Schwebefähren
sollen
Weltkulturerbe
werden
Die Mitglieder
des Schwebefähren-Dachverbandes
13. 4. 2006. Die beiden einzigen noch erhaltenen deutschen Schwebefähren sollen in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen werden. Dieses langfristige Ziel haben sich die Vertreter der Fährorte Osten und Hemmoor sowie Rendsburg und Osterrönfeld gesetzt, die am Donnerstag in Osten einen "Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren / German Transporter Bridges Association" gegründet haben; der Dachverband hat rechtlich die Form eines Arbeitskreises innerhalb der AG Osteland e. V..
Die Bürgermeister Andreas Breitner (Rendsburg), Jörg Sibbel (Osterrönfeld) und Carsten Hubert (Osten) sowie der 1. Samtgemeinderat Dirk Brauer (Hemmoor) und Bauamtfrau Birgit Greiner vom Landkreis Cuxhaven, dem Eigentümer der Oste-Fähre, wollen eng zusammenarbeiten, um den historischen Wert der technischen Baudenkmale, von denen weltweit nur noch acht existieren, hervorzuheben, sie verstärkt in den Mittelpunkt kultureller und touristischer Aktivitäten zu stellen und zu diesem Zweck gemeinsam mit europäischen "Schwesterfähren" EU-Fördermittel einzuwerben.
Für das länderübergreifende Projekt "Weltkulturerbe deutsche Schwebefähren" will sich der Arbeitskreis zunächst um Unterstützung durch die Landesämter für Denkmalpflege in Hannover und Kiel bemühen. Gemeinsam mit Schwebefährorten in Spanien, Frankreich und Großbritannien war bereits im vergangenen Jahr im französischen Rochefort eine europaweite Kooperation vereinbart werden.
In ihrem Bemühen um den Unesco-Status sieht sich der deutsche Dachverband durch die älteste Schwebefähre der Welt bei Bilbao (Spanien) ermutigt, die nach Angaben des Arbeitskreis-Sprechers Jochen Bölsche (Osten) bereits im Sommer mit der Verleihung des begehrten Weltkulturerbe-Ranges rechnen kann wird. Für die einzige außereuropäische Schwebefähre in Buenos Aires ist ein entsprechendes Antragsverfahren zu Jahresbeginn eingeleitet worden.
Die 1909 gebaute Schwebefähre bei Osten wird nach umfassender Sanierung vom 21. April an einmal stündlich für touristische Demonstrationsfahrten zur Verfügung stehen. Die Schwebefähre am Nord-Ostsee-Kanal ist seit 1913 Teil der Hochbrücke zwischen Rendsburg und Osterrönfeld und kann als Nahverkehrsmittel kostenlos benutzt werden.