ARCHIV
JET-SKI

Alle Beiträge der Website www.oste.de
zur neuen Oste-Befahrensverordnung
(neueste Texte oben)


Recht

Oste ab 1. Juli
Landesgewässer


Jetski-Fahrer auf der Niederelbe

1. 7. 2010. Vom heutigen Donnerstag, 1. Juli, an ist die bisherige Bundeswasserstraße Untere Oste, wie mehrfach angekündigt, ein Landesgewässer. Im Gegensatz zu einem ursprünglich vorgelegten Entwurf, gegen den unter anderem das Blaue Netz Oste sowie Segler, Jäger, Angler, die Samtgemeinde Hemmoor und die Oberndorfer Rechtsanwältin Karin Ritter Front gemacht hatten, ist Wasserski- und Jetski-Fahren auf der Oste in der jetzt veröffentlichten Fassung der Befahrensordnung ausdrücklich verboten. - Mehr auf der Website des NLWKN.


Oste

Gegen Jetski,
für Fischerei


Jetski: Gehört nicht auf die Oste

6. 3. 2010. Zum Entwurf der geplanten Oste-Verordnung (siehe ARCHIV) hat jetzt auch die Segler-Gemeinschaft Oberndorf (SGO) Stellung genommen, wie der SGO-Vorsitzende Uwe Mählmann mitteilt. Insbesondere wenden sich die Wassersportler gegen die Zulassung von Jetski und Wasserski auf der Oste und gegen das vorgesehene Angelverbot vor Anker. In dem von Rechtsanwältin Karin Ritter (Oberndorf) verfassten Schriftsatz heißt es unter anderem:

"Aufgrund der hier geregelten Höchstgeschwindigkeiten ist davon auszugehen, dass einerseits das Fahren mit Wassermotorrädern uninteressant und andererseits das Wasserskilaufen auf der Oste nicht möglich sein wird. Es wäre zu begrüßen, wenn die genannten Nutzungen eindeutig in § 7 als unzulässig gekennzeichnet würden. Sowohl Wassermotorräder als auch das Wasserskilaufen stehen nicht in Einklang mit dem grundsätzlich von Kommunen, Verbänden und Vereinen wie meinem Mandanten geförderten und angestrebten 'sanften' Tourismus bei größtmöglicher Schonung von Natur und Umwelt.

Existenzbedrohung
für Kutter NEO 302 N

Das Verbot des Fischens von vor Anker liegenden Fahrzeugen aus kann nicht nachvollzogen werden. Es findet sich soweit ersichtlich in den derzeit geltenden Regelungen auch keine entsprechende Verbotsnorm. Insbesondere ist dieses Verbot unverständlich im Hinblick auf den  Nebenerwerbsfischer Hinnerk Kolster aus Neuhaus, der gerade erst einen neuen Kutter erworben hat. Dieser neue Kutter ist zu Fischereikennzeichen NEO 302 N für die Oste zugelassen. Zu dem von diesem Kutter aus betriebenen Fischen gehört gerade auch dasjenige vom vor Anker liegenden Fischereifahrzeug aus. Unabhängig von dem erheblichen Eingriff in den genehmigten und ausgeübten Fischereibetrieb mit geradezu Existenzvernichtender Folge für den Fischer, würde der Tourismus auf der Oste eine wesentliche Attraktion verlieren, wenn von ankernden Fahrzeugen aus nicht mehr gefischt werden dürfte."

Die SGO-Stellungnahme wird vollinhaltlich von der Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer der AG Osteland ("Blaues Netz Oste") mitgetragen. Ähnlich hatte sich kürzlich die Samtgemeinde Hemmoor zu der geplanten Verordnung geäußert.


Hemmoor

Jetski passt
nicht zur Oste


Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer

18. 2. 2010. Im Entwurf einer neuen Oste-Verordnung will das Land, wie ausführlich berichtet, auf dem Fluss Wasserski- und Jetskifahren erlauben. Gegen diese Absicht hat nach mehreren Verbänden jetzt auch die Samtgemeinde Hemmoor Stellung genommen. In einem von SG-Bürgermeister Dirk Brauer unterzeichneten Papier heißt es, die beabsichtigte "allgemeine Zulassung von Wassermotorrädern sowie das Wasserskifahren werden von der Samtgemeinde Hemmoor als äußerst problematisch angesehen"; die Regelung "widerspricht dem Ziel der Ausrichtung des touristischen Profils der Samtgemeinde auf eine naturnahe Erholung".


