Erlebnistour von
Fähre zu Fähre

Bremervörde: Bürgermeister mit "Aktivfrühstück"

26. 8. 2005.  Mit einem "Aktivfühstück" - einem großen Korb voller Äpfel und Müsliriegel - hat der Bremervörder Bürgermeister Eduard Gummich am Freitagmorgen rund zwei Dutzend Radlerinnen und Radler auf eine fünftägige Reise vom Vörder See über Osten und Brunsbüttel an die Kieler Förde verabschiedet.

Gummichs Wunsch, "Rückenwind und Sonnenschein" sollten die erste Pauschalreise auf der neuen Deutschen Fährstraße von der Oste an die Ostsee erleichtern, ging in den ersten Stunden der 250-Kilometer-Tour von Bremervörde nach Balje (Kreis Stade) weitgehend in Erfüllung.


Osten: Begrüßung durch Bürgermeister Hubert

Bei einem Zwischenstopp am nationalen Baudenkmal Schwebefähre Osten begrüßte Bürgermeister Carsten Hubert mit herzlichen Worten die Teilnehmer der Reise, die der Kreisverband Cuxhaven im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) organisiert hat.

In einem Begleitbrief äußert Hubert die "Hoffnung, dass sich die Route von der Oste bis an die Ostsee zu einem wirklichen Magneten für Radfahrer entwickelt", und "Vorfreude auf den in Kürze stattfindenden Besuch des Ostener Rates" in Osterrönfeld.

Eine Fahne von
Carsten Hubert

Hubert übergab den Tourenleitern Monika und Peter Prüss eine Ostener Gemeindeflagge als Präsent für Ostens Partnergemeinde Osterrönfeld, deren Bürgermeister Jörg Sibbel die Radler am Montag am Nord-Ostsee-Kanal unter der zweiten deutschen Schwebefähre in Empfang nehmen wird.


Tourenleiter: Peter und Monika Prüß aus Osten

Im Gepäck haben die Radler außerdem einen Wappenteller, den ihnen der Bremervörder Bürgermeister Gummich mit auf die Reise gegeben hat - als Geschenk für seine Kollegin am anderen Ende der Deutschen Fährstraße, die Kieler Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz.


Döntjes op Platt: Fährvereinsvorsitzender Ahlf

Anschließend würde der Fährkrug in Osten wieder zum "Haus der 1000 Döntjes": Wirt und Fährvereinsvorsitzender Horst Ahlf bot Informationen über die 96-jährige Geschichte der Schwebefähre und allerlei Anekdoten op Platt und Hochdeutsch dar. Die Zuhörer waren so fasziniert, dass sie die dadurch entstehende halbstündige Verspätung gern in Kauf nahmen.


ADFC-Kreisvorsitzender Bernd Ehlers

Dank und Lob spendete ADFC-Kreisvorsitzender Bernd Ehlers dem Ostener Fahrrad-Service von Volker Tants. Hilfsbereit, blitzschnell und kompetent habe Tants eine Panne am Rad eines Teilnehmers behoben.


Schnelle Hilfe beim Ostener Fahrrad-Service

Mit der Begründung, das sei er "Osten schuldig", habe der Fahrrad-Experte auf eine Bezahlung seiner Arbeit verzichtet und die Bemühungen von ADFC und AG Osteland für die touristische Belebung der Osteregion gelobt.

Angenehm überrascht äußerten sich die Radler über die Landschaft an der Oste. "Ich habe nie geahnt, daß es hier so wunderschön ist," staunte eine Radlerin aus Bremerhaven bei der Oste-Überfahrt mit der historischen Prahmfähre bei Brobergen (Samtgemeinde Oldendorf).


Brobergen: Zwischenstopp mit Informationen

Am dortigen "Fährkrug"  informierte Jochen Bölsche vom Vorstand der AG Osteland e. V., von der die Deutsche Fährstraße betreut wird, über die landschaftlichen und kulturellen Attraktionen der Region.

100000 Werbeblätter
für das Osteland

Zwar sei die  - erst im Mai 2004 eröffnete - Ferienroute noch bei weitem nicht so bekannt wie die Deutsche Weinstraße oder die Deutsche Alpenstraße, doch unter Radlern und Wohnmoblilfahrern gelte sie bereits als Geheimtipp.


Auf der alten Prahmfähre bei Brobergen

Bereits im September, kündigte Bölsche an, werde ein von der EU mitfinanziertes 12-seitiges Faltblatt über die "Fährienstraße" erscheinen, das in einer Auflage von 100 000 Exemplaren bundesweit für die Untere Oste und die nicht minder strukturschwache, küstenferne Region am Nord-Ostsee-Kanal werben soll.


