SPIEGEL-BUCH
Jochen
Bölsche (Hg.): "Rudolf Augstein - Schreiben, was ist"

München
(dpa) - Einen Monat nach dem Tod des Herausgebers des Nachrichtenmagazins
«Der Spiegel» erscheinen bei der Deutschen Verlags-Anstalt
(DVA) Rudolf Augsteins wichtigste Kommentare. Das von Jochen Bölsche
herausgegebene Buch «Rudolf Augstein. Schreiben, was ist. Kommentare,
Gespräche, Vorträge» (352 Seiten, 24,90 Euro) sei «das
Vermächtnis des einflussreichsten Journalisten und Publizisten der
Nachkriegszeit und zugleich ein Streifzug durch die Geschichte der
Bundesrepublik», teilte der Münchner Verlag am Mittwoch mit.
Das Buch versammle Augsteins Kommentare, bedeutende Gespräche sowie
einige Texte des Publizisten, die in Buchform oder auch in anderen Printmedien
erschienen sind. Der Band dokumentiere nicht nur das Selbstverständnis
eines unabhängigen Journalisten, er liefere auch ein Panorama der
Nachkriegszeit: «die Auseinandersetzungen mit Adenauer und den Streit
um die Wiederbewaffnung, die Affären um Strauß und Flick bis
zur Wiedervereinigung und zu die Diskussionen um die amerikanische Politik
in der Gegenwart». - © dpa - Meldung vom 04.12.2002 19:02
Uhr - Hier
bestellen bei amazon.de
Chinesische Ausgabe (2004)
Kress-report:
Keine Biografie - aber eine
spannende Auswahl von Kommentaren, Gesprächen und Vorträgen des
im November verstorbenen "Spiegel"-Herausgebers
Rudolf Augstein
bietet
der Band "Schreiben, was ist". Die Augstein-Beiträge in dem
von "Spiegel"-Redakteur Jochen Bölsche
herausgegebenen Buch
(DVA, 24,90 Euro) sind chronologisch nach Dekaden sortiert. Kein
wesentliches Ereignis der Nachkriegszeit, das nicht durch Augsteins Magazin
und seine Artikel reflektiert worden wäre. Zu den Höhepunkten
zählen u.a. die Begegnungen mit Adenauer,
Heidegger,
Jaspers.
Und dazwischen immer wieder der "Spiegel": Umzug nach Hamburg, die Beteiligung
der Mitarbeiter am Verlag, ein Gespräch mit Jung-Redakteuren. Einige
Texte waren bereits in der "Spiegel"-Ausgabe zum Tod Augsteins abgedruckt
- zum Noch-einmal-lesen ist das Buch dennoch lohnenswert.
SPIEGEL
Die
Schlacht der Schnecken
Slow Food und Foodwatch machen
Schlagzeilen mit ihrem Kampf gegen gemeinsame Feinde: Fast Food und Gammelware.
Die beiden Vereine könnten unterschiedlicher nicht sein: hier gemütliche
Gourmets mit Toskana-Flair, dort kampferprobte PR-Profis mit Greenpeace-Methoden.

SPIEGEL-SERIE
Muckefuck und Hundewurst
Deutschlands Gründerjahre
(II): Zwischen Hungerjahren und Wirtschaftswunder
SPIEGEL-SONDERHEFT
Absturz
eines Superstars
Joschka Fischer und die Visa-Affäre
SPIEGEL-BUCH
Operation Gomorrha
Der Bombenkrieg gegen deutsche
Städte
in: Der 2. Weltkrieg / Wendepunkt
der deutschen Geschichte
SPIEGEL SPECIAL
Die Katastrophe des 20. Jahrhunderts
- Deutschlands Griff nach der Weltmacht: von den Blitzsiegen im Westen
über den Vernichtungskrieg im Osten bis zu den blutigen Endkämpfen
um Berlin. Dazu deckt das Sonderheft zur SPIEGEL-Serie lang verschwiegene
Seiten des Dritten Reichs auf
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Teil 1: "Die
Gischt muss hochspritzen"
Die Deiche
an deutschen Küsten und Flüssen wiegen Anwohner in trügerischer
Sicherheit. Der Anstieg des Meeresspiegels, so warnen Experten, erhöht
zusammen mit der Landabsenkung und einer verfehlten Schifffahrtspolitik
die Gefahr von Katastrophen in den kommenden Jahrzehnten.
Teil 2: "Milliardenpoker
um die Containerriesen"
Deutschlands
Seehäfen kämpfen erbittert um die Containerschiffe von morgen
- auf Kosten des Steuerzahlers und, wie Kritiker behaupten, zu Lasten des
Umweltschutzes. Gegner und Befürworter spielen mit umstrittenen Gutachten
und Urängsten vor Flutkatastrophen.

SPIEGEL-SONDERHEFT
Das Jahr des Jammerns
Ein Bericht zur Klage der Nation / Von Jochen
Bölsche
SPIEGEL-ONLINE-SERIE:
Waldschäden
(2): Förster fürchten Rinderwinde
Nach der finsteren Bilanz über den Zustand
der deutschen Wälder wächst der Druck auf Agrarministerin Renate
Künast. Die Grünen-Politikerin müsse schnellstens gegen
den Forstschädling Nummer eins vorgehen: die Luftverschmutzung durch
die Landwirtschaft.
Waldschäden
(1): "Gülle killt den Wald"
Noch vor einem Jahr wollte Agrarministerin Renate
Künast den Wald gesund beten. Jetzt muss die Grüne einräumen,
dass es vielen Forsten schlechter geht denn je. Für eine der Hauptursachen
ist sie selber zuständig: Luftverschmutzung durch die Landwirtschaft.
