern auf der Osteland-Jahreshauptversammlung diesen Bericht der IHK Stade angesprochen. Heute wurde der Schulatlas bei Hit Radio Antenne Niedersachsen vorgestellt mit der Schlagzeile: "50 % der Schulen im Elbe-Weser-Dreieck von Schließung bedroht". Der Schulatlas (http://www.stade.ihk24.de) für den Elbe-Weser-Raum analysiert die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Schulen in der Region. Grafische Darstellungen für jeden Schultyp zeigen die aktuelle Lage und die Prognose für die zukünftige Entwicklung der Schulen.

oste.de-Leserin Lore Matuschek aus Bremen schreibt auf Facebook: "Von den Oberndorfer bin ich begeistert. Toll, wie alle zusammenhalten und kämpfen für eine wirklich gute Sache." - Hans-Jürgen Pries schreibt: "Hier geht es nicht nur um die Schulen. Mit den Schulen sterben die Dörfer. Und dabei ist 50 % noch untertrieben."

oste.de-Leser Nico Bär kommentiert: "Wer den ländlichen Raum aufgibt, bekommt früher oder später gravierende Strukturprobleme. In vielen Bereichen sind FACHKRÄFTE gefragt - die wird man aber auf die Dauer nicht halten können bzw. nicht bekommen, wenn es keine Schulen und keine Möglichkeiten der Kinderbetreuung vor Ort mehr gibt."

oste.de-Leserin Petra Reese schreibt: "Prämierte Grundschule in Oberdorf soll geschlossen werden? Nachbardörfer folgen! Das ist nur der Anfang. Zukunftsvertrag = Vernichtungsvertrag. Wenn Nachbardörfer denken, davon sind sie nicht betroffe... die irren sich."

Nico Bär dazu: "Dem ländlichen Raum hat man den Kampf angesagt. An der TU Berlin wird derzeit geforscht, inwiefern ggf. durch Zwangsumsiedlungen Orte aufgegeben werden können. Das Credo lautet 'Wir können uns den ländlichen Raum nicht mehr leisten'. Angesichts der Explosion der Mieten und der Immobilienpreise in den städtischen Zentren dürften hier allerdings ganz andere Interessen im Raum stehen: Da der deutsche Immobilienmarkt in den Großstädten im Focus von Finanz-Investoren stehen, die eine hohe Rendite erwarten, müssen dort die hohen Preise unbedingt gehalten werden." Mehr im Handelsblatt...


"Dorfpapst" zum
Thema Dorfschule

20. 3. 2013. Er gilt unter Sozialwissenschaftlern als "Dorfpapst": Prof. Dr. Gerhard Henkel("Das Dorf") lehrte Humangeographie an der Universität Essen und betreibt Dorfforschung seit über 40 Jahren. In der aktuellen Ausgabe der Evangelischen Zeitung für Norddeutschland äußert er sich in einem Interview über "Das Dorf als Refugium" u. a. zum Thema Schule. Für die Attraktivität der Dörfer müssten sich neben den Politikern auch seine Bewohner einsetzen.

Evangelische Zeitung: Wo wollen die Menschen heute lieber leben: in der Stadt oder auf dem Land?

Gerhard Henkel: In Deutschland lebt derzeit jeweils etwa die Hälfte der Menschen auf dem Land und in der Stadt. Das Land verliert allerdings im Moment viele junge Menschen an die Stadt, wo sie studieren oder eine hochqualifizierte Ausbildung beginnen. In Umfragen kommt immer wieder heraus, dass Landbewohner mit ihrem Wohnumfeld zufriedener sind als Großstadtbewohner.

Welche Gründe gibt es dafür?

Dörfer und Landregionen haben vielfach einen besseren Stand als Großstädte und Ballungsregionen. Wirtschaftlich stehen sie oft besser da als der Landesdurchschnitt. Auch durch ihre höhere Geburtenrate, inzwischen auch durch Bildungsabschlüsse und das materielle, soziale und psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen besitzen Landregionen Vorzüge. Außerdem haben die Menschen auf dem Lande große Erfahrungen und Kompetenzen, sich selbst für das Gemeinwohl zu organisieren und auch konkret anzupacken, zum Beispiel eine Genossenschaft zu gründen, um den letzten Laden oder Kindergarten im Dorf zu erhalten oder wiederzubeleben.

Inwiefern kann man von einer „Urbanisierung“ des Dorfes sprechen?

Natürlich gleichen sich die Lebensweisen zwischen Stadt und Land an. Dorfbewohner sind mit den modernen Medien genauso vertraut wie Großstadtbewohner, sie sind durch Ausbildung, Studium, Beruf und Freizeit – wie die Großstädter – zu Globetrottern geworden. Gleichwohl gibt es immer noch ländliche Lebensstile. Diese sind natur-, gemeinschafts- und handlungsorientiert. Die Landbewohner lieben die Arbeit im eigenen Garten oder das Holzmachen im Wald ebenso wie das Engagieren im Verein und für die Dorfgemeinschaft. In einer immer schnelleren und unübersichtlicheren Welt bietet das Dorf die Chance eines zumindest partiell ruhigen, „einfachen“ und überschaubaren Lebens, wo man sich auskennt und wo man dazugehört: in gewisser Weise als Rückzugsort, als Refugium.

Was muss geschehen, damit die ländliche Lebenswelt erhalten bleibt?

Die Politik muss dafür sorgen, dass ein Mindeststandard an Infrastruktur in den Dörfern erhalten bleibt, zum Beispiel die Schule: hier baut der Staat seine große Infrastrukturleistung des 19. Jahrhunderts massiv zurück.

Ein weiteres aktuelles Problem ist der Leerstand vor allem in den Dorfkernen. Aber auch die Dorfbevölkerung muss erkennen, dass sie für das Wohlbefinden in den Dörfern verantwortlich ist, zum Beispiel für ein aktives Vereinsleben oder das Fortbestehen des letzten Gasthofs.

Hat das Dorf eine Zukunft?

Auf jeden Fall, die Menschen lieben und „tragen“ das Dorf. Nicht nur die Stadt, auch das Dorf ist ein Erfolgsmodell der europäischen und deutschen Geschichte.

Prof. Dr. Gerhard Henkel lehrte Humangeographie an der Universität Essen und betreibt Dorfforschung seit über 40 Jahren;Buchtipp: „Das Dorf – Landleben in Deutschland gestern und heute“, Theiss Verlag Stuttgart 2011, 49,95 Euro.

Dazu schreibt oste.de-Leser Nico Bär auf Facebook: "Gerhard Henkels Buch 'Der Ländliche Raum. Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland' ist ein Standardwerk und in einer bewusst auch für Laien verständlicher Form geschrieben. Henkel wendet sich in dem Buch nämlich nicht nur an Regionalplaner und Geographen und deren wissenschaftlichen Nachwuchs, sondern eben auch an Kommunalpolitiker und engagierte Bürger."


Sternstunde
der Demokratie


Dienstag abend: Voller Saal trotz Glätte

20. 3. 2013. Es war eine Sternstunde der kommunalen Demokratie, eine Versammlung mit Gänsehaut-Feeling: Seite an Seite protestierten am Dienstag in Oberndorf Rat und Bürger gegen die "von oben" geplante Schließung der vorbildlichen, mehrfach ausgezeichneten Dorfschule. Über hundert Bürger waren trotz Straßenglätte gekommen - mit Transparenten ("Wir sind das Volk"), Aufrufen zur Demo in Cadenberge gegen die dortigen "Betonköpfe" (so ein CDU-Ratsherr) und einem von Elternvertreterin und Profitexterin Marita Gramm getexteten Protestsong (VIDEO), der sich zur Hymne des vernachlässigten ländlichen Raumes entwickeln könnte.

In einer bewegenden, mit langem Beifall bedachten Rede beschwor der Oberndorfer Bert Frisch, aus TV und Presse bekannt als Transozean-Skipper, die Qualität der gerade erst mit dem "Goldenen Hecht" (Laudatio) ausgezeichneten Kiebitzschule und die Kraft des Bürgersinns in dem lebendigen Oste-Dorf.


Protestaufkleber der Oberndorfer Eltern

"Wir kämpfen bis zum Letzten", versicherte Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) - mit denselben Worten wie wenige Tage zuvor sein Amtskollege Erich Gajdzik (CDU) in Bremervörde-Elm, wo die Bürger einen 1000-Mann-Demo gegen eine auch dort betriebene Schulschließung planen (siehe unten).

Ratspolitiker aller Parteien reagierten aufgebracht gegen die "Holzhammermethoden" von "Betonköpfen" (Günther Behrens, CDU), die nach jahrzehntelanger Misswirtschaft ihre Etats plötzlich ausgerechnet auf Kosten der Kleinsten und vorbildlicher Schulen sanieren wollen - eine Fehlentwicklung, auf die soeben auch die IHK Stade hingewiesen hat.

Der Oberndorfer Ratsherr Fred Dobrinkat (SPD) beleuchtete in einer exzellenten Rede, wie man sie in dieser Qualität in einem kommunalen Parlament selten hört, die bundes- und landespolitischen Hintergründe einer zunehmend  bürgerfeindlichen Kommunalpolitik.


Blockiert &
behindert


Oberndorfer Steuerzahler Katt (r.)

18. 3. 2013. Empörung herrscht in Oberndorf über die schnöde und schäbige Behandlung durch die Samtgemeinde Am Dobrock: Bürger schreiben engagierte und fundierte Leserbriefe (Lesetipp: Barbara Schubert und Sigrid Beier in der heutigen NEZ), laden zur  Protestversammlung (morgen, Dienstag, 19 Uhr, Gasthaus Henning) und planen einen Demonstrationszug am Montag, 25. März, 19 Uhr,  in Cadenberge (ab Fa. Krethe, wir berichteten).

Der Oberndorfer Unternehmer Hans-Heinrich Katt, zugleich einer der Aufsichtsräte der Bürgergenossenschaft, droht - als Reaktion auf die angekündigte Grundschulschliessung - der Samtgemeinde mit Gewerbesteuerentzug durch Firmenverlegung. Er schrieb gestern an die Adresse des Rates: "Ich empfehle dem GESAMTEN Gemeinderat dringend, jeden sog. Zukunftsvertrag dann abzulehnen, wenn nicht der Bestand der Grundschule in Oberndorf GESICHERT ist (nicht nur zugesagt, das glaube ich z. B. nicht mehr)."

