WORLD TRANSPORTER BRIDGES ASSOCIATION

Jochen Bölsche

Deutsche Fährstraße
und
Deutsches Fährmuseum

Eine Projektstudie

Version 2.0






1. Ermutigendes Echo

Im September 2003 wurde die Ideenskizze "Deutsche Fährstraße und Deutsches Fährmuseum" einem Arbeitskreis der Unternehmergemeinschaft Hemmoor vorgestellt und Vertretern von Wirtschaft und Politik, Wassersport und Heimatpflege übergeben.

Der Wortlaut der Projektstudie ist im Internet verfügbar unter 

http://www.niederelbe.de/FAEHRSTRASSE/projektskizze.htm

Das Echo aus den politischen Parteien war ebenso ermutigend wie die Resonanz in den Bereichen Touristik und Wassersport, siehe Anlage: "Wir drücken die Daumen" (osten-oste.de). Ein Arbeitskreis der Unternehmergemeinschaft der Stadt Hemmoor hat das Papier als Grundlage seiner künftigen Arbeit akzeptiert. Auszug aus dem Protokoll der "Zusammenkunft der Initiatoren der IG Osteland" am 10. September 2003 im Kaiserhof Hemmoor:

Anwesend sind Bernd Jürgens, Michael Denke, Hubertus Freiherr Marschalck zu Bachtenbrock, Johannes Schmidt, Renate Wendt, Jochen Bölsche und Gerald Tielebörger... Jochen Bölsche beschreibt seine zeitgleich erschienene Projektstudie 'Deutsches Fährmuseum und Deutsche Fährstrasse'. Alle Anwesenden sind einig darüber, diese sorgfältig erarbeitete Studie als Grundlage für die zunächst in Angriff zu nehmende Arbeit zu betrachten. Die IG Osteland möge die 'Deutsche Fährroute' initiieren und zum Zwecke der Durchführbarkeit überregional agieren. Wir betrachten die Oste als Rückgrat unserer Region und als Basis der von uns zu leistenden Arbeit. Um diese herum soll über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus ein erfolgreiches und leistungsfähiges touristisches Skelett erbaut und mit Leben erfüllt werden.
In Dutzenden von Gesprächen - am Rande der Schwebefähren-Weltkonferenz in Madrid und Bilbao sowie mit diversen Interessenten aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein - ist das Konzept mittlerweile präzisiert, korrigiert und erweitert worden. Der aktuelle Stand der Überlegungen (6. 10. 2003) wird im Folgenden dargestellt.

2. Deutsche Ferienstraße

Die Klassifizierung der Route als "Deutsche Ferienstraße" garantiert ein Höchstmaß an Werbewirksamkeit.

Insgesamt gibt es in Deutschland über 150 Ferienstraßen und -routen, die entweder landschaftsbezogen oder themenbezogen sind. Neben  thematisch angelehnten Ferienstraßen gibt es touristische Routen durch besonders attraktive Landschaften. Die älteste Ferienstraße wurde im Jahr 1927 gegründet, die Deutsche Alpenstraße. Die meisten Ferienstraßen wurden nach 1946 vor allem in den alten Bundesländern gegründet, die für den Individualtourismus entsprechend beschildert wurden. Unter dem Gesichtspunkt der Auslandswerbung wurde 1950 die Romantische Straße gegründet, bis heute im Ausland die bekannteste deutsche Ferienstraße. Auch die Deutsche Märchenstraße und die Burgenstraße sind weltweit bekannt.

3. Rund 250 Kilometer Erlebniswelt

Die Klassifizierung als Ferienstraße setzt eine gewisse Mindestdimension voraus; schon aus diesem Grund empfiehlt sich eine Verlängerung über die bisher diskutierte Streckenführung hinaus.

Die im Folgenden diskutierte Streckenführung Oste/Nord-Ostsee-Kanal beträgt je nach Verkehrsmittel rund 200 Kilometer (Kajütboot), 250 Kilometer (Fahrrad) oder 300 Kilometer (Auto, Motorrad). Damit würde sich die Deutsche Fährstraße in die Dimension der bisherigen Ferienstraßen einfügen.

4. Tourismus-Magnet Schwebefähren

Als Themenschwerpunkte, Wegmarken und Symbole bieten sich (neben sonstigen Flussquerungen wie Sperrwerken, Brücken und Tunnels) die Fähren an, insbesondere die imposanten und einzigartigen Schwebefähren.

