Wie schön das Land vor 
unserer Haustür ist...

Auszüge aus einem Bericht von Maren Schoer über die organisierte Erstbefahrung des Oste-Radwegs Tostedt - Neuhaus mit den Tourenleitern Peter und Monika Prüß

Frühe Abfahrt in Cuxhaven mit dem Metronom 6.51 Uhr. Ingrid und Maren trafen auf der Papenstraße die flotte Jelli, die sich ganz erstaunt umblickte, die Beiden schon so früh zu treffen. (Unser Verschlafen vor 2 Jahren wird immer an uns kleben.) Vor demBahnhof haben wir kurz Hein begrüßt,der seine Ingrid mit dem Auto zum Startpunkt gebracht hatte.

In Hemmoor stieg der Rest der Gruppe (6 Leute: Monika und Peter, Ingrid und Uwe, Helmut und Willi), alle gut gelaunt, in die Bahn. Am Tag zuvor, so wie die ganzen Wochen, hatte es wie aus Kübeln geschüttet, und wir waren, was unser Reisewetter anging, verständlicherweise skeptisch, doch wir sollten eines Besseren belehrt werden.

Das erst Etappenziel war Tostedt, hier hieß es Aussteigen und Liftfahren mit den Rädern, rauf, runter, rauf, runter - jeder einzeln. Aber gut, dass es so etwas gibt. Monika und Peter hatten ihre Räder in einem Supermarkt deponiert, hier wurde ein zweites Frühstück eingenommen, denn wir hatten alle schon wieder Hunger. 

Los ging es in Richtung Burgsittensen zur Moorbahn. Ein pensionierter Schulrektor, der gleichzeitig Lokführer und Weichensteller war, erklärte uns alles, was mit dem Moor zusammenhängt, vom Klimaschutz zur Moorfliege. Die Bahnfahrt wurde an einem tollen Aussichtsturm unterbrochen. Von hier oben konnte man diese riesige Moorfläche (1220 ha) überblicken, es war grandios.

Schön, dass der Mensch nach so langer Zeit der Ausbeutung der Natur endlich etwas zurückgibt. Dieses Naturschutzgebiet ist nun Heimat und Rastplatz vieler seltener Vogelarten geworden, sogar seltene Pflanzen wie der Sonnentau sind hier wieder zu entdecken. Nach so vielen Informationen meldete sich auch mal wieder der Magen, und so gab es am Moorbahnhof im Naturkundehaus unser drittes Frühstück. 

Gut gestärkt ging es los in Richtung Sittensen durch grüne Landschaften. Der Himmel klarte immer weiter auf, Stimmung prächtig! Ein kleiner Wermutstropfen waren die riesigen Monokulturen des Maisanbaus. Die Gegend um Zeven herum ist in Deutschland die Hochburg der Biogasanlagen. Die Landschaft, die manchmal seicht hügelig wird, kommt dadurch kaum zur Geltung, weil einem die Sicht genommen wird. Wir wurden aber durch viele schöne Wege wieder entschädigt, oft ging es durch Wald- oder Wiesenlandschaft, immer mal wieder die Oste überquerend, die zunehmend breiter wurde.

Gegen 19 Uhr kamen wir in Zeven an unserem Hotel an.Der Juniorchef Herr Paulsen und seine Mutter hießen uns per Handschlag willkommen, das erlebt man auch selten. Ein sehr gut geführtes Hotel mit angenehmer Atmosphäre, in dem wir uns alle sehr wohlfühlten. Nach kurzer Pause gab's dann ein leckeres Abendessen.

Zweiter Tag 

Nach einem köstlichen Frühstück wurden wir von Herrn Prof. Gauß durch Zeven, an die Stätten seines früheren Wirkens, geführt. Zu Lebzeiten war er ein Multigenie in den Bereichen Mathematik, Geografie und Physik. Er revolutionierte mit seiner sogenannten "Dreiecksvermessung" die damals sehr lückenhaft vorhandenen geografischen Vorstellungen. Herr Prof. Gauß war von Kopf bis Fuß originalgetreu gekleidet, und sah sehr echt aus, noch dazu sah er dem früheren Gauß zum Verwechseln ähnlich.

Die Tour ging dann weiter zur Eitzer Mühle. Eenfalls an der Oste gelegen, wird sie heute als Landfrauencafe und -laden genutzt. Hier gab es für uns leckeren selbstgebackenen Kuchen, und man konnte noch ein wenig stöbern.

Weiter ging die Fahrt durch Moorgebiete, immer mal wieder die Oste querend. Auf der Fahrt nach Selsingen kamen wir durch schöne, stille Wald- und Moorgebiete. Das Hotel in Bremervörde lag direkt an der Oste. Nach dem Abendessen saßen wir noch in dem idyllischen Biergarten zusammen, um den schönen Tag ausklingen zu lassen.

Dritter Tag

Am nächsten Morgen ging's um 8.30 Uhr gleich nach dem Frühstück weiter. Der Weg führte uns vorbei an dem kleinen Hafen und dem Vörder See. Zu unser aller Erstaunen lag Sommer in der Luft! Jetzt kam es mir so richtig ins Bewusstsein, was die ganze Zeit gefehlt hatte und was wohl jeder stark vermisst hatte in diesem Jahr. 

Durch grüne Wiesen, Schwalben in der Luft, ging es nach Brobergen.Hier gab es eine Pause mit anschließender Überfahrt über die Oste, mit einer sehr alten Fähre.

Weiterfahrt nach Hemmoor. Mit der Schwebefahre übergesetzt um im "Fährkrug" zu Mittag zu essen. Es gab leckere Bratkartoffeln mit Matjes.

Gut gestärkt ging es weiter Richtung Neuhaus über Oberndorf. Die Sonne wurde leider auf der letzten Etappe sehr stichelig, und es türmten sich die ersten dunklen Wolken auf, aber regnen sollte es erst die nächsten Tage wieder.

In Neuhaus angekommen, wurden wir bei Willis Frau Irma mit leckerem Kuchen bewirtet, was wir alle sehr genossen haben! Es wurden der Gastgeberin Irma und unseren beiden Tourenleitern noch kleine Geschenke überreicht, als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung. Wir danken Monika und Peter für diese schöne und abwechslungsreiche Tour durch unsere Heimat. Während der Tour wurde uns bewußt, wie schön die Landschaft vor unserer Haustür ist.

www.oste.de