Rundbrief der AG Osteland an Mitglieder und Freunde / Oktober 2012

Sonnabend Groß-Demo gegen industrielle
Biogasanlagen im Schutzgebiet an der Oste

Für diesen Sonnabend, 20. Oktober, rufen Umweltvebände und Kommunalpolitiker zu einer Demonstration gegen den Wildwuchs von Biogasanlagen und die ständig steigende Vermaisung der Landschaft an der Oste auf. Anlass ist der geplante Bau einer Methangasfabrik im Wasserschutzgebiet Zone III in der Gemarkung Groß Meckelsen bei Sittensen.
 
Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz Häsenheide an der L142 von Groß Meckelsen nach Sittensen. "Mit Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Fahrzeug - jeder ist recht herzlich eingeladen. Ziel wird gegen 15 Uhr das Sittenser Rathaus (Rathausvorplatz) sein. Die Demonstration wird von den Medien begleitet. Spiegel-TV, Arte, NDR-Das Magazin und diverse Printmedien haben bereits zugesagt," heißt es in dem Aufruf: "Gemeinsam sind wir stark, lasst uns das erhalten, was uns die Natur gegeben hat."


Diesen Sonntag, 15 Uhr, Lesung
aus dem vierten Osteland-Buch

Auf ein neues Buch können sich die Freunde der Oste freuen: Unter dem Titel "Ufergeflüster - Ostegeschichten" hat der Autor Dietrich Alsdorf zwischen Quellgebiet und Mündung des längsten Nebenflusses der Niederelbe 21 Sagen und Geschichten gesammelt. Vorgestellt wird das von der Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. herausgegebene Buch, das im Fischerhuder Verlag Atelier im Bauernhaus erscheint, an diesem Sonntag, 21. Oktober, 15 Uhr, in der ehemaligen Lagerküche in Sandbostel in einer Gemeinschaftsveranstaltung mit der Stiftung Lager Sandbostel.

Zum Ort der Buchpremiere gelangt man, wenn man in der Ortsmitte von Sandbostel (südlich von Bremervörde) dem Richtungsschild zur Gedenkstätte Lager Sandbostel bzw. zum Gewerbegebiet folgt. Nach etwa einem Kilometer sieht man an der linken Seite kurz vor Heinrichsdorf das "Gewerbegebiet Immenhain", wo sich die baulichen Überreste des ehemaligen Lagers und die Gedenkstätte befinden.

Zu den eindrucksvollen Beiträgen des Buches gehört der "Zug der Toten", eine traurige Reminiszenz an die politische Vergangenheit: Über den Kleinbahnhof Brillit wurden Menschen aus dem KZ Neuengamme nach Sandbostel gebracht. Auch Himmlers Flucht über die Oste und seine Ergreifung sind in eine spannende Erzählung eingeflochten.

Doch neben Texten etwa über deutsche Flieger, die über der Oste abgestürzt sind, gibt es auch schöne oder kulturhistorisch interessante Geschichten, zu denen die Mythen an der Ostequelle oder "Gudrun von der Heilsburg" gehören. "Die Madonna von Bossel" heisst die Geschichte eines Medaillons, das der Archäologie-Experte Alsdorf in Bossel fand. Es rettete den von den Wikingern besetzten Sachsen das Leben - sie führten die Askomannen im Jahr 994 im Glindesmoor bei Bremervörde ins Verderben.

Autor Alsdorf, Jahrgang 1953, arbeitet in der archäologischen Denkmalpflege in Stade und hat seit 1980 mehrere Bücher und eine Vielzahl von Aufsätzen zu lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht. Alsdorfs Romandebüt "Anna aus Blumenthal" war ein großer Erfolg, "Abels Blut" und "Isern Hinnerk", der historische Roman des sagenumwobenen Ritters aus Horneburg, der die Burg Bremervörde eroberte, folgten. Der Autor wurde mit dem Kulturpreis "Der Goldene Hecht" der AG Osteland ausgezeichnet.