Fähren und sonstige Flußquerungen finden sich in beispielloser Vielzahl und Vielfalt im Zuge der Tideoste, der Unterelbe und des Nord-Ostsee-Kanals. Insgesamt weist die Strecke 55 maritime Sehenswürdigkeiten auf (siehe Anhang).

Von höchster Symbolkraft und Werbewirkung sind dabei die Schwebefähren, die - nicht zuletzt durch das Engagement des spanischen Königs Juan Carlos I. - zur Zeit weltweit verstärkt in den Blickpunkt von Touristikförderung und Denkmalschutz rücken.

Eine Streckenführung von Bremervörde (Beispiel für eine Stadtgründung an einer Furt = vörde und zugleich Flußkilometer Null der schiffbaren Oste) bis Kiel würde die Standorte aller drei (von weltweit 20) Schwebefähren verbinden, die je in Deutschland gebaut worden sind:

> Osten/Basbeck (heute Hemmoor), in Betrieb, z. Zt. reparaturbedürftig,

> Rendsburg/Osterrönfeld (an der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal), in Betrieb,

> Kiel-Ellerbek, an der Haupteinfahrt der ehem. Kaiserlichen Werft, 1923 demontiert, Bilder und Pläne im Kieler Schiffahrtsmuseum am Museumshafen.

Die beiden noch erhaltenen deutschen Schwebefähren (von weltweit acht; die übrigen stehen bei Bilbao, Buenos Aires, Rochefort, Newport, Middlesbrough und Warrington) zeichnen sich durch die Einmaligkeit ihrer Konstruktion aus. 

Die von dem Eiffel-Schüler Pinette konstruierte Schwebefähre in Osten war die erste weltweit, die als Technisches Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Schwebefähre in Rendsburg ist nach Ansicht von Prof. Eric DeLony (USA) vom International Council on Monuments and Sites (Icomos) so "outstanding" und "unique", dass sie in das Unesco-Welterbe eingereiht werden sollte.

Bilder von der Strecke Bremervörde - Kiel stehen im Internet unter www.deutsche-faehrstrasse.de.

5. TouristCenter Rendsburg und Hemmoor

Die Schwebefähr-Standorte Rendsburg/Osterrönfeld und Osten/Hemmoor liegen jeweils  im Zentrum des Nord- bzw. Südabschnitts der Deutschen Fährstraße. Sie empfehlen sich für ihren Bereich als Sitz und Anlaufadresse einer "TouristInfo Deutsche Fährstraße/Nord" bzw. einer "TouristInfo Deutsche Fährstraße/Süd".

Nordabschnitt: Auf der schleswig-holsteinischen Seite sind dazu keinerlei Vorbereitungen mehr erforderlich. Die Landkreise am Nord-Ostsee-Kanal haben sich bereits zur einer TOURIST-INFORMATION  NORD-OSTSEE-KANAL zusammengeschlossen, Sitz ist Rendsburg (Altstädter Markt 1, 24768 Rendsburg, Tel: (04331) 2 11 20, Fax: 2 33 69, eMail: rendsburg@tourist-information.de, Internet: http://www.tourist-information.de/rendsburg/). Das Büro bietet unter anderem mehrtägige Komplettangebote für Rad-Ferien am Kanal, Schiffstouren usw. an.

Südabschnitt: Hier fehlt es noch an einer entsprechenden Organisation, die das "Osteland" im Bereich der Tideoste abdeckt. 

6. Vorrangig: Vernetzung im "Osteland"

Kurzfristrig ist zu prüfen, welche Organisationsform auf der niedersächsischen Seite den anstehenden Aufgaben eher gerecht wird: ein Zweckverband der Anrainergemeinden bzw -kreise (TOURIST-INFO OSTELAND) nach schleswig-holsteinischem Muster oder (wahrscheinlich flexibler!) ein Verein - etwa: "IG OSTELAND" oder "Interessengemeinschaft Deutsche Fährstraße/Deutsches Fährmuseum".