Katt weiter: "Auch falls das nichts verhindert, was ich NICHT glaube, sollten wir weiter kämpfen und uns nicht zu einer "flauen Zustimmung" bewegen lassen! Es darf auch gern erwähnt werden, dass ich mit einigen anderen Unternehmern in Oberndorf erwäge, meinen Firmensitz SOFORT von der SG weg zu verlegen, falls weiter blind die Schulschließung in Oberndorf gefordert wird. Bei mir allein ist es immerhin jährlich ein 5-stelliger Betrag (gesamt) an Gewerbesteuer."

Im Ort verstärken sich unterdessen laut Lokalpresse "Fusionstendenzen" in Richtung Hemmoor. Cadenberger Samtgemeinde-Politiker sprechen offen die Befürchtung aus, der Zug könne "einen Waggon verlieren".


Flyer der Oberndorfer Initiative

Wie groß in Oberndorf der Unmut über die Schildbürgerstreiche der Cadenberger Schulgegner in CDU und SPD mittlerweile ist, zeigt ein internes Papier, in dem ein Oberndorfer Ratsmitglied bereits zu Monatsbeginn eine Art Sündenregister der Samtgemeinde aufgelistet hat. Darin heißt es wörtlich:

"Angestoßen durch die seit 2010 laufende Dorferneuerung hat sich hier eine sehr engagierte Bürgerschaft etabliert, die besonders auch für die Schule bereits aktiv Vorschläge, Ideen und Einsparmöglichkeiten entwickelt hat, die jedoch alle von der Samtgemeinde massiv blockiert und behindert oder einfach abgelehnt wurden:

Bau eines Biomeilers zur Heizkosteneinsparung
-> umgesetzt trotz massiver Blockadehaltung und großer Widerstände der Samtgemeinde

Konzept für eine Ganztagsschule, die die Samtgemeinde keinen zusätzlichen Cent kosten würde
-> ohne Begründung und in nichtöffentlicher Sitzung abgelehnt

Eisbärenschule: mit geringem finanziellen Aufwand ließen sich  Heizkosten in der Größenordnung von ca. 30.000 Euro einsparen
-> Ablehnung der nötigen baulichen Maßnahmen

Dämmung der Oberfenster und Gangdächer in Eigenarbeit: es würden nur geringe Kosten für das Material anfallen
-> Materialbereitstellung ist nicht möglich

Konzept für ein PPP-Projekt durch Oberndorfer, die sich zu einer Investorengruppe zusammengeschlossen haben, um sich für die Zukunft des Dorfes einzusetzen
-> ist zwar noch nicht endgültig abgelehnt, doch bereits jetzt werden zahlreiche teils fadenscheinige Hindernisse und Schwierigkeiten vorgeschoben."


Schulretter
kooperieren


Oberndorfer Elternvertreterin Marita Gramm

16. 3. 2013. Inspiriert durch das Logo unserer oste.de-SONDERSEITE zum Schulkampf an der Oste (links) zeigen sich die Schulrettungsinitiativen in Oberndorf und Elm, die jetzt, wie berichtet, einen Erfahrungsaustausch und eine Kooperation vereinbart haben und den Kontakt zu ähnlichen Initiativen anderswo suchen. Diesem Zweck soll eine geplante Website dienen, für die Profi Barbara Schubert (einfachschön-Design, Oberndorf) ein Logo entwickelt hat, das gestern den Mitstreitern vorgestellt wurde.


Logo der Schulrettungs-Kooperation

Wichtigster Termin der Schulretter um Elternvertreterin Marita Gramm, Hartmut Behrens und viele andere der nächsten Woche: Bürgerversammlung im Vorfeld der Oberndorfer Ratssitzung zum Thema Schule am Dienstag, 19. März, 19 Uhr, im Gasthaus Zur Sietwende (Henning) in Niederstrich.


Pflichtlektüre: IHK-Schulatlas - PDF hier online

Wichtigste Argumentationshilfe und Pflichtlektüre für Schulretter: der neue "Schulatlas" der IHK Stade, der jetzt auch online verfügbar ist.


Ein Dorf
steht auf


Votum für Elms Schule - ansehen

14. 3. 2013. Diese Minute - im VIDEO dokumentiert - wird in die Ortsgeschichte eingehen: Im voll besetzten größten Saal der kleinen Bremervörder Ortschaft Elm gaben am heutigen Donnerstagabend über 250 Anwesende auf die Frage, ob sie für die Erhaltung ihrer Grundschule auf die Straße gehen wollen, eine eindeutige Antwort: "Wie ein Mann" erhoben sich die Teilnehmer (bis auf einige Gäste aus Oberndorf und Osten) zustimmend von ihren Plätzen - ein beeindruckendes Votum: Ein Dorf steht auf.

Zuvor hatten die Sprecherin der Bürgerinitiative zur Grundschul-Rettung, Anke Rauschenberger, in einem betont nüchtern und emotionslos vorgetragenen, zahlengespickten Sachreferat dargelegt, dass eine Schließung der Schule nicht nur den Kindern schadet, sondern auch dem Dorf und der Region. Berufen konnte sie sich nicht zuletzt auf eine am selben Tag erschienene Studie der IHK Stade.


Betont nüchtern: Redner der Elmer Schul-Initiative

In einem bundesweit erstmals erarbeiteten sogenannten "Schulatlas" hat die IHK wissenschaftlich untermauert, was die Schliessung von Grundschulen bedeutet: ein Ausbluten der Dörfer im ländlichen Raum im Elbe-Weser-Dreieck. Aus den vorgelegten Fakten hatten am Nachmittag Kammerpräsident Lothar Geißler und Hauptgeschäftsführer Jörg Orlemann Kernforderungen an die Verantwortlichen für Schulpolitik in Land und Kommunen abgeleitet, die das Stader Tageblatt (Freitagausgabe) zu zusammenfasst:

> "Das Land soll die Kriterien für den Weiterbestand einer Grundschule herunterschrauben. Man müsse auf der Fläche andere Maßstäbe annehmen als in einer Großstadt wie Hannover."

> "Kommunen und Landkreise müssten als Schulträger über Zusammenarbeit nachdenken, die nicht an ihren Grenzen haltmacht. Ein Beispiel ist das Gymnasium Warstade, bei dem die Kreise Cuxhaven und Stade kooperieren."

> "Kommunalpolitiker müssen nach alternativen Lösungen suchen, um etwa Grundschulen zu halten, indem sie dort Kinderbetreuung zusammenfassend betrachten."


Bürgermeister Gajdzik (2.v.l.) mit Osteland-Gästen

Unter Berufung auf die IHK-Studie, die sich wiederum auf Expertisen u. a. der Bertelsmann-Stiftutung stützt, konnte die brillant argumentierende Initiativen-Sprecherin Rauschenberger - von Beruf Unternehmensberaterin - darlegen, dass die Dorfschul-Befürworter "nicht von gestern" sind, sondern über den Tellerand hinaus und in die Zukunft blicken.

An ihrer Seite wissen die Elmer Eltern nicht nur ihren geschlossen auftretenden Gemeinderatmit dem kompetenten und kämpferischen Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU), sondern auch Vertreter der AG Osteland, die in Elm mit Mitstreitern unter anderem aus Oberndorf vertreten war, das ebenfalls gegen eine drohende Grundschulschließung kämpft.

Dass die Elterninitiativen beider Orte den Schulterschluss suchen und ein gemeinsames Vorgehen anstreben (wir berichteten),  wurde vom Bürgermeister ausdrücklich begrüsst. Gajdzik: "Wir Elmer wünschen den Oberndorfern, dass sie Erfolg haben. Wenn Sie zusammenstehen, haben Sie eine Chance."

Die Folgen einer Schulschliessung - die nach aller Erfahrung irreversibel sei - wären, so warnte der CDU-Politiker, "immens": "Wenn Schule, Kaufmann und dann auch noch der Arzt verschwinden, meiden die Menschen diesen Ort."

Das "langsame Sterben" müsse durch gemeinsame Aktionen der Bürger verhindert werden, rief auch BI-Sprecher Mike Schrudde zur Demo am 6. April in der Bremervörder Innenstadt auf. Nicht 50 oder 100 Elmer müssten dort auftreten, sondern "1000 Mann", forderte er - und fand starken Beifall. Die demonstrationserfahrenen Elmer hatten schon 2010 trotz Regen rund 1000 Bürger zum selben Thema auf die Beine gebracht. "Ermutigt" sahen sich die Gäste von der Unteren Oste, darunter Osteland-Mitglied Jörn Möller (Foto) von der Schulstärkungsinitiative Oberndorf, der von vielerorts gemachten Erfahrungen sprach, die zeigten, dass Schulschließungen zu "starken Verwerfungen" führen. Elmer Redner stimmten Möller zu: "Wir sitzen im gleichen Boot, wir müssen unsere Energien bündeln."

"Wenn die Schule stirbt, stirbt das Dorf" - an dieses Wort anknüpfend, forderte auch CDU-Politiker Gajdzik seine Bremervörder Politikerkollegen auf, "nicht über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden". Und er kündigte an: "Wir in Elm werden weiter für den Erhalt der Grundschule kämpfen - bis zum Letzten."


Flyer der Oberndorfer Initiative

Auch die Oberndorfer wollen, wie der Ahrensfluchter Initiativbürger und Theatermacher Hartmut Behrens am Rande der Vedranstaltung ankündigte, vor der entscheidenden Sitzung in Cadenberge für ihre Schule auf die Straße gehen.Zunächst aber steht eine Bürgerversammlung unter dem Motto "SOS! Dorfschule" an, die am Dienstag, 19. März, 19 Uhr, im Gasthaus Zur Sietwende in Niederstrich stattfindet.


Elm / Oberndorf

Kooperation
und Demos


Pressebericht über Schulprotest in Elm 2010

12. 3. 2013. Elm und Oberndorf haben das gleiche Problem: Politiker in Bremervörde bzw. Cadenberge wollen die Dorfschulen schließen, die Bürger wollen sie erhalten. Am gestrigen Montag trafen sich Aktive aus beiden Orten in Elm zu einem Austausch und berichteten von ihren Erfahrungen mit Behörden und Politikern.

