Wiederinbetriebnahme der
der Schwebefähre
am 21. 4. 2006
Start nach über vier Jahren Zwangspause
Nach mehr als vierjährigem Kampf um die Wiederinbetriebnahme setzte sich um 11.57 Uhr bei strahlendem Sonnenschein die Schwebefähre, die mancher schon abgeschrieben hatte, wieder in Bewegung.
Zuschauer auch auf der Deichkrone
Viele Ostenerinnen und Ostener - und noch mehr Offizielle - waren zur Jungfernfahrt gekommen. Dicht an dicht standen die Dienstwagen auf dem Fährplatz - der Erfolg hat viele Väter.
Bielefeld würdigt Birgit Greiners Verdienste
Unter denen, die sich
vor den Kameras von Presse und Fernsehen drängten, war natürlich
manch einer, der öffentlich oder insgeheim versucht hatte, die mit
knappen Mehrheiten durchgesetzte Sanierung des Baudenkmals zu torpedieren.
Der Shanty-Chor Hemmoor
auf der Fähre
Wie Landrat Kai-Uwe Bielefeld in seinem Grußwort durchblicken ließ, hat vor drei Jahren nur das Denkmalschutzgesetz Kreispolitiker gehindert, die defekte Fähre "einfach abzureißen" - was für die Region, so Bielefeld in seiner erfrischend offenen, launigen Rede - eine "kulturelle Katastrophe" bedeutet hätte.
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Gefragter Interviewpartner:
Fährmann Meyer
Unter herzlichem, kräftigem Beifall rühmte Bielefeld den (in seiner Verwaltung offenbar nicht selbstverständlichen) unermüdlichen Einsatz seiner obersten Denkmalschützerin, Bauamtfrau Birgit Greiner, die als "special agent" für schwierige Fälle Hunderttausende an Fördergeldern eingeworben und sich "Tag und Nacht" um die Baustelle gekümmert habe. Die "gute Fee" der Schwebefähre sei "schlau, findig und von reizender Wesensart".
Gäste auch vom Nord-Ostsee-Kanal
Nachdem der Fähre ursprünglich "das Aus gedroht" habe, habe sich durch den Einsatz von Birgit Greiner und einer breiten Allianz von Unterstützern das Blatt gewendet; Bielefeld erwähnte in diesem Zusammenhang die Ostener Fördergesellschaft und den spanischen König Juan Carlos I. ín dessen Eigenschaft als Ehrenpräsident des Weltverbandes der Schwebefähren.
Denkmalschützer aus Stade und Bremervörde
Mittlerweile sei durch die Sanierung "unserer Region ein touristisches Highlight zurückgegeben" worden, dessen Bedeutung "über Niedersachsen hinaus" reiche.
Präsidentin Dr. Segers-Glocke
Das bekräftigte in ihrer Festansprache auch die Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Christiane Segers-Glocke, die der Bevölkerung der Region dafür dankte, dass sie durch ihr Engagement das "einzige Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung" im Kreis Cuxhaven gerettet habe.
GLL-Vertreter Ulrich Koth
Ulrich Koth von der Landesbehörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL), zuständig für die Verteilung von EU-Mitteln, wünschte dem Osteland "immer eine Handbreit Luft unter der Fähre".
Hubert lobte Döscher und Guthahn
Auch der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert hob die Rolle der Schwebefähre als Symbol der Deutschen Fährstraße sowie als Wahrzeichen der Ilek-Region Kehdingen/Oste, des Ostelandes und des Elbe-Weser-Dreiecks hervor; insbesondere dankte er den Kreispolitikern Martin Döscher und Herbert Guthahn für ihren Einsatz für das Baudenkmal und der (von Hubert mitgegründeten) AG Osteland, die sich "immer wieder für uns stark gemacht hat". Birgit Greiner erhob er in den Stand einer "Ehrenfährfrau".
Kommunalpolitiker Neumann, Dubbert, Koch
Nach der Instandssetzung der Schwebefähre werde nun zwecks touristischer Inwertsetzung die Einrichtung eines Besucherzentrums an der Fähre angegangen werden, kündigte Hubert an. Der Bürgermeister erinnerte weiter an die Bestrebungen des neuen AK deutsche Schwebefähren innerhalb der AG Osteland, die Schwesterfähren an der Oste und am Nord-Ostsee-Kanal in das Unesco-Weltkulturerbe aufzunehmen.