"Ufergeflüster" ist bereits das vierte von der AG Osteland präsentierte Buch. Zuvor erschienen waren - jeweils im Verlag Atelier im Bauernhaus - die Bände "Die Oste von der Quelle bis zur Mündung", "Die Farben der Oste" und "Die Geschichte der Fähren an der Oste".


Brachialpolitik gescheitert,
jetzt Pilgern für die Elbe

"Die kompromisslose Brachialpolitik der Hamburger Senate ist erneut gescheitert." Mit diesen Worten kommentiert AG-Osteland-Vize Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen Elbvertiefung, die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, die  Elbvertiefung vorerst zu stoppen. Das Gericht hat die Sach- und Rechtsfragen als so schwierig und bedeutend erachtet, dass sie erst im Hauptverfahren verlässlich geklärt werden können. Damit durch einen Beginn der Baggerarbeiten vor der endgültigen Entscheidung keine irreversiblen Schäden entstehen, wurden die Bagger gestoppt. Rademacher: "So hat die Elbe eine weitere Schonfrist von zwei bis vier Jahren erhalten. Auch die Verfahrensbeteiligten haben damit Zeit zum Nachdenken bekommen."

Am Mittwoch, 24. Oktober, startet ein "Pilgerweg zum Schutz der Elbe", den das Regionale Bündnis vorbereitet hat. Der Weg beginnt um 8.30 Uhr an der Alten Liebe in Cuxhaven mit einer Andacht von Pastor Kurt Schaefer und führt dann in fünf Tagen bis nach Hamburg. Abends wird es jeweils um 20 Uhr Gesprächsrunden zur Elbvertiefung geben. 24.10 (Neuhaus): Gespräch mit dem Fischer und Ostepreisträger Walter Zeeck. 25.10. (Freiburg): Folgen der Elbvertiefung für Landwirtschaft und Ökologie, 26.10. (Stade):  Friedensforscher Martin Arnold über die Erfolgsfaktoren friedlichen Widerstands, 27.10. (Cranz): Elbe und Atomkraft mit Karsten Hinrichsen von Brokdorf Akut, 28.10.: Abschlussveranstaltung in Hamburg.

Wer an dem Pilgergang teilnehmen oder in irgendeiner Form Unterstützung anbieten möchte, ist herzlich willkommen. "Wir freuen uns auch über eine tage- oder stundenweise Begleitung", sagt Walter Rademacher. Diejenigen, die eine längere Strecke mitgehen möchten und daher auch Übernachtungsmöglichkeiten brauchen, bittet das Regionale Bündnis um Anmeldungen unter fuerdieelbe@yahoo.de.


Tag der Oste am 17. 2.
in Bremervörde-Elm

Den relativ stärksten Zuwachs verzeichnet die AG Osteland zurzeit am Oberlauf der Oste im Landkreis Rotenburg. Als Mitstreiter konnte Deutschlands größte ehrenamtlich betriebene Flußgebietskooperation dort jüngst auch einige Prominente begrüßen wie den NABU-Landesvize Uwe Baumert (Deinstedt), die Grünen-Abgeordnete Elke Twesten (Scheeßel) und den CDU-Ortsvorsitzenden Marco Prietz (Bremervörde).

Der "Tag der Oste" soll, wie der Osteland-Vorstand beschloss, nächstes Jahr im Kreis Rotenburg stattfinden: Unter der Schirmherrschaft der Landräte aus Cuxhaven, Stade und Rotenburg wird der mit 3500 Euro dotierte Ostekulturpreis "Goldener Hecht" am Sonntag, 17. Februar, in Bremervörde-Elm verliehen.


