Fünf Jahre
Krimiland

Erstes Krimiland-Plakat (Februar 2006)

Vor fünf Jahren, am 24.  Februar 2006, startete mit einer Krimilesung des Autors Thomas B. Morgenstern im Gasthaus "Zum Seefahrer" in Osten-Achthöfen das AG-Osteland-Projekt Krimiland Kehdingen-Oste.

Morgenstern-Lesung am 24. Februar 2006

Im selben Monat brachte die AG Osteland das Vorhaben in das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (Ilek) Kehdingen-Oste ein, das es wenig später als Leitprojekt nominierte - siehe Seiten 56 f. des Ilek-Abschlussberichts (PDF-Datei).

In der Begründung geht der Ilek-Bericht auch auf das von Jochen Bölsche bereits 2001 gestartete private Vorläuferprojekt www.deutsche-krimistrasse.de ein, über das es heißt:

Die Kehdingen-Oste Region verfügt mit ihrer beispiellosen Dichte von Krimi- und Krimidrehbuch-Autoren in diesem Bereich über ein Alleinstellungsmerkmal, das herausgestellt und touristisch beworben werden soll. Dieses Thema greift das Tourismuskonzept KrimiLand Kehdingen-Oste auf. Es wurde von der AG Osteland entwickelt, in den ILEK-Prozess eingebracht und ist bereits erfolgreich angelaufen. Es ist nach dem Vorbild des touristischen Konzeptes in der Eifel entstanden und lockt dort Tausende von Touristen an.

Die Akzeptanz für ein derartiges Projekt wurde seit 2001 durch ein privates Internet-Literaturprojekt (www.deutsche-krimistrasse.de)getestet, das die am Rönndeich (Gemeinde Drochtersen) verfassten Thriller und Regionalkrimis bewirbt.

Die Website hat in Presse, Funk und Fernsehen ein großes Medienecho ausgelöst. Die Idee von der Krimistraße wurde u. a. von privaten Ferienhausvermietern aufgenommen, die sich mit dem Slogan �Das deutsche Dartmoor� um eine Verlängerung der Saison in den Herbst und Winter bemüht haben.


Erste Krimiland-Projektgruppe (März 2006)

Im März 2006 konstituierte sich eine Projektgruppe, um ehrenamtlich das für die AG Osteland erarbeitete Krimiland-Konzept (PDF-Datei) umzusetzen. Das Logo zeigte zunächst eine Kuh mit Zielscheibe, die wenig später durch eine Zielscheibe zwischen zwei Kopfweiden (Entwurf: Prof. Christoph Drescher) ersetzt wurde.


Erstes Logo: eine Kuh im Visier

In den darauffolgenden fünf Jahren haben im Krimiland Kehdingen-Oste rund 60 Krimi-Lesungen, Krimi-Exkursionen und Krimi-Schiffstörns stattgefunden, und in TV und Funk, Zeitungen und Zeitschriften sind Aberdutzende von Beiträgen erschienen.


Beitrag im Osteland-Magazin 1/2011

Über die Geschichte des Krimiland-Projekts schrieb Ursula Holthausen Anfang Februar im Osteland-Magazin:

Ein halbes Jahrzehnt
Krimiland Kehdingen-Oste

Koordinatorin Renate Bölsche hat
das Ohr am Thriller-Pulsschlag

Diese Erfolgsgeschichte lässt eine ganze Region erblühen: Vor fünf Jahren begann das Krimiland Kehdingen-Oste seine Konturen zu schärfen � oder, um es im Tatort-Jargon zu sagen, die Messer zu wetzen.

Seither präsentiert sich der schaurig-schöne Landstrich inhaltsschwer: �Jeder Ort ein Tatort�, wird werbewirksam gemunkelt, von der �Straße zum Jenseits� ist die Rede. Vom literarisch so ungemein fruchtbaren Krimiland an Oste und Elbe, das sich durch Nebelbänke und moorigen Bruchwald auszeichnet, ließ sich Drehbuchautor Volker Vogeler in 200 Folgen der Fernsehserie �Der Alte� inspirieren. �Tatort�- und �Derrick�-Folgen hatten hier ihren blutbefleckten Nährboden.

Autoren- und Krimidichte drücken der Region ein Alleinstellungsmerkmal in deutschen Landen auf. Touristiker beginnen zu jubeln, denn Krimis und ihre Tatorte lassen sich prächtig vermarkten. �Wir möchten ins Krimiland reisen�, wird an den touristischen Schaltstellen zum gern gehörten Wunsch, der zu erfüllen ist. Denn längst sind sie geschnürt, die Pakete der Krimi-Erlebnistage, gespickt mit Autorenlesungen an Tatorten. Und wenn Deutschlands ältestes noch �arbeitendes� Fahrgastschiff �Mocambo� vom Osteufer der �Krimihauptstadt� Oberndorf aus in den Abend schippert, dann hat sich das Ostewasser am Ankerplatz inmitten der tiefen Hexenbucht blutrot gefärbt. Vor dieser grandiosen Naturkulisse lüften an Bord Krimibuch-Autoren das Geheimnis der in Lettern gegossenen Mordlust. Schaudereffekte werden hier serviert wie Snacks und Wein.