Ganz besonders lebhaft tauschte sich die Gruppe aus über Aktivitäten für die Schulerhaltung, Bürgerversammlungen, Plakat- und Aufkleberaktionen.

Bundesweites
Internetportal

Die in der Diskussion entstandene Idee, ein bundesweites Internetportal für Schulen mit ähnlichen Problemen aufzubauen, wurde begeistert aufgenommen und wird zeitnah umgesetzt.

Die Elmer und die Oberndorfer sind übereinstimmend der Meinung: Wir haben viel voneinander gelernt an diesem Abend und wollen uns gegenseitig bei Aktionen unterstützen - wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Die Elmer sind demo-erfahren: im März 2010 etwa gingen nach einem Aufruf der Initiative "Grundschulen vor Ort!" rund 1000 Menschen im Regen mit Fackeln auf die Straße gegangen, um gegen die vom Bremervörder Bürgermeister Eduard Gummich (CDU) geforderte Schließung ihrer Dorfschule zu protestieren. Die Eltern riefen: "Wer Schulen schließt, wird abgewählt" und "Lasst unsere Schule im Dorf" - siehe Bericht im Online-Archiv der Bremervörder Zeitung.


Schulkampf
spitzt sich zu

8. 3. 2013. Der Schulkampf an der Oste um die Rettung der Grundschulen in Elm und Oberndorf nimmt Fahrt auf. Freunde der Oberndorfer Grundschule haben heute einen Offenen Brief verfasst (siehe unten) und die niedersächsische SPD-Politikerin Petra Tiemann eingeschaltet. Die Bürgerinitiative "Grundschule vor Ort" in Bremervörde-Elm, unterstützt von Bürgermeister Erich Gajdzik (CDU), plant unterdessen für Donnerstag, 14. März, 20 Uhr, im dortigen Landgasthof Schomaker's eine Bürgerversammlung zum Thema: "Der Grundschule droht die Schließung".

Am 9. April soll das Thema - wie berichtet -  im Bremervörder Stadtrat behandelt werden. Laut einem Antrag der WG Pro Bremervörde, dem sich die SPD-Fraktion angeschlossen hat und der vom Schulausschuss befürwortet wurde, soll die Grundschule Elm als so genannte Pufferschule "bis auf weiteres" fortbestehen.

Vor Kooperation
der Schulretter

Anfang kommender Woche wollen sich die Aktiven aus Elm und Oberndorf auf Vermittlung der AG Osteland treffen, umihre Erfahrungen austauschen.

Wie Anke Rauschenberger (Foto) und Mike Schrudde von der Elmer Bürgerinitiative mitteilen, soll in der Bürgerversammlung über den Sachstand informiert werden. "Eine Teilnahme ist ein wichtiges Signal an die Politik", heißt es in der Einladung. "Es kann nur Schulfrieden geben, wenn Elm erhalten bleibt." Während der Veranstaltung solle entschieden werden, "ob wir nochmal auf die Straße gehen, um für unser Dorf zu kämpfen".

Vortrag für
Kiebitzkids

8. 3. 2013. Am Donnerstag, 14. März, 19.30 Uhr, im Freiburger Hotel "Kehdinger Hof" berichtet das Oberndorfer Skipper-Ehepaar Bert und Marlene Frisch in einem Multimedia-Vortrag über seine Atlantik-Rundreise mit dem Motorsegler "Heimkehr" von New York über Bermuda nach Oberndorf. Der Eintritt ist frei. Eine Spende für die Oberndorfer Kiebitzschule ist willkommen. Der mit viel Beifall bedachte Vortrag ist in Oberndorf bereits zweimal vor überfülltem Saal gehalten worden.


...oder autokratische
Armutsverwaltung?


Oberndorfer Brief-Autorin Barbara Schubert

8. 3. 2013. In einem Offenen Brief an die Dobrocker Samtgemeinde-Politik hat Barbara Schubert - gemeinsam mit Carsten Lemke Geschäftsführererin der Investorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR - erneut um Unterstützung für die Oberndorfer Schule geworben. Unter dem Titel "Neue gemeinsame Wege oder autokratische Armutsverwaltung?" heisst es:

Sehr geehrte Damen und Herren aus Verwaltung und Politik in unserer Samtgemeinde!

Wie Sie wissen, sind wir dabei, uns Unterstützung für unser Schulrettungs-PPP-Projekt bei der Landespolitik zu holen. Als Einwohner_innen von Oberndorf sind wir sehr stolz und dankbar, dass der gesamte Oberndorfer Gemeinderat geschlossen hinter uns steht. Auch ein Brief des Gemeinderates geht momentan an die Landesregierung.

Petra Tiemann (Foto; mit Stephan Weil)), stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Landkreis Stade, hat uns ihre aktive Unterstützung zugesagt. Je ein Vorgang am Kultusministerium und im Ausschuss Kultus wird von ihr initiiert. Lösungsansätze werden erarbeitet. Unser manchmal sehr entfernter Nachbarlandkreis Stade hat den Zusammenhang zwischen Bildung und Wirtschaftswachstum längst erkannt und verfolgt die programmatische Entwicklung des Bildungsstandortes als zukunftssichernde Maßnahme.Der umgekehrte Zusammenhang zwischen Bildungsmangel und Armut ist leider auch unumgänglich. Gerade in einer Region, die nur über spärliche Bildungsstrukturen verfügt, gilt es, jede gute Bildungsstätte zu erhalten.

Wir würden nach wie vor gerne mit Ihnen gemeinsam etwas Entscheidendes gegen die Armut tun. Wir sind weiterhin entschlossen zu verhindern, dass wir unseren wirklich zukunftsträchtigen Wohlstand – unsere sehr gut ausgebildeten Kinder – verschleudern."


Hilferuf aus
Oberndorf


Soll Oberndorf helfen: Neuer Landeschef Weil

6. 3. 2013. Eine Art Große Koalition von SPD- und CDU-Vertretern in der Samtgemeinde Am Dobrock hat sich entgegen dem Willen der Eltern der betroffenen Gemeinde für eine Schließung der Kiebitzschule in Oberndorf ausgesprochen. Um die heimlich schon vor der Landtagswahl eingefädelte Maßnahme - ein Schuldbürgerstreich! - zu verhindern, haben sich Eltern und Freunde der Schule heute an den neuen Ministerpräsidenten Stephan Weil(SPD) gewandt. Wir dokumentieren den Brief im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil! Wir brauchen dringend Ihre Unterstützung!

Wir sind ein Ort in einer sehr strukturschwachen Gegend im Landkreis Cuxhaven. Allerdings auch ein Ort, wie Sie ihn sich laut Regierungsprogramm wünschen:

Oberndorf an der Oste wird seit jeher von starkem Bürgerengagement getragen. Seit 2 1/2 Jahren – ausgelöst durch ein ambitioniertes, vom Institut für Partizipatives Gestalten geleitetes Dorferneuerungsprogramm – haben wir uns und den vielen Initiativen dauerhafte Arbeitsformen gegeben. Gemeinsam entwickeln wir aktiv und stetig innovative Lösungen, um zunehmend selbst Verantwortung für unser Dorf zu übernehmen. Wir wollen den allgemeinen kommunalen Sparzwängen neue, belastbare Modelle für Wirtschaft und Sozialinstitutionen entgegen setzen.

Leider beißen wir bei unseren Samtgemeindepolitikern und der Samtgemeindeverwaltung seit Jahren auf Granit. Verheimlichungsstrategien und Verhinderungsansätze bei Eigenengagement verblüffen uns immer wieder aufs Neue.

Das Brandthema ist unsere Schule.

Unsere Grundschule ist eine vielfach ausgezeichnete, kleine aber feine Bildungsstätte. Mein Kind ging 4 Jahre lang ausnahmslos jeden Tag gerne in diese Schule. Auch diese Schule durchzieht das vielfältige zusätzliche Angebot der Dorfbewohner_innen.

Wir haben uns in den letzten Jahren vergeblich um den Status der Ganztagsschule beworben. Wir haben u.v.a. Konzepte entworfen für eine für die Samtgemeinde kostenlose Ganztagsbetreuung, auf eigene Kosten einen Biomeiler für die Schule gebaut, ein Konzept Eisbärenschule erfunden, das dem Schulträger jährlich mindestens 30.000 Euro ersparen wird …

Unser m.E. weitreichendster Wurf ist die Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro für Null-Emissions-Wirtschaftsmodelle (Blue Economy Solution GmbH, Berlin), welches von einer Gruppe privater Investoren beauftragt wurde, Konzepte für sozial und ökologisch nachhaltige Regionalwirtschaft zu entwerfen und diese mit uns gemeinsam zu etablieren. Ein wichtiger Auftrag war, auch ein Konzept für eine selbstverwaltete Schule aufzustellen, die den bisherigen Schulträger finanziell enorm entlastet und den Fortbestand der Schule bei ausreichender Schülerzahl sichert.

Wir haben inzwischen so ein Konzept. Wir haben es bisher gerechnet mit Zahlen, die AUS VERSEHEN mal aus der Samtgemeindeverwaltung in unsere Hände gelangt sind.

Wir haben in der letzten Woche an der Humboldt Viadrina School of Governance eine fachliche Expertise in Auftrag geben, die die Möglichkeiten unseres Modells prüfen soll. Zielstellung der HVSG ist es, Probleme der Gesellschaft im Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Wissenschaft und Medien zu lösen.

Offiziell werden uns seit nunmehr 2 Jahren die Verbrauchszahlen der Schule verweigert. Unsere Bemühungen in allen Projekten werden nicht unterstützt, sondern untergraben.

Als Verhandlungspartner, geschweige denn als möglicher Teil der Lösung, werden wir nicht wahr genommen: Die Schulschließung wurde sofort nach der Landtagswahl einstimmig von SPD und CDU in einem Eckpunktepapier hinter verschlossenen Türen gefordert. Auch nur zufällig sind wir an die Informationen gelangt. Wir haben unseren Antrag eingereicht, vor Schulschließung unser Projekt zu prüfen. Auf dem Schulausschuss wurde die Prüfung vor Schließung beschlossen, wenige Tage später wurde im Lenkungsausschuss der Fusionsgespräche diese Entscheidung ignoriert. Auch der Ausschuss Zentrale Dienste beschloss am Montag mit allen SPD-Stimmen die Schließungsvorlage. Grund: niedrige Kinderzahlen und negative Energiebilanz. Die Kinderzahlen steigen gerade wieder, die Energiebilanz sieht nicht schlechter aus als in allen anderen Grundschulen aber wir haben ein KONZEPT für eine hervorragende Energiebilanz.