50. Krimi, 500. Mitglied
und der 1000. Oste-Stör

Im neunten Jahr ihres Bestehens kann die Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V. auf einen Sommer der Erfolge zurückblicken: Enorme Fortschritte sind gerade im letzten halben Jahr erzielt worden, um die Ferienregion im mittleren Drittel des Elbe-Weser-Dreiecks bekannter und attraktiver zu machen. Diese Bilanz zog der Vorstand der "Lobby für die Oste" in seiner Oktober-Sitzung in "Schomaker's Landgasthof" in Bremervörde-Elm.

So hat die von Ministerpräsident David McAllister im September vorgenommene Freisetzung des 1000. Störs in Oberndorf (Kreis Cuxhaven) bundesweit das Interesse von Sportfischern auf das Artenschutzprojekt an der Oste und damit auf den Fluss gelenkt, berichtete Wolfgang Schütz (Osten), der Sprecher des Osteland-Arbeitskreises Wanderfische in der Vorstandssitzung.

Begrüßt werden von der AG Osteland auch die jüngst vorgenommene Modifizierung von Wehren und anderen Wanderfisch-Hindernissen in der Samtgemeinde Sittensen und die Eröffnung des ersten "fischdurchgängigen" Tideschöpfwerks an der Oste in Hemmoor-Basbeck.

Als "weitere Attraktivierung" der "Deutschen Fährstraße", die von der AG Osteland konzipiert worden ist, bewertet der Verein die Inbetriebnahme des Hechthausener "Püttenhüppers", der - nach Osten, Brobergen und Gräpel - vierten Personenfähre auf dem Fluss, am Ferienpark Geesthof in Hechthausen-Klint.

Gut angenommen wird, wie Dobrock-Touristiker und Vorstandsmitglied Michael Johnen (Cadenberge) ausführte, auch der neue "Oste-Radweg" zwischen Tostedt (Landkreis Harburg) und Balje (Landkreis Stade). Die reizvolle Route wird in diesem Jahr von der AG Osteland mit 35.000 großformatigen Gratis-Faltkarten beworben, die den gesamten Flusslauf von der Quelle bis zur Mündung darstellen.

Für die Tourismuswerbung will die AG Osteland auch weiterhin die vielen im "Krimiland Kehdingen-Oste" angesiedelten Kriminalromane nutzen. Nach der kürzlich erfolgten Präsentation des 50. Oste-Krimis - "Tödliche Schriftrollen vom Nil" von Reinhold Friedl - im Natureum Niederelbe will die Arbeitsgemeinschaft per Plakat ("Jeder Ort ein Tatort") und mit einer Gästeführerschulung im Dezember auf die Literaturregion aufmerksam machen, wie Vorstandsmitglied und Dipl.-Bibliothekarin Renate Bölsche ankündigte.

Als gesichert gilt eine weitere Aufwertung des Wassertourismus- und Wassersportreviers Oste: Im kommenden Jahr soll am Fährhaus in Brobergen, neben der historischen Prahmfähre, ein neuer Schiffsanleger entstehen. Es handelt sich - nach den Fahrgastschiff-Anlegern in Balje, Oberndorf, Osten, Hechthausen-Klint und Großenwörden - um das sechste in den letzten Jahren entstanden derartige Projekt an der Unteren Oste.

Eine wassersportliche Premiere bereitet der Osteland-Arbeitskreis "Blaues Netz" für das nächste Jahr vor: Zum "Absegeln" sollen Wassersportler aus der gesamten Niederelberegion zu einer Art Sternfahrt in die Häfen an der Oste eingeladen werden. In die Vorbereitungen sind die Touristiker und die Wassersportvereine am Unterlauf einbezogen, wie Vorstandsmitglied Bernd Jürgens (Hemmoor) berichtete.

Positiv verläuft die Mitgliederentwicklung der 2004 gegründeten AG Osteland, die jetzt die Geschäftsfrau und Bistro-Betreiberin Wiebke tum Suden aus Neuhaus (Kreis Cuxhaven) als 500. Mitstreiterin aufnehmen konnte. Knapp verfehlt haben diese runde Zahl die Neumitglieder Nummer 499 und  501, die Gastronomin Kathrin Rabe aus Elm (Kreis Rotenburg) und die Krimiautorin Sigrid Schütz aus Himmelpforten (Kreis Stade).