SPIEGEL-ONLINE-DOSSIER
"Erst
stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch"
"In Westdeutschlands Wäldern, warnen Forstexperten,
'tickt eine Zeitbombe': Ein großflächiges Tannen- und Fichtensterben
ist, wie Fachleute befürchten, erstes Vorzeichen einer weltweiten
"Umweltkatastrophe von unvorstellbarem Ausmaß". So begann die Titelgeschichte
des SPIEGEL im November 1981, die eine anhaltende Debatte entfachte. Schnelle
Erfolge bei der Schadstoffbegrenzung kaschierten das Problem, dem jährlichen
Waldschadensbericht wurde nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Zeitbombe
aber tickt: Der Boden ist durch zu hohen Stickstoffeintrag verseucht, auch
Buchen und Eichen sind bedrohlich erkrankt.
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Kuckuckskinder
(2): Wenn der Bruder mit der Halbschwester
Der Plan des Justizministeriums, diskrete Schnelltests
zur Vaterschaftsbestimmung zu verbieten, hat eine "Pro-Test"-Welle ausgelöst.
Männerrechtler befürchten einen Testtourismus ins Ausland und
beschwören neue Gesundheitsrisiken sowie erhöhte Inzest-Gefahr
bei massenhafter Zunahme ungeklärter Abstammungsverhältnisse.
Kuckuckskinder
(1): Zahlväter rüsten zum Wattestäbchen-Krieg
In Deutschland leben Hunderttausende Seitensprung-Kinder,
die falschen Vätern untergeschoben worden sind. Zwei Ministerinnen
wollen jetzt die diskreten DNS-Tests verbieten, mit denen die gehörnten
Zahlväter betrügerische Mütter überführen können.
Deutschlands Männer-Lobby läuft Sturm, Politiker und Juristen
sind uneins.

SPIEGEL-TITEL
Der
geplünderte Mann - Scheidung tut weh
Die Scheidungswut bricht alle Rekorde, über
eine halbe Million Deutsche pro Jahr sind betroffen. Neuere Studien zeigen:
Seelisch leiden unter dem Scheitern einer Ehe, neben den Kindern, vor allem
die Männer. Jetzt will die Bundesregierung das Unterhaltsrecht ändern
- zu Gunsten der Kinder, zu Lasten vieler Ex-Ehefrauen.
Der
Mythos von der Kriegsbegeisterung
Historiker widerlegen die Legende
von der Kriegsbegeisterung der Volksmassen im Herbst 1914
Die
Peitsche des Bändigers
Nach Luftkrieg und Vertreibung wird ein drittes
Tabuthema virulent: die Kolonien der Deutschen. Vor 100 Jahren trieben
kaiserliche Truppen in Deutsch-Südwestafrika Zehntausende Herero in
den Tod. Jetzt verlangen die Nachfahren Entschädigung für den
Völkermord. Von Jochen Bölsche

SPIEGEL-TITEL
Land
ohne Lachen
Deutschland
schrumpft - und ergraut. Die Bundesrepublik rangiert mit ihrer Geburtenrate
unter 190 Staaten auf Platz 185. Vier von zehn deutschen Akademikerinnen
verzichten auf Mutterglück und Mutterstress. Sind die Frauen in den
Gebärstreik getreten - oder die Männer in den Zeugungsstreik?

SPIEGEL-JAHRESRÜCKBLICK
USA:
Die
Macht der Märchen
Ultrarechte Globalstrategen
entwarfen schon 1998 einen Masterplan für den Sturz Saddams. Mit Propagandalügen
bereiteten Washington und London den Krieg gegen den Ölstaat vor.
Antisemitismus:
"Angela,
hau's G'lump aussi"
Die CDU/CSU trennt sich von
einem Abgeordneten, der die Juden in Zusammenhang mit dem Wort �Tätervolk�
bringt � und löst eine Rebellion der Parteibasis aus.
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Die
DNS-Jäger (I): "Nur ein Lecken am Holzstab"
In Berlin bahnt sich ein Quantensprung
in der Kriminalpolitik an. Innenminister Otto Schily plant eine Ausweitung
der Gen-Tests. Sein Genosse Erwin Sellering, Justizminister in Schwerin,
plädiert sogar für die Speicherung der DNS-Werte aller Neugeborenen.
DNS-Jäger
(II): Blut am Messer des Verdächtigen
Jahrzehnte alte Kriminalfälle
werden plötzlich gelöst, Unschuldige aus den Gefängnissen
befreit - trotz der unbestrittenen Erfolge der Gen-Fahndung warnen Skeptiker
vor Missbrauchsmöglichkeiten.
Die
DNS-Jäger (III): "Engmaschig wie eine Feinstrumpfhose"
Die enorme Erfolgsquote von
Gen-Tests ermutigt Polizisten, die Jagd nach DNS-Proben zu verschärfen.
Wissenschaftler in aller Welt arbeiten daran, die letzten Geheimnisse des
Zellkerns in den Dienst der Fahndung zu stellen.
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Datenkrake
GEZ (I): Der Inkasso-Riese mit dem Stasi-Image
Um ihre aufgeblähten Programme
zu finanzieren, beschäftigen die Öffentlich-Rechtlichen einen
weltweit einmaligen und verhassten Spitzelapparat. Datenschützer sehen
in den Gebühreneintreibern der GEZ einen modernen "Big Brother", viele
Bürger versuchen, das System auszutricksen. Eine SPIEGEL-ONLINE-Serie
beschreibt die Methoden der GEZ-Agenten - und die Suche nach Alternativen
zur Zwangsgebühr.
Datenkrake
GEZ (II): Jagd mit Fangarmen und Fangfragen
Es gibt kein Entrinnen: Sie
streichen abends um Häuser, quetschen neugierige Nachbarn aus und
durchkämmen Laubenkolonien und Campingplätze. Die Datensammelwut
der Gebührenfahnder sorgt für böses Blut - und belastet
das Image der Öffentlich-Rechtlichen.
