So geschah das
Tauchunglück

Stellungnahme der Tauchbasis zum
Tauchunfall im Kreidesee am 1.10.11

8. 10. 2011. Nach einer Woche tiefer Trauer und Betroffenheit, wollen wir die wahrscheinlichen Ursachen des tragischen Tauchunfall bekannt geben, damit hoffentlich nie wieder vergleichbare Situationen auftreten.

Beide Taucher (TL und Rescue, beide viele Tauchgänge) hatten eine hochwertige und kaltwassertaugliche Ausrüstung (Hersteller wollen wir nicht nennen), und waren entspre...chend der Tauchregeln mit zwei separaten Atemreglern ausgestattet. Laut Aussage eines beteiligten Tauchers, war es ein Tauchgang mit Luft (Monoflaschen) auf 50m Tiefe, nicht entlang der Steilwand vor E5, sondern vom E5 folgend einer Furche, die langsam aber stetig in die Tiefe, auf den platten Grund vor die Steilwand, führt. Es wurden drei Zweiergruppen gebildet, jeweils in Sichtweite. Das hintere Team verunglückte, das vordere Team versuchte noch einem Taucher zu helfen!

Bei der Bergung wurden folgende Punkte festgestellt.

Taucher 1 hatte noch 65 bar in der Flasche, welche aber zugedreht war. Der Inflator für das Jacket war am zugedrehten Automaten montiert. Der Zweitautomat hatte einen sehr kurzen Schlauch, war nicht am Karabiner befestigt und war falsch herum montiert. D.h. man konnte ihn nur seinem Partner geben, oder selbst so in Mund nehmen, dass der Blasenabweiser auf die Nase drückt!
Bei Taucher 2 war die Flasche leer, aber aufgedreht. Sein Zweitautomat war ebenfalls mit kurzem Schlauch und falsch herum montiert, um ihn selbst zu nutzen.

Eine denkbare Variante wäre, dass es bei Taucher 1 zu einer Vereisung gekommen ist, da sein Hauptautomat zugedreht wurde. In dem Moment war auch sein Jacket ohne Funktion. Beim anschließenden Wechsel zum Zweitautomat wurde wahrscheinlich ein Luft/Wassergemisch eingeatmet, da einige Automaten in dieser Lage Wasser über das Ausatemventil ziehen.
Vermutlich hat Taucher 1 dann auf den Zweitautomat von Taucher 2 gewechselt. Aufgrund der Panik und des erhöhten Atemaufkommens ist hier der Atemregler wahrscheinlich auch eingefroren und die Flasche leergeströmt.
Da beide Taucher mit normalen Neoprenanzügen unterwegs waren, die in 50m Tiefe kaum noch Auftrieb erzeugten, das Jacket nicht mehr funktionierte und keiner der Taucher das Blei abgeworfen hatte, konnte ein gemeinsamer Aufstieg mit Wechselatmung nicht funktionieren.

Leider stellen wir immer wieder fest, dass gerade viele Taucher aus dem Ausland sowie Urlaubstaucher, das Tauchen mit einem Zweitautomat nicht gewohnt sind. Es ist niemals auszuschließen, das jemand seinen Tauchschein im warmen Wasser absolviert, somit nur den Octopus kennt und Jahre später auch mal Kaltwassertauchgänge durchführt. Das kann dann zu Problemen führen.

Es wäre deshalb wünschenswert, wenn die Tauchverbände weltweit, die Standards der Anfängerausbildung auf zwei separate Atemregler mit der richtigen Konfiguration erweitern würden!


Bart got away from Fred
and was launched like a rocket

Sonja Regler

Die Ueberlebenden Taucher des Tauchunfalls vom letzten Wochenende schildern auf der Website Ihres Clubs was geschah. Hab das Ganze fuer ein Tauchforum bei welchem ich Mitglied bin, auf Englisch übersetzt. Denke, dass es auch hier von Interesse sein wird. Schonmal im Vorraus sorry fuer die sicherlich nicht perfekte Uebersetzung.


After a thorough planning we arrived on Friday, September 30th in Hemmoor. Daniel, Eelco, Bart, Co, Fred and Nico. On the first day we had two wonderful dives. The water was clear, the weather was excellent � the diving conditions ideal.

Saturday, October 1st we had the idea, given the ideal conditions, to do a deep dive. We discussed how we were going to dive, for example by introducing additional hand signs for even more safety and again discussed all technical aspects necessary to carry out the dive safely.
Then we went down as follows: Daniel and Eelco, Bart and Co, Fred and Nico. The descent went as planned. Once we reached the depth we signaled to ascent.

Daniel and Eelco took a �detour� while Bart and Co went straight to the first stop. Once there, Bart saw that Fred (2 meters below) asked him to come down which he did. There, Fred signaled that he was out of air. Bart then offered Fred his octopus and Fred continued to breathe from Bart�s bottle. Bart had at that time enough air to finish the dive.

While sharing air, both dropped to a deeper level. Bart noticed this and tried to inflate his dry suit and vest in order to obtain positive buoyancy. This did not work and both dropped even further.

Once there, (I assume they mean the bottom) Bart saw Nico lying with no sign of life. Bart and Fred then tried to remove Fred�s weight belt but failed to do so. They then tried to remove his vest which failed as well. For at the moment unknown reasons, Bart got away from Fred and was launched like a rocket.

Bart and Co, once at the surface, raised alarm and bystanders called 112. Within minutes emergency assistance arrived on site. Bart was taken to Kiel by helicopter where he was treated in a deco tank. Cor was taken to the intensive care unit by ambulance for observation.
The same day, a search started. The bodies of Fred and Nico were found the following day.


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