Will sagen: Wir wollen diese Region nach vorn bringen. Wir scheuen keine Mühen und auch keine privaten Kosten, um für die Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität vor Ort zu sorgen. Wir haben große Dinge vor und haben die ersten Schritte schon umgesetzt. Bürgerinnen und Bürger also – sollte man meinen – nach denen sich dieses Land sehnt. Auf der SPD- Website drücken Sie es so aus: »wir wollen mitmachen und mitverändern für eine bessere Gesellschaft. Denn ein besseres Land kommt nicht von allein!«

Helfen Sie uns, dass wir mitverändern können, setzen Sie sich bitte dafür ein, dass wir an den Verhandlungstisch als gleichberechtigte Partner kommen! Setzen Sie sich bitte auch dafür ein, dass nicht so ein Irrsinn passiert, dass die Schule geschlossen wird, um die Kosten für das Ausrechnen der Alternativen zu sparen. Dann rechnet nämlich auch niemand die Folgekosten der Schließung aus. Helfen Sie der Samtgemeinde am Dobrock, so viel Potential auch für sich zu nutzen!

Wir bitten Sie dringend um einen persönlichen Gesprächstermin!
Wir brauchen ihn leider sehr schnell.

Für alle weiteren Infos melden Sie sich bitte gern!

Hoffnungsvolle Grüße!

Barbara Schubert
im Namen derInvestorengemeinschaft für Nachhaltige Regionalwirtschaft GbR


Bürger ordern
Schul-Expertise


Investoren-Sprecherin Barbara Schubert

26. 2. 2013. Ein Dorf macht Schule: Bürgerinnen und Bürger aus Oberndorf und Umgebung wollen durch eigenes finanzielles Engagement die von Schließung bedrohte Kiebitzschule retten. "Zur Prüfung der rechtlichen und kommunalen Durchführung eines Public-Private-Partnership (PPP)-Modellszur Erhaltung der Oberndorfer Grundschule" hat die Investorengemeinschaft Nachhaltige Regionalwirtschaft Oberndorf soeben eine Expertise an der Humboldt-Viadrina School of Governance in Auftrag gegeben, wie es in einer am späten Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung heißt.

Die Humboldt-Viadrina School of Governance ist eine Institution, die sich mit der Erforschung von "Good Governance"-Themen befasst. Ziel der wissenschaftlichen Tätigkeit ist es, gutes Regierungs- und Verwaltungshandeln zu fördern. Mit dieser Spezialisierung erarbeitet sie neue Lösungen, die das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Wissenschaft und Medien erfordern. Die Humboldt- Viadrina School unterhält eine dauerhafte Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund.


Rettungsmodell für die Kiebitzschule - lesen

Diese Kompetenz macht die Humboldt-Viadrina School zu einem idealen Partner der Investorengemeinschaft für die Erstellung der Expertise, die aufzeigen soll, wie das juristische Vorgehen und die wirtschaftliche Umsetzung eines PPP-Modells gelingen können.

"Die Investorengemeinschaft ist sich bewusst, dass ein solches Modell Neuland für die Samtgemeinde und die Region ist. Durch die Erstellung der Expertise soll der Prozess aktiv unterstützt und die Verwaltung von Kosten und Zeit entlastet werden. Es ist für alle Parteien enorm wichtig, bei der Ausarbeitung dieses Konzeptes finanziell sowie rechtlich auf sicheren Füßen zu stehen, zumal die vorgeschlagene Partnerschaft Modell-Charakter hat," erklärt die Investorengemeinschaft.

Bereits jetzt habe die Initiative "enormes öffentliches und politisches Interesse sowohl in Niedersachsen als auch bundesweit" bewirkt.

Geschäftsführer der Investorengemeinschaft sind Barbara Schubert und Carsten Lemke, Als Investoren beteiligt sind bisher Sibyll Amthor, Eibe von Glasow und Caspar Bingemer, Jochen Bölsche, Dr. Herbert Dantzer, Inge und Dieter Köpke, Carola Maas, Claudia Möller-Lemke und Carsten Lemke, Lars Medenwald, Frank Meyer, Christiane und Jörn Möller, Jörn Nagel, Birgit und Harald Säland, Barbara Schubert, Horst von Thaden, Annegret und Thomas Tiedemann, Nils Uhtenwoldt und Inga Wocker.


Kinder lassen
Kerle heulen


Auftritt der Kiebitz-Kids (VIDEO: Bert Frisch)

18. 2. 2013. So etwas hat das Osteland wohl noch nie erlebt: Dreißig Grundschulkinder aus Oberndorf ließen am Sonntag reihenweise Männer weinen. Die Kinder der von der Schulaufsicht als exzellent geführt beurteilten, aber von der Samtgemeinde Am Dobrock trotzdem von der Schließung bedrohten Kiebitzschule waren von der AG Osteland zum 9. Tag der Oste nach Bremervörde-Elm eingeladen worden, wo sie Oste-Lieder vortrugen, darunter das von AG-Osteland-Mitglied Hanni Milan (Hemmoor) getextete wunderschöne Lied vom Oste-Stör (VIDEO von Bert Frisch, LIEDTEXT).


Störlied-Schöpferin Hanni Milan (2009)

Als die rund 300 Zuhörer im Saal erfuhren, dass die Oberndorfer Musterschule aus politischem Kalkül geschlossen werden soll, obwohl die Schülerzahlen für eine Fortführung hinreichen, bekam nicht nur Schulleiterin Chistiane Möller feuchte Augen. Auch bei den Männern im Publikum flossen reihenweise Tränen.


Schulleiterin Möller im "Blauen Klassenzimer"

"Ein ganz besonderer Glanzpunkt der Veranstaltung war der engagierte Auftritt der 'Kiebitzkinder'. Die Vorgeschichte im Hinterkopf und die kleinen Sängerinnen und Sänger vor uns auf der Bühne, rührten mich zu Tränen," gesteht auf Facebook der Kehdingbrucher Rainer Schurr, der den Tag der Oste im übrigen als eine "großartige Veranstaltung als Spiegel des bürgerlichen Engagements im Osteland" beurteilt.

Ein Hemmoorer Teilnehmer, der sich auf Facebook "Timi Lothar Northwave" nennt, kommentiert: "Das stimmt, Rainer Schnurr!" Der Ostener Sportfischer-Vorsitzende Wolfgang Schütz bestätigt: Der Auftritt der Oberndorfer Kinder war für ihn "ein magischer Moment, der mir persönlich unter die Haut ging".

Zuvor hatte, gleichfalls zutiefst bewegt vom Auftritt der Kiebitzkinder, der Hemmoorer Kommunalpolitiker und AG-Osteland-Mitbegründer Johannes Schmidt die Laudatio auf die Kiebitzschüler verlesen. Dabei liess auch Schmidt, langjähriger Landesvorsitzender des Kinderschutzbundes, Unmut über die Schließungspläne von Dobrocker CDU- und SPD-Strategen erkennen, aber auch Solidarität mit den engagierten Eltern, die ebenfalls in Elm stark vertreten waren. Oft gehörtes Elternurteil: "Ohne Schule stirbt unser Dorf."


Große Freude über den Goldenen Hecht

In Schmidts Preisrede auf die Kiebitzkinder, die von der Jury der AG Osteland mit dem "Sonderpreis Jugend" des Oste-Kulturpreises bedacht worden waren, heisst es wörtlich: "Weit über die Osteregion hinaus haben die Aktivitäten der Oberndorfer und Geversdorfer Jungen und Mädchen der Kiebitzschule Aufmerksamkeit erregt. Das galt zuletzt für ihre Beteiligung am Bau eines Biomeilers, der, bestückt mit 130 Kubikmetern Häckselgut, zugleich als Lehrmittel und Wärmequelle dient, und für den Bau eines Einbaums, der als Geschenk für eine Schule auf Neuseeland eine interkontinentale Partnerschaft begründen soll.


Bungard mit dem Einbaum der Kiebitzkinder

Das Einbaumprojekt, betreut von dem Diplom-Kunsttherapeuten Michael Bungard, zählt ebenso wie das 'Blaue Klassenzimmer' im Vordeichgelände zu den vielen Aktivitäten, mit denen die einzügige Grundschule ihrem Titel 'Umweltschule in Europa' gerecht wird. Unterstützt haben die Jungen und Mädchen der Kiebitzschule darüber hinaus mit Liedern und mit selbstgemalten Bildern die Veranstaltungen zur Einweihung des schwimmenden Stördenkmals 'Hein Stör' und zur Auswilderung des 1000. Jungstörs in der Oste.


Kiebitzschüler beim Biomeiler-Bau

Anerkennung gilt auch der engagierten Lehrerschaft um die Schulleiterin Christiane Möller, die durch Schaffung einer freundschaftlichen, nahezu familiärem Atmosphäre und durch die Einbeziehung außerschulischer Lernorte wie Molkerei, Heimatmuseum, Bauernhof, Osteschiff und Natureum die Freude am Lernen steigert, sowie der außerordentlich engagierten Elternschaft, die den Wert einer mustergültigen, auch von der Schulaufsicht als exzellent beurteilten Schule vor Ort erkannt hat und die - auch gegen politische Widerstände - für deren Erhaltung der Schule und für die Aufwertung zur Ganztagseinrichtung kämpft. Die Schüler der Kiebitzschule haben sich, ebenso wie ihre Eltern und Lehrer, um das Osteland verdient gemacht."


Elmer AG-Osteland-Mitstreiter Carsten Holst

Zuspruch erhielten die Oberndorfer, die um die Erhaltung ihrer Schule kämpfen, auch aus dem gastgebenden Ort Elm. Auch dort setzen sich Bürger, darunter AG-Osteland-Mitglied Carsten Holst, seit langem für die Erhaltung einer intakten Grundschule ein (mehr). Ihre Sprecherin, die Unternehmensberaterin und Ostetag-Teilnehmerin Anke Rauschenberger, nutzte die "gelungene Veranstaltung", um "wertvolle Kontakte" zu knüpfen, unter anderem zu den Oberndorfer Schulfreunden. In einer Mail an oste.de heisst es: "Zusammenfassend haben wir die gleichen Probleme, Grundwerte und Ziele... Ich denke, wir können viel voneinander lernen und uns gegenseitig helfen", bietet Rauschenberger eine kreisübergreifende Initiative der Grundschulfreunde an.