Datenkrake
GEZ (III): Der Pantoffelzähler geht, der Rasterfahnder naht
Nach dem Krach um die Rundfunkgebühren
steht den Landesfürsten neuer Streit ins Haus. Die unpopulären
GEZ-Schnüffler sollen durch eine elektronische Rundum-Bespitzelung
abgelöst werden. Datenschützer warnen vor dem Aufbau eines beispiellosen
Überwachungssystems.
Leserreaktionen
auf GEZ-Serie: "Willkür erzeugt schlicht Hass"
Die SPIEGEL-ONLINE-Serie über
die Methoden der GEZ-Agenten und die Gebührenpolitik der öffentlich-rechtlichen
Sender hat zahlreiche Stellungnahmen von Lesern hervor gerufen. Viele berichteten
auch über eigene Erfahrungen mit den Gebühreneintreibern. Ein
Überblick über die Beiträge aus Forum, Lesermail und Online-Vote.

SPIEGEL-ONLINE-SERIE
1.
"Vorsicht mit dem Wort Vasallen"
Im transatlantischen Eklat um den Irak ist explodiert,
was in der Nato seit längerem schwelt: massiver Unmut über die
wachsende Arroganz der Führungsmacht, die sich als "imperium americanum"
versteht, von Gott zur Weltherrschaft berufen fühlt und ihre Verbündeten
wie Hilfsvölker herumkommandiert.
2.
Das Imperium americanum schlägt zurück"
Tributpflichtige Vasallenvölker überall
in Europa und Asien, ein Weltreich in der Tradition des alten Rom - in
der Ära Bush ergeht sich Amerika in imperialen Fantasien. Auf Mitsprache
pochende Bündnispartner empfindet die singuläre Supermacht zunehmend
als politischen Ballast.
3.
Die Pipeline-Karte und die Politik
Europäische und amerikanische Nato-Partner
sind einander so fremd wie nie zuvor in der Bündnisgeschichte. Auch
konservative deutsche Wehrpolitiker kritisieren mittlerweile die Bereitschaft
der USA, völkerrechtliche Prinzipien aufzugeben. "Wo internationales
Recht im Wege steht," klagt ein CDU-Politiker, "wird es beseitigt."
4.
Wie der UN-Sicherheitsrat zum Unsicherheitsrat wurde
US-Präsident Bush will nicht akzeptieren,
dass es zwischen der letzten Supermacht auf Erden und der Supermacht im
Himmel irgendein Gremium von Bedeutung gibt. Friedensforscher beklagen
die permanenten Versuche Washingtons, die Vereinten Nationen zum "Subunternehmer"
der USA zu degradieren.
5.
Bushs Alleingang gegen die Welt
Biowaffen in Händen Dritter gelten den USA
als Kriegsgrund, doch UN-Pläne zur Inspektion ihrer eigenen Labors
lehnt die Supermacht ebenso strikt ab wie Klimaschutzverträge oder
Landminenverbote. Hat die Uno überhaupt noch eine Chance?
6.
Mit Stimmenkauf zur Stimmenmehrheit
Hinter den Kulissen der Weltpolitik steuern US-Geheimdiplomaten
und Ex-Geheimdienstler ein ehrgeiziges Ziel an: mit Pressionen und Präsenten
möglichst viele wankelmütige Mitglieder des Weltsicherheitsrates
auf die Seite Washingtons zu ziehen. Ist die Uno käuflich? Und, wenn
ja: Was kostet die Welt?
7.
Der Ex-Agent und die diplomatische A-Bombe
Washington hofft noch immer, sowohl die Russen
als auch die Chinesen von einem Irak-Veto in der Uno abhalten zu können
- mit ganz speziellen Droh- und Lockmitteln. Unterdessen versuchen erfahrene
US-Lobbyisten aus dem Rüstungs- und Geheimdienstmilieu, die künftigen
Nato-Staaten im Osten Europas auf Falkenkurs zu halten.
8.
Der Krieg, der aus dem Think Tank kam
Es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung:
In aller Öffentlichkeit schmiedeten ultrarechte US-Denkfabriken schon
1998 Pläne für eine Ära amerikanischer Weltherrschaft, für
die Entmachtung der Uno und einen Angriffskrieg gegen den Irak. Lange Zeit
nahm niemand die Strategen aus dem Dunstkreis von CIA und Rüstungsindustrie
ernst - doch mittlerweile geben die "Falken mit den Spatzenhirnen" in der
Bush-Administration den Ton an.
9.
Dirty
Tricks: Wenn Kriegsgründe erfunden werden
Von der Emser Depesche bis zum Hufeisenplan, vom
erstunkenen Tonkin-Zwischenfall bis zum erlogenen Babymord - immer wieder
haben auch deutsche und amerikanische Militärs mit Propagandalügen
und Provokationen die Kriegslust im eigenen Land zu schüren versucht.
Derzeit, argwöhnen US-Friedenskämpfer, arbeiteten Bushs Psychokrieger
an einem "neuen Tonkin".
10.
Bushs Öl-Bonanza: "Ekel erregend wie Arafats Unterhosen"
Warum wollen die USA Saddam Hussein nicht nur
entwaffnen, sondern partout entmachten? Nur nach einem Regimewechsel, zeigen
US-Analysen, ließen sich die gigantischen Ölvorräte im
Irak privatisieren und neu verteilen. Jene Ölkonzerne, die Bush den
Weg ins Weiße Haus geebnet haben, spekulieren auf die größte
Beute aller Zeiten: eine "Bonanza" im Wert von 2800 Milliarden Dollar.
11.
Propaganda-Feldzug: Die PR-Maschine
der Bush-Krieger
Ein propagandistisches Trommelfeuer ohnegleichen
prasselt auf die angloamerikanische Öffentlichkeit ein: Vor allem
die TV-Sender und Billigblätter des Murdoch-Konzerns, obskure Psychokrieger
aus dem Pentagon und PR-Agenten mächtiger Pressure Groups blasen zum
Angriffkrieg und zur Minderheitenjagd - mit Phantasieberichten, Fälschungen
und gezielter Irreführung.
12.