Wassermotorrad: Naturschutz beeinträchtigt

Zudem würden "Naturschutzbelange von Wassermotorrädern und Sportbooten zum Wasserskifahren erheblich beeinträchtigt". Zur Begründung führt die Samtgemeinde an: "Die Oste ist als Ökosystem wertvoll. Beiderseits der Oste haben auch vom Aussterben bedrohte Tierarten wie die Rohrdommel ... ihren Lebensraum. Das Befahren mit Wassermotorrädern und das Wasserskifahren (und der damit verbundene Lärm, Wellenschlag und Uferbegehungen) sollte daher nicht zugelassen werden."

Grundsätzlich merkt Brauer an, die Oste sei für die Menschen in der Samtgemeinde Hemmoor "von besonderer Bedeutung". Die Samtgemeinde sei seit mehreren Jahren bestrebt, die Oste "zunehmend in ihr touristisches Profil zu integrieren". Es müsse gewährleistet sein, dass das Befahren des Unterlaufs künftig mit den Bootsführerscheinen "See" oder "Binnen" gestattet ist. Die weiterhin vorgesehenen Tempolimits (8 km/h oberhalb, 12 km/h unterhalb von Schwarzenhütten) würden "ausdrücklich begrüßt".


Ankernder Angler auf der Oste

Ablelehnt wird von der Samtgemeinde ein geplantes Verbot, von ankernden Fahrzeugen aus zu fischen: "Dieses Verbot richtet sich gegen die Interessen der örtlichen Angelsportvereine."


Jetski

Nabu will
mitreden

28. 1. 2010. Der Landesverband des Naturschutzbundes (Nabu) ist aufgeschreckt durch die Debatte um die Zukunft der Oste. "Der Nabu fordert die Beteiligung an - wie auch immer gearteten - neuen Regelungen," bringt Landes-Vize Uwe Baumert seine Sorge um Eingriffe in den Naturhaushalt zum Ausdruck.

Vorige Woche bereits hatte der Arbeitskreis Wanderfische Oste durch seinen Vorsitzenden Wolfgang Schütz eine Mitsprache der Sportfischer bei der Gestaltung der neuen Oste-Verordnung verlangt.


Tourismus

Welche Oste
wollen wir?


Oste-Ufer bei Gräpel: Wo endet das Fahrwasser?

27. 1. 2010. Was für eine Oste wollen wir? Diese Frage stellt sich angesichts der im Mai bevorstehenden Umwidmung des Flusses von der Bundes- zur Landeswasserstraße samt neuer "Befahrensverordnung".

Der Arbeitsgemeinschaft Osteland fällt die Antwort auf die Frage nach der Zukunft des Flusses nicht schwer. Das Ziel des gemeinnützigen Vereins steht in der 2004 verabschiedeten Satzung: die "Bewahrung des Natur- und Kulturerbes" an der Oste und die "Erschließung der Natur- und Kulturgüter der Region durch einen umweltverträglichen Tourismus" (Paragraf 2).

Zwar erklärt das NLWKN gegenüber der Presse (siehe heutige NEZ, Seite 1), Wassermotorräder und Wasserski seien auf dem Fluss auch künftig "nicht willkommen". Der vom NLWKN erarbeitete Entwurf der neuen Oste-Verordnung (er kann hier nachgelesen werden), die den Charakter des Flusses für die kommenden Jahrzehnte festlegt, spricht aber eine andere Sprache. Neben dem Fahrwasser soll Jetski- und Wasserski-Fahren außer an Häfen und Anlegern erlaubt sein (Paragraf 7, Abs. 3), wenn auch nur mit der flussüblichen Maximalgeschwindigkeit.