Einen bemerkenswerten Schritt in Richtung Vernetzung haben zwei Oste-Anrainer, die Samtgemeinden Oldendorf und Himmelpforten (Kreis Stade), bereits vollzogen. Im jüngsten Rundschreiben der Maritimen Landschaft Unterelbe heißt es dazu: 

Die Samtgemeinden Himmelpforten und Oldendorf bemühen sich um die Sicherung der Betriebs- und Einsatzbereitschaft der hand- und motorbetriebenen Ostefähren. Bei einem Treffen von Vertretern des Kreises, der Kommunen und der Maritimen Landschaft Unterelbe wurde das Projekt näher beleuchtet. Die Prahmfähren, einschließlich der Schwebefähre in Osten, stellen ein Bindeglied für kreisübergreifende (Cuxhaven, Rotenburg, Stade) Freizeit und Tourismusangebote dar. Alle Beteiligten sehen es als große Chance die Fähren im Verbund zu betreiben. Ihren Willen zur Zusammenarbeit bekräftigen die beiden Samtgemeinden in der Gründung einer AG für Kultur und Naturtouristik, die Touristikangebote vernetzen und bewerben soll. In der AG haben sich Gastwirte, Künstler und Tourismusanbieter zusammengefunden." Ausdrücklich heisst es weiter: "Die historischen Prahmfähren in Brobergen und Gräpel sowie die in Großenwörden neu zu belebende Prahmfähre haben eine Schlüsselfunktion bei der Erschließung von touristischen Entwicklungspotentialen an der Oste, dem größten Nebenfluss der Elbe. 
Ob eine "TouristInfo Deutsche Fährstraße / Süd" in der Samtgemeinde Hemmoor (angedacht: das alte Bahnhofsgebäude in Hemmoor oder eines der historischen Häuser in Osten) untergebracht und kombiniert wird mit dem vorgeschlagenen Fährmuseum, bedarf der Diskussion und Entscheidung auf kommunaler Ebene. Zu dem möglichen Umfang und Angebot eines Deutschen Fährmuseums (mit Oste-Flußmuseum) siehe Version 1 dieser Projektskizze unter http://www.niederelbe.de/FAEHRSTRASSE/projektskizze.htm.

7. Grüne, blaue, schwarze Routen

Aufgabe einer IG OSTELAND (o.ä.) wäre es, die Fähr-Angebote entlang der Oste zu sichern und auszubauen und spezielle Routen und Kombi-Touren für Radfahrer, Wassersportler, Wassertouristen und Autofahrer/Motorradfahrer zu entwickeln und zu vermarkten; dazu gehören auch Anlege- und Rastplätze.

Grüne Routen für Radfahrer: Zu entwickeln ist auf der niedersächsischen Seite eine optimale Streckenführung (welche Flußseite, welche Querungsmöglichkeiten, welche Alternativrouten bei Fähr-Ausfall sollen empfohlen werden?) von Bremervörde/Wehr bis Neuhaus, dann weiter auf dem (vorhandenen) Radweg durch Nordkehdingen nach Wischhafen. Von Glückstadt führt ein vorzüglicher Radweg am Elbdeich weiter nach Brunsbüttel; von dort bis Kiel-Holtenau säumen bequeme Radwege den gesamten Nord-Ostsee-Kanal.

Blaue Routen für Wassersportler und -touristen: Für motorisierte Sportboote ist die gesamte Strecke von Bremervörde bis Kiel schon jetzt befahrbar. Fahrgastschiffe verkehren schon jetzt auf dem Kanal und auf der Oste (bis Gräpel). Für Paddler und Ruderer ist der Kanal gesperrt, die Oste aber ein attraktives Revier (Tidepaddeln!). Zu den für Kanufahrer notwendigen Ausbaumaßnahmen siehe Version 1 dieser Projektskizze unter niederelbe.de/FAEHRSTRASSE/projektskizze.htm.

Schwarze Routen für Motortouristen sind entlang der Oste und in Nordkehdingen weitgehend identisch mit den Grünen Routen. Für den Kanal - dessen Uferwege den Radfahrern vorbehalten sind - läßt sich eine attraktive Routenführung unter Nutzung möglichst vieler Querungen erarbeiten.

8. Gratis-Angebote und "Deutsche FährCard"

Aus historischen Gründen ist die Nutzung sämtlicher Kanalfähren, -brücken und -tunnels kostenlos. Dieser "Schnäppchen-Charakter" trägt - neben dem allgemeinen Trend zum Inlandstourismus - zur Attraktivität der Route bei. Für den Bereich Elbe/Oste sollte an die Einführunhg einer Fähr-Card gedacht werden.

Denkbar wäre es, eine "Deutsche Fährcard" (evtl. gegen Schutzgebühr) zu offerieren, die eine einmalige Ermäßigung auf der relativ teuren Fährstrecke Glückstadt - Wischhafen sowie Rabatte bei der Nutzung der Fähren in Osten, Brobergen, Gräpel und gegebenenfalls Großenwörden ermöglicht.