Bushs zweite Front: Angst vorm Dolchstoß aus der Heimat
Die "Achse des Bösen", fürchten US-Konservative,
ragt tief hinein in God's Own Country. Zur Festigung der Heimatfront forciert
das Weiße Haus "schwarze" Propaganda-Aktionen, Terrorismus dient
Hardlinern als Vorwand, Dissidenten einzuschüchtern und Bürgerrechte
abzubauen. Ex-Präsident Jimmy Carter sieht Amerika schon auf dem Weg
in den Unrechtsstaat.
13.
Web for Peace: Widerstand gegen "Brainwashington"
Weltweit wächst die Wut über die Kriegspolitiker
und Hirnwäscher im Weißen Haus. "Der Ekel, angelogen zu werden",
veranlasst auch Hunderttausende junger Amerikaner, sich zur Wehr zu setzen.
Wichtigste Waffe der neuen "Internationale des Friedens" ist das Internet.
Reaktionen
auf "Anatomie einer Krise": Von "Shut up" bis "Großes Lob"
Selten hat
eine SPIEGEL-ONLINE-Serie ein so starkes (und kontroverses) internationales
Echo gefunden wie die 13-teilige "Anatomie einer Krise" von Jochen Bölsche,
der die Hintergründe des weltpolitischen Geschehens zwischen Mitte
Februar und Mitte März 2003 analysiert hat. SPIEGEL ONLINE dokumentiert
Auszüge aus Stellungnahmen der Leser. |
SPIEGEL-TITEL
Pfusch
am Kind
Die sieben Todsünden der Bildungspolitik
SPIEGEL-BUCH
Kobrablut
tut Knaben gut
Nach der Mädchenpadagogik fordern Experten
nun Extrazuwendung für Jungen
in: Die
Bildungsoffensive, SPIEGEL-BUCH, 24,90 Euro. Kaum etwas hat die
Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten stärker geschockt als
die neue deutsche Bildungskatastrophe. Die deutschen Schüler landen
bei internationalen Vergleichen auf den hinteren Plätzen. Selbst bei
grundlegenden Fertigkeiten wie dem Lesen und Schreiben hapert es. Die Autoren
schildern nicht nur die bittere Realität der deutschen Bildungslandschaft
vom Kindergarten bis zur Massenuniversität, sie beschreiben auch Initiativen,
Modelle und Projekte, die Wege aus der Misere weisen. Hier
bestellen bei amazon.de.
Psychoterror
mit "zwei großen Negern"
Angesichts
der Bereitschaft der Frankfurter Polizei, Verdächtigen in Extremfällen
"Schmerzen zuzufügen" und bei Vernehmungen ein "Wahrheitsserum" anzuwenden,
fürchten Menschenrechtler eine Renaissance der Folter in Deutschland.
Wie dünn ist der zivilisatorische Lack, der die Prügel- und Folterwünsche
überdeckt, die offenbar tief im Volksbewusstsein wurzeln? SPIEGEL
ONLINE
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
1.
Stalingrad digital: "Infanterie *kotz*, höhöhöh,
goil"
Sechzig
Jahre nach der Kapitulation der Sechsten Armee dient die mörderische
Kesselschlacht von Stalingrad als Kulisse für makabre Computerspiele.
Für Zehntausende überwiegend jugendlicher War-Gamer sind simulierte
Weltkrieg-Schlachten "fett der Bringer des Jahrhunderts". Die Junge Union
nutzt die neue Baller-Szene als Rekrutierungsfeld für CDU und CSU.
SPIEGEL
ONLINE
2.
Stalingrad digital: Selbst die Hufe wurden ausgekocht
Sechs Jahrzehnte
nach Stalingrad taucht noch immer verschollen geglaubte Feldpost auf. Die
deutschen und russischen Soldatenbriefe enthalten trotz Zensur verblüffende
Wahrheiten über die größte Schlacht und das größte
Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Einige der Dokumente aus der Hölle
von Stalingrad sind mittlerweile im Web verfügbar - unverzichtbares
Material für eine neue Militärgeschichtsschreibung "von unten".
SPIEGEL
ONLINE
3.
Schicksal Stalingrad: "Sie haben Jahrzehnte geschwiegen"
Zum 60.
Jahrestag der deutschen Niederlage in Stalingrad schildern die Medien aufs
Neue die Leiden von Hitlers Landsern. Das Schicksal der Mütter und
Kinder in der zerbombten Stadt an der Wolga dagegen ist kaum je ein Thema.
Jetzt haben fünfzig Überlebende erstmals ihre Kindheitserinnerungen
an das grausige Los der russischen Zivilbevölkerung veröffentlicht
- mit Hilfe einer Deutschen. SPIEGEL ONLINE

SPIEGEL-TITEL
"So
muss die Hölle aussehen"
Adolf Hitler ließ
Coventry "coventrieren", Winston Churchill im Gegenzug Hamburg "hamburgisieren":
Zum 60. Mal jährt sich im Sommer die Wende im Luftkrieg der Alliierten
gegen die deutsche Zivilbevölkerung. Die Flächenbombardierung
forderte mehr als 600 000 Tote, darunter fast 80 000 Kinder - Thema einer
neuen SPIEGEL-Serie.
Medienecho:
The
Boston Globe
SPIEGEL-JAHRESRÜCKBLICK
Die
Rache der Flüsse
Jochen
Bölsche über die verkannten Ursachen des Jahrhunderthochwassers
im August 2002 - SPIEGEL-JAHRESCHRONIK
2002
SPIEGEL-TITEL
Journalist
des Jahrhunderts
Zum Tod
von Rudolf Augstein: Soldat, Verleger, Häftling, Parlamentarier, Publizist:
Stationen im Leben des SPIEGEL-Herausgebers an
Der
Mutter Zunge
Erst grassierte
der "Deppen-Apostroph", nun hat eine zweite Sprachseuche die Republik befallen:
Aus dem Schriftdeutschen verschwindet der Bindestrich.