Abgesehen davon, dass an der Oste - anders als etwa in Elbe, Weser oder Rhein - das Fahrwasser vom Nichtfahrwasser gar nicht unterscheidbar ist; abgesehen auch davon, dass Tempomessungen auf dem Fluss selten sein werden - die Zulassung von Wasserski und Jetski ausgerechnet am Rande der geschützten Schilfgürtel und in den Flachwasserzonen widerspricht massiv der Vorgabe der Wasserrechtsrahmenrichtlinie, den ökologischen Zustand  zu verbessern, und kollidiert mit den Bemühungen (auch des NLWKN) um eine Wiederansiedlung hochgradig gefährdeter Wanderfischarten wie Stör und Lachs.

Die AG Osteland hat daher am Wochenende in einem Grusswort zur Hauptversammlung der Ostener Sportfischer (Wortlaut hier) gefordert, die neue Oste-Verordnung müsse dem Zweck dienen, "den einzigartigen Charakter der Oste zu bewahren - als Fluss des sanften Tourismus, des engagierten Artenschutzes und des stillen Naturgenusses".


Oste

Jetski-Verbot
jetzt erwogen

Fotos (2): Wikipedia
Jetski-Fahrer: Wirken die Proteste?

26. 1. 2010. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat heute auf die Proteste gegen die geplante "Gemeingebrauchsverordnung zum Befahren der Oste" unter anderem durch Jetski-Fahrer reagiert. "Gegebenenfalls werden diese Fahrzeuge nun in der neuen Verordnung ausdrücklich verboten bzw. gar nicht erst zugelassen," erklärt NLWKN-Pressesprecherin Herma Heyken in einer am Dienstag veröffentlichen Pressemitteilung.

"Den Status Quo erhalten" � das sei das Ziel des NLWKN, wenn es um die Oste gehe, so Heyken. "Wassermotorräder und Sportboote zum Wasserskifahren werden auch zukünftig nicht über die Oste brausen," beteuert sie.

In dem Entwurf allerdings, der den Verbänden kürzlich zur Stellungnahme zugeleitet wurde, ist, wie die Sprecherin einräumt, noch vorgesehen, dass "die Nutzung von Wasserski und Wassermotorrädern ... außerhalb des Fahrwassers erlaubt" wird. Heyken setzt aber darauf, dass das Wasser- und Jetski-Fahren auf der Unteren Oste "wegen der bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkung auf zwölf bzw. acht Stundenkilometer... nicht sonderlich attraktiv" sei.

Durch die im Entwurf vorgesehene schwammige Rechtslage haben sich, wie berichtet, Naturschützer, Sportfischer und  AG Osteland - wie ausführlich berichtet - äußerst irritiert gezeigt. Unter dem Eindruck erster Proteste, darunter der Hadler Kreisjägerschaft, will die NLWKN-Sprecherin jetzt eine klarere Regelung für die Oste, immerhin das niedersächsische Paradegewässer für die Wiederansiedlung von Lachs und Stör, nicht ausschließen. "Gegebenenfalls" würden diese Fahrzeuge nun in der neuen Verordnung "ausdrücklich verboten bzw. gar nicht erst zugelassen". Heyken: "Wir erwarten Anregungen und Stellungnahmen � dazu befindet sich der Entwurf ja gerade in der Abstimmung�, betont Heyken.

Der Hintergrund der neuen Verordnung: Das Land Niedersachsen übernimmt die Oste auf einer Länge von rund 70 Kilometern vom Mühlenwehr in Bremervörde bis zum Ostesperrwerk, im Gegenzug hat der Bund die Unterhaltungspflicht für die Elbe übernommen. Die Oste wird deshalb von einer Bundeswasserstraße zu einem Landesgewässer erster Ordnung umgewandelt; wirksam wird der Tausch ab Mai 2010.


Jet-Ski

Noch in der
Abstimmung

25. 1. 2010. Die geplante Regelung über das Befahren der Oste ist "noch in der Abstimmung". Mit dieser Erklärung reagierte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) heute auf die jüngsten Stellungnahmen aus dem Osteland zum Thema Jet- und Wasserski auf der Oste. Wenn sich die "Notwendigkeit ergibt", werde der Entwurf Befahrensverordnung geändert, erklärte Verena Wilcock vom NLWKN gegenüber der Redaktion dieser Website.

