Deutsche Schiffahrts-Zeitung

Tägliche Hafen-Berichte
vom 11. 9. 2003



 

Treffen am 18. September in Madrid

Spaniens König engagiert sich für letzte Schwebefähren

König Juan Carlos I. will sich für die Erhaltung der letzten Schwebefähren der Welt einsetzen. Der Monarch empfängt am 18. September in Madrid eine internationale Delegation von Denkmalschützern, darunter Vertreter der Schwebefähren in Osten bei Cuxhaven und in Rendsburg.

�Wir hoffen, dass das Engagement des Königs auch unserer Fähre zugute kommt", sagte Jochen Bölsche vom Ostener Förderverein. Derzeit sei die Schwebefähre über die Oste bei Osten wegen technischer Probleme stillgelegt. Schwebefähren überqueren die Flüsse unter Eisenschienen hängend. Sie gleichen der Wuppertaler Schwebebahn.

Juan Carlos ist Ehrenvorsitzender des neuen Weltverbandes der Schwebefähren. Er hat sich persönlich für die Restaurierung der �Mutter aller Schwebefähren" an der Biskaya bei Bilbao engagiert. "Auch in Deutschland wünschen wir uns, dass der Erhalt der Schwebefähren als nationale Aufgabe erkannt und nicht einem finanzschwachen Landkreis überlassen wird", meinte Bölsche. Die Reparaturarbeiten an der Ostener Fähre seien auf 1,1Mio. EU geschätzt worden. Der Landkreis Cuxhaven habe bei elf Behörden, Stiftungen und anderen Institutionen Förderanträge gestellt.

"Unser Ziel ist es, dass die Schwebefähre über die Oste vm nächsten Jahr wieder fährt", sagt Horst Ahlf, Gründer und seit 1975 Vorsitzender der Fördergesellschaft Schwebefähre Osten'. Der Grund für die Stillegung sind Abnutzungserscheinungen, aber auch Fehler aus früheren Reparaturen. Sie beeinträchtigen die Stand- und Fahrsicherheit. Die notwendigen Reparaturen erstrecken sich auf den Antrieb, den Fahrkorb und den 80 m langen Schienenweg. Außerdem ist eine Konservierung der Fachwerkkonstruktion notwendig. Mit dem Bau der von dem Eiffel-Schüler Louis Pinette konstruierten und von der Brücken-Bauabteilung des Maschinenbaukonzerns MAN in Gustavsburg gefertigten Schwebefähre wurde im Frühjahr 1909 begonnen, und schon im Herbst des gleichen Jahres konnte der Betrieb aufgenommenen werden. Bauherr war die Gemeinde Osten, die kurz zuvor dem letzten Fährenbetreiber sein Übersetzmonopol abgekauft hatte.

www.schwebefaehre.org



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