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Böse
Buben, kranke Knaben (3): "Mann, sind die Sterne geil"
Schockiert
durch das massenhafte Versagen von Schülern, fahnden deutsche Pädagogen
verstärkt nach Rezepten für eine "jungenfreundliche Schule".
Erzieher offerieren "Selbstbehauptungskurse" für verschüchterte
Jungs - und setzen auf Altbewährtes: Abenteuerfahrten mit Lagerfeuer
und Wildwassertouren. SPIEGEL
online
Böse
Buben, kranke Knaben (2): Zuchtstation für dumme Machos
Mädchen haben an den
Schulen die Jungen weit überholt. Eine Ursache für die große
Krise der kleinen Jungs sehen Kritiker in der Frauendominanz in den Vor-
und Grundschulen: Das Schulsystem sei zu einem "jungenfeindlichen Biotop"
geworden, die Einführung einer Männerquote für Lehrerkollegien
überfällig. Zweiter Teil der SPIEGEL-ONLINE-Serie. SPIEGEL
online
Böse
Buben, kranke Knaben (1): Eine Lobby für die Jungs
Jahrzehnte lang galten Mädchen
als das schwächere Geschlecht. Jetzt haben sich die Verhältnisse
umgekehrt. Als Schulversager erweisen sich die Buben. Sie sind zudem überdurchschnittlich
häufig anfällig für Krankheiten und Kriminalität. Nach
der "Mädchenpädagogik" fordern Fachleute nun mehr Extra-Zuwendung
für Knaben und eine "Lobby für die Jungs". SPIEGEL
online
SPIEGEL-ONLINE-Forum:
Jungen - Stiefkinder der Pädagogik?
Laut Pisa-Studie haben die Mädchen die Jungen
überholt. Und auch außerhalb der Schule erweisen sich die Jungs
- weil überdurchschnittlich krankheitsanfällig und verhaltensgestört
- zunehmend als das schwache Geschlecht. Müssen in Stadtverwaltungen
und Schulen "Jungenbeauftragte" eingesetzt werden, um Abhilfe zu schaffen?
Sollte eine Männerquote in Kindergärten und Grundschulen, in
denen fast ausschließlich Frauen arbeiten, dazu beitragen, dass Jungen-Interessen
stärker berücksichtigt werden?
SPIEGEL-ONLINE-VOTE:
Jungen - das schwache Geschlecht?
Jungen
sind überdurchschnittlich häufig Schulversager und Schulschwänzer,
verhaltensgestört und kriminell. Kritiker behaupten, das liege auch
daran, dass das deutsche Schulwesen auf die Interessen von Mädchen
ausgerichtet und damit "jungenfeindlich" geworden sei. Sie fordern die
Einrichtung von Jungenbeauftragten sowie die Einführung einer Männerquote
in Kindergärten und Grundschulen. Brauchen die Jungen eine Lobby?
SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Nach
der Flut ist vor der Flut (5): Trittin
will "Stress für die Wälder senken"
Mehr Kompetenzen
in der Flusspolitik verlangt Bundesumweltminister Jürgen Trittin im
SPIEGEL-ONLINE-Interview. Verantwortlich für die Hochwasservorsorge
an den großen Flüssen könne "nach Lage der Dinge nur der
Bund" sein. Der Grünen-Politiker hofft dabei auf Unterstützung
des Freistaats Bayern.
Nach
der Flut ist vor der Flut (4): Die Flut der
bösen Tat
Damit es zu einer mörderischen
Hochwasserkatastrophe wie im August kommen kann, bedarf es dreierlei: extremer
Niederschläge, versiegelter Landschaften und vieler Menschen, die
zu dicht am Wasser bauen. Auch die dritte Voraussetzung ist in Deutschland
voll erfüllt - dafür haben Geldgier und Gleichgültigkeit,
Kompetenzstreit und kommunale Kungelei gesorgt. SPIEGEL
online
Nach
der Flut ist vor der Flut (3): Das
schwarze Dreieck schlägt zurück
Keiner spricht
mehr vom Baumsterben. Doch vor allem im Erz- und im Riesengebirge ist der
Wald noch immer massiv durch Umweltgifte geschädigt. Im Quellgebiet
vieler Elbzuflüsse haben die Forsten ihre Funktion als Wasserspeicher
weitgehend eingebüßt - eine von vielen bislang übersehenen
Hochwasser-Ursachen. SPIEGEL
online
Nach
der Flut ist vor der Flut (2): Der
Regenwurm als Katastrophenschützer
Die prominentesten
Fluthelfer in den Zeiten des Elbhochwassers hießen Gerhard Schröder
und Jürgen Trittin. Der wohl unscheinbarste unter den Katastrophenschützern
heißt Lumbricus terrestris. Doch die Verdienste des gemeinen Regenwurms
um die Hochwasservorsorge scheinen nicht mehr so recht gefragt - und das
hat schlimme Folgen. SPIEGEL
online
Nach
der Flut ist vor der Flut (1): Millionen in
den Sand gesetzt
Gut einen Monat nach der Jahrtausendflut
warnen Wissenschaftler davor, falsche Lehren aus der größten
deutschen Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg zu ziehen. Sie fürchten,
dass viele Millionen Euro aus dem Regierungsprogramm zum "Zweiten Aufbau
Ost" in den Sand gesetzt werden - Thema einer vierteiligen SPIEGEL-ONLINE-Serie
über Fehleinschätzungen und Fehlplanungen, Korruption und Kompetenzgerangel
im Hochwasserschutz. SPIEGEL
online
SPIEGEL-TITEL
Pfusch
am Kind - Die sieben Todsünden des deutschen Bildungssystems
Nach dem Pisa-Schock und dem Erfurter Amoklauf
wird das katastrophale deutsche Bildungswesen zum Wahlkampfthema. Überfällig
ist ein Umbau des gigantischen Gesamtsystems, vom Kindergarten bis zur
Universität. Von Jochen Bölsche
Hundert
Tage Peinlichkeit
Pannen, Pleiten, Patronage: Kaum jemals ist eine
Regierung rascher verblasst als der Hamburger Rechtssenat, nie ein Zampano
schneller entzaubert worden als der Innensenator: Ronald Schill macht mit
Kiez-Kontakten und Kokaingerüchten mehr Schlagzeilen als mit seiner
Kriminalpolitik.