9. "Frohe Fährien!" mit Fähr-Abitur

Die Bewerbung und Vermarktung der Deutschen Fährstraße sollte professionell gestaltet werden und sich aller einschlägigen Instrumentarien bedienen.

Vorrangig entwickelt werden sollten

> ein Logo: stilisierte Schwebefähre, die Elemente der Bauwerke in Osten, Rendsburg und Kiel enthält (möglicherweise mit einem Designer-Wettbewerb),

> ein Slogan - Beispiel: "Frohe Fährien!",

> ein Faltblatt mit Charakterisierung der Strecke, Routenführung und Adressen der TouristInfo-Büros und Hotel-Nachweis,

> weitere Kombi-Routen-Pakete Kanu/Rad, Schiff/Planwagen, Fahrgastschiff/Auto für Einzelgäste und Gruppen, 

> Spezialangebote ("Deutsches Fähr-Abitur"),

> Literatur (z. B. Bildband Deutsche Fährstraße) und 

> Souvenirs mit dem Fährstraßen-Logo.

Für die Vermarktung empfieht sich die Konzentration auf Informationen über

> die 55 maritimen Sehenswürdigkeiten auf 250 Kilometern - von der Raubritter-Furt (bei Kranenburg) über eine der letzten handbetriebenen Prahmfähren (Gräpel) bis zu den High-Tech-Bauwerken von einst, den Schwebefähren aus der Kaiserzeit (siehe Anhang),

> die Kombination von künstlicher Wasserstraße ("die Route der Traumschiffe") mit dem idyllischen, über 80 Kilometer von der Tide bewegten Gewässer Oste mit klarem Wasser und ländlicher Umgebung, 

> die diversen Superlative und Kuriosa, etwa die meistbefahrene Schifffahrtsstraße Europas (Nord-Ostsee-Kanal), die längste Uferbank und die längste Rolltreppe des Landes (Rendsburg), die kürzeste Fußgängerzone und das einzige Buddelmuseum der Welt (Osten), die tiefste Landstelle Deutschlands (bei Brunsbüttel), das älteste Fahrgastschiff Deutschlands (Ostedampfer "Mocambo") usw.,

> die großartigen maritimen Sammlungen in den Museen entlang der Strecke; Exponate mit Fährbezug müßten dort konzentriert ausgestellt und besonders herausgestellt werden,

> die Gastronomie mit ihren maritimen Spezialitäten: Krabben, Aal, Stint usw. sowie spezielle, noch zu entwickelnde Angebote wie "Fährmannsteller", "Fährschluck" usw.

10. Wissenschaftliche Begleitung

Der Direktor des Geographischen Instituts der Universität Kiel, Professor Dr. Hans-Gottfried von Rohr, stellt eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts Fährstraße durch eine Studiengruppe in Aussicht. 

Die Realisierung und die Untersuchung des touristischen Potenzials werden darüber hinaus Gegenstand einer geographischen Diplomarbeit sein.

11. Dank für Anregungen

und Ideen, Ratschläge und Hilfsangebote an Horst Ahlf (Osten), David McAllister MdL (Bederkesa), Heinz Behrens (Museum  Geversdorf), Caspar Bingemer (Oberndorf), Bürgermeister Andreas Breitner (Rendsburg), Peter Burmester (Osten), Javier Cardenal (Bilbao), Alan Cohen (Newport), Michael Denke (Hemmoor), Uwe Dubbert (Hechthausen), Pastor Dieter Ducksch (Osten), Enak Ferlemann MdB (Cuxhaven), Anne Gatehouse (Newport), Jürgen Gerecke (Osten), Eibe von Glasow (Oberndorf), Birgit Greiner (Cuxhaven), Bürgermeister Carsten Hubert (Osten), Torsten Juhls (Osten), Bernd Jürgens (Hemmoor), Erich Kahrs (Großenwörden), Sebastian Knauer (Hamburg), Dieter König (Bremerhaven), Hans König (Osten), Dr. Martina Krogmann MdB (Stade), Holger Kuhne (Geversdorf), Elli Ludwig (Osten), Karine Maleyra (Rochefort-sur-Mer), Hubertus Freiherr Marschalck zu Bachtenbrock (Hechthausen), Günter Mischke (Kiel-Ellerbek), Carlos Pernault (Buenos Aires), Prof. Dr. Hans-Gottfried von Rohr (Kiel), Nikolaus Ruhl (Altendorf), Johannes Schmidt (Hemmoor), Klaus Schmidt (Rendsburg), Rolf Schröder (Hemmoor), Wolfgang Schütz (Osten), Curt Schuster (Hemmoor), Günther Sentker (Großenwörden), Bürgermeister Jörg Sippel (Osterrönfeld), Gerald Tielebörger (Hemmoor), Dr. Doris Tillmann (Schifffahrtsmuseum, Kiel), Torsten Thorhorst (Osten), Rüdiger Toborg (Osten), Klaus Torborg (Hechthausen), Magdalena Wassermann (Osten), Renate Wendt (Osten), Dr.Margrit Wetzel MdB (Stade). 