Irritationen hat der Paragraf 7 des derzeitigen Entwurfs ausgelöst, der "das Wasserskilaufen, Wassermotorradfahren und das Kite- und Segelsurfen" regelt. Verboten sein sollen derartige Nutzungen der Oste künftig nach Landesrecht "in einem Abstand von 200 m vor Hafeneinfahrten, Anlegestellen und Liegestellen ... außerhalb des Fahrwassers". Der damit nahegelegte Umkehrschluss, innerhalb des Fahrwassers solle das Wasser- und Jet-Skifahren erlaubt sein, ist indessen unzutreffend: Weiterhin gelte vielmehr das in der Seeschiffahrtsverordnung verankerte generelle Verbot des Wasser- und Jetski-Fahrens im Fahrwasser (mehr). Insofern ändere sich nichts gegenüber dem bisherigen Zustand.

Genau das aber wird kritisiert: Weil in der Oste - anders als etwa in Elbe, Weser und Rhein - das Fahrwasser über weite Strecken vom Nichtfahrwasser gar nicht unterschieden werden kann, ist die diskutierte Regelung praxisfern. Gerade das Surfen und Jetten außerhalb des Fahrwassers der Oste aber, das der Entwurf bis auf bestimmte Ausnahmen erlaubt, beeinträchtigt in besonders hohem Maße Ufer und Schilfgürtel und damit die Gewässerökologie. Absurd erscheint die im bisherigen Entwurf vorgesehene Erlaubnis nicht zuletzt auch angesichts des enormen Aufwandes für die - auch vom NLWKN geförderte - Wiederansiedlung hochgradig empfindlicher und gefährdeter Wanderfische wie Stör und Lachs.

Alle diese Argumente sprechen für ein generelles Surf- und Jet-Verbot auf der Oste - eine Lösung, die jetzt auch im NLWKN nicht mehr ausgeschlossen wird.


Sportfischer

Oste keine
Autobahn...


Ehrengast: Bürgermeister Carsten Hubert

Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert hob in der Jahreshauptversammlung des SFV "Oste" besonders die Bedeutung der Stör-Wiederansiedlung hervor, die internationale Beachtung gefunden habe. Zur aktuellen Debatte über Jet-Skis auf der Oste merkte der Bürgermeister an: "Die Oste darf nicht zur Autobahn werden." Er werde sich gern in die Bemühungen der Sportfischer einklinken, eine solche Entwicklung zu verhindern.

Viele Fotos und ausführliche Berichte über Wahlen, Ehrungen und besten Angler des Jahres stehen auf der Vereinsseite sfv.oste.de.


Oste

Hirnis mit
Aquabike

22. 1. 2010. Zur Debatte um Jet-Skis auf der Oste (mehr weiter unten) schreibt uns der in Bentwisch lebende "Stern"-Autor und Ostepreisträger Wolfgang Röhl (Foto): "Geht´s noch? An touristisch genutzten Küsten, Seen und Flüssen, wo die Verantwortlichen nicht gänzlich bescheuert sind, werden Wasser-Rambos konsequent ausgegrenzt.

Fotos (2): Wikipedia
Jetski-Fahrer: Auf der Oste erlaubt?

Diese Nervensägen stellen für 99 Prozent der Menschen eine akustisch-ästhetische Pest dar, bei Tieren dürfte die Ablehnung 150 Prozent betragen."


Röhl-Foto vom Ostedeich

Zu dem obigen Foto, das ihm am Ostedeich gelungen ist, schreibt Röhl: "Man stelle sich mal vor, durch dieses Bild brettert ein Hirni mit seinem Aqua-Bike..."


Oste

Sportfischer
'befremdet'


Geldbuße droht: Ankernder Oste-Angler

22. 1. 2010. Von der geplanten Befahrensverordnung für die Oste sind auch die Sportfischer am Fluss betroffen. In Paragraf 7 des umstrittenen Entwurfs heisst es: "Das Fischen ist von Fahrzeugen aus, die vor Anker liegen, verboten." Ausnahmen sollen nur "auf den von der zuständigen Behörde im Einzelfall zugewiesenen und genehmigten Ankerplätzen erlaubt sein". Wer "vorsätzlich oder fahrlässig" gegen dieses Verbot verstößt, soll in Paragraf 13 wegen "Ordnungswidrigkeit" mit einer "Geldbuße bis zu 50.000 €" bedroht werden.