Elmer CDU-Politiker Erich Gajdzik

Unterdessen hat der Oberndorfer Kunstpädagoge Michael Bungard vorgeschlagen, ein aufsehenerregendes völkerverbindendes Projekt der Kiebitzschule fortzuführen: Der in Oberndorf von den Schülern gebastelte Einbaum, zurzeit auf dem Weg nach Neuseeland, soll von dort aus in ein anderes Land der Erde weitergeschickt werden. Bungard: "Ich hoffe auf Dinge, die wir uns noch nicht vorgestellt haben."

Sympathie für die Oberndorfer Schulretter liess in seinem Grusswort beim Tag der Oste auch der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Elm, Erich Gajdzik (CDU), erkennen.


Schul-Freunde Möller, Gajdzik im TV-Interview

Über die auch in seiner Gemeinde drohende Schulschließung sagte der populäre, ehrenamtlich tätige Komunalpolitiker: "Wir leiden unendlich."

Das meint die Presse:

Im Stader Tageblatt schreibt Grit Klempow (Foto): "Den Erhalt und die Rettung (von) Institutionen fordert die Arbeitsgemeinschaft Osteland. Noch bevor die jetzige Diskussion um die Schließung der kleinen Kiebitzschule in Oberndorf begonnen hatte, waren die Schüler bereits für den Jugend-Hecht nominiert worden... Nun ist der Goldene Hecht auch eine weitere Ermutigung, für den Erhalt der kleinen Grundschule zu streiten."

Mehr zur Schuldiskussion:

> Stellungnahme von Claudia Möller-Lemke, Vorsitzende des Oberndorfer Schul-Fördervereins,

> Video-Reportage von HeimatLive-Reporter Moritz Rossbach,

> SONDERSEITE: "S. O. S. - Schützt unsere Oste-Schulen",

> Bremervörder Zeitung zum Elmer Schulkampf.


Schnitt im
Tischtuch


Oberndorfer Schulprotest auf HeimatLive

12. 2. 2013. Der Streit um die Zukunft der Oberndorfer Kiebitzschule hält an. Trotz des für Oberndorf zunächst positiven Ausgangs der gestrigen Schulausschusssitzung verstärkte sich - auch wegen der brüsken Ablehnung des von Eltern erarbeiteten PPP-Finanzierungsmodells durch die Bürgermeisterin der Samtgemeinde (SG) - der Eindruck, dass das Tischtuch zwischen Oberndorf und der SG Am Dobrock zerschnitten ist.

Am Montagabend verwarf der Schulausschluss der Samtgemeinde im Rathaus Cadenberge vor rund 60 Zuhörern mit 7:4 Stimmen den von CDU-Mann Titus Nesper gestellten Antrag, die Zahl der Grundschul-Standorte (zu Lasten von Oberndorf) von vier auf drei zu redizieren. Ebenfalls mit 7:4 Stimmen stimmte der Ausschuss einem Antrag des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis (SPD) zu, nach Einsparungsmöglichkeiten an allen vier Schulen zu fahnden, um eine Schließung zu vermeiden. Die Fraktionen hatten die Abstimmung freigegeben. Der Oberndorfer CDU-Ratsherr Günther Behrens stimmte mit der SPD, der von der SPD aufgestellte parteilose Cadenberger Bürgermeister Wolfgang Heß mit der CDU. Die endgültige Entscheidung obliegt dem Samtgemeinderat. - Mehr über den Schulkonflikt in Oberndorf steht in der rechten Spalte.

Schulprotest
auch im Web

8. 2. 2013. Online verfügbar in der Mediathek von HeimatLive ist jetzt ein TV-Bericht von Videoreporter Moritz Rossbach über die Gemeinde Oberndorf, wo mit Bürgersinn und Phantasie die Schließung der mustergültig geführten Kiebitzschule verhindert werden soll. In dem Beitrag heisst es, durch den "radikalen Sparkurs" der Samtgemeinde-CDU und -SPD drohe dem Dorf der "Todesstoss". Die Oberndorfer hätten hingegen "viele Ideen" für Einsparungen. Sie seien aber bereit, die geplante Fusion mit der SG Land Hadeln notfalls platzen zu lassen und stattdessen mit Hemmoor zusammenzugehen.

Die pädagogische Arbeit, so der TV-Bericht weiter, geniesse "landesweit einen guten Ruf". Das sei allerdings wohl bis "zur Samtgemeinde nicht vorgedrungen".

Zum TV-Bericht schreibt oste.de-Leser Hans-Jürgen Pries auf Facebook: "Alternativen sind gegeben. Allerdings bedeuten diese Mehrarbeit. Es würde mich freuen, wenn unsere sogenannten Volksvertreter diese auf sich nehmen werden. So wie die betroffenen Oberndorfer dazu bereit sind."


"Für Oberndorf
schlägt das Herz"

8. 2. 2013. Unverständnis für die Pläne der Dobrocker Samtgemeindepolitiker Titus Nesper (CDU) und Karl-Heinz Linck (SPD) hat auf Facebook der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, Johannes Schmidt (Hemmoor), geäußert. Schmidt, der seit der Gründung 2004 auch dem engeren Vorstand der AG Osteland angehört, schreibt: "Kinder sind der Rhythmus unserer Schulentwicklung und nicht Haushaltssanierer... Die kleine Schule gehört zur Bildungsvorsorge im ländlichen Raum und ist die letzte vollfinanzierte soziale Einrichtung in Oberndorf. Wenn die weg ist und oder privatisiert, dann würde ich das als Deichbruch in der Daseinsvorsorge für Oberndorfer Kinder und deren Familien sehen. Auch der Ort steht und fällt mit der Schule als Kristallisationskern örtlicher Gemeinschaft. Für Oberndorf schlägt das Bürgerherz."

Schulbeschluss
wird vertagt

7. 2. 2013. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die verantwortlichen Samtgemeindepolitiker unter dem Eindruck der Protestveranstaltung und der dort präsentierten Alternativvorschläge (siehe unten) darauf verzichten wollen, bereits am Montag im Schulausschuss eine abschliessende Empfehlung  über das Schicksal der Kiebitzschule zu entscheiden. Dies sei einen "erster Erfolg", urteilt Protest-Mitinitiator Hartmut Behrens in einer Rundmail an die Forumsmitglieder. Zur Schulausschusssitzung empfiehlt er: "Hingehen sollten wir trotzdem: 11. 2., 19 Uhr, Rathaus." Behrens' Fazit aus der Protestveranstaltung: In der Versammlung dürfte den Politikern von CDU und SPD "klar geworden sein, dass Geheimpolitik nichts einbringt - außer Vertrauensverlust".

Debakel für
die "Dinos"


Auf verlorenem Posten: Linck (SPD), Nesper (CDU)

6. 2. 2013. Dass er einen "schweren Stand" haben würde, war dem Dobrocker CDU-Fraktionschef Titus Nesper schon vorher klar gewesen. Ebenso wie sein SPD-Kollege Karl-Heinz Linck (Belum) erlebte er jedoch am Mittwoch in der Protestversammlung gegen die geplante Schließung der Oberndorfer Kiebitzschule ein blankes Debakel.


Osteland-Vorstandsmitglied Albertus Lemke

Zwischen Nachsicht, Verwunderung, Fassungslosigkeit und purem Zorn schwankten die Reaktionen der über 150 Zuhörerinnen und Zuhörer auf die Ausführungen des im Ehrenamt ergrauten Kommunaltechnokraten-Duos, das vom vergleichsweise jungen Publikum als "siamesische Zwillinge" und "Dinos" apostrophiert wurde.

Während Oberndorfer Aktivbürger wie Bert Frisch in Eigeninitiative konkrete Sparvorschläge zur Erhaltung des Schulstandortes erarbeitet hatten, beschränkten sich die Darlegungen der beiden Hauptverantwortlichen für das geheime Samtgemeinde-Sparpapier auf schlichte (Kaputt-) Sparideen, die eine massive Schädigung des lebendigen Gemeinwesens nach sich ziehen würden. Junge Oberndorfer Ratsmitglieder dagegen - darunter Hoffnungsträger wie Oliver Elsen, Inga Wocker (Foto) oder Jan Asendorf - setzten auf Phantasie und Tatkraft der Dorfgemeinschaft und die Hoffnung, dem "Druck von oben" mit Druck von unten zu begegnen.


Kommunalpolitiker Horeis und van Gemmeren

Mit Beifall bedacht wurden auch Diskussionsbeiträge der Grünen-Politikerin Sabine van Gemmeren, die davor warnte, eine Schulschließung unter  Zeitdruck übers Knie zu brechen, und des Oberndorfer Bürgermeisters Detlef Horeis, der namens seines gesamten (!) Gemeinderates versicherte, er stehe "voll und ganz" hinter der Kiebitzschule.


Ratsherr Oliver Elsen, Käpt'n Caspar Bingemer

Applaus erntete auch Protest-Mitorganisator Hartmut Behrens, der in Aussicht stellte, dass Oberndorf jeglichen Fusionsplänen eine Absage erteilen werde, wenn sie eine Schließung der Grundschule hinauslaufen würden. Mehrere Diskussionsredner gaben zu bedenken, dass ein erst einmal aufgegebenes Stück sozialer und bürgernaher Infrastruktur wie eine Schule nie wieder herstellbar sein werde.


Arzt Stefan Mentzel, Gastronom Hans Poser

Vereinzelt wurde - provoziert durch die als arrogant und ignorant empfundene Wortmeldungen der Samtgemeindevertreter Linck und Nesper - erneut die Forderung laut, Gespräche über ein Zusammengehen mit der Samtgemeinde Hemmoor zu führen, die mittlerweile weder die Selbstständigkeit von Mitgliedsgemeinden noch die Existenz von Grundschulen zur Disposition stelle.

OsteWert AG
als Retter?