Osten/Oste, den 6. Oktober 2003

Jochen Bölsche

Anlagen

1. Kartenskizze,
2. 55 maritime Sehenswürdigkeiten an Oste und NOK, 
3. Artikel "Wir drücken den Daumen" (osten-oste.de),
4. Diskussionsbeitrag zum Thema Hemmoor und Schwebefähre

Anlage 1:

Anlage 2:
-

55 maritime Sehenswürdigkeiten

säumen die Deutsche Fährstraße Bremervörde - Hemmoor - Wischhafen - Glückstadt - Rendsburg - Kiel: 
21 Fähren, 17 Brücken, 8 Schleusen, 5 Schiffahrtsmuseen, 2 Hochwasser-Sperrwerke und 2 Unterwasser-Tunnels.

Oste: Entlang der Tideoste können 6 Brücken bzw. Sperrwerke und 6 Fähren besichtigt werden:

Straßenbrücke mit Wehr bei Fluß-km 1 in Bremervörde, handbetriebener Fährprahm in Ostendorf/Gräpel,  Viehfähre, Motorfähre bei Brobergen, Straßenbrücke bei Hechthausen, Eisenbahnbrücke bei Hechthausen, Fährprahm bei Großenwörden (noch außer Bertreb), Schwebefähre in Osten/Hemmoor (zur Zeit außer Betrieb), Klappbrücke und eine ehem. Ostseefähre in Oberndorf, Klappbrücke in Geversdorf, Brücke über das das Oste-Sperrwerk bei Neuhaus.

Unterelbe: Fährverbindung (vier Fähren) zwischen Glückstadt und Wischhafen.

Stör: Brücke über das Störsperrwerk bei Borsfleth.

Nord-Ostsee-Kanal: Die Schienenwege werden heute ausschließlich durch Hochbrücken überführt, die Straßen zum Teil durch Hochbrücken und Tunnel, überwiegend jedoch durch Fähren. Die zehn Brücken führen wichtige Verkehrswege (6 Straßen, 2 Eisenbahnlinien und 2 Straßen mit Eisenbahnlinien) über den Nord-Ostsee-Kanal: 

Straßenhochbrücke Brunsbüttel, Eisenbahnhochbrücke Hochdonn, Autobahnhochbrücke Hohenhörn, Eisenb.- u. Str.-Hochbrücke Grünental, Eisenbahnhochbrücke Rendsburg, Autobahnhochbrücke Rade, 1. Eisenb.- u. Str.-Hochbrücke Levensau, 2. Straßenhochbrücke Levensau, 1. Straßenhochbrücke Holtenau, 2. Straßenhochbrücke Holtenau.

An insgesamt vierzehn Fährstellen werden Fahrzeuge und Personen über den Nord-Ostsee-Kanal kostenfrei transportiert: 

Brunsbüttel, Ostermoor, Kudensee,  Burg,  Hochdonn,  Hohenhörn, Fischerhütte,  Oldenbüttel,  Breiholz, Rendsburg, Nobiskrug, Sehestedt, Landwehr, Kiel-Holtenau. Eine bauliche Besonderheit ist die Schwebefähre unter der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke. 

Der Straßentunnel in Rendsburg wurde nach Wegfall der letzten Straßendrehbrücke 1957 bis 1961 erbaut. Er führt bei Kkm 60,860 den Kraftfahrzeugverkehr (B 77) kreuzungsfrei unter dem Kanal durch. Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 1.278 m.  Der Fußgängertunnel wurde ebenfalls nach Wegfall der letzten Straßendrehbrücke in den Jahren 1962 bis 1965 erbaut. In einer Röhre von 130 m Länge und einem Durchmesser von 4,50 m können Fußgänger und Radfahrer kreuzungsfrei den Kanal queren. 