Die Geburt des Krimilandes Kehdingen-Oste, ein Erfolgsprojekt der Arbeitsgemeinschaft (AG) Osteland, war vor einem halben Jahrzehnt Ausgangspunkt für ein neues Konzept mit dem Ziel der Förderung von Literatur und Tourismus. Man wollte den hier zu verzeichnenden Krimidichterekord nutzen, um mehr Aufmerksamkeit für heimische Autoren zu erlangen mit dem Effekt der Tourismusbelebung in der �vergessenen� Osteregion am Rande der Landkreise Cuxhaven und Stade.

Dabei begann die �Geschichte� aus einer von Humor geprägten Laune heraus. AG-Osteland-�Frontmann� Jochen Bölsche, in jenen Jahren am Rönndeich wohnender Spiegel-Redakteur, sah sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft von Krimibuch-Autoren �umzingelt�, unter ihnen Elke
Loewe, Volker Vogeler, Wolfgang Röhl und Jürgen Petschull. Für ihn eine Steilvorlage, den Rönndeich mit der �Deutschen Krimistraße� zu adeln. Das schlug ein.

Bald berichtete �Die Zeit� auf zwei ganzen Seiten. Die mittlerweile eingerichtete Website fand unglaubliche Resonanz, Deutschland-Radio Kultur schaute vorbei und berichtet, es kamen Nachrichtenmagazine, Tageszeitungen, Wochenblätter. Aus der Krimistraße �Rönndeich� wurde das Krimiland Kehdingen-Oste, und mittlerweile sind einige der Rönndeich-Autoren am Ostedeich zu Hause.

Koordinatorin der ersten Stunde ist Diplom-Bibliothekarin und Diplom-Geografin Renate Bölsche. �Wir wollen nicht nur Schriftsteller fördern, sondern die Region�, bezieht sie Position und unterstreicht die bisherigen Erfolge. Die Autoren-, Touristiker- und Kooperationspartner-Kontaktfrau spürt auf, wann das nächste Krimibuch herauskommt und wirkt mit, wenn es spannende Programme mit Lesungen und Tatorten im Mittelpunkt zu entwickeln gilt.

Umfangreiche Pressearbeit, eine ständig aktualisierte Website (www.krimiland.de) und der Newsletter �Fleetenkiller� gehören dazu, ebenso Gespräche mit ortsnahen Veranstaltern. Und manchmal kommt das Hamburger Abendblatt vorbei (in den vergangenen Monaten gleich dreimal) oder andere namhafte Printmedien sowie Radio- und Fernsehsender, um �Blut zu lecken�.

Seit 2006 wurden über 60 Lesungen veranstaltet oder vermittelt. Oft mit der Besonderheit origineller Lesungsorte, wie die Molkerei Hasenfleet als �Resonanzboden� für Morgensterns �Milchkontrolleur, der Ziegelei-Brennofen in Assel, die Ziegelei Rusch bei Drochtersen als Handlungsort für Eggers' �Ziegelbrand�, ein Gewölbekeller am Deich in Neuhaus, der Kornspeicher Freiburg, das Herrenhaus Gut Hörne, die Kameliengärtnereiin der Wingst, in der Elke Loewe aus ihrem Krimi �Schneekamelie� las, und so weiter. �Wir wollen auch weiterhin Lesungen an Originalorten veranstalten, hebt Renate Bölsche hervor und denkt dabei an Dietrich Alsdorfs Historienromane �Anna aus Blumenthal�, �Abels Blut� und �Isern Hinnerk�, die zum Teil vom Autor mit historischen Exkursionen verbunden sind.

Im Boot der organisatorischen Macherinnen sitzt die Drochterser Buchhändlerin Inga Hebeiss, die u. a. bereits spannende Kriminächte veranstaltete, und � vor allem mit Blick auf die Alsdorf-Romane � die Frontfrau des Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen, Corinna Kolf. �Das machen wir für unsere Freunde�, beziehen Autoren immer wieder Position, wenn die Krimiland-Koordinatorin Renate Bölsche mit einem Lesungswunsch an sie herantritt. �Sie sind sehr kooperativ und aufgeschlossen, bemüht, für diese Region etwas zu machen�, unterstreicht die Ostenerin.

Das Ohr stets am Thrillerpulsschlag der schreibenden Krimizunft, ist sie über Neuerscheinungen weit vor der Zeit im Bilde � so wie beim jüngsten Thriller von Ex-Stern-Reporter Jürgen Petschull, �Der fünfte Schatten�. Für das Frühjahr 2011 erwartet sie einen neuen Röhl.


www.krimiland.de



 
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