Sportfischer-Vorsitzender Schütz (M.)

Naturschützer und Jäger haben, wie berichtet, bereits ihre Bedenken dagegen angemeldet, dass der Verordnungsentwurf das Wasserski- und Jetski-Fahren im Fahrwasser erlaubt. Mittlerweile hat sich auch der Vorsitzende der zuständigen Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer und Sprecher des Arbeitskreises Wanderfische in der Oste, Wolfgang Schütz (Osten), zu Wort gemeldet.

"Als Pächter des Fischereirechtes der Oste von der Prahmfähre Brobergen / Schönau bis zum freien Küstengewässer" sei er darüber "befremdet", keine Gelegenheit zur Stellungnahme zum Verordnungsentwurf bekommen zu haben. Im Übrigen sei laut "dem mir vorliegenden Pachtvertrag, welcher bis 31. 12. 2017 Gültigkeit hat, ist das Befahren der Oste zum Zweck des Angelns ausdrücklich erlaubt".

"Fingerspitzengefühl
für die Natur" vermißt

"Nicht verstehen" kann der Sprecher von mehr als 7000 Sportfischern an der Oste geplante Regelungen, die mit dem weltweit beachteten "experimentellen Versuchsbesatz mit dem ausgestorbenen bzw. verschollenen Europäischen Stör" kollidieren, der "doch auch in Ihrem Hause bekannt" sein müsse, schreibt Schütz an die Adresse des NLWKN.

Weiter heißt es in dem Brief: "Gerade jetzt, wo die ersten Ergebnisse vielversprechend sind und die Oste sich nach ersten Erkenntnissen im besonderen Maße für eine Wiedereinbürgerung eignet, sollte man ein gewisses Fingerspitzengefühl für die Natur haben." Auch der niedersächsische Umweltminister Sander unterstütze das Artenschutzvorhaben in der Oste.

Oste-Zustand muss
verbessert werden

In Hadler Naturschutzkreisen wird daran erinnert, dass Gewässer nach wasserrechtlichen EU-Rahmenrichtlinien bis 2015 in einen guten ökologischen Zustandversetzt werden müssen, was im Einzelfall Verschlechterungsverbote bzw. Verbesserungsgebote impliziere (Literatur hier). Nicht hinnehmbar sei vor diesem Hintergrund eine schlichte Übertragung der bisher auf den Fluss anzuwendenden Seeschifffahrtsstraßenverordnung (die Jetski-Fahren etwa auf Strömen wie der Elbe und der Weser gestattet) auf die heute ganz anders geartete Oste, die eben längst nicht mehr als Seeschifffahrtsstraße diene, sondern durch sanften Tourismus und Artenschutzmassnahmen geprägt sei.


Vereine

Wassersport
vernetzt sich


AG-Osteland-Mitglied Bernd Jürgens

21. 1. 2010. Die über 7000 Sportfischer an der gesamten Oste sprechen seit der Gründung eines Arbeitskreises im vorigen Jahr bereits mit einer Stimme. Jetzt ist geplant, dass sich auch Wassersportler und Wassertouristiker vom gesamten Fluß vernetzen.


Mocambo-Kapitän Bingemer

Vorgesehen ist auf Anregung von AG-Osteland-Gründungsmitglied Bernd Jürgens (Hemmoor) und des SGO-Vorsitzenden Uwe Mählmann (Oberndorf) die Bildung eines entsprechenden Arbeitskreises innerhalb der gemeinnützigen AG Osteland e. V.


Sportboote auf der Oste

Anlässe zur Kooperation gibt es mehr als genug: den Übergang der Unteren Oste von der Bundes- in die Landesverantwortung am 1. Mai; die Wasserski- und Wasserjet-Nutzung auf dem Unterlauf (siehe unten); gemeinsame Werbeanstrengungen für das Wassersportrevier Obere/Untere Oste; die Notwendigkeit sommerlicher Fahrtbeschränkungen auf der Oberen Oste; die Möglichkeit vereinsübergreifender Jugendarbeit; die Zertifizierung weiterer Sportboothäfen am Fluss und und und ...