Schleusen: An beiden Enden wird der Kanal gegen die wechselnden Wasserstände der Elbe bzw. der Ostsee durch je vier Schleusen abgeschlossen: Je eine Doppelschleuse aus dem Jahre 1895 - Alte Schleusen - und aus dem Jahre 1914 - Neue Schleusen -. 

Maritime Museen: Schiffahrtsmuseum mit Museumshafen in Kiel, Kanal-Ausstellung in Holtenau, Kanalmuseum in Brunsbüttel, Küstenschiffahrtsmuseum in Wischhafen, Natureum in Balje, in Planung: Deutsches Fährmuseum in der SG Hemmoor.

Anlage 3:
-

Tourismus

"Wir drücken 
die Daumen"

Das Ostener Projekt "Deutsche Fährstraße"
stößt in der Fachwelt auf positive Resonanz 

Die Initiative, im Elbe-Weser-Dreieck eine "Deutsche Fährstraße" und ein "Deutsches Fährmuseum" mit der Ostener Schwebefähre im Mittelpunkt zu schaffen, findet ein nachhaltig positives Echo. 

Zustimmung signalisiert die die Tourismus Marketing GmbH in Hannover, deren Aufsichtsrat der  Ministerialdirigent Thomas Kroemer aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium vorsteht: "Wir drücken die Daumen, dass sich aus Ihren Ideen in naher Zukuft reale Pläne entwickeln werden."

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Martina Krogmann, Stade, erklärte, aus der von Jochen Bölsche (Fördergesellschaft Schwebefähre) verfassten Projektstudie "lassen sich die Chancen für unsere Region deutlich ablesen". Ihr Fraktionskollege Enak Ferlemann, Cuxhaven, kündigt an: "Als Vorsitzender des Regionalausschusses des Landkreises Cuxhaven nehme ich Ihr Diskussionspapier gern in die Agenda des Ausschusses auf." 

Zuvor hatte bereits die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Margrit Wetzel, Horneburg, ihre Hilfe bei der Umsetzung des Konzepts angekündigt: "Unglaublich viel an Informationen und konkreten Ideeen - großes Kompliment!" 

Positiv reagierten auch die Unternehmergemeinschaft der Stadt Hemmoor, der Sportfischerverein "Oste" e.V., die Interessengemeinschaft Bahnhofsstraße Hemmoor und die Arbeitsgemeinschaft Maritime Landschaft Unterelbe (Grünendeich). Deren Geschäftsführerin Karin Warncke beurteilt das "Rundumprogramm" aus Osten als "sehr reizvoll" und "hervorragend gemacht".

Der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert und seine Amtskollegen Andreas Breitner (Rendsburg) und Jörg Sibbel (Osterrönfeld) sprachen am Rande der Schwebefähren-Weltkonferenz in Madrid und Bilbao über das Projekt. Sie wollen demnächst in Osten die Möglichkeit einer Fortführung der "Deutschen Fährstraße" entlang des Nord-Ostsee-Kanals nach Rendsburg und Kiel erörtern.

Zentrum des schleswig-holsteinischen Teilabschnitts wären Rendsburg und Osterrönfeld mit der berühmten Hochbrücke und der zweiten noch erhaltenen deutschen Schwebefähre. Enden könnte die Route jenseits der Kieler Förde an der ehemaligen Kaiserlichen Werft, wo bis 1923 die dritte deutsche Schwebefähre stand. Entlang der Route informieren eine Fülle von Museen über Flüsse und Flußquerungsmöglichkeiten - so das  Küstenschiffahrtsmuseum in Wischhafen, das Natureum bei Neuhaus und das Kanalmuseum in Brunsbüttel; die Exponate im "Fährraum" des Ostener Heimatmuseums ließen sich langfristig ergänzen. 

Die Projektstudie aus Osten, urteilt die CDU-Abgeordnete Krogmann, leiste "einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt wichtiger Traditionen unserer Region". Dass der Autor "nicht nur ein Konzept mit Möglichkeiten" ausgearbeitet, sondern "die erforderlichen Lösungen bereits integriert" anbiete, sei "anerkennenswert", betont die CDU-Politikerin, die das Projekt im Rahmen ihrer politischen Arbeit "sehr gern" unterstützen will.

Anlage 4:

Warum Hemmoor eine Schwebefähre braucht


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