Schwebefähre Rendsburg
soll aufgewertet werden
14. Mai 2007
Rendsburger Bürgermeister Andreas Breitner
15. 5. 2007. Rendsburg will Seite an Seite mit Osten und Hemmoor das Weltkulturerbe-Prädikat der Unesco für die beiden einzigen deutschen Schwebefähren anstreben. Das kündigte der Rendsburger Bürgermeister Andreas Breitner am Montag bei einer Schwebefähren-Konferenz im Kulturzentrum seiner Stadt an.
In die Bemühungen um eine Aufwertung des "bedeutendsten technischen Baudenkmals in Schleswig-Holstein" - im Volksmund "Eiserne Lady" genannt - habe sich bereits die Kieler Staatskanzlei eingeschaltet, berichtete Breitner vor fast 100 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Touristik.
Studenten-Entwurf für das Kanal-Fährumfeld
In der Konferenz zogen Vertreter der Landesinvestitionsbank Schleswig-Holstein ein Fazit ihrer zweijährigen Arbeiten an einer "Machbarkeitsstudie" zur touristischen "Inwertsetzung" der Rendsburger Schwebefähre. Einem Antrag an die Unesco in Sachen Weltkulturerbe würden, so die Bank-Experten, "von der internationalen Fachwelt gute Chancen eingeräumt".
Die diesbezüglichen Schritte würden, erklärte Breitner, mit dem in Osten ansässigen Arbeitskreis deutsche Schwebefähren in der Arbeitsgemeinschaft Osteland abgesprochen, der er selber angehört und der das Projektmanagement der Deutschen Fährstraße obliegt, die die beiden einzigen deutschen Schwebefähren verbindet.
In einer ersten Stufe sollte die Schwebefähre an der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal nach Ansicht der Kieler Bank durch ein "Welcome-Center", ein Restaurant, einen Brücken-Aufzug und einen Hochseilgarten aufgewertet werden. Über eine zweite Ausbaustufe mit Erlebnis- und Bikezentrum sowie einem Jugendhotel könne später entschieden werden, rieten die Fachleute der Landesinvestitionsbank.
Wie enorm das touristische Potential Rendsburgs sei, demonstriere der starke Ansturm auf das jährliche Eon-Hansecup-Ruderrennen mit mehr als 100 000 Besuchern an der Schwebefähre.
Hamburger Architektur-Professor Sill
Die Gestaltung des Umfeldes der Rendsburger Schwebefähre war zugleich Gegenstand von Visionen, die 18 Architekturstudenten der Hamburger Hafencity-Universität mit den Professoren Klaus Sill und Klaus Schlabbach entwickelt hatten und die zur Zeit in der Rendsburger Stadtbibliothek ausgestellt sind.
Die Studenten hätten, so Professor Sill, mit ihren Entwürfen - zum Beispiel Sporttribünen, Jugend- und Luxushotels, Wellness-Einrichtungen sowie ein Science-Center und ein Fährmuseum - dem Umstand Rechnung getragen, dass immer mehr Touristen im Urlaub Interesse für Technik und Kultur bekundeten.
Publikum im Kulturzentrum Rendsburg
Hamburger Architekten-Nachwuchs...
... präsentiert im Kulturzentrum ...
... der Stadt Rendsburg Zukunftsvisionen ...
... für die "Inwertsetzung" der ....
... Schwebefähre am Nord-Ostsee-Kanal ...
... und ihres unmittelbaren Umfelds.
Bürgermeister Breitner inmitten der Gäste
Tagungsteilnehmer aus Niedersachsen, darunter der stellvertretende Hemmoorer Samtgemeindebürgermeister Johannes Schmidt, AG-Osteland-Vize Jochen Bölsche sowie Renate Wendt vom Osteland-Arbeitskreis Messen und Märkte, nutzten die Konferenz, um mit Bernd Sienknecht, dem neuen Bürgermeister der Schwebefähren-Gemeinde Osterrönfeld, den Aufbau eines Osteland-Informationstandes beim nächsten Fest am Kanal zu verabreden.
In der Pause war Zeit für Gespräche...
... mit Osterrönfelds Bürgermeister Sienknecht ...
... über die länderübergreifende "Fährienstraße"
Fährstraße 3,1
Millionen Euro für
Am Nord-Ostsee-Kanal sind beide Ideen mit Elan aufgegriffen worden. Mit Investitionen in Höhe von mehr als drei Millionen Euro sollen sie dort, an der Rendsburger Schwebefähre, verwirklicht werden, wenn ein von der Landesinvestitionsbank Schleswig-Holstein vorgelegtes Konzept die politischen Hürden nimmt. Bölsche in der Rendsburger Nordakademie Bereits im September hatte der Ostener Journalist Jochen Bölsche (AG Osteland, Schwebefähren-Weltverband) in der Rendsburger Nordakademie auf Einladung von Bürgermeister Andreas Breitner das 2003 in Osten entwickelte Fährstraßen- und Fährmuseums-Projekt in einem Workshop mit schleswig-holsteinischen Vertretern von Politik, Wirtschaft, Touristik und Schifffahrt vorgestellt. In einem zweiten Experten-Workshop Rendsburger Rathaus haben jetzt, am 10. Februar, zwei Fachleute der Kieler Landesinvestitionsbank, Karl-Heinz Schwarz und Wilm Feldt, alle bisher eingebrachten Vorschläge zur "Attraktivierung" der Rendsburger Schwebefähre und ihres Umfelds analysiert und bewertet. Kieler Investitionsbanker Schwarz und Feldt Von rund 25 vorgeschlagenen Aktionen und Projekten wurden zwei von der Bank in die höchste Priorität "A" eingestuft. Das Prädikat "interessant, langfristig, mit Unterstützung" erhielten der Bau eines Mehrzweckgebäude mit Fährausstellung sowie die Deutsche Fährstraße. Erste Ideenskizze: 3,1 Millionen Euro Nach Überarbeitung der Pläne (z. B. Einbeziehung der Gemeinde Osterrönfeld) soll das Projekt den zuständigen Ratsgremien vorgestellt werden und anschließend Gegenstand von Fördergesprächen im Kieler Innenministerium sein. Expertenrunde im Rendsburger Rathaus In dem Mehrzweckgebäude an der Rendsburger Schwebefähre könnte nach jüngsten Überlegungen aus der Stadtverwaltung auch ein Jugendhotel untergebracht werden, das Radwanderern auf der Deutschen Fährstraße zur Verfügung steht. Im Ausstellungstrakt sollen nach dem Konzept
der Landesinvestitionsbank unter anderem "interaktionsfähige"
Modelle von Fähren und Brücken gezeigt werden, vor
allem aber Modelle der weltweit acht noch erhaltenen Schwebefähren
- von Buenos Aires bis Osten/Osten.
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