Ruderregatta in Hemmoor

Der neue Osteland-Arbeitskreis Wassersport / Wassertourismus soll sich am Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, im Gasthaus "Zur Linde" (Hörstensmeister) in Hechthausen-Bornberg konstituieren.


Oberndorfer Segler-Vorsitzender Mählmann

Alle AG-Osteland-Mitglieder, die - ob als Paddler, Ruderer, Segler, Motorbootfahrer oder Wassertouristiker - an einer Einladung zu den Treffen interessiert sind, werden gebeten, sich kurzfristig mit dem Hemmoorer Segelsportler Bernd Jürgens in Verbindung zu setzen, der gemeinsam mit Uwe Mählmann und Mocambo-Käpt'n Caspar Bingemer das Gründungstreffen für die AG Osteland koordiniert (Tel. 0170-8021421, E-Mail bernd.juergens@ewetel.net.


Oste

Naturfreunde
schockiert

Foto: B�lsche
Unter Schutz: Schilfgürtel an der Oste

20. 1. 2010. Wasserski und Jetski auf der Oste? Auf unseren Bericht über entsprechende Pläne haben Jäger und Angler im Osteland mit Sorge und Bestürzung reagiert. Während die Ostepachtgemeinschaft der Sportfischer unverzüglich tätig wurde, meldete sich auch der Hemmoorer Gerhard Klotz (Foto) zu Wort, der als Vorsitzender der Jägerschaft Land Hadeln/Cuxhaven e. V. die Interessen von 800 Jägern vertritt.


Wasserski-Fahrer: Bald auf der Oste?

Auch als Pächter eines Reviers an der Oste zeigt sich Klotz "aufgeschreckt" und bereit, initiativ zu werden: "Die Jägerschaft ist ein anerkannter Naturschutzverbandund als Revierpächter ist es mir vorgeschrieben, mich neben der Jagd auch um naturschützerische Belange zu kümmern."

Klotz merkt an, dass die Oste zwar "aus jagdlicher Sicht so gut wie bedeutungslos ist, aber als Ökosystem unendlich wertvoll": "Mein Protest ist also in keinem Fall jagdlich (reines Beutemachen, wie uns leider oft vorgeworfen wird) begründet."

Rohrdommel, Eisvogel und
Fischotter sind gefährdet


An der Oste heimisch: Eisvogel

Im Bereich Schwarzenhütten hätten beiderseits der Oste "viele auch vom Aussterben bedrohte Tierarten ihren Lebensraum, darunter auch seit Jahren die Rohrdommel." Klotz: "Weitere Arten wie der Eisvogel und viele Vogelarten, die auf den Schilfsaum als Lebensraum angewiesen sind, kommen dort vor. Selbst der Fischotter ist in der Oste anzutreffen und von mir selbst nachgewiesen worden."

Zu den Plänen, das Fahrwasser der Oste für Wasserski- und Jetski-Fahrer freizugeben, meint Klotz: "Ein ständiges Befahren der Oste mit den genannten Fahrzeugen (ständig sich wiederholender Lärm, Wellenschlag, Uferbegehungen) sowie damit einhergehende Tätigkeiten im Flussuferbereich wie Zelten, Grillen usw. würden einen gravierenden Eingriff (sicherlich auch noch zu den ästuaren Bereich des Flusses gehörend) bedeuten. Ein wertvoller Biotop (Biozönose) würde geschädigt oder gar zerstört werden."


Oste

Bald Jet- und
Wasserski?

Fotos (2): Wikipedia
Jetski-Fahrer: Ab Mai auf der Oste?

19. 1. 2010. Vom 1. Mai an soll auf der Oste das Jetski- und das Wasserski-Fahren generell erlaubt sein, abgesehen von einigen Ausnahmen außerhalb des Fahrwassers. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, steht im Entwurf einer neuen niedersächsischen "Verordnung über das Befahren der Oste".