Dieter Köpke im TV-Interview - ansehen

Im Kampf um die Oberndorfer Kiebitzschule, deren Schließung von Dobrocker Samtgemeinde-Politikern betrieben wird, meldet sich jetzt die "Investorengemeinschaft Nachhaltige Regionalwirtschaft Oberndorf" mit einem revolutionär anmutenden Rettungsmodell zu Wort: Wie Dieter Köpke in der Schulversammlung - und anschliessend vor der Kamera von HeimatLIVE - ausführte, offeriert die als Genossenschaft (GbR) organisierte Gemeinschaft, die sich demnächst als OsteWert AG formieren will, der Samtgemeinde, die Kiebitzschule sowie Turnhalle und Sportplatz in privater Schulträgerschaft mit allen Rechten und Pflichten zu übernehmen.


Initiatoren der OsteWert AG (Foto: Bölsche)

Bei der Protestveranstaltung in der Kiebitzschule wurde das mit Markus Haastert vom Berliner Beratungsunternehmen Blue Economy erarbeitete sogenannte PPP-Modell (Public Private Partnership) vorgestellt.


Rettungsmodell für die Kiebitzschule - lesen

Das Konzept erfuhr Anfang der Woche inoffiziell bereits ein erstes "positives Echo allerorten", wie Mitinitiatorin Sibyll Amthor mitteilte. Auch SG-Bürgermeisterin Bettina Gallinat, die Verständnis für die Sorgen der Oberndorfer bekundete, zeigte sich gesprächsbereit, nachdem sich die Samtgemeinde bislang geweigert hatte, den Eltern Zahlen über die Kosten der Schule zur Verfügung zu stellen.


Zeigt Verständnis: Bettina Gallinat

In dem PPP-Papier, das hier online verfügbar ist, wird vorgeschlagen, die drei beteiligten Parteien - Samtgemeinde, Landesschulamt, Investorengemeinschaft - in eine sichere rechtliche Rahmenstruktur zu binden.

Die letztes Jahr gegründete Investorengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die regionalen Strukturen wirtschaftlich und gesellschaftlich zu sichern und auszubauen. Als Investoren beteiligt sind bisher Sibyll Amthor, Eibe von Glasow und Caspar Bingemer, Jochen Bölsche, Dr. Herbert Dantzer, Inge und Dieter Köpke, Carola Maas, Claudia Möller-Lemke und Carsten Lemke, Lars Medenwald, Frank Meyer, Christiane und Jörn Möller, Jörn Nagel, Birgit und Harald Säland, Barbara Schubert, Horst von Thaden, Annegret und Thomas Tiedemann, Nils Uhtenwoldt und Inga Wocker.

Auf Facebook diskutieren oste.de-Leser hier und hier über die Protestversammlung und die Dobrocker Schulschliessungspläne.

Eisbär-Plan soll
Kosten drücken


Oberndorfer Bert Frisch mit Eisbären-Zeichnung

7. 2. 2013. Dem geheim tagenden Zirkel von Dobrocker CDU- und SPD-Spitzen war zur Etatsanierung nichts Intelligenteres eingefallen, als die Schließung eines der vier Schulstandorte zu fordern und damit die bewährte Regel "Kurze Beine, kurze Wege" zu missachten. Dass in Wahrheit an allen vier Grundschulen enorme Einsparungen möglich sind und sich die Schließung einer dieser Schulen daher erübrigen könnte, demonstrierte am Mittwoch in der Schulversammlung der Oberndorfer Bert Frisch, dem auf eigene Faust gelungen war, was Politik und Verwaltung bislang versäumt hatten: in der Schule gemeinsam mit einem Energieberater nach Einsparmöglichkeiten zu forschen.


Ratsmitglieder: "Voll und ganz" für die Schule

Resultat: Unmengen an Heizöl ließen sich einsparen, wenn die Unterrichtstunden in den Wintermonaten - wenn sich die Eisbären in ihre Höhle zurückziehen - auf den Gebäudekern beschränken und die Flügel stillgelegt würden. Fassungslos vernahm das Publikum, dass die Samtgemeindepolitik das Angebot der Elternschaft, gegen Materialstellung Dutzende von Fenstern ehrenamtlich in Eigenarbeit zu isolieren, ausgeschlagen habe, nun aber mit fragwürdigen Finanzargumenten plötzlich die Schließung der Schule betreibe.

Wie aus einer anderen Zeit gefallen wirkte da ein altgedienter Samtgemeinde-Oberer, der nicht einmal einen einzigen kurzen Zwischenruf ("Das ist Demokratie") aus dem erfreulich wachen Publikum ertragen mochte - ein Verhalten, das mehr als die Usancen in der Volkskammer unseligen Angedenkens als an die Gebräuche im Bundestag erinnerte.


Protestorganisatorinnen Elsen, Schubert, Amthor

Die großen Parteien am Dobrock, so mochte es in solchen Augenblicken erscheinen, haben auf Samtgemeindeebene eine Verjüngung ebenso wie einen Stilwandel weitgehend versäumt.

Als Vertreter einer neue Generation und eines neuen Politikverständnisses präsentierten sich dagegen junge Oberndorfer Ratsmitglieder wie der parteilose SPD-Listenkandidat Oliver Elsen, der sich gegen Geheimgespräche ebenso wandte wie gegen ein Vorgehen "mit dem Dampfhammer" und mit erpresserisch knappen "Fristsetzungen".

Die Bürger, sagte Elsen weiter, hätten durchaus Verständnis für Sparzwänge ("Aber man muss mit uns reden") und seien bereit, zum Beispiel bei einer energetischen Sanierung der Schule selber ebenso mit anzupacken - so wie kürzlich beim Bau des Modell-Biomeilers. Elsen: "Da treten sofort 20, 30 Mann an. Wir sind Oberndorfer. Wir sind stark."

Von der Abneigung, frühere Politikerfehler aus einer Ära verschwenderischen Umgangs mit Steuergeldern nun auf dem Rücken der Kinder zu korrigieren, und vom wachem Bürgersinn der Oberndorfer zeugten rund ein Dutzend kompetenter Wortmeldungen, darunter von Stefan Mentzel, Hans Poser, Hartmut Behrens, Caspar Bingemer, Barbara Schubert, Sybill Amthor, Albertus Lemke und Jörn Nagel.

Die Versammlung, souverän geleitet von Marita Gramm, klang mit dem Aufruf aus, die Argumente in die Gemeinde und auch in die bevorstehende Sitzung des Schulausschusses der Samtgemeinde am kommenden Montag zu tragen. - Auf Facebook diskutieren oste.de-Leser hier und hier über die Protestversammlung und die Dobrocker Schulschliessungspläne.

Für oste.de fotografierten Walter Rademacher und Jochen Bölsche.


Oberndorf

Fataler
Rotstift


Kiebitzschul-Kinder in Oberndorf

27. 1. 2013. Schließung der mustergültig geführten Oberndorfer Kiebitzschule - dieser zunächst geheim gehaltete Plan, über den oste.de bereits am 24. 1. ausführlich berichtete (siehe unten), ist jetzt, nach der Wahl, offiziell bestätigt worden. In Oberndorf herrscht helle Empörung über eine Rotstiftpolitik, die das Dorfleben kaputtzusparen droht. Am Mittwoch, 6. Februar, 19 Uhr, in der Kiebitzschule soll protestiert und beratschlagt werden.


Kiebitzschul-Kinder im "Blauen Klassenzimmer"

Soeben hat Hartmut Behrens, Mitglied des Schulfördervereins und des Oberndorfer Forums, ein kluges Papier zur Thematik vorgelegt, das hier online steht. Kernthesen:

> Schulschließungen und weitere Kürzungen bei der Jugendpflege lösen unsere Probleme nicht, sie verstärken sie nur.

> Wir brauchen positive Visionen für eine attraktive Samtgemeinde und eine Verwaltung, die sich neuen Ideen nicht entgegenstellt.

> Geld ist genug da - nur in den falschen Töpfen.

Behrens wörtlich: "100 Millionen Euro möchte Ferlemann für die Ortsumgehung Cadenberge ausgeben und das, obwohl eine Mehrheit von über 80 Prozent der Cadenberger sie in einer Volksabstimmung abgelehnt hat. ... Aber wegen ein paar 100.000 Euro sollen hier die Schulen geschlossen werden - die Frage sei erlaubt, ob 'die da oben' noch ganz klar im Kopf sind." Weiterlesen...


Anschlag auf
Musterschule


Oberndorfer Kiebitzschule im Internet

24. 1. 2012. Oberndorf in Aufruhr: Nach einer Pressemitteilung von Hartmut Behrens, Mitglied des Schulfördervereins und des Oberndorfer Forums, soll die mustergültig geführte Kiebitzschule nach einem bislang geheim gehaltenen Beschluss innerhalb der Samtgemeinde Am Dobrock teilweise schon in diesem Jahr geschlossen werden. Der Elternrat lädt ein zu einer Protestversammlung am Mittwoch, 6. Februar, 19 Uhr, in die Kiebitzschule.

In der Pressemitteilung heisst es: "Die Samtgemeindeverwaltung sowie einige Bürgermeister wollen die Schließung der Kiebitzschule nun mit der Brechstange durchsetzen. In einer geheimen Sitzung des Samtgemeinderats sollten gestern darüber Probeabstimmungen stattfinden, am 28. 2. soll der Schulausschuss darüber beschließen, damit die Sache bis zum 31.3. in trockenen Tüchern ist.Bis dahin will die SG noch einen Antrag auf einen Zukunftsvertrag stellen.

Von den nichtöffentlichen Bürgermeistertreffen mit der SG-Verwaltung erhalten inzwischen nicht einmal mehr die Gemeinderatsmitglieder die Protokolle - trotz der versprochenen Transparenz. In einem Eckpunktepapier der CDU- und SPD-Fraktionen der SG - unterschrieben von Nesper und Linck - wird u.a. gefordert:

- kurzfristige Schließung einer Grundschule (gemeint ist Oberndorf),
- Jugendpflege nur noch in Cadenberge,
- Inklusion nur in einer Grundschule der SG,
- Defizit des Schwimmbads soll jährlich um 40.000 € reduziert werden.

Das alles soll bereits im SG-Haushalt für 2013 festgeschrieben werden, was vermutlich bedeutet, dass es schon nach den Sommerferien keine 1. Klasse in Oberndorf mehr geben soll. Die Kiebitzschule wird derzeit von 59 Kindern besucht. Geplant war offensichtlich, dass wir erst davon erfahren, wenn alles beschlossen ist.