Ortsführung für die Gäste vom Kanal
Die nächsten Jahre bedeuteten "viel Arbeit für uns alle", sagte Hubert. Osten steuere auf die 100-Jahr-Feier der Schwebefähre im Jahre 2009 zu, die kombiniert werden solle mit einer Tagung des Schwebefähren-Weltverbandes in Osten / Hemmoor und Rendsburg / Osterrönfeld.
Vertritt die AG Osteland: Gerald Tielebörger
Besonders ging der Bürgermeister auf die Gemeindepartnerschaft mit dem Schwebefähren-Ort Osterrönfeld und auf die Zusammenarbeit mit Rendsburg ein; beide Kommunen waren mit einer vierköpfigen Delegation beim Festakt vertreten.
Horst Ahlf mit dem Shanty-Chor Hemmoor
Bevor sich die Fähre zu ihrem ofiziellen Neustart in Bewegung setzte, dankte Horst Ahlf - Gründer und seit über 30 Jahren Vorsitzender der Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre - allen Mitgliederung und Spendern für ihre Hilfe und verkündete die "gute Nachricht", dass Sponsoren drei Faß Freibier für das Fest gestiftet haben.
Die Fähre legt in Basbeck an
Bei der Einweihungsfahrt wurden die Gäste in Hemmoor mit einem Transparent begrüßt und von einem Empfangskomitee mit Frühlingsblumen überrascht .
Sympathische Geste der IG Bahnhofstraße
Die IG Bahnhofstraße mit ihrem Vorsitzenden Curt Schuster hatte damit ein wichtiges Zeichen für eine Verbesserung der Kontakte zwischen den Fähr-Anrainerorten gesetzt, die nur gemeinsam die Aufgaben der Zukunft bewältigen können.
Auch SPD-Prominente gratulierten
Während sich die Gäste an dem sympathischen Blumengruß aus Hemmoor erfreuten, ...
Ahlf mit Spende der Hemmoorer Skipper
... empfing Horst Ahlf ein weiteres Signal dafür, dass die Fähre Verbindungen schafft: Für die "Bootsgemeinschaft Fährstraße 9" in Hemmoor hatte Vorsitzender Kurt Meyer der Fähre "allzeit gute Fahrt" gewünscht und 100 Euro gespendet.
Die Medien waren stark vertreten
Fernseh- und Hörfunk-Teams,
unter anderem von NDR und Radio Bremen, dokumentierten die Wiederinbetriebnahme.
Gesendet wird unter anderem
in "Hallo Niedersachsen" am Sonnabend um 19.30 Uhr und im "Nordsee-Report"am
Sonntag, 30. April.
Beleuchtungsinitiator Bölsche fotografiert
Höhepunkt des Tages war gegen 21.30 Uhr die Illuminierung der Schwebefähre.
21 Uhr: Demonstrationsfahrt für N3
Insgesamt unternahmen die Fährleute am Eröffnungstag 38 Touren über den fluß.
Zwischen Bier- und Wurstbude herrschte Volksfeststimmung, als die Scheinwerfer - spendenfinanziert durch die Aktion "Die Oste leuchtet" - aufflammten.
Volksfeststimmung hinterm Deich
Das sei "die Nacht der Nächte", kommentierten begeisterte Zuschauer, ein anderer äußerte begeistert: "In Osten geht die Sonne auf." Allgemeines Urteil: "Mit Osten geht es wieder bergauf."
Heinz Funk mußte nonstop zapfen
Die Gäste genossen den stimmungsvollen Abend, etliche waren per Fähre aus Hemmoor, viele per Auto Nachbar-Samtgemeinden nach Osten gekommen.
Schon
von der Brücke bot sich ein prächtiges Bild mit hoher Werbewirkung
für den Ort.
Erst
gegen Mitternacht erloschen die Lichter im und am Fährkrug.
Das während der Veranstaltung von der AG Osteland verteilte Heft "100 Jahre in der Schwebe" ist vergriffen, der Text aber weiterhin hier im Internet verfügbar.
Für
ostemarsch.de fotografierten Jochen Bölsche, Karl-Heinz Brinkmann,
Torben Gruschka, Curt Schuster, Lea Thorhorst, Renate Wendt