Ulex-Chef Schlichting (l.) wußte zu faszinieren

Die erste Etappe der Reise führte weiter über Oberndorf und Geversdorf nach Neuhaus, wo die Firma Ulex besucht. Firmenchef Olaf Schlichting wußte die Gäste mit der Firmengeschichte der Destillerie, der Breite des Spirituosensortiments und dem selbstgebrauten "Kronemeiers"-Bier zu faszinieren.


Tagesausklang im Hotel "Zwei Linden" in Balje

In Balje-Hörne, wo im Hotel "Zwei Linden" übernachtet wurde, waren die Radler begeistert von der gastronomischen Leistungsfähigkeit der Familie Beneke. Typisches Urteil: "Wir sind viel herumgekommen, aber die Küche hier ist schlicht nicht zu überbieten."


Sonnabend: Hafenfest in Wischhafen

Am Sonnabend, auf der Fahrt nach Burg (Dithmarschen), wurden das Hafenfest und das Küstenschifffahrtsmuseum in Wischhafen besucht. Dann ging es weiter in Richtung Rendsburg und Kiel.


Empfang am Dienstag an der Kieler Förde

30. 8. 2005.  "Rückenwind und Sonnenschein" hatte Bremervördes Bürgermeister Eduard Gummich den rund zwei Dutzend Radlerinnen und Radlern aus dem Cuxland und aus Bremerhaven gewünscht, die am Wochenende am Vörder See zur Jungfernfahrt auf der Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel aufbrachen. Der Wunsch ging in Erfüllung:

Bei strahlendem Sonnenschein übermittelten die Radler am letzten Tag ihrer fünftägigen Tour durch die niedersächsischen Landkreise Rotenburg/Wümme, Stade und Cuxhaven sowie quer durch Schleswig-Holstein der Kieler Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz einen Wappenteller und die besten Wünsche ihres Bremervörder Kollegen Gummich.


Hörn-Klappbrücke am Ende der "Fährienstraße"

Die Oberbürgermeisterin, die gerade in Mainz für ihre Stadt die Goldmedaille im internationalen Gartenwettbewerb "Entente Floral" entgegengenommen hatte, ließ der Gruppe durch Arne Gloy, Sprecher der Landeshauptstadt, ihre Freude darüber ausdrücken, dass Kiel neben Bremervörde einer der beiden Ausgangspunkte der neuen Ferienroute ist. Die Ferienstraße Bremervörde - Kiel, so hatte die Oberbürgermeisterin bereits zur Eröffnung im Mai 2004 erklärt, sei "eine der schönsten Möglichkeiten, Norddeutschland zu erleben".


Frühere Schwebefähre in Kiel (bis 1923)

Gloy unterstrich, dass die Marinestadt mit ihren Ostsee-, Hafen- und Fördefähren, ihren Brücken, Schleusen und ihrem Schifffahrtsmuseum perfekt in das Konzept der 2004 eröffneten Ferienstraße passe, alle Möglichkeiten zu demonstrieren, "die der Mensch je ersonnen hat, um ein Gewässer zu überqueren". Bis 1923 habe, fügte Gloy hinzu, in Kiel auf der ehemals Kaiserlichen Werft sogar eine Schwebefähre verkehrt, eine von damals weltweit zwanzig technischen Raritäten dieser Art.


Rast am Rande der Fährstraße im Kieler Hafen

Als Gegengeschenk seiner Oberbürgermeisterin überreichte Gloy den Tourenleitern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Monika und Peter Prüß aus Osten/Oste, eine Kristallvase mit Kieler Wappen für das Bremervörder Rathaus.


Kreuzfährschiff Color Fantasy in Kiel

Die Übergabe fand auf der berühmten Hörnbrücke statt, einem Hightech-Bauwerk am Ende der Kieler Förde, vor der beeindruckenden maritimen Kulisse von Hafenfähren und gigantischen "Kreuzfährschiffen" wie der norwegischen "Color Fantasy". Fähren und Brücken hatten die Gruppe fünf Tage auf der "Fährienstraße" entlang der Oste und der Niederelbe sowie am Nord-Ostsee-Kanal begleitet, dem sogenannten Kanal der Traumschiffe.