Der Elternrat der Kiebitzschule hat deshalb beschlossen, eine öffentliche Sitzung zu den Schließungsplänen der SG einzuberufen, um Klarheit über die Zukunft unserer Schule zu erhalten. Dazu eingeladen sind alle Eltern, Oberndorfer Bürger, der Gemeinderat, Schulbehörde, die Samtgemeindebürgermeisterin, Presse und Regionalfernsehen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Thema: Wird die Schule geschlossen? Wir suchen das Gespräch! Was ist zu tun?"

Mehr über die Kiebitzschule hier.

Heftig diskutiert werden die aktuellen Vorgänge auch hier auf Facebook.


Bürgerdialog zum
Thema Dorfschule


Oberndorfer Schulleiterin Christiane Möller

10. 10. 2012. Der Oberndorfer Bürgermeister und SPD-Landtagskandidat Detlef Horeis moderiert am Donnerstag, 11. Oktober, 19 bis 21 Uhr, im MarC 5, Am Markt 5, Cadenberge, eine Dialogveranstaltung zu dem nicht nur in Osten, Elm, Neuhaus und Oberndorf brennend aktuellen Thema "Schulentwicklung mit weniger Kindern - Bleibt die Schule im Dorf?".

Teilnehmer sind Ralf Borngräber, Mitglied des Kultusausschuss des Landtages, Christiane Möller, Leiterin der Kiebitzschule in Oberndorf, und Wolfgang Pabel, Vorsitzender des Kreiselternrates im Landkreis Cuxhaven.

Zur Thematik erklärt die Cuxland-SPD: "Unsere Grundschulen sind stark und vielfältig. Sie leisten gute Arbeit. Allerdings verändern sich die Rahmenbedingungen. Die Anzahl der Kinder geht im Cuxland stark zurück. Die Grundschulen in unseren Dörfern verlieren Klassen, werden kleiner. Wie können wir also auf der einen Seite die Grundschulstandorte sichern und auf der anderen Seite die Qualität der schulischen Bildung erhalten?" Mehr...


Super Schule,
tolle Kinder


Erbsenschätzen und ein Insektenhotel

1. 4. 2012. Wie (über)lebens- und liebenswert auch und gerade kleine ländliche Grundschulen sein können, erfuhren am Sonnabend die Besucher eines Frühlingsfests, das die Oberndorfer Kiebitzschule vorbereitet hatte. Die Palette der Angebote reichte vom Erbsenschätzen über Kuchenbuffet, Kesselsuppe, Grillwürste und Jazzmusik bis hinzu einem Flohmarkt mit Attraktionen wie etwa einem Insektenhotel.


Künstler Bungard lädt ins Schulkino

Informiert wurde über den Unterricht im "Blauen Klassenzimmer" am Osteufer und das ökologische Engagement der "Umweltschule". Der Diplom-Kunsttherapeut Michael Bungard von Kunstwerk Grün zeigte einen Film über die von den Schülern gebauten Einbäume, von denen einer als Spielgerät auf dem Hof dient und ein anderer an eine Schule in Neuseeland, Indien oder Ecuador weitergegeben werden soll.


Schulhof mit selbstgebautem Einbaum

Eingeladen hatten zu dem Fest neben dem engagierten Kollegium um Schulleiterin Christiane Möller auch der vor zehn Jahren gegründete  Förderverein um Claudia Möller-Lemke sowie die neue "Schulstärkungsinitiative" ("Super Schule für tolle Kinder"), eine hierarchiefreie Gruppe hoch engagierter Leute, bestehend aus Kerstin Elsen, Oliver Elsen, Julia Carroll, Claudia Möller-Lemke, Birgit Säland, Harald Säland, Hartmut Behrens, Christiane Möller, Jörn Möller, Petra Jäschke, Marita Gramm, Inga Wocker und Barbara Schubert.


Kurze Beine,
kurze Wege


Gallinat, Wortmann, Korter, van Gemmeren

7. 3. 2012. Den kleineren Ortschaften im Landkreis Cuxhaven kommt der Nachwuchs abhanden. Die Geburtenrate sinkt und die Grundschulen verzeichnen immer weniger Einschulungen. Gleichzeitig klaffen in den Haushalten große Lücken. Verschwinden nach Post, Bankfiliale und Tante-Emma-Laden bald auch die letzten Schulen scheinbar "alternativlos" aus den Dörfern? Oder gibt es andere Möglichkeiten? Vor dieser Frage stehen Kommunalpolitiker und Verwaltung. Und nicht nur in Oberndorf fragen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, ob es Modelle gibt, ein vielfältiges Dorfleben mit Schule zu erhalten.

Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung "Kleine Dörfer – kleine Schulen" hatte daher am Mittwoch der Ortsverein Hadeln/Dobrock von Bündnis 90/Die Grünen mit Kreissprecherin Sabine van Gemmeren ins MarC 5 in Cadenberge eingeladen. In Anwesenheit von Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat referierten Ina Korter, schulpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag, und Peter Wortmann, Mitglied im Förderverein der Grundschule Estorf im Landkreis Stade.

Minischulen  - Chance
oder nur Notlösung?


Schulexperte Wortmann (Fotos: W. Rademacher)

Der Grünen-Politiker und langjährige Schulausschussvorsitzende der Samtgemeinde Oldendorf berichtete aus der Praxis berichten, wie kleine Schulen zum Mittelpunkt von Ortschaften werden können, denen andere wichtige  Versorgungseinrichtungen abhandengekommen sind. In Estorf sind mehr als doppelt so viele Menschen im Förderverein engagiert wie es Schülerinnen und Schüler an der Grundschule gibt.

Schulexpertin Korter forderte, die Schullandschaft "demografiefest" zu gestalten. Kleine Schulen für kleine Dörfer könnten nicht nur Notlösung sein, sondern Chancen bieten, wie sie an vielen Beispielen verdeutlichte.

Den Wortlaut des schulpolitisch außerordentlich aufschlussreichen und anregenden Korter-Referats dokumentieren wir hier (PDF-Datei).


Eltern kämpfen für
Schulen an der Oste


Slogan der Kiebitzschulen-Eltern

20. 1. 2012. In mehreren Orten an der Oste - von Bremervörde-Elm bis Oberndorf - machen Eltern zurzeit mobil, um die ländlichen Grundschulen davor zu bewahren, Einsparungs- und Zentralisierungsbemühungen zum Opfer zu fallen. "Kurze Beine, kurze Wege" - das ist nur eines der Argumente, mit denen die Forderung begründet wird, dass die Grundschule im Dorf bleiben muss.

Schulschließung führt
zur Vergreisung

Eine weitere, ebenso wichtige Begründung nennen Oberndorfer Eltern, die jetzt eine "Aktion Grundschulrettung" gestartet haben (wir berichteten): "Wir sind der Meinung, dass es jetzt gilt, sich öffentlich für die Schulen stark zu machen. Wenn die Entscheidungen erst gefallen sind, ist es zu spät. Und eine eingesparte Schule ist für immer verloren – und bedeutet weniger Zuzug von jungen Familien und fortschreitende Vergreisung für den Ort."


Faltblatt für den Kiebitzschul-Verein (Ausschnitt)

Mitgetragen wird diese Position von den sogenannten "Filmdiven" von der Oberndorfer Kinoinitiative: Claudia Möller-Lemke, Sibyll Amthor und Barbara Schubert wollen das (filmfreie) erste Quartal 2012 nutzen, "um sich mit engagierten Bürgern für die Sicherung der Grundschulen in Oberndorf, in der Samtgemeinde Am Dobrock, im Landkreis Cuxhaven überhaupt einzusetzen". Auf der Website der Oberndorfer Lichtspiele werden drei Termine genannt:

Mittwoch, 1. Februar, 20 Uhr, Kiebitzschule Oberndorf: Großes Infotreffen in der Kiebitzschule Oberndorf u. a. zu folgenden Themen: aktuelle Positionen der Samtgemeinde zur Grundschulfrage, Verbindungen zu den anderen Grundschulen der Samtgemeinde und des Landkreises, Kosten der Kiebitzschule und Kostensenkungsmöglichkeiten (Ideensammlung), öffentliche und alternative Raumnutzungsmöglichkeiten in der Kiebitzschule, Vorbereitung großes Schulfest (31. März), weitere Aktionsplanung.

Info-Fahrt in
den Solling


Ausflugsziel Bollertdörfer im Solling

Samstag, 11. Februar, und Sonntag, 12. Februar: Info-Fahrt in die nach einem Berghang benannten, bürgerbewegten "Bollertdörfer" am Solling (Website), wo die Rettung einer Dorfschule durch Gründung einer offenen Ganztagsgrundschule gelungen ist.

Sonnabend, 31. März, nachmittags bis spät in die Nacht: "Großes Schulfest mit Flohmarkt, Kulinaria und lautem Gesang".

Um sich kommunalpolitisch zu informieren, empfiehlt die Initiative die Teilnahme am öffentlichen SPD-Spaziergang am Sonntag, 22. Januar, in der Wingst, Treffpunkt 14 Uhr am Gasthaus zur Linde / Kröncke, Lamstedter Straße.


Die Oberndorfer
machen mobil


Einige Besucher bekamen nur Stehplätze ab

20. 12. 2011. Am Dienstagabend waren Oberndorfer Bürgerinnen und Bürger zuhauf auf den Beinen: Nachdem Ministerpräsident David McAllister nach heftigen Bürgerprotesten jüngst die Streichung von Landesmitteln für die mobilen Dorfkinos rückgängig gemacht hatte (wir berichteten), feierten Dutzende von Besuchern im überfüllten Gemeinderaum die Fortführung der von den drei "Filmdiven" ehrenamtlich betriebenen Lichtspiele Oberndorf (Website); etliche Kinofreunde mussten wegen des Ansturms draußen bleiben. Die Veranstalterinnen hatten nicht zu Unrecht "eine glitzernde Vorweihnachtsvorstellung und ein entzücktes Publikum" versprochen. Gezeigt wurde "Das Labyrinth der Wörter" mit Gérard Depardieu und Gisèle Casadesus.Mehr...