Als weitere neue Mitglieder begrüßen wir Hans-Jürgen Schröder, Bremervörde, Masoud Ghorbani, Elm, Hans-Jürgen Müller, Selsingen, und Hartwig Sendner, Elm.

Beitrittsformular zum Download: http://www.niederelbe.de/osteland/beitrittserklaerung2011.doc




Ausstellungsserie zur
Sturmflut 1962 beendet

Erfolgreich wurde Ende September im Kornspeicher in Nieder Ochtenhausen (Kreis Rotenburg) eine Serie von vier Ausstellungen zum 50. Jahrestag der verheerenden Februar-Sturmflut 1962. abgeschlossen. Die unter Federführung von AG-Osteland-Vize Walter Rademacher (Neuhaus) zusammengestellte Bilderschau war zuvor in der Ostehalle in Geversdorf (Kreis Cuxhaven), im Natureum Niederelbe in Balje (Kreis Stade) sowie in der Kulturdiele in Hemmoor gezeigt und durch eine Expertendiskussion in Großenwörden (Kreis Stade) ergänzt worden.

Bei einem Nachbereitungstreffen  in Hemmoor dankte der Osteland-Vorstand allen Mitwirkenden, darunter Natureum-Chefin Dr. Clivia Häse (Balje; Foto), Ursula Schröder (Neuhaus), Dorothee Fetz (Belum), Birgit Patjens (Hemmoor), Renate Schnabel (Geversdorf), Gerald Bruns (Neuhaus), Günter Lunden (Geversdorf), Tjark Petrich (Hemmoor), Frank Auf dem Felde (Osten), Henning Kuhne (Oberndorf), Dieter Köpke (Oberndorf) und Heino Grantz (Hemmoor).

Die Heimatfreunde innerhalb der AG Osteland wollen ihre Zusammenarbeit fortsetzen.


Osteland online

Die folgenden Websites sind unserem Verein und seinen Projekten gewidmet:

http://www.osteland.de - Zentrale Homepage der AG Osteland
http://www.krimiland.de - Osteland-Projekt Krimiland Kehdingen-Oste
http://www.blaues-netz-oste.de - Osteland-Fachgruppe Schifffahrt und Gewässer
http://www.deutsche-faehrstrasse.de - Osteland-Projekt Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel
http://www.oste-radweg.de - Osteland-Projekt Oste-Radweg Tostedt - Neuhaus (Natureum)
http://www.schwebefaehre.org - Osteland-Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren
http://www.wilde.oste.de - Website zur Osteland-Sturmflutausstellung 2012

Die AG Osteland ist seit einigen Monaten auch auf Twitter und Facebook präsent, unter anderem mit den Seiten

http://www.facebook.com/groups/osteland/
http://www.facebook.com/groups/krimiland/
http://www.facebook.com/groups/schwebefaehren
http://www.facebook.com/osteradweg

Aktuelles aus dem Osteland bieten darüber hinaus etliche Websites von Vereinsmitgliedern, z. B.

http://www.oste.de - Oste-Portal von Jochen und Renate Bölsche

http://www.schwebefaehre-oste.de - Website der Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre
http://www.natureum-niederelbe.de - Homepage des Küstenmuseums an der Oste
http://www.de-oestinger.de und
http://www.osteweb.de - Osten- bzw. Oste-Websites von Karl-Heinz Brinkmann


Dieses Rundschreiben erhalten alle Mitglieder der AG Osteland, die dem Verein eine E-Mail-Adresse übermittelt haben, sowie - auf Anforderung - Freunde des Vereins.

Kontakt: Jochen Bölsche, Fährstraße 3, 21756 Osten, Tel. 04771-887225, E-Mail: boelsche@gmx.de



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