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Elbvertiefung

Demonstration mit
12 000 Wachsfackeln

Der von Walter Rademacher (Neuhaus/Oste) unterzeichnete Aufruf zur Protestveranstaltung auf den Elbdeichen hat folgenden Wortlaut:

Anlässlich der Auslegung der Planunterlagen für die 7. Elbvertiefung rufen das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung gemeinsam mit dem BUND, dem NABU, dem "Förderkreis Rettet die Elbe", den Landvolkverbänden in den Landkreisen Cuxhaven und Stade, den Fischervereinigungen und den Grünen in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der Linken Alternative Cuxhaven am 18. März um 19.00 Uhr zur Großdemonstration "Fackeln auf dem Deich" von Cuxhaven bis Hamburg auf.

Wir machen damit auf die Schäden durch die letzte Elbvertiefung an Sielen, Deichen, Ufern, Vorland und Watt sowie auf die Verschlickung der Häfen und Nebenelben, die stärkere Versalzung der Elbe und des mit der Elbe in Verbindung stehenden Grundwassers, die Verschlechterung der Wasserqualität in der Elbe, den drastischen Rückgang der Fischbestände und die erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten in der Elbe aufmerksam.

Wir fordern den Stopp des neuen Projektes "Fahrrinnenanpassung" bis alle Auflagen der Genehmigung für die letzte Elbvertiefung erfüllt worden sind. Dazu gehört insbesondere die Durchführung aller Ausgleichsmaßnahmen und die Beweissicherung im vollen vorgeschriebenen Umfang. Die Schäden an Sielen, Deichen, Ufern, Vorland, Watt und Häfen durch die letzte Elbvertiefung müssen beseitigt worden sein, bevor weiter vertieft wird.

Wir fordern die Klärung der Ursachen für die Deichschäden durch unabhängige Untersuchungen und Deichsicherheit nach niederländischem Standard. Jeder mögliche Zusammenhang zwischen einer weiteren Elbvertiefung und der Herabsetzung der Deichsicherheit muss zweifelsfrei ausgeschlossen sein.

Die Entwicklung zu immer größeren Tiefgängen im Schiffbau ist abgeschlossen. Das sogenannte "Bemessungsschiff" mit 14,50 m Tiefgang gibt es heute und in Zukunft nur vereinzelt. Containerfrachter sind in der Praxis niemals voll geladen, sondern nur zu 85 Prozent. Diese Schiffe können Hamburg heute bereits ohne Fahrrinnenvertiefung tideunabhängig erreichen.

Die Ausbaggerung aller Fahrrinnen, um jedes Schiff zu jeder Zeit in jeden Hafen einlaufen lassen zu können ist unnötig, ökonomisch unsinnig und ökologisch unverantwortlich. Wir protestieren gegen die Elbvertiefung und die Ausbaggerung aller Fahrrinnen und fordern für die norddeutschen Tiefwasserhäfen ein abgestimmtes gemeinsames Hafenkonzept.

Die bereits durch die letzten Elbvertiefungen stark erhöhte Strömungsgeschwindigkeit und die infolgedessen verstärkte Erosion von Fahrrinne und Böschungen gefährdet bereits jetzt den Hochwasserschutz. Eine weitere Vertiefung der Elbe ist besonders im Hinblick auf die Realität der Klimaveränderung gefährlich und unverantwortlich.

Es wurden bisher insgesamt 12.000 Wachsfackeln beschafft, die in vielen Vorverkaufsstellen, an Tankstellen, bei Obstbauern und auf Märkten für einen Euro pro Stück erhältlich sind und auch unmittelbar vor der Demonstration am Deich verkauft werden. Die Verkaufsstellen werden im Internet unter der Adresse http://elbe.neuhaus-an-der-oste.de/ bei Aktionen bekannt gegeben.

Die Teilnehmer werden durch Information im Internet und den Tageszeitungen an die Verhaltensregeln für Versammlungen und das Betreten der Deiche hingewiesen. Grundsatz ist dabei: Der Deich wird seiner Bedeutung entsprechend pfleglich behandelt und so verlassen, wie er betreten wurde.

Im Einzelnen sind folgende Regeln zu beachten: Hunde müssen an der Leine geführt werden. Die Grasnarbe darf nicht beschädigt werden. Es darf kein Müll hinterlassen werden. Durch Schilder gekennzeichnete naturschutzrechtliche Betretungsverbote und Betretungsverbote seitens privater Grundbesitzer sind zu beachten.

Das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung wendet sich gleichzeitig mit einer Massenpetition an den Niedersächsischen Landtag mit der Bitte, das Einvernehmen des Landes Niedersachsen zur Elbvertiefung zu versagen. Es wurden bisher weit über 4300 Unterschriften bei der Sammelstelle abgegeben. Die Unterschriftensammlung wird noch bis Ende März fortgeführt.

Anfang April werden die gesammelten Unterschriften in Hannover an den Präsidenten des Niedersächsischen Landtages Jürgen Gansäuer übergeben.
 
 

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