Das
graue Gespenst
40 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer wächst
längst Gras über den Trümmerresten. Unvermindert jedoch
geistert das Betonmonster durch die Köpfe der Deutschen. Die PDS will
sich auch am Gedenktag des Mauerbaus nicht für die Toten an der innerdeutschen
Grenze entschuldigen. Die CDU nutzt das Jubiläum als Wahlkampfthema.
CHRONIK
2001

SPIEGEL-ONLINE-SERIE
Die
Ahnen sind online, Teil 1: Weihnachten unterm Stammbaum
Millionen verfolgen die Familiensaga
des Buddenbrook-Autors Mann. Der Kanzler kontaktiert verschollene Cousinen
im Osten. Joschka Fischer ließ gar ein Sippenwappen fertigen: Die
lange Zeit verpönte Familienforschung hat den Durchbruch zum Volkssport
geschafft und ist nach Sex zum größten Markt im Internet geworden.
SPIEGEL
online
Die
Ahnen sind online, Teil 2: Ein Hobby verlässt die "Kukident-Ecke"
Noch immer gilt Ahnenforschung weithin
als Freizeitbeschäftigung ergrauter Sonderlinge. Doch längst
widmet sich eine neue Generation von Hobbyisten der mühevollen Detektivarbeit
in Chatrooms und Kirchenarchiven. SPIEGEL
online
Die
Ahnen sind online, Teil 3: Die Rückkehr des Ahnenpasses
In rasendem Tempo wachsen Genealogie
und Genforschung zusammen. Im Ausland entstehen auf diese Weise bereits
Ahnendateien, deren Potenzial alles in den Schatten stellt, wovon Hitlers
mörderische Rassenfanatiker einst träumten. SPIEGEL
online
Die
Ahnen sind online, Teil 4: Wenn ein Kind der Klon seines Vaters
ist
Der NS-Staat missbrauchte die Ahnenforschung
für Mord und Menschenzucht, Margot Honecker ließ heimlich die
Abstammung der DDR-Elite erforschen. Doch auch der heutige Umgang mit Gen-
und IQ-Daten macht eine Debatte über die ethischen Grenzen der Ahnenforschung
erforderlich. SPIEGEL
online
Religionen:
Naive Kirchenmänner ignorieren beim Dialog die dunklen Seiten des
Islam
Das
jäh entflammte Interesse am Islam hat die Zahl der "interreligiösen
Dialoge" zwischen Christen und Muslimen emporschnellen lassen. Kritiker
warnen: Durch Naivität und Beflissenheit deutscher Gutmenschen verkommt
der Dialog zur "multireligiösen Schummelei". Von Jochen Bölsche
Ole
und die Zuckertüte
Die
Schulpolitik des Hamburger Bürgerblocks löst Protest aus. Der
Senat will Kindern ohne hinreichende Deutschkenntnisse die Einschulung
verweigern und Eltern die Wahl der Schule freistellen. Kritiker vermuten
"gnadenlose Ahnungslosigkeit" - zu Recht?
Datenschutz:
Werden nach den Anschlägen alte Ermittler-Träume wahr?
In den Achtzigern bremsten
Politiker die Gier der Rasterfahnder nach Daten. Lassen neue Anti-Terrorgesetze
die Überwachungsträume des Ex-BKA-Chefs Horst Herold jetzt wahr
werden?
Schilys
Katalog: Handys, Internet und Telebanking im Visier
Innenminister Otto Schily
plant in seinem "zweiten Sicherheitspaket", auch Einschnitte in die Rechte
von Handy-Besitzern, Internet-Usern und Telebanking-Teilnehmern. Von
Jochen Bölsche SPIEGEL online
Internet:
Wie Spinner nach den Terrorakten wilde Gerüchte kursieren lassen
Kettenlügen über
Weltverschwörer, Wandersagen über Aliens, Gräuelmärchen
über Giftmischer in Krisenzeiten nutzen Spinner und Panikmacher
das Internet mehr denn je als Gerüchteschleuder. Wie in den USA machen
nun auch in Deutschland "Hoaxbusters" Jagd auf elektronische Enten.
Propaganda:
Der Dschihad im Internet
Krieg im Web: Selbst
eine Homepage über den Kinder-TV-Star Barney warb zeitweise für
Osama Bin Laden. Experten glauben: Die Terroristen nutzen das Netz auch
zur Befehlsweitergabe.
Krieg
im Netz: Mailing-Liste gehackt
Ein Hacker hat die E-Mail-Adressen
von Usern ins Netz gestellt, die einen Newsletter militanter Islamisten
abonniert haben. Jetzt überprüft das BKA die Liste. SPIEGEL
online
Terror:
Hacker knackt die Mailing-Liste der Gotteskrieger (Teil 2)
Sollte nach dem "Netz
gegen Rechts" jetzt ein "Netz gegen Terror" organisiert werden, um Mordaufrufe
militanter Islamisten aus dem Netz zu verbannen? Kritiker warnen vor Datenmissbrauch.
SPIEGEL
online
Terror:
Deutsche Website rekrutiert Gotteskrieger
Um in Deutschland lebende
Muslime für militante Aktionen zu rekrutieren, bedienen sich radikale
Islamisten auch des Internet. Eindeutige Websites lassen keine Frage offen.
SPIEGEL
online
Presse:
Rechtsstreit um Buch über Stasi-Kontakte von West-Journalisten
Bereits vor seinem Erscheinen
macht ein knochentrockenes Buch über Stasi-Verstrickungen westdeutscher
Journalisten in der Medienwelt Furore. Gauck-Nachfolgerin Marianne Birthler
versuchte vergebens, das Werk per einstweiliger Verfügung zu verhindern.
