Leserbrief von Kurt Ringen

zum Thema: Gedenkstättenverein Sandbostel sucht neuen Namen

Fragen:

1. Der Verein Gedenkstätte hat die mit der im Interenet-Gedenkstätten-Forum  mit Datum 15. Februar 2007 definierten Ziele bisher nicht vollständig erreicht. Wie will der Gedenkstättenverein unter diesen Prämissen der nicht erfüllten Ziele - viele Außenstehende wie auch ich wurden damals in die Resolution einbezogen - glaubwürdig bleiben, ohne vor der Öffentlichkeit sein Gesicht als jemand zu verlieren, der sich politischem Druck beugt? Aus welchen Gründen läßt er seinen nun 82-Jährigen Ehrenvorsitzenden Ivar Buterfas für die Verwirklichung der Resolutionsziele nun ohne Unterstützung allein weiter für die gemeinsamen Resolutionsziele kämpfen?

2. Wie steht der Gedenkstättenverein zu der Tatsache, dass durch seine in den letzten Jahren neu erstellte Webpräsenz die gesamte seinerzeitige Presse-Dokumention über den erfolgreichen Kampf um eine Gedenkstätte nicht mehr öffentlich zugänglich und damit der Nachvollziehbarkeit praktisch entzogen ist und den zunehmenden Vergessen anheim fällt? Ist dem Gedenkstättenverein eine vergleichbare geschichtlich ausgerichtete Vereinigung bekannt, welche die eigene - bis dahin sehr erfolgreiche - Geschichte im öffentlchen Bewußsein in einem entsprechenden Maße auszulöschen versucht? Erscheint der Begriff "digitale Bücherverbrennung unter politischem Druck " hier dem beseren Verständnis der Vorgänge? Oder welche Defiition erscheint angemessen?

3. Aus welchen Gründen sieht der Gedenkstättenverein keinen Gegensatz in der Tatsache, dass er nun politisch mit den selben Kräften in einem Boot sitzt, welche eine Gedenkstätte lange erfolgreich verhindert haben und sich heute gegen eine sinnvolle Erweiterung stemmen, z. b. durch möglichen Zukauf des so genannten Edelmann-Areals? Ist den Verantwortlichen des Gedenkstättenvereins jemals der Gedanke gekommen, dass die Stiftung Lager Sandbostel von Kräften politisch beherrscht wird, deren primäres Ziel nicht die Verwirklichung des Gedenkstättengedankens in letzter Konsequenz sein könnte, sondern in diesem formalen Rahmen die rechtliche, politischer und letztlich moralische Herrschaft über die Initiatoren des Gedenkstättengedankens zu gewinnen?

Einer Antwort sehe ich gerne entgegen.

Kurt Ringen
 
 

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