Statt Kino erstmal Events
zugunsten der Kiebitzschule


Barbara Schubert präsentiert Aktionsideen

Die Kino-Reihe soll erst im April fortgesetzt wird. Bis dahin veranstaltet die Initiative, wie sie per Handzettel mitteilt, "im Januar, Februar, März 2012 alternative Kultur-Events zur Rettung und Unterstützung der Kiebitzschule und aller Grundschulen in der Samtgemeinde".

Eine Stunde zuvor hatten sich im Oberndorfer Atelier der Firma "einfach schön design" rund 50 Frauen und Männer zusammengefunden, um nach der Rettung des Kinos einen anderen womöglich drohenden kulturellen Niedergang abzuwenden: den allmählichen Rückbau der Oberndorfer Grundschule, der die Samtgemeinde unlängst die Aufwertung zur Ganztagsschule und damit eine relativ sichere Zukunft versagt hat.

Droht ein allmählicher
Abbau der Grundschule?

Unter der Gesprächsleitung der Grafikerin und Mutter Barbara Schubert, einer der drei gerade von der Gemeinde für ihr Engagement geehrten "Filmdiven", diskutierten die Versammelten über die Stärkung und Sicherung der Kiebitzschule, deren Existenz höheren Orts offenbar zur Disposition gestellt wird.

Typische Meinungsäußerungen: "Die Schule muss im Dorf bleiben", "Kurze Wege für kurze Beine", "Wir müssen mit den Pfunden unserer attraktiven Schule wuchern und ihre Stärken publik machen". Und: "Eine Schließung würde den Zuzug junger Familien verhindern, Leerstände vergrößern und  zum Aussterben des Dorfsführen."

Ein Dorf will für seine
Grundschule kämpfen


Ratspolitiker Horeis, von Thaden, Rektorin Möller

Während altgediente Kommunalpolitiker wie Bürgermeister Detlef Horeis (SPD) und Horst von Thaden (CDU) in Anwesenheit von Schulleiterin Christiane Möller auf Sparzwänge und, zu Recht, auf sinkende Schülerzahlen hinwiesen, traf die neugewählte Ratsfrau Inga Wocker die Stimmung vieler Versammelter mit der Forderung: "Wir dürfen nicht ausgerechnet an den Kleinsten sparen."

Die Bandbreite der Ideen reichte von Geldsammelaktionen und Arbeitseinsätzen zugunsten der Schule bis hin zu einem Sitzstreik vor dem Samtgemeinde-Rathaus.

Kontakt mit Betroffenen
aus anderen Oste-Orten

Bereits im Januar will die junge Initiative erneut tagen, um den Kampf um die Kiebitzschule nach Kräften voranzutreiben. Bis dahin sollen Kontakte mit Elternvertretern anderer Orte an der Oste geknüpft werden; man will mit- und nicht gegeneinander agieren. Bereits zur ersten Versammlung hatte die Vorsitzende des Fördervereinsder Oberndorfer Schule, Claudia Möller-Lemke, Kollegen aus Neuhaus und Wingst eingeladen. - Mehr zum Thema:

> Sorgen um die Kiebitzschule (NEZ),

> Filmdiven mit flammendem Appell (NEZ),

> Offener Brief zum Thema Kiebitzschule (Barbara Schubert),

> unser ausführlicher Bericht (siehe unten),

> Stellungnahme von Hartmut Behrens (siehe unten).


Hökern für die
Kiebitzkinder

18. 12. 2011. Solidarität mit der in Bedrängnis geratenen Oberndorfer Kiebitzschule (siehe unten) demonstrieren die Frauen von der Ostener Hökerstube. Am Wochenende vergaben sie ihre diesmonatige 500-Euro-Spende an die Schule für deren Förderunterricht. Damit hat die Hökerstube bislang insgesamt 19.700 Euro für gute Zwecke gespendet. - Zum letzten mal in diesem Jahr öffnet die Hökerstube am Freitag, 23. Dezember, von 13.30  bis 18.30 Uhr. "Anschließend sind wir am 7. Januar in alter Frische zu den gewohnten Zeiten  - freitags von 13.30 bis 18.30 Uhr und sonnabends von 10  bis 16  Uhr - wieder für alle Kunden da," teilt Petra Vogel mit.


"Diven" funktionieren
Medaillenvergabe um


Kino-Frauen Amthor, Müller-Lemke, Schubert

15. 12. 2011. Mit einer Aufsehen erregenden Aktion haben drei Oberndorferinnen am heutigen Donnerstagabend die Verleihung der ihnen zugedachten Ehrenmedaille der Gemeinde umfunktioniert: Die "Filmdiven", die für ihre ehrenamtliche Arbeit für das Dorfkino (siehe unten) ausgezeichnet werden sollten, nutzten die öffentliche Ratssitzung, um an Gemeindevertreter und Zuhörer zu appellieren, die Kiebitzschule ("eine Perle in der Provinz") vor der drohenden Austrocknung oder sogar Schließung zu retten.


Flyer für die Oberndorfer Kiebitzschule

Die zum Schuljahr 2012/2013 geplante Umwandlung der Grundschule zur Ganztagsschule ist seit einem negativen Votum der Mehrheit des Samtgemeindeausschusses massiv gefährdet (siehe den jüngsten NEZ-Artikel von Wiebke Kramp und frühere Berichte).


Blaues Klassenzimmer am Osteufer

Immer mehr Oberndorfer sind offenbar nicht mehr bereit, die allenthalben spürbare Vernachlässigung des abgelegenen ländlichen Raums (siehe unsere SONDERSEITE) stillschweigend hinzunehmen. In einem bewegenden Appell - wir dokumentieren das Papier hier im Wortlaut - plädieren die Kino-Frauen mit vielen stichhaltigen Argumenten für die Erhaltung der Schule. Die Kiebitzschule - und insbesondere das Kollegium um Schulleiterin Christiane Möller - habe mehr noch als die Kinoinitiative Anerkennung und darüber hinaus die volle Unterstützung von Bürgern, Bürgervertretern und Bürgermeister verdient.

Die Schule muss
im Dorf bleiben


Faltblatt für den Kiebitzschul-Verein (Ausschnitt)

Die mustergültig geführte Schule hatte immer wieder mit orginellen Aktionen weit über die Grenzen von Oberndorf hinaus auf sich aufmerksam gemacht, etwa mit dem Lernort "Blaue Klassenzimmer" im Vordeichgelände an der Oste oder mit der Einbaum-Kunstaktion (wir berichteten).


Schulleiterin Möller beim Weihnachtsmarkt 2011

Zu einer Versammlung zur Rettung der "Super Schule für tolle Kinder" am Dienstag, 20. Dezember, 19 Uhr, im ev. Gemeinderaum rufen die "Filmdiven" ebenso auf wie zur Unterstützung des Schul-Fördervereins  (Website), dem sie ein optisch und inhaltlich höchst ansprechendes Faltblatt gewidmet haben.


Einbaum-Bauaktion der Kiebitzschüler

In dem Offenen Brief von Claudia Möller-Lemke, Sibyll Amthor und Barbara Schubert heißt es unter anderem: "Dass Schule Zukunft bedeutet, zeigt sich besonders deutlich in kleinen Gemeinden wie Oberndorf. Wenn sie fehlen würde, würden nicht nur die ganz Kleinen schon einen viel längeren Schulweg und Schultag haben. Es würde vor allem der zutiefst vertraute Ort fehlen, an dem sich Menschen aus Oberndorf und Geversdorf gemeinsam um unsere Kinder bemühen: wir wären ärmer um eine Vielzahl schöpferischer Projekte und Initiativen, die Gemeinschaft ausmachen und uns alle für die Zukunft prägen. Deshalb kommt der Schule eine vorrangige Bedeutung zu. Deshalb müssen wir uns für ihren Erhalt einsetzen." Weiterlesenbitte hier...

Lehnt euch auf gegen
vorgebliche Sachzwänge!

Zum Zukunft der Dorfschule hat der Oberndorfer Theatermacher Hartmut Behrens den folgeden Brief verfasst, den er auch der Niederelbe-Zeitung zugeleitet hat:

Der Auto-Pionier Henry Ford hat vor fast einhundert Jahren gesagt: "Das Ziel des Finanzsystems ist es, die Welt durch unbezahlbare Schulden zu kontrollieren." Und sich dann darüber gefreut, dass die breite Masse keine Ahnung davon hat, anderenfalls wäre ja mit einer Revolution zu rechnen... Heute gibt es kaum noch eine öffentliche Verwaltung, die nicht wie ein Tanzbär an der Kette ihrer unbezahlbaren Schulden durch die Manege gequält wird. Dies gilt schon lange und anscheinend auf unabsehbare Zeit für die Gemeinden unserer Region. Deshalb sind jetzt sogar unsere Schulen bedroht. Die Kiebitzschule Oberndorf ist nicht die einzige Grundschule der Samtgemeinde Am Dobrock, deren Bestand gefährdet ist. Auch die Wingster und die Neuhäuser Schule sind betroffen. Ich kenne durch meine Arbeit alle drei Schulen und weiß, dass an allen unter schwierigen Bedingungen eine sehr gute Arbeit geleistet wird. Das muss nicht nur so bleiben, die Schulen brauchen dringend mehr Unterstützung.

Da wäre es aber überhaupt nicht hilfreich, wenn die Gemeinden oder Schulen zueinander in Konkurrenz gehen würden. Wenn sie es nicht schaffen, sich gemeinsam und zusammen mit den betroffenen Eltern zu wehren, wird am Ende nur die Cadenberger Schule übrig bleiben. Die Vergreisung der Dörfer wird dann nicht mehr aufzuhalten sein. Die gewählten Politiker sollen sich für die Bedürfnisse der Menschen einsetzen. Die meisten wollen das auch, zumindest auf lokaler Ebene. Was vielen fehlt, ist der Mut, sich gegen vorgebliche Sachzwänge aufzulehnen.

Aber es wäre viel zu einfach, alles Schlechte auf die Politik abzuwälzen. Jeder Mensch, dem etwas an einer lebenswerten Umgebung liegt, muss sich selbst als verantwortlich Handelnder einbringen und dabei auch nach unkonventionellen Wegen suchen. Auf das Ende der Schuldenkrise zu hoffen, ist eher nicht so schlau.
Kreative Ideen sind gefragt, wie die Schulen - alle! - gestärkt werden können. Konkurrenz belebt in diesem Falle nur das Geschäft der Sargträger.