Bericht von Wolfgang Schütz
auf der Osteland-JHV 2014
Liebe Freunde des Ostelandes, das Jahr 2013 war
ein erfolgreiches, aber auch richtungsweisendes Jahr für die ARGE
Wanderfische Oste. Zwei Schwerpunktthemen haben uns besonders beschäftigt:
> die Bestandsstützung des Europäischen
Aals in unserem Hausgewässer Oste und
> die Maßnahmen zur Wiedereinbürgerung
des Europäischen Störs in unserem Fluss.
Die Bestandsstützung des Aals in der Oste
ist, bedingt durch den dramatischen Rückgang der Population, ein großes
Thema bei uns Sportfischern geworden. So wurden mit der hervorragenden
Unterstützung und Organisation des LSFV Niedersachsen zum wiederholten
Male in der Oste ca. 7.200 Farmaale alleine durch die OPG eingesetzt.
Der ehemalige Massenfisch Aal ist Gegenstand der größten Besatzaktion
der Gegenwart geworden. In niedersächsischen Gewässern
wurden insgesamt über 1 Million Farmaale eingesetzt. Hierbei leistete
der LSFV Niedersachsen eine nicht zu unterschätzende Arbeit. Diese
Besatzaktion wurde, wie im Vorjahr auch, zu 60% gefördert. Die restlichen
40% gingen zu Lasten der Sportfischervereine.
Kommen wir nun zum Störprojekt: Neben dem
Frühjahrs- und Herbstbesatz mit gleichzeitigem Störfest auf dem
Gelände des Bootsclub Elm zeigen die Wiederfänge durch den Berufsfischer
Walter Zeeck, dass die eingesetzten Fische ihre Wanderung vom Besatzort
hin bis zum Wiederfang Höhe Brunsbüttel ohne Schaden überstanden
haben. Die Größe der jungen Störe beim Fang zeigte aber
auch, dass das Nahrungsangebot reichlich vorhanden ist.
Mein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des
Bootsclubs Elm, die in beispielhafter Weise das Elmer Störfest organisiert
haben. Es hat an nichts gefehlt, die Stimmung war hervorragend, und man
könnte es nicht besser machen. Ich ziehe meinen Hut vor den Organisatoren.
Die Auszeichnung der Uno als Beispielprojekt der
UN-Dekade biologischer Vielfalt war zweifelsohne das herausragendste Ereignis
im abgelaufenen Jahr. Zugleich wurde der 10.000. Jungstör der Art
Acipenser sturio in der Elbe bei Lenzen eingesetzt. Ein Drittel dieser
10.000 kleinen Störe wurden alleine in der Oste besetzt, was wiederum
den hohen Stellenwert unseres Flusses im Elbeeinzugsgebiet, aber auch im
internationalem Konzept dokumentiert.
Im Herbst wurde der Stör vom Deutschen Angelfischerverband
zum Fisch des Jahres 2014 ernannt, nicht zuletzt auch wegen des großen
Engagements der Akteure und Anwohner hier am Fluss.
Das hierzu noch in Arbeit befindliche Fachbuch
wird voraussichtlich im April der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch
hier haben Jochen Bölsche und ich ein Kapiel beigesteuert. Unser
Thema heißt: Angeln und Naturschutz am Beispiel der Oste.
Meine lieben Osteland-Freunde, es ist nicht zu
übersehen, dass die Oste mit ihren Anwohnern und Akteuren einen Eckpfeiler
im internationalen Wiedereinbürgerungsprojektes darstellt. Vor kurzem
wurde durch Experten der ARGE Wanderfische Oste und Dr. Gessner vom Leibniz-Institut
für Gewässerökologie und Binnenfischerei die Lachs- und
Meerforellenbrutanlage der Ostepachtgemeinschaft in Augenschein genommen.
Es wurde die Nutzung als externe Stör-Larvenaufzucht in den
Monaten Mai bis Juli geprüft. Ich kann schon soviel sagen, dass mit
einer Aufrüstung kleiner technischer Hilfsmittel die Aufzucht machbar
wäre. Es muss im Wesentlichen noch der enorme Zeitaufwand (6 Std.
pro Tag) abgeklärt werden.
Vorausschauend ist bekanntzugeben, dass am 7.
Mai um 11.00 Uhr in Gräpel der diesjährige Frühjahrsbesatz
mit Jungstören stattfindet. Unsere Zielgruppe sind dieses Mal die
Kinder. So haben wir die umliegenden Grundschulen und den örtlichen
Kindergarten angesprochen, die ihrerseits im Vorfeld einen Malwettbewerb
zum Thema Stör veranstalten. Weiterhin werde ich, wenn es gewünscht
wird, vorab in die jeweiligen Grundschulen gehen, um die Kinder, aber auch
die Lehrkräfte auf das Thema einstimmen. Ihr seid alle zum Besatz
herzlich eingeladen.