Von
Jochen Bölsche
Die
siebziger Jahre: Der Weg in die Gewalt
Die linksradikale Vergangenheit
der grünen Minister Joschka Fischer und Jürgen Trittin hat die
halb vergessenen sechziger und siebziger Jahre der Republik plötzlich
zum Politikum gemacht. Doch rechte Räuberpistolen und linke Lebenslügen
verstellen den Blick auf die wilde Epoche nach 1968. Von Jochen Bölsche
Drogen:
Crack aus den US-Ghettos auf den deutschen Straßenstrich
Internationale Mafiosi
und afrikanische Dealer drücken die Ghetto-Droge Crack, gefährlichstes
aller Rauschgifte, verstärkt auf den Markt. Kokain verhalte sich zu
Crack "wie ein Moped zu einem Panzer", warnen Experten. Polizei, Justiz
und Ausländerämter reagieren hilflos. Von Jochen Bölsche
Deutschland
unter dem Rinderwahn-Schock
Land unter Schock: Auf
die ersten beiden BSE-Rinder reagiert Deutschland mit Hauruck-Gesetzen
und Zügen von Hysterie. Dabei bescheren Agro-Business und Food-Konzerne
dem Verbraucher noch ganz andere womöglich größere
Risiken.
Abgeordnete:
Die skurrile Verfertigung des Haacke-Kunstwerks im Reichstag
Deutschlands meistumstrittenes
Kunstobjekt, die Erd-Installation im Reichstag, stand unter Verdacht, Blut
und Boden zu verherrlichen Irrtum. KZ-Erde und Hanfsamen, Gorleben-Salz
und Genmais fügen sich zu einem Gesamtkunstwerk, wie es die Welt noch
nicht gesehen hat. Von Jochen Bölsche
Flüsse:
Comeback für den Lachs
In Rhein und Elbe, einst
Kloaken, geschieht ein blaues Wunder: Der Lachs wird wieder eingebürgert.
Doch jetzt droht dem sensiblen "König der Fische" Gefahr ausgerechnet
durch Umweltschützer. Von Jochen Bölsche
Kampfhunde-Skandal
stärkt Staatsverdrossenheit
Nach dem Hamburger Kampfhundeskandal
versucht die Union, erneut ihr Traditionsthema Innere Sicherheit zu besetzen.
Den Konservativen kommt zugute, dass der Verdruss über die Versäumnisse
in der Verbrechensbekämpfung anhält obgleich die Kriminalitätsrate
sinkt.
Die
Stasi-Großoperation gegen das Ost-Berliner SPIEGEL-Büro
Neu entdeckte Akten
aus der Gauck-Behörde belegen: Mit Lauschangriffen und einem Heer
von Agenten bespitzelte die Stasi den SPIEGEL mit einer schier unglaublichen
Intensität. Erich Mielkes paranoide Sammelwut machte nicht einmal
vor dem Redaktionsmüll halt. Von Jochen Bölsche
Biologie:
Wissenschaftler verkaufen Tier- und Pflanzennamen an spendable Gönner
Deutsche Biologen wollen
gegen Spendenzahlung neu entdeckte Tier- und Pflanzenarten nach Gönnern
benennen lassen und haben in der Fachwelt eine kuriose Kontroverse
ausgelöst.
Sprache:
Der Deppen-Apostroph grassiert
Wie ein Virus, warnen
Wissenschaftler, grassiert in Deutschland eine neue Unsitte: Pluralbildung
mit Apostroph. Pessimisten fürchten, dass bald das neue Dummdeutsch
dudenreif ist.
Donaldisten
unterwandern die "FAZ"
Aktivisten des wohl
skurrilsten deutschen Vereins haben die "FAZ" unterwandert. Immer wieder
hinterlassen sie im Feuilleton ihre Spuren.
Die
"Pinkel-Affäre" des Welfenchefs
Mit seiner "Pinkel-Affäre"
und obszönen Attacken auf drei Journalisten hat Skandal-Prinz Ernst
August, Ehemann von Monaco-Prinzessin Caroline, der Boulevardpresse wieder
einmal Schlagzeilen geliefert. Jetzt gehen auch Politik und Adel zur Königlichen
Hoheit auf Distanz.
Welfen-Fans
fordern Rücktritt des "Prügel-Prinzen" Ernst August
Die Ausfälle des
"Prügel-Prinzen" Ernst August lassen selbst wackere Monarchisten an
der Vorbildfunktion des Adels zweifeln. Auch treue Anhänger des Welfenhauses
fordern nun, der Hannoveraner, Chef eines der ältesten Adelsgeschlechter
Europas, solle abdanken.
Weltmacht
in Grün - Jochen Bölsche über die Natur- und Umweltschutzbewegung
Jahrzehntelang wurden
Naturschützer verlacht. Doch an der Schwelle des neuen Jahrtausends
scheint die Ökologie-Bewegung stärker als mancher Multi und manche
Regierung. Folgt auf das Jahrhundert der Umweltzerstörung ein Jahrhundert
der Umwelt?
Die SPIEGEL-Serie über Wende und Ende des SED-Staates
SPIEGEL-TITEL/SPIEGEL-SERIE
Jochen
Bölsche über den Untergang der DDR
Politik und Medien feiern
den 10. Jahrestag des Volksaufstandes von 1989, der binnen weniger Monate
die DDR hinwegfegte. Inzwischen umranken Mythen den Herbst der Helden und
der Wunder � Thema einer neuen, 13-teiligen SPIEGEL-Serie, die in diesem
Heft beginnt. Von Jochen Bölsche
1.
"Wir wollen raus" � Massenprotest und Massenflucht
SPIEGEL-Serie über
Wende und Ende des SED-Staates (1) Die Woche vom 25. 9. bis 1. 10. 1989
Im September 1989 �
zwei Wochen vor dem 40. Jahrestag der DDR � naht die jämmerlichste
Stunde des SED-Regimes: Im Lande formiert sich Opposition, dem Staat läuft
das Volk davon.