Älteste Teilnemer: Maria und Karl Kurz

Auch der älteste Teilnehmer, der 78-jährige Karl Kurz aus Bad Bederkesa, bewältigte problemlos die rund 250 Kilometer lange Tour, die auf ebenen Deich- und Kanalwegen von einer maritimen Sehenswürdigkeit zur nächsten führt. Seine Ehefrau Maria Kurz, 75 Jahre alt, dankte dem veranstaltenden ADFC-Kreisverband Cuxhaven am Abschlußabend mit einem Gedicht, das mit den Zeilen beginnt: "Radsport, Kultur, Natur pur - alles bot die Oste-Ostsee-Tour."


Maria Kurz: "Alles bot die Oste-Ostsee-Tour"

Weitgereiste Teilnehmer lobten die Strecke als "Vier-Sterne-Route", die noch viele Besucher verdiene. Die kontrastreiche Ferienstraße umfaßt neben dem stillen Osteland mit seinem altertümlichen Prahmfähren auch das andere Extrem: die Unterelbe und den "Kiel Kanal", die zu den meistbefahrenen Schifffahrtsstraße der Welt zählen.


Feuerwerk beim "Rendsburger Herbst"

Abwechslung boten den Teilnehmern Museumsbesuche, unter anderem im Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum in Wischhafen (Landkreis Stade), eine Besichtigung der Ulex-Destillerie in Neuhaus/Oste sowie zwei Volksfeste, die unterwegs mitgefeiert wurden: das Hafenfest im dörflichen Wischhafen und der "Rendsburger Herbst" mit einem bunten Abschlußfeuerwerk über der Innenstadt.


Auch das Wischhafener Dorffest erlebten die Radler

Als maritime Höhepunkte erlebten die Teilnehmer, darunter auch der ADFC-Kreisvorsitzende Bernd Ehlers (Cuxhaven), die beiden einzigen Schwebefähren Deutschlands: Hemmoor - Osten und Rendsburg - Osterrönfeld, die überragenden Wahrzeichen der Ferienstraße.

Vor dem 96 Jahre alten nationalen Baudenkmal an der Oste, über dessen Geschichte und derzeitige Restaurierung Fährkrug-Hotelier Horst Ahlf packend zu berichten wußte, gab Bürgermeister Carsten Hubert den Radlern eine Gemeindeflagge für die Schwesterkommune Osterrönfeld mit auf den Weg. An der Osterrönfelder "Schwesterfähre" wiederum, zur Feier des Tages mit einem Werbetransparent für die "Fährienstraße" geschmückt, bereitete die dortige Gemeindespitze den Hadler Radlern einen "Großen Bahnhof".


Bürgermeister Sibbel (M.) mit Ostener Flagge

Bürgermeister Jörg Sibbel und Bürgervorsteher Klaus Ströh empfingen die Gäste mit einem Fitness-Imbiß und drückten die Hoffnung aus, dass die neue Ferienroute den Tourismus im küstenfernen, aber höchst reizvollen niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Binnenland weiter ankurbeln möge.

Sibbel erinnerte daran, dass die Idee zu der Ferienstraße, deren Projektmanagement die Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. in Osten/Oste übernommen hat, "am spanischen Königshof" entstanden ist. Nach einer Audienz bei Juan Carlos I., dem Ehrenvorsitzenden des Weltverbandes der Schwebefähren, im Herbst 2003 hatten die anwesenden Bürgermeister von Osten, Rendsburg und Osterrönfeld Feuer gefangen für den Vorschlag, die beiden deutschen Schwebefähren gemeinsam touristisch zu vermarkten.


Tourismusexperten Heise und Tielebörger (2004)

Nach dem erfolgreichen Abschluß der ersten ADFC-Pauschalreise erklärte die Geschäftsführerin der Tourist-Info Rendsburg, Monika Heise, die 2004 die Ferienstraße mit Gerald Tielebörger (Hemmoor) von der AG Osteland eröffnet hatte, am Dienstag in den "Kieler Nachrichten" an, dass nunmehr darüber nachgedacht werde, künftig auch "Fährienstraßen"-Touren in entgegengesetzter Richtung anzubieten, also von der Ostsee an die Oste.

Web-Tipp: Routenkarten und Übernachtungsmöglichkeiten unter www.deutsche-faehrstrasse.de


Wer interessiert ist, die Route allein oder im Verein mit anderen abzufahren, findet Tipps in dem Heft "Oste - Ostsee per Rad" von Peter Prüß. Die kleine Schrift liegt als PDF-Datei zum Herunterladen und Ausdrucken hier im Internet vor.

Eine Gesamtdarstellung der Deutschen Fährstraße mit Detailkarten und vielen Links steht unter www.deutsche-faehrstrasse.de.


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