Der Entwurf ist vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) erstellt worden. Hintergrund ist die für Mai vorgesehene "Entwidmung" der Unteren Oste: Die bisherige Bundeswasserstraße wird, wie berichtet, heruntergestuft zum "Landesgewässer 1. Ordnung" und gehört dann die Zuständigkeit des Landes Niedersachsen.

Der geplante Paragraf 7 der "Gemeingebrauchsverordnung" regelt "das Wasserskilaufen, Wassermotorradfahren und das Kite- und Segelsurfen". Verboten sein sollen derartige Nutzungen der Oste lediglich "in einem Abstand von 200 m vor Hafeneinfahrten, Anlegestellen und Liegestellen ... außerhalb des Fahrwassers".

Diese Regelung scheint völlig absurd, weil die Höchstgeschwindigkeit zwischen Sperrwerk und Schwarzenhütten weiterhin auf 12 km/h (6,5 Knoten) und zwischen Schwarzenhütten und dem Ostewehr in Bremervörde nach wie vor auf 8 km/h (4,3 Knoten) begrenzt sein soll (Quelle). Wasserskilaufen aber erfordert eine deutlich höhere Mindestgeschwindigkeit.

"Unter 20 Knoten säuft
der Bengel langsam ab"

Im Boote-Forum heisst es dazu: "So um die 20 Knoten sollten es schon sein, sonst säuft der Bengel hinterm Boot langsam ab... und richtig Spaß macht das dann auch nicht." Ein User anderer schreibt dort: "Mit dem Boot sind wir (mit Wakeboard) bei ca. 35 km/h, teilweise etwas schneller. So ähnlich (siehe Youtube-Video) sieht's dann aus."

Auch Fahrer von Wassermotorräden, besser bekannt als Jetski (siehe Wikipedia), werden sich kaum an das 12- bzw. 8-km/h-Limit halten. Die vorgesehene Genehmigung des Jetski- und Wasserski-Fahrens innerhalb des Fahrwassers der Oste würde also Verstöße gegen die Verordnung (bei denen Geldbußen bis zu 50.000 Euro drohen) geradezu herausfordern.

Klar scheint, dass die Sportfischer an der Oste, die für die Wiedereinbürgerung von Lachs, Meerforelle und Stör kämpfen, an dem Jetski-Paragrafen kaum Gefallen finden werden. Die Touristiker wissen ebenfalls, dass die Oste-Urlauber vor allem die Ruhe und Beschaulichkeit des "stillen Stromes" schätzen.

Und zumindest die Ruderer, Kanuten und Segler in den Wassersportklubs, die bis zum 26. Februar gegenüber Verena Wilcock (E-Mail) vom NLWKN zu dem Entwurf Stellung nehmen können, werden auf die Manöver von Jet- und Wasserski-Fahrern zwischen den Deichen und Schilfgürteln der Oste gern verzichten wollen.


Wasserskianlage in Neuhaus

Aus Sicht von Naturschützern sollte für natürliche Wasserläufe wie die Oste und andere ökologisch sensible Gewässer - so wie bereits für den Bodensee und in der gesamten Schweiz - ohnehin ein generelles Jetski-Verbot gelten. Für die Wasserski-Freunde gibt es im Übrigen eine naheliegende Alternative: die gut geführte Wasserskianlage auf dem Ostesee in Neuhaus.

Ihre Meinung zum Thema? Bitte an den NLWKN mailen, Kopie an uns..


Artenschutz

Merkel will
Trendwende


Angewandter Artenschutz: Störe für die Oste

12. 1. 2010. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Montag eindringlich zu mehr Artenschutz gemahnt. "Wir brauchen eine Trendwende", sagte die frühere Umweltministerin beim Auftakt des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt in Berlin. Nach Angaben von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sind in Deutschland rund ein Drittel der Tierarten und ein Viertel der Pflanzenarten im Bestand gefährdet.

Das wichtigste Artenschutz-Projekt im Osteland ist, wie berichtet, die Wiederansiedlung des hier seit Jahrzehnten ausgestorbenen Europäischen Störs.

Mehr zum Thema Oste-Störe hier in der Bremervörder Zeitung / Sonntagsjournal.


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