2.
"Gorbi, hilf uns" Jubelfest mit Übergriffen
Die Woche vom 2. 10.
1989 bis zum 7. 10. 1989
Pompös feiert die
DDR ihren 40. Jahrestag. Zugleich, im Schutz der Nacht, werden tausende
von Demonstranten misshandelt. Oppositionelle spüren: "Die Geduld
der Bürger ist zu Ende."
Kurt
Masur Dirigent der Wende
Kurt Masur: Die Autorität
des Gewandhaus-Stars half in Leipzig ein Blutbad vermeiden.
3.
"Keine Gewalt!" - Die DDR am Rande des Bürgerkriegs
Die Woche vom 8. 10.
1989 bis zum 13. 10. 1989
Zwei Tage lang steht
die DDR am Rande des Bürgerkrieges. Wird die Opposition blutig scheitern
oder friedlich obsiegen? Die Entscheidung fällt in Dresden und
vor allem in Leipzig, der "Heldenstadt".
4.
"Visafrei bis Hawaii" - Die Erwartungen steigen
Die Woche vom 16. 10.
1989 bis zum 21. 10. 1989
Der Putsch gegen Honecker
glückt, doch auch der 25 Jahre jüngere Nachfolger Egon Krenz
enttäuscht das DDR-Volk. Die Stasi plant unterdessen die Zukunft:
Einflussagenten unterwandern alle Oppositionsgruppen.
5.
"Krenz - kein Lenz" - Die SED bangt um die Macht
Die Woche vom 23. 10.
1989 bis zum 29. 10. 1989
Mit Tricks und Schikanen
gegen die Opposition will die bedrängte SED ihre Vormachtstellung
retten. Doch hunderttausende fordern, im Schutz der Kirche, Reisepässe
und freie Wahlen: "40 Jahre sind genug."
Markus
Wolf der Mann mit tausend Gesichtern
Markus Wolf: Wie der
"Mann ohne Gesicht" zum Mann mit den tausend Gesichtern wurde
6.
"Rücktritt ist Fortschritt" - Millionenprotest gegen Krenz
Die Woche vom 30. 10.
1989 bis zum 5. 11. 1989
Mit halbherzigen Reformversprechungen
und Rücktritten will die SED das Volk besänftigen, mit Stasi-Hilfe
eine Großdemonstration umdrehen vergebens. Fast eine Million
Menschen fordern auf dem Berliner Alexanderplatz: "Der SED den Laufpass".
7.
"Die Mauer muss weg" Grenzöffnung aus Versehen
Die Woche vom 6. 11.
1989 bis zum 11. 11. 1989
Über Nacht bricht
die Berliner Mauer - aus Versehen? Regierende in Ost und West sind
gleichermaßen überrumpelt. Die Massen jubeln, doch Bürgerrechtler,
bestürzt über den drohenden Untergang ihrer DDR, ziehen sich
schmollend zurück.
Wie
die DDR-Wirtschaft zusammenbrach
Selbstbetrug und Konkursverschleppung:
Warum die DDR-Ökonomie nach dem Wendeherbst 1989 plötzlich zusammenbrach
8.
"Ich liebe doch alle" Die Stasi unterwandert das Reformkabinett
Die Woche vom 12. 11.
1989 bis zum 18. 11. 1989
"Die Mauer hat ein Loch,
aber weg muss sie doch!", ruft das Volk. Unterdessen versucht Hans Modrow,
den SED-Staat zu retten mit einer Koalitionsregierung, die zur Hälfte
aus alten Stasi-Mitarbeitern besteht.
9.
"Wir sind ein Volk" - Die Massen rufen nach Wiedervereinigung
Die Woche vom 20. 11.
1989 bis zum 26. 11. 1989
Die Massen rufen nach
Wiedervereinigung, in Moskau und Washington schwinden die Vorbehalte gegen
die deutsche Einheit. Die SED, unter wachsendem Bonner Druck, zeigt sich
bereit, mit der Opposition zusammenzuarbeiten.
10.
"Volksauge, sei wachsam" - Die DDR wankt
Die Woche vom 26. 11.
1989 bis zum 3. 12. 1989
Durch Helmut Kohls Zehn-Punkte-Plan
wird die Wiedervereinigung plötzlich weltweit zum Politikum. Die DDR
wankt Devisenschieber Schalck-Golodkowski setzt sich ab, die SED-Spitze
tritt geschlossen zurück.
11.
"Holt die Stricke" - Sturm auf die Stasi-Zentralen
Die Woche vom 4. 12.
1989 bis zum 9. 12. 1989
Gefangene rebellieren,
Soldaten meutern, Bürger stürmen Stasi-Dienststellen. Im Machtvakuum
der zerfallenden DDR gedeiht Lynchstimmung. Gedrängt vom Runden Tisch,
lässt die SED die Geheimpolizei im Stich. Putschangst geht um.
12.
"Nie wieder SED" Die Einheitspartei häutet sich
Die Woche vom 9. 12.
1989 bis zum 17. 12. 1989
Die DDR-Staatspartei
häutet sich, die Geheimpolizei Nasi wird aufgelöst. Alte Spitzel
dienen sich dem Klassenfeind an und machen mit Bonner Hilfe in neuen Parteien
Karriere bis Dunkelmänner sie mit anonymen Briefen hochgehen
lassen.
13.
"Macht das Tor auf" - Das Volk feiert Kohl als Befreier
Die Woche vom 18.12.1989
bis zum 22.12.1989
Während der Einfluss
der Regierung Modrow schwindet, wird der DDR-Besucher Helmut Kohl gefeiert
wie ein Befreier. BND-Agenten erbeuten Stasi-Dateien. Die Öffnung
des Brandenburger Tors kurz vor Heiligabend gerät zum Volksfest.
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